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Die Erfindung betrifft ein verfahren
zum Agglomerieren von Pulvern oder Granulaten sowie eine hierzu verwendbare
Vorrichtung. Um pulvrige Substanzen in eine Form zu bringen, in
der sie gut handhabbar sind,, müssen
feire Pulver agglomeriert werden, um die typischen Produkrteigenschaften
von handelsüblichen
Gebrauchsformen von Pulvern, wie z. B. Rieselfähigkeit, schnelle Lösungsfähigkeit
in Wasser und Staubfreiheit zu gewährleisten.
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Dies geschieht ülicherweise durch Befeuchtung
und anschließende
trocknung, um die benötigte
restfeuchte gezielt einzzustellen.
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Die Befeuchtung Von Pulvern nach
dem Stand der Technik erfolgt durch Einleiten von überhitztem oder
gesättigtem
Wasserdampf bzw. durch Feinstversprühung von Wasser in einen dispergierten
Pulverstrom. Das Pulver wird hierbei befeuchtet, wobei lösliche Bestandteile
aus dem Produkt in die Lösemittelhülle übertreten.
Beim Kontakt zweier oder mehrerer Partikel bilden sich Flüssigkeitsbrücken zwischen
den Partikeln und damit Agglomerate. Trocknet das Lösungsmittel,
so verschwinden die Flüssigkeitsbrücken und
werden idealeiweise durch Feststoffbrücken aus dem vorher in Lösung übergegangenen
Feststoff ersetzt.
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Als ein Verfahren zur Agglomeration
von Pulvern nach dem vorstehenden Prinzip wird die Dampfstrahlagglomeration
angewandt, bei der vorgesehen ist, dass ein Pulvervorhang in einen
Dampfstrahl fällt,
der das Pulver befeuchtet und verwirbelt. Das an der Oberseite feuchte
Pulver bildet, wenn es miteinander in Kontakt kommt, Agglomerate.
Durch die kinetische Energie des Dampfstrahls wird sowohl agglomeriertes
als auch nicht agglomeriertes Produkt in einem Trocknungsturm getragen.
Die oben beschriebene Lösung
besitzt das Problem, dass sowohl Zonen unterschiedlicher Wasserdampf-
bzw. Wassertropfenbeladung erzeugt werden als auch breite Tropfengrößenverteilungen
mit einem Durchmesser von bis zu 10μm. Hierdurch entsteht eine ungleichmäßige und
inhomogene Befeuchtung des Pulvers. Ein darartiges Verfahren ist
beispielweise in der
US-PS 3,
804, 903 beschrieben, wobei hier das Pulver zu 50% Partikel
kleiner als 20μm
aufweist. Bei einem spezifischen Gewicht des Feststoffs von 1,4
g/cm
3 und 10 um Wassertropfen ergibt sich
ein Wassergehalt von größer 8%.
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Wassergehalt zusätzlich um
ca. 1 ° aufgrund
der Kondensation von Dampfmolekülen
zunimmt. Der ideale Wassergehalt zum Agglomerieren von beispielsweise Getränkepulvern
liegt jedoch bei 3 bis 4%. Das beim Befeuchten mit großen Tropfen
im Übermaß vorliegende Wasser
führt dazu,
dass das Wasser zur Befeuchtung anderer Partikel fehlt. Um trotzdem
eine ausreichende Befeuchtung aller Pulverpartikel zu erreichen,
muss Wasser im Überschuss
zugegeben werden. Es wird hierbei üblicherweise 20% der Trockenmasse
eingesetzt. Dies erfordert jedoch eine nachgeschaltete Trocknung und
eine mechanische Nachbehandlung des agglomerierten Produkts durch
Mahlen bzw. eine Rezirkulation des Feinguts, da durch die ungleichmäßige Befeuchtung
Agglomerate sehr unterschiedlicher Größe entstehen.
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Das Verfahren ist in thermischer
Hinsicht produktschonend, da die Verareilzeiten in der Agglomerationszone
kurz sind. Allerdings können
sehr sensible Produkte dennoch geschädigt werden, da die Kondensation
von Dampfmolekülen
an der Oberfläche
vorübergehend
zu Produkttemperaturen von ca. 80° C
führt.
