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Die Erfindung betrifft Blockcopolymere
enthaltend mindestens einen Block A aus cyclischen konjugierten
Dienmonomeren, und mindestens einen Block B aus linearen Dienmonomeren,
wobei in mindestens einem Block B der Anteil an 1,4-Verknüpfungen,
bezogen auf die Summe aus 1,2-, 1,4- und 3,4-Verküpfungen,
mindestens 80 % beträgt.
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Weiterhin betrifft die Erfindung
eine bifunktionelle Initiatorzusammensetzung Z, erhältlich durch
- a) Umsetzung eines metallorganischen Initiators
M mit einem Kopplungsmittel Y, wodurch ein bifunktioneller Initiator
M2Y entsteht,
- b) Umsetzung des bifunktionellen Initiators M2Y
mit einer geringen Menge des linearen Dienmomomers, wodurch eine
aktivierte bifunktionelle Initiatorverbindung (M*)2Y
entsteht, und
- c) ein- oder mehrmalige erneute Umsetzung der aktivierten bifunktionellen
Initiatorverbindung (M*)2Y mit einer geringen
Menge des linearen Dienmonomers, wobei die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung
Z entsteht,
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und ein Verfahren zur Herstellung
einer bifunktionellen Initiatorzusammensetzung Z, gekennzeichnet durch
folgende Schritte
- a) Umsetzung eines metallorganischen
Initiators M mit einem Kopplungsmittel Y, wodurch ein bifunktioneller
Initiator M2Y entsteht,
- b) Umsetzung des bifunktionellen Initiators M2Y
mit einer geringen Menge des linearen Dienmomomers, wodurch eine
aktivierte bifunktionelle Initiatorverbindung (M*)2Y
entsteht, und
- c) ein- oder mehrmalige erneute Umsetzung der aktivierten bifunktionellen
Initiatorverbindung (M*)2Y mit einer geringen
Menge des linearen Dienmonomers, wobei die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung
Z entsteht.
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Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zu Herstellung der genannten Blockcopolymere durch
anionische Polymerisation, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart
eines Initiators zunächst
den Block B polymerisiert, und danach einen Komplexbildner zufügt und den
Block oder die Blöcke
A und/oder C polymerisiert.
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Schließlich betrifft die Erfindung
die Verwendung der genannten bifunktionellen Initiatorzusammensetzung
Z zur Herstellung der Mehrblockcopolymere, die Verwendung der Blockcopolymere
zur Herstellung von Formkörpern,
Folien, Fasern und Schäumen,
sowie Formkörper,
Folien, Fasern und Schäume
aus den Blockcopolymeren.
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Polymere aus cyclischen konjugierten
Dienen, wie etwa Polycyclohexadien (kurz PCHD) aus 1,3-Cyclohexadien
(kurz CHD) weisen ein vielversprechendes Eigenschaftsprofil auf,
insbesondere eine hohe Glasübergangstemperatur
Tg von über
150°C, hohe
Wärme-
und Chemikalienbeständigkeit,
gute Witterungsbeständigkeit
und hohe Transparenz. Durch anionische Polymerisation lassen sich
lange PCHD-Ketten mit definierter Mikrostruktur herstellen. PCHD
kann als Homopolymer, aber auch als Polymerblock in Blockpolymeren verwendet
werden.
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Die Literaturstellen werden nachfolgend
im Format erstgenannter Autor, Zeitschrift Jahr, Band, Seite angegeben.
Natori, Macromolecules 1997, 30, 3696, beschreibt die Synthese von
hochmolekularem PCHD durch anionische Polymerisation in Gegenwart
von N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TMEDA) als chelatisierendem Komplexbildner.
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Zweiblock-, Dreiblock- und Vierblock-Blockcopolymere
enthaltend PCHD-Blöcke
und Blöcke
aus Styrol, Butadien und/oder Isopren werden beschrieben in Natori
et al., J. Polym. Sci.: Part B: Polym. Phy. 1998, 36, 1657, Natori
et al., Macromolecules 1998, 31, 982, David et al., Macromolecules
1999, 32, 3216, Natori et al., Macromol. Symp. 2000, 157, 143, Imaizumi
et al., J. Polym. Sci.: Part B: Polym. Phy. 2001, 39, 13, Hong et
al., Macromolecules 2001, 34, 3540, und Tsoukatos et al., Macromolecules
2002, 35, 7928.
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Sternförmige Blockcopolymere mit PCHD-Blöcken beschreiben
Mignard et al., Macromolecules 2002, 35, 6132, und Williamson et
al., Macromolecules 2001, 34, 2108.
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Die bisherigen Blockcopolymeren weisen
jedoch schlechte mechanische Eigenschaften auf und sind aufgrund
ihres geringen Molekulargewichts gegenüber etablierten Blockcopolymeren
wie z.B. Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymeren (SBS) nicht konkurrenzfähig.
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In der
DE 195 81 850 T1 werden
PCHD-Blockcopolymere beschrieben, beispielsweise in Herstellungsbeispiel
6 CHD-Bd-CHD, mit einem 1,2-Vinylbindungsgehalt von 68 Mol-%, bezogen
auf das im Blockcopolymer enthaltene Butadien, und im Herstellungsbeispiel
8 mit 71 % 1,2-Vinylbindungsgehalt. Herstellungsbeispiel 11 bzw.
13 offenbart ein CHD-Ip-CHD Blockcopolymer mit 67 bzw. 65 Mol-%
3,4-Vinylbindungsgehalt, bezogen auf die gesamten im Blockcopolymer
enthaltenden Isopreneinheiten. Herstellungsbeispiel 20 bzw. 22 beschreibt
ein Zweiblockcopolymer Bd-CHD mit 68 bzw. 71 Mol-% 1,2-Vinylbindungsgehalt,
bezogen auf die gesamten im Blockcopolymer enthaltenden Butadieneinheiten.
Herstellungsbeispiel 25 offenbart ein Zweiblockcopolymer Ip-CHD
mit 66 Mol-% 3,4-Vinylbindegehalt bezogen auf die gesamten im Blockcopolymer
enthaltenden Isopreneinheiten. Vorstehend bedeuten CHD Poly-1,3-Cyclohexadien-Block,
Bd Polybutadienblock und Ip Polyisoprenblock.
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Die
DE 195 81 851 T1 offenbart ähnliche
Blockcopolymere. Die beiden genannten DE-Schriften offenbaren außerdem,
dass zunächst
aus metallorganischem Initiator (n-Butyllithium) und Komplexbildner (TMEDA)
eine Initiatorzusammensetzung hergestellt wird, und anschließend nacheinander
die entsprechend der gewünschten
Blockfolge erforderlichen Monomeren 1,3-Cyclohexadien und Butadien
bzw. Isopren zugegeben und polymerisiert werden.
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Die vorstehend beschriebenen Blockcopolymere
haben den Nachteil, dass der Anteil an 1,4-Verknüpfungen im aus linearen Dienmonomeren
aufgebauten Block (Weichphase aus Polybutadien bzw. Polyisopren) mit
deutlich unter 50 % nur gering ist. Ein geringer 1,4-Anteil führt zu einer
unerwünscht
hohen Glasübergangstemperatur
der Weichphase, und außerdem
zu einer erhöhten
Vernetzungsneigung. Diese Vernetzung ist ebenfalls unerwünscht, weil
sie bereits bei der Verarbeitung des Polymeren zu Formteilen, Folien,
etc. auftritt und zu Stippenbildung und schlechten Oberflächen führt, und
weil das Polymere bzw. Formteil durch Licht- und Lufteinwirkung
schneller altert.
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Sofern das Blockcopolymere hydriert
werden soll, ist ein zu geringer 1,4-Anteil (also ein hoher 1,2-Anteil)
ebenfalls nachteilig. Für
die Hydrierung sollte der 1,2-Anteil maximal 40 % betragen.
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Außerdem weisen die Blockcopolymere
des Standes der Technik eine nur geringe Zugfestigkeit und geringe
Bruchdehnung auf, und lassen sich nur mit geringen Ausbeuten, bezogen
auf den eingesetzten Initiator, herstellen.
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Schließlich weisen die Blockcopolymere
des Standes der Technik eine unzureichende Glasübergangstemperatur Tg auf.
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Es bestand die Aufgabe, den geschilderten
Nachteilen abzuhelfen. Insbesondere bestand die Aufgabe, Blockcopolymere
mit Blöcken
aus cyclischen konjugierten Dienen, und Blöcken aus linearen Dienen, bereitzustellen,
die im Block aus linearen Dienen einen hohen Anteil an 1,4-Verknüpfungen
aufweisen.
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Außerdem sollten die Blockcopolymere
verbesserte mechanische Eigenschaften, insbesondere eine hohe Zugfestigkeit
und Bruchdehnung, aufweisen. Weiterhin sollte ein Verfahren bereitgestellt
werden, bei dem die Ausbeute an den Blockcopolymeren, bezogen auf
den eingesetzten Initiator, verbessert ist.
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Schließlich sollte das Blockcopolymer
eine höhere
Glasübergangstemperatur
Tg aufweisen als die bekannten PCHD-Blockcopolymere.
