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Einführung in
die Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dispergierbaren
Formen oder Kernen für Gießereizwecke,
insbesondere den Metallguss, aus einer Mischung, die ein Trägermaterial
und Binder beinhaltet, wobei das Trägermaterial und der Binder vermischt
und in ein Form- oder Kernwerkzeug eingebracht werden und der Binder
anschließend
aushärtet
und der Form oder dem Kern die nötige
Festigkeit verleiht, und wobei der Binder Phosphate und/oder Borate
beinhaltet, sowie entsprechende Formen und Kerne und deren Verwendung
in der Gießerei.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Verwendung von derartigen (insbesondere wasser-) dispergierbaren
Formen und Kernen zur Verwendung bei der Herstellung von Gussstücken oder
Spritzlingen sind bekannt.
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In
der Regel werden Formen und Kerne aus Sand oder anderen feuerfesten
körnigen
Materialien hergestellt, wobei es erforderlich ist, die erforderlichen
Eigenschaften, wie Fließfähigkeit,
Abriebfestigkeit und die schließlich
erzielte Festigkeit und Beständigkeit,
um unter den Bedingungen während
des Gießens
zu bestehen, zu erzielen, beispielsweise durch geeignete Zusätze. In
der Mehrzahl derzeit verwendeter Verfahren werden organische Binder; beispielsweise
auf Urethan- oder Phenolharz und Furanbasis, eingesetzt. Diese ergeben
eine gute Aushärtung,
andererseits kommt es jedoch während
des Gießvorgangs
zur Bildung von Gasen, die zu einer Lunkerbildung im entstehenden
Gusswerkstück
führen
können.
Bei der Zersetzung der organischen Beimengungen kann es zu starken
Emissionen und zum Anbrand des Gussstücks kommen. Die Entkernung ist
aufwendig. Auch macht die hohe Haftneigung der organischen Binder
die Reinigung der Werkzeuge für die
Gießereiformen
oder – kerne
aufwendig.
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Alternativ
wurde (beispielsweise in WO 92/06808) bei der Herstellung von Formen
oder Kernen für
Gießereizwecke
die Verwendung von Polyphosphatketten und/oder Borationen enthaltenden Bindern
vorgeschlagen. Doch zeigte sich, dass hier zur Verbesserung der
Fließfähigkeit
weitere Zusätze, wie
Tenside, erforderlich waren. Die Kerne sind jedoch hygroskopisch,
nicht formstabil und benötigen lange
Trocknungs- bzw. Aushärtungszeiten.
Auch zersetzen sich Phosphate bei höheren Temperaturen, wie sie
beispielsweise während
des Gießvorgangs
mit den Formen oder Kernen Verwendung finden, teilweise unter Bildung
von Phosphin (Knoblauchgeruch).
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Die
DE 102 00 927 beschreibt
die Herstellung von Formen und Kernen mit in Wasser dispergiertem
Magnesiumsulfat als einzigem Binder. Die
DE 101 10 687 beschreibt die Herstellung
von nicht dispergierbaren gebrannten Keramik-Gusseinbettmassen, wobei Magnesiumoxid,
Ammoniumdihydrogenphosphat und ein Zusatz vorzugsweise fester anorganischer
Säuren
erwähnt
werden. Die
DE 24 52 232
C2 erwähnt
Aluminium-Bor-Phosphate in Kombination mit Erdalkalimetalloxiden
oder -hydroxiden als Bindemittel.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, neue Formen und/oder Kerne
zur Verfügung zu
stellen, welche die genannten Nachteile vermeiden und darüber hinaus
weitere nützliche
Eigenschaften haben.
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Allgemeine Beschreibung
der Erfindung
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Bereitstellung von Formen oder Kernen mit den eingangs
erwähnten
Eigenschaften, zusätzlich
dadurch gekennzeichnet, dass der Binder ein Sulfat von Magnesium, oder
eine Vorstufe davon, beinhaltet und die Phosphate und/oder Borate
(lediglich) als Zusatz zu diesen Sulfaten beigefügt sind, wobei die Mengenverhältnisse
wie nachfolgend definiert sind.
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Es
hat sich gezeigt, dass diese Mischungen überraschende Vorteile aufweisen.
