DE10303233A1 - Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von höheren Kohlenwasserstoffen aus Erdgas - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C¶2+¶-Kohlenwasserstoffen aus einem wenigstens Methan und C¶2+¶-Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gemisch, insbesondere aus Erdgas, wobei das Gemisch über ein Adsorptionsmittel, das bevorzugt C¶2+¶-Kohlenwasserstoffe adsorbiert, geleitet wird, beschrieben. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird als Adsorptionsmittel zumindest teilweise eine Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid verwendet. DOLLAR A Vorzugsweise weist das Adsorptionsmittel DOLLAR A a) eine Oberfläche zwischen 300 und 400 m·2·/g, DOLLAR A b) ein Gesamtporenvolumen zwischen 0,4 und 0,7 cm·3·/g, DOLLAR A c) eine Schüttdichte zwischen 700 und 800 g/l und DOLLAR A d) eine chemische Zusammensetzung von > 90 Gew.-% Al¶2¶O¶3¶ und < 10 Gew.-% Restbestandteile, DOLLAR A e) insbesondere eine chemische Zusammensetzung von > 90 Gew.-% Al¶2¶O¶3¶, < 1 Gew.-% SiO¶2¶, < 1 Gew.-% Fe¶2¶O¶3¶, < 2 Gew.-% Na¶2¶O und < 8 Gew.-%, Restbestandteile auf.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoffen aus einem wenigstens Methan und C2+-Kohlenwasserstofte, enthaltenden Gemisch, insbesondere aus Erdgas, wobei das Gemisch über ein Adsorptionsmittel, das bevorzugt C2+-Kohlenwasserstoffe adsorbiert, geleitet wird.
- Gattungsgemäße Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoffen aus einem wenigstens Methan und C2+ Kohlenwassserstoffe enthaltenden Gemisch kommen insbesondere bei der Erdgasgewinnung zur Anwendung. Hierbei müssen die höheren Kohlenwasserstoffe aus dem Erdgas abgetrennt werden, damit dieses anschließend verflüssigt werden kann, ohne dass es zu Verlegungen in Ventilen, Leitungen, etc. kommt. Bei den bekannten Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoffen aus Erdgas werden als Adsorptionsmittel Silicagele verwendet. Hierbei kommen im Regelfall Materialien mit unterschiedlichen Porenstrukturen im Mischbett zur Anwendung.
- Als adsorptive Verfahren kommen insbesondere Druckwechsel-Adsorptionsprozesse zur Anwendung. Bei diesen wird bei höheren Drücken – vorzugsweise oberhalb von 1.0 bar- das Prozess- bzw. Einsatzgasgemisch über das Adsorptionsmittel geleitet, wobei ein Produktgasstrom erzeugt wird. Nach Beendigung der Adsorptionsphase wird das Adsorptionsmittel bei niedrigen Drücken – vorzugsweise unterhalb von 10 bar – regeneriert; das regenerierte Adsorptionsmittel steht sodann wieder für die Reinigung des Prozess- bzw. Einsatzgasgemisches bereit.
- Während also aus dem Adsorptionsprozess ein Produktgasstrom, bestehend aus Methan mit geringfügigen Verunreinigungen von C2- sowie C3-Kohlenwasserstoffen, abgezogen wird, werden am Adsorptionsmittel die restlichen, höheren Kohlenwasserstoffe angelagert und in einem dem Adsorptionsschritt nachgeschalteten Desorptionsschritt aus dem Adsorptionsbett bzw. -mittel abgezogen und ggf. einer weiteren Verwendung zugeführt.
- Die Verwendung der vorstehend genannten Silicagele als Adsorptionsmittel verursacht jedoch einen unerwünschten Schlupf höherer Kohlenwasserstoffe in den Produktgasstrom, da eine nur unzureichende Desorption der an dem Adsorptionsmittel angelagerten höheren Kohlenwasserstoffe gelingt. Die nicht während des dem Adsorptionsschritt nachgeschalteten Desorptionsschrittes aus dem Adsorptionsbett bzw. -mittel abgezogenen höheren Kohlenwasserstoffe gelangen bei dem nächstfolgenden Adsorptionsschritt u. U. in den Produktgasstrom.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren anzugeben, bei dem insbesondere der Desorptionsprozess gegenüber den bekannten Verfahren verbessert werden kann, also eine vollständigere Entfernung der an dem Adsorptionsmittel angelagerten Komponenten während des Desorptionsschrittes ermöglicht wird. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass sich die Kenngrößen des Verfahrens – Kapazität sowie Methan-Ausbeute – nicht wesentlich verschlechtern.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoffen zeichnet sich dadurch aus, dass als Adsorptionsmittel zumindest teilweise eine Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid verwendet wird.
