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Die Erfindung betrifft einen Dentaltechnikofen,
insbesondere zur Herstellung von Presskeramik, mit den oberbegrifflichen
Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Derartige Dentaltechnikofen werden
insbesondere bei der Herstellung von Presskeramik in Zahntechniklabors
eingesetzt, wobei ein vorbereitetes Werkstück in Form einer Muffel, beispielsweise ein
Modell für
eine Krone in eine Brennkammer eingeführt wird, um dort auf z.B.
850°C erhitzt
zu werden, bevor die Keramikmasse in den Muffelhohlraum eingepresst
wird. Die Brennkammer mit einer elektrischen Heizwicklung wird dabei
meist unter Vakuum gesetzt, nachdem die Einführöffnung mittels einer Bodenplatte
verschlossen wird. Diese Bodenplatte, auf der die Muffel aufgesetzt
wird, ist dabei an einer Führungssäule gelagert,
um mit einem Hubantrieb nach oben zur Brennkammer gefahren zu werden.
Es sind jedoch auch Konstruktionen bekannt, bei denen die Bodenplatte
stationär
angeordnet ist und stattdessen die Brennkammer abgesenkt wird, um
im Heizbetrieb eine geschlossene Kammer zu bilden.
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All diesen Konstruktionen ist gemeinsam, dass
die Bodenplatte und/oder die Brennkammer an einer Metall-Führungssäule gelagert
ist/sind, meist einer Stahlblech- oder
Gusskonstruktion, an der dann die zum Betrieb des Ofens erforderlichen
Teile (nachfolgend als Ofenteile bezeichnet) angeschraubt werden.
Dabei handelt es sich insbesondere um Halterungsteile, Verkleidungsteile,
Antriebsteile, Schalter oder Sensoren und zugehörige Verkabelungen oder Leitungen,
so dass bei der Montage eine Vielzahl von Befestigungsstellen, meist
mehrere Dutzend, geschaffen werden müssen. Dies erfordert bei Gusskonstruktionen
vorgefertigte Befestigungspunkte oder bei der Blechbauweise zahlreiche
Ausbrüche und
Profile, so dass der Fertigungs- bzw. Montageaufwand sehr hoch ist,
zumal insbesondere bei der Herstellung von Presskeramiken zunehmend
eine verbesserte Steuerung mit vielen Sensoren gefordert wird.
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Aufgabe der vorliegenden Endung ist
es daher, einen Dentaltechnikofen zur Verfügung zu stellen, mit dem im
Vergleich zum Stand der Technik der Montage- und Bauaufwand des
Dentaltechnikofens wesentlich verringert werden soll.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
einen Dentaltechnikofen nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Dentaltechnikofen weicht
vom Grundaufbau her von bekannten Dentaltechniköfen insbesondere durch ein
Strangpressprofil als Führungssäule ab,
wobei in vorteilhafter Weise wenigstens ein hohlkammerartiger Schacht
zur Aufnahme von Ofenteilen, insbesondere Antriebselemente, Leitungen,
Verkabelungen, Sensoren usw. vorgesehen ist. In diesen wenigstens
einen Schacht können
beispielsweise Elektroleitungen von der oberen Brennkammer zum untenliegenden
Steuerteil hindurchgeführt
werden, wobei diese in dem Schacht geschützt untergebracht sind. Dies
ist bei Dentaltechniköfen
von wesentlicher Bedeutung, da ansonsten relativ freiliegende Leitungen
oder Kabel von heißen
Werkstücken
oder Muffeln beschädigt
werden können.
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Neben der geschützten, auch optisch ansprechenden
Aufnahme der Ofenzubehörteile
ist deren Montage an der Führungssäule wesentlich
vereinfacht, da z.B. ein Kabelbaum in einfacher Weise ohne weitere
Befestigungen in den Schacht eingesteckt werden kann und nur noch
verschaltet werden braucht. Gleiches gilt auch für die bei Keramikpressöfen oft
vorgesehen Pneumatikleitungen, insbesondere in einem zweiten Schacht,
wobei zudem eine saubere Trennung der zum Ofenbetrieb benötigten Medien
gegeben ist. Zudem sorgt die Führungssäule aufgrund
der Hohlkammerbauweise für
eine besonders hohe Stabilität,
wobei wegen der geschützten Unterbringung
der Kabel und Leitungen innerhalb der Führungssäule eine zusätzliche
Verkleidung entfallen kann. Hierdurch wird der Kostenaufwand bei
der Montage des Dentaltechnikofens weiter gesenkt.
