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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue bioaktive Verbindungen aus der Klasse der 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthaline.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung dieser
Verbindungen, diese enthaltende Arzneimittel und deren Verwendung
bei der Behandlung von Erkrankungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Meeresorganismen, insbesondere marine
Mikroorganismen, sind reichhaltige Quelle von Wirkstoffen [siehe
u. a. G. Bringmann, G. Lang in Progr. Mol. Subcell. Biol. (Hrsg.:
W. E. G. Müller),
in press; G. Bringmann, G. Lang, J. Mühlbacher, K. Schaumann, S.
Steffens, P. G. Rytik, W. E. G. Müller, in Progr. Mol. Subcell.
Biol. (Hrsg.: W. E. G. Müller),
in press]. Besonders interessante Wirkstoffe aus marinen Streptomyceten
sind die Ansamycine, darunter z.B. die Naphthomycine [Lit. u.a.:
H. G. Floss, J. M. Bealt, Angew. Chem. 1989, 101, 147-179; Angew.
Chem. Int. Ed. Engl. 1989, 28, 146-178; T. Okabe, B. D. Yuan, F.
Isono, I. Sato, H. Fukazawa, T. Nishimura, N. Tanaka, J. Antibiot.
1985, 948-951; siehe auch Römpp
Naturstoffe (Hrsg.: B. Fugmann, S. Lang-Fugmann, W. Steglich), Thieme
Verlag, Stuttgart, New York, 1997, S 424-425); A. S. Sarma, T. Daum, W.
E. G. Müller
in Secondary metabolites from marine sponges (Hrsg.: Akademie gemeinnütziger Wissenschaften
zu Erfurt), Ullstein-Mosby Verlag, Berlin, 1993, S. 1-168]. Die
Tatsache, daß diesen
Wirkstoffen oft Naphthalin-Teilstrukturen zugrunde liegen, sowie
die nützlichen
antünfektiven
Bioaktivitäten
von Naphthylisochinolin-Alkaloiden (wenngleich letztere aus terrestrischen
tropischen Pflanzen stammen, siehe u.a. G. Bringmann, D. Feineis,
Act. Chim. Therap. 2000, 26, 151-171; G. Bringmann, F. Pokorny in
The Alkaloids (Hrsg.: G. Cordell), Bd. 46, Academic Press, New York,
1995, S. 127-271; G. Bringmann, U. Holzgrabe, V. Hoerr, G. Stich, Pharmazie,
eingereicht.) veranlaßten
uns, nach anderen, chemisch modifizierten und zugleich synthetisch leichter
zugänglichen
Naphthalin-Derivaten zu suchen, die pharmazeutisch interessante
und möglicherweise medizinisch
nützliche
Eigenschaften haben und sich aufgrund guter Herstellbarkeit für eine mögliche Entwicklung
neuer Medikamente gegen Tumorerkrankungen, Infektionserkrankungen
und / oder neurodegenerative Krankheiten eignen.
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Es wurde nun gefunden, daß 2-Amino-substituierte
1-Phenylnaphthaline der allgemeinen Formel 1 ausgeprägte antitumorale
und antiprotozoische (z.B. antitrypanosomale) Eigenschaften besitzen.
Weiterhin besitzen diese Substanzen eine starke neuroprotektive
Wirkung in vitro, die auf eine medizinisch wertvolle Eigenschaft
auch zur In-Vivo-Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen
schließen
läßt.
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Die Erfindung betrifft Verbindungen
der allgemeinen Struktur 1, wobei diese (abgesehen von der möglichen
Präsenz
von Chiralitätszentren
in R1-R4) auch an
der Achse achiral (d.h. frei durchdrehbar) oder chiral (d.h. rotationsgehindert)
sein und dann als (M)- oder als (P)-Atropisomer oder auch als Racemat
vorliegen können,
worin
R1, H, ein unsubstituiertes, monosubstituiertes
oder polysubstituiertes C1-C18-Alkyl,
wobei das Alkyl gerade, verzweigt oder cyclisch sein kann, ein Alkenyl,
ein unsubstituierter, monosubstituierter oder polysubstituierter
Aryl- oder Heteroarylrest,
eine unsubstituierte, monosubstituierte oder polysubstituierte Benzylgruppe, eine
Acylgruppe, wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl,
Succinyl, Benzoyl, verzweigte oder Heteroatom- oder arylsubstituierte
Acylgruppen oder ein Heteroatomsubstituent wie OR, NR2 oder
SR ist, wobei R ein unsubstituierter, monosubstituierter oder polysubstituierter
Aryl- oder Heteroarylrest, eine unsubstituierte, monosubstituierte
oder polysubstituierte Benzylgruppe, eine Acylgruppe, wie z.B. Formyl,
Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte
oder Heteroatom- oder arylsubstituierte Acylgruppen sein kann;
R2 H, ein unsubstituiertes, monosubstituiertes
oder polysubstituiertes C1-C18-Alkyl, wobei das
Alkyl gerade, verzweigt oder cyclisch sein kann, Alkenyl, ein unsubstituierter,
monosubstituierter oder polysubstituierter Aryl- oder Heteroarylrest,
eine unsubstituierte, monosubstituierte oder polysubstituierte Benzylgruppe
oder eine Acylgruppe, wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl,
Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte oder Heteroatom- oder arylsubstituierte
Acylgruppen oder ein Neteroatomsubstituent wie OR, NR2 oder
SR ist, wobei R ein unsubstituierter, monosubstituierter oder polysubstituierter
Aryl- oder Heteroarylrest, eine unsubstituierte, monosubstituierte
oder polysubstituierte Benzylgruppe, eine Acylgruppe, wie z.B. Formyl,
Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte
oder Heteroatom- oder arylsubstituierte Acylgruppen sein kann;
oder
R1 und R2 miteinander
in der Art verknüpft
sind, daß dadurch
ein stickstoffhaltiger unsubstituierter, monosubstituierter oder
polysubstituierter aromatischer oder gesättigter Ring erhalten wird,
R3 und R4 jeweils
einer oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten sind,
ausgewählt
aus H, unsubstituiertem, monosubstituiertem und/oder polysubstituiertem
C1-C8-Alkyl, wobei
das Alkyl gerade, verzweigt oder cyclisch sein kann, Alkenyl, unsubstituiertem,
monosubstituiertem und/oder polysubstituiertem Aryl- oder Heteroarylrest,
unsubstituierter, monosubstituierter und/oder polysubstituierter
Benzylgruppe, einer Acylgruppe, wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl,
Fumaryl, Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigter oder Heteroatom- oder
arylsubstituierter Acylgruppe, Alkoxysubstituenten, wie z.B. -OMe,
-OEt, -OnPr, -iPr, -OnBu, -OiBu, – OsecBu, -OtBu, dessen Alkylgruppe
verzweigt, unverzweigt oder cyclisch ist, über ein Schwefelatom gebundene
Alkylgruppe, wie z.B. -SMe, -SEt oder Sulfonylgruppe, wie z.B. -SO3H, -SO2Me, -SO2CF3, -SO2C6HaCH3 oder
SO2C6HaCH2Br oder einem Stickstoffsubstituenten, wie
z.B. -NH2, -NHR, – NRR' (mit R, R' = Alkyl, Aryl usw.), -NC, -NO2, Fluor-, Chlor-, Brom-, Iod-, – CN oder
Heterosubstituent, oder
R3 ein an zwei
benachbarten Kohlenstoffatomen des Naphthalingerüsts kondensierter aromatischer
oder gesättigter
Ring ist,
R4 H, unsubstituiertes, monosubstituiertes
oder polysubstituiertes C1-C18-Alkyl,
wobei das Alkyl gerade, verzweigt oder cyclisch sein kann, Alkenyl,
ein unsubstituierter, monosubstituierter oder polysubstituierter
AnI- oder Heteroarylrest, eine unsubstituierte, monosubstituierte
oder polysubstituierte Benzylgruppe oder eine Acylgruppe wie z.B.
Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl, Succinyl, Benzoyl,
verzweigte oder Heteroatom- oder arylsubstituierte Acylgruppen,
Alkoxysubstituenten, wie z.B. -OMe, -OEt, – OnPr, -iPr, -OnBu, -OiBu,
-OsecBu, -OtBu, dessen Alkylgruppe verzweigt, unverzweigt oder cyclisch
ist, eine über
ein Schwefelatom gebundene Alkylwie z.B. -SMe, -SEt oder eine Sulfonylgruppe,
wie z. B. -SO3H, -SO2Me, – SO2CF3, -SO2C6H4CH3 oder SO2C6H4CH2Br
oder ein Stickstoffsubstituent, wie z.B. -NH2,
-NHR, -NRR' (mit
R, R' = Alkyl, Aryl
usw.), -NC, -NO2, Fluor-, Chlor-, Brom-,
Iod-, -CN oder ein Heterosubstituent ist, oder zwei oder mehrere R3 und R4 miteinander
in der Art verknüpft
sind, daß dadurch
ein iso- oder heteroaromatischer oder -gesättigter Ring erhalten wird,
und pharmazeutisch verträgliche
Salze oder Solvate dieser Verbindung.
