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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische und/oder dermatologische
Zubereitung sowie die Verwendung von Liponamid zur kosmetischen
und topischen dermatologischen Prophylaxe und Behandlung unerwünschter
Pigmentierung in Verbindung mit unterschiedlichen galenischen Formulierungen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung kosmetische und dermatologische
Zubereitungen zur Prophylaxe und Behandlung kosmetischer oder dermatologischer
Hautveränderungen
wie z.B. der unerwünschten
Pigmentierung, beispielsweise lokale Hyper- und Fehlpigmentierungen
(beispielsweise Leberflecken, Sommersprossen), der Inhibierung der
natürlichen
Pigmentierung, aber auch zur rein kosmetischen Aufhellung größerer, dem
individuellen Hauttyp an sich durchaus angemessen pigmentierter
Hautflächen.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung kosmetische und dermatologische Zubereitungen zur Prophylaxe
und Behandlung von ungleichmäßiger Pigmentierung („uneven
skin tone"), insbesondere
in der Altershaut, sowie von Altersflecken.
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Für die Pigmentierung
der Haut verantwortlich sind die Melanozyten, welche in der untersten
Schicht der Epidermis, dem Stratum basale, neben den Basalzellen
als – je
nach Hauttyp entweder vereinzelt oder aber mehr oder weniger gehäuft auftretende
pigmentbildende Zellen vorzufinden sind. Melanozyten enthalten als
charakteristische Zellorganellen Melanosomen, in denen das Melanin
gebildet wird. Unter anderem bei Anregung durch UV-Strahlung wird
verstärkt
Melanin gebildet. Dieses wird über
die lebenden Schichten der Epidermis (Keratinozyten) letztlich in
die Hornschicht (Corneozyten) transportiert und ruft eine mehr oder
weniger ausgeprägte
bräunliche
bis braun-schwarze Hautfarbe hervor. Melanin wird als Endstufe eines
oxidativen Prozesses gebildet, in welchem Tyrosin unter Mitwirkung
der Enzyms Tyrosinase über
mehrere Zwischenstufen zu den braun bis braun-schwarzen Eumelaninen
(DHICA- und DHI-Melanin) bzw. unter Beteiligung von schwefelhaltigen
Verbindungen zum rötlichen
Phäomelanin
umgewandelt. DHICA- und DHI-Melanin entstehen über die gemeinsamen Zwischenstufen
Dopachinon und Dopachrom. Letzteres wird, teilweise unter Beteiligung weiterer
Enzyme, entweder in Indol-5,6-Chinon-Carbonsäure oder in Indol- 5,6-Chinon umgesetzt,
woraus die beiden genannten Eumelanine entstehen. Die Entstehung
von Phäomelanin
läuft unter
anderem über
die Zwischenprodukte Dopachinon und Cysteinyldopa.
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In
der Kosmetik ist neben der Hautgesundheit und der Hautpflege auch
die Haarpflege ein äußerst intensiv
erforschter Bereich.
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Ähnlich wie
bei der Pigmentierung der Haut sind für die Haarfarbe (Pigmentierung
der Haare) auch Melanin-produzierende Melanozyten verantwortlich.
Die Menge und Zusammensetzung des Melanins in den Haaren bestimmt
die natürliche
Haarfarbe, die genetisch festgelegt ist.
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Gebildet
wird das Melanin in den Melanozyten, die in der Haarzwiebel assoziiert
mit den Keratinozyten des Haarmarks vorkommen. Melanozyten enthalten
als charakteristische Zellorganellen Melanosomen, in denen das Melanin
gebildet wird. Dieses wird über
die langen Dendriten der Melanozyten in die Keratinozyten der präkortikalen
Matrix transferiert und ruft die mehr oder weniger ausgeprägte blonde
bis braun-schwarze Haarfarbe hervor. Melanin wird auch hier als
Endstufe eines oxidativen Prozesses gebildet, in welchem Tyrosin in
der oben beschriebenen Weise zu den braun bis braun-schwarzen Eumelaninen
(DHICA- und DHI-Melanin) bzw.
unter Beteiligung von schwefelhaltigen Verbindungen zum rötlichen
Phäomelanin
umgewandelt wird. Das Eumelanin ist das Schwarz-Braun-Pigment. Es
entscheidend hauptsächlich über die
Farbtiefe des Haares. In braunem und schwarzem Haar kommt es in
deutlich erkennbaren Körnchen
vor.
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Das
Phaeomelanin ist das Rot-Pigment. Es ist verantwortlich für hellblonde,
blonde und rote Haare. Dieses Melanin ist von seiner Struktur her
sehr viel feiner und kleiner. Aus den verschiedenen Anteilen der
Melanintypen entstehen die verschiedenen Haarfarben:
- • Blondes
Haar enthält
wenig Eumelanin und viel Phaeomelanin.
- • Dunkles
Haar enthält
viel Eumelanin und wenig Phaeomelanin.
- • Rotes
Haar hat ebenfalls wenig Eumelanin und sehr viel Phaeomelanin.
- • Alle
dazwischenliegenden Haarschattierungen entstehen aus unterschiedlichen
Mischungsverhältnissen der
beiden Melanintypen.
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Die
Färbung
von Haaren, insbesondere von lebenden menschlichen Haaren, mit Hilfe
natürlicher Farbstoffe,
wie dies seit dem Altertum insbesondere für den Farbstoff Henna bekannt
ist, und die seit Jahren zugunsten synthetischer Farbstoffe in den
Hintergrund gedrängt
wurden, bildet seit einigen Jahren den Gegenstand eines neuen Interesses.
Nachteilig ist der durch Henna entstehende rote Farbton.
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Für das Färben von
keratinhaltigen Fasern, z. B. Haaren, Wolle oder Pelzen, kommen
im allgemeinen entweder direktziehende Farbstoffe oder Oxidationsfarbstoffe,
die durch oxidative Kupplung einer oder mehrerer Entwicklerkomponenten
untereinander oder mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten entstehen, zur
Anwendung. Kuppler- und Entwicklerkomponenten werden auch als Oxidationsfarbstoffvorprodukte
bezeichnet.
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Als
Entwicklerkomponenten werden üblicherweise
primäre
aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position
befindlichen freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe,
Diaminopyridinderivate, heterocyclische Hydrazone, 4-Aminopyrazolonderivate
sowie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate eingesetzt.
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Spezielle
Vertreter sind beispielsweise p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin,
2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin,
p-Aminophenol, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5-Diaminophenyl)-ethanol,
2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol, 1- Phenyl-3-carboxyamido-4-aminopyrazolon-5,
4-Amino-3-methylphenol, 2-Aminomethyl-4-aminophenol, 2-Hydroxymethyl-4-aminophenol, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin,
2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triamino-4-hydroxypyrimidin.
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Als
Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate,
Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole
verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere α-Naphthol,
1,5-, 2,7- und 1,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol, m-Aminophenol,
Resorcin, Resorcin-monomethylether, m-Phenylendiamin, 2,4-diaminophenoxyethanol,
1- Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan,
2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methylresorcin
und 5-Methylresorcin.
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Bezüglich weiterer üblicher
Farbstoffkomponenten wird ausdrücklich
auf die Reihe "Dermatology", herausgeben von
Ch. Culnan, H. Maibach, Verlag Marcel Dekker Inc., New York, Basel,
1986, Bd. 7, Ch. Zviak, The Science of Hair Care, Kap. 7, Seiten
248-250 (Direktziehende Farbstoffe), und Kap. 8, Seiten 264-267 (Oxidationsfarbstoffe),
sowie das "Europäische Inventar
der Kosmetikrohstoffe",
1996, herausgegeben von der Europäischen Kommission, erhältlich in
Diskettenform vom Bundesverband der deutschen Industrie- und Handelsunternehmen
für Arzneimittel,
Reformwaren und Körperpflegemittel
e.V., Mannheim, Bezug genommen.
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Mit
Oxidationsfarbstoffen lassen sich zwar intensive Färbungen
mit guten Echtheitseigenschaften erzielen, die Entwicklung der Farbe
geschieht jedoch im allgemeinen unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie
z. B. H2O2, was
in einigen Fällen
Schädigungen
der Faser zur Folge haben kann. Des weiteren können einige Oxidationsfarbstoffvorprodukte bzw.
bestimmte Mischungen von Oxidationsfarbstoffvorprodukten bisweilen
bei Personen mit empfindlicher Haut sensibilisierend wirken. Direktziehende
Farbstoffe werden unter schonenderen Bedingungen appliziert, ihr
Nachteil liegt jedoch darin, dass die Färbungen häufig nur über unzureichende Echtheitseigenschaften
verfügen.
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Die
beschriebenen Verfahren zur Haaraufhellung basieren also an sich
auf „oxidativer
Blondierung", wie
es schon seit langem z.B. durch die Verwendung von Wasserstoffperoxid
bekannt ist, was jedoch das Haar stark schädigen kann, oder weisen die
zuvor beschriebenen Nachteile auf.
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Probleme
mit Hyperpigmentierung der Haut haben vielfältige Ursachen bzw. sind Begleiterscheinungen
vieler biologischer Vorgänge,
z.B. UV-Strahlung (z.B. Sommersprossen, Ephelides), genetische Disposition,
Fehlpigmentierung der Haut bei der Wundheilung bzw. -vernarbung
oder der Hautalterung.
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Zu
den auffälligen,
aber kosmetisch höchst
unerwünschten
Erscheinungen der Altershaut gehören eine
ungleichmäßige Pigmentierung
der Haut („uneven
skin tone", Melasma)
sowie insbesondere Altersflecken (Lentigines seniles, Lentigines
solares). Diese Erscheinungen sind vor allem auf eine chronische
Sonnenexposition zurückzuführen und
stellen letztlich sog. (UV-) lichtbedingte Schäden dar. Sie treten insbesondere an
stark sonnenexponierten Hautarealen auf (Handrücken, Gesicht). Bei der ungleichmäßigen Pigmentierung ist
die Melanogeneseaktivität
in bestimmten Arealen der Haut über
die normale Pigmentierung hinaus erhöht, in anderen Arealen wiederum
kann diese Aktivität
sozusagen als Folge einer Überdosis
UV-Licht eingeschränkt
sein. Beide Effekte sind Folgen einer chronischen UV-Exposition
und manifestieren sich makroskopisch in Form ein uneinheitlichen
(inhomogenen) Pigmentierung. In den Arealen, in denen die Pigmentierung infolge
chronischer UV-Bestrahlung deutlich erhöht ist, treten die sogenannten
Altersflecken (Lentigines seniles, Lentigines solares) auf, die
u.a. einen doppelt so hohen Melanin-Gehalt als im umgebenden Gewebe
aufweisen.
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Es
sind Wirkstoffe und Zubereitungen bekannt, welche der (übermäßigen) Hautpigmentierung
entgegenwirken. Im praktischen Gebrauch sind im wesentlichen Präparate auf
der Grundlage von Hydrochinon, welche aber einesteils erst nach
mehrwöchiger
Anwendung ihre Wirkung zeigen, deren übertrieben lange Anwendung
andererseits aus toxikologischen Gründen bedenklich ist. Auch die
Inhibierung der Tyrosinase mit Substanzen wie Kojisäure, Ascorbinsäure und
Azelainsäure
sowie deren Derivaten ist geläufig,
hat aber kosmetische und dermatologische Nachteile.
