DE10313912B4 - Vorrichtung zum Bestimmen des Durchmessers bzw. Radius von Hohlräumen - Google Patents

Vorrichtung zum Bestimmen des Durchmessers bzw. Radius von Hohlräumen Download PDF

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Abstract

Vorrichtung zum Bestimmen des Durchmessers bzw. Radius von Hohlräumen (48) in standfestem Material, insbesondere von gas- oder flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen, vorzugsweise von im Boden mittels eines Düsenstrahlverfahrens hergestellten Stütz- oder Wandelementen, wobei die Vorrichtung (100, 200) ein Gestänge (10) sowie wenigstens eine hieran angelenkte Tasteinrichtung (16) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tasteinrichtung (16) an ihrem einen Ende derart schwenkbar am Gestänge (10) gelagert ist, daß sie für den Meßbetrieb in eine zum Gestänge (10) weitgehend rechtwinklige Stellung ausklappbar ist, und
daß die Tasteinrichtung (16) außerdem ein Tastorgan (26) aufweist, das in der ausgeklappten Stellung der Tasteinrichtung (16) zum Meßbetrieb mittels hydraulischer Betätigung bis zur Wandung (50) des zu messenden Hohlraumes (48) ausfahrbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestimmen des Durchmessers bzw. Radius von Hohlräumen in standfestem Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei einem Düsenstrahlverfahren werden Stütz- oder Wandelemente dadurch hergestellt, daß ein Spülgestänge in ein im Boden hergestelltes Bohrloch bis zum Bohrlochtiefsten eingeführt und der umliegende Boden mittels eines meist horizontalen Schneidstrahles aus Wasser oder Suspension aufgeschnitten und ausgefräst wird. Gleichzeitig mit dem Fräsen wird der gelöste Boden mit einer Suspension aus Bindemittel, vorzugsweise Zement, vermischt. Bei dieser intensiven Vermischung entsteht ein verhältnismäßig homogener, z.B. unter der Marke "Soilcrete" bekannter Bodenmörtel in Scheibenform oder – wenn das Spülgestänge vom Bohrlochtiefsten hochgezogen und um seine Längsachse gedreht wird – in Säulenform.
  • Bei der Herstellung von diesen Körpern ist es von wesentlicher Bedeutung, ihre Abmessung möglichst exakt zu bestimmen, da hiervon die Anordnung der einzelnen Elemente untereinander und die Menge des einzusetzenden Bindemittels abhängt. So steigt bei einer vorgegebenen Bindemittelmenge/m3 fertiger Mischung und gleichen Mischparametern der Bindemittelgehalt bei kleinen Abmessungen und fällt bei großen Abmessungen. Ohne Kenntnis der genauen Abmessungen der Körper kann somit einerseits zuviel Bindemittel zum Einsatz kommen und an dererseits der Bindemittelgehalt zu gering sein, um die vorgegebenen Festigkeits- und/oder Dichtigkeitswerte zu erfüllen.
  • Zur Feststellung der tatsächlichen Abmessungen von Soilcrete-Körpern sind beispielsweise folgende Verfahren bekannt:
    • – Freilegung der Körper
    • – Kernbohrungen
    • – Stangenpegel zur akustischen Kontrolle beim Auftreffen des Düsenstrahls ( DE 197 31 223 A1 )
    • – Massenbilanz
    • – Ultraschall-/Radarmessungen (WO-A-8 703 319)
    • – elektrische/elektromagnetische Messungen
    • – feste Kalibermessungen.
  • Nachteilig ist hierbei jedoch, daß diese bekannten Verfahren entweder nur sehr schwer und mit aufwendigen Mitteln durchführbar sind oder nur ungenaue Ergebnisse liefern.
  • Aus der US 4 251 921 ist ein Werkzeug zum Ausmessen eines Bohrloches mit ausschwenkbaren Tastarmen bekannt. Hierbei sind die Tastarme beidseitig mit einer Halteeinrichtung verbunden und umfassen zwischen dieser Verbindung ein Gelenk. Die Tastarme sind ständig mit einer diese ausklappenden Federkraft beaufschlagt. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß sie relativ kompliziert ist und viele Schwenkgelenke aufweist, welche im Betrieb in einem Gemisch aus Bodenmasse, Flüssigkeit und Bindemittel sehr störanfällig wären. Die Schwenkarme sind ferner unter der Federkraft während der Ausmessung eines Bohrloches ständig ausgeklappt, so daß sie einem großen Verschleiß unterliegen. Auch sind lediglich Messungen von kleinen bis kleinsten Relativbewegungen der Tastarme im am Bohrlochumfang anliegenden Zustand möglich, was den Meßbereich erheblich verringert.