So werden einerseits Nachteile, wie sie bei der Verwendung ausschließlich von
Magnesiumsulfat auftreten (beispielsweise besteht eine Neigung zur
Schülpenbildung
und zur Ausbildung rauer Oberflächen,
und es bedarf relativ langer Aushärtzeiten der gebildeten Formen oder
Kerne), andererseits die oben erwähnten Nachteile der Verwendung
nur von Phosphaten und/oder Boraten vermieden und es zeigt sich
eine wesentlich bessere Hitzebeständigkeit, Lagerbeständigkeit
und Wasserlöslichkeit
nach dem Abgießen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft insbesondere eine (insbesondere wasser-) dispergierbare
Form oder einen (insbesondere wasserdispergierbaren Kern, erhältlich aus
einer Mischung, die ein Trägermaterial
und Binder beinhaltet, wobei der Binder Phosphate und/oder Borate
beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass der Binder Magnesiumsulfat,
oder eine Vorstufe davon, beinhaltet und die Phosphate und/oder
Borate (lediglich) als Zusatz diesen Sulfaten zugefügt sind,
wobei bezogen auf die Gesamtmasse des Trägermaterials der Anteil des
genannten Sulfates bei 1 bis 10 Gew.-% liegt und der Phosphat- und/oder
Boratanteil bei insgesamt 0,01 bis 5 Gew.-%.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dispergierbaren
Formen oder Kernen für
Gießereizwecke,
aus einer Mischung wie im letzten Absatz genannt, wobei Trägermaterial
und Binder und gegebenenfalls weitere Zusätze vermischt und in ein Form- oder Kernwerkzeug
(nachfolgend auch als „Box" bezeichnet) eingebracht
werden und der Binder anschließend
aushärtet
und so der Form oder dem Kern die nötige Festigkeit verleiht.
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Noch
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung betrifft die Verwendung einer dispergierbaren Form
oder eines dispergierbaren Kerns, wie im zweitletzten Absatz erwähnt, zum
Gießen
eines gießfähigen Materials,
insbesondere eines Metalls, dadurch gekennzeichnet, dass man eine
dispergierbare Form oder einen dispergierbaren Kern wie oben genant
mit dem gießfähigen Material,
erforderlichenfalls in einer Form, so in Verbindung bringt und aushärten lässt, dass
sich das gießfähige Material
an die dispergierbare Form oder den dispergierbaren Kern anpassen
kann, und anschließend
die dispergierbare Form oder den dispergierbaren Kern durch Aufdispergieren,
beispielsweise mit einer wässrigen
Flüssigkeit, oder
durch Herausschütteln
oder Herausvibrieren entfernt.
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Die
vor- und nachstehend verwendeten allgemeinen Bezeichnungen haben
vorzugsweise die folgenden Bedeutungen, soweit nichts anderes angegeben
ist, wobei in allen Ausführungsformen
der Erfindung, auch den als bevorzugt gekennzeichneten, die allgemeineren
Ausdrücke
einzeln oder zu mehreren oder alle durch jeweils spezifischere Definitionen
ersetzt werden können,
was jeweils besonders bevorzugte Ausführungsformen ergibt:
Dispergierbar
bedeutet, dass die Formen oder Kerne nach der Verwendung in der
Gießerei
durch Herausschütteln
oder Herausvibrieren oder im Falle der Wasserdispergierbarkeit insbesondere
durch Zugabe wässriger
Flüssigkeiten,
jeweils unter Verlust der Bindewirkung des Binders, entfernt werden
können. Wasserdispergierbar
bedeutet, dass die entsprechende Form oder der entsprechende Kern,
beispielsweise nach der Verwendung beim Gießen, durch eine wässrige Flüssigkeit
dispergiert und/oder aufgelöst
werden kann, Letzteres, soweit er nur lösliche Komponenten beinhaltet.
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Als
Trägermaterial
findet vorzugsweise ein körniges
Material, insbesondere aus einem hitzebeständigen Sand wie Gießsand, Siliziumdioxid,
Olivin, Chromitsand, Aluminiumoxid, Zirkonsand, Aluminiumsilikat,
Schamott, Magnesit, Dolomit, Siliziumcarbid, Mullit, Graphit, Fosterit,
synthetischer Keramiksand oder ein weiteres wasserlösliches
Salz, beispielsweise Steinsalz, welches auch hinreichend schwerlöslich ist
in Wasser, Verwendung, oder (weniger bevorzugt) Gemische von zwei
oder mehr davon.
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Unter „Phosphate" sind sowohl kristalline
als auch amorphe anorganische Phosphate zu verstehen, beispielsweise
Erdalkalimetallphosphat-Gläser. Der
Begriff umfasst auch Orthophosphate und kondensierte Phosphate.
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Orthophosphate
sind solche, die eine monomere tetraedrische Ioneneinheit der Formel
PO4 3- oder die mono-
oder diprotonierten Formen davon enthalten, beispielsweise Mononatriumphosphat,
Dinatriumphosphat, oder Trinatriumphosphat, Magnesiumhydrogenphosphat,
Kaliumorthophosphate oder Ammoniumorthophosphate.
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Kondensierte
Phosphate enthalten zwei oder mehr Phosphoratome, die nicht direkt
miteinander verbunden sind, sondern von denen jedes an mindestens
ein Sauerstoffatom gebunden ist. Hierzu gehören lineare Polyphosphate,
Metaphosphate, Pyrophosphate und Ultraphosphate. Beispiele und Definitionen
hierfür
finden sich in der Patentschrift
US 6,139,619 ,
die hier diesbezüglich
durch Bezugnahme inkorporiert wird.