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Diesem Übelstande
abzuhelfen, war Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Liponsäureamid,
häufig
auch synonym Liponamid, Thioctamid, Lipoamid (CAS-Nr. 940-69-2)
genannt, ist das häufig
vorkommende Säureamid
der Liponsäure,
die dann Amid-artig über
I-Lysin-Reste an
Enzyme gebunden weit verbreitet ist. Eine wesentliche physiologische
Funktion des Liponamid besteht in der Beteiligung als Coenzym bzw.
prosthetische Gruppe z.B. der oxidativen Decarboxylierung von Brenztraubensäure [durch
den Pyruvat-Dehydrogenase(PDH)-Komplex]
u. von 2-Oxoglutarsäure
(2-Oxoglutarat-Dehydrogenase-Komplex;
im Citronensäure-Cyclus).
Ferner bilden Liponamid und seine reduzierte Form, das Dihydroliponamid
(CAS-Nr. 3884-47-7), auch in sonstiger Hinsicht ein wichtiges Redox-Paar
mit Antioxidans-Wirkung in der Zelle. Bei Liponamid handelt es sich
sozusagen um eine (biologisch) aktivierte Form der Liponsäure.
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Liponamid
ist lichtempfindlich und somit Photodegradationsprozessen ausgesetzt.
Da der Stoff in Wasser oder Lipiden schwer löslich ist, ist es schwierig,
ihn wirksam in kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen
einzuarbeiten. Bei der Einarbeitung in O/W-Emulsionen kristallisiert er sogar für den Anwender spürbar aus.
Da die ungelöste
Form sich auf der Haut als unwirksam oder zumindest wenig wirksam
erwiesen hat, fehlt es also an Zubereitungen, die Liponamid in wirksamer
Form, also gelöst
enthalten. Dabei ist es nicht entscheidend, ob Liponamid in der
wässrigen
oder der Lipidphase gelöst
ist.
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Auch
das Penetrationsverhalten, also die Fähigkeit des Liponamides, in
die oberen Hautschichten einzudringen, ist für die gewünschte Wirkung unzureichend.
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Cyclodextrine
(Cycloamylosen, Cycloglucane) sind in kosmetischen und pharmazeutischen
Zubereitungen an sich bekannt.
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Die
Verbesserung der Löslichkeit
schwerlöslicher
Substanzen in Gegenwart von Cyclodextrinen in wässrigem Milieu ist für einzelne
Substanzen beschrieben. Vorteilhaft können sowohl die Einschlussverbindungen
einer Substanz, auch Gast genannt, mit einer Cyclodextrinspezies,
wobei sowohl 1:1 oder 1:2 Komplexe, wie auch Komplexe mit weiteren
molaren Verhältnissen
(1:1 = Verhätlnis
Gast zu Cyclodextrin) möglich sind,
sowie auch deren physikalische Mischung sein.
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Es
handelt sich bei den Cyclodextrinen um zyklische Oligosaccharide
bestehend aus α-1,4
verknüpften
Glucosebausteinen. In der Regel sind sechs bis acht Glucosebausteine
(α-, β-, bzw. γ-Cyclodextrin)
miteinander verbunden.
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Cyclodextrine
werden bei Einwirkung von Bacillus macerans auf Stärke erhalten.
Sie besitzen einen hydrophoben Innenraum und eine hydrophile Außenseite.
Cyclodextrine und ihre Derivate können aufgrund Ihrer Struktur
Inklusionskomplexe bilden. Sie sind zur "molekularen Verkapselung" von Wirkstoffen
geeignet (z.B. als schützende
Umhüllung
empfindlicher Moleküle
in kosmetischen und pharmazeutischen Formulierungen).
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Diese
Anwendungen sind auch in einer Reihe von Patenten beschrieben (z.B.:.WO
98/55148,
EP 0 579 435 ,
EP 0 392 608 ). In diesen
Schriften wird jedoch meist nur ein Wirkstoff vom Cyclodextrin (-derivat) komplexiert.
Mehrfachkomponenten-Inklusionskomplexe werden zwar in
EP 0756 493 beschrieben, doch handelt
es sich hier bei näherer
Betrachtung um ein Salz und nicht um eine Zweikomponentenmischung
von Säure und
Base.
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Mit „Cyclodextrin
und/oder ein Derivat davon" sind
im folgenden sowohl Cyclodextrine mit unterschiedlicher Anzahl von
Glucosebausteinen im Ringmolekül
als auch Derivate dieser Verbindungen gemeint.
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Erfindungsgemäß werden
das oder die Cyclodextrine bevorzugt in kosmetischen oder dermatologischen
Zusammensetzungen eingesetzt in einer Konzentration von 0.0005 bis
20.0 Gewichts-%, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt
in einer Konzentration von 0.1 bis 7.0 Gew.-%.
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Es
ist erfindungsgemäß vorteilhaft
native, polar- und/oder unpolar- substituierte Cyclodextrine einzusetzen.
Hierzu gehören
vorzugsweise aber nicht ausschließlich Methyl-, insbesondere
random-Methyl-β-Cyclodextrin,
Ethyl-, Hydroxybutenyl- sowie Hydroxypropyl-Cyclodextrine, beispielsweise
HP-β-Cyclodextrin
oder HP-γ-Cyclodextrin.
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Die
erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Cyclodextrinspezies sind β-Cyclodextrin sowie Hydroxypropyl-β-Cylcodextrin.
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Folgende
Schriften stellen den Stand der Technik weiter dar:
- K. Uekama
et al., Chemical Reviews, 1998, 98, 2045-2076, "Cyclodextrin drug carrier systems"
- T. Loftsson, Int. J. Dermatology, 1998, 37, 241-246, "Cyclodextrins: new
drugdelivery systems in dermatology".
- J. Zatz et al. Cosmetics & Toiletries,
1997, 112, Juli, S. 39ff, "Applications
of cyclodextrins in skin products.
- U. Citernesi, Cosmetics & Toiletries,
1995, 110, März,
S. 53 ff, Cyclodextrins in functional dermocosmetics.
- J. Szejtli, "Cyclodextrin
Technology", Kluwer,
Dordrecht, 1988; Comprehensive Supramolecular Chemistry, Vol 3, "Cyclodextrins, Pergamon,
1996.
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Eine
Kombination von Liponamid oder deren Derivate mit einem Lecithin,
z.B. Phosphatidylcholin, durch physikalisches Mischen von Liponamid
mit Lecithin in einem molaren verhältnis von 1:1 bis 1:5 (Liponamid:Lecithin)
führt zu "Lecithinkomplexen", welche die Löslichkeit
in wässrigem
Milieu durch Ausbildung von Micellen erhöht und gleichzeitig die topische
Bioverfügbarkeit
verbessert.
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Die
Herstellung von Mikrokapseln zur besseren Formulierbarkeit von kosmetischen
und pharmazeutisch Wirkstoffen ist grundsätzlich bekannt. Einige grundlegende
Verfahren sind beispielsweise beschrieben in den Werk von R. Müller und
G. Hildebrand "Pharmazeutische
Technologie / Moderne Arzeiformen" 2. Aufl., 1998, WVG Stuttgart.
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Jedoch
konnte diese Schrift nicht den Weg zur vorliegenden Erfindung weisen,
da das Liponamid aufgrund seiner speziellen physikochemischen Eigenschaften,
insbesondere aufgrund seiner geringen Löslichkeit in Lipiden und in
Wasser sowie seiner UV-Sensibilität sehr individuelle Formulierungsmaßnahmen
erforderte.
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All
diese Übelstände des
Standes der Technik wurden für
den Fachmann völlig
unvorhersehbar beseitigt durch kosmetische oder dermatologische
Zubereitungen enthaltend Liponamid oder Dihydroliponamid in gelöster Form.
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Liponamid
hat sich sogar als wirksamer als Liponsäure herausgestellt, sein Einsatz
führt zu
einer deutlichen Reduktion der Melangonese.
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Dabei
wird die Aktivität
der Hautzellen -von der Melagonesereduktion eimal abgesehen – kaum beeinflusst.
Im Vergleich zu den bekannten hautaufhellenden Wirkstoffen ist Liponamid
weit besser verträglich. Gleichzeitig
weist Liponamid eine antioxidative Wirkung auf, was unter anderem
degenerativen Prozessen in der Haut entgegenwirkt.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn die Konzentrationen an Liponamid oder Dihydroliponamid
mindestens 0,001 Gew.%, bevorzugt mindestens 0,01 Gew.%, besonders
bevorzugt mindestens 0,1 Gew.% und höchstens 10 Gew.%, bevorzugt
höchtens
3 Gew.%, besonders bevorzugt höchstens
2 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, beträgt.
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Eine
erste besonders bevorzugte Möglichkeit
ist es, wenn Liponamid oder Dihydroliponamid in Form eines Komplexes
mit β-Cyclodextrin
oder dessen Derivaten, besonders bevorzugt Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin
vorliegt.
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Diese
Komplexe weisen eine erheblich bessere dermale Verfügbarkeit
auf als der nicht komplexierte Wirkstoff. Völlig überraschend war weiterhin,
daß sich
(Hydroxypropyl)-beta-Cyklodextrin
als optimale Komplexierungsmittel erwiesen haben, obwohl aus geometrischen Überlegungen
das alpha-Cyclodextrin am besten zu Liponamid passen sollte. Besonders
vorteilhaft ist es, den Wirkstoff Liponamid nicht in der Lipidphase
einer Emulsion zu formulieren, da er so bei Lagerung über mehrere
Wochen stark zur Kristallisation neigt, was mit einem Wirkverlust
verbunden ist. Außerdem
ist Liponamid eine gegenüber
UV-Licht und Sauerstoff empfindliche Substanz, die eine spezielle
Stabilisierung erfordert. Dieser Nachteil des Standes der Technik
konnte behoben werden, indem Liponsäure in Form erfindungsgemäßer Mikroverkapselungssysteme
in kosmetische und dermatologische Formulierungen eingearbeitet
wurde. Als Mikroverkapselungssystem eignen sich sowohl die sogenannten
Cyclodextrine wie auch Kapseln aus Wachs sowie natürlichen
und synthetischen Polymeren. Durch diese Vorgehensweise kann der
Wirkstoff kristallisationsfrei gelagert werden und weist eine erhöhte Lagerstabilität auf. Dadurch
daß der
Wirkstoff verzögert
aus diesen Trägersystemen
freigesetzt wird, kann die Wirkung verlängert werden.
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Somit
ist es von Vorteil, den erfindungsgemäßen Wirkstoff in Form von molekularen
Addukten an Cyclodextrine zu verwenden. Man nimmt an, daß die Cyclodextringerüste dabei
als Wirtsmolekül
und das Liponamid bzw. der erfindungsgemäße Wirkstoff als Gastmolekül fungieren.
In
EP 654484 wird die
Bildung solcher Addukte, im Folgenden Komplexe genannt, bereits
für Liponsäure und
Dihydroliponsäure
beschrieben. Säuren und
ihre Amide unterscheiden sich in ihren jeweiligen physikalischen
und chemischen Eigenschaften, zum Beispiel und bezogen auf die Erfindung
vor allem in ihren Polaritäten
und so Löslichkeiten
in verschiedenen Medien, sehr stark. So hat zum Beispiel der pH-Wert
einer wässrigen
Lösung
auf das Löslichkeitsverhalten
von Säuren
einen sehr hohen, auf das von Amiden hingegen keinen Einfluss. Überraschenderweise
werden aber auch das Liponamid und das Dihydroliponamid von Cyclodextrinen
komplexiert, wobei die sich bildenden Komplexe im Gegensatz zu denen
der Liponsäure
und denen der Dihydroliponsäure
auch wasserlöslich
sind. Dies ist für
die Formulierung kosmetischer oder dermatologischer Zubereitungen
besonders vorteilhaft.