Darüber
hinaus ist eine Nachtrocknung erforderlich, bei der sich die Produkttemperatur
der Temperatur der Trocknungsluft angleicht. Das Produkt wird dabei
oft für
mehrere Minuten auf ca. 60°C
erhitzt.
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Ein zweites bekdnntes Dampfstrahlagglomerisations-Verfahren
stellt die Düsenagglomeration
bei gleichzeitiger Sprühtrocknung
dar. Diese ist beispielsweise in der
US-PS
3,514,300 beschrieben, bei der eine Rückführung des Unterkorns unter
gleichzeitiger Vermischung mit Campf erfolgt, während im gleichen Turm eine
konventionelle Sprühtrocknung
stattfindet. Zum Vermischen wird eine Düse eingesetzt, in der zentral
das Pulver geführt
wird und lateral feuchte Luft oder Dampf zugezetzt wird.
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Soll die Befeuchtung durch Zerstäubung von
Wasser erfolgen, so ist dazu, um Tropfen der erforderlichen Größe (maximale
Tropfengröße < 5 μm) zu erhalten,
eine erhebliche Zerkleinerungsarbeit notwendig. Die notwendige Zerkleinerung
führt in
Einstoff- als auch in Zweistoffdüsen
ZU hohen Tropfengeschwindigkeiten. Werden diese Tropfenströme mit Pulver
vermischt, so entstehen Turbulenzen, welche schon gebildete trockene
Voragglomerate wieder zerstört.
Das Agglomerationsergebnis wird daher mit zunehmender kinetischer
Energie der Tropfen bzw. deren Trägerströmung schlechter.
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Ein weiteres Düsenagglomerations-Verfahren
zur Agglomeration von hydrolytisch sensitiven Substanzen ist beispielsweise
aus der
US-PS 5,955,036 bekannt,
die offenbart, ein Pulver zusammen mit einem wasserlöslichen
Binder im freien Fall durch eine Dampfatmosphäre bei Temperaturen zwischen
85 und 105°C
im wesentlichen ohne verdichtende Kräfte fallenzuiassen. Dabei bilden
sich die Agglomerate während
des Falls.
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Darüber hinaus ist in der
DE 35 16 966 C2 ein
Verfahren zum chargenweisen Behandeln eines teilchenförmigen Gutes
beschrieben, um an ursprünglich
vorhandene Teilchen eines teilchenförmigen Gutes zur Bildung anderer
Teilchen Material anzulagern und zu agglomerieren und/oder mit einem Überzug zu
versehen. Die Teilchen werden mit Dampf benetzt, wobei hierzu außerhalb
des Benetzungsraums ein Gas-Benetzungsmitteldampf-Gemisch gebildet
wird, das dann in einen Raum mit den Teilchen eingeleitet wird.
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Sämtliche
diese Verfahren erfolgen durch das Einleiten von überhitztem
oder gesättigtem
Wasserdampf bzw. die Feinstversprühung von Wasser in einem dispergierten
Pulverstrom. Sie besitzen zum einen den Nachteil, dass Wasser im Überschuss
zugegeben werden muss, das anschließend wieder entfernt wird, und
zum anderen es durch eine Kondensation von Dampf zu einer Erwärmung bis
zur Kühlgrenz-
bzw. bis zur Gleichgewichts-Temperatur kommen kann, wodurch Produktbestandteile
mit niedrigem Schmelzpunkt in ihrer Qualität und Verarbeitbarkeit vermindert
werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum agglomerieren von Pulvern oder Granulaten
bereitzustellen bei dem eine gleichmäßige Benetzung des zu agglomerierenden
Gutes mit geringem Wassereinsatz gegeben ist und wobei eine schonende
Behaltung des zu agglomerierenden Gutes erfolgt.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch ein
Verfahren zur Agglomeration von Pulvern oder Granulaten mit folgenden
Schritten:
- – Erzeugung eines Wassernebels
oder Aerosols in einem Temperaturbereich < 100° C,
wobei die Nebelbildung ausgehend von homogenen oder heterogenen
Keimen erfolgt,
- – Mischen
des Wassernebels mit dem zu agglomerierenden Pulver oder Granulat
bei einer Temperatur zwischen 10° C
und 100° C
und gleichmäßiges, homogenes
Benetzen des zu agglomerierenden Pulvers oder Granulats mit dem
Wassernebel,
- – Agglomeration
des Pulvers oder Granulats und nachfolgende Trocknung zur Ausbildung
von Bindungen zwischen den Pulver- oder Granulatpartikeln,
- – Abziehen
des agglomerierten Pulvers oder Granulats.