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Ausgenommen von den oben genannten
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind die folgenden bereits publizierten Substanzen (G. Bringmann,
M. Breuning, Tetrahedron: Asymmetry 1998, 9, 667-679; G. Bringmann,
M. Breuning, S. Tasler, N. Endress, C. L. J. Ewers, L. Göbel, K.
Peters, E.-M. Peters, Chem. Eur. J. 1999, 5, 3029-3038; S. Kumar,
M. Prashad, A. P. Bhaduri, Indian J. Chem, Sect. 8 1981, 36-40;
T. Laird, W. D. Ollis, I. O. Sutherland, J. Chem. Soc. Perkin. Trans.
1 1980, 1477-1486):
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Besonders bevorzugte Verbindungen
der allgemeinen Formel 1 sind die folgenden:
und deren
Salze und Solvate.
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In der vorliegenden Endung wird eine
neue bioaktive und synthetisch hergestellte Substanzgruppe, die 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthaline,
vorgestellt; ferner werden Verfahren zu deren Herstellung als auch
zur Verwendungen dargestellt.
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Diese erfindungsgemäßen Verbindungen
können
mit den üblichen
Lösungsmitteln,
Hilfs- und Trägerstoffen
zu Tabletten, Dragees, Kapseln, Tropflösungen, Suppositorien, Injektions-
und Infusionszubereitungen verarbeitet werden, um therapeutisch
zur peroralen, rektalen oder parenteralen Applikation Verwendung
zu finden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung oben genannter Verbindungen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft die Verwendung einer Reihe der oben genannten
Verbindungen zur Behandlung von Erkrankungen, wie z.B. Tumorerkrankungen,
Infektionserkrankungen und/oder neurodegenerativen Erkrankungen.
Die Verwendung kann zum Beispiel in Form einer Depotsubstanz oder
als Vorläufer
zusammen mit einer geeigneten, pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungslösung oder
Trägersubstanz
erfolgen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend
eine erfindungsgemäße Verbindung,
zusammen mit geeigneten Zusatz- oder Hilfsstoffen. Diese pharmazeutische
Zusammensetzung kann dadurch gekennzeichnet sein, daß die Verbindung
in Form einer Depotsubstanz oder als Vorläufer zusammen mit einer geeigneten,
pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungslösung oder
Trägersubstanz
vorliegt.
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Besonders bevorzugt sind pharmazeutische
Zusammensetzungen, in denen die erfindungsgemäße Verbindung in einer Menge
von 20 μg
vorliegt oder pharmazeutische Zusammensetzungen, in denen die erfindungsgemäße Verbindung
in solch einer Menge vorliegt, daß ein Konzentrationsbereich
zwischen 0,3 und 5,0 mg/kg bei der Behandlung in vivo vorliegt.
Bevorzugt ist eine pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung, die weitere Chemotherapeutika enthält. Diese Chemotherapeutika
können
alle für
den Fachmann üblichen
Chemotherapeutika im Rahmen einer Krebstherapie, Infektionstherapie
und/oder Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen umfassen.
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Erfindungsgemäß kann die oben genannte pharmazeutische
Zusammensetzung in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Tropflösungen,
Suppositorien, Injektions- oder Infusionszubereitungen zur peroralen, rektalen
oder parenteralen Verwendung vorliegen. Solche Darreichungsformen
und deren Herstellung sind dem Fachmann bekannt.
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Die Verfahrensprodukte der allgemeinen
Formel 1 gewinnen zusätzlich
an Wert dadurch, daß sie
sich sehr leicht durch chemische Synthese gewinnen lassen. Generell
lassen sie sich z.B. durch intermolekulare Arylkupplung geeignet
funktionalisierter und ggf. geschützter Naphthalin- und Phenylderivate
synthetisieren, besonders effektiv aber nach dem von uns entwickelten 'Lacton-Verfahren' (siehe u. a. G.
Bringmann, M. Breuning, S. Taster, Synthesis, 1999, 525-558; G.
Bringmann, M. Breuning, R.-M. Pfeifer, W. Schenk, K. Kamikawa, M.
Uemura, J. Organomet. Chem. 2002, 661, 31-47; G. Bringmann, S. Taster, R.-M. Pfeifer,
M. Breuning, J. Organomet. Chem. 2002, 661, 49-65). Entsprechend
diesem Konzept erfolgt die Kupplung nicht inter-, sondern intramolekular:
Nach Vorfixierung des Naphthalin- und des Phenyl-Teils über eine
Estertunktion wie in 2, gelingt die intramolekulare Kupplung (meist
Palladium-katalysiert) in exellenten Kupplungsausbeuten, wobei Biaryl-Lactone
des Typs 3 entstehen. Diese enthalten zwar schon die Biarylachse,
sind aber noch nicht axial-chiral, sondern an der Achse konfigurativ
labil. Dadurch lassen sich diese Lactone 3 atropselektiv, zudem auch
noch wahlweise zum M- oder zum P-konfigurierten Atropisomer des
jeweiligen Produkts vom allgemeinen Typ 4 oder 5 ringöftnen, z.B.
durch Oxazaborolidin-vermittelte enantioselektive Reduktion zu 4
(G. Bringmann, M. Breuning, P. Henschel, J. Hinrichs, Org. Synth.
2002, 79, 72-83) oder diastereoselektive Amidolyse mit chiralen
N-Nucleophilen zu 5 (G. Bringmann, M. Breuning, S. Tasler, N. Endress,
C. L. J. Ewers, L. Göbel, K.
Peters, E.-M. Peters, Chem. Eur. J. 1999, 5, 3029-3038). Unerwünschte atropisomere
Nebenprodukte (falls überhaupt
gebildet) lassen sich einem Recycling zuführen, durch Re-cyclisierung
zurück
zum Lacton 3.
Schema
1. Ein effizienter Zugang zu den Ausgangssubstanzen 4 und 5 der
erfindungsgemäßen Verbindungen 1
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Alle Reaktionen verlaufen in sehr
guten bis hervorragenden chemischen bzw. optischen Ausbeuten. Dies
macht die Substanzen des Typs 4 und 5 – und damit die erfindungsmäßigen Substanzen
des Typs 1 – zu einer
nun leicht in großen
Mengen und unterschiedlichsten Varianten verfügbaren Substanzklasse. Aber
auch andere Syntheseverfahren zum Aufbau der erfindungsmäßigen Substanzen
1 sind möglich,
z.B. durch herkömmliche
(J. Hassan, M. Sevignon, C. Gozzi, E. Schulz, M. Lemaire, Chem.
Rev. 2002, 102, 1359-1469; G. Bringmann, R. Walter, R. Weinich,
Angew. Chem. 1990, 102, 1006-1019; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1990, 29,
977-991) intermolekulare Kupplung.
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Wie unten beispielhaft beschrieben,
lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen
1 sowohl aus den Diolen 4 wie aus den Amiden 5 synthetisch gewinnen.
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Schema
2. Zugangswege zu den erfindungsgemäßen Verbindungen 1
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Die Verfahrensprodukte der allgemeinen
Formel 1 besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften.
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Antitumorale Wirkungen
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Die Antitumorwirkung wurde u.a. am
L5178y-Mäuselymphomzellsystem
nachgewiesen (ATCC CRL 1722). Diese Zellen wurden in Suspensionskultur
gehalten, wie bereits früher
beschrieben (W. E. G. Müller,
R. K. Zahn, Cancer Res. 1979, 39, 1102-1107). Die ED50-Konzentrationen
für einige
ausgewählte
1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate seien im folgenden aufgeführt. Die
Antitumor-Aktivität
der Derivate der 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthaline wurde bei den
Tumorzell-Linien PC-12 (adrenaler, phaeochromocytomaler Tumor [Ratte];
ATCC CRL 1721), Sarcoma 180 (Sarkom [Maus]; ATCC TIB 66) als auch
HeLa S3 (epitheloides Carcinom [Cervix; Mensch]; ATCC CCL 2.2) gezeigt.
An diesen In-vitro-Modellen werden ED50-Konzentrationen
unterhalb einer Konzentration von 5 μg/ml gemessen, die auf eine
potente Wirkung in vivo schließen
läßt.
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Antitrypanosomale Wirkungen
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Der Test wurde in 96-Loch-Mikrotiterplatten
mit je 100 μl
RPMI 1640 Medium mit 10% fötalem
Kälberserum
und 2mM L-Glutamin durchgeführt,
jeweils mit 2000 L6-Zellen (Rattenmyoblasten) pro Loch. Nach 24 h
wurden 5000 trypomastigote Formen von T. cruzi (Tulahuen Stamm C2C4
ausgestattet mit dem Galactosidase-Gen, Lac Z) und die Substanz
in unterschiedlichen Konzentrationen zugegeben. Die Platten wurden
bei 37°C
und bei 5% CO-2 Gehalt (Inkubations-Atmosphäre) 96 Stunden
lang inkubiert. Zur Bestimmung der IC50-Werte
wurde CPRG/Nonidet als Substrat zugegeben. Die Farbreaktion, die
sich innerhalb der nächsten 2-4
Stunden entwickelte, wurde photometrisch bei 540 nm ausgewertet
und der IC50 aus der sigmoidalen Hemmungskurve
bestimmt. Die Cytotoxizität
wurden im selben Test mit nicht infizierten L-6-Zellen bei gleicher
Verdünnungsrate
bestimmt. Die Zellen wurden ausgesät und während 3 Tagen einer seriellen
Verdünnungsreihe der
Substanz ausgesetzt. Dann wurde die Viabilität mittels Alamar Blue bestimmt
(B. Räz,
M. Iten, Y. Grethen-Buhlen, R. Kaminsk, R. Brun, Acta Trop. 1997,
68, 139-147). Die zytotoxischen Aktivitäten wurden als IC50 Werte
ausgedrückt.
