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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Gerät zum Ausschachten oder Ausheben
des Bodens für
die Herstellung von Ortpfählen.
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Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Gerät, das ermöglicht,
die Bohrung eines Schachts in den Boden zu bewerkstelligen, um später einen
Ortpfahl durch Füllen
mit Hilfe von Beton und eventuell einer Bewehrung des so gefertigten Schachts
herzustellen.
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Noch
genauer gesagt betrifft die Erfindung Geräte dieses Typs, deren Ausschacht- oder Aushubwerkzeug
von einem Erdbohrer gebildet ist.
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Beim
Ausschachten oder Ausheben des Bodens mit Hilfe eines Erdbohrers
zur Herstellung eines zylindrischen Schachts können zwei Bodenaushubtechniken
eingesetzt werden, die als Bohren bzw. als Verdrängen bezeichnet werden. Die
erste Technik besteht darin, mit Hilfe eines eine oder mehrere Schaufeln
aufweisenden Erdbohrers den Boden auszuheben und das Hinaufbefördern des
ausgehobenen Bodens entsprechend diesem Aushub zu bewirken, derart,
daß auf
diese Weise ein zylindrischer Schacht erhalten wird, der später mit
Beton oder ähnlichen
Materialien gefüllt
wird. Die Technik des Verdrängens
besteht darin, den ausgehobenen Boden mit Hilfe des Erdbohrers an
den Umfang und an die Spitze des so gefertigten Schachts zu verdrängen.
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In
der vorliegenden Patentanmeldung ist unter Ausschachten oder Ausheben
ein Oberbegriff zu verstehen, der sowohl die Bohrtechniken als auch
die Verdrängungstechniken
abdeckt. Es ist weiterhin zu präzisieren,
daß sich
bei den bekannten Geräten
das Ausheben des Schachts meist aus der Kombination eines auf Bohrung
beruhenden Teils und eines auf seitlicher Verdrängung beruhenden Teils ergibt.
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Es
ist ebenfalls zu präzisieren,
daß man
unter Verdrängungsgrad
gegenüber
dem Gesamtquerschnitt des ausgehobenen Schachts den Bruchteil dieses
Querschnittes versteht, der sich aus dem durch das eingesetzte Werkzeug
bedingte Verdrängungsphänomen ergibt.
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Anhand
von Tests, die über
einen Bereich durchgeführt
werden, in dem Ortpfähle
hergestellt werden sollen, kann festgelegt werden, daß einige Pfähle im wesentlichen
durch Verdrängung
und andere im wesentlichen durch Bohrung herstellt werden sollen.
Man kann auch zu dem Schluß kommen,
daß für die Herstellung
eines gleichen Ortpfahls, in Abhängigkeit
von der Art der unterschiedlichen Erdschichten, einige Abschnitte
der Ausschachtung durch Verdrängung
und andere durch Bohrung hergestellt werden sollen.
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Es
sind Geräte
mit durchgehendem Erdbohrer bekannt, die das Ausheben von Schächten für die Herstellung
von Ortpfählen
ermöglichen
und die durch Bohrung oder durch Verdrängung wirksam sind, solange
der Durchmesser des auszuhebenden Schachts begrenzt bleibt. Hingegen
ermöglichen
derartige Geräte
unter wirtschaftlich akzeptablen Bedingungen und vor allem mit gemeinhin
bei dieser Art von Gerät
verwendeten Antriebsmitteln zum Drehantreiben des Erdbohrers nicht,
den Schacht auszuheben und dabei das Bohrungs-/Verdrängungsverhältnis entsprechend
dem Boden oder dem gewünschten
Ergebnis über
einen weiten Durchmesserbereich zu variieren.
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Die
europäischen
Patentanmeldungen
EP 131 562 und
EP 853 162 beschreiben insbesondere Vorrichtungen
und Verfahren für
die Herstellung von Ortpfählen.
Jedoch ermöglichen
diese Vorrichtungen nicht, das oben erwähnte Problem zu lösen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gerät zum Ausheben
des Bodens für
die Herstellung von Ortpfählen
zu liefern, das ermöglicht,
in Abhängigkeit
von den Notwendigkeiten die Bohrungs- oder die Verdrängungstechnik
einzusetzen, insbesondere für
die Bewerkstelligung des Aushöhlens
von Durchmessern, die zwischen 0,3 und 1,2 Metern und vorzugsweise
zwischen 0,4 und 0,8 Metern liegen.
