DE1029126B - Verwendung von Polyvinylaethern von Fettalkoholen als Traeger- oder Grundstoffe fuer pharmazeutische oder kosmetische Praeparate - Google Patents
Verwendung von Polyvinylaethern von Fettalkoholen als Traeger- oder Grundstoffe fuer pharmazeutische oder kosmetische PraeparateInfo
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Description
- Verwendung von Polyvinyläthern von Fettalkoholen als Träger- oder Grundstoffe für pharmazeutische oder kosmetische Präparate Es wurde gefunden, daß sich polymerisierte Vinyläther von Fettalkoholen mit besonderem Vorteil als Träger- oder Grundstoffe für pharmazeutische oder kosmetische Präparate eignen. Unter Fettalkoholen sind ganz allgemein die aliphatischen-gesättigten oder ungesättigten Alkohole zu verstehen, deren Kettenlänge 6 bis 20 Kohlenstoffatome beträgt. Darunter fallen insbesondere die aus natürlichen Fettstoffen gewonnenen Alkohole oder Alkoholgemische. Besonders geeignet sind z. B. Polyvinyloctadlecyläther, -oleyläther und -cetyläther sowie die Polyvinyläther von Wachsalkoholen, Kokosfettalkoholen und Spermölalkoholen.
- Je nach dem gewünschten Verwendungszweck kann man durch Wahl des Vinyläthers und Einstellen des Polymerisationsgrades Polyvinyläther von flüssiger bis wachsartiger, fester Konsistenz mit allen Ubergängen zwischen diesen Beschaffenheiten erhalten.
- Die Polyvinyläther bilden neben den in pharmazeutischen oder kosmetischen Präparaten üblichen Komponenten den Hauptbestandteil dieser Präparate als Träger oderLösungsmittel für Medikamente, Desodo rantien, Riechstoffe oder Farbstoffe, z. B. bei Suppositorien, Pflastermassen, Packungen bzw. Lippenstiften usw. Die Polyvinyläther können aber auch ohne weitere Stoffe verwendet werden. In diesem Fall kommen vorwiegend Polyvinyläther der genannten Art von wachsartiger Beschaffenheit in Frage. Die festen Polyvinyläther von Fettalkoholen lassen sich auch leicht, z. B. durch Gießen, in geformte Körper überführen, wie Näpfchen, Kugeln usw. Stäbchen lassen sich durch Strangpressen und Zerteilen der Stränge herstellen.
- Die Polyvinyläther von Fettalkoholen können für die Zwecke dieser Erfindung auch untereinander gemischt, z. B. 80 Teile Polyvinylcetyläther mit 20 Teilen Polyvinyläther von Spermölalkohol, oder im Gemisch mit anderen natürlichen oder künstlichen, für den vorgesehenen Zweck an sich bekannten Stoffen verwendet werden, wie Wollfett, Kakaobutter, Fettalkoholen, Carnaubawachs, Vaseline, Paraffinöl, Fettsäurekondensationsprodukten mit Oxalkylaminen oder Alkylpolyglykoläthern, die schwach oder mäßig oxäthyliert sind. Sie können auch zusammen mit Lösungsmitteln angewendet werden, wobei man durch Verwendung geringer Lösungsmittelmengen lediglich eine Erweichung des Polyvinyläthers herbeiführen oder durch Verwendung größerer Lösungsmittelmengen in üblicher Weise Salben oder flüssige Lösungen erhalten kann. Als Lösungsmittel sind z. B. Tetrachlorkohlenstoff und Benzol geeignet. Als Lösungsmittel für feste Polyvinyläther von Fettalkoholen kann man auch flüssige Polyvinyläther von Fettalkoholen benutzen.
- Nach dieser Erfindung hergestellte Präparate eignen sich für die Körperpflege, z. B. für Lippestifte, Desodorierungsstifte, Parfümierungsstifte, Stifte mit einem Gehalt an insektenahweisenden Stoffen oder Massen für die Haarpflege. Die Haarpflegemassen können je nach Wahl der Ausgangs stoffe bei Herstellung der Polyvinyläther lediglich oder vorwiegend glättende Eigenschaften oder die Haftwirkung erhöhende Eigenschaften, wie sie inFixativen nötig sind, erhalten. Sie können aber auch für die verschiedenen Methoden der Haarbehandlung oder -formung als Träger von Mitteln verwendet werden.
