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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfahren zum Nachweis
einer Berechtigung zum Ver- und Entriegeln und/oder der Benutzung
eines Objektes, wie insbesondere eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie Sicherheitsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
10.
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Ein
Verfahren der genannten Art ist beispielsweise aus der deutschen
Patentschrift
DE 199 12
319 C1 bekannt. In einer Sicherheitsvorrichtung gemäß der Lehre
der genannten Patentschrift ist in dem Objekt eine Steuereinrichtung
angeordnet, die mit einer Sende- und Empfangseinheit verbunden ist. Beim
Auslösen
durch die Steuereinrichtung sendet die Sende- und Empfangseinheit
ein Anforderungssignal aus. Falls ein tragbarer Codegeber dieses
Anforderungssignal empfängt,
so sendet er seinerseits ein Antwortsignal zurück, das nach dem Empfang in der
Sende- und Empfangseinheit durch die Steuereinrichtung ausgewertet
wird. Im Rahmen dieser Auswertung wird eine Berechtigung einer den
betreffenden Codegeber tragenden Person, beispielsweise zum Öffnen der
Türen eines
betreffenden Kraftfahrzeugs, überprüft. Zum
anderen wird im Fall einer vorliegenden und erkannten Berechtigung
in Abhängigkeit
von einer jeweiligen Entfernung des Codegebers von dem Objekt bzw.
Kraftfahrzeug und einer Lokalisation in einer jeweiligen Erfassungszone
um das Objekt bzw. Kraftfahrzeug herum mindestens ein Schließsteuermittel
in dem Objekt bzw. Kraftfahrzeug durch die Steuereinrichtung angesteuert.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
10064141 A1 werden darüber
hinaus nach erkannter Autorisierung bzw. Berechtigung in Abhängigkeit
einer jeweiligen Position des Codegebers relativ zu dem Objekt weitere
unterschiedliche Steuerbefehle mit dem Ziel einer Steigerung des
Benutzungskomforts durch einen berechtigten Anwender durch die Steuereinrichtung ausgelöst.
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In
beiden vorstehend beispielhaft genannten Verfahren und den zu einer
Umsetzung der jeweiligen Verfahren erforderlichen Vorrichtungen
ist gemeinsam, dass sie auf einer sehr zuverlässigen Bestimmung einer jeweiligen
Entfernung des Codegebers von dem jeweiligen Objekt aufbauen. Zur
Entfernungsbestimmung bei Diebstahlschutzsystemen wird beispielhaft
auf die Offenbarung der
DE
199 57 536 A1 verwiesen. Dabei ist keines der dem Fachmann
bekannten Verfahren zur Entfernungsmessung bei einem Einsatz unter
praxisnahen Umweltbedingungen frei von Messfehlern oder sogar Fehlmessungen
eines Abstandes. Es ist zwar nach dem Stand der Technik allgemein
bekannt, dass mit Eingang eines Antwortsignals auf ein Anforderungssignal
der Sende- und Empfangseinheit des Objektes durch die Steuereinrichtung
Anforderungssignale in relativ kurzen zeitlichen Abständen zur
Verbesserung der Kommunikation zu dem Codegeber und/oder einer Verbesserung
der Ortung ausgesandt werden. Aufgrund der gesteigerten Sende- und
Empfangstätigkeit
des vorstehend beschriebenen Systems werden folglich zahlreiche
Daten für
eine Entfernungsmessung aufgenommen, wobei die jeweils festgestellten
Entfernungswerte als Ergebnisse nicht zwingend konvergierende Reihen
darstellen müssen,
wie vorstehend unter Hinweis auf allgemein bekannte Fehlerquellen
bei derartigen Entfernungsmessverfahren angedeutet wurde.
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In
der Druckschrift
DE
32 18 246 C2 ist ein Verfahren zur Entfernungsmessung beschrieben, wobei
die Messwerte durch lineare Filterung mit einem Kalman-Filter gewichtet
werden.
