Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem
ein voluminöses
Vlies herstellbar ist, ohne auf die Verwendung eines Bikomponenten-
oder Mehrkomponentenpolymermaterials bei der Herstellung von schmelzgeblasenen
Vliesfilamenten bzw. Spinnvliesfasern angewiesen zu sein. Insbesondere soll
die Erfindung auch bei schon bestehenden Vliesanlagen einsetzbar
sein.
Die vorliegende Aufgabe wird mit
einer Vorrichtung zur Herstellung von Spinnvliesfasern oder schmelzgeblasenen
Vliesfilamenten mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie mit einem
Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesfasern oder schmelzgeblasenen
Vliesfilamenten mit den Merkmalen des Anspruches 10 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung von Spinnvliesfasern oder schmelzgeblasenen Vliesfilamenten
aus geschmolzenem thermoplastischen Material weist eine Vielzahl
an Düsen zum
Austritt des thermoplastischen Materials auf, eine den Düsen nachgeordnete
Verstreckvorrichtung für
die Filamente bzw. Fasern sowie eine Ablage für die Vliesfilamente oder Spinnvliesfasern.
Den Düsen und
der Verstreckvorrichtung nachgeordnet und vor der Ablage angeordnet
ist eine mechanisch wirkende Stauchvorrichtung für die zumindest teilweise verstreckten
Spinnvliesfasern oder Vliesfilamente. Die mechanisch wirkende Stauchvorrichtung
nimmt die teilweise verstreckten Spinnvliesfasern oder Vliesfilamente
auf, staucht diese und führt
sie erst anschließend,
nach dem Stauchen der Ablage zu. Die Ablage kann insbesondere ein
sich kontinuierlich im Umlauf befindendes Siebband sein, unter dem
sich eine Absaugung befindet. Die mechanisch wirkende Stauchvorrichtung
hat den Vorteil, dass unabhängig
von dem verwendeten Polymermaterial die Stauchung eine Veränderung
der Geometrie der Spinnvliesfasern bzw. Vliesfilamente bewirkt.
Dieses führt
zu einer Kräuselung
der Spinnvliesfasern bzw. Vliesfilamente. Je nach Ausgestaltung
der Stauchvorrichtung kann diese Kräuselung besonders stark oder
auch schwächer
ausfallen. Es lässt
sich jedoch dadurch eine Voluminösität des erzeugten
Vlieses erzielen, die die oben im Stand der Technik angegebenen
Vorrichtungen so nicht erzeugen.
Gemäß einer Ausgestaltung, wie
sie beispielsweise bei einer Vorrichtung einsetzbar ist, die nach
dem Lurgi-Prinzip arbeitet, ist die Stauchvorrichtung derart aufgebaut,
dass jeweils verschiedene Bündel
in diese eintreten können
und diese Bündel jeweils
separat voneinander gestaucht werden. Dazu kann die Stauchvorrichtung
eine oder mehrere Kammern aufweisen, die untereinander verbunden
oder auch getrennt voneinander unterhalb der Düsen angeordnet sind.
Vorzugsweise weist die Stauchvorrichtung nachgeordnet
einen Verteiler auf. Der Verteiler ist in der Lage, Bündel von
gestauchten Vliesfilamenten oder Spinnvliesfasern zur Ablage hin
aufzuteilen. Beispielsweise hat der Verteiler dafür eine Diffusoreigenschaft.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass in die Stauchvorrichtung
selbst ein Verteiler integriert ist, der Bündel von gestauchten Vliesfilamenten
oder Spinnvliesfasern zur Ablage hin aufteilt. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung wird im Zusammenhang mit der Stauchvorrichtung
ein Verteiler vorgesehen, der schon voneinander getrennte Vliesfilamente
oder Spinnvliesfasern aufteilt und zur Ablage hin weiter aufspreizt.