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Eine
zweite besonders bevorzugte Möglichkeit
ist es, wenn es sich bei der erfindungsgemäßen Zubereitung um eine O/W-Emulsion
handelt und Octylmethoxycinnamat und/oder Kokosfettsäureglyceride
in der Ölphase
in Konzentrationen von 0,5 bis 50 Gew.% (bezogen auf das Gewicht
der Emulsion), bevorzugt 1 bis 10 Gew%, besonders bevorzugt 1,5
bis 5 Gew.% vorliegen.
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Eine
dritte besonders bevorzugte Möglichkeit
ist es, wenn Liponamid oder Dihydroliponamid in mikro- oder nanoverkapselter
Form vorliegt, wobei die Größe der Kapseln
0,01 μm
bis 250μm
beträgt.
Dabei ist es ganz besonders bevorzugt, wenn das mikro- oder nanoverkapselte
Liponamid oder Dihydroliponamid im Kern der Kapsel vorliegt und
von einem schützenden
Hüllmaterial
umgeben ist oder aber Liponamid oder Dihydroliponamid in einer Matrix
der Kapsel fein verteilt oder gelöst vorliegt. Ganz außergewöhnlich bevorzugt
ist es, wenn als Kapselmaterial – Hülle oder Matrix – Chitosan,
Alginat, Stärke
und seine Derivate, Cellulosederivate, Kollagen und/ oder Wachse
mit einem Schmelzpunkt größer 45°C verwendet
wird, wobei die Größe der Kapseln
0,01 μm
bis 250μm
beträgt.
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Somit
ist es von Vorteil, das Liponamid durch Einarbeitung in die Wachsmatrix
von Wachsmikropartikeln oder durch Umhüllung mit einer Wachsschicht
oder einem Polymer, das eine Sperrschicht aufbaut, zu verkapseln
und so seine Stabilität
zu erhöhen
und seine Kristallisationsneigung in wasserhaltigen Kosmetika oder Dermatika
zu reduzieren.
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Die
Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Solubisierung von Liponamid
oder Dihydroliponamid in wässrigen
Phasen, welches darin besteht, daß β-Cyclodextrin oder dessen Derivate,
besonders bevorzugt Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin zunächst mit Liponamid
oder Dihydroliponamid unter Bildung eines Komplexes umgesetzt und
anschließend
in einer Wasserphase gelöst
werden sowie ein Verfahren zur Solubisierung von Liponamid oder
Dihydroliponamid in lipophilen Phasen, welches darin besteht, daß Liponamid
oder Dihydroliponamid zunächst
in Octylmethoxycinnamat oder Kokosfettsäureglyceride gelöst und anschließend in
eine lipophilen Phase eingearbeitet werden.
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Bei
all dem ist es besonders bevorzugt, wenn das Teilchenverhältnis von β-Cyclodextrin
oder dessen Derivat zu Liponamid oder Dihydroliponamid mindestens
2 beträgt.
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Die
Erfindung umfasst auch die Verwendung von solchen kosmetischen oder
dermatologischen Zubereitungen gegen unerwünschte Pigmentierung der Haut
und/oder zur Behandlung von Pigmentierungsstörungen, zur Prophylaxe gegen
bzw. Behandlung von unregelmäßiger Pigmentierung
der Altershaut (auch als uneven skin tone und Melasma bezeichnet)
und Altersflecken sowie gegen unerwünschte Pigmentierung der Haare
und/oder zur Aufhellung der Haare.
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Liponsäureamid
und Dihydroliponsäureamid
sowie die N-substituierten Derivate (in der später beschriebenen Wirkstoffgalenik)
nachfolgend auch als „erfindungsgemäßer Wirkstoff" bezeichnet, haben
sich als hervorragend wirksam gegen unerwünschte Pigmentierung, insbesondere
lokale Hyperpigmentierung sowie gegen die durch UV-Strahlung hervorgerufene
Hautbräunung,
und zwar sowohl präventiv
als auch im Sinne einer Behandlung, erwiesen. Es ist aber auch erfindungsgemäß äußerst vorteilhaft,
den erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoff bzw. kosmetische oder topische dermatologische Zubereitungen
mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendetem Wirkstoff in
Form der nachfolgend beschriebenen, speziellen Formulierungen zur
kosmetischen oder dermatologischen Behandlung unerwünschter
Hautpigmentierung, insbesondere bei inhomogener Pigmentierung der
(Alters-) Haut (uneven skin tone Melasma) sowie Altersflecken zu verwenden.
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Die
Prophylaxe bzw. die kosmetische oder dermatologische Behandlung
mit dem erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoff bzw. mit den kosmetischen oder topischen dermatologischen
Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendetem
Wirkstoff erfolgt in der üblichen
Weise, und zwar dergestalt, daß der
erfindungsgemäße Wirkstoff
die kosmetischen oder topischen dermatologischen Zubereitungen mit
einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendetem Wirkstoff auf
die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird. Es hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß der
erfindungsgemäße Wirkstoff
die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben erfüllt.
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Darüber hinaus
haben die Zubereitungen gemäß der Erfindung
die Eigenschaft,
- – besser die Barriereeigenschaften
der Haut erhalten oder wiederherstellen,
- – besser
der Hautaustrocknung entgegenwirken,
- – besser
gegen Pigmentstörungen
wirken,
- – besser
gegen die Hautalterung wirken und
- – die
Haut besser vor Umwelteinflüssen
schützen
als
die Zubereitungen des Standes der Technik.
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Bei
Anwendung der erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffkombinationen bzw. kosmetischer oder topischer dermatologischer
Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffkombinationen
ist in überraschender
Weise eine wirksame Behandlung, aber auch eine Prophylaxe
- – von
defizitären,
sensitiven oder hypoaktiven Hautzuständen oder defizitären, sensitiven
oder hypoaktiven Zustände
von Hautanhangsgebilden
- – von
Erscheinungen vorzeitiger Alterung der Haut (z.B. Falten, Altersflecken,
Teleangiektasien) und/oder der Hautanhangsgebilde,
- – von
umweltbedingten (Rauchen, Smog, reaktive Sauerstoffspecies, freie
Radikale) und insbesondere lichtbedingten negativen Veränderungen
der Haut und der Hautanhangsgebilde.
- – von
lichtbedingten Hautschäden
- – von
Juckreiz,
- – von
trockenen Hautzuständen
und Hornschichtbarrierestörungen,
- – von
Haarausfall und für
verbessertes Haarwachstum
- – von
entzündlichen
Hautzuständen
sowie atopischem Ekzem, seborrhoischem Ekzem, polymorpher Lichtdermatose,
Psoriasis, Vitiligo
möglich.
Der erfindungsgemäße Wirkstoffes
bzw. kosmetischer oder topischer dermatologischer Zubereitungen
mit einem wirksamen Gehalt an erfindungsgemäßem Wirkstoff dient aber auch
in überraschender
Weise - – zur
Beruhigung von empfindlicher oder gereizter Haut
- – zur
Stimulation der Kollagen-, Hyaluronsäure-, Elastinsynthese
- – zur
Stimulation der Ceramidsynthese der Haut
- – zur
Steigerung des Energiestoffwechsels der Haut
- – zur
Straffung und Festigung der Haut
- – zur
Revilatisierung der Haut
- – zur
Stimulation der intrazellulären
DNA-Synthese, insbesondere bei defizitären oder hypoaktiven Hautzuständen.
- – zur
Steigerung der Zellerneuerung und Regeneration der Haut
- – zur
Steigerung der hauteigenen Schutz- und Reparaturmechanismen (beispielsweise
für dysfunktionelle Enzyme,
DNA, Lipide, Proteine)
- – zur
Vor- und Nachbehandlung bei topischer Anwendung von Laser- und Abschleifbehandlungen,
die z. B. der Reduzierung von Hautfalten und Narben dienen, um den
resultierenden Hautreizungen entgegenzuwirken und die Regenerationsprozesse
in der verletzten Haut zu fördern.
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Vorteilhaft
kann der erfindungsgemäße Wirkstoff
eingearbeitet werden in übliche
kosmetische und dermatologische Zubereitungen, welche in verschiedenen
Formen vorliegen können.
So können
sie z.B. eine Lösung,
eine Emulsion vom Typ Wasser-in-Öl
(W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), oder
eine multiple Emulsionen, beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W) oder Öl-in-Wasser-in-Öl (O/W/O),
eine Hydrodispersion oder Lipodispersion, ein Gel, einen festen
Stift, eine wässrig-ethanolische
Lösung,
ein transdermales therapeutisches System oder auch ein Aerosol darstellen.
Darüber
hinaus können
die genannten Zubereitungen, den erfindungsgemäßen Wirkstoff enthaltend, auch
auf in der Zubereitung nicht lösliche
Substrate, beispielsweise Tücher,
aufgebracht werden und so vorteilhaft zur Anwendung kommen.
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Erfindungsgemäße Emulsionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung, z.B. in Form einer Creme, einer Lotion,
einer kosmetischen Milch sind vorteilhaft und enthalten z.B. Fette, Öle, Wachse
und/oder andere Fettkörper,
sowie Wasser und einen oder mehrere Emulgatoren, wie sie üblicherweise
für einen
solchen Typ der Formulierung verwendet werden.
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Es
ist auch möglich
und vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, den erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoff in wässrige
Systeme bzw. Tensidzubereitungen zur Reinigung und Pflege der Haut
und der Haare einzufügen.
Dies umfasst sowohl Duschgels, Shampoos aber auch Conditioner, Haarpflegekuren,
Haarspülungen,
Haartonics, Sprays etc.
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Es
ist dem Fachmanne natürlich
bekannt, daß anspruchsvolle
kosmetische Zusammensetzungen zumeist nicht ohne die üblichen
Hilfs- und Zusatzstoffe denkbar sind. Darunter zählen beispielsweise Konsistenzgeber,
Füllstoffe,
Parfum, Farbstoffe, Emulgatoren, zusätzliche Wirkstoffe wie Vitamine,
Coenzyme oder Proteine, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Stabilisatoren,
Insektenrepellentien, Alkohol, Wasser, Salze, antimikrobiell, proteolytisch
oder keratolytisch wirksame Substanzen usw.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Cyclodextrine bzw. Cyclodextrin-Gast-Inklusionskomplexe bzw. die
Cyclodextrin-Substanz Mischungen lassen sich ohne Schwierigkeiten
in gängige
kosmetische oder dermatologische Formulierungen einarbeiten, vorteilhaft
in Cremes (z.B. O/W, W/O/W, W/O), Salben, Hydrodispersionen, Lotionen,
Tinkturen, Pumpsprays, Aerosolsprays, wässrige oder alkoholische Lösungen,
feste Stifte und dergleichen. Eine Anwendung kann auf der Haut,
der Kopfhaut, unter der Achsel oder am Haar erfolgen.
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Die
Komplexe aus einem Cyclodextrin oder mehreren Cyclodextrinen einerseits
und dem erfindungsgemäßen Wirkstoff
andererseits lassen sich durch die, beispielsweise in der bereits
angeführeten
Literatur beschriebenen; bekannten Verfahren herstellen.
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Beispielsweise
können
der erfindungsgemäße Wirkstoff
und das Cyclodextrin oder die Cyclodextrine in einer wässrigen
Phase gelöst
werden, wobei sich ein wasserlöslicher
oder wasserunlöslicher
Komplex aus erfindungsgemäßem Wirkstoff
und Cyclodextrin bildet (Lösungsmethode).
Dies kann durch Erwärmen
beschleunigt werden kann.