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Neuroprotektive Wirkungen
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen.
Grundlage dieser Erkrankungen ist häufig eine Beeinträchtigung
der neuronalen Glutamat-Kanäle.
Werden diese durch Antagonisten in In-vitro-Modellen auf physiologische
Aktivitäten
zurückmoduliert,
kann auch auf eine effektive In-vivo-Wirkung geschlossen werde.
Als Beispiele hierfür
seien erwähnt
die Krankheitsbilder aus der Gruppe der Alzheimer-Erkrankungen (S.
Perovic, M. Böhm,
E. Meesters, H. C. Schröder,
G. Pergande, W. E. G. Müller,
Mech. Ageing Develop. 1998, 101, 1-19) sowie auch Prion-Erkrankungen
(W. E. G. Müller,
N. C. Schröder,
N. Ushijima, J. Dapper and J. Bormann, Europ. J. Pharmacol. 1992,
226, 209-214). Die gefundenen effektiven Dosen, die neuroprotektiv
wirken, liegen ebenfalls unterhalb von 5 μg/ml in den verwandten 1n-vitro-Modellen.
Dieser Befund läßt wiederum
auf einen hohen therapeutischen Nutzen bei neurodegenerativen Erkrankungen
schließen.
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Die Verabreichung kann erfindungsgemäß in Form
einer Depotsubstanz oder als Vorläufer zusammen mit einer geeigneten,
pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungslösung oder
Trägersubstanz
erfolgen.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
umfaßt
der Ausdruck „ein
unsubstituiertes, monosubstituiertes oder polysubstituiertes C1-C18-Alkyl, wobei
das Alkyl gerade, verzweigt oder cyclisch sein kann", bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, nButyl,
secButyl, tButyi, Isoamyl und Cyclohexyl;
der Ausdruck „ein Alkenyl" bevorzugtennreise
die folgenden Gruppen: Vinyl, Allyl, Butenyl, ISObutenyl, 1-Pentenyl,
2-Pentenyl, Cyclohexenyl, der Ausdruck „unsubstituierter, monosubstituierter
oder polysubstituierter Aryl- oder
Neteroarylrest" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: Phenyl, Bromphenyl, Tolyl, 2-Furyl, 3-Furyl,
2-Pyrrolyl, 2-Pyridyl, Naphthyl, Xylyl und 2-Thienyl;
der Ausdruck „unsubstituierte,
monosubstituierte oder polysubstituierte Benzylgruppe" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: Benzyl, p-Brombenyzl,
p-Methoxybenzyl, 2,6-Dimethylbenzyl, o-Nitrobenzyl und 2,6-Dichlorbenzyl;
der
Ausdruck „eine
Acylgruppe" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl,
Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte oder Heteroatom- oder arylsubstituierte
Acylgruppen;
der Ausdruck „ein Heteroatomsubstituent" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: OR, NR2 oder SR,
wobei R ein unsubstituierter, monosubstituierter oder polysubstituierter
Aryl- oder Heteroarylrest, eine unsubstituierte, monosubstituierte
oder polysubstituierte Benzylgruppe, eine Acylgruppe, wie z.B. Formyl,
Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte
oder Heteroatom- oder arylsubstituierte Acylgruppen sein kann.
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der Ausdruck „ein stickstoffhaltiger unsubstituierter,
monosubstituierter oder polysubstituierter aromatischer oder gesättigter
Ring" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: ein Anilinring, ein Indylring, ein Pyrrol, ein
Piperidin, ein Pyrrolidin, ein Chinolin oder ein Isochinolin;
der
Ausdruck „Alkoxysubstituenten" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: -OMe, -OEt, -OnPr, -iPr, -OnBu, -OiBu, -OsecBu,
-OtBu, dessen Alkylgruppe verzweigt, unverzweigt oder cyclisch ist;
der
Ausdruck „über ein
Schwefelatom gebundene Alkylgruppe" bevorzugterweise die folgenden Gruppen: -SMe,
-SEt oder Sulfonylgruppe, wie -SO3H, -SO2Me, -SO2CF3, -SO2C6H4CH3 oder SO2C6H4CH2Br; und der Ausdruck „Stickstoffsubstituent" bevorzugterweise
die folgenden Gruppen: -NH2, -NHR, -NRR' (mit R, R' = Alkyl, Aryl usw.),
-NC, -NO2.
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Es wird aufgrund von vorläufigen Versuchen
weiterhin angenommen, daß erfindungsgemäße Verbindungen,
die besonders gute Aktivitäten
aufweisen, bevorzugt die folgenden Reste R1 bis
R4 aufweisen können.
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R1 ist N,
ein unsubstituiertes, monosubstituiertes oder polysubstituiertes
C1-C18-Alkyl, wobei das Alkyl gerade, verzweigt
oder cyclisch sein kann, ein Alkenyl, ein unsubstituierter, monosubstituierter
oder polysubstituierter Aryl- oder
Heteroarylrest, eine unsubstituierte, monosubstituierte oder polysubstituierte
Benzylgruppe, eine Acylgruppe, wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl,
Fumaryl, Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte oder Heteroatom-
oder aryllsubstituierte Acylgruppen.
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R2 ist H,
ein unsubstituiertes, monosubstituiertes oder polysubstituiertes
C1-C18-Alkyl, wobei das Alkyl gerade, verzweigt
oder cyclisch sein kann, Alkenyl, ein unsubstituierter, monosubstituierter
oder polysubstituierter Aryl- oder Heteroarylrest, eine unsubstituierte,
monosubstituierte oder polysubstituierte Benzylgruppe oder eine
Acylgruppe, wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl,
Succinyl, Benzoyl, verzweigte oder Heteroatom- oder arylsubstituierte
Acylgruppen.
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R1 und sind
R2 miteinander in der Art verknüpft, daß dadurch
ein stickstoffhaltiger unsubstituierter, monosubstituierter oder
polysubstituierter aromatischer oder gesättigter Ring erhalten wird.
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R3 und sind
R4 jeweils einer oder mehrere gleiche oder
verschiedene Substituenten, ausgewählt aus H, unsubstituiertem,
monosubstituiertem und/oder polysubstituiertem C1-C18-Alkyl, wobei das Alkyl gerade, verzweigt
oder cyclisch sein kann, Alkenyl, unsubstituiertem, monosubstituiertem
und/oder polysubstituiertem Aryl- oder Heteroanlrest, unsubstituierter,
monosubstituierter und/oder polysubstituierter Benzylgruppe, einer Acylgruppe,
wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl, Maleyl, Succinyl,
Benzoyl, verzweigter oder Heteroatom- oder arylsubstituierter Acylgruppe,
Alkoxysubstituenten, wie z.B. -OMe, -OEt, -OnPr, -iPr, -OnBu, -OiBu, – OsecBu,
-OtBu, dessen Alkylgruppe verzweigt, unverzweigt oder cyclisch ist, über ein
Schwefelatom gebundene Alkylgruppe, wie z.B. -SMe, -SEt oder Sulfonylgruppe,
wie z.B. -SO3H, -SO2Me,
-SO2CF3, -SO2C6H4CH3 oder SO2C6H4CH2Br
oder einem Stickstoffsubstituenten, wie z.B. -NH2,
-NHR, – NRR' (mit R, R' = Alkyl, Aryl usw.),
-NC, -NO2.
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R3 ist ein
an zwei benachbarten Kohlenstoffatomen des Naphthalingerüsts kondensierter
aromatischer oder gesättigter
Ring.
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R4 ist H,
unsubstituiertes, monosubstituiertes oder polysubstituiertes C1-C18-Alkyl, wobei das
Alkyl gerade, verzweigt oder cyclisch sein kann, Alkenyl, ein unsubstituierter,
monosubstituierter oder polysubstituierter Aryl- oder Heteroarylrest,
eine unsubstituierte, monosubstituierte oder polysubstituierte Benzylgruppe
oder eine Acylgruppe wie z.B. Formyl, Acetyl, Trichloracetyl, Fumaryl,
Maleyl, Succinyl, Benzoyl, verzweigte oder Heteroatom- oder arylsubstituierte
Acylgruppen, Alkoxysubstituenten, wie z.B. -OMe, -OEt, – OnPr,
-iPr, -OnBu, -OiBu, -OsecBu, -OtBu, dessen Alkylgruppe verzweigt,
unverzweigt oder cyclisch ist, eine über ein Schwefelatom gebundene
Alkylwie z.B. -SMe, -SEt oder eine Sulfonylgruppe, wie z. B. -SO3H, -SO2Me, – SO2CF3, -SO2C6HaCH3 oder
SO2C6HaCH2Br oder ein Stickstoffsubstituent, wie z.B.
-NH2, -NHR, -NRR' (mit R, R' = Alkyl, Aryl usw.).
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Zwei oder mehrere R3 und
R4 sind miteinander in der Art verknüpft, daß dadurch
ein iso- oder heteroaromatischer oder -gesättigter Ring erhalten wird.
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Jedoch zeigen auch die anderen erfindungsgemäßen Verbindungen
eine überraschende
biologische Aktivität.
