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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Behandlung eines Substrats in einem ein Prozessmedium enthaltenden
Tauchbad. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Anlage zur Behandlung
eines Substrats, die in dem vorgenannten Verfahren zur Anwendung
kommt.
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Karosserien beziehungsweise Karosseriebauteile
erhalten in der Regel in der Automobilindustrie als Vorbereitung
für einen
späteren
Lackauftrag mindestens eine in einem Tauchbad erfolgende Vorbehandlung,
die z. B. dem Korrosionsschutz der Karosserie dient. Häufig erfolgt
auch eine mehrstufige Vorbehandlung dieser Art, bei der beispielsweise
die zu behandelnden Substrate zunächst in einem chemischen Bad,
beispielsweise einem Phosphatierbad untergetaucht werden und anschließend noch
eine Tauchlackierung, beispielsweise eine kathodische Tauchlackierung
in einem sogenannten KTL-Bad erfolgt. In der Regel werden dabei
die zu beschichtenden Karosserien in der Automobilindustrie in einer Lackiererei
kontinuierlich im Tauchverfahren behandelt. Aus verschiedenen Gründen ist
es dabei wichtig, dass bei diesem Tauchbeschichtungsverfahren die
chemischen Bäder
ständig
in Bewegung gehalten werden, um eine effektive Beschichtung der
Karosserien zu erzielen. Dieses ständige Bewegen des Prozessmediums
zur Erzielung eines Rühreffekts
ist unter anderem notwendig, um beispielsweise das Absetzverhalten
des Lacks bei der Tauchlackierung zu vermeiden. Zur Umwälzung des
Prozessmediums können
dabei beispielsweise Kreiselpumpen oder dergleichen eingesetzt werden.
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Insbesondere bei der Behandlung einer
Karosserie mittels Tauchlackierung (kathodische Tauchlackierung
KTL) erweist es sich als problematisch, dass das die KTL-Farbe enthaltende
Prozessmedium leicht zum Schäumen
neigt, insbesondere aufgrund der Umwälzung des Prozessmediums im Tauchbecken
und aufgrund der in das Tauchbad hinein beziehungsweise aus diesem
heraus gefahrenen Karosserien. Dadurch wird Schaum an den Einlaufwänden beziehungsweise
Auslaufwänden
erzeugt, wobei diese Wände
bei den herkömmlichen
Tauchbecken meist senkrecht oder nahezu senkrecht stehen. Dieser
unerwünschte
Schaum wird in das Prozessmedium eingetragen. Letzteres ist aber
insbesondere bei der kathodischen Tauchlackierung gegen eine Überladung
mit Schaum anfällig,
da das Prozessmedium nur eine unzureichende Menge an Schaum aufnehmen
kann. Infolgedessen kann es leicht dazu kommen, dass sich Schaum
an Stellen in dem Tauchbad, wo die Bewegung des Prozessmediums nicht
ausreichend ist, absetzt. Hinzu kommt noch, dass bei Tauchbecken,
die senkrechte oder nahezu senkrechte Wände aufweisen und die somit
geringere Dimensionen in der Längenrichtung
oder Breitenrichtung aufweisen, die freie Oberfläche des Tauchbads vergleichsweise
klein ist. Diese freie Oberfläche
ist aber wichtig, um ein schnelles Entgasen der Tauchbadflüssigkeit
zu erzielen. Je größer diese
freie Oberfläche
ist, desto besser ist das Entgasungsverhalten.
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Bei den vorgenannten Anlagen zur
Tauchbeschichtung von Karosserien sind bestimmte Zonen, in denen
eine besonders große
Schaumbildung auftritt, unabhängig
von dem Eintritt der Karosserien in das Tauchbad, vorhanden, die
als Problemzonen zu betrachten sind. Hierzu ist beispielsweise die
sogenannte Rezirkulationsspritzspülzone der KTL-Anlage zu zählen. Dorf
entsteht der Schaum zum Beispiel durch Spritzringe, durch im Spritzbereich
integrierte Pumpenansaugbehälter
oder dergleichen, wobei diese Vorrichtungen in der Regel senkrechte
Wände aufweisen.
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KTL-Anlagen und andere Vorbehandlungsanlagen
werden in der Automobilindustrie ab einer gewissen Anlagenkapazität im Allgemeinen
als Durchlaufanlagen ausgeführt.