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In
der Druckschrift
DE
695 16 366 T2 ist in der 28. Ausführungsform ein Verfahren zur
Entfernungsmessung beschrieben, wobei mehrere Messungen durchgeführt und
nach jeder Messung die Varianz und Standardabweichung berechnet
werden. Falls diese nicht in einem tolerierbaren Bereich liegen,
werden neue Messwerte ermittelt und unter Verwendung der vorliegenden
Messwerte die Varianz und Standardabweichung erneut berechnet.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
sowie eine Sicherheitsvorrichtung der vorstehend genannten Art unter
Steigerung der Zuverlässigkeit
einer jeweiligen Entfernungsmessung weiterzubilden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Patentansprüche
1 sowie eine Sicherheitsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
11 gelöst.
Um eine zuverlässigere
Entfernungsmessung zu erhalten, wird erfindungsgemäß eine Reihe
von Entfernungsmessungen durchgeführt, zu deren Messergebnissen
jeweils ein zugehöriger
Gütewert
durch eine mathematische Funktion berechnet wird. In einer nachfolgend
noch unter Bezug auf die Zeichnung eingehend beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung kennzeichnet ein hoher Betrag eines jeweiligen Gütewertes
einen eher unzuverlässigen
Entfernungswert, während
ein geringer Betrag des Gütewertes
einer Messung eine hohe Zuverlässigkeit
des betreffenden Entfernungswertes andeutet. Erfindungsgemäß werden
also zur Auswertung im Hinblick auf eine Auslösung einer entfernungsabhängigen Funktion
nur derartige Messwerte überhaupt
zugelas sen, die einen gewissen Gütewert
unterschreiten. Dieser Gütewert
wird als Selektionskriterium vorgegeben und ist nach einer wesentlichen
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung selber abhängig von
einer Entfernung und/oder Position eines jeweiligen Codegebers relativ
zu dem Objekt. Eine oder mehrere Schwellen für eine derartige Güteuntersuchung
können
in vorteilhafter Weise von einer jeweiligen Entfernung und/oder
Position eines Codegebers relativ zu dem Objekt bzw. Kraftfahrzeug
festgelegt werden. Eine derartige Festlegung wird vorteilhafterweise
im Rahmen des Entwurfs und einer Eichung einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
durchgeführt
und innerhalb der Vorrichtung, vorzugsweise in der Steuereinrichtung
fest abgelegt.
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Zu
einer weiteren Steigerung der Zuverlässigkeit der ermittelten Entfernungsmesswerte
wird das vorstehend beschriebene Verfahren einer Gütebestimmung
kombiniert mit einer Pegelmessung zu einem jeden einzelnen Messwert
einer Entfernung durchgeführt,
insbesondere wird die Pegelmessung der Gütebestimmung vorgeschaltet.
Liegt der gemessene Spannungspegel eines einzelnen Messwertes vor,
so wird zunächst
festgestellt, ob der gemessene Pegel einen physikalisch bedingten
Mindestwert überschreitet.
Trifft das nicht zu, so kann mit diesem Wert keine Bestimmung einer
Entfernung mit ausreichender Sicherheit erfolgen.
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Liegt
ein erforderlicher Mindestpegel für einen Messwert vor, so wird
er für
weitere Untersuchungen zugelassen. So ergibt sich schließlich aus einer
relativ großen
Anzahl von zeitlich aufeinander eintreffenden Messwerten eine ausgewählte Reihe von
Messungen, die einen erforderlichen Mindestsignalpegel aufweisen.
Aus dieser Reihe wird nachfolgend unter Vermittlung einer mathematischen
Funktion, wie vorstehend beschrieben, eine Reihe von Messwerten
ausgewählt,
die einen maximal zulässigen
Gütewert
jeweils nicht überschreiten.
Diese ausgewählte
Messungen zeigen nun eine deutlich geringere Schwankungsbreite,
als dies die gesamte Messreihe zeigen würde. Dies wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung noch im Detail veranschaulicht und erklärt werden.
Durch eine entsprechend hohe Zahl von Messungen ergibt sich damit
nun ein gesichertes Bild über
eine jeweilige Entfernung des Codegebers von dem Objekt, die auch zur
Ableitung über
eine Bewegung des Codegebers relativ zu dem Objekt herangezogen
werden kann, um eine zuverlässige
und störungsfreie
Auslösung von
entfernungsabhängigen
Funktionen am Objekt durchzuführen.
