DE10309238A1 - Implantierbares Blutzuckermessgerät - Google Patents

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DE10309238A1
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Oliver Simons
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SIMONS HANS JUERGEN
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Abstract

Implantierbares Blutzuckermessgerät, welches Glucoseoxidase oder ein anderes geeignetes Reaktionsmedium gegenüber dem Blut und/oder der interzellulären Flüssigkeit (ISF) eines Patienten exponiert, diese Glucoseoxidase oder ein anderes geeignetes Reaktionsmedium mit den Körperflüssigkeiten vermischt und anschließend das Gemisch mithilfe optischer photoechemischer oder elektronischer Verfahren hinsichtlich der Glucosekonzentration auswertet. Das Gerät erlaubt eine sehr häufige, quasi kontinuierliche Bestimmung des Blutzuckers. Die Messergebnisse werden mithilfe eines Induktionsverfahrens und/oder über Funksignale drahtlos zu einer außerhalb des Körpers befindlichen Gegenstation übertragen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein implantierbares Blutzuckermessgerät für die klinische Kontrolle, bzw. die Selbstkontrolle des Diabetes-Patienten. Das Gerät erlaubt eine sehr häufige quasi kontinuierliche Bestimmung des Blutzuckers. Es kann gegebenenfalls für die Steuerung einer Insulinpumpe eingesetzt werden. Dieses Meßinstrument benutzt optische, photochemische, photoelektronische oder elektronische Sensor zur Bestimmung der Glucosekonzentration im Blut, bzw. in der ISF des Patienten. Das Gerät exponiert ein verkapseltes Reaktionsmedium, beispielweise das Enzym Glucoseoxidase, welches mit einem Farbstoff versetzt ist, gegenüber dem Blut und/oder ISF des Patienten. Das Reaktionsgemisch wird anschließend über einen optischen, photochemischen oder elektronischen Sensor ausgewertet. Die Reaktionskapseln sind äußerst klein, der Durchmesser beträgt beispielsweise nur 20 bis 100 Micrometern, die Anzahl der Kapseln beträgt beispielsweise 500.000 pro Gerät und erlaubt damit eine Messfrequenz von jeweils 3 Minuten über einen Zeitraum von drei Jahren. Jede Kapsel bzw. jedes Reaktionsmedium kann nur einmal für eine Messung verwendet werden.
  • Die hohe Anzahl der Kapseln bzw. Reaktionsmedien erlaubt eine sehr häufige, quasi kontinuierliche Messung, beispielsweise im Minutentakt. Die Meßergebnisse werden mit Hilfe eines Induktions-Verfahrens und/oder über Funksignale drahtlos zu einer außerhalb des Körpers befindlichen Gegenstation übertragen.
  • Das Implantat besteht aus fünf unterschiedlichen Modulen:
    Im ersten Modul werden das Reaktionsmedium, welches mit den in den Körperflüssigkeiten enthaltenen Glucosemolekülen reagiert und einen Farbumschlag erzeugt, gelagert. Das zweite Module sorgen für die Zuführung des Mediums in die Reaktionskammer und die Exposition gegenüber der Körperflüssigkeit des Patienten (ISF oder Blut). Die Reaktionskammer als drittes Modul ist mit Sensoren ausgestattet, die eine optische und/oder elektrochemische Messung des Farbumschlags vornehmen und diese an das vierte Modul drahtlos übermittelt, welches als Gegenstation außerhalb des Körpers die analogen Meswerte in Blutzuckerwerte umrechnet. Alternativ kann die Verarbeitung der Messwerte auch innerhalb des Körpers vorgenommen werden. Im fünften Modul werden die „verbrauchten" Reaktionsmedien entsorgt und gesammelt. Das fünften Modul ist über eine „kommunizierende Röhre" mit dem ersten Modul verbunden. Diese sorgt dafür, daß die Raumforderung der entsorgten Medien in dem Entsorgungsbehälter exakt der Raumfreigabe durch die Entnahme von Medien in dem Verratsbehälter entspricht. In einer vorteilhaften Ausführung werden neue und verbrauchte Reaktionsmedien durch ein drehbar gelagertes Trennelement in der Art eines Uhrzeigers voneinander seperiert.