Bei diesen Durchlaufanlagen werden verschiedene Förderersysteme
eingesetzt. Die modernen Rodipförderer
und Shuttleförderer
können
gegebenenfalls senkrecht in das KTL-Becken eintauchen. Das Tauchbecken
wurde deshalb mit senkrechten Wänden
ausgebildet, wobei man dadurch die KTL-Beckenlänge und das Beckenvolumen reduzieren
wollte. Nach Inbetriebnahme der genannten Fördereranlagen stellte man jedoch
eine vermehrte Blasenbildung in der Beschichtung der in dem Tauchbad
behandelten Karosserieteile oder Karosserien fest. Der Grund dafür liegt
in einer vermehrten Schaumbildung. Beim Eintauchen der Karosserie in
das KTL-Behandlungsmedium wird Luft eingebracht. Diese Luft will
nach oben steigen und über
die freie Badoberfläche
in die Umgebungsluft entweichen. Ist jedoch die freie Badoberfläche zu klein,
ist zuwenig Zeit vorhanden, so dass die Luft nicht entweichen kann
und über
die Badumwälzung
in die Umwälzpumpen
gesaugt wird. Dort bildet sich Schaum, der dann in den Umwälzkreislauf
gelangt. Mit zunehmender Zeit und zunehmender Anzahl an behandelten
Karosserien wurde ein erhöhter
Schaumanteil in dem KTL-Behandlungsmedium festgestellt, was zu Beschichtungsstörungen an
den Karosserien führt.
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Eine weitere mögliche Gasquelle, die die Qualität des KTL-Beschichtungsmediums
beeinträchtigen
kann, ist das beim Abscheidevorgang freiwerdende Dialysegas, welches
bei den bekannten KTL-Anlagen nur unzureichend aus dem System entfernt
wird. Schließlich
bildet sich Luft oder Schaum an den zu steil stehenden Beckenwänden des
Tauchbeckens, wenn das KTL-Beschichtungsmedium dort abrupt abgebremst
wird. Durch Hochquellen und Wellenbildungen auf der Oberfläche des
Beschichtungsmediums kommt es dann ebenfalls zur Schaumbildung,
wobei dies insbesondere ein Mikroschaum ist, der mit bloßem Auge
schlecht erkennbar ist. Beim Eintauchen der Karosserie in das Beschichtungsmedium
verteilt diese dann den Mikroschaum in unerwünschter Weise.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht somit darin, ein Verfahren zur Behandlung eines Substrats
in einem ein Prozessmedium enthaltenden Tauchbad zu schaffen, bei
dem die vorgenannte Schaumbildung nicht mehr auftritt oder zumindest
verringert wird. Die Lösung
dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes Verfahren der eingangs
genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
Umfangreiche Untersuchungen der Anmelderin im Rahmen der Behandlung
der vorgenannten Problematik haben zu der überraschenden Erkenntnis geführt, dass
sich die Schaumbildung vermeiden oder zumindest ganz wesentlich
reduzieren lässt,
wenn man das das Prozessmedium aufnehmende Tauchbecken so ausbildet,
dass dieses wenigstens eine geneigte Beckenwand aufweist. Vorzugsweise
weist das Tauchbecken mindestens zwei geneigte Wände auf, wobei dies vorzugsweise
diejenigen Wände
des Tauchbeckens sind, die sich an den Seiten befinden, an denen
das in dem Tauchbad zu behandelnde Substrat dem Prozessmedium zugeführt und/oder
das Substrat dem Prozessmedium entnommen wird. Diese Beckenwände des
Tauchbeckens werden in der vorliegenden Anmeldung nachfolgend auch
als Ein- beziehungsweise Austauchwände bezeichnet. Diese Ein- beziehungsweise
Austauchwände
des Tauchbeckens sind erfindungsgemäß vorzugsweise in einem Winkel
von zwischen etwa 20° und
etwa 80° geneigt. Besonders
vorteilhaft ist eine Neigung im Bereich von zwischen etwa 30° und etwa
70°, weiter
vorzugsweise empfiehlt sich eine Neigung etwa im Bereich zwischen
30° und
60°.
