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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Shunt-Widerstand sowie auf ein
Verfahren zur Herstellung eines Shunt-Widerstandes.
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Bei
der Strommessung von hohen Strömen,
insbesondere größer 25A,
werden vorwiegend induktive Wandler eingesetzt, welche eine hohe
Genauigkeit bei integrierter Potentialtrennung und minimaler Verlustleistung
gewährleisten.
Diese Wandler haben jedoch zwei Nachteile. Einerseits sind sie sehr
teuer und andererseits nehmen sie auf einer Steuerplatine im Vergleich
zu übrigen
Bauelementen eine nicht zu vernachlässigende Baugröße ein.
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Alternativ
werden bei kleineren Leistungen sogenannte Shunt-Widerstände zur Erzeugung des Messsignals
verwendet. Dort wird der gemäß dem Ohm'schen Gesetz auftretende
Spannungsabfall U = R.I genutzt. Neben einem Nutzsignal entsteht
jedoch zwangsläufig
eine Verlustleistung als Produkt aus dem Widerstandswert R und dem
Quadrat des Stroms I in Form von Wärme. Messsignal und Verlustleistung
sind dabei überproportional
verknüpft.
Daher möchte
man bei hohen Strömen
den Widerstandswert R zur Begrenzung der Wärmeentstehung möglichst
gering wählen,
muss dann aber zwangsläufig
auch die Größe des Messsignals reduzieren.
Für eine
störungsfreie
Funktion kann jedoch ein anwendungsabhängiger Mindestwert zum Erzielen
eines ausreichenden Signal-zu-Rauschabstands nicht unterschritten
werden.
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Da
Widerstände
mit vergleichbarer Genauigkeit wie induktive Stromwandler deutliche
Kostenvorteile bieten, werden diese verwendet, wobei jedoch bei
größeren Strömen die
im Widerstand entstehende Verlustleistung optimal abzuführen ist.
Je nach Betriebszustand und Leistungsklasse treten Verluste in einer
Größenordnung
im zweistelligen Watt-Bereich auf. Derart große Leistungen können jedoch
nicht mehr durch bloßes Auflöten von
Shunt-Widerständen
auf eine Steuerplatine abgeführt
werden. Eine Zwangskühlung
wird zusätzlich
erforderlich.
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Allgemein
bekannt sind Leistungs-Halbleitermodule, welche direkt auf Kühlkörpern montiert
werden. Derartige Leistungs-Halbleitermodule
werden vorzugsweise in Frequenzumrichtern zur Ansteuerung von Drehzahl-veränderlichen
Antrieben eingesetzt. Derartige Umrichter besitzen interne Regelkreise,
welche von diversen Sensoren Eingangssignale erhalten. Neben Spannungen
und Temperaturen sind die tatsächlich
fließenden
Ströme
der Ausgänge
wichtige Messgrößen. Die
Ströme
können über induktive
Wandler oder Shunt-Widerstände
gemessen werden. Shunt-Widerstände
in der erforderlichen Genauigkeit und Belastbarkeit sind jedoch
bislang nur von wenigen Herstellern am Markt verfügbar.
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Versuchsweise
in Econo-Modulen eingesetzte PMB-B-Typen der Isabellenhütte-GmbH
bestehen aus einem Kupferträger,
auf dem Manganin mit einem Epoxykleber aufgeklebt ist. Das Manganin
ist mit Nickel beschichtet. Derartige Hochlastwiderstände bieten
ppm-Abweichungen von gemäß Herstellerangaben
nicht mehr als 30 ppm/K in einem Temperaturbereich von 20°C bis 60°C. Diese
Widerstände
sind jedoch für
die zur Modulherstellung erforderlichen Prozesse nicht geeignet.
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Die
Präzisionswiderstände der
Isabellenhütte
GmbH, Dillenburg, sind planar aufgebaut, um eine möglichst
große
Wärmeübergangsfläche zu erzielen.
Die erforderliche interne Isolationsschicht wird über einen
Polymer-Werkstoff gebildet, welcher seinerseits die maximale Verarbeitungs-
und Betriebstemperatur nach oben limitiert.