  • Aus DE 18 03 736 A1 ist eine Sonde mit Gelenkarmen für Bohrlöcher bekannt, wobei Tastschuhe bzw. Gelenkarme mittels Blattfedern permanent unter Vorspannung gehalten und damit gegen eine Wandung eines Bohrloches gedrückt werden. Somit ergeben sich bezüglich des Meßbereiches dieselben Nachteile wie bei dem zuvor beschriebenen bekannten Werkzeug. Die Sonde umfaßt zusätzlich eine hydraulische Rückzugsvorrichtung für die Schwenkarme. Diese dient jedoch lediglich für ein einfaches Einbringen der Vorrichtung in ein Bohrloch und hat während der Ausmessung des Bohrloches selbst keinerlei Funktion.
  • Ferner ist aus DE 44 29 917 A1 (s. 2 und 3 der Zeichnung sowie zugehörige Beschreibung) eine solche Ausführung einer Messvorrichtung bekannt, die ausschließlich aus winklig verschwenkbaren Tastarmen besteht. Dies bedeutet, dass derartige Tastarme zur Durchführung des Messvorgangs nach einer Art Schirmprinzip arbeiten und ausschließlich winklig ausgespreizt werden, und zwar so lange, bis sie in entsprechend schräger Stellung an die Wand des zu messenden Hohlraumes anschlagen. Der jeweilige Spreizwinkel dient dann als Indikator für den Durchmesser bzw. Radius des zu messenden Hohlraumes. Hierbei zeigt sich jedoch der gravierende Nachteil, dass hiermit keine größeren Durchmesser gemessen werden können und dass außerdem die jeweilige Messung relativ ungenau ist, da sich die Tastarme aufgrund ihrer schrägen bzw. winkligen Anordnung in undefinierbarer Weise durchbiegen.
  • Demgegenüber erfolgt bei einer abgewandelten Ausführungsform der zuvor beschriebenen Messvorrichtung (s. 4 und zugehörige Beschreibung der DE 44 29 917 A1 ) die Messung über quer zur Längsachse des Messgerätes angeordnete Teleskoparme. Hierbei handelt es sich um solche Teleskoparme, die nur ausgefahren und wieder eingefahren werden können. Aufgrund dieser Anordnung zeigt sich auch hier der gravierende Nachteil, dass nur geringere Durchmesser der gebildeten Hohlräume bzw. der gedüsten Säulen gemessen werden können, da eine Messvorrichtung, die ausschließlich aus Teleskoparmen besteht, we gen der drohenden Durchbiegung ihrer Arme naturgemäß nicht über größere Wegstrecken ausgefahren werden kann.
  • Alle vorgenannten Messvorrichtungen gehören somit in die Kategorie der Meßscheren, die mittels einer Aufspreizung von Armen oder ähnlichem im Bohrloch über einen Bowdenzug den Durchmesser der gedüsten Säule ertasten. Derartige Vorrichtungen sind aufgrund von zusammenfallenden Bohrlöchern und Sedimentationen in der Säule nur in Tiefen bis ca. 6–8 m anwendbar. Für größere Bohrtiefen sind aufwendige Hilfsmaßnahmen erforderlich. Außerdem sind diese Meßvorrichtungen auf die Abtastung relativ kleiner Durchmesser von ca. 80 cm bis max. 2 m beschränkt. Schließlich ist das Meßergebnis subjektiv von der Betätigungskraft des Bedieners abhängig.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zur Beseitigung der geschilderten Nachteile derart auszugestalten, dass sie bezüglich Funktionssicherheit und Bedienung verbessert sowie bezüglich ihres Aufbaus vereinfacht ist.
  • Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der o.g. Art mit den im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Erfindungsgemäß ist eine solche Messvorrichtung vorgesehen, die zur Vorbereitung des Messvorganges zuerst aus ihrer eingeklappten Stellung in eine zum Gestänge weitgehend rechtwinklige Stellung ausgeklappt bzw. ausgeschwenkt wird und sodann erst zur Durchführung des eigentlichen Messvorganges teleskopisch ausgefahren wird, bis sie an die Wandung des zu messenden Hohlraumes anschlägt.
  • Es ist leicht erkennbar, dass mittels dieser erfindungsgemäßen Kombination sehr große Durchmesser, beispielsweise bis zu 4 m, auf außerordentlich zuverlässige Weise ermittelt werden können.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in:
  • 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messvorrichtung schematisch in teilweise aufgeschnittener Seitenansicht mit eingeklappter Tasteinrichtung,
  • 2 mit vollständig ausgeklappter Tasteinrichtung und,
  • 3 die Messvorrichtung gemäß 1 schematisch in teilweise aufgeschnittener Aufsicht, wobei die Tasteinrichtung vollständig ausgeklappt ist und die Tastorgane bis an die Hohlraumwandung ausgefahren sind, sowie
  • 4 eine abgewandelte Ausführungsform der Messvorrichtung schematisch in teilweise aufgeschnittener Seitenansicht mit teilweise ausgeklappter Tasteinrichtung.
  • Die in den 1 bis 3 dargestellte Messvorrichtung 100 umfasst ein Gestänge 10 mit einem Adapter 12, an welchem ein Gestängeelement 14 derart angeordnet ist, dass es bzgl. des Adapters 12 drehbar und axial verschiebbar ist. Eine Tasteinrichtung 16 ist über einen ersten Drehpunkt 18 am Adapter 12 und über einen vom ersten Drehpunkt 18 beabstandeten zweiten Drehpunkt 20 mit einer Schwenkstange 22 verbunden. Die Schwenkstange ist mit einem von der Tasteinrichtung 16 abgewandten Ende über einen dritten Drehpunkt 24 mit dem Gestängeelement 14 so verbunden, daß sie axial fixiert, jedoch drehbar um die Achse des Gestängeelementes 14 gelagert ist. Die Anlenkung der Tasteinrichtung 16 mittels des ersten Drehpunktes 18, des zweiten Drehpunktes 20, des dritten Drehpunktes 24 und der Schwenkstange 22 ergibt einen Hebelmechanismus, welcher bei einer axialen Relativbewegung zwischen Gestängeelement 14 und Adapter 12 die Tasteinrichtung 16 ausklappt bzw. einklappt.
  • In der Tasteinrichtung 16 ist teleskopartig ein- bzw. ausschiebbar ein Tastorgan 26 vorgesehen. Zusätzlich enthält die Tasteinrichtung 16 einen nicht näher dargestellten Hydraulikzylinder, der mittels des Druckes eines Hydraulikfluids das Tastorgan 26 teleskopartig aus der Tasteinrichtung 16 ausfährt. Dieser Hydraulikzylinder ist über einen Schlauch 28 oder eine Drehdurchführung mit einem Spülkanal 30 (3) verbunden. Auf diese Weise dient ein Spülmedium, beispielsweise Wasser, als Hydraulikfluid, welches über den Spülkanal 30 und den Schlauch 28 unter entsprechendem Druck zugeführt wird.
  • Das Gestängeelement 14 weist einen mittigen Fluidkanal 32 auf, der über den Adapter 12 mit einem mittigen Spülkanal 34 (3) des Gestänges 10 verbunden ist. Dieser mittige Fluidkanal 32 erstreckt sich über die gesamte Länge des Gestängeelementes 14 und ist an einer Spitze oder einem Gewindeanschluß 36 des Gestängeelementes 14 offen. Durch Zuführen von Spülmedium über den mittigen Spülkanal 34 des Gestänges 10 an den mittigen Fluidkanal 32 des Gestängeelementes 14 wird ein Abteufen des Gestänges 10 in ein auszumessendes und mit einer Suspension aus Boden und Binder gefülltes Bohrloch 48 unterstützt.
