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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Anstrichmittel auf Wasserbasis enthaltend zumindest ein Bindemittel,
einen Extender, ein Farbmittel, Wasser sowie mindestens ein zusätzliches
Additiv.
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Unter Anstrichmittel werden im allgemeinen flüssige, pasten-
oder pulverförmige
Beschichtungsstoffe, wie beispielsweise Dispersionsfarben, Putze, Effekte,
Grundierungen, Lacke und Lasuren, zur Beschichtung von Oberflächen insbesondere
von mineralischen Untergründen,
Holz und/oder Metall, zusammengefaßt. Sie enthalten in der Regel
mindestens ein wasserverdünnbares
Bindemittel, einen Extender beziehungsweise Füllstoff, ein Farbmittel sowie
Wasser als Lösungsmittel.
Daneben können
Additive, wie zum Beispiel Entschäumer, Netzmittel, Verlaufsmittel
und/oder Verdicker enthalten sein. Ebenso ist der Einsatz von Aminen
oder Laugen zur Einstellung eines alkalischen pH-Wertes sowie die zusätzliche
Verwendung von organischen Lösungsmitteln
zur Filmbildung oder zur Verbesserung der Applikationseigenschaften üblich.
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Auch der Einsatz von Konservierungsmitteln zur
Vermeidung mikrobiellen Verderbs sowie zur Erzielung einer ausreichenden
Lagerstabilität
ist bei wasserverdünnbaren
Anstrichmitteln bekannt, da bei deren Herstellung durch das Fabrikationswasser,
die Pigmente, Füllstoffe
oder Hilfsmittel Pilze und Bakterien eingeschleppt werden können. Vor
allem Dispersionsfarben sind durch Pilzbefall gefährdet, wodurch der
Einsatz von Konservierungsmitteln (im Gebinde auch als Topf- oder
in-can-Konservierung bekannt), insbesondere für einen pH-Bereich bis ca.
11 zwingend erforderlich ist.
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Zudem ist die Bekämpfung von gleichzeitigem Pilz-
und Bakterienbefall mit einfachen Mitteln sehr schwierig, da im
sauren Bereich bevorzugt das Pilzwachstum und im schwach alkalischen
Bereich bevorzugt das Bakterienwachstum auftritt. In der Praxis
werden daher üblicherweise
Wirkstoffkombinationen sogenannter Zusatzstoffe mit gleichzeitiger
fungiziden und bakteriziden Wirkung eingesetzt. Besonders Biozide,
beziehungsweise Mikrobiozide, wie Algizide, Fungizide, Bakterizide
oder Viruzide, mit breitem Wirkungsspektrum werden gegen die zu
berücksichtigenden
Bakterien, Pilze, etc. vornehmlich als Konservierungsmittel verwendet.
Zu ihnen gehören die
seit langem bekannten elektrophilen Agentiengruppen, wie zum Beispiel
Aldehyde (Formaldehyd, Formaldehyddepot, Glutardialdehyd und Glyoxal etc.),
aktivierte Halogenverbindungen (2-Brom-2-nitro-1,3-propandiol, Chloracetamid,
chlorierte Phenole und Dibromdicyanobutan etc.) und/oder Isothiazolinone
(Chlormethylisothiazolinon, Benzisothiazolinon und Methylisothiazolinon
etc.), aber auch quarternäre
Ammoniumverbindungen, Alkylzinnverbindungen oder Adamantanverbindungen
sowie Kombinationen dieser Stoffe, die gemäß dem Stand der Technik in wasserverdünnbaren
Anstrichmitteln als Konservierungsmittel zum Erhalt der erforderlichen
Eigenschaften bereits eingesetzt werden.
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Als großer Nachteil der vorgenannten
Konservierungsmittel muß jedoch
die Schädlichkeit
dieser Stoffe angesehen werden, die beim Einatmen oder Kontakt mit
der Haut zu krankhaften Veränderungen
sowie zu Allergien führen
können.