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Ist
der sich bildende Komplex wasserlöslich, so kann die entstandene
Lösung
direkt zur Herstellung einer kosmetisch oder dermatologisch geeigneten
Zubereitung weiter verwendet werden.
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Ist
der sich bildende Komplex wasserunlöslich, so fällt der Cyclodextrin-Komplex
des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
in Form eines kristallinen oder amorphen Niederschlages an und kann
durch Entfernen der überstehenden
Lösung
in fester Form erhalten werden.
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Weiterhin
können
Cyclodextrin-Komplexe des erfindungsgemäßen Wirkstoffes vorteilhaft
dadurch hergestellt werden, dass das Cyclodextrin oder die Cyclodextrine
sowie der erfindungsgemäße Wirkstoff
in einer geeigneten Flüssigkeit
aufgeschlämmt
werden (Aufschlämmungsmethode).
Die Flüssigkeit
ist dabei immer an erfindungsgemäßem Wirkstoff,
an Cyclodextrin oder Cyclodextrinen sowie an Cyclodextrin-Komplex
des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
gesättigt.
Durch intensives Durchmischen der Aufschlämmung fällt mehr und mehr Cyclodextrin-Komplex
des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
in fester Form aus, bis schließlich
die Ausgangstoffe vollständig
verbraucht sind. Diese Methode bietet den Vorteil eines verringerten
Wasser- und Energieverbrauches gegenüber der Lösungsmethode.
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Des
Weiteren können
Cyclodextrin-Komplexe des erfindungsgemäßen Wirkstoffes vorteilhaft
hergestellt werden, indem das Cyclodextrin oder die Cyclodextrine
direkt mit dem erfindungsgemäßen Wirkstoff,
gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Hilfsstoffe, vermengt werden
(Feststoffmethode). Durch intensives Vermischen bildet sich der
Cyclodextrin-Komplex des erfindungsgemäßen Wirkstoffes ohne Lösungsmittel,
was Wasser- und Energieverbrauch weiter verringern kann.
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Wird
der Cyclodextrin-Komplex des erfindungsgemäßen Wirkstoffes in Lösung erhalten,
so kann er sofort oder später
zur Herstellung einer kosmetisch oder dermatologisch geeigneten
Zubereitung verwendet werden oder aber durch Trocknen (beispielsweise
durch Gefrier- oder Sprühtrocknung)
der entstandenen Lösung in
fester Form erhalten werden.
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Wird
der Cyclodextrin-Komplex des erfindungsgemäßen Wirkstoffes, beispielsweise
aus einer Lösung,
in fester Form erhalten, so kann er sofort oder später zur
Herstellung einer kosmetisch oder dermatologisch geeigneten Zubereitung
verwendet werden. Dazu kann der Cyclodextrin-Komplex des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
entweder in einem geeigneten, kosmetisch bzw. dermatologisch akzeptablem
Lösungsmittel gelöst oder
in fester Form eingesetzt werden.
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So
lässt sich
ein Liponamid-HP-β-Cyclodextrinkomplex
beispielsweise herstellen, indem 7,0 g HP-β-Cyclodextrin unter Rühren in
100 ml Wasser gelöst
werden und zu dieser Lösung
0,5 g festes Liponamid gegeben werden (molares Verhältnis HP-β-Cyclodextrin/Liponamid
= 2:1). Im Verlauf weniger Minuten bildet sich die blassgelb gefärbte Lösung des
Cyclodextrin-Komplexes.
Durch Erhöhen
der Wassermenge und/oder der Cyclodextrinmenge lässt sich das Auflösen des
Liponamides beschleunigen. Wie oben beschrieben, lässt sich
aus dieser Lösung
durch Trocknen der feste Komplex in Form eines gelben Pulvers gewinnen.
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Mit α-CD und γ-CD konnte
keine merkliche Steigerung der Löslichkeit
erreicht werden, es wurde keine Komplexbildung beobachtet. β-CD und HP-β-CD bilden
lösliche
Komplexe. Notwendig ist ein CD:Thioctamid-Verhältnis von 2:1. Wegen der geringen
Eigenlöslichkeit
von β-CD
können
damit höchstens
0,1% Thioctamid gelöst
werden. Mit HP-β-CD
können
mehr als 0,5% Thioctamid gelöst
werden (s. Tabelle).
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Löslichkeit
von Thioctamid mit verschiedenen CDs
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Mutatis
mutandis gelten entsprechende Anforderungen an die Formulierung
medizinischer Zubereitungen.
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Medizinische
topische Zusammensetzungen im Sinne der vorliegenden Erfindung enthalten
in der Regel ein oder mehrere Medikamente in wirksamer Konzentration.
Der Einfachheit halber wird zur sauberen Unterscheidung zwischen
kosmetischer und medizinischer Anwendung und entsprechenden Produkten
auf die gesetzlichen Bestimmungen der Bundesrepublik Deutschland
verwiesen (z.B. Kosmetikverordnung, Lebensmittel- und Arzneimittelgesetz).
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Es
ist dabei ebenfalls von Vorteil, den erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoff als Zusatzstoff zu Zubereitungen zu geben, die bereits
andere Wirkstoffe für
andere Zwecke enthalten.
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Entsprechend
können
kosmetische oder topische dermatologische Zusammensetzungen im Sinne der
vorliegenden Erfindung, je nach ihrem Aufbau, beispielsweise verwendet
werden als Hautschutzcrème, Reinigungsmilch,
Sonnenschutzlotion, Nährcrème, Tages-
oder Nachtcrème
usw. Es ist gegebenenfalls möglich
und vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Grundlage
für pharmazeutische
Formulierungen zu verwenden.
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Besonders
vorteilhafte Zubereitungen werden ferner erhalten, wenn als Zusatz-
oder Wirkstoffe Antioxidantien eingesetzt werden. Erfindungsgemäß enthalten
die Zubereitungen vorteilhaft eines oder mehrere Antioxidantien.
Als günstige,
aber dennoch fakultativ zu verwendende Antioxidantien können alle
für kosmetische
und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
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Vorteilhaft
werden die Antioxidantien gewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren (z.B. Glycin, Histidin,
Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Urocaninsäure) und
deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin
und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. α-Carotin, β-Carotin,
Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren
Derivate (z.B. Dihydroliponsäure),
Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z.B. Thioredoxin,
Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-,
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-,
Oleyl-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat,
Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester,
Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie
Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin,
Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr
geringen verträglichen
Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg),
ferner (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hydroxysäuren (z.B.
Citronensäure,
Milchsäure,
Apfelsäure),
Huminsäure,
Gallensäure,
Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate,
ungesättigte
Fettsäuren
und deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und
deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate (insbesondere
Ubichinon Q10), Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat),
Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und
Derivate (Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes,
Rutinsäure
und deren Derivate, pflanzliche Polyphenole mit einem logP von 1-3, α-Glycosylrutin,
Ferulasäure,
Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol,
Nordihydroguajakharzsäure,
Nordihydroguajaretsäure,
Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure
und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen
Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4) Selen und dessen Derivate
(z.B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid,
Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze,
Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser
genannten Wirkstoffe.
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Besonders
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung können Öl-lösliche Antioxidantien
eingesetzt werden.
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Eine
erstaunliche Eigenschaft der vorliegenden Erfindung ist, daß erfindungsgemäße Zubereitungen sehr
gute Vehikel für
kosmetische oder dermatologische Wirkstoffe in die Haut sind, wobei
bevorzugte Wirkstoffe Antioxidantien sind, welche die Haut vor oxidativer
Beanspruchung schützen
können.
Bevorzugte Antioxidantien sind dabei Vitamin E und dessen Derivate
sowie Vitamin A und dessen Derivate.
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Die
Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den
Zubereitungen beträgt
vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 – 5 Gew.-%,
insbesondere 0.1 – 1.0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Sofern
Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen,
ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich
von 0,001 – 10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
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Es
ist auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, kosmetische
und dermatologische Zubereitungen zu erstellen, deren hauptsächlicher
Zweck nicht der Schutz vor Sonnenlicht ist, die aber dennoch einen
Gehalt an weiteren UV-Schutzsubstanzen enthalten. So werden z. B.
in Tagescrèmes
oder Makeup-Produkten gewöhnlich
UV-A- bzw. UV-B-Filtersubstanzen eingearbeitet. Auch stellen UV-Schutzsubstanzen, ebenso
wie Antioxidantien und, gewünschtenfalls,
Konservierungsstoffe, einen wirksamen Schutz der Zubereitungen selbst
gegen Verderb dar. Günstig
sind ferner kosmetische und dermatologische Zubereitungen, die in
der Form eines Sonnenschutzmittels vorliegen.
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Dementsprechend
enthalten die Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise mindestens eine weitere UV-A-, UV-B- und/oder Breitbandfiltersubstanz.
Die Formulierungen können,
obgleich nicht notwendig, gegebenenfalls auch ein oder mehrere organische
und/oder anorganische Pigmente als UV-Filtersubstanzen enthalten,
welche in der Wasser- und/oder der Ölphase vorliegen können.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
ferner vorteilhaft auch in Form von sogenannten ölfreien kosmetischen oder dermatologischen
Emulsionen vorliegen, welche eine Wasserphase und mindestens eine
bei Raumtemperatur flüssige
UV-Filtersubstanz als weitere Phase enthalten.
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Weiterhin
können
der erfindungsgemäßen Zubereitung
UV-Filtersubstanzen zugesetzt werden.
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Besonders
vorteilhafte bei Raumtemperatur flüssige UV-Filtersubstanzen im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind Homomenthylsalicylat (INCI:
Homosalate), 2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat (INCI: Octocrylene),
2-Ethylhexyl-2-hydroxybenzoat (2-Ethylhexylsalicylat, Octylsalicylat,
INCI: Octyl Salicylate) und Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure (2-ethylhexyl)ester
(2-Ethylhexyl-4-methoxycinnamat, INCI: Octyl Methoxycinnamate) und
4-Methoxyzimtsäureisopentylester
(Isopentyl-4-methoxycinnamat, INCI: Isoamyl p-Methoxycinnamate).
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Bevorzugte
anorganische Pigmente sind Metalloxide und/oder andere in Wasser
schwerlösliche
oder unlösliche
Metallverbindungen, insbesondere Oxide des Titans (TiO2),
Zinks (ZnO), Eisens (z. B. Fe2O3),
Zirkoniums (ZrO2), Siliciums (SiO2), Mangans (z. B. MnO), Aluminiums (Al2O3), Cers (z. B.
Ce2O3), Mischoxide der
entsprechenden Metalle sowie Abmischungen aus solchen Oxiden sowie
das Sulfat des Bariums (BaSO4).
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Die
Pigmente können
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung auch in Form kommerziell
erhältlicher öliger oder
wässriger
Vordispersionen zur Anwendung kommen. Diesen Vordispersionen können vorteilhaft
Dispergierhilfsmittel und/oder Solubilisationsvermittler zugesetzt
sein.
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Die
Pigmente können
erfindungsgemäß vorteilhaft
oberflächlich
behandelt („gecoatet") sein, wobei beispielsweise
ein hydrophiler, amphiphiler oder hydrophober Charakter gebildet
werden bzw. erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen,
dass die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophilen
und/oder hydrophoben anorganischen und/oder organischen Schicht
versehen werden. Die verschiedenen Oberflächenbeschichtungen können im
Sinne der vorliegenden Erfindung auch Wasser enthalten.
