DE10302751B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von einem Anguss von einem Gussteil - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von einem Anguss von einem Gussteil Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Entfernen eines Angusses von einem Gussbauteil, insbesondere einem Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine, wobei der Anguss (1, 1') durch Materialverdrängung mit Hilfe eines Werkzeuges (2, 2') nach Art einer Beißzange abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialverdrängung durch zumindest ein Schneidelement (3, 3') erzielt wird, das gegen ein Widerlager (5, 5') verfahren und die Verfahrung gestoppt wird bevor das Schneidelement (3, 3') das Widerlager (5, 5') berührt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 und eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 7 zum Entfernen von einem Anguss von einem Gussbauteil.
  • Zum technischen Umfeld wird auf die DE 39 05 266 A1 verwiesen. In dieser ist ein Verfahren zum Abtrennen von Speisern und verlorenen Köpfen eines metallischen Gussstückes oder metallischen Blockes, insbesondere Stahlgussstückes oder Stahlblockes bekannt. Bei diesem Verfahren wird der Anguss zuerst mittels Schneidzähnen, die eine Ringbohrung um den Anguss ausheben und anschließend durch Materialverdrängung mittels Trennmesser die gegeneinander verfahren werden abgetrennt. Dieses Verfahren, sowie die Vorrichtung für das Verfahren, sind für die Abtrennung des Angusses bei Temperaturen knapp unter der Solidustemperatur des Gussstückes geeignet.
  • Aus der DE 20 30 159 A , die als der nächstkommende Stand der Technik betrachtet wird, sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen der Speiser metallischer Angüsse mit eingeschnürten Querschnitten in der Nähe des Übergangs zwischen Speiser und Gussstück bekannt. Auf den eingeschnürten Querschnitt des einzelnen Speisers wird eine Zugspannung aufgebracht und in diesem Zustand wird der Speiser durch ein oder mehrere Schlagwerkzeuge, die ganz oder annähernd quer zur Speiserlängsachse schlagen und den Speiser oberhalb der Einschnürung treffen, im eingeschnürten Querschnitt vom Gussstück abgetrennt. Ferner ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung beschrieben, bei der die Zugspannung auf den eingeschnürten Querschnitt durch eine Zange aufgebracht wird, welche auch die Schlagvorrichtung trägt und mittels der Schlagvorrichtung den Speiser bzw. den Anguss trennt.
  • Ferner ist aus der DE 86 06 685 U1 eine Vorrichtung zum Trennen von Gussteilen, die in einem Abguss durch Überlaufstege miteinander verbunden sind, bekannt. Diese Vorrichtung weist eine Abstützung auf, auf welcher der Abguss positionierbar und abstützbar ist, sowie eine Platte, an der eine Vielzahl von Meißeln und/oder Druckstücken befestigt sind, sowie eine Presse, um die Platte mit den Meißeln und/oder den Druckstücken in Richtung auf die Abstützung zu drücken.
  • Im Zuge der technischen Weiterentwicklung werden moderne Gießverfahren dahingehend weiterentwickelt, dass keine oder eine geringste Krafteinleitung beim Abtrennen des Angusses erzielt wird, um eine höhere Maßgenauigkeit zu erzielen. Ziel ist es, die mechanische Nachbearbeitung zu reduzieren und somit Kosten zu sparen. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt liegt darin, Gussbauteile, insbesondere Maschinengehäuse, immer leichter auszugestalten. Ein Weg zur Zielerreichung besteht in der Reduzierung der Wandstärken, um Material und damit auch Gewicht einzusparen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, neben der Dünnwandigkeit auch leichtere Materialien zu verwenden. Da leichtere Werkstoffe jedoch häufig nicht die benötigte Festigkeit aufweisen, wird oft dazu übergegangen, Verbundgießverfahren für die Bauteilfertigung einzusetzen. Bei diesen Verfahren werden hochfeste, skelettartige Kerne mit einem leichten Material umgossen, um maßgenaue, hochfeste und dennoch leichte Maschinengehäuse zu erhalten. Aufgrund der Dünnwandigkeit führen bereits geringste Verzüge, z. B. durch die Krafteinleitung beim Abtrennen des Angusses dazu, dass ein Maß der Gussbauteile außerhalb der Toleranz liegt oder sich das umgossene Material von dem Umgussmaterial trennt und somit Ausschuss sind.
  • Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren ist, dass jede Abtrennmethode grundsätzlich zu Verzügen im Gussbauteil führen kann.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen von Angüssen von Gussbauteilen aufzuzeigen, bei dem das Gussbauteil nach dem Abtrennvorgang keinen Verzug aufweist.
  • Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch den Patentanspruch 1 und vorrichtungsmäßig durch den Patentanspruch 4 gelöst.
  • Durch das erfindungsgemäße Schnittverfahren (Beißschneiden) zum Abtrennen von Angüssen von Gussbauteilen ergibt sich ein schonender Schnitt für das sensible Gussbauteil. Durch dieses Verfahren werden Verzüge bzw. Deformationen vermieden, so dass eine hohe Maßhaltigkeit bei Gussbauteilen sowie ein Verbund zwischen einem Kernmaterial und einem Umgussmaterial gewährleistet ist. Das Abtrennen des Angusses nach Art einer Beißzange verringert nochmals den Verzug des Gussbauteils und minimiert die Spannungen, die in das Gussbauteil eingeleitet werden, da die Krafteinleitung von zwei Seiten gleichzeitig erfolgt.
  • Durch das Anhalten des Schneidelements bzw. des Widerlagers, bevor sie sich gegenseitig berühren, wird ein Aufeinanderstoßen von Schneidelement und Widerlager vermieden.
  • Das Verfahren gemäß Patentanspruch 3 ist in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft. Bei diesem Verfahren wird das Gussbauteil auf eine Bearbeitungsplatte aufgelegt und nicht lagefixiert. Beide Angüsse des Gussbauteils stehen über die Bearbeitungsplatte über und werden zwischen zwei Werkzeugen positioniert. Im nächsten Schritt werden alle Werkzeuge beispielsweise mit Hydraulikdruck beaufschlagt, bis alle Schneidelemente und Widerlager an einem Anguss anliegen. Durch den Hydraulikdruck wird das Gussbauteil derart auf der Bearbeitungsplatte verschoben, dass alle Werkzeuge mit der gleichen Kraft an dem jeweiligen Anguss anliegen. Bei diesem Vorgang wird die Tatsache ausgenutzt, dass sich der Hydraulikdruck über alle Werkzeuge gleichmäßig verteilt und somit das Gussbauteil frei verschoben wird, bis jedes Werkzeug am Anguss anliegt. Erst im nächsten Schritt wird der Hydraulikdruck erhöht, so dass die Werkzeuge nach Art einer Beißzange die jeweiligen Angüsse abtrennen. Dieses Verfahren führt zu einem einfachen Systemaufbau sowie einer kurzen Taktzeit, da die Lagefixierung des Gussbauteils zur Entfernung des Angusses entfallen kann.
  • Mit der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 4 ist es möglich, den Anguss eines Gussbauteiles mit einem schonenden Schnitt von dem Gussbauteil zu trennen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dies sowohl für normale Gussbauteile, z. B. Grauguss oder Leichtmetallguss als auch für Verbundgussbauteile möglich. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung erhält das Werkzeug eine beißzangenartige Form, mit der es mit geringem Kraftaufwand möglich ist, den Anguss von dem Gussbauteil abzutrennen. Die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 6 unterstützt den schonenden Schnitt beim Abtrennen des Angusses.
  • Gemäß Patentanspruch 5 kann der Antrieb der Werkzeuge sowie fluidisch, d. h. hydraulisch oder pneumatisch und/oder elektromechanisch erfolgen. Auch eine Kombination aus den einzelnen Antriebsarten ist möglich. Insbesondere beim zweistufigen Abschneiden eines Angusses ist es denkbar, beispielsweise für die erste Stufe das Anfahren des Angusses, das eine geringe Antriebskraft benötigt, einen pneumatischen Antrieb und für die zweite Stufe, dem Abschneiden, einen hydraulischen Antrieb vorzusehen.
  • Die Anordnung eines Anschlages gemäß den Patentansprüchen 7 und 8, der die korrespondierenden Schneiden in einer Endlage zwischen 0,1 und 5 mm voneinander beabstandet hält, verhindert die Zerstörung der Werkzeuge. Beim Abzwicken bzw. Beißschneiden des Angusses ist es nicht notwendig, dass sich das Schneidelement und das Widerlager bzw. deren Schneiden berühren; der Anguss „knackt" ab einer bestimmten Schneidtiefe ab. Durch den Anschlag wird eine sehr hohe Standzeit des Werkzeuges erreicht. Die notwendige Werkzeugwartung wird verringert und der Werkzeugwechsel zeitlich nach „spät" verschoben.
