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Die
Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe mit einer integrierten
Kupplung zur Verwendung als Achsgetriebe in einer bedarfsweise antreibbaren
Antriebsachse eines Fahrzeugs mit mehreren angetriebenen Antriebsachsen,
bei dem die Kupplung zwischen einem ersten Seitenwellenrad und einer
zugeordneten ersten Seitenwelle wirksam eingesetzt ist.
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Ein
Differentialgetriebe dieser Art ist aus der
DE 101 03 789 A1 bekannt.
Die Kupplung ist hierbei eine von einem Antriebsmotor elektromotorisch
steuerbare Lamellenkupplung, die einen sogenannten Kugel-Rampen-Mechanismus
aus zwei Rampenscheiben mit Kugelrillen mit über dem Umfang gegensinnig
veränderlicher
Tiefe und dazwischenliegenden Kugeln zur Umsetzung der Drehbewegung des
Antriebsmotors in eine Axialbewegung zur Beaufschlagung der Reiblamellen
der Lamellenkupplung umfaßt.
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Die
vorstehend genannte Bauweise dieser Kupplung beschränkt ihre
Anwendbarkeit auf eine sogenannte hang-on Konfiguration, bei der
eine erste Antriebsachse ständig
angetrieben wird und eine zweite Antriebsachse über ein Verzweigungsgetriebe und eine
sogenannte hang-on Kupplung nur bedarfsweise, d. h. insbesondere
bei Schlupf an der ständig angetriebenen
Antriebsachse oder im Geländemodus
angetrieben wird.
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Eine
derartige hang-on Kupplung liegt im allgemeinen in einer Längsantriebswelle
vor dem Eingang zum Achsdifferential, während sie bei der genannten
Differentialbauweise in das Achsdifferential integriert ist. Die
Wirkung ist auch hier die einer hang-on Kupplung:
Befindet
sich die Kupplung in einem Modus, in dem sie kein Drehmoment überträgt, ist
ein erstes Seitenwellenrad des Differentials von der entsprechenden Seitenwelle
entkoppelt, so daß zum
einen kein Drehmoment auf das genannte ersten Seitenwellenrad übertragen
werden kann und zum anderen, da kein Stützmoment am ersten Seitenwellenrad
aufgebaut werden kann, auch vom Differentialkorb kein Drehmoment
auf das zweite Seitenwellenrad und damit die zweite Seitenwelle übertragen
werden kann.
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Es
wird bei Drehmomenteinleitung in den Differentialkorb nur ein Leerlauf
des Differentialgetriebes bewirkt, so daß das eingeleitete Drehmoment
nur einem durch die innneren Reibungskräfte erzeugten Gegenmoment entspricht.
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Befindet
sich die Kupplung in einem Modus, in dem sie ein Drehmoment übertragen
kann, sei es begrenzter Höhe
oder in Höhe
des maximal übertragbaren
Momentes, so wird das erstgenannte Seitenwellenrad mit der ersten
Seitenwelle so verbunden, daß Drehmoment über die
erste Seitenwelle übertragen
werden kann und entsprechend dem damit vorhandenen Stützmoment
auch über
das zweite Seitenwellenrad auf die zweite Seitenwelle.
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Das
Differential wirkt hierbei als offenes Differential, d. h. Drehzahldifferenzen
zwischen den Seitenwellen sind möglich.
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Solange
an der Kupplung Schlupf vorliegt, d. h. eine Drehzahldifferenz zwischen
der ersten Seitenwelle und dem ersten Seitenwellenrad vorliegt, was
bei Einsatz einer Viskokupplung bei Drehmomentübertragung immer der Fall ist
und bei Einsatz einer Lamellenkupplung bei Drehmomentübertragung
in den meisten Betriebszuständen
im angegebenen Einsatzfall, ergibt sich bei Drehzahlgleichheit der
Seitenwellen entsprechend Drehzahlgleichheit der Räder an der
Antriebsachse eine Drehzahldifferenz zwischen den Seitenwellenrädern. Hierdurch
ergeben sich ständige
Ausgleichsbewegungen im Differentialkorb, die zu einer Unsymmetrie
der Reibungsverhältnisse
im Differentialkorb führen.