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Weiterhin lassen sich auch die Antriebselemente
als Modul vormontieren und als eine Baueinheit an der Führungssäule befestigen,
wobei bevorzugt ein mittlerer, kleinerer Schacht zwischen den seitlichen
Elektro- bzw. Pneumatikschächten
vorgesehen ist. Mittels Langlöchern
oder ähnlichen
Durchbrüchen
lässt sich
beispielsweise die Höhenposition des
Antriebs besonders einfach einstellen, beispielsweise für Öfen mit unterschiedlichem
Hub der Bodenplatte. Die unterschiedliche Höhenposition z. B. des Antriebsmotors,
aber auch von Endschaltern und Sensoren lässt sich besonders einfach
durch Einstecken von Leisten in die Schächte erzielen, auf denen die
Gegenmuttern in der jeweils exakt passenden Höhenposition der Befestigungsschrauben
vorgegeben ist. Zudem können
an der stranggepressten Führungssäule mehrere
Nuten an der Außenseite
vorgeformt sein, in die Sensoren von oben her einfachs eingesteckt
werden können.
Aber auch eine Schutzverkleidung für die im Betrieb sehr heiße Brennkammer
kann auf besonders einfache Weise in die Nuten an der Führungssäule eingesteckt
werden, da diese Schutzverkleidung schon aufgrund ihrer Eigenspannung
sicher gehalten ist. Schließlich
lässt sich
auch die im wesentlichen hohlzylindrische Brennkammer durch Einhängen am
oberen Ende der Führungssäule, genauer
an einem der nach oben offenen Schächte befestigen, so dass das
Gewicht der Brennkammer mittels eines in einen Schacht eingreifenden
Hakens formschlüssig
und damit sicher abgestützt
ist.
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Nachfolgend wird die Endung anhand
der Zeichnungen näher
erläutert
und beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Dentaltechnikofens;
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2 eine
Perspektivdarstellung einer erfindungsgemäßen Führungssäule; und
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3 eine
Draufsicht auf die Führungssäule der 2.
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In 1 ist
ein Dentaltechnikofen 1 dargestellt, dessen grundsätzlicher
Aufbau nachfolgend kurz beschrieben wird. Dieser weist zum einen
eine Abstützbasis 2 auf,
an der eine Führungssäule 6 befestigt
ist und ein nicht dargestelltes Pneumatik-/Elektronik-Steuerteil aufgebaut
ist. Zum anderen ist am oberen Ende der Führungssäule 6 eine Brennkammer 3 befestigt,
in der eine Muffel 5 mittels einer Heizwicklung auf mehrere
Hundert Grad aufgeheizt werden kann. Die jeweilige Temperatur hängt vom verpressten
bzw. vergossenen Material für
die Zahnprothese ab, wobei die Muffel 5 mit einem Hohlraum für ein Zahnmodell
auf einer Bodenplatte 4 abgestellt ist und mittels eines
Antriebes 7 nach oben verfahrbar ist, so dass dann für den Heizbetrieb
die Bodenplatte 4 die Brennkammer 3 unten verschließt. Hierzu ist
die Bodenplatte 4 auf einen Kragarm 4a aufgesetzt,
der an einem später
noch näher
beschriebenen, von einem Antriebsmotor 7a beweglichen Schlitten 7b des
Antriebes 7 befestigt ist.
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Die durch die Heizwicklung relativ
schwere Brennkammer 3 ist hier mittels einer Aufhängung 3a oben
in die Führungssäule 6 eingehängt, genauer
in einem oben offenen Schacht 8, sowie am Umfang mit Halterungsteilen 3b an
der Führungssäule 6 sicher befestigt.