  • Der Adapter 12 weist eine Nockenkurve 38 auf, in die ein am Gestängeelement 14 befestigter Nocken 40 eingreift. Hierdurch ergibt sich eine Führung des Gestängeelementes 14 bzgl. des Adapters 12 derart, daß eine Drehung des Gestänges 10 bei gleichzeitiger Fixierung des Gestängeelementes 14 zu einer axialen Relativbewegung zwischen Gestängeelement 14 und Adapter 12 führt, was wiederum ein Aus- bzw. Einklappen der Tasteinrichtung 16 aufgrund des Hebelmechanismus der Teile 18, 20, 22, 24 bedingt. In der dargestellten Ausführungsform ist die Nockenkurve 38 L-förmig mit einem langen Nockenkurvenabschnitt 42 und einem kurzen Nockenkurvenabschnitt 44 ausgebildet. Bei einer Rechtsdrehung des Gestänges 10, wie in 1 mit Pfeil 46 angedeutet, schlägt der Nocken 40 an einem Ende des kurzen Nockenkurvenabschnittes 44 an, und das Gestängeelement 14 befindet sich in einer Position relativ zum Adapter 12, in der das Gestängeelement 14 in axialer Richtung maximal aus dem Adapter heraus bewegt ist (1). Die Länge der Schwenkstange 22 ist so bemessen, daß in dieser Position die Tasteinrichtung 16 vollständig eingeklappt ist. Gleichzeitig verriegelt die L-förmige Ausbildung der Nockenkurve 38 den Hebelmechanismus 18, 20, 22, 24 für die Tasteinrichtung 16 gegen unerwünschtes Ausklappen. Das Gestänge 10 wird daher rechtsdrehend in das auszumessende Bohrloch 48 abgeteuft, wodurch die Tasteinrichtung 16 vollständig eingeklappt und in dieser Stellung verriegelt ist.
  • Sobald das Gestängeelement 14 am Boden des auszumessenden Bohrloches 48 anschlägt, wie in 2 veranschaulicht, kann das Gestängeelement 14 durch entsprechenden Andruck in axialer Richtung gegen eine Drehung bzgl. des Bohrloches 48 fixiert werden. In dieser Position wird nun die Drehrichtung des nach wie vor frei bzgl. des Bohrloches 48 drehbaren Gestänges 10 umgekehrt, d.h. das Gestänge 10 wird nun links herum in Pfeilrichtung 47 gemäß 2 gedreht. Hierdurch fährt der Nocken 40 entlang der Nockenkurve 38 zunächst aus dem kurzen Nockenkurvenabschnitt 44 heraus, wodurch der Hebelmechanismus 18, 20, 22, 24 entriegelt und eine Axialbewegung des Gestängeelementes 14 relativ zum Adapter 12 möglich wird. Nachfolgend schiebt sich das Gestängeelement 14 axial in den Adapter 12 ein bzw. der Adapter 12 axial auf das Gestängeelement 14 auf, bis der Nocken 40 an einem gegenüberliegenden Endanschlag im langen Nockenkurvenabschnitt 42 anschlägt. Durch die axiale Relativbewegung zwischen Gestängeelement 14 und Adapter 12 verringert sich der axiale Abstand zwischen dem ersten Drehpunkt 18 und dem dritten Drehpunkt 24, wodurch der Hebelmechanismus 18, 20, 22, 24 in der in 2 dargestellten Weise die Tasteinrichtung 16 ausklappt. Beim Anschlag des Nockens 40 am Ende des langen Nockenkurvenabschnittes 42 befindet sich das Gestängeelement 14 in einer Position, in der es maximal in den Adapter 12 eingeschoben ist. Die Länge des langen Nockenkurvenabschnittes 42 ist in axialer Richtung dabei derart gewählt, daß in dieser Position die Tasteinrichtung 16 vollständig in eine waagrechte Position ausgeklappt ist. Dieser vollständig in eine waagrechte Position ausgeklappte Zustand wird nachfolgend auch als Meßposition bezeichnet.
  • Um ein Einklappen der Tasteinrichtung 16 zu unterstützen, ist zusätzlich am Gestängeelement 14 eine Spiralfeder 54 vorgesehen.
