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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verbesserung der Schaltqualität in automatisierten Schaltgetrieben,
insbesondere zur Reduktion der Synchronisationszeit, im einzelnen
mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruches 1; ferner eine
Steuervorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Automatisierte Schaltgetriebe sind
in einer Vielzahl von Ausführungen
bekannt. Diese werden für
Straßenfahrzeuge
in Form von Omnibussen oder Nutzkraftwagen in Form von Lkw's angeboten. Diese Getriebe
zeichnen sich dabei durch einen einfachen Aufbau und einen hohen
Wirkungsgrad aus und sind in der Regel als Mehrganggetriebebaueinheiten
ausgeführt,
welche eine Vielzahl von unterschiedlichen Schaltstufen umfassen,
die über
die Aktivierung von Schaltelementen in Form von Kupplungseinrichtungen
oder Bremseinrichtungen eingelegt werden können. Ein wesentliches Merkmal
automatisierter Schaltgetriebe besteht dabei in der Zugkraftunterbrechung
während
des Schaltvorganges. Zu diesem Zweck weisen derartige Getriebe zwischen
der Getriebeeingangswelle und den Schaltstufen eine sogenannte Getriebeeingangskupplung
auf, welche als mechanische Kupplung ausgeführt ist und die bei jedem Gangwechsel
gelöst
wird, das heißt,
die Verbindung zwischen der Getriebebaueinheit und der Antriebsmaschine,
welche in der Regel als Verbrennungsmaschine ausgeführt ist,
unterbricht. Um einen ruckfreien Schaltvorgang zu gewährleisten
und des weiteren die am Schaltvorgang beteiligten Schaltelemente
hinsichtlich der Belastung zu schonen, erfolgt zwischen den einzelnen
Elementen der zu betätigenden
Schaltelemente der kommenden Gangstufe eine Synchronisation. Zur
Synchronisierung werden dabei in der Regel Reibelemente eingesetzt.
Es ist jedoch ferner bekannt, die Synchronisation elektronisch durch
Variation der Motordrehzahl in Form eines sogenannten elektronischen
Zwischengases oder durch eine sogenannte Getriebebremse zu erzeugen.
Stellvertretend wird dabei auf ein Prospekt der Firma ZF verwiesen,
welches ein derartiges Verfahren zur Synchronisation beispielhaft
verdeutlicht. Für einen
Hochschaltvorgang, das heißt
einen Wechsel in eine höhere
Gangstufe, welche durch eine geringere Antriebsmaschinendrehzahl
beziehungsweise Drehzahl an der Getriebeeingangswelle und ein höheres Moment
charakterisiert ist, wird durch die Getriebesteuerung die Eingangskupplung
der Getriebebaueinheit geöffnet.
Die Motorleistung und damit auch die Drehzahl wird reduziert und
die Schaltelemente werden per Getriebebremse im Getriebe synchronisiert
und geschaltet. Anschließend
wird die Eingangskupplung wieder geschlossen und parallel dazu die
Motorleistung erhöht.
