DE10312597A1

DE10312597A1 - Verkleidung für ein Airbaggehäuse eines Kraftfahrzeuges

Info

Publication number: DE10312597A1
Application number: DE2003112597
Authority: DE
Inventors: Ulrich Rick
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2003-03-21
Filing date: 2003-03-21
Publication date: 2004-09-30

Abstract

Eine Verkleidung für ein Airbaggehäuse eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für ein Knie-Airbaggehäuse, ist karosseriefest angeordnet und erstreckt sich über eine Austrittsöffnung des Airbaggehäuses für mindestens einen Airbag. Eine mit der Karosserie verbundene Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme von Reaktionskräften während eines Aufblasens des Airbags und zur Einleitung und Aufnahme von Abstützkräften während eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges wirkt mit der Verkleidung (20) zusammen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verkleidung für ein Airbaggehäuse eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für ein Knie-Airbaggehäuse, die karosseriefest angeordnet ist und sich über eine Austrittsöffnung des Airbaggehäuses für mindestens einen Airbag erstreckt.
Wie allgemein aus der Praxis bekannt ist, sind Knie-Airbags an einem Strukturquerträger der Karosserie eines Kraftfahrzeuges angeordnet. Zum Fahrgastraum hin sind die Knie-Airbags mit einer Verkleidung versehen. Neben dem dekorativen Zweck muss die Verkleidung Reaktionskräfte beim Auslösen des Airbags und Abstützkräfte des aufgeblasenen Airbags übertragen können. Diese Kräfte wirken zum einem von innen gegen die Verkleidung und zum anderen von außen auf die Verkleidung. Damit die Verkleidung die genannten Funktionen zuverlässig erfüllen kann, werden an die Verkleidung hohe Anforderungen bezüglich Stabilität und Robustheit gesetzt.
In der DE 101 55 857 A1 ist eine Kniepolster-Vorrichtung beschrieben, die in einen unteren Bereich einer Armaturentafelverkleidung integriert ist. Die Verkleidung ist an Fangbändern aufgehängt und wirkt beim Aufprall des Fahrzeuges als Kniepolster. Die Verkleidung wird durch ei nen hinter der Verkleidung angebrachten Luftsack beim Aufprall auf den zu schützenden Fahrzeuginsassen zubewegt. Durch diese Vorrichtung können zwar die Knie des zu schützenden Insassen geschützt und ein unerwünschtes Hindurchtauchen des Insassen während des Aufpralls unter einem Sicherheitsgurt hindurch vermieden werden, jedoch hat diese Vorrichtung mehrere gravierende Nachteile. Beim Aufprall muss die Verkleidung aufgrund des hohen Eigengewichtes des Airbag-Moduls die entstehenden Verzögerungskräfte beim Aufprall komplett aufnehmen. Somit sind an die Verstärkungselemente der Verkleidung sehr hohe Ansprüche gestellt, damit das Airbag-Modul, insbesondere dessen Gasgenerator und andere schwere Bauelemente, beim Aufprall nicht auf den Insassen geschleudert wird. Außerdem können während der Fahrt unerwünschte Schwingungen und Vibrationen auftreten. Die dadurch erzeugten Geräusche stören den Fahrer häufig, und werden von ihm als lästig empfunden. Durch Relativbewegungen von aneinander reibenden Verkleidungsteilen treten zusätzliche unerwünschte Geräusche auf.
Ein Knieschutzsystem für den Beifahrer in Personenkraftwagen mittels Einsatz eines Airbags ist in der DE 197 03 430 A1 erwähnt. Hierbei ist über einem als Klappkasten ausgebildeten Handschuhkasten eine formstabile Haube angeordnet ist, die gemeinsam mit dem Klappkasten verschwenkbar ist. Die Haube ist mit einem Schließelement versehen, das mit einer Verriegelungseinrichtung des Klappkastens zusammenwirkt. Weiterhin ist die Haube im Bereich eines freien Randes durch Abreißelemente mit einer Instrumententafel verbunden. Über der Haube ist hinter der Instrumententafel ein Luftsackmodul ortsfest angeordnet, wobei mit der Instrumententafel ein formstabiles Element verbunden ist, das als obere Abstützung für den aufgeblasenen Luftsack dient, während die Oberseite der Haube als untere Abstützung dient. Auch diese Vorrichtung vermag jedoch nicht die oben genannten Probleme zu lösen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Verkleidung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die hohen Anforderungen bezüglich Stabilität und Robustheit erfüllt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine mit der Karosserie verbundene Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme von Reaktionskräften während eines Aufblasens des mindestens einen Airbags und zur Einleitung und Aufnahme von Abstützkräften während eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges vorgesehen ist, die mit der Verkleidung zusammenwirkt.
Durch das Zusammenwirken der Verkleidung mit der Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme der Reaktions- und Abstützkräfte kann die Verkleidung sowohl die von innen gegen sie wirkenden Funktionskräfte wie auch die von außen gegen sie wirkenden Abstützkräfte sicher aufnehmen, wodurch die hohen Anforderungen an die Verkleidung bezüglich Stabilität und Robustheit zuverlässig erfüllt werden.