Vorzugsweise wird vorgesehen, dass
die Vorrichtung eine Fluidzuführung
aufweist, die derart ausgerichtet ist, dass ein aus der Fluidzuführung austretendes
Gas das aus den Düsen
austretende thermoplastische Material in die Stauchvorrichtung führt. Eine
derartige Fluidzuführung
kann beispielsweise durch die Röhren
beim Lurgi-Verfahren gegeben sein. Bei der Herstellung von schmelzgeblasenen Vliesfilamenten
wiederum können
die zur Verstreckung der Vliesfilamente notwendigen Gaszuführungen
eingesetzt werden, durch angepasste Strömungsführungen als Fluidzuführung für die Stauchvorrichtung
zu dienen. Insbesondere ermöglicht
eine derartige Fluidzuführung
eine Injektorwirkung, das heißt
durch Erzeugung von entsprechenden Druckunterschieden aufgrund der
Geschwindigkeiten des Fluides ein Einziehen der zumindest teilweise
verstreckten Spinnvliesfasern bzw. Vliesfilamente in die Stauchvorrichtung
hinein. Besonders hohe Geschwindigkeiten des aus der Fluidzuführung austretenden
Gases lassen sich dadurch erreichen, dass einerseits das Gas aufgeheizt
werden kann. Andererseits kann über
eine geeignete Düseneinrichtung
in der Fluidzuführung
das Gas dermaßen
beschleunigt werden, dass zumindest annähernd Schallgeschwindigkeit
erzielt wird bzw. zumindest teilweise eine transsonische Geschwindigkeit
vorliegt. Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass durch entsprechende geometrische
Anpassungen der Fluidzuführung nachfolgender
Bauteile wie auch einer entsprechenden Aufheizung zwar eine Strömungsgeschwindigkeit
erreicht wird, die oberhalb von 50 m/s liegt. Diese Geschwindigkeit
reicht jedoch nicht an die Schallgeschwindigkeit heran.
Die mechanisch wirkende Stauvorrichtung ist
insbesondere so aufgebaut, dass sie eine Querschnittsverengung,
eine Querschnittsvergrößerung sowie
dazwischen angeordnet zumindest eine Prallfläche aufweist. Die Querschnittsverengung
erlaubt es, dass eintretende Spinnvliesfasern bzw. Vliesfilamente
zusammen mit der durch die Querschnittsverengung hindurchtretenden
Luft beschleunigt wird. Diese Zunahme an kinetischer Energie führt dazu, dass bei
einem Auftreffen auf eine Prallfläche die Spinnvliesfasern bzw.
Vliesfilamente gestaucht werden, dadurch eine Krümmung ihrer ansonsten gestreckten
Geometrie erfahren und sich aufgrund dessen kräuseln. Die sich anschließende Querschnittsvergrößerung erlaubt,
dass die gestauchten, nun mit einer gekräuselten Geometrie versehenen
Spinnvliesfasern und Vliesfilamente mit einer geringeren Luftgeschwindigkeit
aus der Stauchvorrichtung abgezogen werden, als sie eingetreten
sind. Insbesondere verhindert dieses, dass die Kräuselung
der Spinnvliesfasern und Vliesfilamente durch ein Verstrecken beim
Austritt oder nach dem Austritt aus der Stauchvorrichtung wieder
aufgelöst
wird. Die Prallfläche kann
eine einzelne Fläche
oder auch aus einer Vielzahl an Flächen bestehen, die beispielsweise
parallel zueinander oder auch in einem Winkel zueinander angeordnet
sind. Vorzugsweise ist zumindest eine Prallfläche annähernd senkrecht zu einer Eintrittsrichtung
der Spinnvliesfasern bzw. Vliesfilamente angeordnet. Dieses bewirkt
einen direkten Aufprall auf die Prallfläche, verbunden mit einem sofortigen
Stauchen unter weitgehendster Vermeidung einer nur reinen Ablenkung
der Spinnvliesfasern bzw. Vliesfilamente von der Prallfläche ohne
Ausbildung einer Kräuselung.
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung wird die Prallfläche durch eine oder mehrere
Lamellen zumindest teilweise gebildet.