  • Nachfolgend ein Ausführungsbeispiel:
  • Modul 1: Vorratsbehälter für Reaktionsmedien (z.B. Mikro-Kapseln)
  • Im Vorratsbehälter sind die Reaktionsmedien gespeichert. Eine vorteilhafte Ausführung wären Mikrokapseln bestehend aus Alginat, welche als Reaktionsmedium das Enzym Glucoseoxidase enthalten, das wiederum mit einem autoflureszierenden Farbstoff markiert ist. In dem Vorratsbehälter sind beispielsweise etwa 500.000 Mikrokapseln mit einem Durchmesser von ca. 20 bis 100 Mikrometern enthalten. Zur gezielten Entleerung wird der verbleibende Teil des Vorratsbehälters mit verbrauchten Medien wieder gefüllt. In einer vorteilhaften Ausführung sind neue und verbrauchte Reaktionsmedien durch ein drehbar gelagertes Trenn element in der Art eines Uhrzeigers voneinander getrennt. Das neue unverbrauchte Reaktionsmedium kann beispielsweise von einem flüssigen Konservierungsmittel umgeben sein.
  • Modul 2: Mikro-Fördereinheit
  • Die Fördereinheit bewegt das Reaktionsmedium aus dem Vorratsbehälter in die Reaktionskammer. In einer vorteilhaften Ausführung bewegt ein Mikro-Stempel die verkapselten Enzyme jeweils einzeln in die Kammer und in einem zweiten Schritt weiter in den Entsorgungsbehälter. Hierzu wird der Förderstempel von einem Mikro-Elektromagneten in seiner Führung im Ruhezustand fixiert und jeweils vor- und zurückbewegt.
  • Modul 3: Reaktionskammer mit Meßsystem bzw. Auswerte-Einheit
  • In der Reaktionskammer, welche von Körperflüssigkeit (Blut oder ISF) durchströmt wird reagiert die in der Körperflüssigkeit enthaltene Glucose mit dem Reaktionsmedium, beispielsweise Glucoseoxidase. In dem hier geschilderten Beispiel setzt das Reaktionsenzym im Laufe der Reaktion einen Farbstoff frei, der zuvor chemisch an das Enzym gebunden wurde. Die Menge der in der Körperflüssigkeit enthaltenen Glucose definiert den Farbumschlag in dem Reaktionsmedium bzw. der Mikrokapsel, welcher durch den an das Reaktionsenzym gebundenen Farbindikator erzeugt wird. Alternativ können auch synthetisch erzeugte Glucose-Imprints oder andere geeignete Reaktionsmedien verwendet werden.
  • Die Reaktionskammer ist mit ein oder mehreren optischen und/oder elektrochemischen und ein entsprechender optischer Sensor zugeordnet. Die Messung des Farbumschlags in der Reaktionskammer kann sowohl im Bereich des sichtbaren Lichts, wie auch im Bereich des Infrarot-Lichtes erfolgen. Die optischen Messwerte werden mittels einer Bibliothek einem Blutzuckerwert zugeordnet und über ein T/R-Modul drahtlos an eine Gegenstation außerhalb des Körpers übermittelt. Ein vorteilhafte Ausführung nutzt beispielsweise einen Sender mit einer Arbeitsfrequenz von 433 MHz, da diese Frequenz die Körperflüssigkeit gut durchdringt, nur sehr geringe Sendeenergie aufweist und daher äußerst sparsam in der Stromaufnahme ist. Der beschriebene Sender kann als ASIC in Größe eines Fingernagels ausgeführt werden.
  • Alternativ können die analogen Messwerte auch außerhalb des Körpers im Modul 4 in Blutzuckerwerte umgerechnet werden.
  • Modul 4: Auswerte-Einheit/T/R-Modul
  • In Modul 4 werden die Blutzuckermeßwert emfangen und verarbeitet und dann dem Patienten bzw. Arzt angezeigt bzw. gespeichert. In einer vorteilhaften Ausführung ist die Emfangs- bzw. Anzeigeeinheit in Form einer Armbanduhr, eines Weckers oder eines Personal Organizers ausgestaltet.
