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Die Erfindung betrifft ein mikroelektronisches Bauteil,
das einen ersten Träger
und einen zweiten Träger
aufweist, zwischen denen mindestens ein Halbleiter-Chip angeordnet ist,
wobei der verbleibende Zwischenraum zwischen den Trägern mit
einer Vergußmasse
verschlossen ist.
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Zum Schutz vor äusseren Einflüssen, beispielsweise
Feuchtigkeit und Schmutz, sind Halbleiter-Chips in ein Gehäuse eingesetzt,
das abgedichtet ist. An ein derartiges Gehäuse werden hohe Anforderungen
gestellt. Insbesondere bei Leistungshalbleitern ist die Ableitung
der Wärme
von dem Halbleiter-Chip an die Umgebung von besonderer Bedeutung.
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Es sind Gehäuse aus Kunststoff und Metall unterschiedlicher
Bauart bekannt. Die bekannten Kunststoffgehäuse erlauben materialbedingt
nur eine verhältnismässig geringe
Einsatztemperatur. Metallgehäuse
hingegen sind grundsätzlich
für höhere Temperaturen
geeignet. Sie sind aber im Vergleich zu Kunststoffgehäusen sehr
teuer. Bei Metallgehäusen sind
die häufigsten
Fehler mechanisches und elektrisches Versagen der Glasdurchführungen.
Die Dichtigkeit und der elektrische Widerstand der Einschmelzung
nehmen bei hohen Temperaturen, insbesondere bei starken Temperaturwechseln
ab.
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Keramikgehäuse sind für Hochtemperaturanwendungen
bis ca. 800° C
grundsätzlich
am besten geeignet. Da die hochschmelzenden Werkstoffe, die in Keramikgehäusen als
Leiter verwendet werden, aber relativ hohe Widerstände haben,
sind Keramikgehäuse
für Anwendungen
mit hohen Strömen nicht
geeignet. Auch diese Gehäuse
sind im Vergleich zu Kunststoffgehäusen sehr teuer. Der Vorteil gegenüber Metallgehäusen liegt
in der Vermeidung von teuren und empfindlichen Glaseinschmelzungen.
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Kleine diskrete Leistungshalbleiter
werden aus Kostengründen
auf Leiterrahmen aus Kupfer, sog. Cu-leadframes mit Sn, Pb, Ag und
Cu-haltigen Loten montiert. Die Gegenseite wird Al-Dickdraht gebondet
oder mit einem Cu-Kamm gelötet.
Dieser Aufbau wird anschliessend mit einem gefüllten Polymer umspritzt. Ein
Vertreter dieser Gehäuseklasse
ist der allgemein bekannte 70–220.
Diesem Konstruktionsprinzip folgen auch die Gehäuse der sog. DIL- und SOT-Reihe.
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Es sind Dioden auf der Basis von
GaAs bekannt, die in ein TO-220 Gehäuse eingesetzt sind. Zwar erlaubt
GaAs aufgrund des grossen Bandabstandes Einsatztemperaturen von
300 bis 400° C, das
verwendete Gehäuse
läßt aber
materialbedingt nur eine maximale Betriebstemperatur von 175° C zu. Daher
finden für
derartige Anwendungen im allgemeinen Metall- oder Keramikgehäuse Verwendung.
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Die WO 98/15005 beschreibt ein mikroelektronisches
Bauteil in Sandwich-Bauweise,
das einen ersten Träger
mit einer ersten Leiterbahnebene und einen zweiten Träger mit
einer zweiten Leiterbahnebene umfasst, zwischen denen eine Vielzahl
von Halbleiterchips angeordnet sind. Die Kontaktierung erfolgt mit
Hilfe von Lötverbindungen.
