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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Transport- und Auslieferungssystemssystem für Waren
und Güter
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Üblicherweise
werden zum Transport von Waren Kartonagen oder dergleichen verwendet,
die am Ort eines Versenders bepackt und dann durch ein Transportunternehmen
zu einem Empfänger
befördert
werden. Nach der Entnahme der Waren werden die Kartonagen zumeist
am Ort des Empfängers
zerstört
und entsorgt. Vom Blickwinkel der Umweltbelastung und der Materialvergeudung
her gesehen, ist diese Vorgehensweise unökonomisch.
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Im Zusammenhang mit der Auslieferung
von Sendungen bzw. Waren sind Automatenanordnungen bekannt, die
beispielsweise Schließfächer aufweisen
und in der Nähe
der Orte von Empfängern aufgestellt
sind. Die beispielsweise ebenfalls vom Versender in Kartonagen verpackten
Waren werden zu einer Automatenanordnung befördert und in vorbestimmten
Fächern
abgelegt, wobei ein Empfänger nach
Eingabe eines ihn identifizierenden Identifizierungscodes in eine
Eingabeeinrichtung der Automatenanordnung die entsprechende Lagereinheit
der Automatenanlage angezeigt bekommt, in der die von ihm gewünschte Ware
zur Entnahme bereit liegt. Beispielsweise wird dem Empfänger ein
Schließfach
einer Schließfachanlage
angezeigt und entriegelt. einen Zugriffscode erhält, nach dessen Eingabe an
der Schließfachanordnung
das entsprechende Fach zur Warenentnahme geöffnet wird. Ein solches System ist
beispielsweise in der
DE
39 14 686 C1 näher
erläutert.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, im Zusammenhang mit dem Versenden, Transportieren
und Ausliefern von Waren bzw. Gütern
ein Transport- und Auslieferungssystem zu schaffen, das Verpackungsmaterial
einspart und zudem einen sicheren Waren- bzw. Gütertransport ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Transport-
und Auslieferungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst.
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Der wesentliche Vorteil der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass das erfindungsgemäße Transportsystem einen sicheren
Warentransport in vielfach verwendbaren Behältern derart ermöglicht, dass
ein Empfänger
die von ihm gewünschten
Waren an einer Warenübergabeanordnung
selbst abholen kann. Dabei weist die Warenübergabeanordnung wenigstens
eine Verriegelungsvorrichtung auf, die vorzugsweise elektronisch
gesteuert wird und dafür
Sorge trägt,
dass nur autorisierte Personen Zugang zu den die gewünschten
Waren enthaltenden Transportbehältern
enthalten. Zudem besitzen auch die Transportbehälter Verriegelungseinrichtungen,
die sicherstellen, dass die Transportbehälter nur von den autorisierten
Personen zur Warenentnahme geöffnet
werden können.
Ein Mißbrauch
ist dabei völlig
ausgeschlossen. Vorzugsweise wird das gesamte Behälter-Transportsystem
durch eine Recheneinheit voll elektronisch gesteuert.
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Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung weisen die Transportbehälter des vorliegenden Transportsystems,
die vorzugsweise aus Kunststoff bestehen, verschiedene Normgrößen auf, derart,
dass sie möglichst
exakt auf die unterschiedlichen Größen verschiedener Lagereinheiten,
z.B. Schließfachfächer, der
Warenbergabeautomaten abgestimmt sind. Dadurch ergibt sich eine
sehr effiziente Nutzung des in der Warenübergabeanordnung vorhandenen
Lagervolumens.
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Ein weiterer Vorteil einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung besteht darin, das die verwendeten Transportbehälter warenspezifisch ausgebildet
sind. Beispielsweise können
die Transportbehälter
dicht gausgebildet sein, so dass sie in Bezug auf das Auslaufen
von Flüssigkeiten
gesichert sind. Ebenso ist es vorteilhafterweise denkbar, die Transportbehälter für den Transport
von Waren, die in Bezug auf Stoßeinwirkungen
empfindlich sind, innenseitig auszupolstern. Temperatursensible
Waren können
in Transportbehältern
befördert
werden, die mit einer Isolierung versehen sind, die eine Wärmeabstrahlung
nach aussen oder eine Wärmeeinstrahlung
nach innen verhindert. Auf diese Weise kann eine warenspezifische
Temperierung zumindest eine gewisse Zeit lang aufrecht erhalten
werden.
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Im folgenden werden die Erfindung
und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 das
Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Behälter-Transportsystems;
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2 eine
Lagereinheit, die als Schließfach ausgebildet
ist; und
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3 eine
Weiterbildung der Erfindung.