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Herstellungsprozesse
von Leistungshalbleiter-Modulen sind auf andere Parameter optimiert.
Daher liegen diese mit ihren Temperaturen oberhalb der Shunt-Spezifikationen.
Shunt- Widerstände mit
ausreichenden Eigenschaften sind auf den bislang bekannten Verfahrenswegen
nicht realisierbar.
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Aus
dem Leistungshalbleiterbereich sind allgemein Verfahren bekannt,
mit welchen Metall und Keramik hochfest und dauerhaft verbunden
werden können.
Dies sind insbesondere direktes Kupferbonden (DCB: Direct Copper
Bonding) und aktives Hartmetalllöten
(AMB: Active Metal Brazing). Diese Verfahren nutzen die Bildung
von intermetallischen Phasen auf der Oberfläche von Metalloxid-Keramiken
und sind dem Löten
vergleichbar. Die Temperaturbeständigkeit
dieser Fügestellen
liegt weit oberhalb der Erfordernisse für Leistungshalbleiter-Module.
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Die
DE 29 26 516 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines Metallfolienwiderstandes. Dabei wird
eine dünne,
leitende Metallfolie mittels eines Epoxyklebers auf einem isolierenden
Keramikträger
aus Glas oder Keramik befestigt.
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Aus
der
DE 197 08 363
C1 ist auf zwei gegenüberliegenden
Seiten mit Kupfer metallisiertes Keramik-Substrat bekannt, auf dem
ein elektronisches Bauelement befestigt ist. Mit seiner dem Bauelement
abgewandten Seite ist das Keramik-Substrat auf einer Grundplatte
befestigt.
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Die
DE 199 45 794 C2 beschreibt
ein Verfahren, bei dem eine Kupferfolie oxidiert und auf eine Keramikschicht
aufgelegt wird. Anschließend
wird die Anordnung zur Herstellung eines Verbundes auf eine Temperatur
von 1065°C
bis 1083°C
erhitzt.
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In
der
DE 199 61 999
A1 ist ein Verfahren zur Anordnung eines auf einer Leiterplatte
beschrieben. Der Widerstand besteht aus einer kontinuierlichen,
flachen und einstückig
ausgebildeten Folie.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Shunt-Widerstand sowie ein Verfahren zur Herstellung eines
temperaturbelastbaren Shunt-Widerstandes bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Shunt-Widerstand gemäß Patentanspruch 17 sowie durch
ein Verfahren zur Herstellung eines Shuntwiderstandes gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Vorteilhafterweise
wird somit eine Shunt-Widerstandsfolie auf einem Keramikträger mit
einem für
sich bekannten Verfahren befestigt, bei dem eine intermetallische
Phase auf der Oberfläche
von Metalloxid-Keramik ausgebildet wird. Dabei kann die Widerstandsfolie
wie bei derzeit üblichen
Leistungs-Shunt-Widerständen vorzugsweise
aus einer Kupfer-Mangan-Legierung
hergestellt und durch Stanzen oder Ätzen in eine geeignete Form
gebracht werden.
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Die
Shunt-Widerstände
ermöglichen
eine deutlich höhere
Temperaturbelastbarkeit bei gleichzeitig verbesserter Wärmeableitung
und erhöhter
Zuverlässigkeit.
Insbesondere sind bei Folgeprozessen im Herstellungszyklus hohe
Verarbeitungstemperaturen anwendbar. Auch im Betrieb sind hohe Anwendungstemperaturen
möglich.
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Beim
Design eines Leistungshalbleiter-Moduls wird eine hohe Flexibilität ermöglicht,
da beliebige Formen der Widerstandsschicht möglich sind, was insbesondere
einen Platz sparenden Aufbau passend zu dem sonstigen Chip-Layout
ermöglicht.
