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Die Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe, die
in ihrem vorderen Teil mit einer längsverlaufenden Profilschiene
mit Quernuten, insbesondere einer "Picatinny-Rail" ausgestattet ist (Oberbegriff des Anspruchs
1), sowie einen Handgriff, der an dieser Handfeuerwaffe anbringbar
ist (Oberbegriff des Anspruchs 15).
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Soweit im folgenden Lagebezeichnungen verwendet
werden, wie "unten" oder "vorne", so sind diese auf
die normalen Schußposition
der Waffe bei horizontalem Schuß bezogen,
wobei die Schußrichtung "nach vorne" weist.
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Seit vielen Jahrzehnten bringt man
an Waffen Zusatzeinrichtungen mittels Schwalbenschwanzprofilen bzw.
Prismenschienen an, die an der Waffe ausgebildet sind. Auf diese
Schienen wird ein komplementärer
Fuß aufgeschoben
und mittels Schrauben festgespannt. Dies ist z.B. bekannt von sogenannten "Aufschubmontagen" zur Anbringung von Zielfernrohren
auf Gewehren geringer Leistung. Der Fuß kann auch mittels eines Hebels
auf der Profilschiene festgeklemmt werden, was z.B. von anspruchsvolleren,
aber auch voluminöseren
Zielfernrohrmontagen her bekannt ist, insbesondere von Militärgewehren
her, etwa das deutsche G 43, das serienmäßig eine Schwalbenschwanzschiene
seitlich am Verschlußkasten
trägt.
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Allen diesen Befestigungen ist jedoch
das Merkmal gemeinsam, daß Festigkeitsgrenzen
beim Spann- oder Klemmsitz rasch erreicht werden. Erst in jüngerer Zeit
hat es sich durchgesetzt, daß an
der Vorderseite von Schußwaffen
(meist Gewehren oder Maschinenpistolen, aber auch Selbstladepistolen oder
sogar Armbrusten) Profilschienen mit einer erheblichen Breite angebracht
werden, die meist nach außen
freiliegende Quernuten zur Befestigung aller möglichen Geräte aufweisen. Diese Profilschienen werden "Picatinny-Rails" genannt und bestehen meist
aus Kunststoff oder verstärktem
Kunststoff. Sie haben deshalb ein mindestens ebenso geringes Gewicht
wie die bisherigen, viel kleineren Schwalbenschwanzschienen, können aber
erheblich mehr Kraft aufnehmen. Sie dienen deshalb zur Anbringung
nicht nur relativ kleiner Zielfernrohre, sondern regelrechter Feuerleitgeräte o. dgl.
Die großen
Abmessungen von Schiene und komplementärem Fuß verringern nämlich die
auftretenden Flächenpressungen,
was insbesondere bei schweren Geräten von Vorteil ist. Solche Schienen
werden mittlerweile nicht nur auf der Oberseite, sondern sogar auf
den Seitenflächen
und auch auf der Unterseite einer Waffe angeordnet – meist
abnehmbar.
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Ein anderes Problem tritt dann auf,
wenn rasch geschossen werden muß,
besonders im Schnellfeuer: dann hat die Hand, die den Handschutz untergreift,
oft nicht genug Halt und Führung,
um die Waffe zuverlässig
zu richten. Dies zeigt sich etwa bei Maschinenpistolen wie der deutschen
MP 38/40. Die MP 38/40 weist zwar einen gerippten Handschutz auf,
wird aber vom Schützen
regelmäßig am Magazin (statt
am Handschutz) ergriffen, da er so die Waffe besser halten und sie
auch besser in die Schulter einziehen kann.
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Das sowjetische Kalaschnikow-Gewehr
AK 47 wurde in seiner rumänischen
Version sogar dahingehend modifiziert, daß an den hölzernen Vorderschaft ein veritabler
Pistolengriff angeformt wurde. Dieser Pistolengriff diente als zusätzlicher
Handgriff. Auch bei Pistolen, wie etwa der Beretta-Schnellfeuerpistole
Mod. 93 R, versucht man, durch einen zusätzlichen Handgriff oder eine ähnliche,
abklappbare Ausbildung das Ergreifen und Halten der Waffe mit beiden
Händen
zu verbessern.