Das Ergebnis ist eine spürbare
Drehmomentungleichheit an den Seitenwellen bei Geradeausfahrt. Dies
erschwert alle heute üblichen
Fahrzustandregelungsprozesse und Fahrdynamikregelungsprozesse.
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Der
Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, ein Differentialgetriebe
der genannten Art dahin weiterzubilden, daß auch bei Schlupfzustand an
der Kupplung Drehmomentgleichheit an den Seitenwellen sichergestellt
ist.
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Eine
erste Lösung
hierfür
besteht darin, daß eine
Viscokupplung zwischen einem ersten der Seitenwellenräder und
einer ersten der Seitenwellen wirksam eingesetzt ist und daß zwischen
der genannten ersten der Seitenwellen und einem mit dieser axial
und drehfest verbundenen Teil der Viscokupplung einerseits und dem
Differentialkorb andererseits erste Axiallagermittel vorgesehen
sind und zwischen dem zweiten der Seitenwellenräder einerseits und dem Differentialkorb
andererseits zweite Axiallagermittel vorgesehen sind, wobei bei
jeweils übereinstimmender
Axiallast die ersten Axiallagermittel größe re Reibungskräfte erzeugen
als die zweiten Axiallagermittel. Hiermit wird das durch Reibungskräfte zwischen
Differentialkorb und Seitenwellenrad auf das zweite Seitenwellenrad
ausgeübte Drehmoment
reduziert, so daß sich
Drehmomentgleichheit an den beiden Seitenwellen einstellt. In bevorzugter
Ausführung
sind die Reibungskräfte
des Differentialkorbes gegenüber
der ersten Seitenwelle an den ersten Axiallagermitteln etwa gleich
groß,
wie die Reibungskräfte
des Differentialkorbs gegenüber der
zweiten Seitenwelle an den zweiten Axiallagermitteln zuzüglich der
Reibungskräfte
zwischen dem Differentialkorb und den Ausgleichsrädern. Die
ersten Axiallagermittel sind üblicherweise
reibungserhöhende
Anlaufscheiben, die zweiten Axiallagermittel üblicherweise Axialwälzlager.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gehäuse
der Viskokupplung mit dem ersten Seitenwellenrad drehfest verbunden
und die Nabe der Viskokupplung mit der ersten Seitenwelle.
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Eine
zweite Lösung
hierfür
besteht darin, daß eine
steuerbare Lamellenkupplung zwischen einem ersten der Seitenwellenräder und
einer ersten der Seitenwellen wirksam eingesetzt ist und daß zwischen
der genannten ersten der Seitenwellen und einem mit dieser axial
und drehfest verbundenen Teil der Lamellenkupplung einerseits und
dem Differentialkorb andererseits erste Axiallagermittel vorgesehen
sind und zwischen dem zweiten der Seitenwellenräder einerseits und dem Differentialkorb
andererseits zweite Axiallagermittel vorgesehen sind, wobei bei
jeweils übereinstimmender
Axiallast die ersten Axiallagermittel größere Reibungskräfte erzeugen als
die zweiten Axiallagermittel. Hiermit wird das durch zusätzliche
Reibungskräfte
zwischen Differentialkorb und Seitenwellenrad auf das zweite Seitenwellenrad
ausgeübte
Drehmoment reduziert, so daß sich
Drehmomentgleichheit an den beiden Seitenwellen einstellt. In bevorzugter
Ausführung
sind die Reibungskräfte
des Differenti alkorbs gegenüber
der ersten Seitenwelle an den ersten Axiallagermitteln zuzüglich der
Reibung der Lamellenkupplung gegenüber dem Kupplungskorb etwa
gleich groß,
wie die Reibungskräfte
des Differentialkorbs gegenüber
der zweiten Seitenwelle an den zweiten Axiallagermitteln zuzüglich der
Reibungskräfte
zwischen dem Differentialkorb und dem Kupplungskorb an dritten Axiallagermitteln,
zuzüglich
der Reibungskräfte
zwischen dem Differentialkorb und den Ausgleichsrädern. Die ersten
Axiallagermittel sind üblicherweise
reibungserhöhende
Anlaufscheiben, die zweiten Axiallagermittel ebenso wie die dritten
Axiallagermittel üblicherweise
Axialwälzlager.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Kupplungskorb der Lamellenkupplung mit dem ersten Seitenwellenrad
verbunden und die Nabe der Lamellenkupplung mit der ersten Seitenwelle.