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Zuletzt betrifft ein weiterer Aspekt
der vorliegenden Erfindung schließlich die Verwendung einer
Verbindung der allgemeinen Formel 1,
wobei die Reste R
1 bis R
4 wie oben
definiert sind, zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Tumor- und/oder neurodegenerativen Erkrankungen und/oder zur
Behandlung von Entzündungszuständen und/oder
zur Behandlung der Chagas-Krankheit.
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Die Erfindung soll im folgenden anhand
von Beispielen näher
verdeutlicht werden, ohne jedoch in irgendeiner Weise auf diese
Beispiele beschränkt
zu sein.
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Beispiel 1: Synthese des
antitumoraktiven Triflats 1c
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Darstellung
des Benrylalkohols rac-6
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1,24 g (4,96 mmol) des Diols rac-4a
(hergestellt nach G. Bringmann, T. Hartung, L. Goebel, O. Schupp, K.
Peters, H. G. von Schnering, Liebigs Ann. Chem. 1992, 7, 769-775)
wurden in 60 ml Aceton gelöst,
mit 3,24 g (9,92 mmol) Cs2CO3 und
mit 1,2 ml (9,92 mmol) Benzylbromid versetzt und über Nacht
bei Raumtemp. gerührt.
Nach beendeter Reaktion wurde zur Abtrennung der anorganischen Salze über Celite
abgefrittet und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Der ölige
Rückstand
wurde in etwas Dichlormethan aufgenommen und dreimal mit ges. K2CO3-Lösung gewaschen.
Man trocknete die vereinigten organischen Phasen über MgSO4 und adsorbierte direkt an Kieselgel. Säulenchromatographische
Reinigung (PE (Petrolether, 40-60°C)/Et2O (Diethylether) = 3:1) ergab den Benzylalkohol
rac-6 als farbloses Öl.
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1-(2'-Benzyloxyphenyl)-2-(hydroxymethyl)naphthalin
(rac-6)
-
Ausbeute: 1,62 g (4,76 mmol; 96%).
-
IR (Film): ṽ = 3300 cm-1 (s, O-H), 3125 (s, sh, C-H), 1580, 1560
(m, m, C=C),1478 (s), 1400 (s),1270 (m, C-OH), 1100 (s).
-
1H-NMR (400
MHz, Aceton): δ =
4.02 (t, J = 5.5 Hz, 1 H, OH), 4.53, 4,58 (dd, dd jeweils 3J = 5.5 Hz und 2J
= 18.7 Hz, je 1 H, CH2OH), 5.00, 5.05 (d,
d, J = 12.4 Hz, OCH2C6H5), 7.01 – 7.04 (m, 2 H, Ar-H), 7.07 – 7.28 (m,
6 H, Ar-H), 7.32 – 7.48
(m, 4 H, Ar-H), 7.86 (d, J = 8.6 Hz, 1 H, Ar-H), 7.93 (t, J = 7.8
Hz, 2 H, Ar-H).
-
13C-NMR (100
MHz, Aceton): δ =
62.75 (CH2OH), 70.39 (OCH2C6H5), 113.9, 121.7,
125.8, 126.0, 126.3, 126.8, 127.5, 128.0, 128.1, 128.6, 128.8, 129.9,
132.4, 133.4, 133.6, 134.1, 138.1, 138.4, 157.2 (Ar-C).
-
MS (70 eV): m/z (%) 340 (8) [M+], 321 (5) [M+ – H2O], 249 (22) [M+-
C7H7], 231 (50)
[M+- C7H7 - H2O], 202 (18)
[C16H9
+],
91 (100) [C7H7
+].
-
C24H20O2 (HRMS): Ber.
340,1463 Gef. 340,1466.
-
Synthese
des Bromethers rac-7
-
In 40 ml abs. Dichlormethan wurden
1,62 g (4.76 mmol) rac-6 gelöst
und mit 2,50 g (9,52 mmol) PPh3 (Triphenylphosphin),
3,10 g (9.52 mmol) (CBrCl2)2 (1,2-Dibromtetrachlorethan)
(G. Bringmann, S. Schneider, Synthesis 1983, 139-141) versetzt.
Die gelbe Reaktionsmischung wurde bis zum vollständigen Umsatz bei Raumtemperatur
gerührt.
Anschließend
wurde direkt auf Kieselgel aufgezogen und durch Säulenchromatographie
(PE /Et2O = 5:1) gereinigt, wobei das gesuchte
Produkt als orangefarbenes Öl
anfiel.
-
1-(2'-Benzyloxyphenyl)-2-bromomethylnaphthalin
(rac-7)
-
Ausbeute: 1,84 g (4,56 mmol, 96%).
-
IR (Film): ṽ = 3020, 2998
cm-1 (m, m, CH), 1576, 1555 (m, m, C=C),
1475, 1429, 1200 (s, s, s), 1095, 1005, 804 (m, m, m).
-
1H-NMR (400
MHz, CDCl3) = 4.38, 4.53 (d, d, J = 9.8
Hz, je 1 H, CH2Br), 4.97, 5.00 (d, d, J
= 12.8 Hz, je 1 H, OCH2Ph), 6.94 – 6.99 (m,
2 H, Ar-N), 7.08 – 7.20
(m, 5 H, Ar-H), 7.31 – 7.52
(m, 5 H), 7.65 (d, 6.5 Hz, 1 H, Ar-H), 7.86 – 7.92 (m, 2 H Ar-H).
-
1 3C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ = 33.15
(CH2Br), 69.98 (OCH2C6H5), 113.1, 121.1,
126.2, 126.3, 126.5, 126.9, 127.4, 127.9, 128.2, 128.3, 129.5, 131.8,
132.9, 133.2, 133.2, 136.0, 137.1, 156.3 (Ar-C).
-
MS (70 eV): m/r (%) = 404/402 (6/7)
[M+], 323 (4) [M+ -
Br], 233 (100) [M+ – C7H6Br], 232 (99) [M+ – C7H7Br], 91 (86) [C7H7
+].
-
C24H19OBr (HRMS): Ber. 402,0619 Gef. 402,0626.
-
Aminierung
des ßromids
rac-7
-
591,3 mg (1,47 mmol) rac-1l wurden
in 20 ml Dimethylamin (Dimethylamin wurde direkt vor Durchführung der
Reaktion aus einer Lösung
des Hydrochlorids durch Zusatz von KOH-Plätzchen erzeugt und direkt in die
Reaktionsmischung einkondensiert) gelöst und 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt.
Anschließend wurde überschüssiges HNMe2 abdestilliert und der Rückstand an desaktiviertem Kieselgel
(7,5% NH3) gereinigt (PE /Et2O
= 10:1 → 5:1
), wobei das Amin rac-1l als blaßbraunes Öl erhalten wurde.
-
1-(2'-Benzyloxyphenyl)-2-(N,N-dimethylaminomethyl)naphthalin
(rac-1l) Ausb. 472,1 mg (1.28 mmol, 88%).
-
IR (Film): ṽ = 3059, 2983,
3852, cm-1 (m, s, m, C-H), 1599 (m, C=C),
1490, 1444, 1036, 695 (m, s, s, m, s, s).
-
1H-NMR (400
MHz, [D6]-Aceton): δ = 2.09 (s, 6 H, NCH3), 3.27, 3.36 [d, J = 12.4 Hz, je 1 H, CH2N(CH3)], 5.01, 5.04
(d, d, je 1 H, OCH2CsH5),
7.00 – 7.03
(m, 2 H, Ar-H), 7.09 – 7.18
(m, 5 H, Ar-H), 7.22 (d, J = 8.3 Hz, 1 H, Ar-H), 7.32 - 7.44 (m,
4 H, Ar-H), 7.81 (d, J = 8.6 Hz, 1 H, Ar-H), 7.87-7.92 (m, 2 H,
Ar-H).
-
1 3C-NMR (100 MHz, [D6]-Aceton): δ = 45.8 (N(CH3)2), 62.0 (Ar-CH2NMe2), 70.3 (OCH2C6H5),
113.7, 121.5, 125.9, 126.4, 127.1, 127.5, 127.8, 128.0, 128.1, 128.6,
128.8, 128.9, 129.8, 132.7, 133.6, 133.8, 135.9, 136.2, 138.3, 157.5
(Ar-C).
-
MS (70 eV); m/z (%): 367 (25) [M+], 322 (51) [M+ – HNEt2], 276 (16) [M+ – C7H7], 260 (9) [M+ – C7H7O], 231 (100)
[M+ – HNEt2 – C7H7], 91 (6) [C7H7
+].
-
C26H25NO: Ber.367,1936 Gef.367,1936 (MS).
-
Freisetzung
der Phenolfunktion
-
In 10 ml abs. Dichlormethan wurden
466,1 mg (1,27 mmol) des benzylgeschützten Amins rac-1l gelöst, auf
0 °C abgekühlt und
mit 2,54 mL einer 1 M-BCl3 Lösung (in
Xylol) (entspricht 2 Äquiv.)
versetzt. Nach beendeter Reaktion (1 Stunde) wurde überschüssiges BCl3 mit Methanol vernichtet und anschließend das
Lösungsmittel
abdestilliert und der Rückstand
an desakt. Kieselgel (7,5% NH3) (PE/Et2O = 3:1 → 1:1)
gereinigt. Der so erhaltene Aminoalkohol rac-1d wurde in Form eines
blaßgelben Öls isoliert.
-
1-(2'-Hydroxyphenyl)-2-(N,N-dimethylaminomethyl)naphthalin
(rac-1d)
-
Ausbeute: 221,3 mg (0,80 mmol, 63%).