Während
dieses Vorganges tritt jedoch Verschleiß an der Eingangskupplung der
Getriebebaueinheit auf. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Drehzahl
der Antriebsmaschine noch stark von der Eingangsdrehzahl der Getriebebaueinheit
beziehungsweise unter Berücksichtigung eventueller
weiterer Übersetzungsstufen
zwischen Antriebsmaschine und Getriebebaueinheit abweicht. Dies
bedeutet, daß an
der Eingangskupplung eine sehr hohe Drehzahldifferenz anliegt und
zwar zwischen dem mit der Getriebeeingangswelle gekoppelten Kupplungselement
und dem mit den Schaltstufen gekoppelten Kupplungselement. Für einen
Rückschaltvorgang,
das heißt
einen Wechsel in eine niedrigere Gangstufe, die durch eine höhere Drehzahl und
ein geringeres Moment bei gleicher Antriebsmaschinenleistung charakterisiert
ist, wird ebenfalls die Eingangskupplung geöffnet. Anschließend wird durch
das Teilschließen
der Kupplung und eine gezielte Drehzahlerhöhung der Antriebsmaschine in Form
eines Zwischengases eine Synchronisation der Schaltelemente der
kommenden Gangstufe, das heißt
der einzulegenden Gangstufe erzielt. Während dieses Vorganges ist
ein erhöhter
Verschleiß ebenfalls
nicht auszuschließen,
wenn die Drehzahl der Antriebsmaschine nicht schnell genug erhöht werden kann.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Antriebsmaschine durch
zusätzliche
Verbraucher, beispielsweise einen Kompressor oder Generator, belastet
wird.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Verbesserung der Schaltqualität in automatisierten
Schaltgetrieben zu entwickeln, welches einen optimalen Schaltvorgang
ruckfrei und mit möglichst
geringem Verschleiß der
am Schaltvorgang beteiligten Elemente, insbesondere auch der Eingangskupplung
ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale
der Ansprüche
1 und 13 charakterisiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils
in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren findet Anwendung
in automatisierten Schaltgetrieben in Antriebssträngen, umfassend
eine Antriebsmaschine, welche wenigstens indirekt mit dem Getriebeeingang der
automatisierten Schaltgetriebeeinheit verbunden ist, d. h. direkt
oder über
weitere Übertragungselemente
und die wenigstens mit einem Nebenverbraucher gekoppelt ist. Dabei
wird bei Vorgabe eines Fahrerwunsches zur Änderung des Fahrzustandes durch Wechsel
der Schaltstufe die Eingangskupplung geöffnet bzw. gelöst. Nach
dem Öffnen
der Eingangskupplung werden die Schaltelemente der gehenden, d.
h. der aktuellen Ausgangsschaltstufe gelöst. Die miteinander in Wirkverbindung
bringbaren Elemente der Schaltelemente der kommenden Schaltstufe
hinsichtlich ihrer Drehzahl synchronisiert werden. Die Schaltelemente
der kommenden Schaltstufe werden dann geschlossen und die Eingangskupplung
ebenfalls. Die Drehzahldifferenz zwischen den einzelnen miteinander
in Wirkverbindung bringbaren Elementen der Eingangskupplung wird
erfindungsgemäß durch
die Leistungsaufnahme der Nebenverbraucher gesteuert.
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Dies bietet den Vorteil, daß bei Hochschaltvorgängen die
Motordrehzahl nach Rücknahme
der Leistung schnell absinkt, so daß nach Abschluß der Schaltung
nur eine geringe Differenzdrehzahl an der Eingangskupplung ansteht,
ferner beim Rückschaltvorgang
die Motordrehzahl möglichst
rasch erhöht wird.
Aufgrund der dann nunmehr nur noch geringen Differenzdrehzahl an
der Eingangskupplung ist diese nicht mehr dem starken Verschleiß gegenüber den
im Stand der Technik dargestellten Möglichkeiten unterworfen.
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Die Steuerung der Leistungsaufnahme
der Nebenverbraucher kann willkürlich,
durch Zuschalten weiterer Nebenverbraucher oder aber gezielt durch Entnahme
einer vordefinierbaren Leistung erfolgen. Während im ersten Fall keine
zusätzliche
Steuerungsmaßnahmen
ergriffen werden müssen,
sondern lediglich nur eine schwarz/weiß Betätigung, Zuschaltung oder Abschaltung
von Nebenverbrauchern vorgenommen wird, kann im zweiten Fall die
Steuerung der Leistungsaufnahme gezielt zur Beeinflussung der Drehzahl
bzw. der Differenzdrehzahl an der Eingangskupplung genutzt werden.
Diese stellt dann eine Funktion der Leistungsaufnahme der Nebenverbraucher
dar. In diesem Fall sind jedoch sowohl die aktuellen Ist-Werte für die einzelnen
Drehzahlen an der Motorabtriebswelle, der Getriebeeingangswelle sowie
den Schaltelementen der gehenden Schaltstufe und die theoretisch
sich einstellende Drehzahl nach Einlegen der kommenden Schaltstufe
erfaßt und
berücksichtigt
werden. Eine zusätzliche
Synchronisation durch elektronisches Zwischengas kann somit entfallen.
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Beinhaltet der Wechsel der Schaltstufe
eine Hochschaltung, wird die Leistungsaufnahme des oder der Verbraucher
gegenüber
der bei Vorliegen des Schaltstufenwechselsignales aktuell erforderlichen
Leistung erhöht.
Beim Rückschaltvorgang
wird die Leistungsaufnahme reduziert oder vollständig unterbunden.