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Die
Erfindung erstreckt sich ebenso auf ein Kraftfahrzeug mit einer
ständig
angetriebenen ersten Antriebsachse und einer bedarfsweise antreibbaren zweiten
Antriebsachse, bei dem eines der zuvor beschriebenen Differentialgetriebe
als Achsdifferential in einer zweiten bedarfsweise antreibbaren
Antriebsachse zum Einsatz kommt.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen beschrieben.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Differentialgetriebe
in einer ersten Ausführung
im Schnitt durch die Achsen;
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Differentialgetriebe
in einer zweiten Ausführung
im Schnitt durch die Achsen.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Differentialgetriebe
in einer ersten Ausführung
im Schnitt durch die Achsen. In einem Differentialgehäuse 11, das
einen Deckel 12 umfaßt,
sind eine Getriebeeingangswelle 14 und zwei Seitenwellen 15 (links)
und 16 (rechts) drehbar gelagert. Die Drehachse A1 der Eingangswelle 14 schneidet
die gemeinsame Drehachse A2 der beiden Seitenwellen 15, 16 rechtwinklig etwa
in Gehäusemitte.
Die Eingangswelle 14 ist über ein Schrägrollenlager 17 im
Gehäuse 11 gelagert.
An der Eingangswelle 14 ist ein Antriebsritzel 19 angeformt.
Das Antriebsritzel 19 der Eingangswelle 14 ist im
Verzahnungseingriff mit einem Tellerrad 23, das außen auf
einem Differentialkorb 24 festgesetzt ist. Der Differentialkorb 24 hat
Ansätze 25, 26 und
ist über
Kugellager 27, 28 drehbar im Differentialgehäuse 11 gelagert.
Die Seitenwellen 15, 16 sind mittels Wellendichtringen 45, 46 gegenüber dem
Gehäuse 11 abgedichtet.
Innerhalb der hülsenförmigen Ansätze 25, 26 sind
ihrerseits unmittelbar gleitend die Seitenwellen 15, 16 gelagert.
An den Seitenwellen 15, 16 setzen außen jeweils
Flansche 29, 30 zur Verbindung mit Gelenkwellen
an. Innerhalb des Differentialkorbes 24 sitzt seitlich
zur Achse A1 versetzt ein Zapfen 31, dessen Achse A3 parallel
zur Achse A1 liegt und die Achse A2 ebenfalls rechtwinklig schneidet. Dieser
Zapfen trägt
zwei Ausgleichskegelräder 33, 34,
die jeweils mit einem ersten linken Seitenwellenrad 35 und
einem zweiten rechten Seitenwellenrad 36 im Verzahnungseingriff
sind. In das rechte Seitenwellenrad 36 ist das innere Ende
der Seitenwelle 16 eingesteckt und mit dieser mittels Wellenverzahnung drehfest
verbunden. Anschließend
an das linke Seitenwellenrad 35 liegt eine Viskokupplung 32 koaxial zur
Seitenwelle 15. Die Viskokupplung umfaßt ein Gehäuse 38 mit Außenlamellen 39 sowie
eine Nabe 40 mit Innenlamellen 41. Die Außenlamellen 39 sind drehfest
im Gehäuse 38 gehalten;
die Innenlamellen 41 sind drehfest auf der Nabe 40 gehalten.