  • In der in 2 und 3 veranschaulichten Messposition wird das Tastorgan 26 mittels hydraulischer Betätigung koaxial bzgl. der Tasteinrichtung 16 in Richtung der Wandung 50 des Bohrloches 48 ausgefahren. Der Verfahrweg des Tastorgans 26 wird durch Messen desjenigen Volumens des Hydraulikfluids bestimmt, welches zum Ausfahren des Tastorgans 26 bis zum Anschlagen an die Wandung 50 verdrängt wurde. Um wiederholbar vergleichbare Parameter für die Messung zu er halten, wird der Druck zum Ausfahren des Tastorgans 26 bis zum Anschlag an die Wandung 50 so lange erhöht, bis ein vorbestimmter Zieldruck erreicht ist. Auf diese Weise hat das Tastorgan 26 bei jeder Messung immer die gleiche Andruckkraft an die Wandung 50, so daß die Meßergebnisse an unterschiedlichen Meßpunkten nicht durch unterschiedliche Andruckkräfte des Tastorgans 26 an der Wandung 50 beeinflußt werden. Nach einer Messung wird der Druck in der hydraulischen Betätigung für das Tastorgan 26 zurück genommen, und dieses fährt selbsttätig, beispielsweise unter der Krafteinwirkung einer nicht dargestellten Feder in der Tasteinrichtung 16, wieder teleskopartig zurück in die Tasteinrichtung 16. Das Gestänge 10 wird dann entweder durch Drehen und/oder Ziehen zu einem nächsten Meßpunkt gefahren, und die Messung wird erneut ausgeführt.
  • Wie aus 3 hervorgeht, sind zwei Tasteinrichtungen 16 mit jeweils einem Tastorgan 26 um 180° zueinander versetzt, d.h. also am Gestänge 10 gegenüberliegend, vorgesehen.
  • Bei der abgewandelten Ausführungsform der Messvorrichtung 200 gemäß 4 ist statt einer Kulissenführung mit Nockenkurve und Nocken ein Schraubeingriff 52 zwischen Gestängeelement 14 und Adapter 12 vorgesehen. Durch Drehen des Gestänges 10 bei gleichzeitiger Fixierung des Gestängeelementes 14 wird dadurch je nach Drehrichtung das Gestängeelement 14 axial aus dem Adapter 12 heraus oder in diesen hinein gedreht. Hierdurch ergibt sich ein analoges Ein- bzw. Ausklappen des Tasteinrichtung 16, wie zuvor anhand von 1 bis 3 beschrieben. Durch Rechtsdrehen des Gestänges 10 in Pfeilrichtung 46 wird das Gestängeelement 16 in den Adapter 12 bis zu einem Anschlag eingeschraubt und die Tasteinrichtung 16 vollständig eingeklappt. Durch Linksdrehen (Pfeil 47) des Gestänges 10 wird das Gestängeelement 14 aus dem Adapter 12 bis zu einem Anschlag heraus geschraubt und die Tasteinrichtung 16 vollständig in eine Meßposition ausgeklappt. Messungen mittels hydraulischer Betätigung der Tastorgane 26 erfolgen wie zuvor in Bezug auf 1 bis 3 beschrieben.
  • Mit den zuvor beschriebenen Messvorrichtungen 100, 200 erfolgt die Durchmessermessung eines Bohrloches 48 in Form einer Düsenstrahlsäule wie folgt:
    Nach erfolgter Düsung der Düsenstrahlsäule wird nach Herausziehen des Bohrgestänges 10 das Düswerkzeug gegen das Meßgerät ausgetauscht, d.h. der Adapter 12 wird am Gestänge 10 befestigt. Der dem jeweiligen Bohrgestänge 10 angepaßte Adapter 12 verbindet einen oder mehrere Kanäle 30, 34 (3) des Bohrgestänges 10 mit dem Meßgerät. Das Meßgerät wird nichtdrehend oder rechtsdrehend in das Bohrloch 48 eingefahren und auf Endtiefe gebracht. Hierbei verhindert eine Verriegelung in der Kulissenführung bei der Ausführungsform 100 gemäß 1 bis 3 bzw. ein Anschlag an der Gewindespindel 52 bei der Ausführungsform 200 gemäß 4, daß die Tasteinrichtung 16 während dieses Vorganges aufklappt. Bei Bohrgestängen 10 mit mehreren Kanälen wird ein Kanal 34 genutzt, um Bohrspülung als Eindringhilfe für das Meßgerät über den Spülkanal 32 des Gestängeelementes 14 zur Spitze 36 zu bringen. Bei Erreichen der Endtiefe wird das Meßgerät im Bohrlochgrund über den Bohrandruck des Gerätes drehfest fixiert. Bei der Variante 100 mit der Kulissenführung (1 bis 3) entriegelt sich der Klappmechanismus durch Linksdrehen, wie oben erläutert. Durch weiteres Nachschieben des Bohrgestänges 10 gleitet bzw. klappt die Tasteinrichtung 16 mit dem Tastorgan 26 durch den zuvor beschriebenen Hebelmechanismus 18, 20, 22, 24 in eine waagerechte Position (Meßposition). Bei der Spindelvariante 200 (4) klappt die Tasteinrichtung 16 durch kontinuierliches Drehen und Nachführen des Bohrgestänges 10 aufgrund des zuvor beschriebenen Hebelmechanismus 18, 20, 22, 24 in die waagerechte Position (Meßposition).