Produkte, die mit derartigen Konservierungsmitteln versetzt sind,
können
somit für
bestimmte Personengruppen wie zum Beispiel Allergiker ungeeignet
sein. So birgt beispielsweise der Einsatz von Chlormethylisothiazolinon
das Risiko der Auslösung
einer aerogenen Kontaktdermatitis bei Personen, die durch Verwendung kosmetischer
Produkte gegenüber
Chlormethylisothiazolinon vorsensibilisiert wurden.
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Wird anstelle der im Hinblick auf
Allergiker besonders kritischen Wirkstoffe Formaldehyd und Chlormethylisothiazolinon
eines der Biozide Benz- oder Methylisothiazolinon oder auch eine
Kombination dieser beiden, sich synergistisch ergänzende Stoffe
verwendet, so wird das allergene Potential zwar gesenkt, es verbleibt
jedoch immer noch ein, wenn auch deutlich geringeres allergenes
Restpotential.
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Zur Vermeidung eines noch so geringen
allergenen Restpotentials sind seit einigen Jahren konservierungsmittelfreie
Anstrichmittel auf dem Markt erhältlich.
Eine Mög lichkeit
zur Vermeidung von allergenen Konservierungsmitteln besteht in der
Einstellung des pH-Wertes von wasserverdünnbaren Anstrichmitteln. Es
ist allgemein bekannt, daß in
einem pH-Bereich oberhalb von 11 die Lebensfähigkeit von Bakterien, Pilzen
und Hefen nicht gegeben ist und somit der zusätzliche Einsatz von Konservierungsmittel
entfallen kann. Die Einstellung derartig hoher pH-Werte erfolgt üblicherweise
durch Laugen und/oder Amine, wie zum Beispiel Natronlauge, Triethylamin,
Dimethylethanolamin, Ammoniak, Aminomethylpropanol etc.
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Eine weitere Möglichkeit zur Einstellung der angegebenen
pH-Werte oberhalb von 11 besteht in der Verwendung von Wasserglas,
da Wasserglas sehr alkalisch ist. Der Einsatz von Wasserglas (zum Beispiel
Kali- oder Natronwasserglas, in seltenen Fällen auch Lithiumwasserglas)
als Rohstoff für
Anstrichmittel erfolgt bekanntermaßen in Silikatfarben, Dispersionssilikatfarben
oder Dispersionsfarben. Üblicherweise
wird bei den Letzteren eine Kombination einer Polymerdispersion
mit Wasserglas verwendet. In derartigen Formulierungen, in denen
Wasserglas als Bindemittel oder Additiv eingesetzt wird, stellt
sich ein gewünscht
hoher pH-Wert ein, bei dem auf den Einsatz von Konservierungsmittel
verzichtet werden kann.
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Ein deutlicher Nachteil dermaßen alkalischer Anstrichmittel
liegt jedoch in der nicht ganz ungefährlichen Verwendung beziehungsweise
Verarbeitung, da das Anstrichmittel, insbesondere bei der Rollapplikation,
aber auch beim Einsatz eines Pinsels, mit Haut oder Augen in Kontakt
kommen und dort Reizungen oder gar Verätzungen hervorrufen kann.
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Aufgrund der aufgezeigten Nachteile
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Anstrichmittel
mit unterschiedlichen Eigenschaften für die verschiedensten Einsatzbereiche,
insbesondere jedoch für
den Innenbereich bereitzustellen, welches einen größtmöglichen
Schutz für
Mensch und Umwelt bietet, für
Allergiker geeignet ist, und gleichzeitig eine hohe Lagerstabilität zur Vermeidung von
Eigenschaftsveränderungen
aufweist, ohne daß der
Einsatz aufgrund relevanter, qualitativer Abweichungen im Hinblick
auf den flüssigen
Verarbeitungszustand wie die trockene Beschichtung eingeschränkt wäre.