Besonders preiswert ist die Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme der Reaktions- und Abstützkräfte, wenn sie als ein Rohr oder eine Stange ausgeführt ist.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Rohr oder die Stange quer zur Fahrzeuglängsrichtung einerseits mit einer A-Säule im unteren Bereich und andererseits mit einer Mittelstrebe eines Strukturquerträgers verbunden, wobei die Mittelstrebe an einem Mitteltunnel befestigt ist. Durch diesen konstruktiven Aufbau erhält die Verkleidung eine hohe Festigkeit und Steifigkeit.
Zweckmäßigerweise ist an der Einrichtung die Verkleidung angebracht. Die Verkleidung wirkt demnach unmittelbar mit der Einrichtung zusammen, so dass die Verkleidung neben einem dekorativen Zweck gleichzeitig auch die hohen Anforderungen bezüglich Robustheit und Stabilität erfüllt.
Bevorzugt weist die Verkleidung Haken zu ihrer Montage an der Einrichtung auf. Auf diese Weise lässt sich die Verkleidung schnell mit wenigen Handgriffen an der Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme von Reaktions- und Abstützkräften montieren. Außerdem ist die Hakenverbindung zwischen der Verkleidung und der Einrichtung eine stabile Verbindung, die die Kräfte von der Verkleidung auf die Einrichtung in beiden Richtungen, also von innen und von außen auf die Verkleidung überträgt.
Zweckmäßigerweise hat das Rohr oder die Stange in Abhängigkeit vom jeweiligen Kraftfahrzeug bestimmte Abmessungen, wobei das Grundprinzip der Konstruktion einschließlich ihrer Anbindungsknoten an die Karosserie erhalten bleibt. Somit kann das Rohr oder die Stange entsprechend den jeweiligen geometrischen oder kräftemäßigen Anforderungen in Abhängigkeit vom jeweiligen Kraftfahrzeug dimensioniert werden, wobei die grundlegende Konstruktion im Wesentlichen bestehen bleibt. Dadurch können kostspielige Entwicklungszeiten eingespart werden.
Vorzugsweise ist die Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme der Reaktions- und Abstützkräfte auch für Sitzplätze vorgesehen, denen kein Airbag zugeordnet ist. Dadurch ist es besonders einfach und kostengünstig, die erfindungsgemäße Verkleidung als Nachzurüstsatz vorzusehen. Außerdem wird beim Verzicht auf ein Airbag-Modul die Montage der Einrichtung insgesamt erleichtert, da nicht zwischen einer Ausstattung mit Airbag und einer Ausstattung ohne Airbag während der Monatage unterschieden werden muss, wodurch sich der Montageablauf trotz der unterschiedlichen Ausstattungsvarianten vereinfacht.
Um unerwünschte Quietschgeräusche oder dergleichen, insbesondere während des Fahrens, zu vermeiden, ist bevorzugt das Rohr oder die Stange mit einer geräuschabsorbierenden Ummantelung versehen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine perspektivische Ansicht auf einen Strukturquerträger eines Kraftfahrzeuges mit einer Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme von Reaktions- und Abstützkräften einer erfindungsgemäßen Verkleidung und
2 eine perspektivische Ansicht der Verkleidung.
Nach 1 ist ein Rohr 10 jeweils endseitig im unteren Bereich an einer A-Säule 11 und an einer Mittelstrebe 12 eines Strukturquerträgers 13 festgelegt, wobei die Mittelstrebe 12 an einem Mitteltunnel 14 befestigt ist. Das Rohr 10 ist also quer zur Fahrzeuglängsrichtung ange ordnet und kann durch seine Anbindung an die A-Säule 11 und an die Mittelstrebe 12 optimal die Reaktionskräfte während des Aufblasens eines Airbags und die Abstützkräfte während eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges aufnehmen und an die angebundene Karosseriestruktur weiterleiten. Zwischen der A-Säule 11 und der Mittelstrebe 12 sind zur weiteren Stabilisierung zusätzliche Abstützlager 15 angeordnet. In Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrzeug kann das Rohr 10 entsprechend den geometrischen und kräftemäßigen Anforderungen dimensioniert sein, wobei das Grundprinzip der gesamten Konstruktion und ihrer Anbindungsknoten an die A-Säule 11 und die Mittelstrebe 12 erhalten bleibt. Um den gesamten Montageablauf trotz vielfältiger Ausstattungsvarianten zu vereinfachen, kann das Rohr 10 auch für Sitzplätze vorgesehen werden, die nicht mit einem Airbag ausgestattet werden.
In das Rohr 10 wird eine Verkleidung 20 (sh. 2) mittels Haken 21 eingehängt. Die Haken 21 stellen eine robuste und sichere Anbindung der Verkleidung 20 an das Rohr 10 sicher. Somit können sowohl von innen auf die Verkleidung 20 wirkende Reaktionskräfte während des Aufblasens eines nicht näher dargestellten Airbags und auch von außen auf die Verkleidung 20 wirkende Abstützkräfte während eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges aufgenommen und über das Rohr 10 an die daran angebundene Karosseriestruktur weitergegeben werden. Die Verkleidung 20 ist als ein Kunststoffteil ausgebildet, das sich somit trotz seiner komplizierten Geometrie kostengünstig herstellen lässt. Insbesondere die Verwendung eines glasfaserverstärkten Kunststoffes erweist sich aufgrund der hohen aufzunehmenden Kräfte als sehr vorteilhaft.