Außen- und
Innenlamellen sind in Achsrichtung abwechselnd angeordnet. Der Innenraum
der Viskokupplung, der durch Gehäuse 38 und
Nabe 40 gebildet wird, ist in bekannter Weise zumindest
teilweise mit einer hochviskosen Flüssigkeit gefüllt. Es
sind Dichtungen 43, 44 vorgesehen, die das Gehäuse 38 gegenüber der Nabe 40 abdichten.
Das Gehäuse 38 ist
integral mit dem ersten linken Seitenwellenrad 35 des Differentialgetriebes
verbunden. In die Nabe 40 ist das innere Ende der Seitenwelle 15 eingesteckt,
wobei Nabe 40 und Seitenwelle 15 mittels Wellenverzahnungen drehfest
verbunden sind. Das Kegelraddifferential erzeugt, wie bekannt, bei
Drehmomentübertragung
axiale Schubkräfte
in Richtung der Achse A2 auf die Seitenwellenräder 35, 36 und
radiale Schubkräfte,
d. h. Schubkräfte
in Richtung der Achse A3 auf die Ausgleichsräder 33, 34.
Diese stützen
sich über
Gleitscheiben 47, 48 im Differentialkorb ab. Die
Axialkräfte
auf das Seitenwellenrad 35 werden in das Gehäuse 38 eingeleitet,
das die Axialkräfte über eine
Anlaufscheibe 50 auf die Kupplungsnabe 40 überträgt. Die
Kupplungsnabe 40 stützt
sich axial über
eine Anlaufscheibe 49 am Differentialkorb 24 ab.
Die Axialkräfte
auf das Seitenwellenrad 36 stützen sich erfindungsgemäß über ein
Axiallager 51 am Differentialkorb 24 ab, das reibungsmindernd
wirkt. Die Anlaufscheibe 49 erzeugt bei Ausgleichsbewegungen
zwischen den Seitenwellenrädern 35, 36 innerhalb
des Differentialgetriebes bei gleichen Anlagekräften höhere Reibungskräfte als
das Axiallager 51. Die Auswahl der Anlaufscheibe 49 kann
so getroffen werden, daß die
Reibkräfte
gezielt und definiert im Vergleich mit den Reibkräften des
Axiallagers 51 erhöht
werden.
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In
einem Differential der vorgenannter. Art, das in einer zweiten Antriebsachse
eines Fahrzeugs mit einer ständig
angetriebenen ersten Antriebsachse eingebaut ist, läuft der
Differentialkorb 24 bei Drehzahlgleichheit der Seitenwellen 15, 16 üblicherweise
lastfrei mit Achsdrehzahl um. Eilt die Antriebswelle 14 gegenüber dieser
lastfreien Umlaufdrehzahl des Differentialkorbs 24 vor,
wie es bei Schlupf an der ersten Antriebsachse möglich wird, so leitet sie ein Drehmoment
in den Differentialkorb 24 ein. Dieses wird über die
vom Zapfen 31 mitgenommenen Ausgleichsräder 33, 34 in
die Seitenwellenräder 35, 36 eingeleitet,
wobei jedoch nur das Seitenwellenrad 36 ein Gegenmoment
aufbaut, während
ein entsprechendes Gegenmoment vom Seitenwellenrad 35 erst dann
aufgebaut wird, wenn die Differenzdrehzahl zwischen Gehäuse 38 und
Nabe 40 an der Viskokupplung 32 von Null verschieden
wird, d. h. das Seitenwellenrad 35 der Seitenwelle 15 voreilt.
Dies bedingt eine Ausgleichsbewegung zwischen den Seitenwellenrädern 35, 36,
d. h. eine ständige
Umlaufbewegung der Ausgleichsräder 33, 34 auf
ihren Zapfen 31. Dies bedingt unterschiedliche Relativdrehzahlen
zwischen dem Differentialkorb 24 und den Seitenwellenrädern 35, 36.