Die mechanisch wirkende Stauchvorrichtung kann
insbesondere Mittel aufweisen, wie sie beispielsweise aus der
US 4,025,595 , aus der
US 3,364,537 , aus der
US 3,426,406 und aus der
EP 434 601 A1 für Verwirbelungsdüsen bekannt
sind. Weiterhin geht eine mögliche
Ausgestaltung der mechanisch wirkenden Stauchvorrichtung, zumindest
eines Teils ihres Aufbaus sowie ihrer Prinzipweise aus der
EP 397 63 A1 , aus
der
EP 110 359 A1 ,
aus der
EP 123 072 A1 und
aus der
EP 123 829 A1 hervor.
Weiterhin kann die mechanisch wirkende Stauchvorrichtung eine Beheizung
aufweisen. Beispielsweise kann dazu die Stauchvorrichtung in zumindest
zwei Kammern unterteilt sein. Eine Möglichkeit des Aufbaus vom Prinzip
her geht beispielsweise aus der
EP 397 63 A1 , aus der
EP 123 072 A1 und aus der
EP 123 829 A1 hervor.
Eine weitere prinzipielle Möglichkeit, eine
Kräuselung
zu erzielen, geht aus der
EP
1 146 151 A2 sowie aus der
EP 0 784 109 A2 . Auf diese wie auch die weiter
oben beschriebenen Dokumente wird im Rahmen dieser Offenbarung für das Prinzip
der Kräuselung,
des Aufbaus der Stauchvorrichtung sowie angeschlossener Bauteile
sowie für
Grundsätze des
Verfahrens zur Stauchung verwiesen und hierin mit aufgenommen. Eine
Weiterbildung sieht vor, eine Stauchvorrichtung zu verwenden, die
Rollen zumindest zur Kontrolle der Abzugsgeschwindigkeit von Fasern
bzw. Filamenten aus der Stauchkammer aufweist. Zur Stauchung werden
ein oder mehrere Fluidströme
stromaufwärts
der Rollen zugeführt,
die vorzugsweise zumindest teilweise vor den Rollen aus der Stauchvorrichtung
wieder abgeführt
werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der
Stauchvorrichtung sieht vor, dass diese zumindest eine Stauchkammer
aufweist. Dieser Stauchkammer vorgeordnet ist eine Druckluftzuführung. Die
Druckluftzuführung
mündet
beispielsweise oberhalb der Stauchkammer in eine Zuführung zur
Stauchkammer. Durch Einleiten eines Gases mit hohem Druck wird ein
Injektoreffekt oberhalb der Mündung
der Druckluftzuführung
in der Zuführung
zur Stauchkammer erzeugt. Dieses ermöglicht ein Einziehen der Spinnvliesfasern
bzw. der schmelzgeblasenen Vliesfilamente. Vorzugsweise weist die
Stauchvorrichtung oberhalb der Mündung
der Druckluftzuführung
zusätzlich
eine Querschnittsverengung auf. Über
diese Querschnittsverengung erfolgt eine Geschwindigkeitszunahme,
was bedeutet, dass der Druck oberhalb der Querschnittsverengung
sich weiter absenkt. Dieses unterstützt ein Einsaugen von Spinnvliesfasern
bzw. Vliesfilamenten.
Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, dass ein Abstand zwischen der Stauchvorrichtung und den Düsen veränderlich
definiert einstellbar ist. Auf diese Weise gelingt es zum Beispiel,
die Stauchvorrichtung so zu plazieren, dass ein geeigneter Verstreckungsgrad
der Spinnvliesfasern bzw. der Vliesfilamente vorliegt, andererseits
jedoch diese noch über eine gewisse
für das
mechanisch wirkende Stauchen vorteilhafte Temperatur verfügen. Zur
definierten Einstellbarkeit kann beispielsweise die Stauchvorrichtung über einen
Motor getrieben in definierte Positionen gebracht werden. Dieses
geschieht vorzugsweise über
eine Steuerung. Eine Weiterbildung sieht vor, dass zusätzlich die
Stauchvorrichtung ebenfalls veränderlich
ist. Beispielsweise kann ein Einlauf für die Spinnvliesfasern bzw.
Vliesfilamente veränderbar sein.