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Demgemäss wurden die eingangsgenannten
Blockcopolymere, Initiatorzusammensetzungen, Verfahren, Verwendungen
sowie Formkörper,
Folien, Fasern und Schäume,
gefunden. Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Die Blockcopolymere
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Die erfindungsgemäßen Blockcopolymere enthalten
mindestens einen Block A, der aufgebaut ist aus Einheiten, die sich
von cyclischen konjugierten Dienmonomeren ableiten, und mindestens
einen Block B, der aufgebaut ist aus Einheiten, die sich von linearen
Dienmonomeren ableiten (kurz: sie enthalten mindestens einen Block
A aus cyclischen konjugierten Dienmonomeren, und mindestens einen
Block B aus linearen Dienmonomeren).
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Als cyclisches konjugiertes Dienmonomer
für Block
A kommen insbesondere sechs-bis
achtgliedrige cyclische konjugierte Diene in Betracht, beispielsweise
1,3-Cyclohexadien (kurz CHD) und 1,3-Cycloocadien. Dabei können eines
oder mehrere Wasserstoffatome des cyclischen Diens substituiert
sein, z.B. durch C1-20-Alkyl, C5-20-Aryl,
C3-20-Cycloalkyl. Jedoch sind die cyclischen
konjugierten Diene bevorzugt unsubstituiert. Besonders bevorzugt
verwendet man als cyclisches konjugiertes Dienmonomer 1,3-Cyclohexadien,
CHD.
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Die Blöcke A können in Anteilen von 0 bis
50, bevorzugt 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf A, Comonomere enthalten.
Solche Comonomere sind beispielsweise vinylaromatische Monomere,
insbesondere Styrol, α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, p-tert-Butylstyrol, Vi nylnaphthalin, oder deren
Mischungen. Jedoch sind bevorzugt keine Comonomere enthalten.
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Als lineares Dienmonomer für Block
B kommen insbesondere konjugierte Diene mit 4 bis 20 C-Atomen in
Betracht. Linear ist als Gegensatz zu cyclisch zu verstehen und
schließt
verzweigte Diene wie Isopren (= 2-Methyl-1,3-butadien) ein. Geeignete
lineare Dienmonomere sind z.B. 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien,
1,3-Pentadien, 1,3-Hexadiene, Piperylen oder deren Mischungen. Bevorzugt
verwendet man als lineares Dienmonomer 1,3-Butadien, Isopren oder
deren Mischungen.
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Die Blöcke B können in Anteilen von 0 bis
50, bevorzugt 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B, Comonomere enthalten.
Geeignete Comonomere wurden bei Block A genannt. Jedoch sind bevorzugt
keine Comonomere enthalten.
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Demnach enthält das Blockcopolymer bevorzugt
mindestens einen Block A aus Polycyclohexadien (PCHD) und mindestens
einen Block B aus Polybutadien (PB) oder aus Polyisopren (PI).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Blockcopolymer ein Dreiblockcopolymer mit der Blockfolge
A-B-A oder ein Pentablockcopolymer mit der Blockfolge A-B-A-B-A,
also mit einem oder mehreren inneren Blöcken B aus linearen Dienen
und Endblöcken
A aus cyclischen konjugierten Dienen.
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In einer weniger bevorzugten, jedoch
ebenfalls möglichen
Ausführungsform
ist das Blockcopolymer ein Zweiblockcopolymer mit der Blockfolge
A-B, ein Dreiblockcopolymer B-A-B oder ein Pentablockcopolymer B-A-B-A-B.
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Nachfolgend werden Blockcopolymere
mit mindestens drei Blöcken
auch als Mehrblockcopolymere bezeichnet.
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Das erfindungsgemäße Blockcopolymer kann fakultativ
zusätzlich
zu den Blöcken
A und B mindestens einen weiteren Block C enthalten, der aufgebaut
ist aus Einheiten, die sich von vinylaromatischen Monomeren ableiten
(kurz: ein weiterer Block C aus vinylaromatischen Monomeren). Geeignete
vinylaromatische Monomere sind Styrol, α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, Ethylstyrol,
tert.-Butylstyrol, Vinyltoluol oder deren Mischungen. Bevorzugt
verwendet man Styrol.
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Die Blöcke C können in Anteilen von 0 bis
50, bevorzugt 0 bis 30 Gew.-%, bezogen auf C, Comonomere enthalten.
Solche Comonomere sind z.B. Diene, wie sie als Dienmo nomere für Block
B bereits genannt wurden. Jedoch sind bevorzugt keine Comonomere
enthalten.
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Falls vinylaromatische Blöcke C vorhanden
sind, so haben die Blockcopolymeren mindestens drei Blöcke (= Mehrblockcopolymere)
und weisen beispielsweise die Blockfolgen A-B-C, B-A-C oder A-C-B
auf. Bevorzugt sind Dreiblockcopolymere A-B-C. Ebenfalls bevorzugt
sind Pentablockcopolymere A-C-B-C-A und Heptablockcopolymere A-B-C-B-C-B-A,
mit einem (hier zur Hervorhebung unterstrichenen) Mittelblock B
aus linearen Dienen und – vom
Mittelblock B nach außen
hin betrachtet – identischen
Blockfolgen -C-A bzw. -C-B-A.
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So sind beispielsweise Blockcopolymere
PCHD-PS-PB-PS-PCHD und PCHD-PB-PS-PB-PS-PB-PCHD, sowie PCHD-PS-PI-PS-PCHD
und PCHD-PI-PS-PI-PS-PI-PCHD bevorzugt (Mittelblock unterstrichen).
Gleichfalls bevorzugt sind die entsprechenden Penta- bzw. Heptablockcopolymere enthaltend
sowohl Polyisoprenblöcke
PI als auch Polybutadienblöcke
PB. Vorstehend bedeutet PS Polystyrolblock.
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Besonders bevorzugt sind demnach
die Blockcopolymere ausgewählt
aus den Mehrblockcopolymeren A-B-A (Dreiblockcopolymere), A-C-B-C-A
(Pentablockcopolymere) und A-B-C-B-C-B-A (Heptablockcopolymere).
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Initiatoren zur Herstellung der Blockcopolymere
und Herstellung einer Initiatorzusammensetzung Z
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymere
erfolgt bevorzugt durch anionische Polymerisation. Üblicherweise
werden als Initiatoren (weiter unten als M bezeichnet) für die anionische
Polymerisation mono-, bi- oder multifunktionelle Alkalimetallalkyle,
-aryle oder-aralkyle eingesetzt. Zweckmäßigerweise werden metallorganische,
insbesondere lithiumorganische Verbindungen eingesetzt wie Ethyl-,
Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-, Phenyl-,
Diphenylhexyl-, Hexamethylendi-, Butadienyl-, Isoprenyl-, Polystyryllithium.
Ebenso geeignet sind die multifunktionellen Initiatoren 1,4-Dilithiobutan,
1,4-dilithio-2-buten oder 1,4-Dilithiobenzol. Besonders bevorzugt
verwendet man Butyllithiumverbindungen, insbesondere sec-Butyllithium,
als Initiator.
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Es wurde gefunden, dass insbesondere
zur Herstellung der Mehrblockcopolymere vorteilhaft bifunktionelle
Initiatoren verwendet werden können.
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Bevorzugte, geeignete bifunktionelle
Initiatoren werden in der
EP-A
477 679 beschrieben, auf die hier ausdrücklich verwiesen wird, sowie
in der
DE-A 880 222 ,
DE-A 57 29 144 und
DE-A 39 21 140 .
Diese bifunktionellen Initiatoren weisen aliphatische C-Atome als anionische
Zentren auf, wobei diese C-Atome folgende Substituenten tragen:
Lithium, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, und zwei Arylreste,
oder: Lithium, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest, einen
Arylrest, und ein Wasserstoffatom. Dabei kann der Arylrest auch
Bestandteil beider anionischer Zentren sein. Die Arylreste können z.B.
sein: ein Phenyl-, Naphthyl-, Biphenylyl- oder Pyridyl-Rest, sowie
deren durch höchstens
vier Alkyl-, Alkoxy-, Phenoxy- oder tert-Aminogruppen je aromatischem
Kern substituierte Derivate. Besonders geeignet sind Arylreste,
die 1 bis 4 Alkylgruppen tragen, wobei die 1- oder 5-Stellung nicht
substituiert sein darf.
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Die Herstellung dieser bifunktionellen
Initiatoren erfolgt z.B. durch Dimerisierung von β-Alkylstyrolen oder
von alkylierten 1,1-Diphenylethylenen mit Lithiummetall, oder durch
Metallisierung von kernalkylierten Stilbenen mit Lithiummetall,
in Gegenwart eines polaren Lösungsmittels
(z.B. aliphatische Ether oder tertiäre Amine). Details der Herstellung
lehrt z.B. die genannte
EP-A
477 679 .
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Ebenfalls bevorzugt kann man zur
Herstellung der Mehrblockcopolymere eine erfindungsgemäße bifunktionelle
Initiatorzusammensetzung Z verwenden. Die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung
Z ist nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlich.
Dieses Verfahren umfasst mindestens drei Schritte a), b) und c)
und wird nachfolgend beschrieben.
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Im ersten Schritt a) wird ein metallorganischer
Initiator M mit einem Kopplungsmittel Y umgesetzt, wodurch ein bifunktioneller
Initiator M2Y entsteht. Als metallorganischer
Initiator M eigenen sich beispielsweise die bereits genannten Initiatoren,
insbesondere Butyllithiumverbindungen wie n-, sec- oder tert-Butyllithium. Besonders
bevorzugt ist sec-Butyllithium.