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Zur
Erreichung dieses Ziels gemäß der Erfindung
ist das Gerät
zum Ausheben des Bodens für
die Herstellung von Ortpfählen
dadurch gekennzeichnet, daß es
umfaßt:
- – einen
ersten Erdbohrer, der eine erste Seele mit einem Durchmesser d1, die in einer Spitze ausläuft, deren
Außendurchmesser
nicht größer als derjenige
der Seele ist, sowie wenigstens eine schraubenförmige Schaufel umfaßt, welche
sich im wesentlichen über
die gesamte Länge
der Seele erstreckt, wobei der Außendurchmesser der Schaufel
gleich d2 ist;
- – einen
zweiten Erdbohrer, der eine zweite hohle Seele mit einem Innendurchmesser
d3 > d2, in welcher der erste Erdbohrer verschiebefrei
angebracht ist, sowie wenigstens eine schraubenförmige Schaufel umfaßt, die
sich im wesentlichen über die
gesamte Länge
der zweiten Seele erstreckt und einen Außendurchmesser d4 aufweist;
- – einen
ersten Bohrkopf, um den ersten Erdbohrer in Rotation zu versetzen
und um eine vertikale Kraft an den Erdbohrer anzulegen;
- – erste
Mittel, um die Drehgeschwindigkeit, das Drehmoment und die vertikale
Kraft zu steuern, die an den ersten Erdbohrer angelegt werden;
- – erste
Mittel, um die effektive Eindringgeschwindigkeit des ersten Erdbohrers
zu messen;
- – einen
von dem ersten Kopf unabhängigen
zweiten Bohrkopf, um den zweiten Erdbohrer in Rotation zu versetzen
und um eine vertikale Kraft an den Erdbohrer anzulegen;
- – zweite
Mittel zum Steuern der Drehgeschwindigkeit, des Drehmoments und
der vertikalen Kraft, die an den zweiten Erdbohrer angelegt werden; und
- – zweite
Mittel zum Messen der effektiven Eindringgeschwindigkeit des zweiten
Erdbohrers.
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Man
versteht, daß dank
der Verwendung von zwei konzentrischen Erdbohrern, die jeweils über den
größten Teil
ihrer Länge
wenigstens eine schraubenförmige
Schaufel aufweisen, durch die Kontrolle des Drehantriebs dieser
beiden Erdbohrer und durch die Kontrolle der Relativstellung dieser
beiden Erdbohrer verschiedenartige Gestaltungen zum Ausheben des
Bodens durch Bohren und/oder durch Verdrängen für unterschiedliche Tiefen vor
allem in Abhängigkeit
von der Art des Bodens erhalten werden können.
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Vorzugsweise
hat man das Verhältnis
0,5 d2 < d1 < 0,75
d2.
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Es
ist insbesondere wichtig, hervorzuheben, daß es durch Steuern der gleichzeitigen
Rotation der zwei Erdbohrer unter angemessenen Bedingungen möglich ist,
einen Verdrängungsgrad
in dem ausgehobenen Schacht zu erzielen, der dem Durchmesser der
Seele des zweiten Erdbohrers, d.h. des äußeren Erdbohrers entspricht.
Dieses Ergebnis wird vor allem dadurch erzielt, daß der Teil
des Bodens, der in der Schraube des inneren Erdbohrers enthalten
und in der Seele des äußeren Erdbohrers
angeordnet ist, das Äquivalent
eines Pfropfens bildet, der das Verdrängen des Bodens über den
gesamten, dem Durchmesser der Seele des äußeren Erdbohrers entsprechenden
Querschnitt ermöglicht,
obwohl diese Seele hohl ist, um den Durchgang des inneren Erdbohrers
zu ermöglichen.