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Ein Leistungshalbleitermodul mit
einem Gehäuse,
das sich durch verbesserte thermische Eigenschaften auszeichnet,
ist aus der
DE 199
50 026 A1 bekannt. Das Leistungshalbleitermodul weist übereinander
angeordnete Trägersubstrate
auf, zwischen denen die Halbleiterchips angeordnet sind. Zur Verbesserung
der Wärmeableitung
wird vorgeschlagen, die Zwischenräume zwischen den gestapelten
Trägersubstraten
vollständig
durch ein fließfähiges, aushärtbares
und wärmeleitendes
Medium auszufüllen, wobei
die Spritzmasse derart in die Zwischenräume zwischen den Trägersubstraten
und auf die Stirnseiten der Trägersubstrate
gespritzt wird, dass eine umlaufende Wandung aus Spritzmasse auf
den Stirnseiten verbleibt, die das Leistungshalbleitermodul hermetisch
dicht verkapselt.
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Die Anschlüsse des Leistungshalbleitermoduls
werden durch Kontaktelemente gebildet, die mit den Leiterbahnen
der Chips verlötet
sind. Nachteilig ist, dass die hermetisch dichte Verkapselung des Halbleiterchips
in dem Gehäuse
relativ aufwendig ist. Darüber
hinaus hat das Gehäuse
des Leistungshalbleitermoduls relativ grosse Abmessungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
mikroelektronisches Bauteil mit einem hochtemperaturstabilen Gehäuse, insbesondere
für diskrete Leistungshalbleiter
zu schaffen, das kostengünstig herstellbar
ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
erfindungsgemäß mit den
im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung sind Gegenstand der Untersprüche.
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Das mikroelektronische Bauteil gemäß der Erfindung
weist zwei Träger
auf, zwischen denen mindestens ein Halbleiterchip angeordnet ist,
wobei der verbleibende Zwischenraum zwischen den Trägern mit
einer Vergußmasse
verschlossen ist. Als Vergußmasse
kommen grundsätzlich
alle fließfähigen, aushärtbaren
und wärmeleitenden
Materialien in Frage, bevorzugt wird aber eine Vergußmasse aus Epoxydharz
oder keramischem Klebstoff.
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Das Gehäuse des mikroelektronischen
Bauteils zeichnet sich dadurch aus, dass die Vergußmasse bündig mit
den Stirnseiten der Träger
abschließt, ohne
einen umlaufenden Rand zu bilden. Da nur der verbleibende Zwischenraum
zwischen den Trägern mit
der Vergußmasse
verschlossen ist, auf den Stirnseiten der Träger hingegen keine Vergußmasse aufgetragen
ist, vereinfacht sich einerseits die Herstellung des Gehäuses, andererseits
sind die Gehäuseabmessungen verhältnismässig gering.
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Gegenüber dem aus der
DE 199 50 026 A1 bekannten
Stand der Technik wird außerdem
eine erhöhte
mechanische Stabilität
und somit Zuverlässigkeit
des Bauelements erreicht. Sollte die Vergußmasse, beispielsweise durch
Einsatz des erfindungsgemäßen Bauteils
bei hohen Betriebstemperaturen, altern und spröde werden, so schützt die
Ankopplung der Vergußmasse
auf drei Seiten – zwischen
zwei Trägern
sowie dem von diesen eingeschlossenen Chip – optimal vor Heraus- bzw. Abbrechen,
was bei einem Überstand
nach außen
wahrscheinlich wäre. Auf
diese Weise bleibt eine hohe Spannungsfestigkeit des Bauteils trotz
möglicher
Alterungserscheinungen erhalten. Hierdurch kann auch der Einsatz von
im Vergleich zum Stand der Technik kostengünstigeren Materialien erwogen
werden, ohne Stabilität bzw.
Zuverlässigkeit
des Bauelements in nicht vertretbarem Maße zu reduzieren.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform
ist der erste und/oder zweite Träger
ein Trägersubstrat
aus Keramik mit einer Kupferkaschierung auf der dem Halbleiterchip
zugewandten Innenseite. Vorzugsweise sind beide Träger Trägersubstrate
aus Keramik mit Kupferkaschierung.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass die Innenseite des Trägersubstrats bis auf einen äusseren
umlaufenden Abschnitt mit Kupfer kaschiert ist, so dass sich die
Kupferkaschierung nicht über
die gesamte Innenseite erstreckt.