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Zudem soll ein Anstrichmittel auf
Wasserbasis mit einem hautfreundlichen pH-Wert formuliert werden,
das ohne zusätzliche
Sicherungs- beziehungsweise Schutzmaßnahmen, kostengünstig hergestellt
und verarbeitet werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Anstrichmittel der eingangs genannten Art gelöst, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß das
Anstrichmittel als Additiv zumindest ein Konservierungsmittel in
Form einer aliphatischen und/oder aromatischen Carbonsäure, deren
Salze und/oder Ester aufweist.
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Trotz der Vielzahl an bekannten Stoffen
zur Konservierung werden für
die spezielle Anwendung in Anstrichmitteln im wesentlichen nur die
eingangs aufgeführten
Konservierungsmittel eingesetzt. Überraschenderweise zeigte sich
daher, daß ebenfalls
die erfindungsgemäß verwendeten
aliphatischen und/oder aromatischen Carbonsäuren, deren Salze und/oder
Ester hauptsächlich
in Anstrichmitteln auf Wasserbasis erfolgreich zur Konservierung
von Anstrichmitteln eingesetzt werden können, ohne daß sich die
notwendigen Eigenschaften des Anstrichmittels, wie zum Beispiel
die gleichmäßige Ausbildung eines
kontinuierlich, luftgetrockneten Films auf einer Substratoberfläche verändern beziehungsweise
verschlechtern.
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Insbesondere die Verwendung von aliphatischen
und/oder aromatischen Carbonsäuren,
deren Salze und/oder Ester mit 1 bis 11 Kohlenstoffatomen, bevorzugt
6 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Ascorbinsäure, Citronensäure, Sorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Dehydracetsäure, deren
Salze und/oder Ester, führten
in den erfindungsgemäßen Anstrichmitteln
zu vergleichbaren Ergebnissen bezüglich der Konservierungseigenschaften
beziehungsweise Lagerfähigkeit etc.
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Gemäß einer vorteilhaften Zusammensetzung
des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
enthält dieses
bevorzugt einen Anteil von 0,1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,1 bis 5 Gew.-% zumindest einer aliphatischen und/oder aromatischen
Carbonsäure,
deren Salze und/oder Ester bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung
des Anstrichmittels.
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Als besonders vorteilhaft in bezug
auf die Umweltfreundlichkeit, Hautverträglichkeit sowie eine hohe Lagerstabilität des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
stellte sich der Einsatz einer kleinen Auswahl der vorgenannten
Konservierungsmittel heraus. Als aliphatische Carbonsäuren, deren
Salze und/oder Ester enthält
das erfindungsgemäße Anstrichmittel
bevorzugt ungesättigte
Fettsäuren und/oder
deren Salze, davon besonders bevorzugt Sorbinsäure, Kaliumsorbat, Natriumsorbat
und/oder Calziumsorbat. Der Hauptvorteil dieser selektiven Konservierungsmittel,
ist deren physiologische Unbedenklichkeit sowie die sehr gute Wirksamkeit
gegen Mikroorganismen auch bei höheren
pH-Werten.