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Gemäß 1 wird an einem Ort eines Versenders 1,
beispielsweise eines Versandhauses oder dergleichen, ein vorliegender
Transportbehälter 2 durch
Entriegelung seiner Zugangseinrichtung, beispielsweise einer Zugangsklappe 21,
geöffnet
und mit der von einem Empfänger 5 bestellten
Ware bepackt. Die Bestellung beim Versender 1 erfolgt vom Empfänger 5 in
der durch das Bezugszeichen 6 angedeuteten Weise z.B. per
Telefon, per e-mail, per Fax, oder auf schriftlichem Wege.
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Der vom Versender 1 nach
der Wareneingabe durch Schließen
der Zugangsklappe 21 verriegelte Transportbehälter 2 wird
vom Versender 1 mit einem Code 22 versehen, der
verschiedene Daten, wie beispielsweise den Namen und die Adresse
des Empfängers 5,
den Ort und die Adresse einer Warenübergabeanordnung 3,
einen Identifizierungscode zur Identifizierung des Empfängers 5,
Angaben über Art
und Preise der in den Transportbehälter 2 gepackten Waren
etc. umfasst. Vorzugsweise sind die empfängerspezifischen Daten bereits
in einem Speicher einer Recheneinheit 7 gespeichert und
einem den Empfänger 5 identifizierenden
Identifizierungscode zugeordnet, so dass der am vorliegenden Transportsystem
zuvor registrierte Empfänger 5 dem Versender 1 nur
den Identifizierungscode angeben muss. (Bezugszeichen 71).
Die empfängerspezifischen
Daten werden mit den warenspezifischen Daten zum Code 22 verbunden.
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Auf dem Weg 4 wird der bepackte
Transportbehälter 2 vom
Versender 1 oder durch ein anderes Transportunternehmen
zur Warenübergabeanordnung 3 befördert und
in einer Lagereinheit 31 derselben eingelagert. Hierzu
erhält
der Transporteur beispielsweise dadurch Zugriff zu einer auf die
Größe des Transportbehälters 2 abgestimmten
Lagereinheit 31, dass der Code
22 in einem Lesegerät 32 der
Warenübergabeanordnung 3 ausgelesen
und an die Recheneinheit 7, die eine zentrale Einheit oder
eine in der Warenübergabeanordnung 3 angeordnete
Einheit sein kann, weitergeleitet wird. Die Recheneinheit 7 ermittelt
aufgrund der ihr zur Verfügung
stehenden Informationen über
die Belegung der Lagereinheiten 31 und aufgrund der Daten
des Codes 22 ein freie, vorzugsweise bezüglich der
Größe auf die
Größe des Transportbehälters 2 abgestimmte
Lagereinheit 31, entriegelt diese vorzugsweise elektronisch
durch Betätigen
der entsprechenden Verriegelungsvorrichtung 34 und zeigt
dem Transporteur an einer Anzeigeeinrichtung 33 der Warenübergabeanordnung 3 an,
welche Lagereinheit 31 entriegelt wurde. Es kann nun der
Transportbehälter 2 in
die bezeichnete und entriegelte Lagereinheit 31 eingebracht
werden. Danach veranlasst die Recheneinheit 7 die Betätigung der
Verriegelungsvorrichtung 34 zur Verriegelung der Lagereinheit 31.
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Der Empfänger 5 wird, wie durch
das Bezugszeichen 8 angedeutet, entweder vom Versender 1 oder
von der Warenübergabeanordnung 3 aus über die
Einlagerung des Transportbehälters 2 informiert, wobei
ihm vorzugsweise gleichzeitig ein temporär gültiger Zugriffscode übermittelt
wird. Dieser Zugriffscode enthält
diejenigen Daten, die erforderlich sind, damit die Recheneinheit 7 dem
Empfänger 5 nach Eingabe
des Zugriffscodes an der Eingabeeinrichtung 37, bei der
es sich beispielsweise um eine Tastatur handeln kann, den Zugang
zu der entsprechenden Lagereinheit 31 ermöglichen
kann, um den Transportbehälter 2 entnehmen
zu können.
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Nach der Entnahme des Transportbehälters 2 kann
der Empfänger 5 die
Verriegelungseirrichtung der Zugangsklappe bzw. des Zuganges des
Transportbehälters 2 vorzugsweise
mit einem ihm übermittelten
Entriegelungscode entriegeln, den Transportbehälter 2 öffnen und
die darin enthaltene Ware entnehmen. Danach kann der Empfänger 5 den
Transportbehälter 2 wieder
in die Lagereinheit 31 zurücklegen und die Verriegelungsvorrichtung 34 zum
Verriegeln der Lagereinheit 31 betätigen. Der Warentransport ist
somit abgeschlossen.