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Dieser kupferfreie umlaufende Abschnitt
auf den Trägersubstraten
trägt zur
Erhöhung
der Spannungsfestigkeit gegenüber
dem aus der
DE 199
50 026 A1 bekannten Stand der Technik bei, was zur Kapselung
von Leistungshalbleiter-Chips
mit hohen Sperrungsspannungen, beispielsweise SiC-Dioden, nötig ist.
Einerseits liegt der Abstand zwischen den Kaschierungen der Trägersubstrate, über den
die elektrische Potentialdifferenz der Sperrspannung des Bauelements abfällt, sicher
innerhalb des Volumens der Vergußmasse. Wenn eine aus der Vergußmasse gebildete,
umlaufende und überstehende
Wandung vorgesehen ist, so lägen
spätestens
im Falle einer alterungsbedingten Schädigung des überstehenden Teils die bis
zum Rand der Trägersubstrate
gezogenen Kupferkaschierungen sich direkt gegenüber, was zu einem erheblichen
Risiko von Überschlägen führt. Um
die Betriebssicherheit in diesem Falle sicherzustellen, dürften nur
niedrige Sperrspannungen unterhalb der Durchschlagsspannung in Luft
vorgesehen werden, was für
hochsperrende Bauelemente mit Sperrspannungen im Kilovolt-Bereich
unzweckmäßig ist.
Weiterhin besteht beim Stand der Technik die Möglichkeit, dass Überschläge von der
dem Chip zugewandten Kaschierung des Trägersubstrats zu einer dem Chip
abgewandten Kaschierung des Trägersubstrates
stattfinden; die letztere befindet sich in der Regel auf dem Potential
einer geerdeten Kühlvorrichtung.
Beim erfindungsgemäßen Bauelement
hingegen ist die Strecke für Überschläge zwischen
der dem Chip zugewandten und einer eventuellen weiteren, dem Chip
abgewandten Kaschierung des Trägersubstrats
durch den größeren Abstand
der dem Chip zugewandten Kaschierung vom Rand des Trägersubstrats
größer, so
dass die Überschlagsfestigkeit
am Rand des Trägersubstrats
konstruktiv bedingt deutlich erhöht
wird.
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Die äusseren Anschlüsse des
Halbleiterchips werden vorzugsweise von Kontaktelementen zwischen
Kupferkaschierung und Halbleiterchip gebildet, die über das
Trägersubstrat
vorstehen. Diese Kontaktelemente sind einerseits mit der Kupferkaschierung
und andererseits mit dem Halbleiterchip elektrisch verbunden. Als
besonders vorteilhaft haben sich Kupferbänder als Kontaktelemente erwiesen.
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Die elektrische Verbindung der Kontaktelemente
mit dem Halbleiterchip erfolgt vorzugsweise mit einem hochschmelzenden
Lot. Alternativ kann die elektrische Verbindung aber auch mit einer
der bekannten Niedertemperatur-Verbindungstechniken (NTV)
erfolgen, die auf dem Drucksintern von Silberpulver bei niedriger
Temperatur und moderatem Druck basieren. Dadurch entsteht eine sehr
stabile Verbindungsschicht aus Silber, die eine hohe elektrische
und thermische Leitfähigkeit
und hohe Lastwechselfestigkeit bei stark reduzierten thermomechanischen
Spannungen hat. Diese Niedertemperatur-Verbindungstechnik gehört zum Stand
der Technik und ist beispielsweise beschrieben in S. Klaka; Niedertemperatur-Verbindungstechnik
zum Aufbau von Leistungshalbleitermodulen; Göttingen, Cuvilier Verlag 1997,.ISBN
3-89588-771-4.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des mikroelektronischen Bauteils sind der erste und/oder zweite
Träger
Trägersubstrate
aus Keramik mit Kupferkaschierung; mindestens ein Kontaktelement
ist auf der letzteren, jedoch neben dem Halbleiterchip angeordnet
und mit einem Verbindungsprozeß,
z.B. Löten,
elektrisch an die Kaschierung angeschlossen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des mikroelektronischen Bauteils ist der erste und/oder zweite Träger ein
Trägersubstrat
aus Keramik, wobei die Kupferkaschierung zur Bildung der Kontaktelemente
zumindest teilweise über
deren Rand übersteht.