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Höhere Verlustleistungen
können
aufgrund der besseren Wärmeableitung
einer Metalloxid-Keramik im Vergleich zu sonst üblichen Polymer-Materialien
zugelassen werden. Eine Minimierung des Wärmewiderstands ist durch direktes
Fügen der
Widerstandsfolie mit einer kostengünstigen und bewährten Fügetechnik auf
die ohnehin vorhandene Keramik in einem Leistungshalbleiter-Modul
möglich,
wodurch vorteilhafterweise auch eine Isolationslage wegfallen kann.
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Vorteilhafterweise
ist eine Weiterverwendung von hochspeziellen Modul-Fertigungsprozessen
möglich
und somit die Beibehaltung der erforderlichen Zuverlässigkeiten.
Insbesondere ergibt sich eine höhere
Zuverlässigkeit
als beim Aufbau von PMB-Shunts. Dies wird insbesondere durch geringere
Metall-Volumina
mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten und durch die höhere Festigkeit
von AMB und DCB im Vergleich zur Verwendung von Weichlot ermöglicht.
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Vorteilhafterweise
sind beliebige Widerstandsmaterialien einsetzbar, wobei denen mit
geringerer Temperaturabhängigkeit
der Vorzug zu geben ist.
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Vorteilhafterweise
können
Widerstandsfolienflächen
für einzelne
Shunt-Widerstände
als vorgestanzte Teile auf einem Keramikträger angeordnet und befestigt
werden oder nach dem Auffügen
einer größeren Folie durch
Strukturieren, beispielsweise mittels Ätzen, gewonnen werden.
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Ein
besonderer Vorteil besteht auch darin, dass Shunt-Widerstände zur
Erhöhung
der Messgenauigkeit nachträglich
leicht abgeglichen werden können.
Beispielsweise kann mit einem Laser oder einem kleinen Fräser die
Oberfläche
der Widerstandsfolie lokal bearbeitet werden, bis der Widerstandswert
an den Anschlüssen
justiert ist. Ein Abgleich ist auch durch das entsprechend versetzte
Kontaktieren von Anschluss-Bonddrähten auf
der Oberfläche
des Shunt-Widerstands möglich.
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Möglich ist
somit die Montage in Leistungshalbleiter-Modulen, welche ohnehin
direkt auf Kühlkörpern montiert
werden. Eine sichere Potentialtrennung kann bei der Verwendung von
Shunt-Widerständen beispielsweise über Optokoppler, über induktive
Kopplung oder über
Trennverstärker
gelöst
werden.
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Vorteilhafterweise
wird somit bei einem Verfahren zur Herstellung eines Shunt-Widerstandes
eine Shunt-Widerstandsfolie unter Ausbildung einer intermetallischen
Phase mit einem Keramikträgerzusammengefügt. Als
Keramikträger
wird entsprechend ein Metalloxidkeramikträger verwendet, welcher beispielsweise aus
einem Keramikkörper,
insbesondere Isolationskörper,
mit einer metallischen Beschichtung hergestellt sein kann. Entsprechend
dem für
sich bekannten DCB-Verfahren wird beim Zusammenfügen der Shunt-Widerstandsfolie
und des Keramikträgers
an der Shunt-Widerstandsfolie ein Metalloxid vor oder während des
Zusammenfügens
ausgebildet. Durch Erhitzen bildet sich dann eine eutektische Schmelze
aus, welche nach dem Abkühlen
zu einer stabilen intermetallischen Verbindung führt.
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Alternativ
kann gemäß dem AMB-Verfahren
auch ein Füllmaterial
als Bindemittel eingesetzt werden, welches zwischen die Shunt-Widerstandsfolie
und den Keramikträger
eingebracht wird und aktive Metallprodukte enthält. Die Befestigung erfolgt
somit über
Hartlöten
mit aktivem Lot.
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Vorteilhafterweise
ist die direkte Montage eines Shunt-Widerstands in Leistungshalbleiter-Modulen möglich, welche
ohnehin direkt auf einem Kühlkörper montiert
werden. Eine sichere Potentialtrennung ist bei der Verwendung von
Shunt-Widerständen beispielsweise über Optokoppler
oder Trennverstärker
realisierbar.