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Aufbauend
auf der vorstehend beschriebenen Auswahl von Messergebnissen aus
einer Pegel-bewerteten Messreihe, deren Gütewerte unter einem vorgegebenen
jeweiligen Mindestwert liegen, kann mit bekannten mathematischen
Methoden der Adaption und Statistik die Schwankungsbreite der Messergebnisse
weiter verringert werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
vorliegende Erfindung wird zur Darstellung weiterer Merkmale und
Vorteile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Umsetzung eines vorstehend beschriebenen Verfahrens nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
Entfernungsmessergebnisse von fünf Messreihen
einer außen
am Kraftfahrzeug angeordneten Sende- und Empfangseinheit bzw. Außeneinheit
bei Annäherung
zum Fahrzeug aus 230 cm Entfernung und Bewegung innerhalb des Fahrzeuges auf
einer Linie, die parallel zum Boden durch die Fahrertüre-Scheibenmitte
verläuft;
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2:
ein Diagramm der zu den Messwerten nach 1 gehörigen Gütewerte
der Außeneinheit bei
Annäherung
zum Fahrzeug in vorstehend angegebner Weise;
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3:
eine Darstellung aller Messergebnisse von 1, deren
Gütewert
nach 2 jeweils unterhalb eines Gütekriteriums G = 30 liegt,
wobei diese Messergebnisse über
den jeweiligen zugeordneten tatsächlichen
Entfernungswerten aufgetragen sind;
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4:
eine Darstellung der Pegel der Außeneinheit und einer Inneneinheit
des Kraftfahrzeuges in einer Darstellung analog der 1-3;
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5:
eine Darstellung von zwei Messreihen in einem Diagramm als Entfernung
in Meter über einer
Nummer einer jeweiligen Messung;
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6:
eine Darstellung der zu den Werten von 5 gehörigen Gütewerte
in analoger Weise;
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7:
eine analog der beiden vorgehenden Figuren vorgenommene diagrammartige
Darstellung der aus 1 gemäß einem gewählten Gütekriterium G ausgewählten Entfernungswerte
beider Messreihen;
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8:
eine diagrammartige Darstellung mehrerer Messreihen über eine
jeweils durch eine Außeneinheit
und eine Inneneinheit gemessene Entfernung, die über eine Ist-Entfernung des
Codegebers CID aufgetragen ist;
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9:
eine Darstellung der zu den Messreihen von 8 gehörigen Gütewerte
in diagrammartiger Darstellung, aufgeteilt in die Werte jeweils
der Außen-
und der Inneneinheit;
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10:
eine diagrammartige Darstellung analog der beiden vorgehenden Figuren
eines durchschnittlichen absoluten Pegels der Messreihen aus der
Außen-
und der Inneneinheit und
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11:
eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer Sicherheitsvorrichtung gemäß der
DE 100 64 141.5 A1 zur
Auslösung
von Steuerbefehlen in einem Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von einem jeweiligen
Bereich und einer Entfernung.
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Ein
bekanntes Verfahren zum Nachweis einer Berechtigung zum Ver- oder
Entriegeln und/oder der Benutzung eines Objektes wird im Folgenden
anhand eines an einem Kraftfahrzeug 1 ausgeführten Beispiels
einer Sicherheitsvorrichtung 2 gegen unberechtigten Zugang
oder gegen unbefugte Benutzung unter Bezugnahme auf die Abbildung
von 11 näher
erläutert.
In dem Kraftfahrzeug 1 ist eine Sicherheitsvorrichtung 2 vorgesehen,
die eine Steuereinrichtung S und im vorliegenden Fall vier Sende-
und Empfangseinheiten SEi, SE1 bis
SE3 umfasst. Die Steuereinrichtung S steuert
die vier Sende- und Empfangseinheiten SEi,
SE1 bis SE3 zum
Aussenden eines Anforderungssignals an und empfängt in dem Fall, dass ein Codegeber
in der Nähe
und durch das Anforderungssignal erreichbar ist, ein Antwortsignal, wie
durch die Doppelpfeile zwischen der Steuereinrichtung S und den
Sende- und Empfangseinheiten SEi, SE1 bis SE3 angedeutet.