Aufgrund der sich hieraus ergebenden Unsymmetrie der vom Differentialkorb 24 auf
die Ausgleichsräder 33, 34 und
auf die Seitenwellenräder 35, 36 ausgeübten Reibungskräfte ist das
auf das Seitenwellenrad 35 und damit auf die Nabe 40 der
Viskokupplung 32 ausgeübte
Drehmoment kleiner, als das auf das Seitenwellenrad 36 ausgeübte Drehmoment.
Damit an den Seitenwellen 15, 16 gleiches Drehmoment
anliegt, ist das Drehmoment nach links durch die reibungserhöhende Anlaufscheibe 49 zu
erhöhen,
während
das Drehmoment nach rechts durch das Axiallager 51 weniger stark
durch Reibungskräfte
aufgebaut werden soll. Hiermit ist eine gleiche Drehmomentverteilung
an den Rädern
der zweiten Antriebsachse trotz ständig rotierender Ausgleichsräder 33, 34 sichergestellt.
Auf das erste Seitenwellenrad 35 wirken neben den Zahnkräften der
Ausgleichsräder 33, 34 die
Reibungskräfte
vom Differentialkorb 24 an der Reibscheibe 49 antreibend
ein. Auf das zweite Seitenwellenrad 36 wirken neben den
Zahnkräften
der Ausgleichsräder
die Reibungskräfte
vom Differentialkorb 24 am Axiallager 51 und die
Reibungskräfte
zwischen Differentialkorb 24 bzw. Zapfen 31 und
Ausgleichsrädern 33, 34 antreibend
ein.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Differentialgetriebe
in einer zweiten Ausführung
im Schnitt durch die Achsen. In einem Differentialgehäuse 11, das
mehrere Teile umfaßt,
sind eine Getriebeeingangswelle 14 und zwei Seitenwellen 15 (links)
und 16 (rechts) drehbar gelagert. Die Drehachse A1 der Eingangswelle 14 schneidet
die gemeinsame Drehachse A2 der beiden Seitenwellen 15, 16 rechtwinklig etwa
in Gehäusemitte.
Die Eingangswelle 14 ist über ein Schrägrollenlager 17 im
Gehäuse 11 gelagert.
An der Eingangswelle 14 ist ein Antriebsritzel 19 angeformt.
Das Antriebsritzel 19 der Eingangswelle 14 ist im
Verzahnungseingriff mit einem Tellerrad 23, das außen auf
einem Differentialkorb 24 festgesetzt ist. Der Differentialkorb 24 hat
Ansätze 25, 26 und
ist über
Schrägrollenlager 27, 28 drehbar
im Differentialgehäuse 11 gelagert.
Die Seitenwellen 15, 16 sind mittels Wellendichtringen 45, 46 gegenüber dem
Gehäuse 11 abgedichtet.
Innerhalb der hülsenförmigen Ansätze 25, 26 sind
ihrerseits unmittelbar gleitend die Seitenwellen 15, 16 gelagert.
An den Seitenwellen 15, 16 setzen außen jeweils
Flansche 29, 30 zur Verbindung mit Gelenkwellen
an. Innerhalb des Differentialkorbes 24 sitzt seitlich
zur Achse A1 versetzt ein Zapfen 31, dessen Achse A3 parallel
zur Achse A1 liegt und die Achse A2 ebenfalls rechtwinklig schneidet.
Dieser Zapfen trägt
zwei Ausgleichskegelräder 33, 34,
die jeweils mit einem ersten linken Seitenwellenrad 35 und
einem zweiten rechten Seitenwellenrad 36 im Verzahnungseingriff
sind. Anschließend
an das linke Seitenwellenrad 35 liegt eine Lamellenkupplung 52 koaxial
zur Achse A2. Die Lamellenkupplung umfaßt einen Korb 58 mit
Außenlamellen 59 sowie
eine Nabe 60 mit Innenlamellen 61. Die Außenlamellen 59 sind
drehfest im Korb 58 gehalten; die Innenlamellen 61 sind
drehfest auf der Nabe 60 gehalten. Außen- und Innenlamellen sind
in Achsrichtung abwechselnd angeordnet. Die Lamellenkupplung 52 wird
von einer Verstellvorrichtung 74 beaufschlagt, die einen
Antriebsmotor 71, ein Untersetzungsgetriebe 72 und
eine Kugelrampenanordnung 73 zur Umsetzung einer Drehbewegung
in eine Axialbewegung umfaßt.