-
IR (Film): ṽ = 3513, cm-1 (s, br, O-H), 3060, 2925, 2853 (m, s,
m, C-N), 1700, 1608, 1501, 1467, 1448, 757 (m, s, m, s, s, s).
-
1H-NMR (400
MHz, CDCl3): δ = 2.21 [s, 6 H, N(CH3)], 3.11, 3.75 [d, d, J = 11.9 Hz, je 1
H, CH2N(CH3)2], 6.96 - 6.99 (m, 2 H, Ar-H), 7.18 (d,
J = 7.8 Hz, 1 H, Ar-H), 7.25 – 7.43
(m, 5 H, Ar-H), 7.76 – 7.80
(m, 2 H, Ar-H), 11.10 (s, br., 1 H, -OH).
-
13C-NMR (100
MHz, CDCl3): δ = 43.9 [N(CH3)2], 63.0 [CH2N(CH3)2], 119.8, 120.7,
125.7, 125.9, 127.1, 127.1, 127.5, 128.0, 128.6, 129.2, 132.1, 132.4,
133.5, 133.7, 137.4, 156.5 (Ar-C).
-
MS (70 eV); m/z (%): 277 (33) [M+], 262 (6) [M+ – CH3], 231 (43) [M+ – C2H6O], 43 (100) [C3H7
+].
-
C19H18NO: Ber.277,1467 Gef.277,1465 (MS).
-
Darstellung
des Triflats rac-1c
-
221,3 mg (0,80 mmol) des Alkohols
rac-1d wurden unter Argon in 10 ml abs. Dichlormethan gelöst, mit 360
mg (3,20 mmol) DABCO (1,4-Diazabicyclooctan)
versetzt, auf 0 °C
abgekühlt
und 30 Minuten bei dieser Temp. gerührt. Dann tropfte man über einen
Zeitraum von 2 Minuten 0,33 ml (2,40 mmol) Tf2O
(Trifluormethansulfonsäureanhydrid)
hinzu und rührte,
bis die DC-Kontrolle (Kieselgel, PE/Et2O
= 3:1) vollständigen
Umsatz anzeigte (ca. 8 Stunden). Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt und der Rückstand
an Kieselgel adsorbiert. Säulenchromatographie
(PE/Et2O = 10:1) lieferte rac-1c nach Umkristallisation
als hellgelbes Pulver.
-
1-(2'-Trifluormethansulfonoxyphenyl)-2-(N,N-dimethylaminomethyl)naphthalin
(rac-1c)
-
Ausbeute: 221,3 mg (0,55 mmol, 69%).
-
Schmp.: 157°C (Et2O/PE).
-
IR (KBr): ṽ = 3020, 2980
(m, m, C-H), 1654 (m), 1560 (m), 1420 (s), 1218 (s), 1135 (m), 889
(m), 773 (m).
-
1H-NMR (400
MHz, [D6]-Aceton): 2.43, 2.97 [t, t, J =
2.5 Hz, je 3 H, N(CH3)2],
4.59, 4.67 [d, d, J = 13.6 Hz, je 1 H CH2N(CH3)], 7.40 – 7.47, m, 2 H, Ar-H), 7.55
(mc, 1 H, Ar-H), 7.61 (d, J = 7.8 Hz), 7.66 – 7.74 (m,
3 H, Ar-H), 7.84 (d, J = 8.7 Hz, 1 H, 3-H), 7.99 (d, J = 8.7 Hz,
4-H), 8.09 (d, J = 8.6 Hz, 1 H , Ar-H).
-
13C-NMR (100
MHz, [D6]-Aceton): 44.9, 46.1 [N(CH3)2], 59.5 [CH2N(CH3)2],
119.4 (q, J = 319 Hz, CF3), 123.1, 127.5,
128.0, 128.2, 129.0, 129.8, 130.3, 130.5, 131.8, 132.2, 133.6, 135.0,
137.1, 148.3 (Ar-C).
-
MS (70 eV); m/z (%): 409 (12) [M+], 408 (10) [M+ -
H], 366 (6) [M+ – C2H5N], 260 (98) [M+-
Tf], 244 (63) [M+ - OTf], 58 (100) [C3H8N].
-
C20H17F3O3S
(M+ - H): Ber. 408,0881 Gef. 408,0885 (MS).
-
Beispiel 2: Darstellung
der antitrypanosomal aktiven Verbindung (M,R-1k)
-
O-Isopropylierung
des Amids (M,R)-5a
-
1,16 g (2,94 mmol) des Amids (M,R)-5a
(hergestellt nach G. Bringmann, M. Breuning, S. Tasler, H. Endress,
C. L. J. Ewers, L. Göbel,
K. Peters, E.-M. Peters, Chem. Eur. J. 1999, 5, 3029-3038) wurden
in 120 ml Aceton gelöst
und nach Zugabe von 1,18 ml (2,01 g, 11,8 mmol) Isopropyliodid sowie
1,92 g (5,88 mmol) Cs2CO3 2
Tage bei Raumtemp. gerührt
(DC-Kontrolle: Kieselgel, PE/Et2O = 1:1).
Die anorganischen Salze wurden durch Filtration entfernt, das Lösungsmittel
im Vakuum abdestilliert und der Rückstand an Kieselgel (PE/Et2O = 10:1) gereinigt, wodurch man (M,R)-8
als farbloses Öl
erhielt. Umkristallisation aus Et2O/PE lieferte das
O-isopropylgeschützte
Amid (M,R)-8 als
weißen
Feststoff.
-
(M,1''R)-1-[2'-Isopropoxy-4',6'-dimethylphenylJ-2-naphthoesäure-1''-phenylethylamid [(M,R)- 8]
-
Ausbeute: 1,22 g (2,79 mmol, 95%).
-
Schmp. 143 °C (Et2O/PE).
-
[α] 21 / D = – 16.4 [c
= 1,26 in CHCl3 (Chloroform)].
-
IR (KBr): ṽ = 3447 cm-1 (m, N-H), 2928 (m, C-H), 1649 (s, C=O),
1519 (s, C=C), 1102, 805 (w, w).
-
1H-NMR (250
MHz, CDCl3): δ = 0.92 [d, J = 6.1 Hz, 3 H,
OCH(CH3)2], 1.10
[d, J = 6.1 Hz, 3 H, OCH(CH3)2],
1.45 (d, J = 6.9 Hz, 3 H, NCHCH3), 1.76
(s, 3 H, 4'-Me),
2.49 (s, 3 H, 8'-Me),
4.37 (qui., J = 6.1 Hz, 1 H, NCHCH3), 5.12
(sept., J = 6.1 Hz, 1 H, OCH(CH3)2), 6.60 (d, J = 6.0 Hz, 1 H, NH), 6.84 – 6.91 (m,
4 H, Ar-H), 7.21 – 7.60
(m, 6 H, Ar-H), 7.85 – 7.92
(m, 3 H, Ar-H).
-
13C-NMR (63
MHz, CDCl3): δ = 19.7, 21.5, 21.7, 21.7, 22.4
(4'-Me, 6'-Me, C-2'',
CH(CH3)2), 49.1
(C-1''), 70.3 [OCH(CH3)2], 112.1, 123.9,
124.8, 125.6, 126.0, 126.2, 126.3, 126.5, 126.7, 127.6, 127.9, 128.1,
132.1, 132.9, 134.0, 134.1, 138.8, 139.2, 143.1, 155.0 (Ar-C), 168.6
(C=O).
-
MS (70 eV): m/r (%) = 437 (26) [M+], 422 (1) [M+ – CH3], 394 (1) [M+ – C3H7], 379 (1) [M+ – C3N7 – CH3], 274 (100) [M+ – C8H10N – C3H7], 259 (9) [M+ – C8H10N – C3H7 - CH3],
120 (22) [C8H10N+].
-
C30H31NO2 (437,59) Ber.
C 82.34 H 7.14 N 3.20
Gef. C 81.82 N 7.24 N 2.94
-
N-Methylierung
des Amids (M,R)-8
-
1,32 g (2,94 mmol) des Amids (M,R)-8
wurden in 80 ml Benzol gelöst,
mit 4,90 g (35,3 mmol) K2CO3, 2,41
g (60,3 mmol) NaOH sowie 109 mg (294 μmol) Tetrabutylammoniumiodid
versetzt und auf 60 °C
erwärmt. Nach
Zugabe von 835 mg (5,88 mmol) Methyliodid wurde die Suspension 3
Tage zum Sieden erhitzt (DC-Kontrolle: Kieselgel, PE/Et2O
= 3:1 ). Nach beendeter Reaktion vernichtete man überschüssiges Mel
durch Zusatz weniger mL konz. NH3, entfernte
das Lösungsmittel
in vacuo, nahm in etwas Et2O auf und filtrierte über Celite. Das
Filtrat wurde vom Lösungsmittel
befreit und an Kieselgel chromatographiert (PE/Et2O
= 5:1), wobei das Amid (M,R)-10 in Form schwach gelblicher Kristalle
anfiel, die aus CH2Cl2 umkristallisiert
wurden.
-
(M,1''R)-1-[2'-Isopropoxy-4;6'-dimethylphenyl]-2-naphthoesäure-N-methy1-1''phenylethylamid [(M,R)-10]
-
Ausb. 1,23 g (2,65 mmol, 90%).
-
Schmp. 156 – 158 °C (CH2Cl2/PE).