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Die vorliegende Erfindung kommt insbesondere
bei Verfahren zur Behandlung eines Substrats zwecks Korrosionsschutz
in Betracht, bei dem das Substrat in einem ein Prozessmedium enthaltenden Tauchbad
beschichtet wird und dazu das Substrat dem Tauchbad in irgendeiner
Weise zugeführt
(eingetaucht) und wieder aus dem Tauchbad entnommen wird. Auch bei
anderen Verfahren, bei denen ein Substrat in irgendeiner Weise eine
Behandlung erfährt, bei
der es in ein ein Prozessmedium enthaltendes Tauchbad eingetaucht
wird, kommt die erfindungsgemäße Lösung in
Betracht, wonach wenigstens eine Wand des Tauchbeckens, in dem sich
das Prozessmedium befindet, schräg
ausgebildet wird. Die Erfindung ist also nicht auf Verfahren zur
Behandlung zwecks Korrosionsschutz beschränkt. Ebenso gute Ergebnisse
wurden beispielsweise bei Verfahren erzielt, bei denen ein Substrat
in einer Prozessflüssigkeit
entfettet wird. Auch bei diesen Verfahren werden insbesondere in
der Automobilindustrie, wenn die Entfettung kontinuierlich in einer Behandlungsstraße erfolgt,
Tauchbecken oder Tauchzonen eingesetzt, in denen die die Entfettung
bewirkende Prozessflüssigkeit
enthalten ist.
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Insbesondere bei den vorgenannten
Verfahren, bei denen ein Substrat zwecks Korrosionsschutz in einem
ein Prozessmedium enthaltenden Tauchbad beschichtet wird, insbesondere
bei der sogenannten KTL-Beschichtung in der Automobilindustrie,
werden in jüngerer
Zeit zur Förderung
der Substrate besondere Fördertechniken
eingesetzt, beispielsweise die sogenannte Rotations- oder Shuttlefördertechnik. Aufgrund
dieser Fördertechniken
haben die Beschichtungsanlagen kürzere
Anlagenlängen
und die das Prozessmedium enthaltenden Tauchbecken haben kleine
Beckenvolumina. Aufgrund dieser kleineren Beckenvolumina kommt dem
zuvor geschilderten Problem der Schaumbildung im Prozessmedium besondere
Bedeutung zu. Die Schaumbildung führte bislang zu einer unzulänglichen
insbesondere ungleichmäßigen KTL-Beschichtung,
so dass für
die behandelten Karosserien kein ausreichender Korrosionsschutz
erzielt werden konnte. Dies führte
wiederum dazu, dass Nacharbeiten notwendig wurden, beispielsweise
die Verwendung zusätzlicher
Füller bei
der anschließenden
Lackierung, oder dass die unzulänglich
im KTL-Bad beschichteten Karosserien oder Karosseriebauteile im
Bereich von Fehlstellen in der Beschichtung geschliffen und erneut
beschichtet werden mussten. Durch die erfindungsgemäße Lösung, wonach
das das Prozessmedium enthaltende Tauchbecken wenigstens eine geneigte
Wand aufweist, vorzugsweise wenigstens eine geneigte Wand in dem
Bereich, in dem das zu behandelnde Substrat zugeführt wird,
können
nun auch die vorgenannten innovativen Fördertechniken eingesetzt und
die damit verbundenen Vorteile genutzt werden, ohne dass es zu einer
mangelhaften Beschichtung kommt. Aufgrund der geneigten Wand läuft das
frisch zugeführte Prozessmedium
unter einem entsprechenden Winkel schräg in das Tauchbad ein, wodurch
die Schaumbildung vermieden wird.
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Ein weiteres Phänomen bei der Beschichtung
von Gegenständen
in Tauchbädern,
insbesondere bei der KTL-Tauchbeschichtung ist der Einfluss der
Badüberdeckung
auf das Beschichtungsverfahren. Um bei den zu beschichtenden Objekten,
zum Beispiel einer Karosserie eine ausreichende Schichtdicke derjenigen
Flächen,
die in der Nähe
der Badoberfläche
liegen, zu erreichen, beispielsweise des Karosseriedachs oder auch
des Karosseriebodens, je nach Ausrichtung der Karosserie in dem
Tauchbad, muss eine ausreichend hohe Menge an Beschichtungsmedium
vorhanden sein. Dieser Parameter wird hierin als Badüberdeckung
bezeichnet. Bei zu geringer Badüberdeckung
treten aus verschiedenen Gründen
Probleme auf. Beispielsweise steigen während des Beschichtungsvorgangs
freiwerdendes Dialysegas sowie die über das Substrat in das KTL-Prozessmedium durch
Wellenbewegung eingemischte Luft in dem Prozessmedium nach oben.
Es bilden sich im oberen Bereich mit Luft beziehungsweise Gas angereicherte
Zonen. In diesen Zonen ergibt sich eine schlechtere elektrische
Leitfähigkeit.