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Die
Sende- und Empfangseinheiten SE1 bis SE3 decken drei im Wesentlichen voneinander
verschiedene Nahfeldsektoren A1' bis
A1''' an Seitenflanken und einem Kofferraumbereich
des Kraftfahrzeugs 1 ab. Mit weiterer Entfernung um das
Kraftfahrzeug 1 herum schließen
sich ein Positionsbereich A2 und schließlich ein Außenbereich
A3 an. Jedem der genannten Positionsbereiche ist in Abhängigkeit
von einer jeweiligen Entfernung d durch die Steuereinrichtung S
eine bestimmte Funktion zugewiesen.
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Aus
einem Ruhezustand heraus sendet die Vorrichtung 2 in Intervallen
Anfragesignale aus, deren Frequenz im Fall des Eingangs eines Antwortsignals
wesentlich intensiviert wird. Bewegt sich nun eine Person entlang
einer in der Abbildung von
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11 gestrichelt
eingezeichneten Linie in Richtung eines Pfeils Pf auf eine Fahrertür des Kraftfahrzeugs
1 zu,
so muss durch die Sicherheitsvorrichtung
2 eine Position
C
2 eines Codegebers von einer Position C
1 anhand einer jeweiligen Entfernung d
1, d
2 über die
Sende- und Empfangseinheit SE
1 auf der Basis
einer großen
Anzahl von Messwerten sicher unterschieden werden, damit durch die
Steuereinrichtung S auf der Basis einer bereits ausgeführten Funktion,
die dem Positionsbereich A2 zugehört, nun auch in der Position
C
1 die Funktion des Positionsbereiches A1' zur Steigerung des
Bedienungskomforts des Kraftfahrzeugs
1 zuverlässig ausgeführt werden
kann. Für
die möglichen
Funktionsumfänge
und Vorteile zur Sicherung eines Kraftfahrzeugs
1 gegen
Diebstahl etc. wird hiermit vollumfänglich auf die Offenbarung
der
DE 10064141 A1 verwiesen.
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In
der Darstellung von 1 sind Ergebnisse einer nach
dem Stand der Technik vorgenommenen Entfernungsmessung einer außen am Kraftfahrzeug 1 angeordneten
Sende- und Empfangseinheit SE1 bzw. Außeneinheit
in Form von fünf
Messreihen als Diagramm aufgetragen. Bei den dargestellten Messungen
wurde ein Codegeber aus 230 cm Entfernung zum Fahrzeug 1 auf
die Außeneinheit
SE1 hinzubewegt. Der Abbildung von 11 entsprechend
wurde eine geradlinige Bewegung des Codegebers gewählt, wobei
die Annäherung
und Bewegung des Codegebers auf das Fahrzeug 1 zu innerhalb
des Fahrzeuges 1 auf einer Linie verläuft, die sich parallel zum Boden
durch die Scheibenmitte einer nicht weiter im Detail dargestellten
Fahrertüre
erstreckt.
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Ausgehend
von dem Zonen-Modell des in der
DE 10064141 A1 offenbarten GHz PASS Systems,
Abkürzung
für "Passive Start and
Entry" als ein Zugangskontrollsystem
der Anmelderin, bei dem im Vergleich zu einer bekannten Funkfernbedienung keine
zu sätzliche
aktive Handlung erforderlich ist, wird jeder der in
11 dargestellten
Zonen eine entfernungsspezifische Funktion zugeordnet. Als Beispielzuordnung
werden drei Zonen angenommen und entlang der gestrichelt eingezeichneten
Kurve in Richtung des Pfeils Pf durchlaufen. Hierbei steuert die äußere Zone
A3 eine Vorfeldbeleuchtung am Kraftfahrzeug
1, die mittlere
Zone A2 schaltet das Innenlicht und der inneren Zone A1' ist das eigentliche Entriegeln
des Fahrzeuges zugeordnet. Mit der Entfernungsmessung wird die Position
des Codesignalgebers festgestellt und dann der entsprechenden Zone
zugeordnet, worauf die entsprechende Funktion durch die Steuereinrichtung
S ausgelöst
wird.