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Vorrichtungsmäßig wird zur Realisierung der Steuerung
der Leistungsaufnahme der Nebenverbraucher eine Steuervorrichtung
genutzt, umfassend eine Steuereinrichtung. Die Steuereinrichtung
ist dabei mit einer Einrichtung zur Erfassung eines Fahrerwunsches
nach Änderung
eines Fahrzustandes koppelbar. Mindestens ein Ausgang der Steuereinrichtung
ist mit einer Steuereinrichtung der Eingangskupplung des automatisierten
Schaltgetriebes und den einzelnen Schaltelementen der Nachschaltstufe gekoppelt.
Ein Ausgang der Steuereinrichtung ist des weiteren mit einer Einrichtung
zur Steuerung der Leistungsaufnahme von Nebenverbrauchern verbunden,
in der Regel von Stelleinrichtungen an den Nebenverbraucher. Unter
Steuereinrichtung wird dabei entweder ein Steuergerät in Form
einer baulichen Einheit oder ein virtuelles Steuergerät in Form
der funktionalen Zusammenfassung einer Vielzahl von Einzelelementen,
umfassend mindestens einen Mikrorechner, eine Speichereinheit, einen
Einlesespeicher, einen Auslesespeicher etc. verstanden. Unter Steuervorrichtung
wird dabei die Gesamtheit aus Steuereinrichtung, Erfassungseinrichtungen
sowie die Kopplung dieser mit der Steuereinrichtung und die Stellelemente
sowie die Kopplung dieser mit dem Ausgang verstanden. Es kann sich
dabei um das ohnehin dem automatisierten Schaltgetriebe zugeordnete
Steuergerät
handeln oder aber um eine übergeordnete
Steuereinrichtung, beispielsweise die Fahrsteuerung.
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Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand
von Figuren erläutert.
Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt: Die 1 verdeutlicht in schematisch vereinfachter
Darstellung anhand eines Signalflußbildes das Grundprinzip des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 verdeutlicht
anhand eines Signalflußbildes
eine Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines
Hochschaltvorganges;
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3 verdeutlicht
anhand eines Signalflußbildes
das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Lösung für einen Rückschaltvorgang;
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4 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung anhand eines Blockschaltbildes eine
mögliche
Ausführung
einer Steuervorrichtung zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 1 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung anhand eines Signalflußbildes das
Grundprinzip eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Verbesserung der Schaltqualität in automatisierten Schaltgetrieben,
insbesondere zur Reduktion der Synchronisatioriszeit am Beispiel
einer Hochschaltung. Bei Hochschaltungen handelt es sich dabei um
Schaltvorgänge,
die bei Bereitstellung gleicher Leistung durch die Antriebsmaschine
in der kommenden Schaltstufe durch eine geringere Drehzahl der Antriebsmaschine
bei höherem
Moment charakterisiert sind. Gemäß 1 ist der erste Schritt
durch ein Signal für
einen gewünschten
oder erforderlichen Schaltstufenwechsel, welcher auch als Gangstufenwechsel
bezeichnet wird, charakterisiert. Dieser kann dabei ausgehend von
der aktuellen noch eingelegten Schalt- bzw. Gangstufe, welche als
gehende Schalt- bzw. Gangstufe, das heißt zu verlassende Schaltstufe
bezeichnet wird, in eine beliebige nächsthöhere Schaltstufe unter Überspringung
von Schaltstufen oder direkt in die nächsthöhere erfolgen. Die einzulegende
Schalt- bzw. Gangstufe
wird dabei als kommende Schaltstufe bezeichnet. Nach Vorliegen eines
Signales für
einen gewünschten Schaltstufenwechsel
werden Nebenverbraucher zugeschaltet. Die Zuschaltung der Nebenverbraucher kann
dabei willkürlich
oder entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung in 2 gesteuert erfolgen. Gleichzeitig
oder mit geringer zeitlicher Verzögerung dazu wird die Eingangskupplung
der automatisierten Schaltgetriebebaueinheit gelöst. Die Zeitdauer zwischen
Zuschaltung der Nebenverbraucher und Lösung der Eingangskupplung wird
auch als Vorhaltezeit tvor bezeichnet. Nach
Lösung
der Eingangskupplung wird die gehende Gangstufe gelöst, indem
die entsprechenden Schaltelemente, die zur Charakterisierung dieser
Gangstufe betätigt
werden müssen,
gelöst
werden. Während
des Lösens
der Schaltelemente der gehenden Gangstufe oder alternativ mit Abschluß des Lösens werden
die Schaltelemente der kommenden Gangstufe, das heißt des gewünschten
einzulegenden Ganges betätigt.