Um dennoch eine genügend
große
Schichtdicke auf dem Substrat zu erreichen, muss die Spannung zum
Ausgleich des größeren Widerstands
erhöht
werden, oder man muss die Anodenbleche näher an das Substrat heranführen. Nachteilig
ist, dass dabei auch die Schichtdicke auf den anderen Flächen steigt.
Wenn man die KTL-Badüberdeckung
erhöht,
verschiebt sich diese mit eingemischter Luft beziehungsweise Gas
angereicherte Zone weiter nach oben zur Badoberfläche hin,
das heißt
sie liegt in einem größeren Höhenabstand
zu dem zu beschichtenden Substrat. Man kann daher bei einer größeren Badüberdeckung an
den Substratflächen,
die sich am nächsten
zur Badoberfläche
hin befinden eine höhere
Schichtdicke erreichen, ohne die Spannung zu erhöhen, wodurch die vorgenannten
Nachteile vermieden werden.
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Wenn die freie Badoberfläche des
Tauchbeckens durch geneigte Wände
vergrößert wird,
vergrößert sich
die freie Badoberfläche
und damit verteilt sich das mit Luft angereicherte Prozessmedium
im oberen Bereich auf eine größere Badoberfläche. Damit
nimmt die Höhe
der mit Luft angereicherten Zone . des Prozessmediums im oberen
Bereich des Tauchbeckens ab. Folglich werden diejenigen Flächen des zu
beschichtenden Substrats, die sich in der Nähe der Badoberfläche befinden,
in einer luftärmeren Badzone
beschichtet, wodurch sich ebenfalls höhere Schichtdicken erzeugen
lassen und eine geringere Fehlstellenbildung in der Beschichtung
erzielbar ist.
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Bei den in jüngerer Zeit verwendeten Förderern
der neuen Generation ist die Eindrehgeschwindigkeit und der Eintauchwinkel
des Substrats beim Eintauchen in das Beschichtungsmedium problematisch.
Je schneller die Eintauchgeschwindigkeit ist und je steiler der
Eintauchwinkel ist, desto größer ist die
Gefahr, dass es zu einer zusätzlichen
Schaumbildung kommt. Durch Ausbildung einer geneigten Beckenwand,
insbesondere einer geneigten Eintauchwand lässt sich der Eintauchwinkel
flacher ausführen und
die Eindrehgeschwindigkeit verlangsamen.
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Aufgrund der obigen Ausführungen
ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere vorteilhaft,
die Badüberdeckung
des Prozessmediums so zu wählen,
dass zwischen dem Punkt des eingetauchten Substrats, der am nächsten zur
Badoberfläche
liegt und der Badoberfläche
etwa eine Distanz von vorzugsweise zwischen 400 und 1000 mm liegt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin eine Anlage für
die Behandlung eines Substrats in einem Tauchbad umfassend ein das
Prozessmedium aufnehmendes Tauchbecken, welches erfindungsgemäß wenigstens
eine geneigte Beckenwand aufweist. Vorzugsweise handelt es sich
um eine Anlage zur Tauchbeschichtung oder Vorbehandlung von Karosserien
oder Karosserieteilen, vorzugsweise bevor diese eine Lackierung
erhalten. Dabei sind vorzugsweise Einrichtungen zum kontinuierlichen
Zuführen und
Eintauchen der Karosserien beziehungsweise Karosserieteile in das
Tauchbecken sowie Einrichtungen zur kontinuierlichen Entnahme der
Karosserien beziehungsweise Karosserieteile aus dem Tauchbecken
vorgesehen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin
die Verwendung einer Anlage der vorgenannten Art zur Behandlung
eines Substrats in einem Tauchbad gemäß einem Verfahren, welches
Gegenstand eines der Ansprüche
1 bis 13 der vorliegenden Anmeldung ist.
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Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale
betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend wird die vorliegende
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei zeigen
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1 einen
schematisch vereinfachten Längsschnitt
durch ein Tauchbecken einer KTL-Anlage gemäß einer ersten Variante der
vorliegenden Erfindung;
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2 einen
schematisch vereinfachten Längsschnitt
durch ein Tauchbecken einer KTL-Anlage gemäß einer zweiten Ausführungsvariante
der Erfindung;
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3 einen
schematisch vereinfachten Längsschnitt
durch ein Tauchbecken einer KTL-Anlage gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Zunächst wird auf 1 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt
einen Längsschnitt
durch ein Tauchbecken, in dem Karosserien von Automobilen eine kathodische
Tauchlackbeschichtung erhalten, die als Korrosionsschutz dient,
bevor die Karosserien eine weitere Lackierung erhalten. Der Pfeil 9 verdeutlicht
die Förderrichtung
der Karosserien, die hier nicht dargestellt sind, ebensowenig wie
die Förderanlage, mittels
derer die Karosserien transportiert werden. Dazu kommen verschiedene
Fördereinrichtungen
in Betracht, beispielsweise ein sogenannter Pendelförderer.