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Dabei besteht der Wassernebel, nämlich der
Aerosolstrom, aus einem Wässerdampfgesättigten
Trägergas,
vorzugsweise Luft, in dem Wassertropfen mit sehr enger TropfengrÖßenverteilung
enthalten sind. Durch Einstellen Gier Parameter bei der Erzeugung
des Wassernebels, beispielsweise der Kühlwassertemperatur, der Verweilzeit
Und der Temperatur bei der Gassättigung,
lassen sich sehr gezielt die erzeugten Tropfengrößen beeinflussen und geringe
Tropfengrößen von
0,5 bis 5 um und vorzugsweise 0,5 bis 1 um erzielen. Die Tropfengrößen sind
dabei deutlich geringer als bei der unkontrollierten Kondensation
in einem turbulenten Dampffreistrahl. Bei entsprechender Prozessführung bezüglich der
vorstehenden Größen können die
charakteristischer. Parameter des Nebels gezielt eingestellt und
vorhergesagt werden. Aufgrund der geringen Tropfengröße des Wasseraerosols
ist eine gleichmäßige Befeuchtung
von Pulvern und damit auch eine gleichmäßigere Agglomeratgröße einstellbar.
Daher kann auf nachfolgende energieintensive Prozessschritte, wie
das Zermahlen der entstandenen Agglomerate, verzichtet werden.
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Darüber hinaus erlaubt die Befeuchtung
mit Nebel eine Verfahrensführung
bei unterschiedlichen und insbesondere auch geringen Temperaturen
und so eine spezifische und produktschonende Behandlung. Für jedes
Produkt kann der optimale Kompromiss zwischen maximaler Lösegeschwindigkeit
der zum Agglomerieren benötigten
Bestandteile (hohe Temperatur) und einer minimalen thermischen Belastung
(monimale Temperatur) gefunden werden. Auf diese Weise können auch pulvrige
Lebensmittel mit Fetten und Vitaminen sowie auch Pharmaka behandelt
werden, ohne eine thermische Zerstörung derselben. So lassen sich
beispielsweise fetthaltige Produkte bei Temperaturen unterhalb des
Schmelzpunktes der Fette behandeln.
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Aufgrund der feinen und homogenen
Verteilung der Wassertröpfchen
im Nebel mit einer sehr eingegrenzten Tröpfchengrößenverteilung und damit einer
großen
Oberfläche
kann die Effizienz der. Befeuchtung verbessert und so die Wasserzugabe
minimiert werden, so dass eine Produktüberfeuchtung nicht mehr auftritt. Zum
Teil ist daher kein Trocknungsschritt mehr erforderlich. Sofern
eine Nachtrocknung erfolgt, wird aufgrund der minimalen Wasserzugabe
die Trocknungsluft im letzten Verfahrensschritt ausschließlich zum
Trocknen des Produktes und nicht zum Trocknen überschüssiger Kondensattropfen, die
bei übermäßigem Wassereinsatz entstehen
können,
verbraucht. Dieser sehr energieintensive Prozessschritt kann dadurch
weiter verbessert werden.
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Schließlich kann das Anfahrverhalten
einer entsprechenden Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens verbessert
werden, da kein Dampf auskondensiert.
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Nach einer ersten Ausgestaltung der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei dem Verfahren die Tropfenkonzentration
des Wasseraerosols zwischen 1 × 105 und 1 × 108 und insbesondere zwischen 1 × 105 und 1 × 107 Tropfen/cm3 eingestellt
wird. Durch diese Anzahlkonzentration, die der mittleren Anzahlkonzentration
entspricht, wird eine möglichst
feine Verteilung der kleinen Tropfen im Trägergas gewährleistet.