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Ausgehend von dieser Problemlage
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen weiteren Weg aufzuzeigen,
eine Waffe an ihrer Vorderseite mit einem zusätzlichen Handgriff auszustatten.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand
des Anspruchs 1, also dadurch, daß bei der eingangs genannten
Handfeuerwaffe der zusätzliche
Handgriff abnehmbar an einer Profilschiene angebracht ist. Die Erfindung
bringt also den zusätzlichen
Handgriff nicht unmittelbar an der Waffe an, sondern an einer an
der Waffe montierten Profilschiene.
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Nun ist es bereits seit langem bekannt,
in den Vorderschaft von Match-Gewehren Metallschienen einzulassen
und in diesen eine Auflage für
die linke Hand des Schützen
längsverschieblich
anzubringen. Hierbei handelt es sich aber nicht um einen "Handgriff" im Sinne der Erfindung,
wie etwa der Griff einer Kurbel, sondern um eine – zum Teil
sogar orthopädisch
geformte – Handauflage,
die zwar dem Abstützen
des Gewehres dient, nicht aber dem Einziehen des Gewehres in die
Schulter oder gar dem Halt gegen ein Auswandern der Waffe bei Schnellfeuer.
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Der Handgriff der Erfindung dient
zum festen Ergreifen, wie schon sein Name sagt, etwa um die Waffe
im Hüftanschlag
zuverlässig
zu halten oder bei Dauerfeuer kraftvoll in die Schulter zu ziehen.
Außerdem
gibt der Handgriff der Hand einen stabilen Halt, was besonders dann wichtig
ist, wenn eine Selbstladewaffe nach mehreren Schüssen heißgeschossen ist und die Gefahr
besteht, daß der
Schütze
sich an seiner Hand verletzt oder mindestens irritiert, wenn er mit
dem heißen
Lauf oder mit dem Gasstrahl eines Gasdruckladers in Berührung kommt.
Die Erfahrung zeigt nämlich,
daß Schützen dazu
neigen, bei hastigem Ergreifen der Waffe diese zu weit vorne zu
greifen; ferner, daß sie
bei Dauerfeuer eine Handhabe suchen, mit der sie die Waffe fest
in ihre Schulter ziehen können,
ohne den Handschutz allzu fest ergreifen zu müssen.
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Der Handgriff der Erfindung ist aber
abnehmbar, nicht etwa umklappbar, so daß er, wenn man ihn nicht benötigt, nicht
mitgeführt
oder nicht angebracht wird. Es hat sich nämlich gezeigt, daß entsprechende,
militärische
Einsätze
auf wenige Truppenteile und Situationen beschränkt sind, die in der Regel
vorhersehbar sind. Übungswaffen
werden vor der entsprechenden Übung
mit dem Handgriff ausgestattet. Da aber der Handgriff nicht umklappbar
ist, wackelt er nicht notwendigerweise und kann kostengünstig ausgeführt werden.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil liegt
darin, daß bei
einer längeren
Profilschiene die Lage des Handgriffs in Längsrichtung der Waffe so gewählt werden kann,
daß sie
den Körpermaßen, Neigungen
und Gewohnheiten des Schützen
entspricht. Bisher war es nur bei reinen Scheibenwaffen üblich, diese
an den Schützen
anzupassen und nicht von Schützen
zu erwarten, seinerseits sich optimal an die Waffe anzupassen. Hierdurch
können
unterschiedliche Schützen
auch mit einer Ordonnanzwaffe eine optimale Leistung erzielen – auch mit
einem geringeren Trainingsaufwand. Besonders Schützen mit extremen Körpermaßen, die
bisher mit den Abmessungen der Waffen immer Schwierigkeiten hatten,
können
wenigstens die Position des zusätzlichen
Handgriffes auf sich optimieren.
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Von besonderer Wichtigkeit ist auch
der Umstand, daß über die
eingangs genannte (Picatinny-) Profilschiene erhebliche Kräfte vom
Handgriff in die Waffe eingeleitet werden können, ohne auf Dauer Schäden hervorzurufen.
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Grundsätzlich ist es möglich, den
Handgriff mit enger Passung auf der Profilschiene aufzuschieben.