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Da der Zugriffscode für die Entriegelung
der Verriegelungseinrichtung 21 des Transportbehälters 2 nur
dem Versender 51 und dem Empfänger 5 bekannt ist,
haben nur diese beiden während
des gesamten Transportwegs die Möglichkeit
eines Zugriffs auf den Sendungsinhalt. Dies ist gerade beim Versenden
von hochwertigen oder sehr vertraulichen Sendungen sehr wichtig.
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Gemäß 2 ist die Warenübergabeanordnung als Schließfachanlage
ausgebildet, die als Lagereinheiten 31 verschiedene Fächer aufweist,
die vorzugsweise unterschiedliche Größen besitzen, wobei jedem Fach
eine Verriegelungsvorrichtung 34 zugeordnet ist. Einzelheiten
der 2, die bereits im Zusammenhang
mit der 1 erläutert wurden,
sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Es ist beispielsweise
auch denkbar, dass die Lagereinheiten 31 Teil eines Regalsystems
sind und durch vertikales und/oder horizontales Verschieben einzeln
oder in Gruppen hinter eine Entnahmeöffnung bewegbar sind, die bezüglich ihrer Öffnungsgröße variabel
ist und eine Verriegelungsvorrichtung 34 aufweist.
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Bei einer besonders bevorzugten und
sicheren Ausgestaltung der Erfindung, sind, wie dies bereits oben
erwähnt
wurde, die Lagereinheit 31 und der Transportbehälter 2 so
ausgebildet, dass der Transportbehälter 2 der Lagereinheit 31 nicht
entnommen werden kann, sondern dass nach Betätigen der Verriegelungsvorrichtung 34 und
Entriegeln der Lagereinheit 31 und z.B. Öffnen der
Fachtür 36 nur ein
Zugang zum Öffnungsbereich
des Transportbehälters 2 ermöglicht wird.
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Die 3 zeigt,
dass die Lagereinheit 31 bzw. das diese bildende Fach,
und der entsprechende Transportbehälter 2 so ausgebildet
sein können, dass
die Fachtür 36 nur
einen Teil des Warentransportbehälters 2 abdeckt,
den Zugang und die Verriegelungseinrichtung 21 desselben
jedoch hinter einer Aussparung 38 frei lässt. Dadurch
wird dafür
Sorge getragen, dass durch die Ausnehmung 38 hindurch nach
Entriegeln der Verriegelungseinrichtung 21 ein direkter
Zugang zum Warentransportbehälter 2 möglich ist.
Eine Entriegelung der Fachtür 36 für den Empfänger 5 ist
in diesem Fall nicht erforderlich. Bei verriegelter Fachtür 36 kann
der Warentransportbehälter 2 jedoch
nicht aus dem Fach entnommen werden. Es wird darauf hingewiesen,
dass auch in anderer Weise dafür
Sorge getragen werden kann, dass ein Zugang zu den Transportbehältern 2 möglich, die Entnahme
derselben aus den entsprechenden Lagereinheiten 31 jedoch
nicht möglich
ist. Beispielsweise können
elektromechanische Sperrvorrichtungen vorgesehen sein, die eine
Entnahme der Transportbehälter
verhindern.
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Die Transportbehälter 2, die vorzugsweise aus
Kunststoff bestehen, können,
wie schon erwähnt, in
verschiedene Normgrößen zur
Anpassung an unterschiedliche Größen von
Lagereinheiten 31 ausgebildet sein, so dass sich eine optimale
Ausnutzung des Lagervolumens der Warenübergabeanordnung 3 ermöglichen
lässt.
Die Transportbehälter 2 können warenspezifisch
ausgerüstet
sein. Beispielsweise können
sie völlig
dicht gestaltet sein, so dass ein Auslaufen von Flüssigkeiten
vermieden wird. Falls die Warenübergabeanordnung 3 gekühlte Lagereinheiten 31 besitzt,
können
die Transportbehälter 2 zumindest
teilweise gelocht sein oder zumindest teilweise Gitterwände besitzen,
damit eine möglichst schnelle
und gute Kältedurchdringung
der mit Kühlwagen
angelieferten und in die Lagereinheiten 31 eingelagerten
Transportbehälter 2 möglich ist.
Die Transportbehälter 2 können zum
Schutz von stoßempfindlichen
Waren gepolstert sein. Um eine geeignete Temperierung sicher zu
stellen, können
die Transportbehälter 2 isoliert
sein. Auf diese Weise kann eine Wärmeabstrahlung von innen nach
außen oder
eine unerwünschte
Wärmeeinstrahlung
von außen
nach innen verhindert werden. Anstelle der erläuterten und in 1 schematisch dargestellten, verriegelbaren
Zugang 21 können
die Transportbehälter 2 auch
so ausgestaltet sein, dass sie ganz oder teilweise aufklappbar oder
anstelle einer Zugangsklappe eine Schiebeklappe oder dergleichen
besitzen.