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Die Erzeugung des Nebels erfolgt
dabei mit Hilfe eines spontanen. Phasenübergangs entweder durch homogene
Keimbildung oder bei Zugabe spezieller Kondensationskerne durch
heterogene Keimbildung.
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Ein Aerosolgenerator, der auf dem
Prinzip der heterogenen Kondensation basiert ist dabei beispielsweise
aus der
DE 43 12 983
A1 bekannt, bei dem die Größe der Kondensationskeime im
Bereich von 10 bis 100 nm liegt. Als Trägergas wird dort ein sauerstofffreies
Inertgas verwendet.
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Weiterhin kann die Tropfengröße zwischen
0,5 und 5 um und insbesondere zwischen 0,5 und 1 um liegen.
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Insbesondere kann vorteilhaft vorgesehen
sein, dass die Tröpfchengröße des Wasseraerosols
zwischen 1 und 3 um liegt. Durch diese noch feinere und homogenere
Verteilung der Tröpfchen
kann eine weitere Verbesserung der Benetzung erzielt werden.
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Es kann vorgesehen sein, die Temperatur
während
der Agglomeration zwischen 20° C.
und 90° C
einzustellen, wobei hierdurch die Parameter so gewählt werden
können,
dass auch temperaturempfindliche Stoffe ohne Qualitätsverluste
agglomeriert werden können.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass
die Aerosolbildung über
Direktkontaktkühlung
oder Direktkontaktverdunstung erfolgt. Dabei kann die Direktkontaktkühlung bzw.
die Direktkontaktverdunstung in einer Packungs- bzw. Füllkörperkolonne
durchgeführt
werden bzw. mittels Kühlung
an einem Oberflächenkondensator erreicht
werden.
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Darüber hinaus ist es auch möglich, die
Nebelbildung durch Expansion eines wasserdampfgesättigten Gases
in einer oder mehreren Entspannungsdüsen zu erreichen, beispielsweise
in einer Laval-Düse.
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Die Verwendung einer Laval-Düse zur Erzeugung
eines Nebels im Rahmen einer Nebelkartusche ist dabei aus der
DE 197 20 428 A1 vorbekannt.
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Sofern eine heterogene Keimbildung
vorgesehen ist, können
Partikel, z. B. Salzpartikel, mit einer Partikelgröße im Nanometerbereich
hierzu eingesetzt werden.
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Die Erfindung betrifft des weiteren
eine Vorrichtung zur Befeuchtung von Pulvern oder Granulaten zur Durchführung des
vorstehend beschriebenen Verfahrens, umfassend eine Aerosolerzeugungseinrichtung
sowie eine Mischungseinrichtung zur Mischung von Partikeln des Pulvers
oder Granulats mit dem Aerosol.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass
die Aerosolerzeugungseinrichtung eine Füllkörper- oder Packungskolonne
aufweist, die im Gleichstrom von Gas, das vor dem Eintritt in die
Kolonne gekühlt
wird, und Wasser, das vor Eintritt in die Kolonne auf die gewünschte Verdunstungstemperatur
erwärmt
wird, durchströmt wird.
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Alternativ kann vorgesehen sein,
dass die Perosolerzeugungenseinrichtung eine Füllkörper- oder Packungskolonne
Umfasst, die im Gegenstrom von Gas, das vor dem Eintritt in die
Kolonne erwärmt
worden ist, und erhitztem wasser durchströmbar ist, zur Erzeugung von
mit Wasserdampf gesättigtem
Gas, und eine Kondensatorkolonne umfasst, in der Wasser aus dem
Gas-/Dampfgemisch zur Erzeugung von Wassernebel auskondensiert.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, dass die Füllkörper- oder
Packungskolonne im Gegenstrom von Gas, das vor dem Eintritt in die
Kolonne erwärmt
ist, und von erhitztem Wasser durchströmt wird, und zusätzlich ein
Oberflächenkondensator
vorgesehen ist, in dem Wasser aus dem Gas-/Dampfgemisch zur Erzeugung
von Wassernebel auskondensiert.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass
der Oberflächenkondensator
ein einzelnes Kühlrohr
oder ein Rohrbündel
umfasst.