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Als aromatische Carbonsäure, deren
Salze und/oder Ester enthält
das erfindungsgemäße Anstrichmittel
vorzugsweise Benzoesäure,
Kaliumbenzoat, Natriumbenzoat, Calziumbenzoat und/oder Parahydroxybenzoate
(wobei die letzteren bevorzugt als Ethyl-p-hydroxybenzoat, Natriummethyl-p-hydroxybenzoat,
Propyl-p-hydroxybenzoat, Natriumpropyl-p-hydroxybenzoat, Methly-p-hydroxybenzoat und/oder
Natriummethyl-p-hydroxybenzoat vorliegen), daß diese sich besonders für schwach
saure beziehungsweise leicht gesäuerte
Produkte eignen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften
Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Anstrichmittels wird in
diese optional ein pH-Stabilisator eingearbeitet, um einen hautfreundlichen
pH-Wert im Bereich zwischen 4 und 7, vorzugsweise im Bereich zwischen 5
und 6 zu erzielen beziehungsweise zu gewährleisten. Besonders geeignete
pH-Stabilisatoren sind neben anorganische Säuren, vor allem organische
Säuren,
wie beispielsweise Oxalsäure,
Weinsäure,
Citronensäure
und andere Fruchtsäuren,
Benzoesäure, Salicylsäure, Phthalsäure, Pikrinsäure, Stearinsäure, Essigsäure u. ä. Vorteilhafterweise
werden die pH-Stabilisatoren dem erfindungsgemäßen Konservierungsmittel angepaßt und in
Anteilen von 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0 bis 2 Gew.-% auf das
Gewicht der jeweiligen Zusammensetzung eingesetzt.
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Als Bindemittel enthält das erfindungsgemäße Anstrichmittel
vorteilhafterweise eine wasserverdünnbare, filmbildende Polymerisatdispersion.
Bevorzugt werden in den Zusammensetzungen des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
wäßrige Dispersionen
von Polyacrylat oder Polyvinylacetat eingesetzt, aber auch Hybridsysteme
auf Basis Polyacrylat und Alkyd können verwendet werden. Der
Anteil ist abhängig
vom Produkt und dem Einsatzbereich und liegt zwischen 1 bis 50 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 2 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der
Zusammensetzung des Anstrichmittels. Ferner enthalten die Zusammensetzungen
bevorzugt 10 bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 60 Gew.-% Wasser,
jeweils bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzungen.
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Die Zusammensetzungen des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
können
pigmentiert oder in Form eines Klarlackes in glänzender oder mattierter Form
hergestellt und verwendet werden.
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Der Einsatz geeigneter Farbmittel,
wie beispielsweise Pigmente, die üblicherweise in Beschichtungsmitteln
eingesetzt werden (wie zum Beispiel Titandioxid, Ruß, Eisenoxidpigmente,
Metalloxid-Glimmer-Pigmente, Aluminiumpigmente u. ä.), erfolgt hierbei
mit einem Anteil von bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
Zusammensetzung.
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Desweiteren enthalten die Zusammensetzungen
des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
zumindest einen Extender beziehungsweise Füllstoff (beispielsweise Quarzmehl,
Kreide, Calciumcarbonat, Talkum, Bariumsulfat, Silikate, Siliciumdioxid
u. ä.)
in den üblichen
Mengen, bevorzugt bis zu 60 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
Zusammensetzung.
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Optional können die Zusammensetzungen des
erfindungsgemäßen Anstrichmittels
0 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
0 bis 5 Gew.-% zumindest eines wasserlöslichen, polaren organischen
Lösungsmittel
enthalten, wobei die Prozentangaben auf das Gewicht der jeweiligen
Zusammensetzung bezogen sind. Beispiele für geeignete wasserlösliche,
polare organische Lösungsmittel
sind niedrige, aliphatische, einwertige Alkohole, wie zum Beispiel
Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Pentanole,
Hexanole, oder Glykolether, Ester, Ketone und gewisse modifizierte
Alkohole, wie zum Beispiel Monoalkylether von Ethylen- oder Propylenglykol,
beispielsweise Propylenglykolmethylether und Propylenglykol-methylethylether,
Diacetonalkohol und Esteralkohole. Diese genannten wasserlöslichen,
polaren organischen Lösungsmittel
unterstützen
die Filmbildung. Ferner tragen sie zur Verbesserung der Verarbeitungseigenschaften
bei der Streich- und Rollapplikation bei.