  • Gemäß den Patentansprüchen 9 und 10 ist für die Werkzeuge eine Ruheposition vorgesehen, in der die Schneiden sowohl des Schneidelementes als auch des Widerlagers zwischen 0,5 und 150 mm von einem Anguss beabstandet sind. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass sich das Schneidelement und das Widerlage in der Ruheposition nicht zu weit von einem Anguss, vorzugsweise mit gerings tem Abstand entfernt befinden. Aufgrund der kurzen Verfahrwege ist die Taktzeit kurz einstellbar. Darüber hinaus ist der Abstand groß genug, dass ein neues Gussbauteil einfach und ohne großen Aufwand in die Vorrichtung -eingelegt werden kann.
  • Die Lagefixierung gemäß Patentanspruch 11 ist sowohl für kleine als auch für große Gussbauteile vorteilhaft, wenn eine Lageveränderung in dem Werkzeug nicht oder kaum möglich ist.
  • Im Folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In einer einzigen Figur ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Entfernen von einem Anguss 1, 1' von einem Gussbauteil 7 wird in einem ersten Arbeitsschritt das komplette Gussbauteil 7, hier ein Kurbelgehäuse einer Bennkraftmaschine mit zwei Angüssen 1, 1', samt seinen Angüssen 1, 1' im Kurbelbereich aufgenommen und vorzugsweise in stehender Anordnung in eine Vorrichtung eingelegt und eventuell festgespannt. Vorzugsweise ist bei dieser Anordnung der Anguss 1, 1' nach unten orientiert, damit der abgeschnittene Anguss 1, 1' durch die Schwerkraft nach unten wegfällt. Die zwei Angüsse 1, 1' sind nach dem Einlegen des Gussbauteils 7 in die Vorrichtung zwischen zwei beißzangenartigen Werkzeugen 2, 2' die jeweils aus einem Schneidelement 3, 3' und einem Widerlager 5, 5' bestehen. Die Schneidelemente 3, 3' und die Widerlager 5, 5' werden anschließend gegeneinander verfahren, bis sowohl die Schneidelemente 3, 3' als auch die Widerlager 5, 5' an einem Anguss 1, 1' anliegen. Bei diesem Vorgang verschieben die Schneidelemente 3, 3' und die Widerlager 5, 5' das Gussbauteil 7 in der Vorrichtung so lange, bis jedes Werkzeug 2, 2' mit der gleichen Kraft auf den Anguss 1, 1' einwirkt. In einem nächsten Arbeitsschritt wird die Zustellkraft für die Schneidelemente 3, 3' und die Widerlager 5, 5' erhöht, bis deren Schneiden 4, 4' gegeneinander in den Anguss 1, 1' eindringen. Hierbei wird der Anguss 1, 1' durch Materialverdrängung vom Gussbauteil 7 abgetrennt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden alle Angüsse 1, 1' gleichzeitig abgeschnitten. Damit die Schneiden 4, 4' bei dem Schneidvorgang nicht beschädigt werden, wird deren Verfahrung von einem Anschlag 6, 6' gestoppt, bevor das Schneidelement 3, 3' das Widerlager 5, 5' berührt.
  • In einer weiteren Ausführungsvariante wird das Gussbauteil 7 in dem Werkzeug 2, 2' lagefixiert und die Schneidelemente 3, 3' bzw. Widerlager 5, 5' verfahren so lange, bis jedes Schneidelement 3, 3' bzw. Widerlager 5, 5' am einem Anguss 1, 1' anliegt, sodann wird die Verstellkraft erhöht, bis die korrespondierenden Schneidelemente 3, 3' und Widerlager 5, 5' den jeweiligen Anguss 1, 1' durch Materialverdrängung abgetrennt haben.