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Als alternative Vorrichtung zur Erzeugung
eines Aerosols könnnen
eine oder mehrere Entspannungsdüsen,
z . B . Laval-Düsen,
vorgesehen Sein, in der zur Wassernebelbildung ein Wasserdampf-/Gasgemisch entspannbar
ist.
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Der Agglomeratbildung kann eine Trocknung
oder mechanische Nachbearbeitung nachgeschaltet sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand
einer Zeichnung näher
erläutet
werden.
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Dabei zeigen:
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1 eine
erste Variante einer Anlage zur Aerosolerzeugung;
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2 eine
zweite Variante zur Aerosolerzeugung;
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3 eine
dritte Variante zur Aerosolerzeugung;
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4 eine
weitere Variante zur Aerosolerzeugung;
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5 einen
Sättigungsverlauf
und
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6 eine
Vorrichtung zum Mischen von Pulver und Aerosol.
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1 zeigt
eine erste Ausgestaltung einer Aerosolerzeugungseinrichtung gemäß der Erfindung.
Dabei wird in die Anlage einströmende
Luft A vor dem Eintritt in eine Kolonne 10 in einem Kühler 12 abgekühlt. Die
Kolonne 10 ist mit Füllkörpern 18 gefüllt. Das
Gas, hier Luft, durchströmt
die Kolonne von oben nach unten. Darüber hinaus kann optional bei
B Luft mit einer Keimaqelle, hier Salzpartikel im Nanometerbereich,
versetzt und als zusätzlicher
Zuluftstrom von oben nach unten in die Kolonne eingespeist werden.
Ist dieser Zuluftstrom zugeschaltet, kann eine Nebenbildung auch durch
eine heterogene Keimbildung neben der homogenen Keimbildung initiiert
werden.
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Die Kolonne arbeitet dabei ais Gleichstrom-Direkt-Kontaktverdampfer.
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Aus dem Kolonnensumpf 14 wird
Wasser über
eine Pumpe in ein Heizsystem 16 gepumpt und dort erhitzt
und ebenfalls von oben nach unten in die Kolonne eingespeist. Das
Wasser wird dabei im Kreislauf geführt, wobei zur gleichmäßigen Verteilung
des Wassers über
den Kolonnenquerschnitt eine Düse
zum Einsatz kommt. Durch die Heizung 16 wird das Wasser
auf die gewünschte
Verdunstungstemperatur gebracht. Wasser und Gas durchströmen die
Kolonne 10 im Gleichstrom. Ein Teil des Wassers verdunstet
hierbei und ein Aerosol entsteht. Das Aerosolerzeugungsverfahren
ist dabei einstufig. Unterhalb der Fülkkörper 18 verlässt der
Aerosolstrom die Kolonne 10.
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Dabei können typische Betriebsbedingungen
wie folgt aussehen:
- – Eintrittsluftfeuchte (p/ps)
0,5
- – Luftmassenstrorn
50 kg/h
- – Eintrittstemperatur
20 C
- – Lufttemperatur
nach Kühlung
5° C
- – Wassermassenstrom
durch die Kolonne 1500 kg/h
- – Wassereintrittstemperatur
80° C
- – Aerosolstrom-
und Wasseraustrittstemoeratur 10° C.
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2 zeigt
einen Herstellungsprozess für
ein Aerosol in eienem zweistufigen Verfahren.
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Zunächst wird ein erhitzter Zuluftstrom
A, der durch die Heizung 20 erhitzt wird, in eine erste
Kolonne 22 eingespeist, wobei in der ersten Kolonne der
Luftstrom im Gegenstrom mit Wasser geführt wird. Der Luftstrom durchströmt dabei
die Kolonne 22 von unten nach oben. Wasser wird über eine
Pumpe 24 im Kreislauf aus dem Kolonnensumpf 14 gepumpt
und über
eine Düse über einer
Packung 26 in der ersten Kolonne 22 gleichmäßig verdüst. Das
Wasser rieselt dabei von oben durch die Packung 26 nach
unten. Die aufsteigende, im Gegenstrom geführte Luft wird durch den Wasserdampf
gasättigt,
wobei das Wasser im Kolonnensumpf 14 aufgeheizt wird. Je
nach Heizleistung ist dabei die Gaseintrittstemperatur und damit
die Sättigungsbeladung einstellbar.