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Wasserlösliche Phosphatgläser können beispielsweise „P
2O
5" (beispielsweise
30 bis 80 mol-%) , R
2O (beispielsweise 20
bis 70 mol-%), MO (beispielsweise 0 bis 30 mol-%) und/oder L
2O
3 (beispielsweise
0 bis 15 mol-%) enthalten, wobei R vorzugsweise Na, K oder Li bedeutet,
M für Ca,
Mg oder Zn steht und L Al, Fe oder B bedeutet. Eine Beschreibung
findet sich insbesondere in
US
5,573,055 , die hier diesbezüglich durch Bezugnahme aufgenommen
wird.
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Der
Phosphatzusatz kann auch in Form von „Diphosphorpentoxid" erfolgen, welches
dann zugleich als wasserentziehendes Mittel wirken kann.
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Borate
umfassen vorzugsweise Ionen der Ortho-, Meta- oder insbesondere
Polyborsäure
(Ortho-, Meta- oder Polyborate), wie auch zyklische Derivate davon.
Die abspaltbaren Protonen sind vorzugsweise teilweise oder ganz
durch Kationen, wie Metallkationen, insbesondere Erdalkalimertallkationen
und/oder Alkalimetallkationen, wie Ca2+,
Mg2+, Na+, K+ oder Li+, ersetzt.
Ein bevorzugtes Beispiel ist Natriumborat, insbesondere in Form
von Borax (Natriumtetraborat).
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung verwendet lediglich Borate, insbesondere Natriumborate,
wie Borax, als Zusatz zu den nachfolgend genannten Sulfaten.
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Vorstufen
von Magnesiumsulfat sind beispielsweise Magnesiumoxid, aus dem durch
Mischung mit Schwefelsäure
oder einem Salz davon in situ Magnesiumsulfat gebildet werden kann.
Ein bevorzugtes Beispiel ist ein Magnesiumsulfathydrat, wie MgSO4·7H2O.
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Dass
die Phosphate und/oder Borate lediglich als Zusatz zu diesen Sulfaten
beigefügt
sind, bedeutet, dass diese in einem geringeren Gewichtsanteil als
die Sulfate vorliegen können.
So liegt der Anteil des genannten Magnesiumsulfats bei 1 bis 10 Gew.-%
und der Phosphat- und/oder Boratanteil bei insgesamt 0,01 bis 5
Gew.-%, vorzugsweise bei 0,02 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf
die Masse des Trägermaterials.
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Weitere
optionale Zusätze
können
Metallcarbonate oder -hydrogencarbonate, insbesondere von Alkalimetallen,
wie Natrium (Zusätze
von Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat zeigen sehr
vorteilhafte Eigenschaften und ermöglichen beispielsweise eine
bessere Binderwirkung und eine leichtere Entkernbarkeit, beispielsweise
durch leichteres Herausvibrieren oder -lösen, wobei das Trägematerial
dann besonders gut recyclebar ist) in einem Gewichtsanteil von 0
bis 5 Gew.-% leichtflüchtige
Lösungsmittel
in einem Gewichtsanteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, wasserunlösliche Partikel
mit Teilchengrößen von
kleiner als 50 μm
in einem Gewichtsanteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, Wasser in einem Gewichtsanteil
von 0,1 bis 10 Gew.-% und/oder wasserbindende Komponenten in Pulverform
in einem Gewichtsanteil von 1 bis 20 Gew.-% sein, welche vorzugsweise
wie unten bei den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
definiert sind und in den dort genannten Anteilen vorliegen können, und
gewünschtenfalls
andere, dem Fachmann bekannte Zusätze, wie Tenside oder katalytisch
wirksame Verbindungen, die in üblichen
Anteilen zugesetzt werden. Die genannten Gewichtanteile beziehen
sich dabei auf die Masse des Trägermaterials.
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Als
gießfähiges Material
für die
Verwendung der erfindungsgemäßen Formen
oder Kerne kommen insbesondere Metalle in Betracht, beispielsweise
Gusseisen, Messing, Bronze, Zinn, Blei, Aluminium oder Aluminiumlegierungen
oder andere gießbare
Metalle. Die erfindungsgemäßen Formen
oder Kerne können
auch sehr hohen Temperaturen standhalten, beispielsweise rund 1600 °C bei Stahlguss (hierbei
kann aus Magnesiumsulfat Magnesiumoxid entstehen, welches eine gute
Entfernbarkeit der Formen oder Kerne gewährleistet).
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Ein
Nachbehandeln (beispielsweise Aufbacken) der Grünkörper der erfindungsgemäßen Formen
oder Kerne ist nicht erforderlich.