- Es hat sich gezeigt, dass die Abtrennung höherer Kohlenwasserstoffe aus Erdgas, bei der eine Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid als Adsorptionsmittel zur Anwendung kommt, in hervorragender Weise die gestellte Aufgabe löst.
- Kommt eine Mehrbettschüttung zur Anwendung, so besteht diese – entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens – zu wenigstens 50 % aus aktiviertem Aluminiumoxid.
- Hierbei weist die Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen Korndurchmesser von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise von 2 bis 5 mm auf.
- Wird eine Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid mit einem kleineren Korndurchmesser – dieser liegt hierbei vorzugsweise im Bereich von 1 bis 3 mm – gewählt, so lässt sich im Hinblick auf die Komponenten CO2, C2H6 sowie C3H8 eine deutlich höhere Produktreinheit erzielen.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoffen weiterbildend wird vorgeschlagen, dass das Adsorptionsmittel
- a) eine Oberfläche zwischen 300 und 400 m2/g,
- b) ein Gesamtporenvolumen zwischen 0,4 und 0,7 cm3/g,
- c) eine Schüttdichte zwischen 700 und 800 g/l, und
- d) eine chemische Zusammensetzung von > 90 Gew.-% Al2O3 und < 10 Gew.-% Restbestandteile,
- e) vorzugsweise eine chemische Zusammensetzung von > 90 Gew.-% Al2O3, < 1 Gew.-% SiO2, < 1 Gew.-% Fe2O3, < 2 Gew.-% Na2O und < 8 Gew.-% Restbestandteile aufweist.
- Darüber hinaus weist das Adsorptionsmittel vorzugsweise einen Abrieb von weniger als 2 Gew.-% auf.
- Es hat sich gezeigt, dass – insbesondere im Hinblick auf höhere Methan-Ausbeuten und/oder verbesserte Produktreinheiten bezüglich der höheren Kohlenwasserstoffe – mit den vorgenannten Parametern die besten Ergebnisse erzielt werden können.
- Nachfolgend seien anhand dreier Verfahrensbeispiele die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem bekannten Stand der Technik näher erläutert.
- Verfahrensbeispiel 1 (Stand der Technik):
- Bei den Verfahrensbeispielen 1 bis 3 wird von der nachfolgenden Rohgas- bzw. Einsatzgaszusammensetzung ausgegangen:
2 Vol.-% CO2, 5 Vol.-% C2H6, 4 Vol.-% C3H8, 1,5 Vol.-% C4H10, 5500 Vppm C6H14, 450 Vppm C7H16, Rest CH4
Achtung: Im Falle des dritten Verfahrensbeispieles enthält das Rohgas- bzw. Einsatzgas jedoch keine C6- und C7-Kohlenwasserstoffe. -
- Adsorptionsmittel: Silicagel
- Adsorptionsdruck: 20 bar
- Spülgasdruck: 2 bar
- Rohgastemperatur: 21 °C
- Rohgasdurchsatz: 1,5 Nm3/h
- Produktgasmenge: 0,7 Nm3/h
- Restgasmenge: 0,8 Nm3/h
- Produktverunreinigungen: <1 ppm CO2, 300 ppm C2H6, <1 ppm C3H8, <1 ppm C4H10, 80 ppm C6H14, <1 ppm C7H16
- CH4-Ausbeute: 55 %
- Verfahrensbeispiel 2:
-
- Adsorptionsmittel: aktiviertes Aluminiumoxid (Korndurchmesser: 2 bis 5 mm)
- Adsorptionsdruck: 20 bar
- Spülgasdruck: 2 bar
- Rohgastemperatur: 21 °C
- Rohgasdurchsatz: 1,3 Nm3/h
- Produktgasmenge: 0,6 Nm3/h
- Restgasmenge: 0,7 Nm3/h
- Produktverunreinigungen: 2 ppm CO2, 2300 ppm C2H6, 10 ppm C3H8, 1 ppm C4H10, 15 ppm C6H14, <1 ppm C7H16
- CH4-Ausbeute: 55 %
- Verfahrensbeispiel 3:
-
- Adsorptionsmittel: aktiviertes Aluminiumoxid (Korndurchmesser: 1 bis 3 mm)
- Adsorptionsdruck: 20 bar
- Spülgasdruck: 2 bar
- Rohgastemperatur: 22 °C
- Rohgasdurchsatz: 1,4 Nm3/h
- Produktgasmenge: 0,7 Nm3/h
- Restgasmenge: 0,7 Nm3/h
- Produktverunreinigungen: <1 ppm CO2, 230 ppm C2H6, 1 ppm C3H8, 1 ppm CaH10