  • Modul 5: Entsorgungs-Behälter
  • Wenn ein Reaktionsmedium „verbraucht" ist., d.h. es mit der Körperflüssigkeit reagiert hat und für keine weiteren Messungen mehr benutzt werden kann, so wird es von der Fördereinheit mittels Stempelbewegung in die Entsorgungs-Kammer bewegt, wo es bis zur Entnahme des Implantats verbleibt. Entsorgungs- und Vorratsbehälter sind über eine „kommunizierende Röhre" miteinander verbunden, so daß sich Raumforderung und Raumfreigabe der Reaktionsmedien immer gegenseitig ausgleichen. Verbrauchte und neue Medien sind in einer vorteilhaften Ausführung durch ein drehbar gelagertes Trennelement in der Art eines Uhrzeigers voneinander separiert.
  • Die äußere Gehäuseform des Implantats ist vorteilhafterweise als „Münze" mit allseits abgeflachten und verwundeten Kanten auszuführen, da die biologische Verträglichkeit dieser Implantatsgeometrie nachgewiesen ist. Das Implantat kann zur Verminderung einer gewebemäßigen Einkapselung mit geeigneten Beschichtungen versehen werden.
  • Blutzuckermeßgeräte zur Selbstkontrolle sind aus einer Vielzahl von Patentanmeldungen bekannt.
  • Bei den Geräten der genannten Art wird versucht, aus einem Tropfen Vollblut, der auf einen Teststreifen aufgetragen wird, eine Bestimmung der Glucosekonzentration vorzunehmen. Hierzu sticht sich der Patient mit Hilfe einer feinen Lanzette und gewinnt so einen Tropfen Kapillarblut. Die Blutgewinnung erfolgt zumeist aus der Fingerkuppe. Der Blutstropfen wird auf einen Teststreifen aufgetragen, auf dem ein Reaktionsenzym, in diesem Fall Glucoseoxidase, enthalten ist. Die Reaktion zwischen Blutglucose und Enzym kann photochemisch, bzw. optisch durch den Farbumschlag eines beigefügten Indiktors gemessen werden.
  • Alternativ kann ein Zerfallsprodukt dieser Reaktion, in diesem Fall Wasserstoffperoxid, welches an einer Elektrode einen definierten Stromfluß erzeugt, elektronisch gemessen werden. Die Höhe des Stromflusses erlaubt dann eine Bestimmung des Glucosewertes.
  • Unabhängig vom gewählten Verfahren liegt der Meßbereich dieser Geräte gewöhnlich bei 20 bis 600 mg/dl, bzw. 1,1 bis 33,3 mmol/l. Die erzielbare Genauigkeit dieser portablen Geräte gegenüber einer Labormessung, die zumeist mit Hilfe der Hexokinase-Methode erfolgt, liegt bei ca. 10 bis 15 Prozent.
  • Die heute verwendeten Geräte sind für den Patienten aus mehreren Gründen nachteilig: Der Blutzuckerspiegel eines Diabetes-Patienten unterliegt im Tagesverlauf starken Schwankungen. Die wenigen im Tagesverlauf durchgeführten Messungen (normalerweise zwischen 2 und 7 Messungen pro Tag) liefern viel zu wenig Datenpunkte um eine Einschätzung des Verlaufs der hyper- und hypoglykämischen Phasen zu erhalten. Die Folge sind langanhaltende Überzuckerungen oder versehentliche Unterzuckerungen durch falsche Dosierung der Insulinmenge.
  • Häufige Überzuckerungen führen zu Langzeitschäden wie Sehstörungen, Gefäßerkrankungen und Nekrosen, sowie einem erheblich gesteigerten Herzinfarkt- und Schlaganfallsrisiko. Bei starker Unterzuckerungen fällt der Patient in ein lebensbedrohliches Koma.
  • Darüber hinaus ist die mehrfache Messung am Tag für den Patienten schmerzhaft und umständlich. Für jede Messung muß ein Blutstropfen durch Einstich in die Fingerkuppe oder das Ohrläppchen gewonnen werden. Der Patient muß ständig ein Etui mit vielen verschiedenen Utensilien mit sich führen. Hierzu zählen das Meßgerät, eine Dose mit Teststreifen, ein Vorrat an Glucoseflüssigkeit zur Kalibrierung und Überprüfung der Meßgenauigkeit, Stechlanzetten und ein Stechhilfegerät. Darüber hinaus müssen nahezu alle heute erhältlichen Geräte zunächst auf die jeweilige Produktionscharge der Teststreifen durch Eingabe eines Codes eingestellt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angesprochenen Probleme zu lösen.
