DE10304720B4

DE10304720B4 - Dateneingabegerät mit einem Drehsteller und einem Touchpad

Info

Publication number: DE10304720B4
Application number: DE10304720.4A
Authority: DE
Inventors: Ralf Decke; Klaus-Josef Bengler
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2003-02-06
Filing date: 2003-02-06
Publication date: 2024-06-13
Anticipated expiration: 2023-02-07
Also published as: DE10304720A1

Abstract

Dateneingabegerät insbesondere als Bedieneinheit zur Steuerung von KFZ-Funktionen, mit einem Drehsteller mit ringförmigem Betätigungselement (12) und mit einem innerhalb des ringförmigen Betätigungselements (12) angeordneten Touchpad (14), dadurch gekennzeichnet, daß das Touchpad zum Verschieben von Navigationskarten konfiguriert ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Dateneingabegerät insbesondere als Bedieneinrichtung zur Steuerung von KFZ-Funktionen, welches einen Drehsteller bzw. Drehschalter umfaßt.
Zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen existieren derzeit verschiedene Bedienkonzepte. Eines dieser Bedienkonzepte umfaßt die menügesteuerte Bedienung über einen Dreh-/Drücksteller und ein hiervon abgesetztes Display, was eine komfortable Navigation in Menüstrukturen erlaubt. Die Eingabe von Informationen durch den Fahrer erfolgt durch die Selektion einzelner gelisteter Buchstaben und Zahlen. Des weiteren läßt sich das bekannte System teilweise über Spracheingabe steuern, z.B. Menüanwahl, und teilweise über manuelle Eingaben, z.B. Zifferneingaben.
Grundsätzlich ermöglicht das bekannte System die Eingabe von umfangreichen Informationen. Andererseits erfordert das durch den Dreh-/Drücksteller realisierte Eingabeelement zur Eingabe von beliebiger Information durch den Nutzer eine sehr aufwendige Auswahl einzelner alphanumerischer Zeichen, die buchstabenweise zu Wörtern zusammengesetzt werden müssen. Die Auswahl von Buchstaben bzw. Zahlen bzw. Sonderzeichen erfordert einen hohen Navigationsaufwand in den dargestellten Listen.
Darüber hinaus werden für bestimmte Zusatzfunktionen wie das Verschieben von Navigationskarten noch weitere Freiheitsgrade des Dreh-/Drückstellers benötigt wie beispielsweise ein Schieben oder ein Kippen. Dies ist jedoch nur in mechanisch vergleichsweise aufwendiger Weise zu realisieren. Zwar könnte hierfür grundsätzlich die zusätzlich verfügbare Spracheingabe verwendet werden, diese würde jedoch beispielsweise bei lauter Umgebung versagen. Des weiteren gibt es Situationen, in denen zum Schutz der Privatsphäre die Spracheingabe nicht genutzt werden kann (z.B. Paßworteingabe, persönliche SMS).
Aus dem Dokument DE 101 20 691 A1 ist eine Bedieneinheit für die Bedienung eines Multimediasystems in einem Kraftfahrzeug bekannt, mit einem Bedienelement, das um eine Achse drehbar und längs dieser Achse verschiebbar und in einer Position auf dieser Achse verrastbar ist. Das Bedienelement ist in zumindest einer zu dieser Achse orthogonalen Ebene zur Ansteuerung der Bewegung eines auf einem Bildschirm des Multimediasystems darstellbaren Zeigers in beliebiger Richtung verschiebbar. Das Bedienelement weist ein Touchpad auf, das weitere Zeigerbewegungen und eine Schrifterkennung ermöglicht.