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Weitere
Merkmale sowie Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der nachfolgenden
Beschreibung einer als nicht einschränkend zu verstehendes Beispiel
gegebenen Ausführungsform
der Erfindung besser hervorgehen. Die Beschreibung bezieht sich
auf die beiliegenden Figuren, in denen:
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1 im
Vertikalschnitt ein Aushubgerät
sowie dessen wichtigste Steuerelemente zeigt; und
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2 das
untere Ende des mit einem Tauchrohr ausgestatteten inneren Erdbohrers
zeigt.
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Zunächst wird
unter Bezugnahme auf 1 das gesamte Aushubgerät für die Herstellung
von Ortpfählen
beschrieben.
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In
dieser Figur ist ein erster Erdbohrer 12 oder innerer Erdbohrer
dargestellt, der eine Seele 14 mit dem Durchmesser d1 aufweist, deren unteres Ende 14a mit
einer Spitze 16 versehen ist, welche das Eindringen des
Erdbohrers in den Boden begünstigt
und welche die Rolle eines Verdrängungspfropfens
spielen kann. Diese Spitze 16, die unterschiedliche Ausbildungen
aufweisen kann, weist einen maximalen Außendurchmesser auf, der höchstens
gleich dem Durchmesser der Seele 14 ist. Die Seele 14 ist
mit einer schraubenförmigen
Schaufel 18 ausgestattet, die sich im wesentlichen über die
gesamte Länge
der Seele 14 von deren unteren Ende 14a bis in
die Nähe
ihres oberen Endes 14b erstreckt. Der Außendurchmesser
der schraubenförmigen
Schaufel 18 des Erdbohrers 12 wird mit d2 bezeichnet.
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Wie
wohl bekannt ist, wirkt das obere Ende 14b der Seele 14 mit
einem ersten Bohrkopf 18 zusammen, dessen Funktion es ist,
den Erdbohrer 12 dadurch in Rotation zu versetzen, daß diesem
eine Rotationsgeschwindigkeit und ein Drehmoment verliehen werden,
die über
einen Steuerkreis 20 bestimmt werden. Die andere Funktion
des Bohrkopfes 18 besteht darin, an den Erdbohrer 12 eine
vertikale Kraft zum Eindringen in den Boden anzulegen, die über den
Steuerkreis 22 eingestellt wird. Des weiteren ist der Bohrkopf 18 mit
einem Meßfühler 24 ausgestattet,
der ermöglicht,
die Tiefe oder die Eindringgeschwindigkeit des Endes des Erdbohrers
in den Boden während
des Aushebens des unteren Endes 14a des inneren Erdbohrers 12 festzulegen.
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Das
Gerät umfaßt auch
einen äußeren Erdbohrer 26,
der eine hohle Seele 28 aufweist, deren unteres Ende 28a folglich
offen ist. Das obere Ende 28b der Seele 28 wirkt
mit einem zweiten Bohrkopf 30 zusammen, der von dem ersten
Bohrkopf 18 unabhängig
ist. Die Seele 28 des äußeren Erdbohrers 26 ist
an ihrer Außenfläche mit
wenigstens einer schraubenförmigen
Schaufel 32 versehen, die sich von deren unteren Ende 28a bis
in die Nähe
ihres oberen Endes 28b erstreckt. Der Bohrkopf 30 ist
einem Kreis zur Steuerung der Rotationsgeschwindigkeit und des Drehmoments,
welcher das Bezugszeichen 34 trägt, einer Vorrichtung zum Anlegen
einer Kraft 36 und einem Fühler 40 zum Messen
der Tiefe des unteren Endes des Erdbohrers 26 während des Aushebens
zugeordnet.
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Vorzugsweise
sind der Durchmesser d1 der Seele des inneren
Erdbohrers 12 und der Durchmesser d2 des
Schraubengangs desselben Erdbohrers derart gewählt, daß das Verhältnis der Fläche des Querschnitts
der Seele zur Fläche
des Kreises mit dem Durchmesser d2, welche
der Schaufel entspricht, zwischen 25% und 80% und vorzugsweise zwischen
30% und 50% liegt.