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Als Kopplungsmittel Y für den Initiator
eignen sich beispielsweise multifunktionelle, insbesondere difunktionelle
Verbindungen wie Diisopropenylbenzol (DIPB), Divinylbenzol (DVB),
und
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Die verwendete Menge des Kopplungsmittels
Y beträgt
in der Regel das 0,1- bis 1-fache
der Stoffmenge (ausgedrückt
in mol Lithium) des Initiators, bei den bevorzugten difunktionellen
Kopplungsmitteln etwa das 0,4 bis 0,6-fache, insbesondere das 0,5-fache. D.h. pro ein
mol Lithium verwendet man bevorzugt 0,5 mol difunktionelles Kopplungsmittel
Y, wodurch eine bifunktionelle Initiatorverbindung, schematisch
Li-Y-Li, entsteht.
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Üblicherweise
nimmt man in Schritt a) die Umsetzung unter Mitverwendung eines
Lösungsmittels
vor, wie es als Lösungsmittel
L für die
Polymerisation der Monomeren, weiter unten genannt wird. Besonders
bevorzugt ist es identisch mit dem später bei der Monomerpolymerisation
verwendeten Lösungsmittel
L. Besonders bevorzugt ist Cyclohexan.
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Weiterhin wird in Schritt a) des
Verfahrens bevorzugt ein Hilfsreagenz H mitverwendet. Geeigente Hilfsreagenzien
H sind beispielsweise nicht chelatisierende (Chelatkomplexe bildende)
Amine oder Ether. Geeignete Amine sind z.B. tertiäre Amine
wie Triethylamin, und andere Amine. Bevorzugtes Hilfsreagenz H ist Triethylamin.
Die Menge des Hilfsreagenz H, z.B. Amin, beträgt in der Regel 0,1 bis 10,
bevorzugt 1 bis 5 Gew-%, bezogen auf das Lösungsmittel.
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Üblicherweise
nimmt man die Umsetzung in Schritt a) bei Temperaturen von 0 bis
30°C vor,
beispielsweise etwa 15°C,
und erwärmt
danach beispielsweise 10 bis 300 min auf Temperaturen von 30 bis
100°C, beispielsweise
ca. 50°C,
um die Reaktion zu vervollständigen.
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Beispielsweise kann man zunächst dem
vorgelegten Lösungsmittel
L (etwa Cyclohexan) den Initiator M (etwa sec-Butyllithium) und
das Hilfsreagenz H (etwa Triethylamin) zufügen und durchmischen, und danach das
Kopplungsmittel Y (etwa DIPB) unter Kühlung der Reaktionsmischung
zugeben, und schließlich
die Mischung erwärmen.
Jedoch kann dieses Vorgehen in üblicher
Weise abgewandelt werden (z.B. andere Reihenfolge der Reagenzien),
falls erforderlich.
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Man erhält in Schritt a) einen bifunktionellen
Initiator, schematisch M2Y.
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Im zweiten Schritt b) des Verfahrens,
wird der bifunktionelle Initiator M2Y mit
einer geringen Menge des linearen Dienmonomers umgesetzt, wodurch
eine aktivierte bifunktionelle Initiatorverbindung (M*)2Y
entsteht.
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Zweckmäßigerweise verwendet man als
lineares Dienmonomer dasjenige Monomer, aus dem der Block bzw. die
Blöcke
B des erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
auf gebaut sind. Bei Polybutadienblöcken B setzt man demnach üblicherweise
in Schritt b) Butadien, und bei Polyisoprenblöcken B Isopren, ein.
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Geringe Menge bedeutet, dass die
in Schritt b) verwendete Menge des linearen Diemonomers wesentlich
geringer ist als die zur Herstellung der Blöcke B verwendete Menge des
linearen Dienmonomers. Bevorzugt beträgt die in Schritt b) verwendete
geringe Menge des linearen Dienmonomeren 5 bis 200, insbesondere 10
bis 100 und besonders bevorzugt 20 bis 50 Mol Dien pro ein Mol Metallatome
(z.B. pro ein Mol Lithiumatome) im Initiator.
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Üblicherweise
nimmt man auch die Umsetzung von Schritt b) in Gegenwart eines Lösungsmittels
wie zuvor genannt vor. Beispielsweise kann man die in Schritt a)
erhaltene Lösung
direkt weiterverwenden, oder auch weitere Lösungsmittel, z.B. Cyclohexan,
zufügen.
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In der Regel arbeitet man in Schritt
b) bei Temperaturen von –20
bis 20°C,
z.B. etwa 0°C
bei der Zugabe des linearen Diens, und erwärmt nach Abklingen der meist
exothermen Reaktion beispielsweise 10 bis 300 min auf Temperaturen
von z.B. 20 bis 80°C,
z.B. etwa 40°C,
um die Reaktion zu vervollständigen.
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Man erhält in Schritt b) eine aktivierte
bifunktionelle Initiatorverbindung, schematisch (M*)2Y,
wobei der Stern * den aktivierten Zustand bezeichnet.
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Im dritten Schritt c) des Verfahrens
wird die aktivierte bifunktionelle Initiatorverbindung (M*)2Y erneut mindestens einmal, mit einer geringen
Menge des linearen Dienmonomeren umgesetzt. Dabei entsteht die bifunktionelle
Initiatorzusammensetzung Z. Z ist ebenfalls ein aktivierter Initiator
und kann analog zu den vorstehenden Kurzbezeichnungen schematisch
auch als (M**)2Y bezeichnet werden, wobei
die beiden Sterne ** die mehrfache Aktivierung bezeichnen.
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Die Umsetzung mit dem linearen Dienmonomer
in Schritt c) kann einmal oder mehrmals (also Schritte c), c'), c"), etc.) erfolgen.
Bevorzugt erfolgt sie zwei- bis fünfmal, beispielsweise zweimal.
Dabei gibt man eine geringe Menge des linearen Diens zu, wartet
beispielsweise 5 bis 300 min, z.B. 20 min, und gibt erneut eine geringe
Menge des linearen Diens zu. Anschließend kann man wie beschrieben
erwärmen
zur Vervollständigung
der Reaktion. Die sonstigen Angaben zu Schritt b) gelten sinngemäß auch für Schritt
c).
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In Schritt b) wird einmal mit linearem
Dien umgesetzt. Setzt man in Schritt c) weitere zweimal mit linearem
Dien um, so wird der bifunktionelle Initiator M2Y
aus Schritt a) insgesamt dreimal mit dem Dien umgesetzt, d.h. aktiviert.
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Die vorstehenden Bezeichnungen M2Y, (M*)2Y und (M**)2Y sind schematische Kurzbezeichnungen für die Produkte
bzw. Zwischenprodukte der Schritte a), b) und c) des Verfahrens.
Sie dienen der Textverständlichkeit
und bezeichnen nicht etwa reale chemische Strukturen.
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Die Aktivierung des bifunktionellen
Initiators mit geringen Dienmengen wird auch als Saatfahrweise (seeding)
bezeichnet, und die erfindungsgemäße mehrfache Aktivierung durch
mehrfache Umsetzung des Initiators mit geringen Mengen des linearen
Diens, bezeichnet man auch als "multi-step
seeding".
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Die benötigte Menge an Initiator (z.B.
metallorganischer mono, bi- oder multifunktioneller Initiator M, oder
bifunktionelle Initiatorzusammensetzung Z) richtet sich u.a. nach
dem gewünschten
Molekulargewicht des Blockcopolymeren. Bei der anionischen Polymerisation
gilt dabei in vielen Fällen:
Molekulargewicht des erhaltenen Polymeren in g/mol = eingesetzte
Monomermenge in g / eingesetzte Stoffmenge des Initiators in mol.
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Gegenstand der Erfindung ist demnach
auch eine bifunktionelle Initiatorzusammensetzung Z, erhältlich durch
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a) Umsetzung eines metallorganischen
Initiators M mit einem Kopplungsmittel Y, wodurch eine bifunktioneller
Initiator M2Y entsteht,
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b) Umsetzung des bifunktionellen
Initiators M2Y mit einer geringen Menge
des linearen Dienmomomers, wodurch eine aktivierte bifunktionelle
Initiatorverbindung (M*)2Y entsteht, und
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c) ein- oder mehrmalige erneute Umsetzung
der aktivierten bifunktionellen Initiatorverbindung (M*)2Y mit einer geringen Menge des linearen
Dienmonomers, wobei die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung
Z entsteht.
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Bevorzugt verwendet man als metallorganischen
Initiator M, n-, sec- oder tert-Butyllithium,
insbesondere sec-Butyllithium.
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Weiterer Erfindungsgegenstand ist
ein Verfahren zur Herstellung einer bifunktionellen Initiatorzusammensetzung
Z, gekennzeichnet durch folgende Schritte: a) Umsetzung eines metallorganischen
Initiators M mit einem Kopplungsmittel Y, wodurch eine bifunktionellen
Initiator M2Y entsteht,
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b) Umsetzung des bifunktionellen
Initiators M2Y mit einer geringen Menge
des linearen Dienmomomers, wodurch eine aktivierte bifunktionelle
Initiatorverbindung (M*)2Y entsteht, und
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c) ein- oder mehrmalige erneute Umsetzung
der aktivierten bifunktionellen Initiatorverbindung (M*)2Y mit einer geringen Menge des linearen
Dienmonomers, wobei die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung
Z entsteht.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Blockcopolymere, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Herstellung der Mehrblockcopolymere als
Initiator die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung Z verwendet
wird.