Das mit dem Halbleiterchip elektrisch verbundene Kontaktelement
ist somit vorzugsweise die Fortsetzung der mit dem Halbleiterchip
verbundenen Kaschierung des Trägersubstrats.
Dabei entfällt
die Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen Kontaktelement
und Trägersubstrat.
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Die Kontaktelemente können zwischen
den Trägersubstraten
mittig, d. h. übereinanderliegend oder
aussermittig, d. h. seitlich zueinander versetzt angeordnet sein.
Auch können
die Kontaktelemente sich in unterschiedliche Richtungen erstrecken.
Aufgrund der Bandleiterstruktur weisen die Anschlüsse eine
besonders niedrige Induktivität
auf. Bei aussermittigen Kontaktelementen ergibt sich ein grösserer Isolationsabstand.
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Eines der beiden Trägersubstrate
aus Keramik kann durch einen Leiterrahmen aus Kupfer (Cu-leadframe)
ersetzt werden, der mit dem Halbleiterchip elektrisch verbunden
ist. Auf der Seite des Cu-leadframe ist bei dieser Ausführungsform
zwar eine Isolation nicht vorhanden, das Bauteil zeichnet sich aber
durch einen noch geringeren thermischen Widerstand aus.
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Die Vorteile des Gehäuses des
mikroelektronischen Bauteils kommen insbesondere bei einem Halbleiterchip
aus GaAs, SiC oder Polysilizium zum Tragen. Grundsätzlich kann
das mikroelektronische Bauteil aber auch einen Chip aus anderen
Halbleitermaterialien aufweisen.
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Zwischen den Trägern des mikroelektronischen
Bauteils können
ein oder auch mehrere Halbleiterchips mit einer Vielzahl von Anschlüssen angeordnet
sein. Die Anordnung eignet sich insbesondere als Hochtemperaturgehäuse für MOSFETs,
wobei ein Kontaktelement als Gate-Pin, ein Kontaktelement als Drain-Pin
und ein weiteres Kontaktelement als Source-Pin verwendet wird. Weitere
Anwendungsfälle
sind IGBTs mit einem Gate-Pin, einem Emitter-Pin und einem Kollektor-Pin
als Kontaktelemente sowie Thyristoren, wobei die Anschlusselemente
als Gate-Pin, Kathoden-Pin und Anoden-Pin verwendet werden.
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Kontaktelemente können mit einem oder mehreren
Anschlußpins
verbunden sein. Weiterhin ist es möglich, die Kaschierung der
Keramik statt in Kupfer in anderen Metallen, beispielsweise Aluminium,
auszuführen.
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Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines mikroelektronischen Bauteils in einer Explosionsdarstellung
ohne Vergußmasse,
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2 eine
Seitenansicht des Bauteils von 1 ohne
Vergußmasse,
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3 eine
perspektivische Darstellung des Bauteils von 2 mit Vergußmasse,
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
des mikroelektronischen Bauteils in perspektivischer Darstellung
mit mittigen Kontaktelementen,
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des mikroelektronischen Bauteils in perspektivischer Darstellung
mit einander gegenüberliegenden
Kontaktelementen,
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des mikroelektronischen Bauteils in, vereinfachter schematischer
Darstellung,
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7 eine
vereinfachte schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels
des mikroelektronischen Bauteils,
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8 eine
perspektivische Darstellung des Bauteils von 7 mit an gegenüberliegenden Seiten herausgeführten Kontaktierungspins,
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9 eine
Explosionsdarstellung eines mikroelektronischen Bauteils mit zwei
Halbleiterchips ohne Vergußmasse,
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10 die
thermische Impedanz ZthJC [K/W] des Sperrschicht-Gehäuses aufgeteilt
nach Sperrschichtseite und Unterseite als Funktion der Pulsweite [(sec)],
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11 eine
bevorzugte Ausführungsform
in vereinfachter schematischer Darstellung, bei der ein Kurzschließen der
Randpassivierung des Chips vermieden wird, und
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12 eine
vereinfachte schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform,
bei der ein Kurzschließen
der Randpassivierung des Chips vermieden wird.