Die Halterungsteile 3b werden dabei an Nuten 9 (vgl. 2 und 3) befestigt, indem eine Vierkantmutter
von oben in die jeweilige Nut 9 eingesteckt und mittels
einer Schraube gekontert wird. Die gewünschte Höhenposition lässt sich
hierdurch auf einfache Weise durch Leisten einstellen, die hier
die Gegenmutter tragen und in die Nut 9 oder den Schacht 8 eingesteckt
wird. Die hier vertikal verlaufenden Nuten 9 sind in der
Führungssäule 6 beim Strangpressen
miteingearbeitet, so dass sich kein zusätzlicher Bearbeitungsaufwand
ergibt. Zudem sorgen sie ähnlich
wie seitliche Rillen in dem Strangpressprofil für eine ansprechende Gestaltung
der Führungssäule 6.
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Besonders wesentlich beim Aufbau
der Führungssäule 6 als
Strangpressprofil ist die Möglichkeit, wenigstens
einen Schacht 8 darin auszubilden, bevorzugt jedoch mehrere
Schächte 8.
Insbesondere sind hier drei derartiger Schächte 8 in der Führungssäule 6 gebildet,
wie dies vergrößert in 2 und 3 dargestellt ist. In den oberen und unteren
Bereichen der Schächte 8 können zu
dem nicht dargestellten Steuerteil auf der Abstützbasis 2 hin Auslassschlitze 8a vorgesehen
sein, durch die hindurch z.B. ein Kabelbaum vom Steuerteil ausgehend
und durch den hier linken Schacht 8 hindurch zur Heizwicklung
der Brennkammer 3 geführt
ist.
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In 2 ist
die Führungssäule 6 ohne
die Brennkammer 3 dargestellt, wobei insbesondere die hohlkammerartige
Gestaltung des Strangpressprofils mit hier drei Schächten 8 ersichtlich
ist. Im mittleren Bereich der Führungssäule 6 ist
dabei der Antrieb 7 angeordnet, der als eine Baueinheit
im wesentlichen aus Antriebsmotor 7a, Schlitten 7b und
Umlenkrad 7c besteht, über
das ein Zahnriemen umläuft.
Unterhalb des Umlenkrades 7c ist eine Halterung 7d erkennbar,
die eine Führungsschiene
für den
Schlitten 7b aufnimmt und als eine Baueinheit an der Führungssäule 6 befestigt
wird. Hierzu wird die Halterung 7d mittels eines T-Nutensteines,
der in den mittleren Schacht 8 eingesteckt wird (vgl. 3), auf der gewünschten
Bauhöhe
befestigt. Zudem wird der Antriebsmotor 7a oder eine zugeordnete
Flanschplatte auf ähnliche
Weise an der Führungssäule 6 befestigt, so
dass sich eine hohe Stabilität
und schnelle Montage ergibt.
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In 3 ist
eine Draufsicht auf die Führungssäule 6 dargestellt,
woraus sich insbesondere die Gestaltung des Strangpressprofils und
die stabile Befestigung des Antriebes 7 am mittleren Schacht 8 ergibt.
Die beiden seitlichen Schächte 8 dienen
insbesondere zur Aufnahme von Verkabelungen oder Pneumatikleitungen.
In den beim Strangpressen weiterhin zugleich eingearbeiteten Nuten 9 benachbart zum
Antrieb 7 können
Sensoren oder Endschalter geführt
werden, um beispielsweise die Endpositionen der Bodenplatte 4 einzustellen.
An den hier zur Seite weisenden Nuten 9 kann in bevorzugter
Weise eine Schutzverkleidung 10 für die Brennkammer 3 eingesteckt
werden, wobei diese in der Ausführung
als gerundetes oder abgekantetes Blech genügend Eigenspannung aufweist,
um in den Nuten 9 seitlich fixiert zu bleiben. Die Höhenfixierung
der Schutzverkleidung 10 kann ähnlich wie die Einhakverbindung 3a der
Brennkammer 3 im oberen Bereich der Führungssäule 6 ausgebildet
sein. Die Seitenwangen der hier im Querschnitt stumpfwinkligen Führungssäule 6 sind
zudem bevorzugt profiliert oder strukturiert, so dass sich eine
optisch ansprechende Gestaltung ergibt. Durch den stumpfwinkligen
Querschnitt in Verbindung mit den weitgehend geschlossenen Hohlkammern
der Schächte 8 ergibt
sich zudem eine besonders hohe Stabilität, so dass relativ schlanke
Führungssäulen 6 für die vorgeschlagenen
Dentaltechniköfen 1 ausreichen.