- CH4-Ausbeute: 58 %
- Die adsorptive Abtrennung der C2+-Kohlenwasserstoffen aus einem Methan und C2+-Kohlenwasserstoff enthaltenden Gemisch erfolgt vorzugsweise mittels eines Druckwechsel-Adsorptionsprozesses, wobei der Adsorptionsdruck größer 8 bar und der Spül-/Desorptionsdruck kleiner 8 bar gewählt wird und die Temperatur des wenigstens Methan und C2+-Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gemisches zwischen 10 und 50°C beträgt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoffen aus einem Methan und C2+-Kohlenwasserstoff enthaltenden Gemisch ermöglicht eine höhere Methan-Ausbeute und/oder eine verbesserte Produktreinheit bezüglich der höheren Kohlenwasserstoffe.
- Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine verbesserte Auslegung von Adsorptionsanlagen. Darüber hinaus handelt es sich bei der Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid, verglichen mit einer Silicagel-Schüttung, um ein kostengünstigeres Adsorptionsmaterial. Auch weist die Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid geringere Alterungseffekte auf, so dass längere Betriebszeiten der Adsorptionsanlage erreicht werden können. Dadurch verringert sich die Anzahl der turnusmäßigen Wechsel des Adsorptionsmittels aufgrund von Verlegungen bzw. deutlichen Kapazitätseinbußen.
Claims (6)
- Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von C2+-Kohlenwasserstoften aus einem wenigstens Methan und C2+-Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gemisch, insbesondere aus Erdgas, wobei das Gemisch über ein Adsorptionsmittel, das bevorzugt C2+-Kohlenwasserstoffe adsorbiert, geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Adsorptionsmittel zumindest teilweise eine Schüttung aus aktiviertem Aluminiumoxid verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer Mehrbettschüttung diese zu wenigstens 50 % aus aktiviertem Aluminiumoxid besteht.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmittel a) eine Oberfläche zwischen 300 und 400 m2/g, b) ein Gesamtporenvolumen zwischen 0,4 und 0,7 cm3/g, c) eine Schüttdichte zwischen 700 und 800 g/l, und d) eine chemische Zusammensetzung von > 90 Gew.-% Al2O3 und < 10 Gew.-% Restbestandteile, e) vorzugsweise eine chemische Zusammensetzung von > 90 Gew.-% Al2O3, < 1 Gew.-% SiO2, < 1 Gew.-% Fe2O3, < 2 Gew.-% Na2O und < 8 Gew.-% Restbestandteile aufweist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmittel einen Abrieb von weniger als 2 Gew.-% aufweist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Adsorptionsmittel einen Korndurchmesser von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise von 2 bis 5 mm aufweist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die adsorptive Abtrennung mittels eines Druckwechsel-Adsorptionsprozesses erfolgt, wobei der Adsorptionsdruck größer 8 bar und der Spül-/Desorptionsdruck kleiner 8 bar gewählt wird und die Temperatur des wenigstens Methan und C2+-Kohlenwasserstoffe enthaltenden Gemisches zwischen 10 und 50°C beträgt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2003103233 DE10303233A1 (de) | 2003-01-28 | 2003-01-28 | Verfahren zur adsorptiven Abtrennung von höheren Kohlenwasserstoffen aus Erdgas |
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- 2003-01-28 DE DE2003103233 patent/DE10303233A1/de not_active Withdrawn
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