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Daneben können die Zusammensetzungen der
erfindungsgemäßen Anstrichmittel
optional noch weitere handelsübliche
Zusätze
in gewohnten Mengen enthalten. Hierzu gehören beispielsweise 0 bis 15
Gew.-%, bevorzugt 0 bis 5 Gew.-%, zumindest eines schwerwasserlöslichen
organischen Lösungsmittels,
0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 2 Gew.-%, zumindest eines oberflächenaktiven
Mittels, sowie 0 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 1 Gew.-% zumindest eines
Entschäumers,
wobei alle Prozentangaben jeweils auf das Gewicht der Zusammensetzung
des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
bezogen sind.
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Als schwerlösliche, organische Lösungsmittel
eignen sich besonders aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel
Benzin oder Testbenzin, Dipenten, höhere aliphatische Alkohole,
wie zum Beispiel Ethylhexanol, Isodecanol sowie Isononanol, Propylenglykol,
Dipropylenglykol, Triethylenglykol, Tripropylenglykol u. ä.
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Die Anwesenheit eines Pigments erfordert üblicherweise
die Zugabe eines oder mehrerer oberflächenaktiver Mittel, um eine
Suspendierung des Pigments im flüssigen
Träger
sicherzustellen. Das oder die oberflächenaktiven Mittel (beispielsweise Salze
einer polymeren Carboxylsäure,
Salze eines Acrylpolymers, modifizierte Alkylarylpolyether u. ä.) werden üblicherweise
in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 2 Gew.-%, jeweils
bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
eingesetzt.
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Zur Veränderung der Oberflächenspannung des
Anstrichmittels eignet sich u. a. die Verwendung zumindest eines
Entschäumers
(beispielsweise einem nichtionogenen Netzmittels), der ein leichtes Austreten
von ungelösten
Gasen nach dem Applizieren des Anstrichmittels auf der Substratoberfläche ermöglicht und
dem Detergenseffekt der in der Zusammensetzung vorhandenen oberflächenaktiven Mittel
entgegenwirkt.
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Schließlich können die erfindungsgemäßen Anstrichmittel
noch weitere Hilfs- und Zusatzstoffe, wie beispielsweise Verdicker
beziehungsweise Thixotropiermittel, (wie zum Beispiel Cellulose,
Polyurethan- oder auch Polyacrylverdicker, organisch modifizierte
Bentonite), Gleitmittel, Verlaufsmittel u ä., in gebräuchlichen Mengen, bevorzugt
0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung des
erfindungsgemäßen Anstrichmittels
aufweisen.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im
Folgenden eine allgemeine Zusammensetzung sowie weitere Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Anstrichmittels
dargestellt, worauf sich die Erfindung jedoch nicht beschränken läßt.
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Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Anstrichmittels:
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Das erfindungsgemäße Anstrichmittel umfasst im
wesentlichen
10–95
Gew.-% Wasser,
1–60
Gew.-% eines Extenders,
1–50
Gew.-% eines Bindemittels,
1–30 Gew.-% eines Farbmittels,
0,1–10 Gew.-%
einer aliphatischen und/oder aromatischen Carbonsäure, deren
Salze und/oder Ester,
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Optional können dem Anstrichmittel weitere Zusatzstoffe
zugegeben werden:
0–20
Gew.-% eines wasserlöslichen,
polaren organischen Lösungsmittels,
0–15 Gew.-%
eines schwerwasserlöslichen,
organischen Lösemittels,
0–5 Gew.-%
eines oberflächenaktiven
Mittels,
0–5
Gew.-% eines Stabilisators, und
0–2 Gew.-% eines Entschäumers.
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Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Anstrichmittel
sind in der Formulierung auf den jeweiligen Einsatzbereich abgestimmt.
Sie eignen sich genau so gut zur Herstellung einer Dispersionsfarbe
oder eines Putzes für
den Innenbereich sowie zur Herstellung von Füllern, Grundierungen (beispielsweise
für die
Holz- und/oder Metallbeschichtung), glänzenden oder glanzreduzierten
Decklacken, Holz- und Effektlasuren und/oder Effekten (wie beispielsweise
Metalleffekte), wobei die Beständigkeiten
entsprechend den Anforderungen auf dem gleichen Niveau sind wie
die marktüblichen
Standardprodukte.