  • Die Länge der Tasteinrichtung 16 ist so gewählt, daß diese im ausgeklappten Zustand die Säulenwand 50 nicht berührt. Die Tasteinrichtung 16 ist über eine Drehdurchführung oder Schläuche 28 sowie dem Adapter 12 mit einem Spülkanal 30 des Bohrgestänges 10 verbunden. Nach Erreichen der ausgeklappten Stellung (Meßposition) der Tasteinrichtung 16 wird das Gestänge 10 oben am Bohrgerät gebrochen und ein weiterer, nicht dargestellter Adapter aufgeschraubt. Dieser ist über eine Schlauchleitung mit einem sog. Stellzylinder (nicht dargestellt) verbunden. Durch Befüllen mit Wasser oder einem anderen geeigneten Hydraulikmedium und gleichzeitiger Entlüftung entsteht ein hydraulisch geschlossenes System. Durch vorgespannte Federn (nicht dargestellt) wird verhindert, daß die Tastorgane 26 während des Befüllvorganges vorzeitig ausgefahren werden. Sie dienen gleichzeitig zur Rückstellung der Tastorgane 26 nach erfolgter Messung.
  • Alternativ ist ein Zwischenkolben mit Rückstellfeder vorgesehen, welcher das hydraulische System der Tasteinrichtung 16 von dem restlichen hydraulischen System trennt. Dies hat den Vorteil einer vereinfachten Entlüftung des Systems. Durch die Bewegung des Stellzylinders mit einer Spindel wird Wasservolumen in diesem verdrängt und in die Hydraulikzylinder der Tasteinrichtungen, deren Kolben einfachwirkend als Plunger ausgeführt sind, hinein geschoben. Die Plunger bzw. Tastorgane 26 fahren aus den Tasteinrichtungen 16 aus, bis sie Widerstand an der Wandung 50 der gedüsten Säule 48 finden. Das im Stellzylinder verdrängte Volumen des Hydraulikmediums wird über eine Wegskala am Stellzylinder angezeigt. Aus ihr wird direkt der gemessene Durchmesser errechnet bzw. an einer entsprechenden Skala abgelesen. Ein Manometer (nicht dargestellt) am Stellzylinder zeigt durch eine signifikante Druckerhöhung den Widerstand der Säulenwandung 50 an. Die Abtastfläche der Plungerenden bzw. Tastorgane 26 wird durch Aufschrauben verschiedener Endstücke der Widerstandskraft der Wandung der Säule in Abhängigkeit der Bodenbeschaffenheit angepaßt.
  • Die Stellung der Meßgeräteachse zur Säulenachse kann z.B. über Inklinometermessungen bestimmt werden, so daß eventuelle Meßfehler resultierend aus einer nicht koaxialen Position der Meßachse des Meßgerätes zur Düsachse des Injektionswerkzeuges rechnerisch korrigiert werden können. Nach erfolgter Messung werden durch Zurückziehen des Stellzylinders die Plunger bzw. Tastorgane 26 in die Tasteinrichtung 16 unter Zuhilfenahme der Rückstellfeder wieder eingefahren. Durch Linksdrehen des Bohrgestänges 10 mit Hilfe eines Kraftdrehkopfes des Bohrgerätes (nicht dargestellt) kann der Durchmesser der Säule 48 mehrfach unter beliebigen Kreiswinkeln bestimmt werden.