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Weiterer Erfindungsgegenstand ist
die Verwendung der bifunktionellen Initiatorzusammensetzung Z zur
Herstellung der Mehrblockcopolymere.
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Herstellung
der Blockcopolymere
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Die Polymerisation der Monomeren
zu den Blockcopolymeren kann in Abwesenheit (Massenpolymerisation)
oder in Gegenwart (Lösungspolymerisation)
eines Lösungsmittels
L durchgeführt
werden. Die – bevorzugte – Lösungspolymerisation
erfolgt zweckmäßigerweise
in einem aliphatischen, isocyclischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff
oder Kohlenwasserstoffgemisch, wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol,
Xylol, Cumol, Pentan, Heptan, Octan, Cyclohexan oder Methylcyclohexan.
Bevorzugt werden Lösungsmittel
L mit einem Siedepunkt oberhalb 70°C verwendet. Besonders bevorzugt
wird Cyclohexan verwendet.
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Wie bereits erwähnt, eignen sich die vorgenannten
Lösungsmittel
L auch zur Herstellung der bifunktionellen Indikatorzusammensetzung
Z.
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Die Blockstruktur der erfindungsgemäßen Copolymeren
entsteht im wesentlichen dadurch, dass man zunächst die Monomere für den ersten
Block B alleine anionisch polymerisiert, wodurch ein Block B entsteht. Nach
dem Verbrauch der Monomere für
Block B, wechselt man das Monomere, indem man die Monomere für den Block
A (bzw. bei bifunktioneller Initierung, beide Blöcke A) zufügt und anionisch zum Block
A (bzw. Blöcken
A), polymerisiert. Nach Verbrauch der Monomere für Block A, kann man durch erneuten
Monomerenwechsel weitere Blöcke
B bzw. C bzw. A anpolymerisieren, falls gewünscht. Dieses Vorgehen wird
auch als sequentielle Polymerisation bezeichnet.
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Ebenso kann man die Polymerisationsreihenfolge
umdrehen, d.h. zuerst den Block A polymerisieren und anschließend den
Block bzw. die Blöcke
B. Bevorzugt – insbesondere
bei Mehrblockcopolymeren – polymerisiert
man jedoch zuerst den Block B und danach die Blöcke A.
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Beispielsweise polymerisiert man
zunächst
1,3- Butadien zu einem Polybutadienblock PB bzw. Isopren zu einem
Polyisoprenblock PI, und polymerisiert danach 1,3-Cyclohexadien
CHD zu Polycyclohexadienblöcken
PCHD. Wie erwähnt
erhält
man auf diese Weise bei Verwendung eines üblichen (monofunktionellen) Initiators
wie sec-Butyllithium, Zweiblockcopolymere PCHD-PB bzw. PCHD-P1.
Bei Verwendung bifuktioneller Initiatoren wie z.B. der erfindungsgemäßen, aktivierten
bifunktionellen Initatorzusammensetzung Z, erhält man Dreiblockcopolymere
PCHD-PB-PCHD, bzw. PCHD-PI-PCHD.
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Durch erneuten Monomerenwechsel auf
Butadien, Isopren oder auch vinylaromatische Monomere kann man weitere
Blöcke
polymerisieren. Dabei kann der Monomerenwechsel vor oder (weniger
bevorzugt) nach der Polymerisation des CHD erfolgen. Beispielsweise
erhält
man durch sequentielle Polymerisation von anfangs Isopren, danach
Styrol und schließlich
CHD, Pentablockcopolymere PCHD-PS-PI-PS-PCHD, und durch sequentielle
Polymerisation von anfangs Isopren, danach Styrol, danach erneut
Isopren, und schließlich CHD,
Heptablockcopolymere PCHD-PI-PS-PI-PS-PI-PCHD.
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Bei Verwendung bifunktionellen Initiatoren,
etwa der bifunktionellen Initiatorverbindung Z, entsteht offenbar
ein Block B, bei dem beide Kettenenden „lebend" sind. Bei Zugabe der Monomeren für den Block
A entstehen daher zeitgleich zwei Blöcke A, nämlich je einer an jedem lebenden
Ende des Blockes B. Das Blockcopolymer A-B-A entsteht demnach durch
zeitgleiche Anpolymerisation der Blöcke A an die beiden lebenden Enden
von Block B. Die anpolymerisierten Blöcke A weisen wiederum lebende
Kettenenden auf, an die – falls gewünscht – durch
Zugabe von Monomeren für
Block B, zeitgleich weitere Blöcke
B anpolymerisiert werden können,
ergebend Blockpolymere B-A-B-A-B.
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Gleiches gilt sinngemäß bei Verwendung
von vinylaromatischen Monomeren, aus deren Blöcke C mit lebenden Kettenende
entstehen.
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Bei der Herstellung der Blockcopolymeren
wird ein Komplexbilder K mitverwendet. Er ist vermutlich als Chelatbildner
bei der Polymerisation des cyclischen konjugierten Diens wirksam:
es besteht die Vorstellung, dass der Komplexbildner K das Metallatom
des Initiators (z.B. Li) durch Chelatbildung komplexiert.
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Als Komplexbildner K kommen insbesondere
Aminverbindungen in Betracht, bevorzugt tertiäre Aminverbindungen. Geeignete
Komplexbildner K sind z.B. N,N,N',N'-Tetramethylmethylendiamin (TMMDA), N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
(TMEDA), N,N,N',N'-Tetramethylpropylendiamin
(TMPDA), N,N,N',N'-Tetramethylhexendiamin
(TMHDA) und andere N,N,N',N'-Tetraalkyldiamine,
sowie Diazabicylco[2,2,2]octan (DABCO). Außerdem sind auch Amine wie
Pentamethyldiethylentriamin geeignet.
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Weiterhin sind als Komplexbildner
K Etherverbindungen geeignet. Solche Etherverbindungen sind z.B. Furane
wie
, außerdem die linearen Polyether
mit 1 bis 8 C-Atome tragenden linearen oder verzweigten Alkylresten
zwischen den Etherfunktionen und an den Kettenenden. Bevorzugt werden
die leicht zugänglichen
Dimethylether, wie Dimethoxyethan (DME), Diethylenglykoldimethylether
(Diglyme) und Triethylenglykoldimethylether (Triglyme). Geeignet
sind auch höhermolekulare
Polyether wie Polyethylenoxid oder Polytetrahydrofuran. Eine weitere
Klasse geeigneter Komplexbildner sind die makrozyclischen Polyether,
auch als Kronenether bekannt, und Kryptanden. Beispiele hierfür sind
Dibenzo-18-Krone-6
(2,3,11,12-Dibenzo-1,4,7,10,13,16-Hexaoxacyclooctadeca-2,11-dien),
Poly-[dibenzo-18-Krone-6-co-formaldehyd],
Dibenzo-24-Krone-8
(2,3,14,15-Dibenzo-1,4,7,10,13,16,19,22-octaoxacyclotetracosa-2,14-dien),
Dibenzo-30-Krone-10
(2,3,17,18-Dibenzo-1,4,7,10,13,16,19,22,25, 28-decaoxacyclotriaconta-2,17-dien),
N,N'-Dibenzyl-4,13-diaza-18-Krone-6
(N,N'-Dibenzyl-1,4,10,13-tetraoxa-7,16-diazacyclooctadecan),
12-Krone-4
(1,4,7,10,-Tetraoxacyclododecan),
15-Krone-5 (1,4,7,10,13-Pentaoxacyclopentadecan),
18-Krone-6
(1,4,7,10,13,16-Hexaoxacyclooctadecan),
1-Aza-12-Krone-4,
1-Aza-15-Krone-5,
1-Aza-18-Krone-6,
Benzo-15-Krone-5,
Benzo-18-Krone-6,
Dicyclohexano-18-Krone-6
(cis-2,3,11,12-Dicyclohexano-1,4,7,10,13,16-hexaoxacyclooctadecan),
Dicyclohexano-24-Krone-8
(2,3,14,15-Dicyclohexano-1,4,7,10,13,16,19,22-octaoxacyclotetracosan),
4,10-Diaza-15-Krone-5
(1,7-Diaza-4,10,13-trioxacyclopentadecan(7,13-1,4,10)⩠ [2.1]Kryptand,
4,13-Diaza-18-Krone-6
(1,10-Diaza-4,7,13,16-tetraoxacyclooctadecan(7,16-1,4,10,13),
1,10-Diaza-4,7,13,16,21,24-hexaoxabicyclo[8.8.8]hexacosan) ⩠ [2.2.2]
Kryptand,
1,10-Diaza-4,7,13,16,21-pentaoxabicyclo[8.8.5]tricosan ⩠ [2.2.1]
Kryptand,
1,10-Diaza-4,7,13,18-tetraoxabicyclo[8.5.5]eicosan ⩠ [2.1.1
] Kryptand,
5,6-Benzo-4,7,13,16,21,24-hexaoxa-1,10-diazabicyclo[8.8.8]hexacosan ⩠ [2.2.2]
Kryptand B, und
1,4,7,10,13,16-Hexaoxacyclooctadecane.