Der Korb 58 der Lamellenkupplung 52 stützt sich über ein
Axiallager 70 nach rechts am Differentialkorb 24 ab.
Der Korb 58 ist drehfest mit dem ersten Seitenwellenrad 35 des
Differentialgetriebes verbunden. In die Nabe 60 ist das
innere Ende der Seitenwelle 15 eingesteckt, wobei Nabe 60 und Seitenwelle 15 mittels
Wellenverzahnungen drehfest verbunden sind. In das rechte Seitenwellenrad 36 ist das
innere Ende der Seitenwelle 16 eingesteckt und mit diesem
mittels Wellenverzahnungen drehfest verbunden. Das Kegelraddifferential
erzeugt, wie bekannt, bei Drehmomentübertragung axiale Schubkräfte in Richtung
der Achse A2 auf die Seitenwellenräder 35, 36 und
radiale Schubkräfte,
d. h. Schubkräfte
in Richtung der Achse A3 auf die Ausgleichsräder 33, 34.
Diese stützen
sich über
Gleitscheiben 47, 48 im Differentialkorb ab. Die
Axialkräfte
auf das Seitenwellenrad 35 werden in den Korb 58 eingeleitet, der
die Axialkräfte
zum einen über
eine Anlaufscheibe 50 auf die Kupplungsnabe 60 überträgt. Die
Kupplungsnabe 60 stützt
sich axial über
eine Anlaufscheibe 49 am Differentialkorb 24 ab.
Der Korb 58 überträgt ebenso über die
Kupplungslamellen und eine Druckscheibe 62 Axialkräfte auf
den Differentialkorb 24. Die Axialkräfte auf das Seitenwellenrad 36 stützen sich
erfindungsgemäß über ein
Axiallager 51 am Differentialkorb 24 ab, das reibungsmindernd
wirkt. Die Anlaufscheibe 49 erzeugt bei Ausgleichsbewegungen
zwischen den Seitenwellenrädern 35, 36 innerhalb
des Differentialgetriebes bei gleichen Anlagekräften höhere Reibungskräfte als
das zuvor genannte Axiallager 51. Die Auswahl der Anlaufscheibe 49 kann
so getroffen werden, daß die
Reibkräfte
gezielt und definiert im Vergleich mit den Reibkräften des
Axiallagers 51 erhöht
werden.
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In
einem Differential der vorgenannten Art, das in einer zweiten Antriebsachse
eines Fahrzeugs mit einer ständig
angetriebenen ersten Antriebsachse eingebaut ist, läuft der
Differentialkorb 24 bei Drehzahlgleichheit der Seitenwellen 15, 16 üblicherweise
lastfrei mit Achsdrehzahl um. Eilt die Antriebswelle 14 gegenüber dieser
lastfreien Umlaufdrehzahl des Diffe rentialkorbs 24 vor,
wie es bei Schlupf an der ersten Antriebsachse möglich wird, so leitet sie ein Drehmoment
in den Differentialkorb ein. Dieses wird über die vom Zapfen 31 mitgenommenen
Ausgleichsräder 33, 34 in
die Seitenwellenräder 35, 36 eingeleitet,
wobei bei offener Lamellenkupplung 52 jedoch nur das Seitenwellenrad 36 ein
Gegenmoment aufbaut, während
ein entsprechendes Gegenmoment vom Seitenwellenrad 35 erst
dann aufgebaut wird, wenn ein Schließen der Lamellenkupplung 32 einsetzt
und die Differenzdrehzahl an der Lamellenkupplung 32 von
Null verschieden wird, d. h. unter Schlupf der Lamellenkupplung
das Seitenwellenrad 35 der Seitenwelle 15 voreilt.