  • Sieht man an der aus Nockenkurve 38 und Nocken 40 gebildeten Kulissenführung des Messgerätes 100 eine zweite Verriegelung vor, kann das Meßgerät 100 durch Vorschubbewegung des Bohrgestänges 10 in eine beliebige Höhe einer Säule 48 positioniert werden so daß der Durchmesser in beliebiger Höhe der Säule 48 bestimmt werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Verriegelung des Meßgestänges in Meßposition besteht in einer Klemmverbindung durch Einfahren des inneren, konisch geformten Gestängeelementes 14 in einen konusförmigen Köcher an der Kulissenführung. Dabei wird die Spülöffnung am Innenrohr 32 verschlossen. Am Ende des Meßvorganges wird die Klemmung durch Aufbringen eines hohen Spüldruckes zur Erzeugung einer Gegenkraft wieder gelöst. Am Ende der gesamten Messungen wird durch Zurückdrehen des Spindelmechanismus 52 bzw. Entriegelung der Kulissenführung 38, 40 im Bohrlochgrund das Meßgerät durch Einklappen der Tasteinrichtung 16 auf Bohrlochgröße zusammengeklappt. Hierbei kann unterstützend die Feder 54 eingesetzt werden. Bei Erreichen der ausgeklappten Position mit den Tasteinrichtungen 16 in waagerechter Position (Meßposition) wird beispielsweise ein Scherstift o. ä. deformiert. Nach Ausbau des Meßgerätes kann so die waagerechte Stellung der Tasteinrichtungen 16 zum Meßzeitpunkt nachgewiesen werden.
  • Im Gegensatz zu konventionellen Meßscheren funktioniert die eigentliche Messung hydraulisch, d.h. Fehlerquellen wie die Dehnung eines Bowdenzugs und die Biegung einer Meßstange, entfallen. Die Volumenverdrängung im Stellzylinder steht in einem exakten Verhältnis zum Meßwert "Weg". Über die Druckmessung läßt sich die Abtastkraft messen und reproduzierbar einstellen. Die max. Meßtiefe entspricht der gewählten Bohrtiefe. Das Verhältnis Länge des Meßgerätes zum meßbaren Durchmesser entspricht 1/4 im Vergleich zu konventionellen Meßscheren mit dem Verhältnis 1/2, so daß z.B. bei der Sohlenherstellung mit üblicherweise geringen Säulenhöhen für Meßzwecke keine extra langen Säulen erstellt werden müssen. Durch das Gerät ist ein Bohrspülmedium zum Austrag von Bohrgut durchleitbar, so dass das Messgerät sperrige Schichten durchörtern kann. Durch die Verwendung von Tasteinrichtungen 16 mit unterschiedlichen Längen und Tastorganen 26 mit unterschiedlichen Ausfahrwegen kann das System für beliebige Säulendurchmesser umgerüstet werden. Durch die Befestigung am Bohrgestänge 10 und Führung an diesem kann das Meßgerät koaxial zur Düsachse gehalten werden, was die Meßgenauigkeit erhöht. Hierdurch sind auch Durchmessermessungen in schräg hergestellten Säulen durchführbar. Die Lage des Meßgerätes im Bohrloch läßt sich z.B. durch Neigungsmessungen im Bohrgestänge feststellen.