  • Dies geschieht dadurch, daß dem Patienten ein Implantat in das Fettgewebe unter die Haut oder unmittelbar in den Blutkreislauf eingesetzt wird. Das Implantat würde vorteilhafterweise in der Leistengegend durch einen ca. 1,5 bis 2 cm langen Schnitt am Rande der Schambehaarung in das Fettgewebe eingeschoben werden. Dieser Eingriff kann ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung würde Vorratskammer, Reaktionskammer, Meßsystem, Prozessor, Sender und Stromversorgung und Entsorgungskammer so miniaturisieren, daß das Gerät etwa die Größe und Form moderner Herzschrittmacher erreichen würde oder in Form einer Geldmünze auszuführen wäre.
  • Beispielsweise könnte das Gerät zusätzlich mit einem Anticoagulant oder einer anderen geeigneten Oberfläche beschichtet werden, um eine Kapselbildung im Fettgewebe, bzw. eine Stehnosenbildung im Blutkreislauf zu vermeiden.
  • Der Gerät erlaubt eine quasi kontinuierliche Bestimmung den Glucosegehalt des Blutes, bzw. der ISF und erlaubt eine unmittelbare Warnung bei Entgleisung des Blutzuckerspiegels. Durch die miniaturisierte Ausführung der Reaktionsmedien (z.B. Mikrokapseln) und des dazugehörigen Sensors kann eine hohe Anzahl der Reaktionsmedien in dem Gerät untergebracht werden. Da jedes Reaktionsmedium nur einmal für eine Messung verwendet werden kann, ist die Anzahl der Medien (z.B. Mikrokapseln) ausschlaggebend für Langlebigkeit des Implantats und Häufigkeit der Messungen. So ist bei entsprechender baulicher Ausführung eine Messung im Abstand weniger Minuten bei gleichzeitiger mehrjähriger Verweildauer des Implantats im Körper des Patienten möglich.
  • Dies stellt eine dramatisch verbesserte Diagnostik und damit eine wesentlich wirksamere Diabetes-Therapie als in der Vergangenheit dar. Langzeitschäden wie Lähmungen, Amputationen Nierenversagen Wundheilungsstörungen und Erblindung werden vermieden.
  • Das Implantat wird durch vorteilhafterweise durch eine Batterie versorgt. Alternativ kann Energie auch mittels eines Induktionsfeldes von außerhalb des Körpers in das Gerät gespeist werden.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Implantats regelt die Häufigkeit der Messungen in Abhängigkeit von dem gemessenen Blutzuckerwert. So sollte bei Unterschreiten der Normwerte eine deutlich häufigere Messung erfolgen (beispielsweise im Minutentakt) um eine eventuell lebensbedrohende Hypoglykämie rechtzeitig zu erkennen. Dasselbe gilt für sehr hohe Blutzuckerwerte, wie sie typischerweise als postprandiale Spitzen auftreten, d.h. unmittelbar nach den Mahlzeiten. Bewegt sich der Blutzucker im Normbereich so wäre eine seltenere Messung, beispielsweise im Takt von 10 oder 15 Minuten ausreichend. Mit dieser Regelung ist eine möglichst lange Verweildauer des Implantats im Körper zu erreichen.
  • Das Implantat übertragt die ermittelten Blutzuckerwerte mittels eines Funksignals oder eines anderen geeigneten Verfahrens an eine außerhalb des Körpers befindliche Gegenstation, welche die Meßdaten quittiert, vorteilhafterweise speichert, Warnsignale bei Überschreiten von Grenzwerten gibt und Kurvenverläufe anzeigt. Für den Fall einer vorübergehenden Trennung des Funkkontaktes, d.h. ein Fehlen des Quittungssignals von der Gegenstation laufen die Meßwerte in einen Überlaufspeicher im Implantat und werden bei Wiederherstellung des Funkkontaktes en bloc übermittelt. Der Überlaufspeicher ist vorteilhafterweise so dimensioniert, daß zumindest ein Tagesverlauf zwischengespeichert werden kann.