  • In 1 ist schematisch ein Schnitt durch ein Gussbauteil 7 dargestellt, hier ein Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine. Der Schnitt verläuft in Richtung einer Zylinderachse 9 quer zu einer Kurbelgehäuselängsachse. Das Gussbauteil 7 liegt im Inneren eines Kurbelraumes 10 auf einer Platte 8, schematisch durch eine Strich dargestellt, auf. An zwei Flanschen 11, 11' des Gussbauteils 7, die bei der Komplettierung der Brennkraftmaschine zur Befestigung einer Ölwanne an das Kurbelgehäuse dienen, befinden sich beidseitig der Zylinderachse 9 jeweils ein Anguss 1, 1'. Die Angüsse 1, 1' stehen über die Bearbeitungsplatte 8 derart über, dass sie jeweils in einem Werkzeug 2, 2' angeordnet sind. Die Werkzeuge 2, 2' bestehen jeweils aus einem Schneidelement 3, 3' mit jeweils einer Schneide 4, 4', sowie einem zu jedem Schneidelement korrespondierenden Widerlager 5, 5'. Die Widerlager 5, 5' sind im vorliegenden Fall ebenfalls mit einer Schneide 4'', 4''' ausgestattet. Die Angüsse 1, 1' befinden sich jeweils zwischen einem Schneidelement 3, 3' und einem Widerlager 5, 5'. Die korrespondierenden Schneiden eines jeden Werkzeuges 4, 4'' und 4', 4''' liegen jeweils in einer Ebene. Die Schneidelemente 3, 3' und die Widerlager 5, 5' befinden sich in der dargestellten Zeichnung jeweils in einer Ruheposition. Die korrespondierenden Schneiden 4, 4'' und 4', 4''' sind jeweils circa 1 mm von dem jeweiligen Anguss 1, 1' entfernt, können jedoch bis zu 150 mm Abstand aufweisen. Sowohl die Schneidelemente 3, 3' als auch die Widerlager 5, 5' sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel hydraulisch von der Ruheposition in eine Endlage, die Lage unmittelbar nach einem Schnittvorgang, verfahrbar. In diese Endlage, weisen die Schneiden 4, 4'', bzw. 4', 4''' einen Abstand von 0,3 mm zueinander auf. Dieser Abstand kann zwischen 0,1 und 5 mm variieren, abhängig vom Material des Gussbauteils 7, sowie von der Größe des Anguss 1, 1'. Beim Verfahren des Schneidelementes 3, 3' und des Widerlagers 5, 5' dringen die Schneiden 4, 4'' und 4', 4''' in den Anguss 1, 1' ein und trennen diesen durch Materialverdrängung, bzw. Materialquetschung nach Art einer Beißzange vom Gussbauteil 7.
  • In weiteren Ausführungsbeispielen kann das Widerlager 5, 5' auch ohne Schneide 4'', 4''' ausgebildet sein. In diesem Fall dringen ausschließlich die Schneiden 4, 4' der Schneidelemente 3, 3' in das Material des Anguss 1, 1' ein, und trennen diesen durch Materialverdrängung vom Gussbauteil 7, während die Widerlager 5, 5' nicht verfahren werden. In der gleichen Vorrichtung können sowohl horizontale als auch vertikal gegossene Gussbauteile 7 von ihrem Anguss 1, 1' abgetrennt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nahezu für alle Gussbauteile 7 geeignet, unabhängig von deren Größe. Ferner können in weiteren Ausführungsbeispielen nur die Schneidelemente 3, 3' verfahrbar sein. Die Widerlager 5, 5' sind in diesem Fall feststehende Bauelemente. Der Antrieb der Stelleinrichtung kann neben einem hydraulisch Antrieb auch pneumatisch oder elektromechanisch oder eine Kombination mehrerer Antriebsvarianten sein.
  • Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Angüsse 1, 1' von Gussbauteilen 7 aus Leichtmetall, Grauguss, Stahl, Kunststoff sowie von Verbund-Gussbauteilen getrennt werden. Insbesondere bei Verbund-Gussbauteilen bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, dass beim Abtrennen des Angusses 1, 1' nahezu kein Verzug am Gussbauteil 7 entsteht und somit eine Ablösung eines Umgussmaterials von dem Kernmaterials sicher vermieden ist.
  • Im vorliegenden Ausführungsbeispiel dient Hydrauliköl als Antriebsmedium für die Stelleinrichtung der Werkzeuge. Wenn jedes Werkzeug mit dem gleichen Hydraulikdruck beaufschlagt wird, verfährt das am leichtesten zu betätigende Schneidelement 3, 3' und/oder Widerlager 5, 5' solange in Richtung eines Anguss 1, 1', bis es am Anguss 1, 1' ansteht. Das Gussbauteil 7, wird hierbei frei über die Platte 8 verschoben. Die restlichen Schneidelemente 3, 3' bzw. Widerlager 5, 5' werden in der Reihenfolge verfahren, die deren Leichtgängigkeit entspricht. Erst wenn alle hydraulisch betätigten Schneidelemente 3, 3' bzw. Widerlager 5, 5' am Anguss 1, 1' anliegen, wird der Hydraulikdruck so weit erhöht, bis der Hydraulikdruck aufgebaut ist, der nötig ist, um den Anguss 1, 1' von Gussbauteil 7 abzutrennen. Bei einem Schnittvorgang werden alle Angüsse 1, 1' gleichzeitig abgetrennt.