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Als
wässrige
Flüssigkeit
zum Entfernen von Formen oder Kernen nach dem Gießen kommen
in dem Fall, dass die Mischung für
die erfindungsgemäßen Kerne
oder Formen Carbonate enthält,
beispielsweise auch saure Lösungen,
beispielsweise mit einem pH-Wert zwischen 1 und kleiner als 7, in Betracht,
ansonsten gängige
wasserhaltige Ausspüllösungen.
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Daneben
ist eine Entfernung der Kerne auch ohne Wasserzugabe, beispielsweise
durch Herausvibrieren oder Ausschütteln, möglich.
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Als
Binder wird diejenige Komponente der Mischung für die erfindungsgemäßen Formen
oder Kerne bezeichnet, die für
das Verbinden der Trägermaterialien
in den Formen oder Kernen verantwortlich ist und wenigstens soweit
wasserlöslich
ist, dass beim Behandeln mit wässrigen
Ausspüllösungen Entfernung
der Formen oder Kerne möglich
ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung Wo nachstehend „eingangs" erwähnte Absätze in Bezug
genommen werden, bezieht sich dies auf die Absätze der Einleitung, insbesondere
jedoch die korrespondierenden Absätze unter „Detaillierte Beschreibung
der Erfindung".
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Besonders
bevorzugt ist eine dispergierbare Form oder ein dispergierbarer
Kern wie eingangs definiert, erhältlich
aus einer Mischung beinhaltend ein Trägermaterial und einen Binder,
worin bezogen auf die Masse des Trägermaterials der Anteil des
genannten Magnesiumsulfates bei 1 bis 10 Gew.-% liegt und der Phosphat-
und/oder Boratanteil bei insgesamt 0,02 bis 1 Gew.-%, liegt, wobei
in einer sehr bevorzugten Variante kein Phosphat, sondern nur Borationen
vorhanden sind.
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Ganz
bevorzugt ist eine dispergierbare Form oder ein dispergierbarer
Kern wie eingangs erwähnt oder
nach dem letzten Absatz, erhältlich
aus einer Mischung beinhaltend ein Trägermaterial und einen Binder,
worin bezogen auf die Gesamtmasse der Mischung der Anteil an Phosphat
bei von und mit 0,02 bis und mit 0,3 Gew-% bezogen auf die Masse
des Trägermaterials
liegen kann, sofern Phosphat alleine oder zusammen mit Boraten anwesend
ist.
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Die
Anteile von Binder liegen, bezogen auf die Masse des Trägermaterials,
bei vorzugsweise 0,5 bis 25 Gew.-%, beispielsweise 5 bis 10 %. Falls
vorhanden, können
weitere Zusätze
in einem Gesamt-Gewichtsanteil von insgesamt 0,1 bis 25, insbesondere
0,2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Masse des Trägermaterials, vorliegen.
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Noch
stärker
bevorzugt ist eine dispergierbare Form oder ein dispergierbarer
Kern wie eingangs oder in einem der letzten zwei Absätze erwähnt, worin
das Trägermaterial
ein körniges
Material, vorzugsweise aus einem hitzebeständigen Sand wie Gießsand, Siliziumdioxid,
Olivin, Chromitsand, Aluminiumoxid, Zirkonsand, Aluminiumsilikat,
Schamott, Magnesit, Dolomit, Siliziumcarbid, Mullit, Graphit, Fosterit,
synthetischer Keramiksand oder ein weiteres wasserlösliches
Salz, wie Steinsalz, oder ein Gemisch von zwei oder mehr davon,
darstellt.
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Noch
stärker
bevorzugt ist eine wasserdispergierbare Form oder ein wasserdispergierbarer Kern
wie eingangs oder in einem der drei letzten Absätze erwähnt, erhältlich aus einer darin genannten Mischung,
zusätzlich
beinhaltend einen Zusatz an wasserunlöslichen Partikeln mit einer
Teilchengröße von kleiner
als 50 μM,
vorzugsweise ausgewählt
aus Tonen, Kaolinen, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Quarzmehl,
Zirkonmehl, Schamottmehl, Kieselgur, Mikrosilica, Calciumsilikat,
Talkum, Flussspatmehl und Feldspatmehl, oder Gemischen von zwei oder
mehr dieser Komponenten, wobei der Anteil dieser Komponenten insgesamt
bezogen auf die Gesamtmasse des Trägermaterials in einer möglichen bevorzugten
Ausführungsform
zwischen von und mit 0,1 und bis und mit 10 Gew.-% liegen kann.