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Für
die bevorzugte Verwendung von Lithium als Initiator wählt man
beispielsweise 12-Krone-4
oder [2.1.1] Kryptand aus.
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Prinzipiell sind auch andere Verbindungen,
die Li komplexieren (chelatisieren) können, als Komplexbildner K
geeignet. Bevorzugt verwendet man TMEDA oder DABCO als Komplexbildner
K, insbesondere TMEDA.
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Die Menge des Komplexbildners K richtet
such u.a. nach der Art und Menge des verwendeten Initiators. Üblicherweise
verwendet man 0,1 bis 100, bevorzugt 0,2 bis 10 und insbesondere
0,5 bis 5 Mol Komplexbildner K pro ein Mol Metallatome (z.B. pro
ein Mol Lithiumatome) im Initiator.
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Bei der bevorzugten Verwendung von
TMEDA als Komplexbildner und sec-Butyllithium als Initiator (sec-Butyllithium
als solches oder in aktivierter Form als erfindungsgemäße bifunktionelle
Initiatorverbindung Z) verwendet man in einer bevorzugten Ausführungsform
soviel TMEDA, dass pro ein Millimol Li-Atome 0,5 bis 5, insbesondere
1 bis 3 Millimol TMEDA, vorliegt.
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Die Herstellung der Blockcopolymeren
erfolgt in der Regel bei Temperaturen von 0 bis 100, insbesondere
20 bis 60, beispielsweise etwa 40°C.
Die Temperatur wird in üblicher
Weise durch Heizen bzw. Kühlen der
Reaktionsmischung, bevorzugt unter Rühren, eingestellt.
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Bei der Herstellung der Blockcopolymere
kann Gelbildung auftreten. Legt man beispielsweise das lineare Dienmonomer
(z.B. Isopren) im Lösungsmittel
vor und startet die Polymerisation durch Zugabe der bifunktionellen
Initiatorverbindung (z.B. sec- Butyllithium,
mehrfach aktiviert durch mehrfache Umsetzung mit geringen Mengen
Isopren), so beobachtet man im Verlauf der Polymerisationsreaktion
ein deutliches Ansteigen der Viskosität und die Reaktionsmischung
hat schließlich
eine gelartige Konsistenz. Bei Zugabe des Komplexbildners K (z.B.
TMEDA) verflüssigt
sich das gebildete Gel sofort wieder und anschließend kann
das cyclische konjugierte Dienmonomer (z.B. CHD) problemlos polymerisiert
werden. Es wird vermutet, dass die Gelbildung durch Aggregation
ionischer Spezies verursacht wird, und dass der Komplexbildner die
Aggregationen zerstört.
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Anteil an 1,4-Verknüpfungen
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Erfindungsgemäß beträgt in mindestens einem Block
B des Blockcopolymeren der Anteil an 1,4-Verknüpfungen, bezogen auf die Summe
an 1,2-, 1,4- und 3,4-Verknüpfungen
in diesem Block B, mindestens 80 %. Bevorzugt beträgt der Anteil
mindestens 85 % und insbesondere mindestens 90.
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Der Anteil der 1,2-, 1,4- und 3,4-Verknüpfungen
kann in üblicher
Weise bestimmt werden, etwa durch Aufnahme von 1H-Kernresonanzspektren
(NMR) bei z.B. 500 Hz mit deuteriertem Tetrahydrofuran als Lösungsmittel,
und quantitative Auswertung der erhaltenen NMR-Spektren.
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Der erfindungsgemäße hohe Anteil an 1,4-Verknüpfungen
(kurz: 1,4-Anteil) im Block B wird bevorzugt dadurch erreicht, dass
der Komplexbildner K erst nach und nicht bereits vor der Polymerisation
des (ersten) Blocks B zugefügt
wird. D.h. der Komplexbildner K wird bevorzugt nicht bereits zu
Beginn der Herstellung des Blockcopolymeren vor oder während der
Polymerisation des (ersten) Blocks B zugegeben, sondern erst danach
und vor der Polymerisation des Blocks bzw. der Blöcke A.
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In den Verfahren des Standes der
Technik zur Herstellung von PCHD-Blockcopolymeren wird anfangs aus
metallorganischem Initiator (Butyllithium) und Komplexbildner (TMEDA)
eine Initiatorzusammensetzung hergestellt, danach der Block aus
CHD und danach die weiteren Blöcke
aus Butadien bzw. Isopren, polymerisiert, d.h. beide Blöcke A und
B werden in Gegenwart des Komplexbildners TMEDA komplexiert. Die
auf diese Weise erhaltenen Blockcopolymere weisen nur einen geringen
1,4-Anteil im Polybutadienblock bzw. Polyisoprenblock auf.
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Im Unterschied dazu ist das erfindungsgemäße Verfahren
zu Herstellung der Blockcopolymere durch anionische Polymerisation,
dadurch gekennzeichnet, dass man in Ge genwart eines Initiators zunächst den Block
B polymerisiert, und erst danach einen Komplexbildner zufügt und den
Block oder die Blöcke
A und/oder C polymerisiert.
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Bevorzugt verwendet man bei diesem
Verfahren als Komplexbildner (weiter oben als K bezeichnet) TMEDA
oder DABCO oder deren Mischungen.
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens verwendet man zur Herstellung der Mehrblockcopolymere
als Initiator die bifunktionelle Initiatorzusammensetzung Z.
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Das vorgenannte Verfahren ist ebenfalls
Gegenstand der Erfindung und führt
zu einem erfindungsgemäß hohen
1,4-Anteil. Die Abwesenheit des Komplexbildners bei der Polymerisation
des Blocks B aus linearen Dienen begünstigt offenbar die Bildung
von 1,4-Verknüpfungen
im Block B.
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Bei der Herstellung von Mehrblockcopolymeren
mit mehr als einem Block B, z.B. Pentablockcopolymeren B-A-B-A-B
bzw. A-B-A-B-A oder Heptablockcopolymeren A-B-A-B-A-B-A bzw. A-B-C-B-C-B-A,
ist es nicht erforderlich, den Komplexbildner K vor der Polymerisation
der weiteren (d.h. äußeren und
hier unterstrichenen) Blöcke
B wieder zu entfernen. Wesentlich ist lediglich, dass bei der Polymerisation
des ersten (mittleren) Blocks B kein Komplexbildner anwesend ist.
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Der erfindungswesentliche Anteil
von 1,4-Verknüpfungen
muss in mindestens einem Block B des erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
vorliegen und bezieht sich bei Mehrblockcopolymeren mit mehr als
einem Block B auf den zuerst polymerisierten (mittleren) Block B.
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Beendigung
der Polymerisation sowie fakultative Kopplung oder Hydrierung
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Nach Beendigung der Polymerisation
des letzten Polymerblocks können
die lebenden Polymerketten mit einem Kettenabbruchmittel verschlossen
werden. Als Kettenabbruchmittel eignen sich protonenaktive Substanzen
oder Lewis-Säuren
wie beispielsweise Wasser, Alkohole wie Methanol oder Isopropanol,
aliphatische und aromatische Carbonsäuren sowie anorganische Säuren wie
Kohlensäure
oder Borsäure.
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Die genannten Blockcopolymere weisen
bevorzugt eine (vorstehend beschriebene) lineare Struktur auf. Jedoch
sind auch verzweigte und sternförmige
Strukturen möglich.
Verzweigte Blockcopolymere erhält man
in bekannter Weise, z.B. durch Pfropfreaktio nen von polymeren "Seitenästen" auf eine Polymer-Hauptkette.
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Sternförmige Blockcopolymere sind
z.B. durch Umsetzung der lebenden anionischen Kettenenden mit einem
mindestens bifunktionellen Kopplungsmittel erhältlich, d.h. anstelle eines
Kettenabbruchmittels wird ein Kopplungsmittel verwendet. Solche
Kopplungsmittel werden etwa in den
US-PS 3 985 830 , 3 280 084, 3 637 554 und
4 091 053 beschrieben. Bevorzugt sind epoxidierte Glyceride (z.
B. epoxidiertes Leinsamenöl
oder Sojaöl),
Siliciumhalogenide wie SiCl
4, oder auch
Divinylbenzol, außerdem
polyfuktionelle Aldehyde, Ketone, Ester, Anhydride oder Epoxide.
Carbonate wie Diethylcarbonat oder Ethylencarbonat (1,3-Dioxolan-2-on)
sind ebenfalls bevorzugt. Speziell für die Dimerisierung eignen
sich auch Dichlordialkylsilane, Dialdehyde wie Terephthalaldehyd
und Ester wie Ethylformiat oder Ethylacetat.
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Durch Kopplung gleicher oder verschiedener
Polymerketten kann man symmetrische oder unsymmetrische Sternstrukturen
herstellen, d.h. die einzelnen Sternäste können gleich oder verschieden
sein, insbesondere verschiedene Blöcke bzw. unterschiedliche Blockabfolgen
enthalten. Weitere Einzelheiten zu sternförmigen Blockcopolymeren sind
beispielsweise der WO-A 00/58380 zu entnehmen.
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Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
auf die Blockcopolymere erfolgt in üblicher Weise, beispielsweise
durch Abtrennung des Lösungsmittels
in Entgasungsvorrichtungen, z.B. einem Entgasungsextruder.