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Ausführungsbeispiele
werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch den Ablauf beim Befestigen
einer Shunt-Widerstandsfolie
auf einem Keramikträger;
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2 eine
Schnittansicht durch eine erste verschaltete Anordnung auf einem
Halbleiter-Bauelement;
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3 ein
modulares Trägerelement
mit aufgesetztem Shunt-Widerstand;
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4 ein
Ausführungsbeispiel
mit einem solchen modularen Element;
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5 eine
alternative Anordnung eines Shunt-Widerstands auf einem Trägermaterial
mit Verbindung zu benachbarten Bauelementen und
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6 eine
Draufsicht auf einen hinsichtlich der Form strukturierten Shunt-Widerstand
auf einem Träger.
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Die
Befestigung einer Shunt-Widerstandsfolie zum Herstellen eines Leistungshalbleiter-Shunt-Widerstandsbauelementes
auf einem keramischen Träger
wird vorzugsweise unter Verwendung für sich bekannter Verfahren
zum Ausbilden intermetallischer Phasen auf der Oberfläche von
Metalloxid-Keramiken durchgeführt. Vorteilhafterweise
können
das direkte Kupferbonden DCB (Direct Copper Bonding) und das Hartlöten mittels aktivem
Lot AMB (Active Metal Brazing)/ABC verwendet werden. Die Temperaturbeständigkeit
derartig erzeugter Fügestellen
liegt weit oberhalb der Erfordernisse für Leistungshalbleiter-Module
und eignet sich überraschenderweise
auch zum Befestigen einer Shunt-Widerstandsfolie auf einem Keramikträger.
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Wie
dies anhand von 1 anhand des DCB-Verfahrens
veranschaulicht ist, wird eine Shunt-Widerstandsfolie 1 in
einem ersten Schritt auf einen Träger, insbesondere Keramikträger 2,
aufgesetzt. Die Widerstandsfolie selbst besteht aus einer Cu-haltigen
Legierung oder ist zumindest an ihrer Unterseite mit einer Cu- bzw.
CuO-Schicht versehen. Vor oder während
des Aufsetzens wird die Seite der Shunt-Widerstandsfolie (Shunt:
Nebenschluss) 1, welche dem Träger 2 zugewandt ist,
mit einer dünnen
Schicht Kupferoxid CuO versehen. Nach dem ersten dargestellten Schritt
A erfolgt ein Erhitzen der zusammengefügten Anordnung, wobei sich
aus dem Kupferoxid in Verbindung mit dem Keramikträger, vorzugsweise
einem Keramikträger
aus Aluminiumoxid Al2O3 eine
eutektische Schmelze CuAl2O4 ausbildet,
wie dies aus dem zweiten Teilbild B ersichtlich ist. Nach einer
Sauerstoffdiffusion und einem Abkühlen entsteht eine feste intermetallische
Verbindung zwischen der Shunt-Widerstandsfolie 1 und
dem Keramikträger 2.
Bei der Erhitzung auf 1065°C
bis 1085°C
entsteht bei der Verbindung der bezeichneten Materialien die eutektische
Schmelze, welche mit dem keramischen Werkstoff reagiert, während das
Kupfer selber fest bleibt. Durch das ausgezeichnet benetzende Verhalten
von Al2O3-Keramik
entsteht eine Spinell-Reaktion. Die durch eine Spinell-Reaktion
erzeugte Schicht ist dabei üblicherweise
zu dünn,
um mit einem gewöhnlichen
Mikroskop betrachtet zu werden, bietet jedoch nach dem Abkühlen der
Kupfer-Keramik-Verbindung
eine ausreichende Festigkeit. Wenn der Partial druck des Sauerstoffs und
die Temperatur in dem Ofen korrekt gesteuert werden, entstehen metallische
Kupferoberflächen
mit gleichförmiger
Dicke. Dies üblicherweise
auf beiden Seiten der Keramik. Mit einem vergleichbaren Prozess kann
eine Kupferfolie bzw. vorliegend ein Shunt-Widerstand aus einer
Cu-Legierung oder
unterseitig mit Cu beschichtet mit einer Metalloxidkeramik verbunden
werden, dass unten die Kupferfolie und oben die Widerstandsfolie
angefügt
ist. Er weicht damit von der heute bekannten Schichtfolie Cu-Al2O3-Cu ab.