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Ganz
besonders bevorzugt, da hierdurch die Schießfähigkeit des Gemisches verbessert
wird, ist eine dispergierbare Form oder ein dispergierbarer Kern
wie eingangs oder in einem der vier letzten Absätze erwähnt, erhältlich aus einer darin genannten Mischung,
zusätzlich
beinhaltend einen Zusatz eines leicht flüchtigen Lösungsmittels, vorzugsweise
an Ethanol, Propanol, Isopropanol, Aceton, Essigester, Propylacetat,
Isopropylacetat oder Butylacetat, oder Gemische von zwei oder mehr
solcher Lösungsmittel,
wobei der Anteil dieser Komponenten insgesamt bezogen auf die Gesamtmasse
des Trägermaterials in
einer denkbaren bevorzugten Ausführungsform zwischen
von und mit 0,01 und bis und mit 10 Gew-% liegen kann, z.B. bei
0,1 – 2
Gew.-%.
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Eine
spezielle Ausführungsform
betrifft auch eine dispergierbare Form oder einen dispergierbaren Kern
wie eingangs oder in einem der letzten fünf Absätze erwähnt, erhältlich aus einer darin genannten Mischung,
zusätzlich
beinhaltend einen Zusatz eines Metallcarbonats und/oder -hydrogencarbonats,
insbesondere eines Erdalkalimetallcarbonates und/oder -hydrogencarbonates,
wie insbesondere Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat, oder
eines Erdalkalimetallcarbonats und/oder -hydrogencabonats, wie Kalzium-
oder Magnesium(hydrogen)carbonat, oder ein Gemisch von zwei oder
mehr dieser (Hydrogen-)Carbonate. Der Anteil, bezogen auf die Gesamtmasse
des Trägermaterials,
liegt vorzugsweise bei 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere bei 0,1 bis
2 Gew.-%.
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Eine
bevorzugte Variante des eingangs genannten Verfahrens zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Formen
oder Kerne ist dadurch gekennzeichnet, dass die Form oder der Kern
hergestellt wird, indem man den Binder zuvor mindestens teilweise
(d.h. teilweise oder vollständig)
in Wasser (vorzugsweise in einem Anteil von 10 Gew.-% oder weniger,
insbesondere zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vor allem zwischen 2 und
5 Gew.-%, jeweils
bezogen auf die Gesamtmasse des Trägermaterials, löst und anschließend das
Trägermaterial
zugibt.
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Eine
andere Variante des Verfahrens besteht darin, dass man den Binderkomponenten
das Trägermaterial
in Pulverform ohne Flüssigkeitszusatz zugibt.
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Bei
allen vor- und nachstehend genannten Verfahrensvarianten können auch
Komponenten (beispielsweise Phosphat, Borat, Carbonate, Aluminiumsulfat
oder weitere Salze, letztere beispielsweise in einem Anteil von
0,1 bis 20, wie insbesondere 0,2 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Trägermaterial) mit
Kristallwasser eingesetzt werden, oder Gemische von zwei oder mehr
dieser Komponenten, um das nötige
Wasser zuzuführen,
das beispielsweise durch Erhitzen abgespalten wird. Entsprechende
Borate sind beispielweise Borax, Phosphate z.B. Dinatriumhydrogenphosphat,
oder sonstige Salze beispielsweise Natriumsulfat oder die Carbonatkomponente Soda,
jeweils mit Kristallwasser, oder jeweils Mischungen von zwei oder
mehr solcher Komponenten.
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In
den Fällen
der beiden letzten Absätze
wird in einer stärker
bevorzugten Variante das Trägermaterial
mit dem Binder beschichtet, insbesondere indem man die Binderkomponenten
und eine gewisse (beispielsweise 0,1 bis 10 Gew.-%, wie 1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf die Masse des Trägermaterials)
Menge Wasser dem Trägermaterial
zusetzt und danach unter Rühren,
Erwärmen,
Lüften
und/oder unter Vakuum (diese Varianten sind kombinierbar nur soweit,
wie dem Fachmann geläufig)
das Wasser zumindest teilweise wieder entzieht, so dass eine rieselfähige und
schießfähige Mischung
entsteht; oder den Binder schmilzt und nach dem Aufbringen wieder abkühlt; wobei
in einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dem
getrockneten beschichteten Material zusätzlich noch eine wasserbindende
Komponente in Pulverform zugegeben wird, wobei hierfür eine Menge
von 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 5 Gew.-% bevorzugt
sein kann, bezogen auf die Masse des Trägermaterials, und wobei als
wasserentziehendes Mittel ein oder mehrere ganz oder teilweise getrocknete Salze,
vorzugsweise getrocknetes Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat, Kalziumsulfat,
Natriumsulfat, Kalziumoxid, Magnesiumoxid, oder getrocknete Zemente, wie
Portlandzement, Tonerdeschmelzzement, oder Gemische von zwei oder
mehr dieser Komponenten beigefügt
werden.
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Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren wie eingangs oder in den letzten drei
Absätzen
erwähnt, wobei
das Träger-Binder-Gemisch
mittels eines Schießautomaten
mit einem komprimierten Gas in Form gebracht wird, insbesondere
mittels einer Box, die eine Temperatur von 20 bis 300 °C hat.