-
[α] 21 / D =
+ 237.2 [c = 1,03 in CNC13].
-
IR (KBr): ṽ = 3025 cm-1 (m, Ar-H), 2973, 2922 (s, s, C-H), 1635
(s, C=O), 1618 (m, C=C), 1449, 1312, 1117 (m, m, m), 1083 (m, C-O),
817, 758, 703, 597 (m, m, m, m).
-
Das Produkt lag als Gemisch zweier
Rotamere um die C-N-Bindung vor (Verhältnis: Rotamer A/Rotamer B
= 5/1 nach 1H-NMR).
-
1H-NMR (250
MHz, CDCl3): Rotamen A: δ = 0.71 (d, J = 6.1 Hz, 3 H,
OCH(CH3)2), 0.77
(d, J = 6.1 Hz, 3 H, OCH(CH3)2),
1.55 (d, J = 7.0, 3 H, NCHCH3), 2.05 (s,
3 H, 6'-Me), 2.49
(s, 6 H, 4'-Me und
NCH3), 4.25 (sept., J = 6.1 Hz, 1 H, OCH(CH3)2), 6.02 (q, J
= 7.0 Hz, 1 H, NCHCH3), 6.62 (s, 1 H, 3'-H oder 5'-H), 6.83 (br., 3 H, Ar-H), 7.16 – 7.19 (m,
3 H, Ar-H), 7.29 – 7.51
(m, 4 H, Ar-H), 7.86 – 7.91
(m, 2 N, Ar-H); Rotamer B: δ = 0.86
(d, J = 6.1 Hz, 3 H, OCH(CH3)2),
0.98 (d, J = 6.1 Hz, 3 H, OCH(CH3)2), 2.07 (s, 3 H, 6'-Me), 2.41 (s, 6 H, 4'-Me und NCH3), 4.40 (sept., J = 6.1 Hz, 1 H, CH(CH3)2), 5.16 (q, J
= 7.0 Hz, 1 H, NCHCH3), 6.67 (s, 1 H, 3'-H oder 5'-H), 7.74 – 7.81 (m,
2 N, Ar-H). Nicht beobachtete Signale für Rotamer B fallen vermutlich
mit den Werten für
Rotamen A zusammen.
-
13C-NMR (63
MHz, CDCl3): Rotamer A: δ = 15.4 (NCCH3),
20.4, 21.5, 21.7, 21.9 (4'-Me,
6'-Me, CH(CH3)2), 30.9 (NCH3), 49.4 (NCHC), 69.3 (CH(CH3)2), 110.6, 123.0, 123.5, 124.3, 125.9, 126.0,
126.2, 126.4, 127.0, 127.4, 127.8, 128.5, 132.4, 132.9, 133.1, 138.2,
138.4, 140.3, 141.6, 155.6 (Ar-C), 171.2 (C=O); Rotamer B: δ = 19.3,
21.5, 22.0, 22.8 (4'-Me,
6'-Me, CH(CH3)2), 27.8 (N-CH3), 55.8 (NCHC), 69.9 (CH(CH3)2), 111.3, 123.5, 124.0, 126.6, 126.7, 127.1,
127.9, 132.6, 133.1, 134.5, 140.2, 140.6 (Ar-C), 171.9 (C=O). Nicht
beobachtete Signale für
Rotamer B fallen vermutlich mit den Werten für Rotamer A zusammen.
-
MS (70 eV): m/z (%) = 451 (73) [M+], 408 (8) [M+ – C3H7], 392 (4) [M+ – OC3H7], 274 (100) [M+ – C12H19N], 77 (3) [C6H5
+],
43 (4) [C3H7
+].
-
C31H33NO2(451,61) Ber.
C 82.45 H 7.36 N 3.10
Gef. C 81.69 H 7.06 N 2.99
-
Reduktion
des Amids (M,R)-9
-
1,36 g (2,94 mmol) Amid (M,R)-9 gelöst in 80
ml THF (Tetrahydrofuran) wurden unter Eiskühlung und Argon-Atmosphäre vorsichtig
portionsweise mit 1,12 g (29,4 mmol) LiAlH4 versetzt.
Nach 45 Minuten Rühren bei
Raumtemp. zeigte die DC-Kontrolle (PE/Et2O
= 10:1) eine vollständige
Umsetzung an, so daß überschüssiges LiAlH4 durch schwach saure Aufarbeitung mit 0.1
M HCl zerstört
wurde. Die wäßrige Phase
wurde erschöpfend
mit EtO isoliert, und die vereinigten organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet. Aufreinigung mittels Säulenchromatographie
(PE/Et2O = 3:1 -i Et2O)
lieferte (M,R)-1m als leicht gelbliches Öl.
-
(M,1''R)-1-[2'-(1-Methyl)ethoxy-4;6'-dimethylphenyl-2]-(N-methyl-(N-1''phenyl-ethyl)-aminomethylnaphthalin [(M,R)-1m]
-
Ausb. 1,08 g (2,41 mmol, 82%).
-
[α] 23 / D =
+ 23.8 [c = 1,25 in CHCl3].
-
IR (Film): ṽ = 3050 cm-1 (m, Ar-H), 2970 (s, C-H), 1605 (m, C=C),
1450, 1308, 1114 (m, m, m), 1069 (m, C-O), 817, 760, 698 (w, w,
m).
-
1H-NMR (250
MHz, CDCl3): δ = 0.76 (d, J= 6.1 Hz, 3 H,
CH(CH3)2), 0.85
(d, J = 6.1 Hz, 3 H, CH(CH3)2), 1.24
(d, J = 6.7 Hz, 3 H, NCHCH3), 1.77 (s, 3
H, 6'-Me), 2.02 (s, 3 H,
4'-Me), 2.42 (s,
3 H, NCH3), 3.31 (d, J = 14 Hz, 1 H, NCH2Aryl), 3.38 (d, J = 14 Hz, 1 H, NCH2Aryl), 4.21 (sept., J = 6.1 Hz, 1 H, NCHCH3), 6.64, 6.76 (s, s, je 1 H, 3'-H und 5'-H), 7.10 – 7.40 (m,
8 H, Ar-H), 7.80 – 7.86
(m, 3 H, Ar-H).
-
1 3C-NMR (63 MHz, CDCl3): δ = 18.1,
20.0, 21.7, 21.8, 30.9 (4'-Me,
6'-Me, CH(CH3)2 und (NCCH3), 38.8 (NCH3),
56.3, 63.2 [NCH2Aryl, und NCHCH3],
69.5 [OCH(CH3)2],
111.8, 122.7, 124.7, 125.1, 125.3, 125.9, 126.5, 126.7, 126.9, 127.5,
127.7, 128.0, 132.6, 134.3, 136.2, 137.7, 138.6, 145.4, 155.7 (Ar-C).
-
MS (70 eV): m/z (%) = 437 (70) [M+], 422 (73) [M+ – CH3], 332 (34) [M+ – C8H9], 303 (95) [M+ – C9H12N], 259 (100)
[M+ – C9H12N – C3H7], 43 (3) [C3H7
+].
-
C31H35NO (HRMS): Ber. 437,2719 Gef. 437,2711.
-
Freisetzung
der Phenolfunktion von (M,R)-1m mittels HBr
-
524 mg (1,20 mmol) (M,R)-1m wurden
in 50 ml 48 proz. HBr gelöst
und unter Rühren
16 Stunden zum Sieden erhitzt. Anschließend wurde das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt, der Rückstand
in Methanol aufgenommen und mit konz. Ammoniak auf pH 12 eingestellt.
Die Lösung
wurde über
Alox (Aluminiumoxid) (basisch, Akt. III) filtriert, das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und das verbleibende rote Öl säulenchromatographisch [desakt.
Kieselgel (7.5% Ammoniak), PE/Et2O = 3:1 → 1:1) gereinigt.
Man erhielt neben 39 mg (89 μmol, 7
%) Edukt, (M,R)-1g als zitronengelbes iOI.
-
(M,1''R)-1-[2'-hydroxy-4;6'-dimethylphenyl]-2-(N-methyl-N-(1''-phenylethyl)aminomethylnaphthalin [(M,R)-1g]
-
Ausb. 430 mg (1,09 mmol, 91%).
-
[α] 21 / D = – 25.8 (c
= 1,15 in CHCl3).
-
IR (Film): ṽ = 3057, 2971,
2913, 2846 cm-1 (m, s, s, m, C-H), 1614,
1565, 1494, 1312, 1154 , 1048, 838, 809, 762, 702 (s, m, m, s, s,
w, m, m, w, s).
-
1H-NMR (400
MHz, [D6]-Aceton): δ = 1.26 [d, J = 6.8 Hz, 3 H,
NCH3], 1.71 (s, 3 H, 6'-Me), 2.07 (s, 3 H, 4'-Me), 2.36 (s, 3
H, NCH3), 3.35 (d, J = 12.1 Hz, 1 H, NCH2C), 3.56 (d, J = 12.1 Hz, 1 H, NCH2C), 3.59 (q., J = 6.8 Hz, 1 H, NCHCH3), 6.61 (s, 2 H, 3-H' und 5'-H), 7.19 -7.44 (m, 8 H, Ar-H), 7.78
(d, J = 12.8 Hz, 1 H, Ar-H) 7.88 – 7.91 (m, 2 H, Ar-N), 8.12
(s, br., 1 H, OH).
