DE10314277A1 - Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Metall und/oder Keramikbauteiles - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Metall- und/oder Keramikbauteiles, bei welchem Verfahren zur Herstellung des Bauteils in einem ersten Verfahrensschritt in Granulat- oder Pulverform vorliegendes Metall und/oder Keramik mit einem Bindemittel zu einer Spritzgussmasse gemischt wird, die in einem zweiten Verfahrensschritt zur Bildung des Bauteilkörpers in eine entsprechende, mit einem verlorenen Formteil versehene Gussform eingespritzt wird, danach in einem dritten Verfahrensschritt das Bindemittel und der Kern zumindest teilweise durch einen Entbinderungsprozess aus dem Bauteilkörper entfernt werden und in einem abschließenden Verfahrensschritt das Bauteil fertig gesintert wird. Ein vollständiges Entfernen des Stoffes des Formteiles aus dem Körper des Bauteiles wird dadurch ermöglicht, dass aus einem, gegenüber dem Spritzdruck und der Spritztemperatur der Spritzgussmasse formstabil bleibenden Stoff bestehende Formteil mittels eines chemischen Lösungsvorganges aufgelöst und/oder durch einen physikalischen Prozess zerkleinert und danach vollständig aus dem Bauteilkörper entfernt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Metall- und/oder Keramikbauteiles gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
  • Ein solches Verfahren ist durch die DE-A 198 27 618 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird zur Herstellung von Bauteilen mit einer inneren Struktur, wie beispielsweise Hohlräumen oder Verstärkungsrippen, ein verlorener Kern in die Spritzgussform eingebracht. Dieser Kern besteht aus dem gleichen Werkstoff wie das mit dem Metall- oder Keramikgranulat zu einer Spritzgussmasse vermischte Bindemittel. Während des Entbinderungsprozesses zum Entbindern des Bindemittel aus der Spritzgussmasse wird gleichzeitig der Kern aus dem Körper des Bauteiles entfernt. Das Entbindern erfolgt bei dem bekannten Verfahren in einem katalytischen Prozess. In einem solchen Prozess können aber nicht alle Teile des in der Regel aus einem Materialgemisch bestehenden Bindemittels entfernt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art dahingehend zu verbessern, dass das Material eines verlorenen Formteiles während des Entbinderungsprozesses vollständig aus dem Körper des Bauteiles beseitigt werden kann.
  • Die Lösung der gestellten Aufgaben gelingt nach der Erfindung dadurch, dass das aus einem, gegenüber dem Spritzdruck und der Spritztemperatur der Spritzgussmasse formstabil bleibenden Stoff bestehende Formteil mittels eines chemischen Lösungsvorganges ausgelöst und/oder durch einen physikalischen Prozess zerkleinert und danach vollständig aus dem Bauteilkörper entfernt wird.
  • Durch den Einsatz eines gegenüber der Spritzgussmasse aus einem anderen Material nämlich einem Stoff, mit den im Kennzeichen des Patentanspruches angegebenen Eigenschaften bestehenden Formteiles, ergibt sich die Möglichkeit einen solchen Stoff auszuwählen, der sich durch ein chemisches Lösungsmittel vollständig auflösen und/oder durch einen physikalischen Prozess derart zerkleinern lässt, dass er vollständig aus dem Körper des Bauteiles entfernt werden kann. Das Entfernen des Formteilstoffes aus dem Innern des Bauteilkörpers kann nach dessen chemischer Auflösung oder mechanischen Zerkleinerung durch eine Spülung mittels eines gasförmigen oder flüssigen Mediums erfolgen. Eine mechanische Zerkleinerung des Formteilstoffes ist beispielsweise mittels Ultraschall möglich.
  • Fertigungstechnische Vorteile für das Herstellungsverfahren ergeben sich dadurch, dass das Formteil nach Art des Zweikomponentenspritzgussverfahrens vor dem Einspritzen der Spritzgussmasse in die Spritzgussform eingespritzt wird.
  • Durch das Einbringen des Formteiles im Zweikomponentenspritzgussverfahren ergibt sich eine wesentliche Verkürzung des Herstellungsprozesses.

Claims (2)

  1. Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Metall- und/oder Keramikbauteiles, bei welchem Verfahren zur Herstellung des Bauteiles in einem ersten Verfahrensschritt in Granulat- oder Pulverform vorliegendes Metall und/oder Keramik mit einem Bindemittel zu einer Spritzgussmasse gemischt wird, die in einem zweiten Verfahrensschritt zur Bildung des Bauteilkörpers in eine entsprechende, mit einem verlorenen Formteil versehene Gussform eingespritzt wird, danach in einem dritten Verfahrensschritt das Bindemittel und der Kern zumindest teilweise durch einen Entbinderungsprozess aus dem Bauteilkörper entfernt werden und in einem abschließenden Verfahrensschritt das Bauteil fertig gesintert wird, dadurch gekennzeichnet, dass das aus einem, gegenüber dem Spritzdruck und der Spritztemperatur der Spritzgussmasse formstabil bleibenden Stoff bestehende Formteil mittels eines chemischen Lösungsvorganges aufgelöst und/oder durch einen physikalischen Prozess zerkleinert und danach vollständig aus dem Bauteilkörper entfernt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil nach Art des Zweikomponentenspritzgussverfahrens vor dem Einspritzen der Spritzgussmasse in die Spritzgussform eingespritzt wird.
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