Die gesättigte
Luft, also das Luft-/Wasserdampfgemisch verlässt über eine Leitung 23 die
erste Kolonne 22 und gelangt in eine zweite Kolonne 30,
in der eine Packung 32 angeordnet ist. Die zweite Kolonne 30 wird
im Gleichstrom durchströmt,
wobei das erwärmte
Gas-/Wasserdampfgemisch durch kaltes Wasser, das aus dem Kolonnensumpf 14 über eine
Pumpe 24 durch eine Kühlung 34 gepumpt
wird, und über
eine Düse über der
Packung 32 verteilt wird, abgekühlt wird. Dabei kondensiert
Wasser aus dem Gasstrom aus und gleichzeitig bildet sich Nabel.
Dasaus dem Kolonnensumpf 14 abgezogene Wasser wird zum
einen zur Kompensation des verdunsteten Wassers in der ersten Kolonne 22 dieser
wieder zugeführt,
wozu die beiden Kolonnen 22 und 30 miteinander verbunden
sind und zum anderen im Kreislauf gepumpt. Hierbei wird es über einen
Wärmetauscher 34 vor
den Düsen
in der Kolonne 30 wieder abgekühlt.
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Der Aerosolgasstrom tritt unterhalb
der Packung 32 aus der Kolonne 30 aus. Analog
zu 1 kann darüber hinaus
eine zusätzliche
Zufuhr von Kondensationskernen, mittels derer Aerosole durch heterogene Keimbildung
im Kondensator erzeugt werden, zugeführt werden.
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Dabei ergeben sich folgende Betriebsbedingungen
bei dieser Variante:
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- – Eintrittsfeuchte
(p/ps) 0,5
- – Luftmassenstrom
50 kg/h
- – Lufteintrittstemperatur
20° C
- – Lufttemperatur
nach der Heizung 80° C
- – Wassermassenstrom
durch die erste Kolonne 2 kg/min
- – Austrittstemreratur
des gesättigten
Gas-/Damptgemisches aus der ersten Kolonne 75° C
- – Wassermassenstrom
durch die zweite Kolonne 1500 kg/n
- – Wassereintrittstemperatur
in die zweite Kolonne 5° C
- – Wassermassenstrem
von erster in zweite Kolonne 0,3 kg/min
- – Aerosol-
und Wasseraustrittstemperatur aus der zweiten Kolonne 13° C.
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3 zeigt
eine weitere ausgestaltung einer Vorrichtung für die Aerosolerzeugung, wobei
hier eine erste Kolonne als Gegenstromsättiger sowie ein Oberflächenkondensator
vorgesehen sind. Die erste Kolonne ist dabei analog zu der Kolonne 22 2 ausgebildet, so dass hier
zu der ersten Stufe der zweistufigen Anlage gemäß dieser Variente keine näheren Ausführungen
gemacht werden sollen.
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Anders als bei der Ausgestaltung
gemäß 2 kondensiert jedoch der
Wasserdampf in eine zweite Stufe 40 der Anlage an einem
Oberflächenkondensator 42,
wobei hierzu im Oberflächenkondensator 42 ein Innenrohr
vorgesehen ist.
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Die typischen Betriebsdaten entsprechen
dabei denen zu 2.
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Bei dem in 4 dargestellten Verfahren zur Erzeugung
eines Aerosolstroms handelt es sich um ein Expansionsverfahren mittels
eines zuvor gesättigten
Gas-/Dampfgemisches in einer Laval-Düse. Angesaugte Luft durchströmt das erhitzte
Wasser in einem Druckbehälter 44 und
verlässt
am Kopf der Kolonne den Druckbehälter
gesättigt.
In einer anschließenden
Laval-Düse 4o wird
das Gemisch auf Atmosphärendruck
entspannt und hierdurch ein Wassernebel, also ein Aerosolstrom,
erzeug. Die Betriebsdaten für
eine derartige Vorrichtung sind wie folgt:
- – Eintrittsluftfeuchte
(p/ps) 0,5
- – Luftmassenstrom
25 kg/h
- – Lufteintrittstemperatur
20 C
- – Austrittstemperatur
des gesättigten
Gas-/Damdfgemisches aus dem Druckluftbehalter 95°C
- – Druck
im Behälter
2 bar
- – Druck
nach Laval-Düse
1 bar.