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Bei
dem zweiten bevorzugten Verfahren, dem Löten mit aktivem Lot (AMB),
wird zwischen die beiden zu verbindenden Materialien, die Shunt-Widerstandsfolie 1 und
den Keramikträger 2,
ein Füllmaterial
gefüllt, welches
aktive metallische Zusätze
enthält,
welche mit der Oberfläche
des Keramikträgers 2 direkt
reagieren können. Üblicherweise
können
aktive Metallprodukte viele Typen von Keramiken und anderen schwer
zu benetzenden Materialien wie Carbide, Saphir, Aluminiumoxide,
Zirkonverbindungen, Siliziumnitrid usw. verbinden. Diese Materialien
können
dabei untereinander oder mit üblichen
technischen Werkstoffen wie rostfreiem Stahl, Kupfer, Werkzeugstahl
usw. verbunden werden.
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Beim
direkten Hartlötprozess
mit aktiven Metallkomponenten wird das Hartlöten (Brazing) vorzugsweise
im Vakuum mit minimal 13,33 mPa (1 × 10–4 Torr)
oder in einer Inertgas-Atmosphäre unter
Verwendung von Argon oder Helium durchgeführt.
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Bei
AMB werden Legierungen verwendet, wie z. B. Braze 720, Braze 715,
Permabraze 616 und Braze 559 (von Lucas-Milhaupt) als Paste oder
streifenförmiges
Produkt. Es eignen sich selbstverständlich auch aktive Legierungen
anderer Hersteller. Insbesondere die pastöse Form kann auf zu verbindende
Teile aufgedruckt oder aufgestrichen werden und ermöglicht den
Einsatz bei verschiedenartig geformten und miteinander zu verbindenden
Teilen.
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Die
verwendeten Legierungen enthalten als aktive Metallkomponenten beispielsweise
Zn, Sn, Ni, Pd, Ag, Cu, In, Zr, Ti, Ag, Yt, T, N. Der Rest wird
durch sonstige Legierungsbestandteile gebildet.
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In 2 und
den weiteren Figuren werden zur Erläuterung einzelner Ausführungsbeispiele
für gleiche oder
vergleichbare Bauteile stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird dabei von der Beschreibung
bereits in anderen Ausführungsbeispielen
beschriebener Bauelemente oder Verfahrensschritte abgesehen.
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2 zeigt
eine Schaltungsanordnung aus einem Shunt-Widerstand 1, der mit einer
intermetallischen Phasenverbindung in vorstehend beschriebener Art
und Weise auf einem Keramikträger 2 aus
vorzugsweise Metalloxidkeramik befestigt ist. Der Keramikträger 2 kann
dabei aus einem Isolations- und Trägerkörper mit einer entsprechenden
Metallbeschichtung oder einem massiven Körper bestehen.
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Auf
dem Keramikträger 2 sind
weitere Bauelemente angeordnet, zu welchen von der Shunt-Widerstandsfolie 1 Bonddrähte 13 zur
Kontaktierung geführt
sind. Die Bonddrähte 13 sind
an ausgewählten
Kontaktstellen 4 auf der Shunt-Widerstandsfolie 1 bzw.
auf einem benachbarten Bauelement 6, 5 im Bondverfahren befestigt.
Die weiteren Bauelemente können
dabei insbesondere Leitermaterialien in Form von z. B. Kupferkaschierungen
des Substrates als Leiterstruktur 6 oder Halbleiterchips 5 sein,
welche in herkömmlicher
Art und Weise mit einem Weichlot 7, Klebung oder eutektischem
Bondverfahren (z. B. NTV) auf dem Träger oder der Leiterstruktur 6 befestigt
sind. Die Kontaktierung der Shunt-Widerstandsfolie 1 kann über zwei
voneinander beabstandete Bonddrähte 13 erfolgen,
jedoch kann bei Bedarf auch eine Vielzahl von Bonddrähten 13 eingesetzt werden,
insbesondere im Fall von Messanordnungen oder bei einer geforderten
höheren
Stromtragfähigkeit.