  • Für kleine und für große Gussbauteile 7, bzw. Gussbauteile 7 mit nur einem Anguss 1 kann es auch sinnvoll sein, diese vor dem Trennvorgang auf der Platte zu fixieren.
  • Zusammenfassend bietet die Erfindung folgende Vorteile:
    • – Bei vertikaler Einformung brauchen die einzelnen Angüsse 1, 1' vorher nicht getrennt werden;
    • – Die Vorrichtung weist einen vergleichbar geringen Systemaufbau auf;
    • – Es sind sehr geringe Taktzeiten realisierbar;
    • – Durch den von allen Seiten druckbeaufschlagten gleichmäßigen Schnitt ergibt sich ein sehr schonender Schnitt für jeden Anguss 1, 1' der zu nahezu keinen Verzug im Gussbauteil 7 führt.
  • 1, 1'
    Anguss
    2, 2'
    Werkzeug
    3, 3'
    Schneidelement
    4, 4', 4'', 4'''
    Schneide
    5, 5'
    Widerlager
    6, 6'
    Anschlag
    7
    Gussbauteil
    8
    Platte
    9
    Zylinderachse
    10
    Kurbelraum
    11, 11'
    Flansch

Claims (11)

  1. Verfahren zum Entfernen eines Angusses von einem Gussbauteil, insbesondere einem Kurbelgehäuse einer Brennkraftmaschine, wobei der Anguss (1, 1') durch Materialverdrängung mit Hilfe eines Werkzeuges (2, 2') nach Art einer Beißzange abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialverdrängung durch zumindest ein Schneidelement (3, 3') erzielt wird, das gegen ein Widerlager (5, 5') verfahren und die Verfahrung gestoppt wird bevor das Schneidelement (3, 3') das Widerlager (5, 5') berührt.
  2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (3, 3') und das Widerlager (5, 5') gegeneinander verfahren werden.
  3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gussbauteil zwei Angüsse aufweist und für jeden Anguss (1, 1') ein Schneidelement (3, 3') sowie ein Widerlager vorgesehen ist, und die Schneidelemente (3, 3') und/oder die Widerlager (5, 5') verfahren werden bis sie an einem Anguss (1, 1') anliegen und anschließend weiter verfahren werden.
  4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, wobei das Gussbauteil (7) derart in einer Vorrichtung positionierbar ist, dass der Anguss (1, 1') in einem Werkzeug (2, 2') zwischen einem Schneidelement (3, 3') mit einer Schneide (4, 4') und einem Widerlager (5, 5') angeordnet ist und zumindest das Schneidelement (3, 3') mit der Schneide (5) von einer Stelleinrichtung in Richtung des Widerlagers (5, 5') verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (5, 5') eine zur Schneide (4, 4') des Schneidenelementes (3, 3') korrespondierende Schneide (4'', 4''') aufweist.
  5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinrichtung einen fluidischen und/oder elektromechanischen Antrieb aufweist.
  6. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass korrespondierende Schneiden (4, 4''), (4', 4''') weitgehend gleichzeitig in den Anguss (1, 1') verfahrbar sind.
  7. Vorrichtung nach einem der zuvor genannten Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag (6, 6') vorgesehen ist, der eine Endlage für das Schneidelement (3, 3') und/oder das Widerlager (5, 5') definiert.
  8. Vorrichtung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass korrespondierende Schneiden (4, 4''), (4', 4''') in der Endlage zwischen 0,1 mm und 5 mm voneinander beabstandet sind.
  9. Vorrichtung nach einem der zuvor genannten Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Schneidelement (3, 3') und das Widerlager (5, 5') eine Ruheposition vorgesehen ist.
  10. Vorrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass korrespondierende Schneiden (4, 4''), (4', 4''') in der Ruheposition von einem Anguss (1, 1') zwischen 0,5 und 150 mm beabstandet sind.
  11. Vorrichtung nach einem der zuvor genannten Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gussbauteil (2) in der Vorrichtung lagefixierbar ist.
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