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Anhand von 5, die Sättigungsverläufe bei
unterschiedlichen Wärmeübergangskoeffizienten über der
Temperatur aufgetragen zeigt, kann ersehen werden, dass es bei Überschreiten
der Sättigungsgeraden p/ps während
des Prozessweges zu einer homogenen Keimbildung kommt, die dann
initiiert wird.
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Im vorhersagen zu können, ob
der Prozessweg bei der Verdunstung, beispielsweise bei der Anlage gemäß 1, den kritischer. Sättigungsgrad
erreicht, sind verschiedene Sättigungsverläufe in Abhängigkeit von
der Temperatur für
verschiedene Betriebsdaten gezeigt. Der schnelle Sättigungsabbau
nach Überschreiten
des kritischen Sättigungsgrades
durch homogene Keimbildung bleibt bei der Berechnung unberücksichtigt.
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Die unterschiedlichen Sättigungsverläufe 1 bis 3 resultieren
aus unterschiedlichen flüssigkeits-
und gasseitigen Wärmeübergangskoeffizienten
bei den Prozessen. Unter Verwendung geeigneter Einbauten in die Kolonne
und geeigneter Strömungsbedingungen
können
die Wärmeübergangskoeffizienten
variiert und die dadurch erreichten Sättigungsmaxima optimiert werden.
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Dabei ergeben sich die gemittelten
flüssigkeits-
(α
liq) und gasseitigen (α
gas)
Wärmeübergangskoeffizienten
sowie die daraus resultierenden maximalen Sättigungsgrade für drei Prozesswege
wie folgt:
Hierbei zeigt sich, ebenso
wie aus
5, dass der
Sättigungsverlauf
3 mit
dem geringsten α
liq und dem größten α
gas den
kritischen Sättigungsgrad
für homogene
Keimbildung während
des gesamten Prozesses nicht erreicht. Im Gegensatz dazu überschreiten
die Sättigungsverläufe
1 und
2 der.
kritischen Sättigungsgrad
schon zwischen 230 und 290 K. Der Gasstrom am Austritt der Kolonne
wird in diesen Fällen
somit Aerosole enthalten.
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Für
eine Anlage gemäß 4, bei der die Aerosolbildung über eine
Entspannung eines gesättigten Gas-/Dampfgemisches
erfolgt, kann eine Abschätzung
des theoretischen Sättigungsgrades
für eine
isentrope Zustandsänderung
folgen, ohne dabei den Sättigungsabbau
durch einsetzende Keimbildungen nach Überschreiten des kritichen
Sättigungsgrades
zu berücksichtigen.
So erhält
man bei einer Sättigungstemperatur des
Luftstromes von 95° C
bei 2 bar und bei anschließender
Entspannung auf 1 bar einen hohen Wert von 15,5 für Smax. Bei der isentropen Entspannung durch
die Lavel-Düse
wird daher eine homogene Keimbildung in jedem Fall initiiert werden.
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In allen gezeigten Anlagen (1 bis 4) können
die benötigten
Anzahlkonzentrationen zwischen 105 und 109 Keimen/cm3 mit
einem mittleren Tröpfchendurchmesser
vom 1 bis 3 um erzielt werden. Variationen der Parameter sind durch
Einstellung der Temperaturen, der Massenströme, der Drücke und der Art der Einbauten erreichbar.
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6 zeigt
nun eine Vorrichtung zum Mischen in stark schematisierter Darstellung
von Pulver- und Aerosolstrom. Zur besseren Verdeutlichung sind hierbei
die Seitenwände
weggelassen worden. Grundsätzlich ist
es erforderlich, um eine möglichst
gleichmäßige Befeuchtung
des Pulvers zu erreichen, dass die Aerosole die einzelnen Pulverpartikel
erreichen können.