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Anorganische
Oberflächenbeschichtungen
im Sinne der vorliegenden Erfindung können bestehen aus Aluminiumoxid
(Al2O3), Aluminiumhydroxid
Al(OH)3, bzw. Aluminiumoxidhydrat (auch:
Alumina, CAS-Nr.: 1333-84-2), Natriumhexametaphosphat (NaPO3)6, Natriummeta phosphat
(NaPO3)n, Siliciumdioxid
(SiO2) (auch: Silica, CAS-Nr.: 7631-86-9),
oder Eisenoxid (Fe2O3).
Diese anorganischen Oberflächenbeschichtungen können allein,
in Kombination und/oder in Kombination mit organischen Beschichtungsmaterialien
vorkommen.
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Organische
Oberflächenbeschichtungen
im Sinne der vorliegenden Erfindung können bestehen aus pflanzlichem
oder tierischem Aluminiumstearat, pflanzlicher oder tierischer Stearinsäure, Laurinsäure, Dimethylpolysiloxan
(auch: Dimethicone), Methylpolysiloxan (Methicone), Simethicone
(einem Gemisch aus Dimethylpolysiloxan mit einer durchschnittlichen
Kettenlänge
von 200 bis 350 Dimethylsiloxan-Einheiten und Silicagel) oder Alginsäure. Diese
organischen Oberflächenbeschichtungen
können
allein, in Kombination und/oder in Kombination mit anorganischen
Beschichtungsmaterialien vorkommen.
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Erfindungsgemäß geeignete
Zinkoxidpartikel und Vordispersionen von Zinkoxidpartikeln sind
unter folgenden Handelsbezeichnungen bei den aufgeführten Firmen
erhältlich:
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Geeignete
Titandioxidpartikel und Vordispersionen von Titandioxidpartikeln
sind unter folgenden Handelsbezeichnungen bei den aufgeführten Firmen
erhältlich:
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Vorteilhafte
UV-A-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Dibenzoylmethanderivate,
insbesondere das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan (CAS-Nr. 70356-09-1), welches von
Givaudan unter der Marke Parsol® 1789
und von Merck unter der Handelsbezeichnung Eusolex® 9020
verkauft wird.
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Ebenfalls
geeignete UV-A Filtersubstanzen sind Hydroxybenzophenone. Diese
zeichnen sich durch die folgende Strukturformel aus:
worin
- • R1 und R2 unabhängig voneinander
Wasserstoff, C1-C20-Alkyl,
C3-C10-Cycloalkyl
oder C3-C10-Cycloalkenyl bedeuten, wobei die Substituenten
R1 und R2 gemeinsam
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen 5- oder
6-Ring bilden können
und
- • R3 einen C1-C20-Alkyl
Rest bedeutet.
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Ein
besonders vorteilhaftes Hydroxybenzophenon im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist der 2-(4'-Diethylamino-2'-hydoxybenzoyl)-benzoesäurehexylester
(auch: Aminobenzophenon), welcher sich durch folgende Struktur auszeichnet:
und unter dem Uvinul A Plus
bei der Fa. BASF erhältlich
ist.
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Die
Gesamtmenge an einem oder mehreren Hydroxybenzophenonen in den fertigen
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen wird vorteilhaft
aus dem Bereich 0,01 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1
bis 10 Gew.-% gewählt,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
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Vorteilhafte
weitere UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind sulfonierte, wasserlösliche
UV-Filter, wie z. B.:
- • Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure und
ihre Salze, besonders die entsprechenden Natrium-, Kalium- oder
Triethanolammonium-Salze, insbesondere das Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure-bis-natriumsalz
mit der INCI-Bezeichnung
Bisimidazylate (CAS-Nr.: 180898-37-7), welches beispielsweise unter
der Handelsbezeichnung Neo Heliopan AP bei Haarmann & Reimer erhältlich ist;
- • Salze
der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure, wie ihr Natrium-, Kalium-
oder ihr Triethanolammonium-Salz sowie die Sulfonsäure selbst
mit der INCI Bezeichnung Phenylbenzimidazole Sulfonsäure (CAS.-Nr.
27503-81-7), welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
Eusolex 232 bei Merck oder unter Neo Heliopan Hydro bei Haarmann & Reimer erhältlich ist;
- • 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol
(auch: 3,3'-(1,4-Phenylendimethylene)-bis-(7,7-dimethyl-2-oxo-bicyclo-[2.2.1]hept-1-ylmethan
Sulfonsäure)
und dessen Salze (besonders die entprechenden 10-Sulfato-verbindungen,
insbesondere das entsprechende Natrium-, Kalium- oder Triethanolammonium-Salz),
das auch als Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) bezeichnet
wird. Benzol-1,4-di(2-oxo-3-bornylidenmethyl-10-sulfonsäure) hat die INCI-Bezeichnung
Terephtalidene Dicampher Sulfonsäure
(CAS.-Nr.: 90457-82-2) und ist beispielsweise unter dem Handelsnamen
Mexoryl SX von der Fa. Chimex erhältlich;
- • Sulfonsäure-Derivate
des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
deren Salze.
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Vorteilhafte
UV-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind ferner
sogenannte Breitbandfilter, d.h. Filtersubstanzen, die sowohl UV-A-
als auch UV-B-Strahlung absorbieren.
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Vorteilhafte
Breitbandfilter oder UV-B-Filtersubstanzen sind beispielsweise Triazinderivate,
wie z. B.
- • 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy)-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin
(INCI: Aniso Triazin), welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® S
bei der CIBA-Chemikalien
GmbH erhältlich
ist;
- • Diethylhexylbutylamidotriazon
(INCI: Diethylhexylbutamidotriazone), welches unter der Handelsbezeichnung
UVASORB HEB bei Sigma 3V erhältlich
ist;
- • 4,4',4''-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris-benzoesäure-tris(2-ethylhexylester),
auch: 2,4,6-Tris-[anilino-(p-carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)]-1,3,5-triazin
(INCI: Ethylhexyl Triazone), welches von der BASF Aktiengesellschaft
unter der Warenbezeichnung UVINUL® T
150 vertrieben wird.
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Ein
vorteilhafter Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist auch das 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol),
welches unter der Handelsbezeichnung Tinosorb® M
bei der CIBA-Chemikalien GmbH erhältlich ist.
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Vorteilhafter
Breitbandfilter im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner das
2-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-[2-methyl-3-[1,3,3,3-tetramethyl-1-[(trimethylsilyl)oxy]disiloxanyl]propyl]-phenol (CAS-Nr.: 155633-54-8)
mit der INCI-Bezeichnung Drometrizole Trisiloxane, welches unter
der Handelsbezeichnung Mexoryl® XL bei der Fa. Chimex
erhältlich
ist.
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Die
weiteren UV-Filtersubstanzen können öllöslich oder
wasserlöslich
sein.
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Vorteilhafte öllösliche UV-B-
und/oder Breitband-Filtersubstanzen im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind z. B.:
- • 3-Benzylidencampher-Derivate,
vorzugsweise 3-(4-Methylbenzyliden)campher, 3-Benzylidencampher;
- • 4-Aminobenzoesäure-Derivate,
vorzugsweise 4-(Dimethylamino)-benzoesäure(2-ethylhexyl)ester, 4-(Dimethylamino)benzoesäureamylester;
- • Derivate
des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon
- • sowie
an Polymere gebundene UV-Filter.
- • 3-(4-(2,2-bis
Ethoxycarbonylvinyl)-phenoxy)propenyl)-methoxysiloxan/Dimethylsiloxan – Copolymer
welches beispielsweise unter der Handelsbezeichnung Parsol® SLX
bei Hoffmann La Roche erhältlich
ist.
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Vorteilhafte
wasserlösliche
Filtersubstanzen sind z. B.:
Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers,
wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornylidenmethyl)sulfonsäure und
deren Salze.
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Eine
weiterere erfindungsgemäß vorteilhaft
zu verwendende Lichtschutzfiltersubstanz ist das Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat
(Octocrylen), welches von BASF unter der Bezeichnung Uvinul® N
539 erhältlich
ist.
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Besonders
vorteilhafte Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung,
die sich durch einen hohen bzw. sehr hohen UV-A- und/oder UV-B-Schutz
auszeichnen, enthalten neben der oder den erfindungsgemäßen Filtersubstanzen)
bevorzugt ferner weitere UV-A- und/oder Breitbandfilter, insbesondere
Dibenzoylmethanderivate [beispielsweise das 4-(tert.-Butyl)-4'-methoxydibenzoylmethan],
Phenylen-1,4-bis-(2-benzimidazyl)-3,3'-5,5'-tetrasulfonsäure und/oder
ihre Salze, das 1,4-di(2-oxo-10-Sulfo-3-bornylidenmethyl)-Benzol und/oder
dessen Salze und/oder das 2,4-Bis-{[4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy)-phenyl}-6-(4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin, jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander.
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Die
Liste der genannten UV-Filter, die im Sinne der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden können, soll
selbstverständlich
nicht limitierend sein.
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Vorteilhaft
enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen
die Substanzen, die UV-Strahlung im UV-A- und/oder UV-B-Bereich
absorbieren, in einer Gesamtmenge von z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 15,0 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische
Zubereitungen zur Verfügung
zu stellen, die das Haar bzw. die Haut vor dem gesamten Bereich
der ultravioletten Strahlung schützen.
Sie können
auch als Sonnenschutzmittel fürs
Haar dienen.
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Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
und dermatologischen Zubereitungen können kosmetische Wirk-, Hilfs-
und/oder Zusatzstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen
verwendet werden, z.B. Antioxidationsmittel, Konservierungsmittel,
Bakterizide, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Hydrokolloide
zum Verdicken, Pigmente, die färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren,
weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen,
Fette, Öle,
Wachse oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung
wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte,
organische Lösungsmittel oder
Silikonderivate.
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Sofern
die kosmetische oder dermatologische Zubereitung im Sinne der vorliegenden
Erfindung eine Lösung
oder Emulsion oder Dispersion darstellt, können als Lösungsmittel bzw Lipidkomponenten
verwendet werden:
- – Wasser oder wäßrige Lösungen
- – Öle, wie
Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizinusöl;
- – Fette,
Wachse und andere natürliche
und synthetische Fettkörper,
vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger
C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- – Alkohole,
Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise
Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether,
Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl-
oder -monoethylether und analoge Produkte.
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Insbesondere
werden Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel verwendet. Bei
alkoholischen Lösungsmitteln
kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
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Die Ölphase der
Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen
im Sinne der vorliegenden Erfindung wird vorteilhaft gewählt aus
der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und
gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat,
Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat,
Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat,
2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat,
Erucyloleat, Erucylerucat sowie synthetische, halbsynthetische und
natürliche
Gemische solcher Ester, z.B. Jojobaöl.
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Ferner
kann die Ölphase
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, der Silkonöle,
der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z.B.
Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen
mehr.
-
Auch
beliebige Abmischungen solcher Öl-
und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein,
Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente
der Ölphase
einzusetzen.
-
Vorteilhaft
wird die Ölphase
gewählt
aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat,
Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat,
Capryl-Caprinsäure-triglycerid,
Dicaprylylether.
-
Besonders
vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat
und 2-Ethylhexylisostearat, Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat
und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen aus C12-15-Alkybenzoat, 2-Ethylhexylisostearat
und Isotridecylisononanoat.
-
Ganz
besonders bevorzugte Ölkomponenten
sind Dibutyladipat sowie Kokosglyceride (z.B. bekannt unter dem
Handelsnamen Myritol 331 der Firma Henkel KGaA)
-
Von
den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Polyisobuten, Squalan und
Squalen vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
-
Vorteilhaft
kann die Ölphase
ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen oder
vollständig
aus solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den Silikonölen einen
zusätzlichen
Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten
zu verwenden.