Erfindungsgemäß ist es
aber von Vorteil, daß der
Handgriff an der Profilschiene lösbar
angeklemmt ist (Anspruch 2). So sind großzügigere Toleranzen in der Passung
zwischen Profilschiene und dem Teil des Handgriffes möglich, der
auf diese aufgeschoben wird, ohne aber den festen Sitz des Handgriffes
an Ort und Stelle zu gefährden.
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Der Handgriff könnte an der Profilschiene auch
befestigt sein, ohne an diese angepaßt zu sein. Allerdings wären dann
zum Auf- und Absetzen des Handgriffs spezielle Klemmeinrichtungen
und gegebenenfalls auch Ausbildungen an der Profilschiene nötig. Daher
ist es in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung von Vorteil,
daß der
Handgriff eine zur Profilschiene komplementäre Ausbildung aufweist, und
daß er über diese
auf die Profilschiene aufgeschoben und an dieser lösbar festgeklemmt
ist (Anspruch 3) . Der Handgriff kann dann etwa bei einer Ordonnanzwaffe,
oder an jeder anderen Waffe angebracht werden, auch dann, wenn sie
nicht für
diesen Zweck vorgesehen worden ist. Ferner ist zum Aufsetzen und
Abnehmen des Handgriffes nur das Festklemmen oder Lösen einer
Klemmeinrichtung nötig. Letztere
kann gegebenenfalls recht einfach ausgeführt werden kann.
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Das Festklemmen wäre mittels einer Klemmschraube
einfach zu bewerkstelligen. Diese erfordert allerdings ein stabiles
Muttergewinde und würde
gegen die Profilschiene andrücken,
wo sie zu Verformungen führen
kann. Die Profilschiene besteht nämlich, wie eingangs schon erwähnt, meist
aus Kunststoff oder faserverstärktem
Kunststoff, jedenfalls dann, wenn die Profilschiene eine Picatinny-Schiene ist. Daher
wird erfindungsgemäß weiter
vorge schlagen, daß der
Handgriff seiner Länge
nach von einem Schieber durchsetzt ist, der auf die Quernuten der Profilschiene
ausgerichtet ist und in einer dieser gegen die Profilschiene lösbar andrückt (Anspruch
4). Der Andruck der Klemmeinrichtung gegen die Profilschiene erfolgt
somit nicht auf deren Außenflächen, auf
die Geräte
und der Handgriff aufgeschoben werden, sondern in einer der Quernuten,
deren Grund gegebenenfalls durchaus verformt werden kann, ohne daß deshalb
die Funktion der Profilschiene in Frage gestellt würde. Außerdem kann
durch geeignete Bemessung des Schiebers (der ja die ganze Länge der
Quernut aufweisen kann) und durch dessen geeignete Anpassung an
die Form des Quernut-Bodens, die Flächenpressung auf die Profilschiene
so weit herab gesetzt werden, daß diese unter allen Umständen unbeschädigt bleibt.
Ferner verbleibt der Handgriff stets in seiner Lage – er kann
also nicht unversehens von der Profilschiene rutschen. Dies gilt selbst
dann, wenn sich die Klemmung des Handgriffs lockern sollte. In diesem
Fall teilt der Handgriff durch leichtes Wackeln dem Schützen mit,
daß er
nachgezogen werden muß.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß der
Schieber im Handgriff unverdrehbar, aber längsverschieblich angebracht
ist (Anspruch 5). Dies bedeutet, daß der Schieber beim Aufsetzen
des Handgriffs nicht erst in seine Lage gedreht werden muß, weil
er diese schon von vorneherein einnehmen muß. Die Längsverschieblichkeit bedeutet,
daß der
Handgriff ebenfalls eine bestimmte Orientierung haben kann, da er
sich beim Befestigen (ebenso wie der Schieber) nicht drehen kann.
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Um die erfindungsgemäße Waffe,
insbesondere den erfindungsgemäßen Handgriff,
möglichst kostengünstig herstellen
zu können,
schlägt
die Erfindung vor, daß im
Handgriff eine sein freies Ende durchsetzende Schraube drehbar,
aber axial unverschieblich angebracht und diese Schraube mit dem Schieber
verschraubt, insbesondere in den Schieber eingeschraubt ist (Anspruch
6). Daß die Schraube
im Schieber axial unverschieblich ist, macht sie unverlierbar. Ein
Einschrauben der Schraube in den Schieber zieht diesen in den Handgriff
hinein und löst
die Klemmung mit der Profilschiene. Ein Ausschrauben der Schraube
aus dem Schieber drückt
ihn hingegen aus dem Handgriff heraus und bringt dabei die nötige Klemmkraft
auf .