Dieses wird beispielsweise durch unterschiedliche Aufsätze für die Stauchvorrichtung
erreicht, die einen Einlauf definieren. Eine andere Ausgestaltung sieht
vor, dass eine wirkende Länge
der Stauchvorrichtung veränderbar
ist. Beispielsweise kann zumindest eine der Prallflächen veränderlich
sein. Eine Änderung
ist insbesondere in Bezug auf die wirkende Prallfläche wie
auch auf deren Winkelstellung möglich.
Dieses erlaubt, angepasst an unterschiedliche Materialien und Verstreckungsgeschwindigkeiten
unterschiedliche Kräuselungsgrade
einstellen zu können.
Durch die mögliche Änderung
eines Auslaufes für
die Spinnvliesfasern bzw. schmelzgeblasenen Vliesfilamente aus der
Stauchvorrichtung wird insbesondere das Ablegeverhalten zur Bildung
eines Vlieses beeinflusst. Beispielsweise kann der Auslauf unterschiedliche
Geometrien aufweisen, die sich hinsichtlich einer Aufspreizung wie
auch Geschwindigkeitsabnahme beim Aufspreizen auswirken.
Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht
vor, dass eine Abzugseinrichtung für Spinnvliesfasern und eine
Stauchvorrichtung eine Baueinheit bilden. Beispielsweise kann die
Stauchvorrichtung Bestandteil der Abzugseinrichtung werden. Bei
einem Lurgi-Verfahren wird beispielsweise die Stauchvorrichtung
so angeordnet, dass sie direkt mit den Röhren in Verbindung ist. Eine
Weiterbildung sieht vor, dass die Röhren übergangslos in die Stauchvorrichtung übergehen
und umgekehrt.
Gemäß einem weiteren Gedanken der
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von gekräuselten
Spinnvliesfasern oder gekräuselten
schmelzgeblasenen Vliesfilamenten aus geschmolzenem thermoplastischen
Material zur Verfügung
gestellt. Das geschmolzene thermoplastische Material wird aus Düsen abgezogen
und auf einer Ablage abgelegt. Nach einem Verstrecken der Spinnvliesfasern oder
der schmelzgesponnen Vliesfilamente vor einem Ablegen auf der Ablage
werden die Spinnvliesfasern oder die Vliesfilamente gegen eine Prallfläche geführt und
dort gestaucht und deformiert, wobei sie eine gekräuselte Geometrie
erhalten. Die gekräuselten
Spinnvliesfasern oder Vliesfilamente werden mittels Druckluft derart
von der Prallfläche
abgezogen, dass sie ihre Kräuselung
weitestgehend beim Ablegen behalten.
Dieses Verfahren ermöglicht es,
unabhängig vom
verwendeten Polymermaterial eine Kräuselung allein durch die mechanische
Stauchung zu erzielen. Diese Stauchung kann unterstützt werden
durch beispielsweise Wärmezufuhr,
Verwendung von Vliesfilamenten bzw. Spinnvliesfasern mit über den
Querschnitt verschiedenem Polymermaterial etc.. Weiterhin kann eine
Kräuselung
dadurch unterstützt
werden, dass im Bereich der Stauchung ein Drehmoment auf die Spinnvliesfasern
bzw. Vliesfilamente wirkt, beispielsweise ein durch Strömungsflächen erzeugter
Drall. Dieses ermöglicht,
einen Einfluss auf die Kräuselung
zu nehmen. Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Vliesfilamente
bzw. Spinnvliesfasern vorzugsweise zumindest teilweise einen nichtrunden
Querschnitt aufweisen. Insbesondere kann der Querschnitt abgeflacht,
lobal, vorzugsweise trilobal, hohl, segmentiert oder in anderer
Weise ausgeprägt
sein. Ein oder mehrere dieser Möglichkeiten zur
Unterstützung
der mechanischen Stauchung können
auch zusammen eingesetzt werden.