Aus dem Dokument DE 198 07 410 A1 ist eine Multifunktions-Bedieneinrichtung bekannt zur Auswahl und Steuerung einer Vielzahl von Funktionen für ein Kraftfahrzeug. Sie umfasst ein Display, Funktionstasten, denen eine feste Funktion zugeordnet ist, deren Ablaufsteuerung mittels auf dem Display darstellbarer Softkeys beeinflussbar ist, und ein Bedienfeld mit fest zugeordneter Funktionalität. Die Funktionstasten sind teilweise freiprogrammierbar ausgebildet und mindestens ein zweidimensionaler Menü-Auswahlschalter ist der Multifunktions-Bedieneinrichtung zugeordnet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Dateneingabegerät dahingehend zu verbessern, daß die Dateneingabe vereinfacht werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Dateneingabegerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die vorliegende Erfindung schlägt also im wesentlichen vor, in einen Drehsteller an sich bekannter Bauart ein Touchpad ebenfalls bekannter Bauart zu integrieren. Die Kombination aus einem Drehsteller und einem integrierten Touchpad ermöglicht nun eine komfortable Bedienung, da die Stärken des Drehstellers in der Menü- und Listennavigation mit den Stärken des Touchpads kombiniert werden. Das Touchpad eignet sich insbesondere für eine sehr effiziente Eingabe von alphanumerischen Zeichen über Handschrifterkennung und ein sehr einfaches Verschieben von graphischen Darstellungen. Die Eingabe bzw. Bedienung des erfindungsgemäßen Dateneingabegeräts ist ohne Blickzuwendung zum Touchpad möglich (Blindbedienung). Das Touchpad ist frei konfigurierbar. Damit sind jederzeit weitere geeignete Funktionen über das Touchpad steuerbar. Außerdem ist eine Internationalisierung realisierbar. Schließlich ermöglicht die Integration des Touchpads einen Wechsel zwischen den beiden Eingabenmodi, ohne die Handposition ändern zu müssen.
Die erfindungsgemäße Lösung deckt den benötigten Bedienteil-Funktionsumfang zur Steuerung insbesondere von Fahrzeugapplikationen in vollem Umfang ab. Für Spezialfunktionen wie das Verschieben von Navigationskarten kann auf eine teure mechanische Realisierung weiterer Freiheitsgrade des Drehstellers bzw. des Dreh-/Drückstellers verzichtet werden. Das Touchpad ist verschleißfrei, hat ein sehr geringes Gewicht und eine sehr geringe Bautiefe. Die Kosten für das Touchpad sind gering.
Die Eingabe von Fahrerinformationen kann über das Touchpad besonders effizient erledigt werden. Durch die entfallenden Auswahlbedienschritte bei der Informationseingabe verkürzt sich gegenüber der manuellen Eingabe mittels Dreh-/Drücksteller die Bedienzeit zur Erledigung einer Aufgabe sowie die Blickzuwendungszeit. Hierdurch kann die Ablenkung des Fahrers verringert werden, so daß das erfindungsgemäße Dateneingabegerät insbesondere auch die Fahrsicherheit steigert.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen in schematischer bzw. halbschematischer Darstellung:

1 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Dateneingabegerät,
2a bis 2c eine schematische Darstellung der Menüauswahl mittels des Dateneingabegeräts gemäß 1, und
3 eine schematische Darstellung einer Zieleingabe mittels des Dateneingabegeräts gemäß 1.

Zunächst wird auf 1 Bezug genommen. Das erfindungsgemäße Dateneingabegerät umfaßt ein Gehäuse 10 sowie einen im Gehäuse 10 untergebrachten Drehsteller, dessen ringförmiges Betätigungselement 12 an der Oberseite des Gehäuses 10 frei zugänglich ist. Weiterhin ist im Gehäuse 10 ein Touchpad 14 untergebracht, welches im Inneren des ringförmigen Betätigungselements 12 relativ zum Gehäuse 10 unbeweglich angeordnet ist. Zwei Taster 16, 18 sind im Falle dieses Ausführungsbeispiels außerhalb des ringförmigen Betätigungselements 12 und benachbart an dieses im Gehäuse 10 ortsfest untergebracht, wobei sich die Betätigungselemente der Taster 16, 18 konzentrisch zum ringförmigen Betätigungselement 12 erstrecken.
2 und 3 zeigen beispielsweise die Funktion des Dateneingabegeräts gemäß 1. 2 betrifft die Menüauswahl. Gemäß 2a werden die einzelnen Menüpunkte durch Drehen des ringförmigen Betätigungselements 12 ausgewählt. In alternativer Weise können zur Auswahl der einzelnen Menüpunkte der Anfangsbuchstabe oder die Anfangsbuchstaben der Menüpunkte mit dem Finger über das Touchpad 14 mit Handschrifterkennung eingegeben werden. Gemäß 2c wird der angewählte Menüpunkt, im vorliegenden Fall also „Adresseingabe“, durch Betätigen der OK-Taste 16 oder durch Tippen auf das Touchpad 14 ausgewählt und somit das Untermenü aktiv.
In 3 ist die Zieleingabe dargestellt. Gemäß 3a werden zur Eingabe der ausgewählten Stadt die ersten Buchstaben der Stadt mit dem Finger auf das Touchpad 14 geschrieben. Es wird eine Liste von Städten mit den entsprechenden Anfangsbuchstaben angeboten. Gemäß 3b wird dann die gewünschte Stadt durch Drehen des Drehstellers 12 ausgewählt. Gemäß 3c wird durch Betätigen der OK-Taste 16 oder durch Tippen auf das Touchpad 14 die gewünschte Stadt übernommen. Hinsichtlich der weiteren Details wie Straße und Hausnummer wird entsprechend verfahren.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich zahlreiche Modifikationsmöglichkeiten. So kann das Touchpad zusammen mit dem Drehsteller drehbar angeordnet sein. Weiterhin kann gegebenenfalls auf die zusätzlichen Taster 16, 18 verzichtet werden, insbesondere dann, wenn dem Touchpad selbst eine Schalt- bzw. Tasterfunktion zugeordnet wird, was beispielsweise dadurch möglich ist, daß das Touchpad beweglich gelagert ist und bei Ausübung eines ausreichenden Drucks auf die Oberfläche des Touchpads ein unterhalb des Touchpads angeordnetes Schaltelement betätigt wird, oder wenn der Drehsteller als Dreh-/Drücksteller ausgebildet ist.
Gemäß einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann der Drehsteller als Dreh-/Drücksteller ausgebildet sein.
Auch können die Taster 16, 18 insbesondere konzentrisch zum ringförmigen Betätigungselement 12 des Drehstellers verstellbar sein, d.h. ihre Anordnung kann durch den Nutzer variiert werden.
Gemäß einer weiteren, ebenfalls nicht dargestellten Alternative kann das Touchpad auch neben dem Drehsteller bzw. Dreh-/Drücksteller plaziert sein.

Claims

Dateneingabegerät insbesondere als Bedieneinheit zur Steuerung von KFZ-Funktionen, mit einem Drehsteller mit ringförmigem Betätigungselement (12) und mit einem innerhalb des ringförmigen Betätigungselements (12) angeordneten Touchpad (14), dadurch gekennzeichnet, daß das Touchpad zum Verschieben von Navigationskarten konfiguriert ist.
Dateneingabegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Touchpad (14) relativ zum ringförmigen Betätigungselement (12) des Drehstellers ortsfest angeordnet ist.
Dateneingabegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens einen Taster (16, 18) umfaßt.
Dateneingabegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche mindestens eine Taster (16, 18) außerhalb des ringförmigen Betätigungselements (12) angeordnet ist.
Dateneingabegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Taster (16, 18) am Umfang des ringförmigen Betätigungselements (12) nebeneinanderliegend angeordnet sind.
Dateneingabegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Touchpad (14) zum Erkennen von handschriftlich eingegebenen alphanumerischen Zeichen konfiguriert ist.
Dateneingabegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Touchpad (14) beweglich gelagert ist derart, daß bei Ausübung eines ausreichenden Drucks auf die Oberfläche des Touchpads ein unterhalb des Touchpads angeordnetes Schaltelement selektiv betätigbar ist.
Dateneingabegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehsteller als Dreh-/Drücksteller ausgebildet ist.
Dateneingabegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des mindestens einen Tasters (16, 18) durch den Nutzer veränderbar ist.
Dateneingabegerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des mindestens einen Tasters (16, 18) konzentrisch zum ringförmigen Betätigungselement (12) des Drehstellers veränderbar ist.