Nach Kopplung d. h. Eingriff der Schaltelemente der kommenden Gangstufe
wird die Eingangskupplung geschlossen und die zusätzlichen
Nebenverbraucher abgeschaltet beziehungsweise die zusätzlich durch diese
angeforderte Leistung wieder reduziert. Die Reduktion kann dabei
auf das Niveau vor dem Gangstufenwechsel erfolgen oder jedoch entsprechend
eines neuen Bedarfes, welcher jedoch geringer als der nach dem Gangstufenwechselsignal
eingestellte Leistungsbedarf der Nebenverbraucher ist. Beim Einlegen
der kommenden Gangstufe werden die miteinander in Eingriff zu bringenden
Schaltelemente synchronisiert. Dies kann beispielsweise über eine
Getriebebremse zur Drehzahlangleichung erfolgen. Dabei wird die
Getriebebremse bei Erreichen einer minimalen Drehzahldifferenz der
Schaltelemente der kommenden Gangstufe abgeschaltet, und der neue Gang
wird eingelegt. Die Eingangskupplung kann dabei parallel zur Beendigung
des Aktivierens der Schaltelemente beziehungsweise des Schließens der
Schaltelemente der kommenden Gangstufe geschlossen werden.
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Die 2 verdeutlicht
anhand eines Signalflußbildes
für einen
Hochschaltvorgang gemäß 1 eine vorteilhafte Weiterentwicklung.
Dabei wird die durch Zuschaltung von Nebenverbrauchern bedingte erforderliche
Leistung, welche nicht für
die Getriebebaueinheit und damit am Getriebeausgang zur Verfügung steht,
hinsichtlich ihrer Größe gesteuert.
Dabei kann in Abhängigkeit
der aktuellen erforderlichen Leistung PNVaktuell der
Nebenverbraucher die Leistungserhöhung vorzugsweise gezielt gesteuert
werden. Der sich daraus ergebende Leistungssollwert PNVsoll bestimmt
sich dabei aus der Differenz der von der Antriebsmaschine bereitgestellten
Leistung PAM bei eingelegter kommender Gangstufe
und der am Getriebeausgang zu Verfügung zu stellenden Leistung
PGkommende GS. Dabei wird vorzugsweise die
durch den Nebenverbraucher abzunehmende Leistung PNVsoll entweder
auf einen bestimmten Wert, welcher für jede gewünschte Gangstufe vordefiniert
ist, begrenzt oder der Leistungssollwert PNVsoll wird
aus den Kenndaten der kommenden Gangstufe dahingehend berechnet,
daß eine
bestimmte Drehzahl der Antriebsmaschine nAmsoll eingestellt
wird. Diese kann dabei im Idealzustand der Abtriebsdrehzahl nA am Getriebeausgang für die eingelegte Gangstufe
unter Berücksichtigung
der Übersetzung
der kommenden Gangstufe nach Einlegung der Gangstufe entsprechen.
In diesem Fall liegt nach Abschluß des Schaltvorganges, das
heißt
nach Einkupplung der Eingangskupplung an dieser keine oder nur eine
sehr geringe Drehzahldifferenz vor. Die zusätzlichen Nebenverbraucher beziehungsweise
die von diesem geforderte Zusatzleistung PNVzusätzlich,
die sich aus der Differenz PNVsoll – PNVaktuell ergibt, wird dann nach Abschluß der Schaltung
wieder zurückgenommen,
so daß der
dabei zur Verfügung
stehende Leistungsüberschuß wieder
für den
Antrieb über
die Getriebebaueinheit genutzt werden kann und somit die Antriebsdrehzahl
der Antriebsmaschine langsam wieder steigt bei Erhöhung der
Last.