Gemäß einer Ausgestaltung wird
vorgesehen, dass die Spinnvliesfasern oder Vliesfilamente vor einem
Auftreffen auf die Prallfläche
gebündelt werden
und nach einem Stauchen wieder aufgeteilt werden. Ein anderes Verfahren
sieht vor, dass die Spinnvliesfasern oder Vliesfilamente direkt
aus den Düsen
abgezogen werden und ungebündelt
auf die Prallfläche
stoßen,
anschließend
jedoch zur Ablage zur Bildung des Vlieses aufgespreizt werden.
l zeigt
eine erste Vorrichtung 1 mit einer Schmelzzufuhr 2.
Geschmolzenes thermoplastisches Material wird über einen Spinnbalken 3 einer Spinnplatte 4 zugeführt. In
der Spinnplatte 4 sind Düsen angeordnet. Durch diese
Düsen wird
das thermoplastische Material hindurchgedrückt, so dass sich Spinnvliesfasern
erzeugen lassen. Gemäß dieser ersten
Vorrichtung 1 werden die erzeugten Spinnvliesfasern 5 aus
den Düsen
abgezogen und dabei verstreckt. Sie werden anschließend vorzugsweise über eine
Bündelungsvorrichtung 6 bei
dieser Ausgestaltung zu Spinnvliesfaserscharen gebildet. Eine Bündelungsvorrichtung 6 kann,
muß aber
nicht unbedingt vorhanden sein. Die Bündelungsvorrichtung 6 kann
weiterhin zur Aufgabe haben, für
eine Befeuchtung der Spinnvliesfasern 5 zu sorgen. Von
der Bündelungsvorrichtung 6 werden
die Spinnvliesfasern 5 zu einer Stauchvorrichtung 7 geführt. So
wie dargestellt, wird bei dieser Vorrichtung 1 zu jeder
Schar an Spinnvliesfasern 5 eine Stauchvorrichtung 7 zugeordnet.
Die Stauchvorrichtung 7 weist eine erste Druckluftzuführung 8 und
eine zweite Druckluftzuführung 9 auf.
Die erste Druckluftzuführung 8 und
die zweite Druckluftzuführung 9 können den
gleichen Volumenstrom mit dem gleichen Druck übertragen. Es kann jedoch auch
ein Unterschied im Volumenstrom wie auch bezüglich des anliegenden Druckes
bestehen. Gemäß einer
Ausgestaltung weist die zweite Druckluftzuführung 9 einen höheren Druck
auf als die erste Druckluftzuführung 8.
Vorzugsweise wird die Schar an gebündelten Spinnvliesfasern 5 unter gleichzeitiger
Gaszuführung
in die Stauchvorrichtung 7 geführt, so dass sich dadurch die
Druckverhältnisse und
Geschwindigkeitsverhältnisse
derart angleichen lassen, dass über
die erste Druckluftzuführung 8 ein Stauchen
der Spinnvliesfasern 5 erfolgt. Über die zweite Druckluftzuführung 9 wird
dagegen ein Abziehen und Herausziehen der gestauchten und gekräuselten
Spinnvliesfasern 5 in nachfolgende zusätzliche Verstreckungsröhren 10 ermöglicht.
Die Verstreckungsröhren 10 wiederum
weisen an ihrem einen Ende Verbreiterungen 11 auf, die
als Verteiler der gestauchten Spinnvliesfasern dienen. Die aus den
Verbreiterungen 11 austretenden Spinnvliesfasern werden
auf einer Ablage 12 verteilt, wo sie ein voluminöses Vlies
bilden. Wie dargestellt, kann die Stauchvorrichtung 7 auf
diese Weise bei schon bestehenden nach dem Lurgi-Prinzip arbeitenden
Spinnvliesanlagen nachträglich
eingesetzt werden. Dazu wird die Stauchvorrichtung 7 beispielsweise
wie dargestellt direkt an die Verstreckungsröhren 10 angepasst.
In einer hier nicht näher
dargestellten Ausführung
sind die Verstreckungsröhren 10 wie
auch die Stauchvorrichtungen 7 voneinander beabstandet.