-
Vorteilhaft
wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl eingesetzt.
Aber auch andere Silikonöle
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden,
beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
-
Besonders
vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotridecylisononanoat,
aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
-
Die
erfindungsgemäßen als
Gelemulsionen vorliegenden Zubereitungen können weitere Emulgatoren enthalten.
Diese Emulgatoren können
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der nichtionischen, anionischen, kationischen
oder amphoteren Emulgatoren.
-
Unter
den nichtionischen Emulgatoren befinden sich
- a)
Partialfettsäureester
und Fettsäureester
mehrwertiger Alkohole und deren ethoxylierte Derivate (z. B. Glycerylmonostearate,
Sorbitanstearate, Sucrosestearate)
- b) ethoxylierte Fettalkohole und Fettsäuren
- c) ethoxilierte Fettamine, Fettsäureamide, Fettsäurealkanolamide
- d) Alkylphenolpolyglycolether (z.B. Triton X)
- e) Zuckerderivate (Ester und/oder Ether von Glucose, Saccharose
und anderen Zuckern; z.B. Alkylpolyglycoside wie Polyglyceryl-3-Methylglucose-Distearat,
Methylglucosesesquistearat)
-
Unter
den anionischen Emulgatoren befinden sich
- a)
Seifen (z. B. Natriumstearat)
- b) Fettalkoholsulfate
- c) Mono-, Di- und Trialkylphosphosäureester und deren Ethoxylate
-
Unter
den kationischen Emulgatoren befinden sich
- a)
quaternäre
Ammoniumverbindungen mit einem langkettigen aliphatischen Rest z.B.
Distearyldimonium Chloride
-
Unter
den amphoteren Emulgatoren befinden sich
- a)
Alkylamininoalkancarbonsäuren
- b) Betaine, Sulfobetaine
- c) Imidazolinderivate
-
Weiterhin
gibt es natürlich
vorkommende Emulgatoren, zu denen Bienenwachs, Wollwachs, Lecithin und
Sterole gehören.
-
O/W-Emulgatoren
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der polyethoxylierten bzw. polypropoxylierten
bzw. polyethoxylierten und polypropoxylierten Produkte, z. B.:
- – der
Fettalkoholethoxylate
- – der
ethoxylierten Wollwachsalkohole,
- – der
Polyethylenglycolether der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH2-O-)n-R',
- – der
Fettsäureethoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-H,
- – der
veretherten Fettsäureethoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-R',
- – der
veresterten Fettsäureethoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH2-O-)n-C(O)-R',
- – der
Polyethylenglycolglycerinfettsäureester
- – der
ethoxylierten Sorbitanester
- – der
Cholesterinethoxylate
- – der
ethoxylierten Triglyceride
- – der
Alkylethercarbonsäuren
der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH2-O-)n-CH2-COOH nd n eine Zahl von 5 bis 30 darstellen,
- – der
Polyoxyethylensorbitolfettsäureester,
- – der
Alkylethersulfate der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH2-O-)n-SO3-H
- – der
Fettalkoholpropoxylate der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-H,
- – der
Polypropylenglycolether der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-R',
- – der
propoxylierten Wollwachsalkohole,
- – der
veretherten Fettsäurepropoxylate
R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-R',
- – der
veresterten Fettsäurepropoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-C(O)-R',
- – der
Fettsäurepropoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-H,
- – der
Polypropylenglycolglycerinfettsäureester
- – der
propoxylierten Sorbitanester
- – der
Cholesterinpropoxylate
- – der
propoxylierten Triglyceride
- – der
Alkylethercarbonsäuren
der allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)O-)n-CH2-COOH
- – der
Alkylethersulfate bzw. die diesen Sulfaten zugrundeliegenden Säuren der
allgemeinen Formel R-O-(-CH2-CH(CH3)-O-)n-SO3-H
- – der
Fettalkoholethoxylate/propoxylate der allgemeinen Formel R-O-Xn-Ym-H ,
- – der
Polypropylenglycolether der allgemeinen Formel R-O-Xn-Ym-R',
- – der
veretherten Fettsäurepropoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-Xn-Ym-R',
- – der
Fettsäureethoxylate/propoxylate
der allgemeinen Formel R-COO-Xn-Ym-H,.
-
Erfindungsgemäß besonders
vorteilhaft werden die eingesetzten polyethoxylierten bzw. polypropoxylierten
bzw. polyethoxylierten und polypropoxylierten O/W-Emulgatoren gewählt aus
der Gruppe der Substanzen mit HLB-Werten von 11 – 18, ganz besonders vorteilhaft
mit mit HLB-Werten von 14,5 – 15,5,
sofern die O/W-Emulgatoren gesättigte
Reste R und R' aufweisen.
Weisen die O/W-Emulgatoren ungesättigte
Reste R und/oder R' auf,
oder liegen Isoalkylderivate vor, so kann der bevorzugte HLB-Wert
solcher Emulgatoren auch niedriger oder darüber liegen.
-
Es
ist von Vorteil, die Fettalkoholethoxylate aus der Gruppe der ethoxylierten
Stearylalkohole, Cetylalkohole, Cetylstearylalkohole (Cetearylalkohole)
zu wählen.
Insbesondere bevorzugt sind:
-
Polyethylenglycol(13)stearylether
(Steareth-13), Polyethylenglycol(14)stearylether (Steareth-14), Polyethylenglycol(15)stearylether
(Steareth-15), Polyethylenglycol(16)stearylether (Steareth-16),
Polyethylenglycol(17)stearylether (Steareth-17), Polyethylenglycol(18)stearylether
(Steareth-18), Polyethylenglycol(19)stearylether (Steareth-19),
Polyethylenglycol(20)stearylether (Steareth-20),
-
Polyethylenglycol(12)isostearylether
(Isosteareth-12), Polyethylenglycol(13)isostearylether (Isosteareth-13),
Polyethylenglycol(14)isostearylether (Isosteareth-14), Polyethylenglycol(15)isostearylether
(Isosteareth-15), Polyethylenglycol(16)isostearylether (Isosteareth-16),
Polyethylenglycol(17)isostearylether (Isosteareth-17), Polyethylenglycol(18)isostearylether
(Isosteareth-18), Polyethylenglycol(19)isostearylether (Isosteareth-19),
Polyethylenglycol(20)isostearylether (Isosteareth-20),
-
Polyethylenglycol(13)cetylether
(Ceteth-13), Polyethylenglycol(14)cetylether (Ceteth-14), Polyethylenglycol(15)cetylether
(Ceteth-15), Polyethylenglycol(16)cetylether (Ceteth-16), Polyethylenglycol(17)cetylether
(Ceteth-17), Polyethylenglycol(18)cetylether (Ceteth-18), Polyethylenglycol(19)cetylether
(Ceteth-19), Polyethylenglycol(20)cetylether (Ceteth-20),
-
Polyethylenglycol(13)isocetylether
(Isoceteth-13), Polyethylenglycol(14)isocetylether (Isoceteth-14), Polyethylenglycol(15)isocetylether
(Isoceteth-15), Polyethylenglycol(16)isocetylether (Isoceteth-16),
Polyethylenglycol(17)isocetylether (Isoceteth-17), Polyethylenglycol(18)isocetylether
(Isoceteth-18), Polyethylenglycol(19)isocetylether (Isoceteth-19),
Polyethylenglycol(20)isocetylether (Isoceteth-20),
-
Polyethylenglycol(12)oleylether
(Oleth-12), Polyethylenglycol(13)oleylether (Oleth-13), Polyethylenglycol(14)oleylether
(Oleth-14), Polyethylenglycol(15)oleylether (Oleth-15),
-
Polyethylenglycol(12)laurylether
(Laureth-12), Polyethylenglycol(12)isolaurylether (Isolaureth-12).
-
Polyethylenglycol(13)cetylstearylether
(Ceteareth-13), Polyethylenglycol(14)cetylstearylether (Ceteareth-14),
Polyethylenglycol(15)cetylstearylether (Ceteareth-15), Polyethylenglycol(16)cetylstearylether
(Ceteareth-16), Polyethylenglycol(17)cetylstearylether (Ceteareth-17),
Polyethylenglycol(18)cetylstearylether (Ceteareth-18), Polyethylenglycol(19)cetylstearylether
(Ceteareth-19), Polyethylenglycol(20)cetylstearylether (Ceteareth-20),
-
Es
ist ferner von Vorteil, die Fettsäureethoxylate aus folgender
Gruppe zu wählen:
-
Polyethylenglycol(20)stearat,
Polyethylenglycol(21)stearat, Polyethylenglycol(22)stearat, Polyethylenglycol(23)stearat,
Polyethylenglycol(24)stearat, Polyethylenglycol(25)stearat,
-
Polyethylenglycol(12)isostearat,
Polyethylenglycol(13)isostearat, Polyethylenglycol(14)isostearat,
Polyethylenglycol(15)isostearat, Polyethylenglycol(16)isostearat,
Polyethylenglycol(17)isostearat, Polyethylenglycol(18)isostearat,
Polyethylenglycol(19)isostearat, Polyethylenglycol(20)isostearat,
Polyethylenglycol(21)isostearat, Polyethylenglycol(22)isostearat,
Polyethylenglycol(23)isostearat, Polyethylenglycol(24)isostearat,
Polyethylenglycol(25)isostearat,
-
Polyethylenglycol(12)oleat,
Polyethylenglycol(13)oleat, Polyethylenglycol(14)oleat, Polyethylenglycol(15)oleat,
Polyethylenglycol(16)oleat, Polyethylenglycol(17)oleat, Polyethylenglycol(18)oleat,
Polyethylenglycol(19)oleat, Polyethylenglycol(20)oleat
-
Als
ethoxylierte Alkylethercarbonsäure
bzw. deren Salz kann vorteilhaft das Natriumlaureth-11-carboxylat verwendet
werden.
-
Als
Alkylethersulfat kann Natrium Laureth 1-4 sulfat vorteilhaft verwendet
werden.
-
Als
ethoxyliertes Cholesterinderivat kann vorteilhaft Polyethylenglycol(30)Cholesterylether
verwendet werden. Auch Polyethylenglycol(25)Sojasterol hat sich
bewährt.
-
Als
ethoxylierte Triglyceride können
vorteilhaft die Polyethylenglycol(60) Evening Primrose Glycerides verwendet
werden (Evening Primrose = Nachtkerze).
-
Weiterhin
ist von Vorteil, die Polyethylenglycolglycerinfettsäureester
aus der Gruppe Polyethylenglycol(20)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(21)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(22)glyceryllaurat, Polyethylenglycol(23)glyceryllaurat,
Polyethylenglycol(6)glycerylcaprat/caprinat, Polyethylenglycol(20)glyceryloleat,
Polyethylenglycol(20)glycerylisostearat, Polyethylenglycol(18)glyceryloleat/cocoat
zu wählen.
-
Es
ist ebenfalls günstig,
die Sorbitanester aus der Gruppe Polyethylenglycol(20)sorbitanmonolaurat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonostearat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonoisostearat, Polyethylenglycol(20)sorbitanmonopalmitat,
Polyethylenglycol(20)sorbitanmonooleat zu wählen.
-
Als
vorteilhafte W/O-Emulgatoren können
eingesetzt werden: Fettalkohole mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen,
Monoglycerinester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen, Diglycerinester gesättigter und/oder
ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen, Monoglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen, Diglycerinether gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkohole einer Kettenlänge von 8
bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen, Propylenglycolester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen sowie Sorbitanester gesättigter
und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 – 18
C-Atomen.