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Die 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel
des mikroelektronischen Bauteils, wobei in den 1 und 2 das
Bauteil ohne Vergußmasse
und in 3 das vergossene
Bauteil dargestellt ist. Das Bauteil ist eine Sandwichstruktur,
die ein erstes rechteckförmiges
Trägersubstrat 1 und
ein zweites rechteckförmiges
Trägersubstrat 2 aufweist.
Die Trägersubstrate 1, 2 haben
die gleichen Abmessungen und sind parallel zueinander angeordnet.
Mittig zwischen den Trägersubstraten 1, 2 ist
der Halbleiterchip 3 angeordnet. Die Trägersubstrate weisen jeweils
eine Keramik 1a bzw. 2a auf, die an der dem Halbleiterchip 3 zugewandten
Innenseite jeweils mit einer Kupferkaschierung 1b bzw. 2b versehen
ist. Die dem Halbleiterchip 3 zugewandte Innenseite der
Trägersubstrate 1, 2 ist
bis auf einen äusseren
umlaufenden Abschnitt 15 mit Kupfer kaschiert. Die umlaufende
Kante der Kupferkaschierung 1b bzw. 2b ist dabei abgeschrägt.
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Die Kontaktierung der Ober- bzw.
Unterseite des Halbleiterchips 3 erfolgt mit Kontaktelementen 4, 5,
die zwischen Halbleiterchip 3 und Kupferkaschierung 1b bzw. 2b angeordnet
sind. Die Kontaktelemente 4, 5 aus Kupfer weisen
einen rechteckförmigen
Abschnitt 4a bzw. 5a mit einer abgeschrägten Kante
auf, der innerhalb der Kupferkaschierung liegt. Von dem rechteckförmigen Abschnitt 4a, 5a jedes Kontaktelementes 4, 5 erstreckt
sich ein Kontaktierungspin 4b bzw. 5b seitlich
nach aussen. Die rechteckförmigen
Abschnitte 4a, 5a der Kontaktelemente
4, 5 sind
jeweils mit der angrenzenden Kontaktfläche 3a, 3b des
Halbleiterchips 3 und der Kupferkaschierung 1b, 2b der
Trägersubstrate 1, 2 verlötet. Die Schichten
aus hochschmelzendem Lot, insbesondere Pb95Sn5, sind mit dem Bezugszeichen 6, 7, 8 und 9 bezeichnet.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Kontaktierungspins 4b, 5b der Kontaktelemente 4, 5 außermittig
angeordnet.
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Der verbleibende Zwischenraum 10 zwischen
den Trägersubstraten 1, 2 ist
mit einer hochtemperaturbeständigen,
wärmeleitenden
Vergußmasse 11 aus
Epoxidharz oder einem keramischen Kleber ausgefüllt, wobei die Vergußmasse mit
den Stirnseiten 12, 13 der Träger 1, 2 bündig abschließt (3).
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Der Halbleiterchip ist z.B. ein GaAs
Chip. Es hat sich gezeigt, dass der Wärmeübergangswiderstand der Sandwich-Anordnung
etwa um den Faktor 8 bis 10 kleiner als der eines
einseitig über
einen elektrischen Isolator gekühlten
TO-Gehäuses ist. Durch
die höhere
Sperrschichttemperatur, die in dem erfindungsgemäßen Gehäuse zulässig ist, kann das Bauelement
mit einem höheren
Vorwärtsstrom
betrieben werden.