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Der erfindungsgemäße Handgriff hat demnach drei
Hauptteile, nämlich
das Griffteil, den Schieber und die Schraube. Diese Teile sind alle
einfach, insbesondere kostengünstig
herstellbar und lösen gemeinsam
die eingangs genannte Aufgabe ganz hervorragend.
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Die Schraube ist nun bevorzugt mit
dem Schieber durch ein Linksgewinde verbunden (Anspruch 7). So bringt
eine Drehung der Schraube im Uhrzeigersinn den Schieber dazu, sich
in Richtung aus dem Handgriff heraus zu bewegen, und umgekehrt.
Wenn man unwillkürlich
und ohne Überlegung den
Handgriff an der Profilschiene befestigen will, verhält man sich
so, als werde der Handgriff nur von der Schraube durchsetzt und
als würde
man die Schraube in ein festes Muttergewinde am Gewehr einschrauben.
Bei der Erfindung wird tatsächlich
infolge des Linksgewindes die Schraube aus dem Schieber sozusagen
herausgeschraubt. In Wahrheit bleibt die Schraube in axialer Richtung
stationär
und ist es der Schieber, der sich axial von der Schraube wegbewegt.
Umgekehrt wird zum Abnehmen des Griffes die Schraube gegen den Uhrzeigersinn
gedreht, also in einer Richtung, die mit "Abschrauben" gleichgesetzt wird. Somit ist die Handhabung
des erfindungsgemäßen Handgriffs
wesentlich vereinfacht.
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Zur axialen Festlegung der Schraube
würde grundsätzlich eine
Madenschraube genügen,
die den Griff durchsetzt und einen Absatz der Schraube hintergreift.
Die Erfindung schlägt
jedoch vor, daß die Schraube
bevorzugt innerhalb des Handgriffs eine Ringnut trägt, und
daß der
Handgriff beiderseits der Schraube von je einem Bolzen durchsetzt ist,
der tangential am Boden der Ringnut anliegt (Anspruch 8). Diese
Ausführung
ist ebenso einfach wie stabil: die tangetiale Anordnung der Bolzen
(hierunter werden auch Federstifte, Kerbstifte, Schrauben, Nieten
usw. verstanden) verhindert, daß irgendwelche
Kanten die Drehung der Schraube behindern könnten. Die Anordnung zweier
gegenüberliegender
Bolzen sorgt für eine
streng symmetrische Belastung von Schraube und Handgriff. Die Ringnut
ist besonders einfach und billig herstellbar. Das Lösen der
Schraube aus dem Handgriff ist durch Entfernen der Bolzen jederzeit möglich, kann
aber durch die gewählte
Art eines Bolzens soweit erschwert werden, daß der Durchschnittsschütze davon
absehen wird, die Schraube auszubauen.
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Auch wenn der Schieber in die Quernut
eingepreßt
ist, könnte
die Schraube noch immer in ihrer Querrichtung ein wenig beweglich
sein und somit klappern. Gerade bei Ordonnanzwaffen sollte dies aber
verhindert werden. Die Erfindung schlägt daher vor, daß die Schraube
bevorzugt eine (weitere) Ringnut aufweist, in die ein überstehender
Dichtungsring eingelegt ist, der gegen die Innenbohrung des Handgriffs
dämpfend
anliegt (Anspruch 9). Dieser Dichtungsring verhindert gleichzeitig
auch das Eindringen von Schmutz oder Wasser in den Handgriff von
dessen freiem Ende her und ist vorzugsweise ein O-Ring. Außerdem vermittelt
er dem Schützen
das zutreffende Gefühl,
eine Komponente höchster
Qualität
zu haben, auf die unbedingter Verlaß ist.
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Der Handgriff könnte aus Metall gefertigt sein.
Bevorzugt besteht er aber aus formbeständigem, steifem Kunststoff
(Anspruch 10), etwa dem gleichen Kunststoff wie die Profilschiene.