Die Karosserien werden also dem Tauchbecken der KTL-Beschichtungsanlage
mittels des Pendelförderers
kontinuierlich in Richtung des Pfeils 9 zugeführt und
dann in das Tauchbecken 11 eingetaucht, in dem sich ein
Prozessmedium 10 für
die Beschichtung befindet. Die Beckenwand 12 an der Eintauchseite
wird in der vorliegenden Anmeldung auch als Eintauchwand bezeichnet
und ist in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 schräg ausgebildet mit einer Neigung
in einem Winkel von 45°,
die sich vom oberen Beckenrand 12a der Eintauchwand bis
zum Beckenboden 14 des Tauchbeckens 11 hin erstreckt. Die
Karosserie erfährt
dann in dem Prozessmedium 10 eine Beschichtung, wozu eine
bestimmte empirisch ermittelte Verweilzeit notwendig ist. Diese
Verweilzeit hängt
ab von dem Prozessmedium 10 für die Beschichtung, von der
Bauform der zu beschichtenden Karosserien oder Karosserieteile,
die zum Beispiel Hohlräume
aufweisen können,
die insbesondere wenn es sich um komplexe Hohlräume handelt eine höhere Beschichtungsdauer
notwendig machen können.
Die Karosserie wird dabei in Längsrichtung durch
das Tauchbecken 11 gefördert
und dann an der der Eintauchwand 12 gegenüberliegenden
Beckenwand 13 durch Anheben aus dem Prozessmedium herausgenommen,
bei gleichzeitiger weiterer Förderung
in Längsrichtung 9.
Der so beschichteten Karosserie folgen weitere zu beschichtende
Karosserien nach, so dass sich ein in der Regel kontinuierlicher Prozess
ergibt, bei dem kontinuierlich jeweils immer neue Karosserien in
Pfeilrichtung 9 zugeführt,
in das Tauchbecken 11 eingetaucht und an der gegenüberliegenden
Seite nach Bewegung in Längsrichtung durch
das Prozessmedium wieder aus dem Tauchbad entnommen und in der Regel
einer weiteren Bearbeitungsstation zugeführt werden. Wie man in 1 erkennen kann ist die
Beckenwand 13, die in der vorliegenden Anmeldung als Austauchwand
bezeichnet wird ebenfalls eine geneigte Wand mit einer Neigung in
einem Winkel von 45°.
Bei der in diesem Ausführungsbeispiel
gezeigten KTL-Anlage mit einem Tauchbecken 11, welches
eine geneigte Eintauchwand und eine geneigte Austauchwand 13 aufweist,
bei Zuführung
der Karosserien über
einen sogenannten Pendelförderer,
traten in dem Beschichtungsbad keine Schaumprobleme auf, so dass
eine gute gleichmäßige KTL-Beschichtung
erzielt werden konnte.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Auch hier werden Karosserien in Richtung des Pfeils 9 mittels
einer Fördereinrichtung
in Längsrichtung
des Tauchbeckens 11 gefördert
und dann in das in dem Tauchbecken 11 vorhandene Prozessmedium 10 eingetaucht.
Man erkennt, dass hier die Eintauchwand 12 an der Eintauchseite
des Tauchbeckens 11 eine noch flachere Neigung aufweist
als in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel. Der Neigungswinkel
der Eintauchwand 12 beträgt in dem Ausführungsbeispiel
von 2 30°. Dadurch
ergibt sich eine Eintauchwand 12 mit einer noch längeren Schräge, die
sich vom oberen Beckenrand 12a durchgehend bis zum Beckenboden 14 hin
in der 30°-Neigung
erstreckt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass sich bei einer
solchen Ausbildung der Eintauchwand 12 und auch der Austauchwand 13 an
der gegenüberliegenden
Seite des Tauchbeckens 11 bei gleicher Größe des Beckenbodens 14 eine
wesentlich größere Oberfläche für das Prozessmedium 10 ergibt,
als bei senkrechter oder nahezu senkrechter Ausbildung der beiden
Beckenwände 12, 13.