Hierzu ist eine Mischungseinrichtung vorgesehen bestehend aus einem
Schacht 58 zur Pulverzufuhr und einer Kammer 61,
aus der der Aerosolstrom austritt. Der Schacht 58 ist dabei
auf einer Grundplatte 54 montiert. Aus einer Dosiervorrichtung 50 fällt das
Pulver durch den Schacht 58 in Form eines Vorhanges mit
mit nur geringer Breite und niedriger Feststoffkonzentration in
die Mischzone Der Aerosolstrom aus den in 1 bis 4 gezeigten
Vorrichtungen tritt über
eine Eintrittsfläche 56 tritt
in eine kleine Kammer 61, die die Breite des aerosolstroms
auf die Breite des Pulverzufuhrschachtes 58 anpasst. Der
Aerosolstrom verlässt
die Kammer 61 durch eine schmale Austrittsöffnungen 52 und
durchdringt den Pulverstrom, der aus dem Schacht 58 nach
unten austritt.
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Das befeuchtete und agglomerierte
Pulver verlässt
die Mischzone 60 in Pfeilrichtung und tritt in die hier nicht
dargestellte Nachtrocknungseinrichtung oder Fördereinrichtung ein.
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Soll nun in der in 6 gezeigten Vorrichtung ein Pulverstrom
von 150 kg/h mit 3 bis 4 Massenprozenten Wasser befeuchtet werden,
so benötigt
man bei einem Luftstrom durch die Anlage von 50 m3/h
7,6 × 106 Keime/cm3 im Aerosolstrom
mit einem mittleren Durchmesser von 2 um, arenn die vollständige Befeuchtung
durch das Aerosol erfolgen so11. Der Dampf als Wasserlieferant auf
dem Pulver soll hierbei keine Berücksichtigung finden.
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Wird hingegen 1,7 kg/h Dampf aus
dem Aerosolstrom zur Befeuchtung benutzt, wobei dies der Masse an
kondensiertem Wasser entspricht, wenn man einen bei 40° gesättigten
Luftstrom von 50 m3/h auf 20° kühlt, werden
lediglich noch 5 × 106 Keime/cm3 mit 2
um Teilchendurchmesser benötigt,
um die restlichen 3,3 kg/h Wasser auf dem Pulver zur Verfügung zu
stellen.
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In beiden Fällen soll hier angenommen werden,
dass idealerweise alle Tropfen im Aerosolstrom auf die Oberfläche des
Pulvers gelagen.
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Die hier beschriebene Konstruktion
sowie das hier beschriebene Verfahren besitzen insbesondere zwei
Vorteile gegenüber
den bisher verwendeten Dampfdüsen.
Erstens kondensiert bei den bisher verwendeten Düsen Dampf beim Entspannen beim Übergang
von der Dampfzuleitung in die Düsenkammer
an den Wänden
dieser Kammer aus. Das dabei entstehende Kondensat kann vor allem
während
des Anfahrens der Düse nur
unvollständig
abgeleitet werden und führt
zur Bartbildung am Düsenaustritt
und zu Anlagerungen an der Turmwand.
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Der zweite erhebliche Nachteil von
Dampfdüsen
besteht in der Erwärmung
der Pulverschachtwand auf annärernd
Dampftemperatur. Diese hohen Temperaturen führen bei vielen Produkten zum
Aufschmelzen bzw. Überschreiten
der Glasübergangstemperatur
und damit zu einer Produkthaftung im Pulverzufuhrschacht.
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Durch die Verwendung eines Wassernebels
wird eine gleichmäßige Befeuchtung
von Pulvern und somit eine gleichmäßigere Agglomeratgröße erlaubt,
wobei auf nachfolgende energieintensive Prozessschritte bei gleichbleibender
Produktqualität
verzichtet werden kann.
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Darüber hinaus erlaubt die Befeuchtung
mit Nebel anstelle der Befeuchtung mit Dampf bei unterschiedlichen
Temperaturen eine spezifische und schonende Produktbehandlung. Für jedes
Produkt kann der optimale Kompromiss zwischen maximaler Lösegeschwindigkeit
für die
Agglomeration und einer minimalen thermischen Belastung eingestellt
werden. Eine Agglomeration insbesondere von Lebensmitteln mit temperatursensitiven
Substanzen wie Fetten und Vitaminen aber auch von Pharmaka ist so
auf einfache Weise realisierbar.