So wird das Gewicht der Waffe nicht unnötig erhöht.
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Bevorzugt besteht auch die Schraube
aus formbeständigem,
steifem Kunststoff (Anspruch 11), etwa dem gleichen, wie der Handgriff
oder die Schraube.
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Auch der Schieber könnte aus
Kunststoff bestehen, besteht aber bevorzugt aus Metall, am besten
aus Leichtmetall (Anspruch 12). Hierbei besteht weder eine Gefahr,
daß er
sich verformen könnte, noch
eine Gefahr, daß sich
bei Verschmutzung das Gewinde der Schraube im Schieber festsetzt.
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Da der Schieber aus Metall besteht,
könnte er
einfach einen Bolzenansatz mit kleinem Durchmesser und Außengewinde
aufweisen. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat der
Schieber jedoch ein Innengewinde und Außenstege, durch deren Anlage
an der Längsbohrung
des Handgriffs er im Handgriff geführt ist (Anspruch 13). Somit
kann der Schieber eine gute und paßgenaue Führung im Handgriff aufweisen,
obwohl er aus Gewichtsgründen
recht kurz sein kann.
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Es ist ferner bevorzugt, daß der Schieber
seine metallische Farbe oder infolge einer Eloxierung sogar eine
auffallende, bunte Farbe aufweist. Das Griffstück hingegen besteht in der
Regel aus schwarz oder in Tarnfarben eingefärbtem Kunststoff. Hiervon ausgehend
liegt eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung darin,
im Handgriff mindestens eine Sichtöffnung vorzusehen, und zwar
in Höhe
des in eine Quernut der Profilschiene eingreifenden Schiebers (Anspruch
14). Diese eine oder besser zwei Sichtöffnung(en) ist bzw. sind seitlich
angeordnet und befinden sich nach Anbringen des Handgriffs an der
Profilschiene auf Höhe
der Quernuten. So ist auf einen Blick erkennbar, ob und wie weit
der Schieber in die Quernut eingreift. Sollte die Schraube etwa wegen
Verschmutzung festsitzen und der Schütze deshalb annehmen, er habe
den Handgriff ordnungsgemäß befestigt,
ist auf einen Blick erkennbar, daß dem nicht so ist. So wird
die Betriebssicherheit des erfindungsgemäßen Handgriffes noch weiter
erhöht.
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Da die Waffe (besser die Profilschiene)
und der Handgriff zusammenpassen müssen, auch wenn eine gewisse
Standardisierung der Abmessungen der Schiene vorliegt, richtet sich
die Erfindung in erster Linie auf diese beiden Baugruppen. Der Handgriff kann
aber auch für
sich alleine vermarktet werden, weshalb für ihn auch eigenständiger Schutz
beansprucht wird. Schutzgegenstand ist demnach auch ein Handgriff,
der an der Profilschiene einer Handfeuerwaffe nach mindestens einem
der vorbeschriebenen Ansprüche
anbringbar ist und deren kennzeichnende Merkmale aufweist (Anspruch
15).
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
und der beigefügten,
schematischen Zeichnung noch näher
erläutert.
In dieser zeigt:
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1 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Handgriffs,
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2 einen
Schnitt längs
Linie A-A in 1,
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3 einen
Schnitt längs
Linie B-B in 2, und
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4 einen
Schnitt längs
Linie C-C in 1.
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Alle Figuren zeigen des selben Gegenstand; die
Bezugszeichen gelten für
alle Figuren, wurden aber, der Deutlichkeit halber, nicht immer,
wo es möglich
wäre, eingesetzt.
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Die Zeichnung 1 zeigt einen Handgriff
in Seitenansicht zum Anbringen an einer (hier nicht zeichnerisch
dargestellten) Picatinny-Schiene, die längs des vorderen Teiles einer
(ebenfalls nicht gezeigten) Handfeuerwaffe montiert ist. Die Prismenschiene kann
z.B. an der Unterseite der Waffe oder seitlich angebracht sein.
Wenn der in der Zeichnung dargestellte Handgriff an der Waffe angebaut
wäre, dann würde deren
Prismenschiene in der Zeichnungsebene von rechts nach links verlaufen
und der Handgriff von der Waffe nach unten oder nach der Seite abstehen.