Diese erfindungsgemäß erzielte
größere Oberfläche führt dazu,
dass eventuell auftretende Gas- oder
Luftblasen an der Badoberfläche
entgasen können.
Dadurch wird die Schaumbildung verringert. Es wird außerdem davon
ausgegangen, dass die Schaumerzeugung bei den herkömmlichen Tauchbecken
vorwiegend darauf zurückzuführen ist, dass
bei dem Zulauf des Prozessmediums (KTL-Lack) durch das Anströmen der
Beckenwandungen Schaum erzeugt wird. In den Ausführungsbeispielen gemäß 2 und auch 1 werden die mehr oder weniger stark
geneigten Beckenwände
an der Eintauchseite beziehungsweise Austauchseite von dem im Tauchbad
bewegten Prozessmedium in einem flachen Winkel angeströmt, wodurch
die Schaumbildung vermieden wird. Bei senkrechten Beckenwänden würde dagegen
das frisch einströmende
Prozessmedium beziehungsweise das durch die zur Erzielung des Rühreffekts
im Tauchbecken bewegte Prozessmedium quasi im rechten Winkel auf die
seitlichen Beckenwände
auftreffen. Durch dieses Anströmen
einer rechtwinklig zur Strömung
stehenden Beckenwand wird Schaum erzeugt, der an die Badoberfläche quillt.
Da bei senkrechten Beckenwänden
zudem noch eine geringere Badoberfläche gegeben ist, findet auch
keine ausreichende Entgasung statt und der entstandene Schaum kann
nicht abgebaut werden. 2 zeigt,
dass bei diesem Ausführungsbeispiel
die Beckenwand 13 an der Austauchseite ebenfalls eine flachere
Neigung aufweist als in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 nämlich eine Neigung in einem
Winkel von 30°.
Bei dieser Ausbildung des Tauchbeckens 11 traten keine Schaumprobleme
auf.
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3 zeigt
ein drittes Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung mit einer wiederum schematisch stark vereinfachten
Längsschnittdarstellung durch
ein Tauchbecken 11 einer KTL-Anlage. Auch hier werden Karosserien
zu dem Tauchbecken in Pfeilrichtung 9 gefördert und
in dieses Tauchbecken eingetaucht. Dazu kann beispielsweise ein
Pendelförderer
mit Klappgehänge
verwendet werden. Man erkennt aus der Darstellung gemäß 3, dass die Eintauchwand
12 wiederum eine Neigung aufweist, wobei diese aber etwas steiler
ausgebildet ist mit einem Neigungswinkel von 70°. Die Austauchwand 13 an
der Austauchseite hat hier ebenso wie in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 wiederum eine Neigung
in einem Winkel von 45°.
Auch bei einem so ausgebildeten Tauchbecken 11 traten bei
der KTL-Beschichtung von Karosserien keine Schaumprobleme in dem
für die
Beschichtung verwendeten Prozessmedium 10 auf. Das Ausführungsbeispiel zeigt
also, dass auch die Neigung an der Austauchseite zu einer Vermeidung
der unerwünschten Schaumbildung
im Tauchbad beiträgt.
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In weiteren Vergleichsversuchen wurden
dagegen Tauchbecken eingesetzt mit senkrechten oder teilweise senkrechten
Beckenwänden
an der Eintauchseite beziehungsweise an der Austauchseite des Tauchbeckens,
wobei die gleichen Fördereinrichtungen
für die
Zuführung
der Karosserien verwendet wurden, beispielsweise Pendelförderer wie
in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1. Dabei traten Schaumprobleme
auf, so dass es zu einer unzureichenden oder unregelmäßigen Beschichtung
der Karosserien im Tauchbad kam. Diese Schwierigkeiten traten auch
dann auf, wenn die Beckenwände
an der Eintauchseite beziehungsweise Austauchseite nur teilweise
senkrecht ausgeführt
wurden, beispielsweise im oberen Bereich die Wände senkrecht waren und sich
daran zum Boden des Tauchbeckens hin eine leicht schräg geneigte
Beckenwand anschloss. Auch bei solchen im oberen Bereich senkrechten
Beckenwänden
tritt zum einen das Problem des stärkeren Aufpralls des strömenden Prozessmediums
an die Beckenwand auf, aufgrund der Strömungsbewegungen im Prozessmedium.
Außerdem
besteht auch hier der Nachteil der verkleinerten Badoberfläche und
des dadurch bedingten verringerten Gasaustauschs und damit verbunden
fehlendem Abbau von bereits gebildetem Schaum.