-
Insbesondere
vorteilhafte W/O-Emulgatoren sind Glycerylmonostearat, Glycerylmonoisostearat,
Glycerylmonomyristat, Glycerylmonooleat, Diglycerylmonostearat,
Diglycerylmonoisostearat, Propylenglycolmonostearat, Propylenglycolmonoisostearat,
Propylenglycolmonocaprylat, Propylenglycolmonolaurat, Sorbitanmonoisostearat,
Sorbitanmonolaurat, Sorbitanmonocaprylat, Sorbitanmonoisooleat,
Saccharosedistearat, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol,
Behenylalkohol, Isobehenylalkohol, Selachylalkohol, Chimylalkohol,
Polyethylenglycol(2)stearylether (Steareth-2), Glycerylmonolaurat,
Glycerylmonocaprinat, Glycerylmonocaprylat.
-
Erfindungsgemäß bevorzugter
Emulgator ist das Glycerylstearatcitrat. Dieser ist beispielsweise
unter den Produktbezeichnungen „IMWITOR® 370" der Firma Hüls AG und "Axol C 62®" der Goldschmidt
AG erhältlich.
-
Fettalkohole
sind Neutrale, leicht emulgierbare, hochsiedende, ölige Flüssigkeiten
oder weiche, farblose Massen, die in Wasser praktisch unlöslich sind.
-
Erfindungsgemäß können einwertige
Alkohole mit 8–30
Kohlenstoffatomen in geraden Ketten, insbesondere n-Octanol, sek.
Octanol, n-Nonylalkohol, n-Decanol, n-Undecanol, Dodecanol (Laurin-alkohol),
Myristinalkohol, Cetyl-alkohol, Stearinalkohol, Oleinalkohol, Isooctylalkohol,
Isononylalkohol, Isodecylalkohol, Isotridecylalkohol u. Isooctadecylalkohol,
Cetylalkohol, Stearylalkohol, Carnaubylalkohol, Cetylalkohol, Myricylalkohol,
Cetostearylalkohol; der Laurylvalkohol, Myristylalkohol, Octyldodecanol,
Oleylalkohol und Stearylalkohol, verwendet werden.
-
Als
weitere Hydrokolloide lassen sich erfindungsgemäß Xanthan-Gummi und Cellulosederivate
einsetzen.
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Weiterhin
vorteilhaft ist die Verwendung von derivatisierten Gummen wie z.B.
Hydroxypropyl Guar (Jaguar® HP 8).
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Unter
den Polysacchariden und -derivaten befinden sich z.B. Hyaluronsäure, Chitin
und Chitosan, Chondroitinsulfate, Stärke und Stärkederivate.
-
Unter
den Cellulosederivaten befinden sich z.B. Methylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose.
-
Unter
den Schichtsilikaten befinden sich natürlich vorkommende und synthetische
Tonerden wie z.B. Montmorillonit, Bentonit, Hektorit, Laponit, Magnesiumaluminiumsilikate
wie Veegum®.
Diese können
als solche oder in modifizierter Form verwendet werden wie z.B.
Stearylalkonium Hektorite.
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Weiterhin
können
vorteilhaft auch Kieselsäuregele
verwendet werden.
-
Unter
den Polymeren befinden sich z.B. Polyvinylalkohole, PVP, PVP / VA
Copolymere, Polyglycole.
-
Erfindungsgemäß verwendete
wasserhaltige Kosmetika enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl,
z.B. Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin, Dipropylenglycol,
Butylenglycol und Wasser bzw. ein vorstehend genanntes Öl in Gegenwart
eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen vorzugsweise
Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig-alkoholischen oder alkoholischen
Gelen vorzugweise ein Polyacrylat ist.
-
Feste
Stifte enthalten z.B. natürliche
oder synthetische Wachse, Fettalkohole oder Fettsäureester.
Bevorzugt werden Lippenpflegestifte sowie Stiftformulierungen zur
Körperdesodorierung
verwendet.
-
Übliche Grundstoffe,
welche für
die Verwendung als kosmetische Stifte im Sinne der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind flüssige Öle (z.B.
Paraffinöle,
Ricinusöl,
Isopropylmyristat), halbfeste Bestandteile (z.B. Vaseline, Lanolin),
feste Bestandteile (z.B. Bienenwachs, Ceresin und Mikrokristalline
Wachse bzw. Ozokerit) sowie hochschmelzende Wachse (z.B. Carnaubawachs,
Candelillawachs).
-
Als
Treibmittel für
aus Aerosolbehältern
versprühbare
kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen im Sinne der
vorliegenden Erfindung sind die üblichen
bekannten leichtflüchtigen,
verflüssigten Treibmittel,
beispielsweise Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan) geeignet,
die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch
Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
-
Natürlich weiß der Fachmann,
daß es
an sich nichttoxische Treibgase gibt, die grundsätzlich für die Verwirklichung der vorliegenden
Erfindung in Form von Aerosolpräparaten
geeignet wären,
auf die aber dennoch wegen bedenklicher Wirkung auf die Umwelt oder
sonstiger Begleitumstände
verzichtet werden sollte, insbesondere Fluorkohlenwasserstoffe und
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
-
Es
ist vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung, wenn die erfindungsgemäße Zubereitung
ein oder mehrere Hydrokolloide in einer Konzentration von 0,01 bis
10 Gewichts-%, bevorzugt
in einer Konzentration von 0,1 bis 7 Gewichts-% und ganz besonders
bevorzugt in einer Konzentration von 0,3 bis 5 Gewichts-%, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung enthält. Diese
Hydrokolloide können
zum Beispiel zur Steigerung der Viskosität und / oder der Stabilität von Emulsionen,
Hydrodispersionen oder anderen kosmeischen oder dermatologischen
Formulierungen eingesetzt werden.
-
Als
erfindungsgemäß vorteilhafte
Hydrokolloide werden Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum,
Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl,
Stärke,
Dextrine, Gelatine, Casein, Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propyl-cellulosederivate,
Polysaccharide, Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Ammoniumacryloyldimethyltaurate/Vinylpyrrolidoncopolymere
und Ammoniumpolyacryl-dimethyltauramide, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether,
Polyimine, Polyamide, Polykieselsäuren, Tonmineralien, Zeolithe,
Kieselsäuren
eingesetzt.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Hydrokolloide sind beispielsweise Methylcellulosen, als welche die
Methylether der Cellulose bezeichnet werden. Sie zeichnen sich durch
die folgende Strukturformel aus
in der R ein Wasserstoff
oder eine Methylgruppe darstellen kann.
-
Insbesondere
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die im allgemeinen
ebenfalls als Methylcellulosen bezeichneten Cellulosemischether,
die neben einem dominierenden Gehalt an Methyl- zusätzlich 2-Hydroxyethyl-,
2-Hydroxypropyl- oder 2-Hydroxybutyl-Gruppen enthalten. Besonders
bevorzugt sind (Hydroxypropyl)methylcellulosen, beispielsweise die
unter der Handelsbezeichnung Methocel E4M bei der Dow Chemical Comp.
erhältlichen.
-
Erfindungsgemäß ferner
vorteilhaft ist Natriumcarboxymethylcellulose, das Natrium-Salz
des Glykolsäureethers
der Cellulose, für
welches R in Strukturformel I ein Wasserstoff und/oder CH2-COONa
darstellen kann. Besonders bevorzugt ist die unter der Handelsbezeichnung
Natrosol Plus 330 CS bei Aqualon erhältliche, auch als Cellulose
Gum bezeichnete Natriumcarboxymethylcellulose.
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Bevorzugt
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner Xanthan (CAS-Nr.
11138-66-2), auch Xanthan Gummi genannt, welches ein anionisches
Heteropolysaccharid ist, das in der Regel durch Fermentation aus
Maiszucker gebildet und als Kaliumsalz isoliert wird. Es wird von
Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben
Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2×106 bis 24×106 produziert. Xanthan wird
aus einer Kette mit β-1,4-gebundener Glucose
(Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der Untergruppen
besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat und Pyruvat. Xanthan
ist die Bezeichnung für
das erste mikrobielle anionische Heteropolysaccharid. Es wird von
Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben
Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2-15 106 produziert.
Xanthan wird aus einer Kette mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der
Untergruppen besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat
und Pyruvat. Die Anzahl der Pyruvat-Einheiten bestimmt die Viskosität des Xanthans.
Xanthan wird in zweitägigen
Batch-Kulturen mit einer Ausbeute von 70-90 %, bezogen auf eingesetztes
Kohlenhydrat, produziert. Dabei werden Ausbeuten von 25-30 g/l erreicht.
Die Aufarbeitung erfolgt nach Abtöten der Kultur durch Fällung mit
z. B. 2-Propanol. Xanthan wird anschließend getrocknet und gemahlen.
-
Vorteilhafter
Gelbildner im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner Carrageen,
ein gelbildender und ähnlich
wie Agar aufgebauter Extrakt aus nordatlant., zu den Florideen zählenden
Rotalgen (Chondrus crispus u. Gigartina stellata).
-
Häufig wird
die Bezeichnung Carrageen für
das getrocknete Algenprodukt und Carrageenan für den Extrakt aus diesem verwendet.
Das aus dem Heißwasserextrakt
der Algen ausgefällte
Carrageen ist ein farbloses bis sandfarbenes Pulver mit einem Molekulargewichtsbereich
von 100 000–800
000 und einem Sulfat-Gehalt von ca. 25 %. Carrageen, das in warmem
Wasser sehr leicht löslich
ist; beim Abkühlen
bildet sich ein thixotropes Gel, selbst wenn der Wassergehalt 95–98 % beträgt. Die
Festigkeit des Gels wird durch die Doppelhelix-Struktur des Carrageens
bewirkt. Beim Carrageenan unterscheidet man drei Hauptbestandteile: Die
gelbildende κ-Fraktion
besteht aus D-Galactose-4-sulfat und 3,6-Anhydro-α-D-galactose,
die abwechselnd in 1,3- und 1,4-Stellung glykosidisch verbunden
sind (Agar enthält
demgegenüber
3,6-Anhydro-α-L-galactose). Die
nicht gelierende λ-Fraktion
ist aus 1,3-glykosidisch verknüpf ten
D-Galactose-2-sulfat und 1,4-verbundenen D-Galactose-2,6-disulfat-Resten
zusammengesetzt u. in kaltem Wasser leicht löslich. Das aus D-Galactose-4-sulfat
in 1,3-Bindung und 3,6-Anhydro-α-D-galactose-2-sulfat
in 1,4-Bindung aufgebaute ι-Carrageenan ist
sowohl wasserlöslich
als auch gelbildend. Weitere Carrageen-Typen werden ebenfalls mit
griechischen Buchstaben bezeichnet: α, β, γ, μ, ν, ξ, π, ω, χ. Auch die Art vorhandener
Kationen (K+, NH4+, Na+, Mg2+, Ca2+) beeinflußt die Löslichkeit der Carrageene.
-
Polyacrylate
sind ebenfalls vorteilhaft im sinne der vorliegenden Erfindung zu
verwendende Gelatoren. Erfindungsgemäß vorteilhafte Polyacrylate
sind Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, insbesondere solche, die aus
der Gruppe der sogenannten Carbomere oder Carbopole (Carbopol
® ist
eigentlich eine eingetragene Marke der NOVEON Inc.) gewählt werden.