Eine weitere nicht näher dargestellte
Ausgestaltung sieht vor, dass die Stauchvorrichtungen 7 in
die Verstreckungsröhren 10 integriert
sind. Sie können
insbesondere auch unterhalb bzw. am unteren Ende der Verstreckungsröhren 10 angeordnet
sein. Es besteht die Möglichkeit,
dass die aus den Stauchvorrichtungen 7 austretenden Spinnvliesfasern 5 direkt
auf die Ablage 12 geführt
werden. Unterhalb der Ablage 12 ist eine Absaugung 13 angeordnet.
Die Absaugung 13 dient als Abzugseinrichtung, die die aus
den Verbreiterungen 11 austretende Luft aufnimmt und abführt. Dadurch
gelingt es, auf einem Siebband 14 der Ablage 12 eine
voluminöse
Vliesschicht 15 zu erzeugen.
Aus 2 geht
eine Vergrößerung einer Stauchvorrichtung 7 aus l hervor. Die Stauchvorrichtung 7 ist
aufgeschnitten. Sie zeigt, wie Spinnvliesfasern 5 über eine
zumindest schlitzähnliche
oder konischgeformte Öffnung
in die Stauchvorrichtung 7 gelangen. Die Öffnung ist
trichterförmig
und verengt sich in die Stauchvorrichtung 7 hinein. An
die trichterförmige Öffnung folgt
eine Zuführung,
in die die erste Druckluftzuführung 8 mündet. So
wie dargestellt, mündet
die erste Druckluftzuführung 8 vorzugsweise schräg in die
Zuführung
hinein. Insbesondere erfolgt ein Einmünden nicht nur einseitig, sondern
zumindest zweiseitig. Dieses erlaubt, dass die durch die erste Druckluftzuführung 8 zugeführte Druckluft
die Spinnvliesfasern 5 umgibt und sie weiter tiefer in
die Stauchvorrichtung 7 in gleichmäßiger Weise führt. Durch
die Zufuhr von Druckluft werden die Spinnvliesfasern 5 weiter
abgezogen und verstreckt. Anstatt oder auch zusätzlich zu der Verwendung von
Druckluft kann auch Wasserdampf beziehungsweise aufgeheizte Druckluft
angewendet werden. Von der Zuführung
münden
die Spinnvliesfasern vorzugsweise direkt in eine Stauchkammer 16.
Die Stauchkammer 16 weist insbesondere annähernd in
der Nähe
zur Einmündung
der ersten Druckluftzuführung 8 eine Querschnittsvergrößerung 17 auf.
Die Querschnittsvergrößerung 17 führt einerseits
zu einer Verlangsamung der zugeführten
Spinnvliesfasern 5. Zum anderen erlaubt die Querschnittsvergrößerung 17 mit
der sich anschließenden
Stauchkammer 16, dass die Spinnvliesfasern 5 gestaucht
werden. Dazu stoßen diese
in der Stauchkammer 17 vorzugsweise gegen ein oder mehrere
Prallflächen 18.
Die Prallflächen 18 sind
vorzugsweise so ausgestaltet, dass die aus der ersten Druckluftzuführung 8 zugeführte Druckluft
dort zumindest teilweise entweichen kann in einen Außenraum 19.
Auf diese Weise werden die in die Stauchkammer 16 geführten Spinnvliesfasern 5 gegen
die Prallfläche 18 gelenkt.