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Die errechnete thermische Impedanz
ZthJC [K/W] des Sperrschichtgehäuses aufgeteilt
nach Sperrschichtseite und Unterseite ist in 10 als Funktion der Pulsweite [(sec)]
dargestellt. Die geringe Wärmekapazität des Aufbaus
ist durch den geringen Kupferanteil begründet. Das Bauteil erlaubt ein optimales
Wärmemanagement,
da es von zwei Seiten gekühlt
werden kann. Darüber
hinaus erhöht
sich die Belastbarkeit des Bauteils mit hohen Strömen aufgrund
der hohen Betriebstemperatur von ca. 250° C.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des mikroelektronischen Bauteils, das sich von der unter Bezugnahme
auf die 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsform
nur dadurch unterscheidet, dass die Kontaktierungspins 4a, 4b der
Kontaktelemente 4, 5 mittig angeordnet sind. Da
die Kontaktierungspins nicht seitlich zueinander versetzt sind,
ist ein kleinerer Isolationsabstand gegeben als bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß der 1 bis 3. Die einander entsprechenden Teile
beider Ausführungsbeispiele sind
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Auch bei der alternativen
Ausführungsform
schliesst die Vergußmasse 11 wieder
bündig
mit den Stirnseiten 12, 13 der Trägersubstrate 1, 2 ab.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit dem gleichen Sandwich-Gehäuse
wie die vorhergehenden Figuren. Die einander entsprechenden Teile
sind wieder mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von den vorhergehenden Ausführungsbeispielen dadurch, dass
die mittig angeordneten Kontaktierungspins 4a, 5a sich
zu beiden Seiten des Gehäuses
nach aussen erstrecken.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel des mikroelektronischen
Bauteils zeigt 6 in
schematischer Darstellung. Die einander entsprechenden Teile sind wieder
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Bei dieser Ausführungsform
werden die Kontaktelemente 4, 5 von den auf die
Trägersubstrate 1a, 2a aufgebrachten
Kupferkaschierungen 1b, 2b selbst gebildet, die
sich als schmale Streifen an einer Seite über den Rand der Trägersubstrate
nach außen
erstrecken. Die schmalen Streifen der Kupferkaschierungen stellen
dabei die Kontaktierungspins 4b, 5b dar, wobei
die innenliegenden Abschnitte der Kupferkaschierungen und die Kontaktflächen des
Chips 3 mit einem hochschmelzendem Lot 6, 9 miteinander verlötet sind.
Auch bei dieser Ausführungsform
ist der Zwischenraum zwischen den Trägersubstraten 1, 2 mit
Vergußmasse 11 verschlossen,
die bündig
mit den Stirnseiten der Substrate abschließt.
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7 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
Bauteils, die sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 6, dadurch unterscheidet,
dass anstelle eines Trägersubstrats
ein Leiterrahmen 14 aus Kupfer (Cu-leadframe) mit dem Halbleiterchip 1 verlötet ist,
so dass zwar nur eine einseitige Isolation gegeben, der stationäre thermische
Widerstand aber weiter verringert ist. 8 zeigt die Ausführungsform von 7 in perspektivischer Darstellung, bei
der die Kontaktierungspins an gegenüberliegenden Seiten herausgeführt sind.
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9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des mikroelektronischen Bauteils mit Sandwich-Gehäuse, das
zwei Halbleiterchips 3', 3'' aufnimmt. Das Bauteil weist zwei
Trägersubstrate 1', 2' aus Keramik
mit Kupferkaschierung auf, zwischen denen die Halbleiterchips 3', 3'' nebeneinander liegend angeordnet sind.
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Der Anschluss der Halbleiterchips
erfolgt wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß der 1 bis 3 mittels Kontaktelementen 4', 5', die einerseits
mit dem jeweiligen Halbleiterchip und andererseits mit der Kupferkaschierung
des Trägersubstrats 1', 2' verlötet sind.
Die Kupferkaschierung und Lotverbindung ist in 9 allerdings nicht dargestellt. Darüber hinaus
ist ein drittes Kontaktierungselement 16 vorgesehen, das
sich über
die andere Seite der beiden Halbleiterchips 3', 3'' erstreckt. Das Kontaktierungselement 14 ist
mit den gegenüberliegenden
Kontaktflächen
des Halbleiterchips verlötet.