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Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Anstrichmittel
weisen dabei eine sehr gute Applizierbarkeit mit dem Pinsel oder
der Rolle auf. Sie zeigen eine gute Standfestigkeit, eine gute Kantenabdeckung
des Untergrundes, eine gleichmäßige Beschichtung
und einen guten Verlauf. Der pigmentierte oder unpigmentierte Film
trocknet bei einer Umgebungstemperatur von mindestens 5° C.
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Ausführungsbeispiele:
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Die Erfindung wird nun anhand von
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Alle
Angaben über Teile
und Prozente sind dabei Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas
anderes festgestellt wird.
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Beispiel 1:
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Rezeptur einer
weißen
Dispersionsfarbe für
den Innenbereich
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Das Fertigungsverfahren ist dem Fachmann bekannt,
so daß auf
die jeweiligen Bedingungen hier nicht näher eingegangen wird.
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- 0,15 Teile Celluloseether
- 27,00 Teile Wasser
- 20,30 Teile eines handelsüblichen
Entschäumers
- 0,30 Teile eines handelsüblichen
Polyurethanverdickers
- 30,35 Teile Calciumcarbonat
- 10,50 Teile Titandioxid
- 12,80 Teile Talkum
- 0,50 Teile eines handelsüblichen
Netzmittels
- 16,30 Teile einer Polyvinylacetatdispersion (55 % Festkörper)
- 1,80 Teile Calciumsorbat
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100,00 Teile
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Mit einer organischen Säure wurde
ein pH-Wert zwischen 5 und 6 eingestellt und die so erhaltene Zusammensetzung
des Anstrichmittels abgefüllt.
Sie weist eine sehr gute Lagerstabilität auf. Sowohl nach einer Lagerung
von 3 Monaten bei 50°C als
auch nach einer Lagerung von 12 Monaten bei Umgebungstemperaturen
traten keine Veränderungen
der Dispersionsfarbe auf.
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Die Dispersionsfarbe zeigte ferner
eine sehr gute Applizierbarkeit mit der Rolle oder dem Pinsel sowie
eine gute Standfestigkeit, eine gute Abdeckung des Untergrundes,
eine gleichmäßige Beschichtung
und einen guten Verlauf auf.
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Zur Prüfung der technischen Eigenschaften wurde
die Dispersionsfarbe entsprechend der DIN EN 13300 abgeprüft. Sie
zeigte im Vergleich zum Standardprodukt keine Abweichungen, weder
im Kontrastverhältnis,
in der Helligkeit noch im Naßabrieb.
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Beispiel 2:
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Rezeptur einer hellen,
wasserverdünnbaren
Grundierung
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Das Fertigungsverfahren ist dem Fachmann bekannt,
so daß auf
die jeweiligen Bedingungen hier nicht näher eingegangen wird.
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- 17,00 Teile Wasser
- 0,50 Teile eines handelsüblichen
Netzmittels
- 38,00 Teile einer Polyacrylatdispersion (50 % Festkörper)
- 18,00 Teile Titandioxid
- 15,00 Teile Talkum
- 8,20 Teile Schwerspat
- 0,50 Teile eines Polyurethanverdickers
- 0,30 Teile eines handelsüblichen
Entschäumers
- 2,50 Teile Propyl-p-hydroxybenzoat
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100,00 Teile
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Mit einer organischen Säure wurde
ein pH- Wert zwischen 5 und 6 eingestellt und die so erhaltene Grundierung
abgefüllt.
Sie weist eine sehr gute Lagerstabilität auf. Sowohl nach einer Lagerung
von 3 Monaten bei 50° C
als auch nach einer Lagerung von 12 Monaten bei Umgebungstemperatur
traten keine Veränderungen
des Produktes auf.