Es bildet sich eine Art von Pfropfen am unteren Ende der Stauchkammer 16,
was wiederum zur Ausbildung insgesamt einer Kräuselung der Spinnvliesfasern 5 führt. Weiterhin wird
bevorzugt die erste Druckluftzuführung 8 dazu genutzt,
die schon zumindest teilweise vorverstreckten Spinnvliesfasern 5 weiter
zu beschleunigen und zu verstrecken. Der Querschnittsvergrößerung 17 gegenüberliegend
ist ein Auslass 20 angeordnet. Der Auslass 20 führt in dem
dargestellten Fall der Stauchvorrichtung 7 direkt über in Verstreckungsröhren 10. Ein Übergang
der gekräuselten
Spinnvliesfasern 5 in die Verstreckungsröhren 10 wird
durch die Einmündung
der zweiten Druckluftzuführung 9 in
die Verstreckungsröhren 10 unterstützt. Dieses
sorgt dafür, dass
sich die im Bereich des Auslasses 20 bereits gestauchten
Spinnvliesfasern 5 von dem Pfropfen lösen und in Richtung der Ablage 12 aus
der Stauchvorrichtung 7 herausgeführt werden. Die Verstreckungsröhren 10 weisen
an ihrem einen Ende einen Diffusor 21 auf. Der Diffusor 21 führt zu einem
Aufspreizen der Spinnvliesfasern 5 und damit einer Vergleichmäßigung eines
Ablegens der gestauchten, gekräuselten
Spinnvliesfasern 5 auf der Ablage 12. Die erste
und die zweite Druckluftzuführung 8, 9 werden
vorzugsweise jeweils mit Druckluft, die beispielsweise Raumtemperatur
oder aufgeheizt ist, gefüllt, wobei
dieses abgestimmt aufeinander erfolgt. Vorzugsweise liegt zwischen
der ersten 8 und der zweiten 9 Druckluftzuführung eine Druckdifferenz an.
Vorzugsweise befindet sich in der Stauchkammer 16 ein Druck,
der zwischen 6 und 12 bar liegt, während im Bereich der zweiten
Druckluftzuführung 9 vorzugsweise
ein Druck zwischen 2 und 8 bar anliegt. Die gestauchten Spinnvliesfasern
bzw. Filamente werden insbesondere mit einer Geschwindigkeit auf
der Ablage 12 abgelegt, die in einem Bereich zwischen 800 und
8000 m/s liegt.
4 zeigt
die Stauchvorrichtung 7 aus 3.
Die Stauchvorrichtung 7 weist nur eine erste Druckluftzuführung 8 im
Vergleich zu der zu 2 beschriebenen
Stauchvorrichtung auf. Weiterhin unterscheidet sich die in 4 dargestellte Stauchvorrichtung 7 gegenüber der
aus 2 dargestellten
darin, dass in den Außenraum 19 eine
Verbreiterung 25 hineinragt. Die Verbreiterung 25 sorgt
dafür,
dass sich der in bzw. an den Prallflächen 18 gebildete Pfropfen 26 auflöst und wieder
als einzelne Spinnvliesfasern über
einen Auslass 27 der Stauchvorrichtung 7 entweicht.
Der Auslass 27 ist als Diffusor ausgebildet und mündet in
den Vorhang, der hier nicht dargestellt ist. Durch die Geometrie
des Auslasses 27 wird wiederum eine Aufspreizung der Spinnvliesfasern
erzielt. Der Auslass 27 kann so wie dargestellt aus der
Stauchvorrichtung 7 herausragen, oder aber auch in diese
integriert sein. Die Stauchvorrichtung 7 ist aus Fertigungsgründen vorzugsweise
quaderförmig.
Vorzugsweise weist die Stauchvorrichtung 7 mittig eine
Teilungsebene aufweist. Dieses erlaubt, ein erstes Bauteil, insbesondere
eine erste Hälfte 28 und ein
zweites Bauteil, insbesondere eine zweite Hälfte 29 nach entsprechender
Anordnung von Prallflächen 18 und
Fertigung von beispielsweise entsprechend notwendigen Zuführungen,
Leitungen, Einsätzen
und ähnlichem
zu einer Stauchvorrichtung 7 zusammenzusetzen. Auch ermöglicht ein
hälftiger
Aufbau der Stauchvorrichtung 7, dass Heizvorrichtungen, Luftabführungen,
zusätzliche
Sprüheinrichtungen oder ähnliches
mehrseitig eingesetzt werden können und
dass bei Verschleiß im
Inneren der Stauchvorrichtung 7 diese Verschleißteile ausgewechselt
werden können.
Weiterhin ermöglicht
eine Teilung, vorzugsweise eine Hälftigkeit der Stauchvorrichtung 7 eine
besonders gute Zugänglichkeit
zu den Prallflächen 18.
Im Falle von dauerhaften Verklebungen von Polymermaterial an den
Prallflächen
können
diese ohne zu großen
Aufwand gereinigt werden.