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Stark
bevorzugt ist ein Verfahren wie eingangs oder in einem der letzten
vier Absätze
erwähnt,
wobei die erforderliche Wärme
für die
Aushärtung
durch Mikrowelle, Zufügen
des heißen
Trägermaterials,
Heißdampf,
Hochfrequenz, Heißluft,
vorgeheizte oder geheizte Box und/oder Kombinationen von zwei oder
mehr dieser Verfahren zugeführt
wird, wobei folgende Varianten besonders bevorzugt sind:
- a) eine Variante, wobei die Box, in welcher
die Form oder der Kern hergestellt werden, auf 40 bis 200 °C erhitzt
ist;
- b) eine Variante, wobei das Gemisch, welches das Trägermaterial
und den Binder beinhaltet, bevor es in die Box eingebracht wird
auf 40 bis 200 °C erwärmt wird,
was insbesondere unter einem Überdruck
von 1 bis 6 bar geschieht.
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Ganz
besonders bevorzugt ist ein Verfahren wie eingangs oder in einem
der letzten fünf
Absätze erwähnt, wobei
das zur Bindung erforderliche Wasser nach dem Einschießen in Form
von Wasserdampf und/oder Sprühnebel
in die Box geleitet wird, vorzugsweise durch Einleiten von gesättigtem
oder zumindest teilweise gesättigtem
Heißdampf
mit einer Temperatur von und mit 80 bis und mit 300 °C, wobei insbesondere
folgende Varianten ganz besonders bevorzugt sind:
- a)
auskondensiertes Wasser wird anschließend durch Spülen mit
Heißluft
mit geringerer relativer Luftfeuchtigkeit aus dem Gemisch entfernt; und/oder
- b) überschüssiges Wasser
wird mittels Vakuum entfernt.
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Eine
weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung bezieht
sich auf eine dispergierbare Form oder einen dispergierbaren Kern,
erhältlich
nach einem der eingangs oder in den letzten sechs Absätzen genannten
Verfahren.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
für die
eingangs genannte Verwendung, wobei als dispergierbare Form oder
dispergierbarer Kern ein solcher verwendet wird, der Carbonate und/oder Hydrogencarbonate
von Metallen enthält,
bezieht sich auf einen sich an das Gießen anschließenden Spülschritt
mit einer wässrigen
Flüssigkeit
zum Aufdispergieren, die sauer eingestellt sein kann, aber nicht
muss. Alternativ kann die Form oder der Kern durch Ausschütteln oder
Ausvibrieren entfernt werden, oder diese Verfahren können kombiniert
werden.
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Die
Erfindung betrifft auch die eingangs oder im letzten Absatz genannte
Verwendung, wobei in einem weiteren Schritt das nach dem Aufdispergieren, Ausschütteln und/oder
Vibration gewonnene Material, welches Trägermaterial und Binder beinhaltet,
erforderlichenfalls (d.h. wenn durch die Entfernung des Kerns oder
der Form ein Verlust an Binder oder Binderwirkung eintritt) unter
Zusatz von Binder, wie oben beschrieben, erneut in ein Form- oder
Kernwerkzeug eingebracht wird und der Binder anschließend aushärten gelassen
wird und der Form oder dem Kern die nötige Festigkeit verleiht (Recycling).
Ein derartiges Recycling kann ohne weiteres mehrere Male durchgeführt werden
(beispielsweise 5 bis 15, wie z.B. 10 mal).
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Die
nachstehenden Beispiele illustrieren die Erfindung, ohne sie einzuschränken (%-Angaben sind
jeweils Gew.-%):
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Beispiel 1: Herstellung
eines Saugrohres für
einen 4-Zylinder-Automotor:
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- Binder: 2 % Magnesiumsulfat (wasserfrei), 0,3 % Polyphosphat
(Budit 8H, Warenzeichen von Budenheim, Deutschland), 0,7 % Quarzmehl,
3 % Wasser, 0,2 % Ethylaklohol
- Sand: 100 % Quarzsand (F32)
- Verfahren: Die Binderkomponenten werden als feines Pulver in
das Wasser eingerührt.
Der so hergestellte Binder wird mit dem Quarzsand vermischt und ca.
2 min gerührt.