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Die 3 verdeutlicht
anhand eines Signalflußbildes
das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Lösung für einen Gangstufenwechsel in
Form eines Rückschaltvorganges,
wobei ein Gangstufenwechsel von einer aktuellen Gangstufe Gaktuell in eine unmittelbar darauffolgende
niedrigere Gangstufe Gaktuell-1 oder eine
beliebige niedrigere Gangstufe Gaktuell-n erfolgt. Die
einzulegenden Gangstufen beim Rückschaltvorgang,
welche auch als kommende Gangstufen bezeichnet werden, sind dabei
durch höhere
Drehzahlen bei niedrigerem abgebbarem Moment von der Antriebsmaschine
charakterisiert. Bei der Rückschaltung
erfolgt dabei entweder gleichzeitig oder mit geringem zeitlichem
Versatz zum Vorliegen eines Signales für einen Gangstufenwechsel zwischen
der aktuellen Gangstufe Gaktuell und der
kommenden Gangstufe Gkommend das Lösen der
Eingangskupplung und die wenigstens teilweise kurzzeitige Abschaltung
der Nebenverbraucher, wobei mit Abschaltung der Nebenverbraucher
die für
diese erforderliche Leistung vollständig in den Antriebsstrang
in Richtung des Getriebes eingespeist werden kann. Die zur Verfügung stehende
zusätzliche
Leistung bewirkt ein Ansteigen der Drehzahl der Antriebsmaschine
nAM, wobei der Anstieg gleichmäßig oder
aber beschleunigt erfolgen kann. Die Eingangskupplung wird dann
gelöst,
wobei das mit der Getriebeeingangswelle und damit wenigstens mittelbar
mit der Abtriebswelle der Antriebsmaschine gekoppelte Kupplungselement
der Eingangskupplung mit einer proportionalen Drehzahl zur Drehzahl
der Antriebsmaschine nAM rotiert. Dies gilt auch
kurzzeitig zumindest für
das zweite Kupplungselement der Eingangskupplung, welches mit den Nachschaltstufen
gekoppelt ist. Die aktuelle, das heißt die gehende Gangstufe wird
gelöst
durch Lösen der
Schaltelemente. Über
eine Getriebebremse werden die Schaltelemente der kommenden Gangstufe in
Eingriff gebracht und mit Abschluß wird die Eingangskupplung
wieder geschlossen. Die abgeschalteten Nebenverbraucher werden nunmehr
wieder zugeschaltet. Die Zuschaltung erfolgt dabei gleichzeitig oder
geringfügig
zeitlich versetzt zur Beendigung des Schließvorganges der Eingangskupplung.
Diese bewirkt dann wieder eine Verringerung der Drehzahl an der
Getriebeeingangswelle und damit über
die gesamte Getriebebaueinheit. Auch hier kann die Reduktion der
Abschaltung bzw. der Leistungsaufnahme der Nebenverbraucher analog
zu der in 2 dargestellten
Vorgehensweise gesteigert werden.
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Die 4 verdeutlicht
in schematisch vereinfachter Darstellung anhand eines Blockschaltbildes
eine mögliche
Ausführung
einer Steuervorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zu erkennen ist die Antriebsmaschine 1, ein mit der Abtriebswelle 2 mechanisch
gekoppeltes automatisiertes Schaltgetriebe 3 mit einer
Eingangskupplung 4, die mit der Getriebeeingangswelle 5,
die gleichzeitig drehfest mit der Abtriebswelle 2 der Antriebsmaschine
gekoppelt ist. Die Kopplung erfolgt dabei durch ein erstes Kupplungselement 6.1 mit
der Getriebeeingangswelle 5, während ein zweites Kupplungselement 6.2 mit
den Nachschaltstufen 7 des automatisierten Schaltgetriebes
in Eingriff steht. Die Nachschaltstufen sind mit dem Getriebeausgang
A gekoppelt. Dieser steht wiederum in drehfester Verbindung mit
den anzutreibenden Rädern
des Fahrzeugs. Dabei ist es unerheblich, um welche Art von Fahrzeug
es sich handelt. Beim Einsatz in Schienenfahrzeugen 8 werden
zusätzliche
Nebenverbraucher 9 über
die Antriebsmaschine 1 mit Leistung versorgt. Dies erfolgt
durch Ankopplung eines Generators 10 an die Antriebsmaschine, über welchen
elektrische Leistung in das Bordnetz eingespeist wird. Der Leistungsbedarf
ist dabei in der Regel sehr hoch, so daß ein Großteil der Antriebsleistung
für den
Antrieb von Nebenverbrauchern 9 verwendet wird.