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Vorteilhafterweise
weist die Unterseite des Keramikträgers 2 eine Metallkaschierung
wie z. B. Kupferkaschierung 8 oder alternativ vernickeltes
Aluminium auf, welche eine Befestigung der gesamten Anordnung auf
einem metallischen Träger
(z. B. Bodenplatte) mittels herkömmlicher
Verfahren ermöglicht.
Insbesondere ist auch eine gute Wärmeableitung an einen Kühlkörper möglich, auf
welchen die gesamte Anordnung aufgeschraubt wird.
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3 stellt
einen vorgefertigten Shunt-Widerstand als Widerstandsmodul 9 dar.
Die Anordnung besteht im wesentlichen aus dem Keramikträger 2 mit
der darauf in bereits beschriebener Art und Weise befestigten Shunt-Widerstandsfolie 1 sowie
einer Kupferkaschierung des Keramikträgers 2 bzw. Substrates,
wobei die Kupferkaschierung 8 eine Befestigung an anderen
Schaltungsanordnungen und dgl. ermöglicht. Bei dieser Anordnung
ist somit eine Shunt-Widerstandsfolie 1 auf ein kleines
Einzelsubstrat gefügt,
was eine Vorfertigung ermöglicht.
Derartige Shunt-Widerstands-Module können vorteilhafterweise in
einem sogenannten Waffle-Pack in Lotpaste für eine daraus erfolgende maschinelle
Bestückung
von Halbleiterchips oder anderen Schaltungsanordnungen bereitgestellt
werden. Darüber
hinaus könnte
dieses Substrat direkt mit einem eigenen Gehäuse und Anschlüssen versehen
werden und als Einzelbauelement, unabhängig vom Leistungshalbleitermodul,
Einsatz finden (siehe 3).
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Das
oben genannte Waffle-Pack ist ein Träger mit "Flächen" für rechteckige
Bauteile. Lötpaste
wird dabei erst später
auf das Substrat (bzw. Leiterplatte) oder Träger aufgebracht und dann der
Shunt-Widerstand auf das "feuchte" Lötpastendepot
gesetzt.
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4 stellt
eine Schaltungsanordnung dar, bei der ein derartiges vorgefertigtes
Shunt-Widerstands-Modul 9 in herkömmlicher Art und Weise mittels
Lot auf einer weiteren Trägerstruktur
angeordnet ist. Auf der weiteren Trägerstruktur 10 ist
beispielsweise auch ein Halbleiterchip 5 angeordnet, zu
welchem mittels eines oder mehrerer Bonddrähte 13 eine Verbindung
erfolgt. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Shunt-Widerstandsfolie 1 erfolgt
ein entsprechender Kontakt über
einen oder mehrere weitere Bonddrähte 13 zu einer Leiterstruktur 6,
welche sich ebenfalls auf dem Grundträger 10 befindet. Durch
die Anordnung der Shunt-Widerstandsfolie 1 auf direkt einem
Keramikträger 2 und über zwei
Kupferkaschierungen und ein Lot 7 über einen weiteren Keramikträger ist
ein schlechterer Wärmeübergangswiderstand
durch die zwei Keramikschichten gegeben. Vorteilhafterweise wird
für solche
modulare Anordnungen daher ein Shunt-Widerstand-Modul 9 mit
einem möglichst
dünnen
Keramikträger 2 bereitgestellt.
Letztendlich muss die Keramik des Keramikträgers 2 je nach Position
des Shunt-Widerstands im Modul minimal nur den Spannungsabfall über den
Shunt isolieren.