Das Sand-Binder-Gemisch
wird mittels einer Kernschießmaschine
mit 6 bar Schießdruck
in eine Teflonform geschossen. Ein Magnetron, welches über einen
Hohlleiter mit der Kernbox verbunden ist, erhitzt das Sand-Binder-Gemisch
innerhalb von 10 sec auf ca. 110 °C
mittels Mikrowelle. Die Mikrowellenleistung beträgt 25 kW mit 2,45 GHz. Schon
während
der Aufheizphase wird warme Luft (60 °C) durch die Form geleitet und
somit ca. 2 % des Wassers aus dem Sand entfernt. Das restliche 1
% Wasser verbleibt als Kristallwasser gebunden im Sandbinder. Der
Kern ist erhärtet
und kann aus der Teflonform entnommen werden. Er zeigt eine Biegefestigkeit
von 240 N/cm2 und kann sofort mit einer Aluminiumlegierung
abgegossen werden. Beim Abgießen
werden keie Emissionen registriert. Nach einer relativ kurzen Kühlzeit von
15 min wird das Gussstück
mit enthaltener Kernform in ein Wasserbecken getaucht. Die Temperatur
des Gussstücks
beträgt 240 °C und die
Wassertemperatur 20 °C.
Das Wasser löst
sofort den Binder und der Sand kann durch Schwenken bzw. durch Wasserstrahldüsen aus
dem Gussstück
entfernt werden. Das Gussstück
kühlt dadurch
sehr schnell ab und kann, nachdem es noch durch eine Frischwasserdusche
von Salz- und Sandresten befreit wurde, direkt weiterverarbeitet werden.
Das Gussstück
zeigt eine glatte Oberfläche, ohne
Sandanhaftungen. Der Sand und auch der Binder kann aus dem Becken
wieder entnommen werden und nach Einstellung des ursprünglichen
Binder- und Wassergehalts wieder erneut verwendet werden.
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Beispiel 2: Herstellung
eines Wasserraumkenrs für einen
4-Zylinder-Motor
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- Binder: 4 % Bittersalz, 0,5 % Borax, 0,7 % Feldspat, 0,5
% Soda, 0,5 % Wasser
- Sand: 100 % Quarzsand (H32)
- Verfahren: Die Binderkomponenten werden als feines Pulver dem
Quarzsand untergerührt,
danach erfolgt die Wasserzugabe unter Rühren. Das Sand-Binder-Gemisch
sollte nicht wärmer
als 40 °C
sein, so dass die Binderkomponenten nicht schmelzen und der Sand
gut schießfähig bleibt.
Das Sand-Binder-Gemisch wird nun mittels einer Kernschießmaschine
in eine Stahlform geschossen, welche auf 140 °C vorgeheizt ist. Die Salze
geben jetzt unter Erwärmung
teilweise ihr Kristallwasser ab und verschmelzen mit den Sandkörnern. Nun
wird heiße
Luft (120 °C)
durch die Form geleitet, welche überschüssiges Wasser
(aus Binder und aus dem Kristallwasser) entfernt. Der Kern ist ausgehärtet und
kann sofort abgegossen werden. Der Kern kann, wie in Beispiel 1
beschrieben, mittels Wasser aus dem Gussstück gelöst werden oder trocken durch
Vibration aus dem Gussteil geschüttelt
werden. Bei trockener Entkernung reicht eine kleine Wasserzugabe
von ca. 2,5 % aus, um das Sand-Binder-Gemisch erneut zu verschießen.
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Beispiel 3 (Herstellung
eines Wasserkernmantelkerns für
einen 6-Zylinder-Motor)
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- Binder: 1 % Magnesiumsulfat (wasserfrei), 0,3 % Ton, 0,2
Talkum, 0,25 % Polyborat, 2 % Wasser, 0,4 % Natriumhydrogencarbonat.
- Sand: 100 % Zirkonsand
- Verfahren: Magnesiumsulfat, Ton, Talkum, Polyborat und Wasser
werden vermischt, Die Mischung erwärmt sich durch Hydratation
auf ca. 80 °C
und ist eine mittelviskose Flüssigkeit.
Diese wird dem vorgewärmten
Zirkonsand zugefführt
bzw. gemeinsam mit diesem auf 100 °C erhitzt. Durch Zufuhr von
trockener Luft bzw. durch Anlegen von Vakuum unter Rühren wird
der Mischung soviel Wasser entzogen, bis eine rieselfähige trockene
Miscchung entsteht. Die Sandkörner
werden auf diese Weise mit dem Binder ummantelt, ohne zu verkleben.
Erst jetzt wird das Natriumhydrogencarbonat als feines Pulver (10
mü) zu der
Mischung gegeben. Diese Mischung wird im Kernschießautomaten
in eine vorgewärmte
Form geschossen (120 °C).
Durch die Erwärmung
setzt das Carbonat Wasser und CO2 frei,
was zu einer kurzen Lösung
der Binderhüllen
und damit zur Binderbrückenbildung
führt.
Vorteil bei diesem Verfahren ist eine sehr gute Schießfähigkeit
des Sandgemisches und eine schnelle Aushärtung im Kernkasten. Die weitere
Verarbeitung kann wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben erfolgen.