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Die Grundierung zeigte ferner eine
sehr gute Applizierbarkeit mit dem Pinsel. Es resultierte eine gute
Standfestigkeit, eine gute Kantenabdeckung, eine gleichmäßige Beschichtung
und ein guter Haftverbund zum nachfolgendem Decklack.
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Die Ergebnisse der Prüfungen auf
Haftung, Elastizität
und Trocknung zeigten eine sehr gute Vergleichbarkeit mit dem Standardprodukt.
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Beispiel 3:
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Rezeptur eines wasserverdünnbaren,
weiß glänzenden
Decklackes
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Das Fertigungsverfahren ist dem Fachmann bekannt,
so daß auf
die jeweiligen Bedingungen hier nicht näher eingegangen wird.
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- 6,60 Teile Wasser
- 3,90 Teile einer handelsüblichen
Polyacrylverdickerlösung
- 0,90 Teile eines handelsüblichen
Netzmittels
- 0,10 Teile eines handelsüblichen
Entschäumers
- 25,00 Teile Titandioxid
- 60,00 Teile einer Polyacrylatdispersion (50 % Festkörper)
- 2,00 Teile Essigsäure
- 1,50 Teile Calciumsorbat
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100,00 Teile
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Es wurde ein pH-Wert zwischen 5 und
6 gemessen und der so erhaltene Glanzlack abgefüllt. Er weist eine sehr gute
Lagerstabilität
auf. Sowohl nach einer Lagerung von 3 Monaten bei 50° C als auch nach
einer Lagerung von 12 Monaten bei Umgebungstemperatur traten keine
Veränderungen
des Produktes auf.
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Der Lack war mit dem Pinsel und der
Rolle sehr gut applizierbar. Er zeigte eine gute Standfestigkeit,
eine gute Kantenabdeckung, eine gleichmäßige Beschichtung, hohen Glanz
und machte optisch einen sehr guten Eindruck.
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Die Resultate der Prüfungen auf
Haftung, Elastizität,
Trocknung und Wetterbeständigkeit
ergaben sehr gute Vergleichbarkeit mit dem Standardprodukt.
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Beispiel 4:
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Rezeptur einer
wasserverdünnbaren
Lasur – Farbton Kastanie
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Das Fertigungsverfahren ist dem Fachmann bekannt,
so daß auf
die jeweiligen Bedingungen hier nicht näher eingegangen wird.
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- 65,10 Teile einer Polyacrylatdispersion (50 % Festkörper)
- 21,90 Teile Wasser
- 0,40 Teile eines Polyacrylatverdickers
- 3,20 Teile Propylenglykol
- 0,20 Teile eines handelsüblichen
Entschäumers
- 0,10 Teile einer handelsüblichen
Schwarz-Paste
- 1,70 Teile einer handelsüblichen,
transparenten Eisenoxidrot-Paste
- 3,10 Teile einer handelsüblichen,
transparenten Eisenoxidgelb-Paste
- 1,80 Teile Essigsäure
- 2,50 Teile Caliumbenzoat
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100,00 Teile
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Der pH-Wert lag zwischen 5 und 6.
Die so erhaltene Lasur im Farbton Kastanie wurde dann abgefüllt. Sie
weist eine sehr gute Lagerstabilität auf. Sowohl nach einer Lagerung
von 3 Monaten bei 50° C als
auch nach einer Lagerung von 12 Monaten bei Umgebungstemperatur
traten keine Veränderungen des
Produktes auf.
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Die Lasur wurde mittels Pinsel mit
sehr gutem Ergebnis auf einem Holzuntergrund appliziert.
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Sie zeigte eine gute Penetration,
gute Standfestigkeit, eine gleichmäßige, transparente Beschichtung
und machte optisch einen sehr guten Eindruck.
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Die Resultate der Prüfungen auf
Haftung, Trocknung und UV-Beständigkeit
ergaben sehr gute Vergleichbarkeit mit dem Standardprodukt.