Insbesondere zeichnen sich das oder die erfindungsgemäß vorteilhaften
Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere durch die folgende Struktur aus:
-
Darin
stellen R' einen
langkettigen Alkylrest und x und y Zahlen dar, welche den jeweiligen
stöchiometrischen
Anteil derjeweiligen Comonomere symbolisieren.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Acrylat-Copolymere und/oder Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, welche
unter den Handelbezeichnungen Carbopol® 1382,
Carbopol® 981
und Carbopol® 5984,
Aqua SF-1 von der NOVEON Inc. bzw. als Aculyn® 33
von International Specialty Products Corp. erhältlich sind. Weiterhin bevorzugt
sind die Carbomere Carbopol EDT 2001, ETD 2020 und ETD 2050.
-
Ferner
vorteilhaft sind Copolymere aus C10-30-Alkylacrylaten und einem
oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder
deren Ester, die kreuzvernetzt sind mit einem Allylether der Saccharose
oder einem Allylether des Pentaerythrit.
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Vorteilhaft
sind Verbindungen, die die INCI-Bezeichnung „Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate
Crosspolymer" tragen.
Insbesondere vorteilhaft sind die unter den Handelsbezeichnungen
Pemulen TR1 und Pemulen TR2 bei der NOVEON Inc. erhältlichen.
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Vorteilhaft
sind ferner Verbindungen, die die INCI-Bezeichnung „acrylates/C12-24
pareth-25 acrylate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Synthalen® W2000
bei der 3V Inc. erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/steareth-20
methacrylate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Aculyn® 22
bei der International Specialty Products Corp. erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/steareth-20
itaconate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Structure 2001® bei
der National Starch erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/aminoacrylates/C10-30
alkyl PEG-20 itaconate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Structure Plus® bei
der National Starch erhältlich)
und ähnliche
Polymere.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist es insbesondere, neutralisierte oder teilneutralisierte Polyacrylate (z.B.
Carbopole der Firma Noveon) einzusetzen.
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Erfindungsgemäße Zubereitungen,
die haarkosmetische Reinigungszubereitungen für das Haar bzw. die Kopfhaut
darstellen, können
in flüssiger
oder fester Form vorliegen. Sie enthalten vorzugsweise mindestens
eine anionische, nicht-ionische oder amphotere oberflächenaktive
Substanz oder Gemische daraus, gegebenenfalls einen Elektrolyten
und Hilfsmittel, wie sie üblicherweise
dafür verwendet
werden. Die oberflächenaktive
Substanz kann in einer Konzentration zwischen 1 und 94 Gew.-% in
den Reinigungszubereitungen vorliegen, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitungen, insbesondere aber zwischen 1 und 50 Gew.-%.
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Insbesondere
können
erfindungsgemäße wäßrige kosmetische
Reinigungsmittel oder für
die wäßrige Reinigung
bestimmte wasserarme oder wasserfreie Reinigungsmittelkonzentrate
anionische, nichtionische und/oder amphotere Tenside enthalten,
beispielsweise herkömmliche
Seifen, z.B. Fettsäuresalze
des Natriums, Alkylsulfate, Alkylethersulfate, Alkan- und Alkylbenzolsulfonate,
Sulfoacetate, Sulfobetaine, Sarcosinate, Amidosulfobetaine, Sulfosuccinate,
Sulfobernsteinsäurehalbester,
Alkylethercarboxylate, Eiweiß-Fettsäure-Kondensate,
Alkylbetaine und Amidobetaine, Fettsäurealkanolamide, Polyglycolether-Derivate
enthalten.
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Anionische
Tenside werden vorzugsweise in Konzentrationenzwischen 5 Gew.-%
und 20 Gew.-% eingesetzt. In Frage kommen z.B. Sodium Laureth Sulfate
wie es unter der Bezeichnung Texapon N 70 von der Gesellschaft Henkel
angeboten wird oder Disodium Laureth Sulfosuccinate wie es unter
der Bezeichnung Rewopol SBFA 30 von der Gesellschaft Witco angeboten
wird. Nichtionische Tenside werden vorzugsweise in Konzentrationen
von 1 Gew.% bis 10 Gew.-% eingesetzt. Beispiele sind Decyl Glucoside
wie es unter der Bezeichnung Oramix NS 10 von der Gesellschaft Seppic
angeboten wird oder Polysorbate 80 wie es unter der Bezeichnung
Tween 80 von der Gesellschaft ICI angeboten wird. Amphotere Tenside
werden vorzugsweise in Konzentrationen von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%
eingesetzt. Beispiele sind Cocamidopropyl Betaine wie es als Tego
Betain von der Gesellschaft Goldschmidt angeboten wird oder Sodium
Cocoamphoacetate wie es unter der Bezeichnung Miranol Ultra von
der Gesellschaft Rhone Poulenc angeboten wird.
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Die
Prozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
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Weiterhin
können
in den haarkosmetischen Reinigungsmitteln Konditionierhilfsmittel
enthalten sein, z.B. in Mengen von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen. Zu den bevorzugten Konditionierhilfsmitteln
gehören
polymere quaternäre
Verbindungen (Quats). Polymere Quats werden vielfach in Shampoos
z.B. mit einer Konzentration von 0,01 bis 2 Gew.-% eingesetzt. Dazu
gehören
Polyquaternium-10 wie es unter der Bezeichnung Polymer JR 400 von
der Gesellschaft Amerchol angeboten wird oder Hydroxypropyl Guar
Hydroxypropyltrimonium Chloride wie es mit der Bezeichnung Jaguar
C 162 von der Gesellschaft Rhone-Poulenc angeboten wird.
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Die
erfindungsgemäßen Zubereitungen
können
kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen
verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Parfüme, Substanzen
zum Verhindern des Schäumens,
Schaumstabilisatoren, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung
haben, Verdickungsmittel, oberflächenaktive
Substanzen, Emulgatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchhaltende
Substanzen, rückfettende
Agentien, Fette, Öle,
Wachse, Alkohole, Polyole und deren toxikologisch verträglichen
Ether und Ester, verzweigte und/oder unverzweigte Kohlenwasserstoffe,
weitere Antioxidantien, Stabilisatoren, pH-Wert-Regulatoren, Konsistenzgeber,
Bakterizide, Desodorantien, antimikrobielle Stoffe, Antistatika,
UV-Absorber, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Perlglanzagentien,
Polymere, Elektrolyte, organische Lösungsmittel, Silikonderivate,
Pflanzenextrakte, Vitamine und/oder andere Wirkstoffe oder andere übliche Bestandteile
einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung. Auch Lösungsvermittler,
z.B. zur Einarbeitung hydrophober Komponenten wie z.B. von Parfümzubereitungen
können
enthalten sein.
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Die
Gesamtmenge der Hilfsstoffe beträgt
beispielsweise 0,001 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Der
Wassergehalt der Zubereitungen beträgt beispielsweise 50 bis 95
Gew.-%, vorzugsweise 55 bis 90 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zubereitung.
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Der
pH-Wert der Zubereitungen kann in bekannter Weise durch Zugabe von
Säuren
oder Basen eingestellt werden, vorzugsweise durch Zugabe von Puffergemischen,
z.B. auf Basis von Citronensäure/Citrat oder
Phosphorsäure
Phosphat-Puffergemischen. Vorzugsweise liegt der pH-Wert unter 10,
z.B. im Bereich von 4-9, insbesondere im Bereich von 5-8.
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Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen.
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Alle
Mengenangaben, Prozentangaben oder Teile beziehen sich, soweit nicht
anders angegeben, auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen oder der
jeweiligen Mischungen.
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Verkapselung von Liponamid:
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Beispiel
1: Herstellung von Liponamid-haltigen Kapseln, wobei die Kapselhülle aus
einem oder mehreren natürlichen
oder synthetischen Polymeren aufgebaut wird und das Liponamid als
kristalliner Reinstoff oder als feste oder flüssige Mischung in Kombination
mit einem weiteren Trägerstoff
im Kern vorliegt.
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Als
Materialien für
die Kapselhülle
eignen sich Polymere wie z.B. Stärke
und Derivate, Cellulose und Derivate, Chitosan, Kollagen, Polyacrylate
sowie Polymethayrylate, Polycaprolacton, Polyester, Polycarbonate,
Polymilchsäure,
Polyether, Polyacrylamide, Polyurethane, Polydimethylsiloxane.
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Als
Trägerstoffe
für den
Wirkstoff im Kern können
Polymere wie Stärke
und Derivate sowie Cellulose und Derivate eingeseetzt werden. Weiterhin
geeignet sind poröse
Materialien in mikronisierter Form wie Zeolith, Aerosil sowie Öle (z.B.
Esteröle
wie Caprylic Capric Triglycerid, Cocosglycerid, Dibutyladipat, C12-15
Alkylbenzoat), die den Wirkstoff in gelöster Form aufnehmen.
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0,1
g Liponamid wird in einem geeigneten Öl (5 g Cocosglyceride, Handelsname
Myritol 331) in Gegenwart eines Aniontensides (1 % Natriumlaurylsulfat)
gelöst
bzw. suspendiert und diese Mischung durch starkes Rühren mit
einem Ultraturrax in Wasser (100 ml) dispergiert. Zugabe einer essigsauren
Chitosanlösung (0,25%ig)
führt zur
Bildung von Chitosankapseln mit lipophilem Kern. Anschließend erfolgt
Neutralisation auf pH 6 mit einer geeigenten Base.
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Beispiel
2: Herstellung von Liponamid Kapseln nach einem Wirbelschichtverfahren,
wobei die Kapsel aufgebaut ist aus Liponsäure als Reinstoff oder gelöst bzw.
adsorbiert an einen weiteren Trägerstoff
im Kern welcher umhüllt
wird von einer Schicht aus einem oder mehreren Wachsen aus der Gruppe
der Esterwache (z.B. Cetylpalmitat), der Paraffinwachse, der Alkoholwachse,
der Säurewachse
und deren Salze, der Amidwachse sowie Wachse tierischen (z.B. Bienenwachs)
oder pflanzlichen (z.B. Carnaubawachs) Ursprungs sowie deren synthetischer
Derivate.
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Beschichtung
von 4 kg Liponsäureamid
in Form eines mikronisierten Pulvers mit 6 kg Cetylpalmitat (Smp.:
48 °C) in
einem Glatt® Wirbelschichtcoater
GPCG 5 mit Wurstereinsatz:
Düsendurchmesser: 800 μm; Volumen:
10,5 Liter; Zulufttemperatur: 20 – 26 °C; Wirbelbetttemperatur: 32 – 35 °C; Prozeßtemperatur:
78 – 82 °C; Sprühluftdruck:
3 bar; Prozeßzeit:
68 Minuten;
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Beispiel
3: Herstellung von Wachs-Mikropellets enthaltend Liponamid
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4g
Liponamid werden in einem Becherglas in 100 g C14-34 Alkylstearylstearat
unter rühren
mit einem Blattrührer
bei 75°C
in der Schmelze gelöst.
Die liponamidhaltige Wachsschmelze wird durch eine Düse mit einem
Durchmesser von 0,1 mm vertropft und die entstehenden Wachsmikropartikel
durch Schockgefrieren abgekühlt,
so daß feste
Partikel entstehen.
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Diese
Lassen sich bei Bedarf durch klassisches Vermahlen bei Temperaturen < 0°C auf Partikelgrößen < 50 μm vermahlen
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BEISPIELE für erfindungsgemäße Zubereitungen
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Beispiele
1-10: O/W-Cremes
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Beispiel
12: Hydrodispersion/Gelcreme
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Beispielrezepturen
Mikroemulsionen
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Beispiele
Pickeringemulsion
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Beispielrezepturen
Foundations
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Beispiel
Sprayformulierung
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Beispiel
Conditioner-Shampoo mit Perlglanz
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Beispiel
klares Conditioner-Shampoo
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Beispiel
klares Light-Shampoo mit Volumeneffekt