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Dieser Handgriff besteht im wesentlichen aus
einem äußeren Handgriffteil 5,
einer darin drehbaren Schraube 1 und einem mit der Schraube 1 nach
Art eines Stellantriebes verbundenen Schieber 3.
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Das äußere Handgriffteil 5 besteht
aus Kunststoff oder verstärktem
Kunststoff und ist einstückig
aus einem Griffabschnitt (ähnlich
einem Werkzeuggriff, wie einem Schraubenziehergriff) und einer zur
(nicht gezeigten) Prismenschiene komplementären Ausbildung 7 gebildet.
Diese Ausbildung 7 ist in 2 und 3 näher zu sehen. Sie ist an der
zur Prismenschiene weisenden Oberseite des Griffabschnittes angeformt
und weist zwei seitliche Eingriffswangen auf für den seitlichen Eingriff mit
der Prismenschiene. Die Eingriffswangen werden auf die Prismen-
bzw. Picatinny-Schiene (etwa von vorne her) aufgeschoben und erstrecken
sich über
eine erhebliche Strecke. Sie sind dadurch in der Lage, auf der Prismenschiene
fest, insbesondere wackelfrei zu sitzen.
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Das Handgriffteil 5 ist
von einer mittigen Längsbohrung 25 durchsetzt,
die über
den größten Teil
ihrer Länge
einen runden Querschnitt aufweist. Ihr oberer, im Bereich der komplementären Ausbildung 7 liegender
Abschnitt 27 hingegen ist beiderseits abgeflacht und somit
unrund.
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Im runden Abschnitt der Längsbohrung 25 sitzt
die Schraube 1. Sie ist aus Kunststoff gefertigt, hat einen
runden Querschnitt und weist einen Kopf 23 auf. Um diesen
Kopf gut drehen zu können,
steht er über
die Unterseite des Handgriffteils 5 über und weist einen grob gerändelten
Umfangsrand und noch einen Endschlitz auf, in den z.B. eine Münze als Werkzeug
eingeschoben werden kann.
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Die Schraube 1 weist von
diesem Kopf 23 ausgehend drei zylindrische Abschnitte auf:
einen ersten mit großem
Durchmesser, einen danach folgenden Stauchungsabschnitt mit verkleinertem Durchmesser
und schließlich
am Ende einen Gewindeabschnitt mit noch kleinerem Durchmesser.
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Der zylindrische Abschnitt mit großem Durchmesser
trägt zwei
Ringnuten 15 und 17. In der oberen Ringnut 17 sitzt
ein Gummi-O-Ring 13, der an der Innenoberfläche des
komplementären,
zylindrischen Abschnitts der Längsbohrung 25 dämpfend anliegt.
Durch die untere Ringnut 15 laufen, beiderseits der Schraube 1 einander
gegenüberliegend, zwei
tangentiale Bolzen 10. Die Bolzen 10 sind als Federstifte
ausgebildet und in Bohrungen des Handgriffteils 5 von außen her
eingeschlagen. Diese Anordnung ist am besten in 4 zu sehen. Die Schraube 1 sitzt
also drehbar, aber axial unverschieblich in der Längsbohrung 25.
Ihr Kopf 23 liegt frei.
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Der mittlere Stauchungsabschnitt
der Schraube 1 ist gegenüber der Innenwand der Längsbohrung 25 beabstandet
und kann sich daher beim Festziehen der Schraube 1 ein
wenig ausdehnen, wenn der Stauchungsabschnitt der Länge nach
zusammengedrückt
wird.
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Der Gewindeabschnitt schließlich trägt ein Vatergewinde 21.
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Der Schieber 3 ist vor dem
Einführen
der Schraube 1 in die Längsbohrung 25 eingeschoben. Er
besteht aus einer Aluminiumlegierung und hat einen unrunden Endabschnitt
mit einem nach außen bzw.
oben vorspringenden trapezförmigen,
sich zu seinem freien Ende hin verjüngenden Steg 11. Dieser unrunde
Schieberabschnitt paßt
axial verschieblich, aber unverdrehbar in den oberen, ebenfalls
unrunden Abschnitt 27 der Längsbohrung 25. Durch
Vergleich der 2 und 3 sind deutlich die unrunden
Abschnitte des Schiebers 3 und der Längsbohrung 25 erkennbar.