Dies bedingt eine Ausgleichsbewegung zwischen den Seitenwellenrädern 35, 36,
d. h. eine ständige
Umlaufbewegung der Ausgleichsräder 33, 34 auf
ihren Zapfen 31, solange an der Lamellenkupplung Schlupf
herrscht. Dies bedingt unterschiedliche Relativdrehzahlen zwischen
dem voreilenden Differentialkorb 24 und den Seitenwellenrädern 35, 36.
Aufgrund der sich hieraus ergebenden Unsymmetrie der vom Differentialkorb 24 auf
die Ausgleichsräder 33, 34 ausgeübten Reibungskräfte ist
das auf das Seitenwellenrad 35 und damit auf die Nabe 60 der
Lamellenkupplung 52 ausgeübte Drehmoment kleiner, als
das auf das Seitenwellenrad 36 ausgeübte Drehmoment. Damit an den
Seitenwellen 15, 16 gleiches Drehmoment anliegt,
ist das Drehmoment nach links durch die reibungserhöhende Anlaufscheibe 49 zu
erhöhen,
während
das Drehmoment nach rechts durch das Axiallager 51 weniger stark
durch Reibungskräfte
aufgebaut werden soll. Hiermit ist eine gleiche Drehmomentverteilung
an den Rädern
der Achse trotz ständig
rotierender Ausgleichsräder 33, 34 sichergestellt.
Auf das erste Seitenwellenrad 15 wirken neben den Zahnkräften der Ausgleichsräder 33, 34 die
Reibungskräfte
vom Differentialkorb an der Reibscheibe 49 und die Reibungskräfte von
der Lamellenkupplung an der Druckplatte 62 antreibend ein.
Auf das zweite Seitenwellenrad 36 wirken neben den Zahnkräften der
Ausgleichsräder die
Reibungskräfte
vom Differentialkorb 24 an den Axiallagern 51 und 70 und
die Reibungskräfte
zwischen Differentialkorb 24 bzw. Zapfen 31 und kräfte zwischen
Differentialkorb 24 bzw. Zapfen 31 und Ausgleichsrädern 33, 34 antreibend
ein.
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- 11
- Gehäuse
- 12
- Deckel
- 13
-
- 14
- Eingangszapfen
- 15
- Seitenwelle
- 16
- Seitenwelle
- 17
- Rollenlager
- 18
-
- 19
- Antriebsritzel
- 19
- Antriebsritzel
- 20
-
- 21
- Wellendichtring
- 22
-
- 23
- Tellerrad
- 24
- Differentialkorb
- 25
- Lageransatz
- 26
- Lageransatz
- 27
- Kugellager
- 28
- Kugellager
- 29
- Wellenflansch
- 30
- Wellenflansch
- 31
- Zapfen
- 32
- Viskokupplung
- 33
- Ausgleichsrad
- 34
- Ausgleichsrad
- 35
- Seitenwellenrad
- 36
- Seitenwellenrad
- 37
-
- 38
- Gehäuse
- 39
- Außenlamellen
- 40
- Nabe
- 41
- Innenlamellen
- 42
-
- 43
- Dichtung
- 44
- Dichtung
- 45
- Wellendichtring
- 46
- Wellendichtring
- 47
- Anlaufscheibe
- 48
- Anlaufscheibe
- 49
- Anlaufscheibe
- 50
- Anlaufscheibe
- 51
- Axiallager
- 52
- Lamellenkupplung
- 58
- Kupplungskorb
- 59
- Außenlamellen
- 60
- Kupplungsnabe
- 61
- Innenlamellen
- 62
- Druckplatte
- 70
- Axiallager
- 71
- Antriebsmotor
- 72
- Getriebe
- 73
- Kugelrampenanordnung
- 74
- Verstellvorrichtung