  • Die Gegenstation ist portabel ausgeführt, so daß der Patient sie immer mit sich führen kann. Sie kann über eine geeignete Schnittstelle ihre Daten an einen PC weitergeben um längerfristige Beobachtungen und Analysen des Blutzuckerverlaufs durch den behandelnden Arzt zu ermöglichen.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Implantats erläutert.
  • 1 stellt eine schematische Darstellung des Implantats gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Das Gerät beinhaltet beispielsweise folgende Komponenten/Merkmale:
    • – Gehäuse (a)
    • – Vorratsbehälter mit drehbar gelagertem Trennelement zum Entsorgungsbehälter (b)
    • – Fördereinheit mit Magnet und Stempel (c)
    • – Reaktionsmedium (Mikrokapsel) (d)
    • – Reaktionskammer (e)
    • – Optischer Emitter/Sensor (f)
    • – Entsorgungsbehälter mit drehbar gelagertem Trennelement zum Vorratsbehälter (g)
    • – Prozessor und T/R-Modul als ASIC ausgeführt (h)
    • – Batterie (i)
  • 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Auslegung der Fördereinheit mit Elektromagnet sowie dem Förderstempel
  • 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Auslegung der Reaktionskammer und des optischen Emitters und des Sensors.
  • 4 zeigt eine schematische Darstellung des Entsorgungsbehälters mit dem drehbar gelagerten Trennelement in der An eines Uhrzeigers zwischen Vorrats- und Entsorgungsbehälter
  • 5 zeigt eine schematische Darstellung möglicher Implantationsstellen und des Zusammenwirkens von Implantat (a) und Gegengerät (b).

Claims (6)

  1. Blutzuckermessgerät auf der Basis photochemischer, optischer oder elektronischer Meßverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß ein Implantat ein Reaktionsmedium, z.B. in Form einer Mikrokapsel gegenüber dem Blut und/oder interzellulärer Flüssigkeit eines Patienten exponiert, mit dieser Flüssigkeit vermischt und das Gemisch mit Hilfe optischer, photochemischer oder elektronischer Sensoren hinsichtlich der Glucosekonzentration auswertet. Das Gerät verfügt über eine hohe Anzahl von Reaktionsmedien (z. B. Mikrokapseln), die jeweils nur für eine Messung verwendet werden. Durch die Vielzahl der Reaktionsmedien ist eine häufige, quasi kontinuierliche Messung bei gleichzeitig langer Verweildauer des Implantats im Körper möglich. Die Meßergebnisse werden anschließend mit Hilfe eines Funksignals oder über ein Induktionsfeld drahtlos an eine Gegenstation außerhalb des Körpers übertragen.
  2. Blutzuckermessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektromagnetisch betätigter Mikrostempel das Reaktionsmedium aus einem Vorratsbehälter in die Reaktionskammer fördert und anschließend aus dieser weiter in den Entsorgungsbehälter bewegt.
  3. Blutzuckermessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter mit dem Entsorgungsbehälter nach dem Prinzip einer „kommunizierenden Röhre" verbunden ist und somit Raumforderungen von neuen und verbrauchten Medien untereinander ausgeglichen werden. Neue und verbrauchte Medien sind durch ein drehbar gelagertes Trennelement in der Art eines Uhrzeigers voneinander separiert.
  4. Blutzuckermessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmedium in einem umgebenden flüssigen Konservierungsmittel gelagert wird.
  5. Blutzuckermeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät eine Regelung zur Anpassung der Meßhäufigkeit in Abhängigkeit vom gemessenen Blutzuckerwert besitzt. Diese Regelung bestimmt eine häufigere Messung außerhalb des Normbereich und eine seltenere Messung innerhalb des Normbereichs.
  6. Blutzuckermeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät Meßdaten nur gegen Quittungssignal weitergibt. Ansonsten werden die Daten in einen Zwischenspeicher geladen, der nach dem Überlaufprinzip organisiert ist (Last in – First out). Bei erneutem Empfang eines Quittungssignals werden die gespeicherten Daten en bloc übermittelt. Der Speicher ist vorteilhafterweise so zu dimensionieren, daß mindestens ein Tagesverlauf abgelegt werden kann.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2007042982A3 (en) * 2005-10-11 2007-10-11 Koninkl Philips Electronics Nv Individually activated sensors for implantable devices

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