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Blockcopolymere können als solche oder in Abmischung
mit anderen Polymeren, verwendet werden. Solche anderen Polymere
sind z.B. Kautschukpolymere wie Polybutadien PB, Polyisopren PI
und Styrol-Butadien-Kautschuk SBR; Homo- und Copolymere von Olefinen,
z.B. Polyethylen PE , Polypropylen PP, Copolymere des Ethylens oder
Propylens mit Comonomeren; hydrierte und unhydrierte Styrol-Butadien-Blockcopolymere;
vinylaromatische Polymere wie Polystyrol PS, schlagzähes Polystyrol
HIPS, Styrol-Acrylnitril-Copoymere SAN, Acrylnitril-Butadien-Styrol-
und Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Copolyere
ABS bzw. ASA; Acrylatpolymere wie Polymethylmethacrylat PMMA; Cyclopolyolefinpolymere
COC; Homo- und Copolymere des Cyclohexylethylens, z.B. Polycyclohexylethylen
PCHE und PCHE-Blockcopolymere.
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Die erfindungsgemäßen Blockcopolymere können hydriert
werden, falls gewünscht.
Durch die Hydrierung werden die im Blockcopolymer enthaltenen C=C-Doppelbindungen
teilweise oder (bevorzugt) ganz entfernt.
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Die Hydrierung kann in an sich bekannter
Weise vorgenommen werden, z.B. unter Mitverwendung eines Hydrierkatalysators.
Der Hydrierkatalysator kann homogen sein, z.B. eine metallorganische
Verbindung enthaltend Titan, Cobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium,
Platin oder Palladium, bzw. deren Mischungen. Die metallorganische
Verbindung kann Komplexstruktur aufweisen. Geeignete (komplexe oder
nicht komplexe) metallorganischen Verbindungen sind z.B. (Cyclopentadienyl)2Ti(OCH3)2, Williamson-Katalysator, Nickel(II)acetylacetonat.
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Ebenso kann der Hydrierkatalysator
heterogen sein. Als heterogene Katalysatoren kommen insbesondere
feinverteilte Metalle wie Titan, Cobalt, Nickel, Ruthenium, Rhodium,
Platin oder Palladium, bzw. deren Mischungen, in Betracht, wobei
die Metalle als solche, oder auf einem festen Trägermaterial fixiert, vorliegen
können.
Als Trägermaterial
für die
letztgenannten, sog. geträgerten
Katalysatoren, eignen sich z.B. Oxide wie SiO2,
Silicate, Zeolithe, Sulfate wie BaSO4, Kohlenstoff
(Aktivkohle) etc., sowie Polymere wie z.B. vernetztes Polystyrol.
Geeignete heterogene Katalysatoren sind z.B. Raney-Nickel und auf
Aktivkohle feinverteiltes Platin.
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Die Hydrierung erfolgt üblicherweise
durch Umsetzung des Blockcopolymeren mit Wasserstoff in Gegenwart
des Katalysators, wobei meist in Lösung und mit einem Wasserstoffüberdruck
gearbeitet wird. Üblicherweise
beträgt
der Wasserstoffdruck 1 bis 300 bar absolut, und die Reaktionstemperatur
20 bis 200°C
bei 1 bis 10 Stunden Reaktionsdauer, je nach gewünschten Hydrierungsgrad.
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Durch die Hydrierung (Entfernung
der C=C-Bindungen) erhält
man hydrierte Blockcopolymere mit deutlich höheren Glasübergangstemperaturen Tg, verglichen
mit den nichthydrierten Blockcopolymeren.
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Zusatzstoffe
und sonstige Angaben
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Die erfindungsgemäßen Blockcopolymere, bzw. die
diese Blockcopolymere enthaltenden Formmassen, können zusätzlich weitere Komponenten
enthalten. Dies sind insbesondere übliche Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel
wie z.B. Gleit- oder Entformungsmittel, Farbmittel wie z.B. Pigmente
oder Farbstoffe, Flammschutzmittel, Antioxidantien, Stabilisatoren
gegen Lichteinwirkung, faser- und pulverförmige Füll- oder Verstärkungsmittel
oder Antistatika, sowie andere Zusatzstoffe, oder deren Mischungen,
in den jeweils üblichen
Mengen.
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Die zur Herstellung der Blockcopolymere
verwendeten Monomere, Lösungsmittel,
Komplexbildner und andere Hilfsstoffe sind handelsüblich bzw.
in an sich bekannter Weise erhältlich.
Die erfindungsgemäße bifunktionelle
Initiatorverbindung Z ist erhältlich
wie zuvor eingehend beschrieben.
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Zweckmäßigerweise setzt man die Monomeren
und sonstigen Einsatzstoffe, z.B. Lösungsmittel, Initiatoren, Komplexbildner
und sonstige Hilfsstoffe, in der für die anionische Polymerisation
erforderlichen Reinheit ein, d.h. man entfernt störende Begleitstoffe
wie Restfeuchte, polare Stoffe oder Sauerstoff, unmittelbar vor
der Polymerisation in bekannter Weise, z.B. durch Behandlung mit
Al2O3, Rühren oder
Refluxieren (Sieden unter Rückfluss) über Metallhydriden
wie CaH2, Destillieren im Vakuum über Metallorganylen
wie Dibutylmagnesium, oder über
CaH2, oder durch Kombinationen dieser Maßnahmen.
Insbesondere das derart gereinigte Isopren kann z.B. in Glasflaschen,
deren geschliffener Glasstopfen mit Teflonfett behandelt wurde,
bei 0 bis 15°C
etwa 30 Tage aufbewahrt werden.
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Die erfindungsgemäßen Blockcopolymere zeichnen
sich aus durch einen hohen Gehalt an 1,4-Verknüpfungen im Block aus linearen
Dienen, und durch verbesserte mechanische Eigenschaften, insbesondere eine
verbesserte Zugfestigkeit und eine gute Reißdehnung. Sie zeigen damit
das Eigenschaftsprofil typischer Thermoplaste. Außerdem weisen
sie gute thermische Eigenschaften, insbesondere eine hohe Wärmeformbeständigkeit,
auf.
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Weiterhin zeichnen sie sich durch
mehrere, üblicherweise
zwei Glasübergangstemperaturen
Tg aus, deren untere tiefer liegt als bei bekannten PCHD-Blockcopolymeren,
und deren obere höher
liegt als bei üblichen
Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolymeren (SBS).
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Die Molekulargewichte der erfindungsgemäßen Blockcopolymere
sind bestimmbar z.B. mittels Gelpermeationschromatographie (GPC)
an Polystyrol-Gelsäulen
unter Verwendung von Polystyrol-Kalibrationsstandards und Tetrahydrofuran
als Eluens, und betragen in der Regel 20 000 bis 1 000 000, bevorzugt
30 000 bis 500 000 und besonders bevorzugt 50 000 bis 250 000 g/mol
für das
gesamte Blockcopolymere (alle Blöcke). Bei
allen hier genannten Molekulargewichte handelt es sich um das Gewichtsmittel
Mw.
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Dabei liegt bei Zweiblockcopolymeren
PCHD-P1 das Molekulargewicht des Blockes PI üblicherweise im Bereich von
5000 bis 500 000, bevorzugt 10 000 bis 200 000 und dasjenige des
Blocks PCHD bei 5000 bis 500 000 bevorzugt 10 000 bis 200 000 g/mol.
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Bei den Mehrblockcopolymeren (z.B.
PCHD-PI-PCHD, PCHD-PS-PI-PS-PCHD, PCHD-PI-PS-PI-PS-PI-PCHD) beträgt das Molekulargewicht
des mittleren PI-Blocks in der Regel 5000 bis 500 000, bevorzugt
7000 bis 200 000 g/mol. Da die anderen Blöcke aufgrund der bifunktionellen
Initiatorverbindung gleichzeitig polymerisiert werden (siehe oben),
ist ihr Molekulargewicht jeweils ungefähr gleich groß und liegt für die beiden endständigen PCHD-Blöcke üblicherweise
bei jeweils 5000 bis 200 000, bevorzugt 10 000 bis 70 000 g/mol.
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Das Molekulargewicht der beiden PS-Blöcke des
Pentablock- bzw. Heptablockscopolymeren beträgt in der Regel jeweils 5000
bis 500 000, bevorzugt 7000 bis 100 000 g/mol, und das Molekulargewicht
der beiden äußeren PI-Blöcke des
Heptablockcopolymeren liegt üblicherweise
bei jeweils 1000 bis 50 000, bevorzugt 1000 bis 10 000 g/mol.
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Für
Polybutadienblöcke
PB anstelle der Polyisoprenblöcke
PI, d.h. bei Verwendung von Butadien statt Isopren als lineares
Dien, gelten die vorstehend für
die PI-Blöcke
genannten Molekulargewichtsangaben in gleicher Weise.
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Die vorstehenden Molekulargewichtsangaben
gelten sinngemäß auch für Blöcke A aus
anderen Monomeren als Butadien oder Isopren, bzw. für Blöcke C aus
anderen Monomeren als Styrol.
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Die Morphologie der erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
kann elektronenmikroskopisch untersucht werden, z.B. an aus Gießfilmen
erhaltenen und mit OsO4 kontrastierten Proben.