10: Rohr
11: A-Säule
12: Mittelstrebe
13: Strukturquerträger
14: Mitteltunnel
15: Abstützlager
20: Verkleidung
21: Haken

Claims

Verkleidung für ein Airbaggehäuse eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für ein Knie-Airbaggehäuse, die karosseriefest angeordnet ist und sich über eine Austrittsöffnung des Airbaggehäuses für mindestens einen Airbag erstreckt, gekennzeichnet durch eine mit der Karosserie verbundene Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme von Reaktionskräften während eines Aufblasens des Airbags und zur Einleitung und Aufnahme von Abstützkräften während eines Aufpralls des Kraftfahrzeuges, die mit der Verkleidung (20) zusammenwirkt.
Verkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung ein Rohr (10) oder eine Stange ist.
Verkleidung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (10) oder die Stange quer zur Fahrzeuglängsrichtung einerseits mit einer A-Säule (11) im unteren Bereich und andererseits mit einer Mittelstrebe (12) eines Strukturquerträgers (13) verbunden ist, wobei die Mittelstrebe (12) an einem Mitteltunnel (14) befestigt ist.
Verkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einrichtung die Verkleidung (20) angebracht ist.
Verkleidung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung (20) Haken (21) zu ihrer Montage an der Einrichtung aufweist.
Verkleidung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (10) oder die Stange in Abhängigkeit vom jeweiligen Kraftfahrzeug bestimmte Abmessungen hat, wobei das Grundprinzip der Konstruktion einschließlich ihrer Anbindungsknoten an die Karosserie erhalten bleibt.
Verkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Einleitung und Aufnahme von Reaktions- und Abstützkräften auch für Sitzplätze vorgesehen ist, denen kein Airbag zugeordnet ist.
Verkleidung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (10) oder die Stange mit einer geräuschabsorbierenden Ummantelung versehen ist.