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Beispiel 4: Herstellung
einer Bremsscheibe mit Belüftungshohlräumen:
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- Binder: 3 % Bittersalz, 0,3 % reaktives Phosphatglas, 1
% Ca-Silikat, 0,5
% Wasser
- Sand: 100 % Quarzsand (F32)
- Verfahren: Es wird zunächst
das Wasser dem Sand zugegeben und eine gleichmäßige Benetzung der Sandkörner erreicht.
Dann werden die restlichen Bestandteile, welche vorher fein vermahlen
wurden (ca. 15 μm)
in den feuchten Sand eingerührt.
Dadurch ist eine gleichmäßige Verteilung
des Binders auf der Sandoberfläche
gewährleistet.
Die Mischung wird nun in eine Kernschießmaschine eingegeben und mit ca.
6 bar in eine Kunststoffform geschossen. Durch wechselseitiges Einleiten
von 120 ° C
heißer
Luft (5 sec von oben nach unten, dann 5 sec von unten nach oben
usw.) wird ca. 1% Wasser ausgetrieben (0,5 Bindewasser + 0,5 % Kristallwasser)
und eine Erhärtung
des Kerns innerhalb 40 Sek. Erzielt. Die weitere Verarbeitung erfolgt
wie in den obigen Beispielen beschrieben.
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Beispiel 5: Herstellung
einer Bremsscheibe mit Belüftungshohlräumen:
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Gleicher
Binder und gleiches Verfahren wie in Beispiel 4, jedoch wird das
Sand-Bindergemisch in einer speziellen Ausführungsform der Kernmaschine auf
120 °C erhitzt
und bei einem Überdruck
von 1 bar gehalten, so dass es nicht zu einer Verdampfung des Wassers
kommt. Jetzt wird mit einem Druck von 8 bar in eine vorgewärmte (120 °C) Stahlform
geschossen und durch kurzes Ausspülen mit Luft der Kern in relativ
kurzer Zeit ausgehärtet.
Die Aushärtezeit
von Beispiel wird dadurch erheblich verkürzt.
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Beispiel 6: Herstellung
eines Saugrohrs für
einen 4-Zylinder-Automotor
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- Binder: 2 % Magnesiumsulfat (wasserfrei), 0,5 % Borax, 0,7
Ton, 0,5 % Soda, 4 % Wasser
- Sand: Synthetisch hergestellter Keramiksand mittlerer Körnung von
0,2 mm
- Verfahren: Die Binderkomponenten werden vermischt. Dabei erwärmt sich
die Mischung auf ca. 80 °C
und ist flüssig,
mittelviskos. Diese Mischung wird mit dem Sand vermengt und unter
Rühren
auf 100 °C erwärmt. Durch
Spülen
mit trockener Luft wird der Mischung das Wasser teilweise entzogen
und es wird eine gleichmäßige Benetzung
der Sandkörner
erreicht. Es wird soviel Wasser entzogen, dass eine rieselfähige Masse
entsteht, die nicht mehr aneinander verkleben kann. Dieser rieselfähige gecoatete
Sand wird mittels einer Kernschießmaschine in eine bei Raumtemperatur
befindliche Kunststofform geschossen. Jetzt wird teilweise gesättigter
Heißdampf
durch den Sand geleitet, wodurch es kontinuierlich zu eine Erwärmung des
Sands kommt. Durch das kondensierte Wasser und die Erwärmung kommt
es zum Verschmelzen der Binderhüllen.
Durch exakte Steuerung der Lufttemperatur und der erhaltenen Feuchtigkeit
kann die kondensierte Wassermenge bestimmt und eingehalten werden.
Durch Zuführen
von relativ trockenerer Luft wird überschüssiges Wasser, das lediglich
zum Ausbilden der Binderbrücken
notwendig war, wieder aus dem Sand entfernt. Die Kerne können auf
diese Weise sehr schnell hergestellt werden, zeigen eine sehr glatte
Oberfläche
und eine Biegefestigkeit von 280 N/cm2.
Die Kerne werden gleich danach in eine Außenform, die nach dem gleichen Verfahren
hergestellt wurde, eingesetzt und mit einer Aluminiumlegierung abgegossen.
Bereits nach einer kurzen Abkühlzeit
wird das Gussteil inklusive Innenkern und Außenform in ein Wasserbecken
gegeben, wodurch es sich sofort weiter abkühlt und der Sand leicht durch
Schwenken im Wasser und Vorbeiführen an
Wasserstrahldüsen
aus dem Gussteil entfernt wird. Der Sand setzt sich am Boden des
Beckens ab und wird, nachdem durch Schleudern und Einstellen der
exakten Binderbestandteile der Sand wieder aufbereitet ist, direkt
wieder der Kernschießmaschine zugeführrt. Aus
dem Wasserbecken werden die löslichen
Binderbestandteile über
eine Kälteschleuse wieder
auskristallisiert.