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Dieses
Merkmal ermöglicht,
sicherzustellen, daß durch
angemessene Steuerung der Rotation des inneren Erdbohrers 12 ein
Bodenverdrängungsgrad erzielt
werden kann, der zwischen diesen zwei Werten liegt. Ebenso ist vorzugsweise
das Verhältnis
zwischen dem Durchmesser d3 der Seele 28 des äußeren Erdbohrers
und dem Durchmesser d4 der schraubenförmigen Schaufel 32 des äußeren Erdbohrers 26 derart
gewählt,
daß das
Verhältnis
zwischen den Flächen
der Kreise mit dem Durchmesser d3 und d4 zwischen 25% und 60% und vorzugsweise zwischen 30%
und 50% liegt.
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Dieses
letzte Merkmal ermöglicht
dann, wenn der innere Erdbohrer 12 und der äußere Erdbohrer 26 in
angemessener Weise drehgesteuert werden, einen Verdrängungsgrad
zu erhalten, der innerhalb der oben genannten Werte liegt. In diesem Fall
bildet der zwischen der Seele des inneren Erdbohrers, den Windungen
der Schaufel des inneren Erdbohrers und der Innenwand der hohlen
Seele 28 des äußeren Erdbohrers
eingeschlossene Boden einen Pfropfen, der ermöglicht, eine Verdrängung zu erzielen,
die dem Querschnitt der hohlen Seele des äußeren Erdbohrers entspricht.
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Man
versteht, daß es
dank der Anordnungen der Erfindung und insbesondere dank der Merkmale des
inneren und äußeren Erdbohrers
sowie aufgrund der Tatsache, daß diese
beiden Erdbohrer hinsichtlich Vertikalverschiebung und Rotation
getrennt gesteuert werden können,
möglich
ist, eine große
Flexibilität
bei den Aushubarbeiten zu erzielen, um einen Ortpfahl herzustellen.
Denn es ist möglich,
in jeder geeigneten Tiefe von einer im wesentlichen im Verdrängungsmodus
vollzogenen Arbeit zu einer Arbeit im Bohrmodus überzugehen; es ist auch möglich, die Bewegung
von nur einem der Erdbohrer zu bewirken, während der andere vorübergehend
in Ruhe ist, und dann das Einwirken des zweiten Erdbohrers später auszulösen.
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Wenn
gewünscht
ist, den inneren Erdbohrer 12 im Bohrmodus arbeiten zu
lassen, ist es auch möglich,
die Rotation dieses in Richtung des Einschraubens zu steuern und
die Rotation des äußeren Erdbohrers
in der entgegengesetzten Richtung zu steuern, was das Hinaufbefördern des
ausgehobenen Materials innerhalb der hohlen Seele des äußeren Erdbohrers
unter der Wirkung der Rotation der Schaufel des inneren Erdbohrers
begünstigt.
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In 2 ist
eine verbesserte Ausführungsform
dargestellt, bei welcher der innere Erdbohrer 12 mit einem
Tauchrohr 50 ausgestattet ist, das ermöglicht, nach dem durch Bohren
und/oder Verdrängen vollzogenen
Ausschachten, den Beton oder ähnliches
Material, der bzw. das für
die Herstellung des Ortpfahls notwendig ist, in die gefertigte Ausschachtung
zu leiten.
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Um
die vollständige
Steuerung des Aushubgerätes 10 zu
ermöglichen,
umfaßt
dieses eine Steuerstation oder ein Steuerpult 52, das ermöglicht,
die Steuerkreise 20 und 34 der Bohrköpfe 18 und 30 in Abhängigkeit
von in diese Station eingegebenen Befehlen I und in Abhängigkeit
von den Informationen, die über
die Tiefenmeßfühler 24 und 40 geliefert
werden, zu steuern. Die Befehle I, die in die Steuerstation 52 eingegeben
werden, können
vorteilhafterweise aus Versuchsbohrungen hervorgehen, die vorher
in dem Bereich durchgeführt
werden, in dem die Ortpfähle
hergestellt werden sollen.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
die beiden Erdbohrer, die gleichzeitig oder abwechselnd arbeiten
können,
getrennt zu betätigen.
Wie bereits angedeutet, ist es möglich,
die Funktionsweise der Erdbohrer (Verdrängen, Bohren) während der
Ausbildung einer gleichen Ausschachtung in Abhängigkeit von den Änderungen
der Eigenschaften des Bodens, in den die Ausschachtung gebohrt wird,
zu ändern.