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Bei
der in 5 dargestellten Ausführungsform ist die Shunt-Widerstandsfolie 1 wiederum
auf einem Keramikträger 2 angeordnet,
welcher zusätzlich
weitere Bauelemente wie Kupferkaschierungen 6 und Halbleiterchips 5 trägt. Die
Kontaktierung der Shunt-Widerstandsfolie 1 mit den benachbarten
Bauelementen, vorliegend den Kupferkaschierungen 6, erfolgt
wiederum über
Bonddrähte 3,
die alternativ auch direkt aufgelötet werden können. Je
nach Prozess ist auch eine stumpfe Verlötung anwendbar.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Shunt-Widerstandsfolie 1 direkt bis zu zwei benachbarten
Leiterstrukturen 6 in Form der Kupferkaschierungen geführt. Die
Randbereiche 11 der Folie sind dabei gekröpft und
ein- oder vorliegend beidseitig im AMB-Prozess auf die Metallkaschierung
bzw. die Leiterstruktur 6 aufgelötet. Die Toleranzen werden
dabei so gewählt,
dass ein Spalt möglichst
nur oben zwischen der Kaschierung 6 und der Shunt-Widerstandsfolie
auftritt und die Shunt-Widerstandsfolie 1 immer
einen direkten Kontakt zur Metalloxidkeramik 2 hat. Bei
dem dargestellten Ausführungs beispiel
verbindet die Shunt-Widerstandsfolie 1 somit zwei Leiterstrukturen 6 direkt
miteinander.
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Zwei
weitere Leiterstrukturen 6 sind über die Bonddrähte 13 mit
der Shunt-Widerstandsfolie 1 verbunden. Dabei ist für die weiteren
Leiterstrukturen 6 eine Abstimmung des Widerstandswertes
durch die Wahl der Anschlussstellen 4 auf der Shunt-Widerstandsfolie 1 möglich.
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6 zeigt
eine Draufsicht auf eine komplexe Schaltungsanordnung auf der Oberseite
eines Keramikträgers 2.
Die Schaltungsanordnung besteht dabei aus mehreren Leiterstrukturen 6,
welche wiederum Halbleiterchips 5 oder sonstige Halbleiterbauelemente
tragen. Zur Kontaktierung dienen wiederum Bonddrähte 3, welche von
verschiedenen Positionen auf den Leiterstrukturen 6 oder
Halbleiterchips 5 zu anderen der Bauelemente oder nach
außerhalb
führen.
Insbesondere ist auch eine Shunt-Widerstandsfolie 1 auf
dem Substrat 2 angeordnet. Die Shunt-Widerstandsfolie 1 ist
dabei vorteilhafterweise flächengünstig gewählt und
an die verfügbaren
freien Flächen
auf der Halbleiterstruktur 2 zwischen anderen Schaltungselementen 6 angepasst.
Zur Kontaktierung der Shunt-Widerstandsfolie 1 dienen wiederum
Bonddrähte 13 bzw.
an einer Seite eine stumpfe Lötstelle
als Kontaktstelle 4*.
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Die
Shunt-Widerstandsfolie 1 ist somit in flächengünstiger
Form passend zu bestehenden Chip-Layouts einfügbar, hier beispielsweise L-förmig. Während des
AMB-Prozesses wurde die Shunt-Widerstandsfolie 1 zugleich
stumpf mit einer der eine Leiterstruktur 6* ausbildenden
Metallkaschierungen verlötet.
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Die
Toleranz des Widerstandswertes der gesamten Shuntstruktur spielt
bei diesem Aufbau eine untergeordnete Rolle, da ein Ausgangssignal
durch die Position der Messabgriffe bzw. Sense-Anschlüsse 4 auf
der Oberfläche
der Shunt-Widerstandsfolie 1 bestimmt wird. Durch eine
hohe Positionierungsgenauigkeit der Bonddrähte 13 wird auch eine
hohe Wieder holgenauigkeit der Shunts ermöglicht. Die Trimmung kann hier
somit alternativ für
die gesamte Struktur oder für
das speziell erforderliche Messsignal erfolgen.
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Bei
beiden aufgeführten
Fügeverfahren,
DCB bzw. AMB, kann vorteilhaft ausgenutzt werden, die Dicke des
Widerstandsfolienmaterials groß gegenüber der
intermetallischen Fügezone
zu gestalten. Dadurch kann die Temperaturabhängigkeit des eigentlichen Shunt-Materials
weitestgehend beibehalten werden.