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Wenn
sich ein Codesignalgeber dem Kraftfahrzeug nähert, hier exemplarisch an
den Positionen C1 und C2 dargestellt, wird nun erwartet, dass diese
Funktionen in der definierten Reihenfolge einmalig aktiviert bzw.
deaktiviert werden. Ist nun die Entfernungsmessung von großer Schwankungsbreite
geprägt,
dann kann der Codesignalgeber einer falschen Zone zu geordnet werden,
was wiederum eine falsche Funktion auslösen würde. Beispielsweise wird die
Vorfeldbeleuchtung an- und abgeschaltet, obwohl sich der Codesignalgeber
ständig
in der äußeren Zone
A3 befindet. Bedingt durch Reflexionen und nicht erkannte Fehler
bei der Datenauswertung schwanken die gemessenen Entfernungen jedoch zum
Beispiel bei einem Abstand von 1,5m zwischen der Sende- und Empfangseinheit
SE1 und Codesignalgeber bzw. Customer identification
device CID als neue Art von Schlüssel
für ein
PASE-System, der zum Nachweis einer Zugangsberechtigung mitgeführt werden
muss, ohne dass ein Tastendruck auf den CID z.B. für Zugang,
Start oder Verriegelung nicht erforderlich wäre, gleich um mehrere Meter. Dies
ist aus dem Diagramm von 1 ersichtlich. Diese fehlerhafte
Zuordnung wirkt sich sehr negativ auf die Zuverlässigkeit des Systems aus. Durch
ein direktes Aufeinanderfolgen stark voneinander abweichender Messwerte
ein häufiges
Schalten, Ver- und Entriegeln
etc., wodurch neben erhöhtem
Energieverbrauch auch unnötiger
Verschleiß und
eine signifikante Senkung der Sicherheit hervorgerufen wird.
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Ein
wesentlicher Ausgangspunkt für
die vorliegende Erfindung ist die Erkenntnis, dass die ermittelten
Messwerte sich hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit stark voneinander
unterscheiden, was unter Hinzunahme eines mathematischen Modells
auch rechnerisch messbar und bewertbar gemacht werden kann. Für eine Entfernungsmessung
werden zahlreiche Daten aufgenommen, die durch eine Gerade approximiert
werden. Der Anstieg dieser Gerade ist ein Maß für die Entfernung zwischen der
Sende- und Empfangseinheit SE1 als Basisstation
an dem Kraftfahrzeug 1 und dem Codesignalgeber CID. Der
vorliegend verwendete Algorithmus zur Schätzung der Parameter dieser
Gerade ist ein Algorithmus nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate
bzw. MKQ, vergleiche für
Grundlagen z.B. Bronstein, I., u.a.: Taschenbuch der Mathematik,
23. Auflage, Teubner Verlag, ISBN 3-322-00259-4, 1987, Kapitel 7.1.5.1
Methode der kleinsten Quadrate. Bei dem hier verwendeten Verfahren
wird jedoch die Gewichtung iterativ angepasst. Dabei werden in dem
vorliegend betrachteten Ausführungsbeispiel
zudem Punkte mit größerer Abweichung
vom Mittelwert durch einen Faktor Sigma gering gewichtet. Deshalb
ist der Algorithmus weniger empfindlich gegenüber einzelnen "Ausreißern" als mit der "normalen" Methode der kleinsten
Fehlerquadrate. Das Gütemaß G ist
die robuste Schätzung
von Sigma. Dabei entspricht ein niedriger Wert einer geringen Abweichung
und umgekehrt.
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Das
Diagramm von 2 stellt die zu den Messwerten
nach 1 jeweils zugehörigen Gütewerte der Sende- und Empfangseinheit
SE1 als Außeneinheit bei Annäherung des
Codesig nalgebers CID an das Fahrzeug 1 in vorstehend angegebnen Weise
dar.