Die in 9 nicht dargestellte
Vergußmasse
füllt wie
bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen
den verbleibenden Zwischenraum 10 zwischen den Trägersubstraten 1, 1' aus und schliesst
mit den Stirnseiten der Substrate bündig ab, ohne einen umlaufenden
Rand zu bilden.
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Die 11 und 12 zeigen zwei alternative Ausführungsformen
in vereinfachter schematischer Darstellung, bei denen vermieden
wird, dass die Randpassivierung des Chips kurzgeschlossen wird. Die
einander entsprechenden Teile sind wieder mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Der Chip 3 verfügt über eine Randpassivierung 15,
insbesondere Guardringe. Die Trägersubstrate 1, 2,
zwischen denen der Chip 3 angeordnet ist, weisen jeweils
eine Keramik 1a, 2a auf, die an der dem Chip zugewandten
Innenseite jeweils mit einer Kupferkaschierung 1b bzw. 2b und
an der Außenseite
jeweils mit einer Kupferkaschierung 1c bzw. 2c versehen
sind. Die Unterseite des Chips 3 ist mit einer Lot- oder NTV-Schicht 16 mit
der Kaschierung 1b des unteren Trägersubstrats 1, die
auf einer Seite zur Bildung eines Kontaktierungspins als schmaler
Streifen herausgeführt
ist, oder mit einem separaten Kontaktelement elektrisch verbunden.
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Ein Kurzschluss der Randpassivierung,
insbesondere der Guardringe 15, wird durch einen Abstand
zwischen dem Chip 3 und der Kaschierung 2b des
oberen Trägersubstrats 2 vermieden.
Dieser Abstand wird dadurch geschaffen, dass die Metallisierung 17 des
Chips und die Kaschierung 2b des oberen Trägersubstrats 2 mit
einem als Flip-Chip-Verfahren oder Solder-Balls-Verfahren bekannten
Lötverfahren
elektrisch miteinander verbunden sind. Hierzu kann eine Lotschicht 18 auf
die Metallisierung 17 des Chips 3 aufgebracht
werden, die aus aufgeschmolzenen Kugeln besteht. Die Guardringe 15 im
Randbereich des Chips 3 liegen somit frei, wodurch sich
dort bei Aufnahme von Sperrspannung elektrische Felder ausbilden
können.
Zur Bildung eines Kontaktierungspins ist die Kaschierung 2b des
oberen Trägersubstrats 2 wieder
an einer Seite als schmaler Streifen herausgeführt. Alternativ kann wieder
ein separates Kontaktelement vorgesehen sein, mit dem die Metallisierung
des Chips verlötet
wird.
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12 zeigt
eine alternative Ausführungsform,
bei der anstelle der Lotschicht in Form aufgeschmolzener Kugeln
(Flip-Chip-Montage) eine leitfähige
Zwischenlage 19 zwischen der Metallisierung 17 des
Chips 3 und der Kupferkaschierung 2b des oberen
Trägersubstrats 2 angeordnet
ist, die mit der Metallisierung bzw. der Kupferkaschierung mittels
Lotschichten 20, 21 elektrisch verbunden ist.
Das leitfähige
Zwischenlager 19 schafft den nötigen Abstand zwischen den
Guardringen 15 des Chips und der Kaschierung 2b des
oberen Trägersubstrats 2.
Anstelle einer Lotschicht kann auch eine Verbindungsschicht in Niedertemperatur-Verbindungstechnik (NTV-Schicht)
Verwendung finden. Auch können
anstelle von Kupfer Kaschierungen aus anderen Metallen, beispielsweise
Aluminium, verwendet werden.
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Bei den Ausführungsformen gemäß der 11 und 12 wird der Zwischenraum zwischen den Trägersubstraten
wieder mit einer Vergußmassel 1 ausgefüllt. Die
einander entsprechenden Teile sind wieder mit gleichen Bezugszeichen
versehen.