-
13C-NMR (100
MHz, [D6]-Aceton): δ = 18.3, 20.1, 21.4, [4'-Me, 6'-Me und NCHCH3], 38.8 (N-CH3),
57.3, 64.2, (NCH2Aryl und NCHCH3),
116.0, 123.2, 123.9, 126.1, 126.4, 126.7, 127.7, 128.0, 128.7,128.8,
128.9, 133.9, 134.1, 135.3, 136.9, 138.7, 139.0, 144.5, 156.0 (Ar-C).
-
MS (70 eV): m/z (%) = 395 (11) [M+], 380 (10) [M+ – CH3], 291 (34) [M+ – C8H10N], 303 (95)
[M+ – C9H12N], 259 (100)
[M+ – C9H12N].
-
C31H35NO (HRMS): Ber. 395,2256 Gef. 395,2257.
-
Darstellung
des Triflats (M,R)-1k
-
650 mg (1,65 mmol) (M,R)-1g wurden
in 15 ml Dichlormethan gelöst
und bei 0°C
mit 555 mg (4,95 mmol) DABCO versetzt. Nach 30 Minuten wurden bei
dieser Temperatur 411 μl
Tf2O hinzugetropft und auf Raumtemp. erwärmt. Nach
beendeter Reaktion wurde direkt an desaktiviertem (7.5% NH3) Kieselgel adsorbiert und säulenchromatographisch
(PE/Et2O = 5:1) gereinigt. Man erhielt (M,R)-1
k als orangefarbenes ö1, das
durch Kristallisation aus Et2O/PE als ockerfarbener
Feststoff anfiel.
-
(M,1''R)-1-[4',6'-dimethylphenyl-2'-trifluormethansulfoneloxy]-2-(N-methyl-N(1''-phenyl-ethyl)aminomethylnaphthalin
[(M,R)-1k]
-
Ausbeute: 774 mg (1,47 mmol, 89%)
-
Schmp. 37 °C (Et2O/PE).
-
[α] 19
/ D
= – 14.7 (c
= 1,00 in CHCl3).
-
IR (Film): ṽ = 3005, 2912
(m, s, C-H), 1592 (s, C=C), 1395, 1202, 1120, 805 (s, s, s, w).
-
1H-NMR (400
MHz, [Ds]-Aceton): δ =
1.21 (d, J = 6.8 Hz, 3 H, NCHCH3), 1.90
(s, 3 H, 6'-Me),
2.01 (s, 3 H, 4'-Me),
2.52, (s, 3 H, N-CH3), 3.35 (d, J = 11.8
Hz, 1 H, NCH2Aryl), 3.39 (d, J = 11.8 Hz,
1 H, NCH2Aryl), 3.46 (q, J = 6.8 Hz, 1 H,
NCHCH3), 7.18 – 7.26 (m, 3 H, Ar-H), 7.28 – 7.29 (m,
4 H, Ar-H), 7.36 – 7.41
(m, 2 H, Ar-H), 7.45 (mc, 1 H, Ar-H), 7.85
(d, J = 8.6 Hz, 1 H, Ar-H), 7.93 - 8.00 (m, 2 H, Ar-H).
-
13C-NMR (100
MHz, [D6]-Aceton): δ = 19.1, 20.1, 21.1, (4'-Me, 6'-Me und C-2''),
39.1 (NMe), 57.6, 64.9 ((NCH2Aryl und NCHCH3), 119.7 (Ar-C), 129.2 (g, J = 324 Hz, CF3), 125.9, 126.4, 127.1, 127.6, 128.1, 128.3, 128.9,
129.3, 129.4, 131.2, 131.6, 133.0, 133.8, 137.5, 140.9, 141.7, 145.2,
148.7 (Ar-C).
-
MS (70 eV): m/r (%) = 527 (16) [M+], 512 (38) [M+ -
CH3], 422 (7) [M+ – C8H9], 259 (100) [M+ – C9H12N].
-
C29H28F3NO3S
(527,59) Ber. C 66.02 H 5.35 N 2.65 S 6.08
Gef. C 65.87 H 5.48
N 2.60 S 5.94
-
Beispiel 3: Darstellung
des neuroprotektiven 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalins
rac-1f
-
Die
Darstellung von rac-1f aus rac-4b erfolgte analog zu rac-1l aus
rac-4a (siehe Beispiel 1).
-
Im folgenden sind die physikalischen
und spektroskopischen Daten angegeben.
-
Schmp.: 98°C (PE/Et2O).
-
IR (Film): ṽ = 3058, 2934,
2843, 2765 cm-1 (m, s, m, m, C-H), 1605,
1585, 1499, 1542, 1414, 1336, 1225, 1205, 1156, 1127, 1058, 1036,
992, 945, 813, 755 (s, s, w, m, m, m, m, m, s, m, m,w, w, w, w).
-
1H-NMR (400
MHz, [D6]-Aceton): δ =
2.09 [s, 6 H, N(CH3)2],
3.23 [s, 2 N CH2N(CH3)2], 3.58 (s, 6 H, 2'-OCH3 und 6'-OCH3),
3.92 (s, 3 H, 4'-CH3),
6.41 (s, 2 H, 3'-H
und 5'-H), 7.26 – 7.41 (m,
3 H, Ar-H), 7.75 – 7.86
(m, 3 H, Ar-H).
-
1 3C-NMR (100 MHz, CDCl3): δ = 30.90
(NMe2), 42.6 (CH2NMe2), 55.46 (4'-OMe),
55.66 (2'-OMe und 6'-OMe), 86.47, 90.88,
106.6, 107.8, 126.3, 126.5, 127.2, 128.2, 128.7, 130.6, 132.9, 133.7,
158.6, 162.0 (Ar-C).
-
MS (70 eV); m/z (%): 351 (28) [M+], 336 (100) [M+ – CH3], 306 (20) [M+ – C3H9], 290 (7) [M+ – C3H9O], 276 (11) [M+ – C3H9NO], 260 (7) [M+ – C3H9NO2].
-
C25H22NO3 (HRMS): Ber.
351.1834 Gef. 351.1835.
-
Beispiel 4: Biologische
Eigenschaften der Verbindungen
-
a) Antitumorale Aktivität
-
Die antitumorale Aktivität von Phenyl-2-aminomethylnaphthalinen
wurde an einer Reihe von Tumor-transformierten Zellen, wie den L5178y
Mäuselymphomzellsystem
(ATCC CRL 1722), getestet. Wie beschrieben (W. E. G. Müller, R.
K. Zahn, Cancer Res. 1979, 39, 1102-1107) wurden die Zellen in RPMI-Medium, dem
10% fötales
Kälberserum
zugesetzt worden war, kultiviert. Als Inokulumskonzentration wurde
10.000 Zellen/ml gewählt.
Zum Startzeitpunkt wurde die ausgewählte Substanz zugegeben und
die Kultur 72 Stunden inkubiert. Danach wurde die Anzahl der lebenden
Zellen mittels des kolorimetrischen XTT-Ansatzes bestimmt und mit
einem ELISA-Reader
ausgewertet (siehe: D. A. Scudiero, R. N. Shoemaker, K. D. Paull,
A. Monks, S. Tierney, T. H. Nofziger, M. J. Currens, D. Seniff,
M. R. Boyd, Cancer Res. 1988, 48, 4827-4833; T. Daum, J. Engels,
M. Mag, J. Muth, S. Lücking,
H. C. Schnöder,
E. Matthes, W. E. G. Müller,
Inteivirology 1992, 33, 65-75).
-
Die ED50-Konzentrationen
einiger ausgewählter
1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate
für die genannten
Tumorzellinien wurden nach Durchführung des kolorimetrischen
XTT-Tests durch lineare Regression bestimmt (L. Sachs, Angewandte
Statistik. Springer, Berlin, 1984 1-168). Die jeweiligen Mittelwerte
mit der dazugehörigen
Standardabweichung wurden aus 10 unabhängigen Experimenten ermittelt.
-
-
-
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Ergebnis: Es wird deutlich, daß die 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate bei [den]
niedrigen Konzentrationen von bis zu 1,5 μg/ml die Zellproliferation nach
72 Stunden entscheidend reduzieren. Besonders stark hemmend – und hochselektiv – ist rac-1c
mit einer Aktivität
(EDso-Konzentration)
von 1,510,2 ug/ml. Auch die übrigen
Derivate besitzen eine ausgeprägte
Wirkung auf die Zeltproliferation von L5178y-Zellen. Die EDso-Konzentration der
1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate in Zellkulturansätzen von
PC-12-Zellen, Sarcoma-180-Zellen als auch von HeLa-S3-Zellen liegt
ebenso niedrig. Beispielhaft kann auch das Derivat rac-1n erwähnt werden,
das bei L5178y-Zellen eine ED50-Konzentration
von 0,6±0,1 μg/ml aufweist;
vergleichbar ist diese Konzentration in Ansätzen mit PC-12-Zellen bei 2,4±0,2 μg/ml, mit
Sarcoma 180-Zellen bei 0,510,1 μg/ml
und mit HeLa S3-Zellen bei 0,65±0,1 μg/ml.
-
Deshalb wird geschlossen, daß das Antitumorspektrum
der 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate
breit ist.