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Der Schieber 3 weist zwei
Ringstege 18 auf, die in einem weiteren zylindrischen Abschnitt
der Längsbohrung 25 ge führt sind.
Dieser weitere zylindrische Längsbohrungsabschnitt
liegt zwischen dem unrunden Längsbohrungsabschnitt 27 und
dem den Dehnungsabschnitt der Schraube 1 umgebenden zylindrischen
Längsbohrungsabschnitt.
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Schließlich weist der Schieber 3 an
seinem vom Steg 11 abgewandten Ende eine Sackbohrung mit
einem Innen- bzw. Muttergewinde 19 auf. In dieses ist das
Ende der Schraube 1 mit seinem Vatergewinde 21 eingeschraubt.
Diese Gewindepaarung 19, 21 weist ein Linksgewinde
auf.
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Ferner weist das Handgriffteil 5 auf
Höhe seiner
zur (nicht gezeigten) Prismenschiene komplementären Ausbildung 7 ein
Fenster 9 auf. Dieses Fenster erstreckt sich in einer Richtung
quer zum Verlauf der Prismenschiene und dient als Sichtfester der
Schmalseite des unrunden Endes des Schiebers 3. Es gibt
den Blick frei auf die Schmalseite des Steges 11, sobald
der Schieber 3 sich in Eingriff mit einer Quernut der Prismenschiene
befindet. Daher genügt ein
Blick auf das Sichtfester 9, um feststellen zu können, ob
sich der Handgriff in zuverlässigem
Eingriff in eine Prismenschiene befindet (Schmalseite des Steges 11 sichtbar)
oder nicht (Schmalseite des Steges 11 nicht sichtbar).
Bevorzugt sind zwei Sichtfenster 9 eingebracht, wie dies
aus 2 sichtbar ist.
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Die Anbringung des hier dargestellten
Ausführungsbeispiels
des Handgriffs an einer Picatinny-Schiene ist auf die folgende Weise
möglich:
Zunächst
wird der Kopf 23 der Schraube 1, von unten her
gesehen, entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Wegen des Linksgewindes
der Gewindepaarung 19, 21 schraubt sich dabei
die Schraube 1 in den Schieber 3 hinein. Der Schieber
wird somit in das Handgriffteil 5 hineingezogen, bis die
Endkante des Steges 11 bündig mit dem Boden der komplementären Ausbildung 7 abschließt.
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Dann wird der Handgriff mit der komplementären Ausbildung 7 auf
die Prismenschiene geschoben, bis der Querschnitt einer der Quernuten
der Prismenschiene im Sichtfenster 9 erkennbar ist.
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Nun wird der Kopf 23 der
Schraube 1 in Gegenrichtung gedreht (von unten betrachtet,
im Uhrzeigersinn), bis der Steg 11 in eine Quernut eingegriffen
hat und die Schraube 1 schwergängig wird. Dabei ist die trapezförmige, sich
zum freien Ende hin verjüngende
Form des Steges 11 hilfreich, da sie ein "Einfädeln" in die Quernut der
Prismenschiene erleichtert. Ein Blick durch eines der beiden Sichtfenster 9 ermöglicht es
dem Schützen,
sich vom vorschriftsmäßigen Sitz
des Handgriffes an der Prismenschiene zu überzeugen.
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Da die Schraube 1 aus Kunststoff
besteht, wird deren Stauchungsabschnitt dann einer leichten Stauchung
unterzogen, die die Gewindeverbindung 19, 21 sichert
und den dauerhaften Sitz des Handgriffs gewährleistet.
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Dabei verhindert die erhebliche Länge des komplementären Abschnitts 7 ein
Wackeln des Handgriffes. Der Gummi-O-Ring 13 verhindert ein Schlagen
der Schraube 1.
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Die Abnahme des Handgriffes erfolgt
durch Lösen
der Schraube 1 (Drehen des Schraubenkopfes 23 entgegen
dem Uhrzeigersinn, gegebenenfalls mittels einer Münze, die
in den Schlitz an der Unterseite der Schraube 1 gesteckt
wird) und Abziehen des Sitzes von der Prismenschiene.