Claims (16)

  1. Vorrichtung zum Bestimmen des Durchmessers bzw. Radius von Hohlräumen (48) in standfestem Material, insbesondere von gas- oder flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen, vorzugsweise von im Boden mittels eines Düsenstrahlverfahrens hergestellten Stütz- oder Wandelementen, wobei die Vorrichtung (100, 200) ein Gestänge (10) sowie wenigstens eine hieran angelenkte Tasteinrichtung (16) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasteinrichtung (16) an ihrem einen Ende derart schwenkbar am Gestänge (10) gelagert ist, daß sie für den Meßbetrieb in eine zum Gestänge (10) weitgehend rechtwinklige Stellung ausklappbar ist, und daß die Tasteinrichtung (16) außerdem ein Tastorgan (26) aufweist, das in der ausgeklappten Stellung der Tasteinrichtung (16) zum Meßbetrieb mittels hydraulischer Betätigung bis zur Wandung (50) des zu messenden Hohlraumes (48) ausfahrbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastorgan (26) teleskopierbar in der Tasteinrichtung (16) in Form eines Hydraulikzylinders mit ausfahrbarem Plunger angeordnet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zum Messen des zur Betätigung des Tastorgans (26) verdrängten Hydraulikfluids vorgesehen ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rückstellmittel zum Einfahren des Tastorgans (26) vorgesehen ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückstellmittel eine Feder ist, die das Tastorgan (26) in Richtung der eingefahrenen Stellung vorspannt.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Gestänge (10) ein Adapter (12) und ein hierzu axial verschiebbares sowie drehbares Gestängeelement (14) vorgesehen ist, wobei die Tasteinrichtung (16) mit einem ersten Drehpunkt (18) am Adapter (12) und über einen zum ersten Drehpunkt (18) beabstandeten zweiten Drehpunkt (20) an einer Schwenkstange (22) befestigt ist, die an ihrem von der Tasteinrichtung (16) abgewandten Ende über einen dritten Drehpunkt (24) am Gestängeelement (14) befestigt ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestängeelement (14) einen in eine Nockenkurve (38) des Adapters (12) eingreifenden Nocken (40) aufweist, wobei die Nockenkurve (38) derart ausgebildet ist, daß eine Drehung des Gestänges (10) in eine erste Richtung (47) bei gleichzeitiger drehfester Fixierung des Gestängeelementes (14) das Gestängeelement (14) axial in den Adapter (12) bis zu einem Anschlag einschiebt, wodurch ein Hebelmechanismus des ersten bis dritten Drehpunktes (18, 20, 24) und der Schwenkstange (22) die Tasteinrichtung (16) in die Meßstellung ausschwenkt, während eine Drehung des Gestänges (10) in eine zur ersten Richtung (47) entgegengesetzte zweite Richtung (46) bei gleichzeitiger drehfester Fixierung des Gestängeelementes (14) das Gestängeelement (14) axial aus dem Adapter (12) bis zu einem Anschlag heraus schiebt, wodurch der Hebelmechanismus des ersten bis dritten Drehpunktes (18, 20, 24) und der Schwenkstange (22) die Tasteinrichtung (16) in eine zurückgezogene Stellung einschwenkt.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestängeelement (14) einen konisch geformten Abschnitt aufweist, der wahlweise klemmend in einen entsprechend komplementär konisch geformten Abschnitt des Adapters (12) eingreift.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestängeelement (14) anstelle einer Kulissenführung mit Nockenkurve (38) und Nocken (40) über einen Schraubeingriff, beispielsweise in Form einer Spindel (52), mit dem Adapter (12) verbunden ist.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestängeelement (14) einen Spülkanal (32) aufweist, der mit einem Spülkanal (34) des Gestänges (10) verbunden ist und sich am unteren Ende (36) des Gestängeelementes (14) zur Umgebung hin öffnet.
  11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Gestänge (10) zwei Tasteinrichtungen (16) mit je einem Tastorgan (26) um 180 Grad zueinander versetzt angeordnet sind.
  12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Betätigung mit einem Spülkanal (30) des Gestänges (10) verbunden ist, wobei als Hydraulikfluid ein Spülmedium, insbesondere Wasser, vorgesehen ist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Betätigung einen durch eine Gewindespindel betätigbaren Stellzylinder mit einer Wegskala und einem Schlauchanschluß zum Verbinden mit einer Quelle eines Hydraulikfluids aufweist.
  14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hydraulische Betätigung ein Manometer aufweist.
  15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Markierungseinrichtung vorgesehen ist, die bei vollständig ausgeklappter Tasteinrichtung (16) eine Markierung erhält.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungseinrichtung einen Stift aufweist, welcher derart angeordnet und ausgebildet ist, daß die Tasteinrichtung (16) diesen Stift in vollständig ausgeklapptem Zustand einkerbt, abschert und/oder bricht.
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