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Tatsächlich können bei
diesem Konzept immer zwei metallische Schichten mit verschiedenen
Temperaturkoeffizienten parallel geschaltet werden. Durch entsprechend
deutliche Dickenunterschiede und damit Widerstandsunterschiede der
beiden Schichten 1, 3 wird der Einfluss der Fügeschicht,
die durch das Bindemittel 3 ausgebildet wird, vernachlässigbar.
Vorteilhafterweise sollte also immer gelten, dass der Widerstandswert der
Shunt-Widerstandsfolie klein gegenüber dem Widerstandswert der
Fügeschicht
ist, d. h. RShunt << RFügeschicht bzw.
umgekehrt die Dickenverhältnisse
so gewählt
sind, dass die Dicke der Shunt-Widerstandsfolie 1 groß gegenüber der
Dicke der Fügeschicht
bzw. des Bindemittels 3 ist, d. h. DShunt-Folie >> DFügeschicht.
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Eine
erste rechnerische Betrachtung des Einflusses der Parallelschaltung
ergibt sich aus der folgenden Tabelle: Temperatureinfluss von AMB-Lot auf den
Shuntwiderstandswert
| Rho
[Ohm*mm2/m] | TK
[10E-6/K] |
Manganin | 0,43 | 10 |
ANB-Lot | 40 | 4300 |
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Randbedingung: L
Manganin =
L
LOT; B
Manganin =
B
LOt Dicke
Manganin/mm | Dicke
Lot /mm | Widerstandsänderung
in ppm/K – Abweichung
im Bereich von 25°C auf
125°C |
0,1 | 0,01 | 13,23 |
0,2 | 0,01 | 11,61 |
0,3 | 0,01 | 11,08 |
0,4 | 0,01 | 10,81 |
0,5 | 0,01 | 10,65 |
0,1 | 0,02 | 16,45 |
0,2 | 0,02 | 13,23 |
0,3 | 0,02 | 12,15 |
0,4 | 0,02 | 11,61 |
0,5 | 0,02 | 11,29 |
0,1 | 0,03 | 19,66 |
0,2 | 0,03 | 14,84 |
0,3 | 0,03 | 13,23 |
0,4 | 0,03 | 12,42 |
0,5 | 0,03 | 11,94 |
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Betrachtet
werden dabei Dickevariationen von Manganin zwischen 0,1 und 0,5
mm bei einer Dicke des Lots bzw. des Bindemittels 3 von
0,01, 0,02 bzw. 0,03 mm. Die Widerstandsänderung von 25°C auf 125°C, also über eine
Temperaturdifferenz von 100K variiert dabei zwischen 10 und 20 ppm/K,
was im Vergleich zum beispielhaft aufgeführten Stand der Technik PMP-B-Typ mit einem Temperaturkoeffizienten
(TK) 30 ppm/K eine signifikante Verbesserung zeigt.
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Bei
den rechnerischen Betrachtungen wurde von Manganin für die Shunt-Widerstandsfolie 1 mit
einem Widerstandswert von 0,43 Ohm·mm2/m
und einem Temperaturkoeffizienten (TK) von 10·10–6K–1 sowie
Werten des AMB-Lots von 40 Ohm·mm2/m bzw. TK ca. 4300 K–1 ausgegangen.
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Der
tatsächliche
Einfluss der Parallelschaltung auf das Temperaturverhalten liegt
im technisch sinnvollen Bereich der Dickenverhältnisse im Bereich von 10 ppm
additiv zum TK des Grundmaterials Manganin von 10 ppm. Die Änderung
im Temperaturverhalten gegenüber
dem Grundmaterial Manganin (0 ± 10
ppm/K) kann durch eine geeignete Wahl der Dickenverhältnisse,
z. B. Manganin 0,4 mm, Lot 0,01 mm, und damit der Einfluß des Fügeverfahrens < 1 ppm zusätzlich zur
Temperaturabhängigkeit
des Grundmaterials vernachlässigt
werden.