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Um
eine zuverlässige
Entfernungsmessung als Trigger für
die entfernungsspezifische Aktionsauslösung zu erhalten, wird also
weiterhin eine Reihe von Entfernungsmessungen durchgeführt. Mit
der vorstehend beschriebenen mathematischen Funktion wird der Gütewert jeder
einzelnen Messung berechnet. Ein hoher Betrag des Gütewertes,
bedeutet einen eher unzuverlässigen
Entfernungswert, ein geringer Betrag des Gütewertes eine hohe Zuverlässigkeit
des Entfernungswertes. Erfindungsgemäß wird die Schwankungsbreite
im wesentlichen unmittelbar aufeinander folgender Messwerte auf
eine sinnvolles Maß reduziert,
indem ein Gütekriterium
Krit eingeführt
wird. Aus der Messreihe werden danach nur die Messungen zur weiteren
Verarbeitung ausgewählt, die
das Gütekriterium
Krit als maximal zulässigen Gütewert nicht überschreiten,
wie in der Abbildung von 2 durch die horizontal verlaufende
Strichellinie für
einen Wert 30 eingezeichnet. Die ausgewählten Messungen zeigen nun
eine deutlich geringere Schwankungsbreite als die gesamte Messreihe,
vergleiche die Abbildung von 3.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das eingesetzte Verfahren durch einen vorgeschalteten
Mess- und Untersuchungsschritt in sehr vorteilhafter Weise erweitert:
Zur weiteren Steigerung der Zuverlässigkeit der ermittelten Entfernungsmesswerte
wird dem vorstehend beschriebenen Verfahren einer Gütebestimmung
und Auswahl nach einem Gütekriterium
einer jeden einzelnen Messung eine Pegelmessung durchgeführt. Liegt
der gemessene Spannungspegel P eines einzelnen Messwertes vor, so
wird zunächst
festgestellt, ob der gemessene Pegel P einen physikalisch bedingten
Mindestwert überschreitet.
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Trifft
das nicht zu, so kann mit diesem Wert keine Bestimmung einer Entfernung
mit ausreichender Sicherheit erfolgen.
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Je
näher der
Codegeber CID der Sende- und Empfangsvorrichtung SE1 ist,
desto ist das Signal. Und folglich wird auch der ermittelte Pegel
P besser sein. Dieser einfachen Beobachtung folgend wird eine weitere
Verschärfung
des Auswahlkriteriums für die
Pegeluntersuchung eingeführt:
Es werden mehrere Schwellen für
eine derartige Pegeluntersuchung vorgesehen, die von einer jeweiligen
Entfernung und/oder Position eines Codegebers CID relativ zu dem
Kraftfahrzeug 1 festgelegt werden. Hier erfolgt diese Festlegung
je Zone A1 bis A3, wobei im Rahmen des Entwurfs und einer Eichung
einer erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
entsprechende Messungen und Versuche zur Berücksichtigung real auftretender
Phänomene
der Abschattung und/oder konstruktive und destruktiven Interferenz durchgeführt und
innerhalb der Vorrichtung in der Steuereinrichtung S fest gespeichert
abgelegt.
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4 zeigt
eine dementsprechende Darstellung der Pegel P der Außeneinheit
SE1 und einer Inneneinheit SEi des
Kraftfahrzeuges 1 in einer Darstellung analog der 1-3.
Aufgrund der vorangehenden Bewertungsschritte ergeben sich auch für 5 Messwert-Scharen
sehr klare Kurvenverläufe, die
auch eine deutliche Unterscheidung von Werten OUT der Außeneinheit
SE1 und Werten IN der Inneneinheit SEi ermöglichen.
Werden die bei Annäherung des
Identifikationsgebers CID gemessenen Entfernungen in der beschriebenen
Weise korrigiert, so ergibt sich bei gleichmäßiger Annäherung an das Fahrzeug 1 eine
monoton fallende Folge von Entfernungswerten. Praktische Messungen
haben ergeben, dass diese Folge nun auch bei schlechten Messbedingungen
erkannt wird. Sie kann dann in Verbindung mit weiteren Kriterien
wie zum Beispiel dem Pegel verlauf an der Innen- und Außenstation
als Kriterium zur Innen-/Außenraumunterscheidung
herangezogen werden. Somit wird auf dieser Basis auch eine Außenraum-/Innenraum-
Unterscheidung durchgeführt,
die auch im Bereich der Scheibe in der Fahrertür als enger Grenze zwischen
Außenraum und
Innenraum für
eine Differenzierung der Position Pos des Codegebers CID klar unterscheidbare
Werte liefert. Die extreme Sicherheitsrelevanz einer Außenraum-/Innenraum-Unterscheidung
ist dem Fachmann u.a. auch aus den vorstehend zitierten Druckschriften
hinlänglich
bekannt, so dass auf den hohen Wert der vorliegenden, sehr zuverlässigen Ergebnisse
nicht weiter im Detail eingegangen wird.