Die elektronenmikroskopischen Aufnahmen eines PCHD-PI-PCHD-Dreiblockcopolymeren
zeigen eine Phasentrennung an: Domänen aus Polycyclohexadien sind
in einer Polyisoprenmatrix dispergiert.
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Aus den Blockcopolymeren (bzw. diese
enthaltenden Formmassen) können
Formkörper,
Folien, Fasern und Schäume
aller Art hergestellt werden. Diese Verwendung und die Formkörper, Folien,
Fasern und Schäume
sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
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Beispiele
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1. Ausgangsstoffe
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Es wurden folgende Ausgangsstoffe
verwendet:
CHD: 1,3-Cyclohexadien von Fa. Acros, gereinigt
durch Behandlung mit neutralem Al2O3 (Säule,
gepackt mit neutralem Al2O3-Granulat),
anschließend
Refluxieren über
CaH2 über
Nacht, und Destillation unter N2-Atmosphäre bei 80°C. Unmittelbar
vor der Polymerisation Destillation über Dibutylmagnesium unter
N2-Atmosphäre im Vakuum (35 mm Hg) bei
etwa 12°C.
Das auf diese Weise gereinigte CHD war bei 0 bis 15°C mindestens
7 Tage haltbar.
Isopren: Isopren von Fa. Aldrich, gereinigt
durch Behandlung mit neutralem Al2O3 (Säule,
gepackt mit neutralem Al2O3-Granulat),
anschließend
Refluxieren über
CaH2 über
Nacht, Destillation über
CaH2 unter N2-Atmosphäre bei 34°C, erneute
Destillation über
Dibutylmagnesium unter N2-Atmosphäre bei 34°C. Das destillierte Isopren
wurde mit einer Transfernadel unter N2-Atmosphäre in eine
Vorratsflasche überführt. Die
Vorratsflasche war aus Glas und mit einem Gaseinlass versehen sowie
mit einem geschliffenen Glasstopfen, der zuvor sorgfältig mit
Teflonfett behandelt worden war. Das auf diese Weise gereinigte
Isopren war in der Vorratsflasche bei 0 bis 15°C mindestens 30 Tage haltbar.
Zur Entnahme wurde der Glasstopfen der Vorratsflasche gegen ein
Septum aus Silikonkautschuk ausgetauscht, durch das die Transfernadel
gestochen wurde.
Cyclohexan: von BASF, gereinigt an einer mit
vakuumgetrocknetem Al2O3 gefüllten großvolumigen
Säule
Styrol:
unstabilisiert, von BASF, ohne weitere Reinigung
s-BuLi: sec-Butyllithium
als fertige 1,5 molare Lösung
in Cyclohexan von Fa. Chemetall, ohne weitere Reinigung
DIPB:
Diisopropenylbenzol von Fa. Aldrich, gereinigt durch 4 Stunden langes
Rühren über CaH2 unter N2-Atmosphäre, anschließend Destillation über CaH2 unter N2-Atmoshäre im Vakuum
(1 mbar) bei etwa 75°C
TMEDA:
N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin
von Fa. Aldrich, redestilled grade, >99,5 %, ohne weitere Reinigung
Triethylamin:
von Fa. Aldrich, gereinigt über
Molekularsieb
Isopropanol: von BASF, ohne weitere Reinigung
Irganox:
Pentaerythritol-tetrakis[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxylphenyl)propionat],
ein Polymerstabilisator. Es wurde das Handelsprodukt Irganox® 1010
von Fa. Ciba Specialty Chemicals verwendet.
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2. Herstellung
von Blockcopolymeren
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Alle Polymerisationen wurden unter
Rühren
in einem 500 ml-Glas-Rundkolben vorgenommen, der mit Magnetrührer, Gaseinlass,
Thermometer, Silikonkautschukseptum und Rückflusskühler versehen war. Das obere
Ende des Rückflusskühlers war
mit einem Überdruckventil
verschlossen, dass im Rundkolben 0,1 bar Überdruck (= ca. 1,1 bar Absolutdruck)
aufrecht erhielt. Vor der Polymerisation wurde die leere Apparatur
mit N2 gespült, evakuiert (1 mbar), mit
Heißluft
bei 1 mbar Vakuum auf 120°C
erwärmt,
und nach Abkühlen
erneut mit N2 gespült.
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Die nachfolgend in Klammern gesetzten
Angaben, wann welcher Block polymerisiert, dienen allein der Erläuterung,
indem sie das vermutete Reationsgeschehen wiedergeben. Sie sind
demnach nicht beschränkend
auszulegen.
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Beispiel 1: Zweiblockcopolymer
PI-PCHD
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Es wurden 320 ml Cyclohexan vorgelegt
und auf 40°C
erwärmt.
Man gab 0,5 ml s-BuLi-Lösung hinzu und
anschließend
mit einer Transfernadel 30 ml (20,3 g) Isopren. Unter Rühren wurde
3 Stunden bei 40°C
gehalten. Anschließend
gab man der Reaktionsmischung (enthaltend einen PI-Block mit einem
lebenden Kettenende) zunächst
0,18 ml TMEDA zu und rührte
10 min bei 40°C,
danach wurden 10 ml (8,4 g) CHD mit einer Spritze zugefügt. Unter
Rühren
wurde 130 min bei 40°C
gehalten (wodurch ein PCHD-Block anpolymerisierte), und danach durch
Zugabe von 1 ml Isopropanol als Kettenabbruchmittel terminiert.
Der erhaltenen Lösung
des Zweiblockcopolymers PI-PCHD
wurde zur Stabilisierung 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Polymere, Irganox
zugegeben.
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Beispiele 2–1 bis 2–14: Dreiblockcopolymere
PCHD-PI-PCHD
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I) Herstellung der aktivierten
bifunktionellen Initiatorzusammensetzung Z
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- a) Bei 23°C
wurden 250 ml Cyclohexan vorgelegt und 20 ml s-BuLi-Lösung sowie
6 ml Triethylamin zugegeben und die Mischung 15 min bei 23°C gerührt. Man
kühlte
auf 15°C
und gab langsam innerhalb 30 min 2,34 g DIPB hinzu, wobei bei 15°C gehalten
wurde. Danach erwärmte
man auf 50°C
und hielt 80 min bei 50°C.
Man erhielt eine dunkle Lösung
des Dilithium-Initiators.
- b) Die erhaltene Mischung wurde auf 10°C gekühlt, wonach man 8 ml Isopren
zugab. Die Temperatur stieg an. Nach Erreichen des Temperaturmaximums
wurde noch 30 min bei 40°C
gehalten. Man erhielt eine dunkelbraune Lösung der aktivierten Initiatorverbindung.
- c) Die erhaltene Mischung wurde auf 10°C gekühlt und man gab 8 ml Isopren
zu. Nach dem Temperaturmaximum hielt man noch 30 min bei 40°C. Anschließend wurden
bei 10°C
erneut 8 ml Isopren zugegeben, und noch mal 30 min bei 50°C gehalten.
Man erhielt eine schwach orangefarbene Lösung der mehrfach aktivierten bifunktionellen
Initiatorzusammensetzung Z. Die Lösung wurde als solche verwendet.
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Demnach wurde insgesamt dreimal mit
je 8 ml Isopren aktiviert ("multi-step-Seeding").
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II) Herstellung der Dreiblockcopolymere
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Es wurden 320 ml Cyclohexan vorgelegt
und auf 40°C
erwärmt.
Man gab die in Tabelle 1 genannte Menge Isopren hinzu. Danach gab
man 6,5 ml der vorstehend in 1) erhaltenen Lösung der Initiatorzusammensetzung
Z hinzu, was 0,97 Millimol Lithium entsprach. Die Zugabe der Initiatorlösung erfolgte
zunächst
tropfenweise bis zur schwachen Gelbfärbung der Reaktionsmischung,
wonach ohne weitere Zugabe 2 min gerührt, und anschließend der
Rest der Initiatorlösung
tropfenweise zugefügt
wurde. Die Temperatur blieb danach 30 min bei etwa 40°C, stieg
dann auf 46°C
bei starker Viskositätszunahme
der Reaktionsmischung an, und nahm nach weiteren 2 Stunden wieder
auf 40°C
ab. Danach fügte
man der gelartigen Reaktionsmischung (enthaltend einen PI-Block
mit zwei lebenden Kettenenden) 0,18 ml TMEDA hinzu, wobei sich das
Gel wieder verflüssigte.
Nach 10 min Rühren
bei 40°C
gab man die in Tabelle 1 genannte Menge CHD hinzu und hielt 5 Stunden bei
40°C (wodurch
an die lebenden PI- Kettenenden
PCHD-Blöcke
anpolymerisierten). Man terminierte mit 1 ml Isopropanol als Kettenabbruchmittel.
Der erhaltenden Lösung
wurde zur Stabilisierung 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Polymere, Irganox
zugegeben.
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Beispiele 3–1 bis 3–3: Pentablockcopolymere PCHD-PS-PI-PS-PCHD
Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei man der Reaktionsmischung nach
der TMEDA-Zugabe
und 10 min Rühren
bei 40°C
(d.h. vor der CHD-Zugabe), die in Tabelle 1 genannte Menge an Styrol
zufügte.