-
b) Antitrypanosomale Aktivität
-
Die antitrypanosomale Aktivität von 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalinen
wurde an T. cruzi infizierten L6-Zellen durchgeführt. Wie bereits beschrieben
(G. Bringmann, A. Hamm, C. Günther,
M. Michel, R. Brun, V. Mudogo, J. Nat. Prod. 2000, 63, 1465-1470)
wurden die L-6 Zellen in RPMI-Medium, dem 10% fötales Kälberserum zugesetzt worden
war, ausgesetzt. Nach 24 Stunden wurden 5000 trypomastigote Formen
von T. cruzi zugegeben und die Kultur 96 Stunden bei 5% CO2-Gehalt und 37°C inkubiert. Die Zytotoxizität wurde
anhand von nicht infizierten L-6-Zellen bestimmt, die nach 3 Tagen
Inkubation mit der Substanz mittels Alamar Blue auf Viabilität getestet
wurden.
-
-
-
-
Ergebnis: Wie beispielhaft die Substanz
(M,R)-1k zeigt, besitzen 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate eine
ausgeprägte
Wirkung gegen T. cruzi, den Erreger der Chagas-Krankheit (F. Koberle,
Adv. Parasitol. 1968, 6, 63-69).
Im In-vitro-Modell wies (M,R)-1 k einen IC50-Wert
von 2.495 auf, zeigte aber keine Anzeichen von Zytotoxizität (IC50 > 90 μg/ml). Auch
die anderen Verbindungen zeigten gute Aktivitäten.
-
c) Neuroprotektive Aktivität
-
Materialien: Es wurden die gleichen
Materialien wie früher
beschrieben verwendet (S. Perovic, A. Wichels, C. Schütt, G. Gerdts,
S. Pahler, R. Steffen, W.E.G. Müller,
Environm. Toxicol. Pharmacol. 1998, 6, 125-133). Fura-2-acetoxymethylester
(Fura-2-AM) wurde von Molecular Probes (Leiden, Niederlande), RPMI 1640
von Biochrom KG (Berlin, Deutschland) und die Antikörper "Mäuse-anti-neurofilament" (68 kDa) und „Mäuse-anti-glialfibrillary-acidic-Protein" (Anti-GFAP) von
Roche Diagnostics (Mannheim, Deutschland) bezogen.
-
Zellen: Die kortikale Zeltkultur
wurde aus den Gehirnen von 18-19 Tage alten Rattenembryonen nach R.
1. Freshney (in: Culture of Animal Cells: A Manual of Basic Technique
(Hrsg.: R. 1. Freshney), A. R. Liss Inc., New York, 1987, S. 257-288)
erhalten; die Methode wurde leicht modifiziert (S. Perovic, C. Schleger,
G. Pergande, S. Iskric, H. Ushijima, P. Rytik, W. E. G. Müller, Eur.
J. Pharmacol. 1994, 288, 27-33). Zusammenfassend wurden die Neuronen
aus den Cerebral-Hemisphären
isoliert und diese in "Hank's ballanced salt
solution" ohne Ca2+ and Mg2+ (HBSS) überführt. Vorher
wurden die Zellen in HBSS mit Hilfe von 0,025% (w/v) Trypsin (10
min; 37°C)
dissoziiert. Die proteolytische Reaktion wurde mit 10% (v/v) fötalem Kälberserum
(FKS) beendet. Die Einzelzelt-Suspension wurde zentrifugiert und
das resultierende Pellet mit Medium aufgenommen. Die Zellen wurden
in eine mit Poly-i-Lysin (5 μg/ml,
300 μl/cm2) beschichtete Kammer mit einer Zelldichte von
2,0 × 105 Zellen/cm2 ausplattiert.
Das DMEM/10% FKS-Medium wurde zwei Tage nach der Isolierung entfernt
und durch DMEM/Serum-freies Medium ersetzt. Sieben Tage nach der
Isolierung erfolgte eine Immunfärbung
mit „Anti-Neurofilament"-Antikörper (gegen
ein 68-kDa-Protein) als Marken für
Neuronen und „Anti-GFAP" als Marken für Gliazellen.
Die Kulturen enthalten >80%
Neuronen; die restlichen Zellen waren GFAP-positiv und stellten
hauptsächlich
Astrozyten dar.
-
Beladen von Neuronen mit Fura-2-AM:
Die intrazelluläre
Ca2+-Konzentration ([Ca2+]i)
wurde durch Fluoreszenzmessungen bestimmt. Als Parameter wurde das
Verhältnis
der Fluoreszenz des Ca2+-Indikatorfarbstoffes
Fura-2-AM bei den
Wellenlängen
von 340 und 380 nm herangezogen (G. Grynkiewicz, M. Poenie, R.Y. Tsien,
A new generation of Ca2+ indicators with
greatly improved fluorescence properties. J. Biol. Chem., 260 (1985)
3440-3450). Die
Neuronen wurden mit 4 μM
Fura-2-AM in DMEM/Serum-freiem Medium (plus 1 % bovines Serumalbumin)
45 Minuten lang bei 37°C
beladen. Nach der Inkubation wurden die Zellen zweimal mit Medium
gewaschen und weitere 45 Minuten bei 37°C inkubiert. Diese Inkubationszeit
ist ausreichend, um die Neuronen mit „inaktivem [insensitivem]-Fura-2" zu beladen; anschließend kann
dann die intrazelluläre
Hydrolyse durch Esterasen erfolgen.
-
Eine Calcium-Kalibrierungskurve wurde
nach der Methode von Grynkiewicz et al. (Literatur siehe oben) erstellt.
Fluoreszenzbilder wurden bei 340 nm und 380 nm erhalten. Der Quotient
aus den beiden Fluoreszenzdaten (340/380 nm) wurde berechnet und
für die
Erstellung der Kalibrierungskurve eingesetzt. Eine Einheit 1.0 aus
diesem Quotient (340/380 nm) entspricht 228 nM [Ca2+]i.
-
Versuchsansatz – Änderungen des Calciumspiegels
in Neuronen: In dieser Versuchsreihe wurden die Zellen zuerst mit
Fura-2-AM beladen und anschließend
mit den verschiedenen Testsubstanzen (in Locke's Lösung;
154 mM NaCl, 5,6 mM KCI, 3,6 mM NaHCO3,
5,6 mM Glucose und 10 mM Hepes; pH 7,4; ohne CaCl2) behandelt.
Die Testsubstanzen wurden in 100% Dimethylsulfoxid (DMSO) (Konzentration:
20 mg/ml) gelöst und
bei -20°C
gelagert. Neuronen wurden im ersten Ansatz (Kontrollen) 5 Minuten
mit 0,25% DMSO (Kontrolle) stimuliert; nach 10 Minuten wurde 200 μl L-Glutaminsäure (L-Glu)
und 2,4 mM CaCl2 zu den Zellen gegeben. Im
Testansatz (mit den erfindungsmäßigen Substanzen)
wurden die Zellen mit den Test-Derivaten zunächst vorinkubiert (5 Minuten
mit 1 μg/ml
der 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthaline);
anschließend
wurden 200 μM L-Glu
und 2,4 mM CaCl2 zu den Ansätzen zugegeben
(für 10
min), und es wurde die Änderung
des Calciumspiegels der vorinkubierten Neuronen bestimmt. Die Versuchsdauer
zur Messung des [Ca2+]i Spiegels
betrug 20-22 Minuten.
-
Zur Durchführung wurden die Zellen auf
poly-L-Lysin beschichtete Deckgläsern
im 4 Kammersystem (Lab-Tek Chamber Slide System; Nunc, Wiesbaden,
Deutschland) kultiviert. Mit einem "inverted-stage"-Mikroskop Olympus IX70 mit apochromatisch
reflektierendem Licht und dem Fluoreszenzobjektiv UApo40X/340 wurden
die Fluoreszenzmessungen durchgeführt. Die Zellen wurden alternierend
mit Licht der Wellenlängen 340
und 380 nm mit Hilfe eines computergesteuerten Schmalband-Interferenzfilters
vor einer 100-W-Xenon Lampe beleuchtet. Zusätzlich wurde ein 0,25-ND-Filter
für 380
nm benutzt. Die Fluoreszenzemissionen bei 510 nm wurden mit einer
CCD-Kamera (Modell C2400-87; Hamamatsu, Herrsching, Deutschland)
aufgezeichnet. Die Bilder wurden computergestützt, mit dem Imaging-System
Argus 50, Hamamatsu, digitalisiert als 256x256 pixels mit 8-bit-Arrays. Das Fluoreszenzverhältnis 340nm
/ 380nm wurde durch Division der Bilderpaare ermittelt.
-
Statistik: Die Ergebnisse wurden
mittels eines gepaarten Student`s t-test
(L. Sachs, Angewandte Statistik (Springer, Berlin) (1984) Seite
1-552 ausgewertet.
-
Ergebnisse
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Die Neuronen wurden mit dem betreffenden
1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin
vorinkubiert und anschließend
mit Glutamat behandelt. In den Kontrollen (ohne 1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate) wurde ein
Anstieg von intrazellulärem
Calcium ([Ca2+]i)
von 1,521±0,568
(280%) gemessen. In der folgenden Tabelle ist die prozentuale Reduktion
des [Ca2+]i-Spiegels
angegeben. Dabei wurden die Kontrollen (ohne Vorinkubation mit der
Testsubstanz) 100% gesetzt.
-
-
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Ergebnis: Aus diesen Daten wird signifikant
deutlich, daß die
hier aufgeführten
1-Phenyl-2-aminomethylnaphthalin-Derivate eine hohe neuroprotektive
Aktivität
besitzen.