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Mit
diesem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
wird also insgesamt sichergestellt, dass aus der Messreihe einzelne
Entfernungsmessergebnisse ausgewählt
werden, so dass die Entfernung mit geringerer Schwankungsbreite
bestimmt werden kann. Als weitere Beispiele werden analog den 1 bis 1 bis 3 zwei
weitere Messreihen in den 5 bis 7 dargestellt.
Hierin ist eine deutliche Reduktion der Schwankungsbreite bei Mindestgüte Krit
= 30 von 3-10m auf 3,1-4,4m erzielt worden. Bei einer Mindestgüte Krit
von 18 wird die Schwankungsbreite auf 3,3-4,3m reduziert.
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Abschließend werden
anhand der Abbildungen der 8 bis 10 mit
diagrammartigen Darstellungen mehrerer Messreihen über eine
jeweils durch eine Außeneinheit
und eine Inneneinheit gemessene Entfernung, aufgetragen über eine
Ist-Entfernung des Codegebers CID, verdeutlicht. Eine Darstellung
der zu den Messreihen von 8 gehörigen Gütewerte
als Diagramm unter Aufteilung in die Werte jeweils der Außen- und
der Inneneinheit und die Darstellung eines durchschnittlichen absoluten
Pegels P mit durch Doppelpfeil gekennzeichnetem deutlichem Pegelabstand
der Messreihen aus der Außen-
und der Inneneinheit unterstreichen die nach erfindungsgemäßen Verfahren
erzielte, deutlich verbesserte Aussagekraft der jeweiligen Messreihen.
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Aus
den so ausgewählten
Entfernungsmessergebnissen kann mit bekannten mathematischen Methoden
der Statistik eine Entfernung, in der sich der Codesignalgeber befindet,
mit noch weiter verbesserter Zuverlässigkeit bestimmt werden. Zum Beispiel
wird in nicht weiter dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
eine Auswertung von Mittelwert und Streuung sowie eine Eliminierung
von „Ausreißern" betrieben. Auch
wird unter Verwendung bekannter mathematischer Methoden der Adaption und
Statistik die Schwankungsbreite weiter verringert. Ein einfaches
Beispiel ist die Mittelung einzelner Entfernungsmessungen; aufwendiger
und effektiver ist die Anwendung der KALMAN-Filtertechnik auf die Entfernungsmessungen,
siehe hierzu z.B. M.S.Grewal, A.P.Andrews – Kalman Filtering – Theory
and Practice using Matlab und R.G. Brown, P.Y.C. Hwang – Introduction
to Random Signals and Applied Kalman Filtering.
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In
einer auch nicht weiter dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
eine von einer jeweiligen Entfernung und Position eines Codegebers
CID relativ zu dem Kraftfahrzeug 1 bzw. den Sende- und Empfangseinrichtungen
SEi, SE1 bis SE3 verschiedene Gütekriterien festgelegt. Außerdem kann
die zu unterschreitende Mindestgüte
adaptiv verringert werden. So lässt
sich auch bei ungünstigen
Messbedingungen eine geringere Schwankungsbreite und damit höhere Zuverlässigkeit
der Entfernungsmessung erreichen.
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Damit
ist vorstehend eine auch in vorhandenen Systemen nachrüstbare Sicherheitsvorrichtung zur
Umsetzung eines erfin dungsgemäßen Verfahrens
vorstellt worden, die sich in vorteilhafter Weise durch Hinzunahme
weiterer Analyse- und Auswertungsstufen jeweiligen Anforderungen
eines Anwendungsfalls an eine Genauigkeit und Zuverlässigkeit von
Entfernungsmessungen skalierbar anpassen lässt. Die Kosten für zusätzliche
Hardware sind dabei im Wesentlichen auf die Steuereinrichtung S
beschränkt,
die jedoch bereits in bekannten Sicherheitsvorrichtungen als Bauteil
vorgesehen ist. Eine Nachrüstung
kann daher in Form eines Austausches eines elektronischen Bauteils
vorgenommen werden.