Nach der Styrolzugabe hielt man 60 min bei 50–60°C (wodurch man ein Dreiblockcopolymer
PS-PI-PS mit zwei lebenden Polystyrolkettenenden erhielt). Danach
wurde auf 40°C
abgekühlt
und weiter vorgegangen wie in Beispiel 2 beschrieben: Polymerisation
der PCHD-Blöcke,
Terminierung mit Isopropanol, Stabilisierung mit Irganox.
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Beispiele 4–1 bis 4–4: Heptablockcopolymere PCHD-PI-PS-PI-PS-PI-PCHD
Beispiel 3 wurde wiederholt, wobei man nach dem Abkühlen auf
40°C (d.h.
nach der Styrolzugabe und vor der CHD-Zugabe) die in Tabelle 1 genannte
Menge an Isopren zufügte.
Nach dieser Isoprenzugabe hielt man 120 min bei 40°C (wodurch
man ein Pentablockcopolymer PI-PS-PI-PS-PI mit zwei lebenden Polyisoprenkettenenden
erhielt). Danach wurde weiter vorgegangen wie in Beispiel 2 und
3 beschrieben: Polymerisation der PCHD-Blöcke, Terminierung mit Isopropanol,
Stabilisierung mit Irganox.
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Man erhielt in den vorstehenden Beispielen
2 bis 4, Dreiblockcopolymere, Pentablockcopolymere bzw. Heptablockcopolymere,
die sich in den Gewichtsanteilen der einzelnen Blöcke am Blockcopolymeren,
und in den Molekulargewichten, unterschieden. Diese Gewichtsanteile,
die verwendeten Mengen Isopren, Styrol und CHD, sowie die gemessenen
Molekulargewichte, sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben.
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3. Eigenschaften
der Blockcopolymere
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Die Molekulargewichte Mw und
Mn der Blockcopolymeren wurden durch Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt unter folgenden Bedingungen:
Säulen: 3
hintereinandergeschaltete Säulen
von jeweils 300 × 8
mm, mit Divinylbenzol vernetztes Polystyrol-Gel, Teilchengröße 10 μm, Typ P1gel
Mixed-B von Fa. Polymer Laboratories
Kalibration: engverteilte
Polystyrolstandards 500 bis 500.000 g/mol.
Eluent: Tetrahydrofuran,
1,5 ml/min, 23°C
Detektion:
mit Detektoren für
Brechungsindex (Typ 410 RI von Fa. Waters) und UV (Typ Series UV
100 von Fa. Spectra)
Auswertung: Molekulargewichte und Polydispersität PDI (=
Verhältnis
Gewichtsmittel Mw/Zahlenmittel Mn) erhalten mittels Software WinGPC® 6.20
von Fa. Polymer Standards Service GmbH)
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Der Anteil an 1,2-, 1,4- und 3-4-Verknüpfungen
wurde durch 1H-Kernresonanzspektroskopie
(1H-NMR) bestimmt. Dazu wurden mit einem 1H-NMR-Spektrometer Typ Avance 500 von Fa.
Bruker bei 500 Hz und mit deuteriertem Tetrahydrofuran als Lösungsmittel, 1H-NMR-Spektren aufgenommen und quantitativ
ausgewertet.
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Die Glasübergangstemperatur Tg wurde
durch Differential Scanning Calorimetry (DSC) ermittelt unter folgenden
Bedingungen: Start-Temperatur –100°C, Stop-Temperatur
180°C, Heizrate
2 K/min, Bestimmung der Tg im zweiten Lauf. Es wurde ein DSC-Gerät Typ 2920
MDSC V2.5F von Fa. TAI verwendet. Die DSC-Diagramme zeigten mehrere
Glasübergänge an
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Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften
der Blockcopolymere wurde die Blockcopolymerlösung durch Eindampfen in einer
Schale bei ansteigender Temperatur (von 50 auf 180°C), vom Lösungsmittel Cyclohexan
befreit. Aus dem erhaltenen Polymer wurden durch 5 min langes Pressen
bei 200°C
Pressplatten von 1 mm Dicke hergestellt. Aus den Pressplatten wurden
Probekörper
von 4,1 mm Breite und 1 mm Dicke in Anlehnung an EN ISO 3167 hergestellt.
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An den Probekörpern wurde die Zugfestigkeit σM und
die nominelle Bruchdehnung εR im Zugversuch nach EN ISO 527 (DIN EN ISO
527–1
und 527–2)
bei 23°C
bestimmt.
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Die nachfolgende Tabelle 1 gibt die
Zusammensetzung der Blockcopolymeren an und die zu ihrer Herstellung
verwendeten Monomermengen. In der Spalte „Blockfolge" ist die Abfolge
der Polymerblöcke
im Blockcopolymeren angegeben. „Gewichtsanteile im Polymeren" gibt die Gewichtsanteile
der Blöcke
(jeweils alle Blöcke
PI bzw. PCHD bzw. PS zusammengenommen) am Gesamt-Blockcopolymeren
an. „Monomermenge" bezeichnet die bei
der Polymerisation eingesetzten Monomermengen und ist als Gewichtsanteile
an der verwendeten Gesamtmonomerenmenge von 45 g angegeben.
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Tabelle 2 enthält die gemessenen Eigenschaften.
Die Molekulargewichte Mw und Mn sind
in kg/mol (103 g/mol) angegeben. Die Spalte „1,4-Anteil" gibt den Anteil
an 1,4-Verknüpfungen
im mittleren (zuerst polymerisierten) Polyisoprenblock PI an, bezogen
auf die Summe an 1,2-, 1,4- und 3,4-Verknüpfungen in diesem Block PI.
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In Tabelle 1 bedeutet:
PCHD:
Polymerblock aus Polycyclohexadien
PI: Polymerblock aus Polyisopren
PS:
Polymerblock aus Polystyrol
CHD: monomeres 1,3-Cyclohexadien
Ip:
monomeres Isopren
St: monomeres Styrol
nb: nicht bestimmt Tabelle
1: Zusammensetzung und Monomermengen
Tabelle
2: Eigenschaften der Blockcopolymere
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Die Beispiele zeigen, dass sich durch
Variation von Art, Menge und Abfolge der Monomeren, bei ansonsten
vergleichbarer Fahrweise der Polymerisation, Blockcopolymere mit
unterschiedlichsten Eigenschaften herstellen ließen. So variierten die Zugfestigkeiten
von 1,4 bis 16,8 MPa (Beispiele 2–12 und 4–1), und die Bruchdehnungen
von 4,8 bis 1500 % (Beispiele 2–4
und 2–14).
Demnach zeigten die erfindungsgemäßen Blockcopolymere die Eigenschaften
typischer Thermoplaste.
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Diejenigen Blockcopolymere (Vergleichsbeispiele
2–8V und
2–13V),
bei deren Herstellung – nicht
erfindungsgemäß – das Komplexbildner
TMEDA bereits zu Beginn vor der Polymerisation des Isoprens, zugefügt wurde,
wiesen einen geringen, nicht erfindungsgemäßen Anteil an 1,4-Verknüpfungen
von 27 bzw. 26 % auf, und zeigten mit 3°C bzw. 4°C eine wesentlich höhere erste
Glasübergangstemperatur
Tg als die erfindungsgemäßen Blockcopolymere.
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Dagegen hatten die erfindungsgemäßen Blockcopolymere,
bei denen die TMEDA-Zugabe
nach der Isopren- und vor der CHD-Polymerisation erfolgte, mit 91
bis 93 % einen 1,4-Anteil deutlich über 80 %, und mit –68°C bis –60°C erheblich
tiefere erste Glasübergangstemperaturen
Tg. Man vergleiche beispielsweise die Beispiele 2–10 und
2–13V,
die identische Blockfolgen und ähnliche
Gewichtsanteile aufweisen, jedoch Beispiel 2–10 eine erste Tg von –60°C, und Beispiel
2–13V
eine erste Tg von 4°C.
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Im Vergleich zu den Dreiblockcopolymeren
zeigten die Penta- und Heptablockcopolymere im Mittel höhere Werte
für Zugfestigkeit
und Bruchdehnung.
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Die Polymere wiesen Molekulargewichte
Mn von ca. 50 000 bis 150 000, und Mw von ca. 100 000 bis 220 000 g/mol, auf.
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Das Vorhandensein von zwei Glasübergangstemperaturen
wies auf eine Phasentrennung im Blockcopolymer hin. Dies wurde durch
morphologische Untersuchungen bestätigt: Die Morphologie des PCHD-PI-PCHD-Dreiblockcopolymeren
von Beispiel 2–14
wurde elektronenmikroskopisch untersucht. Dazu stellte man aus der
in Beispiel 2–14
erhaltenen Lösung
des Blockcopolymeren in Cyclohexan mit einer Filmgießmaschine
Gießfil me
her, aus denen anschließend
bei –120°C mit einem
Mikrotom dünne
Scheiben hergestellt wurden. Mit einem Sieb (Maschenweite 700 mesh)
wurden daraus scheibenförmige
Proben von 80 nm Schichtdicke gesammelt und zur Kontrastierung mit
OsO4-Dampf
behandelt. Die kontrastierten Proben wurden mit einem Elektronenmikroskop
Typ LEO 912 der Fa. LEO (Zeiss) bei 120 kV Beschleunigungsspannung
untersucht. Die elektronenmikroskopischen Aufnahme zeigte eine Phasentrennung
an: helle Domänen
aus Polycyclohexadien waren in einer dunklen Polyisoprenmatrix dispergiert.