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Dem Antriebsstrang ist eine Steuervorrichtung 11 zugeordnet,
welche mindestens eine Steuereinrichtung 12 umfaßt. Über diese
werden die Gangstufenwechsel gesteuert. Der Antriebsmaschine ist
in der Regel je nach Art und Ausführung der Antriebsmaschine
eine eigenständige
Motorsteuervorrichtung 13 zugeordnet. Bei Vorgabe eines
Fahrerwunsches nach Änderung
des Fahrzustandes, beispielsweise über ein entsprechendes Betätigungselement 14 in
Form eines Fahrhebels wird von einer, die Betätigung am Betätigungselement 14 erfassenden
Einrichtung 15 ein Signal aus der den Fahrerwunsch wenigstens
mittelbar charakterisierenden Größe durch das
Betätigungselement 14 generiert.
Dieses wird der Steuereinrichtung 12 zugeführt. In
dieser werden entsprechend des Schaltablaufes die Stellgrößen zur Aktivierung
und Deaktivierung der Eingangskupplung, der Lösung der Schaltelemente der
aktuellen, das heißt
gehenden Gangstufe und der Aktivierung der kommenden Gangstufe erzeugt.
Dies kann über einen
seriellen Ausgang 18 oder aber parallel erfolgen. Erfindungsgemäß wird dabei
zusätzlich
die für die
Nebenverbraucher bereitgestellte Leistung, im dargestellten Fall
die über
den Generator 10 von der Antriebsmaschine 1 abgegriffene
Leistung gesteuert. Entsprechend der Art des Schaltvorganges, Hoch- oder
Rückschaltvorgang
wird entweder die vom Generator 10 von der Antriebsmaschine
geforderte Leistung erhöht
oder aber erniedrigt bis vollständig auf
Null zurückgefahren.
Zu diesem Zweck umfaßt die
Steuereinrichtung 12 des weiteren eine Kennungseinrichtung 16 zur
Erkennung der Art des Gangstufenwechsels. Die am Generator einzustellende
Sollleistung PNGsoll ergibt sich dabei als
Funktion aus der Art des Gangstufenwechsels. Bei Hochschaltungen
wird zusätzlich
die aktuelle geforderte Leistung PNGaktuell aus
einer, diese Größe wenigstens indirekt
charakterisierten Größe ermitelt
und auf dieser Grundlage wird die geforderte Änderung PNGsoll ermittelt
oder berechnet.
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Die aktuelle Leistung der Nebenverbraucher bzw.
wenigstens eine der diese beschreibende Größe wird über einen Eingang 19 der
Steuereinrichtung 12 zugeführt. Die Steuereinrichtung 12 umfaßt dazu ferner
eine Stellgrößenbildungseinrichtung 17 zur Ansteuerung
des Generators 10.
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Die weiteren, beim Schaltvorgang üblicherweise
erfaßten
Signale werden hier im einzelnen nicht weiter genannt. Die entsprechenden
Erfassungseinrichtungen sind ebenfalls Bestandteil der Steuervorrichtung.
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- 1
- Antriebsmaschine
- 2
- Abtriebswelle
- 3
- Automatisiertes
Schaltgetriebe
- 4
- Eingangskupplung
- 5
- Getriebeeingangswelle
- 6.1
- Erstes
Kupplungselement der Eingangskupplung
- 6.2
- Zweites
Kupplungselement der Eingangskupplung
- 7
- Schaltstufen
- 8
- Schienenfahrzeug
- 9
- Nebenverbraucher
- 10
- Generator
- 11
- Steuervorrichtung
- 12
- Steuereinrichtung
- 13
- Motorsteuervorrichtung
- 14
- Betätigungselement
- 15
- Erfassungseinrichtung
- 16
- Erkennungseinrichtung
- 17
- Stellgrößenbildner
- 18
- Ausgang
- A
- Getriebeausgang
- PNV
- Leistung
der Nebenverbraucher
- PNVzusätzlich
- zusätzliche
vom Nebenverbraucher geforderte Leistung
- PNGsoll
- vom
Generator bereitzustellende Solleistung