- In der Pharmazie lassen sich die Präparate als Träger für Desinfektionsmittel oder Heilmittel, z. B. bei Suppositorien, Kugeln, Packungen, Pflastern, Binden, als Träger für Lichtschutzmittel, Farbstoffe usw. mit großem Vorteil verwenden. Die Polyvinyläther von Fettalkoholen können in allen Fällen je nach dem Wirkstoff als echte Lösungsmittel oder als Dispergens für kolloidale Lösungen dienen.
- Die Polyvinyläther von Fettalkoholen sind sehr gut verträglich mit der menschlichen und tierischen Haut. Gegenüber Naturprodukten, wie Kakaobutter, besitzen sie den Vorteil, nicht ranzig zu werden und nicht verseifbar zu sein. Gegenüber modifizierten Naturprodukten, z. B. hydriertem Erdnußöl, haben sie den Vorzug der größeren Variationsmöglichkeit, da ihre Konsistenz beliebig abgewandelt werden kann.
- Anderseits ist ihre Konsistenz bei einmal angegebener Herstellungsweise sicher reproduzierbar und nicht abhängig von der Provenienz eines Naturproduktes.
- Die Verwendung von polymerisierten Vinyläthern in der Kosmetik ist an sich bekannt, jedoch wurden entweder die wasserlöslichen bzw. klebrigen Polyvinylmethyl-, -äthyl- und -propyläther als Hautpflegemittel benutzt, oder bis zu 2°/o Wachsalkoholvinyläther wurden mit Vinyläthern niedermolekularer Alkohole mischpolymerisiert, damit Massen entstehen, die längere Zeit auf Schleimhäuten haften können. Im Gegensatz zu den bekannten Polyvinyläthern haben die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyvinyläther von Fettalkoholen die oben angegebenen Eigenschaften, durch die sie gerade für die vorgeschlagene Verwendung mit überlegener Wirkung brauchbar sind.
- Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
- Beispiel t 95 Teile Polyvinyloctadecyläther vom Schmelzpunkt 43° C werden mit 5 Teilen Paraffinöl verschmolzen. Die Mischung schmilzt bei 40° C. Sie wird nach Zugabe der gewünschten Ingredienzien zu Suppositorien vergossen.
- Beispiel 2 30 Teile Walrat werden mit 20 Teilen Polyvinyläther von Kokosfettalkohol und 50 Teilen Polyvinyläther von Octadecylalkohol verschmolzen, in dem, bezogen auf die Gesamtmasse, 5 °/o eines roten öllöslichen Lippenstiftfarbstoffes gelöst wurden. Die Masse ist zur Herstellung von Lippenstiften geeignet.
- Beispiel 3 80 Teile Polyvinyloctadecyläther wurden mit 14Teilen Stearinsäuremonoäthanolamid und 6 Teilen des Einwirkungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol Octadecylalkohol verschmolzen und anschließend mit 100 Teilen Wasser von ungefähr 40° C unter Rühren verdünnt. Man erhält eine cremeartige Emulsion, die zum Fixieren der Haare verwendet werden kann. Die Emulsion läßt sich beliebig mit Wasser verdünnen.
- Verwendet man an Stelle des Polyvinyloctadecyläthers 80 Teile des entsprechenden Cetyläthers zusammen mit 20 Teilen Triäthanolaminstearat, so erhält man durch Verdünnen mit 100 Teilen Wasser eine Paste, die sehr gut auf der Haut haftet und als Salbengrundlage, insbesondere im Gewebeschutz, sehr geeignet ist.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verwendung von Polyvinyläthern von Fettalkoholen als Träger- oder Grundstoff für pharmazeutische oder kosmetische Präparate.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 700 114, 854 705, 591 845.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB37426A DE1029126B (de) | 1955-10-06 | 1955-10-06 | Verwendung von Polyvinylaethern von Fettalkoholen als Traeger- oder Grundstoffe fuer pharmazeutische oder kosmetische Praeparate |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE1029126B true DE1029126B (de) | 1958-04-30 |
Family
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Family Applications (1)
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DEB37426A Pending DE1029126B (de) | 1955-10-06 | 1955-10-06 | Verwendung von Polyvinylaethern von Fettalkoholen als Traeger- oder Grundstoffe fuer pharmazeutische oder kosmetische Praeparate |
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DE (1) | DE1029126B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0140325A2 (de) * | 1983-10-28 | 1985-05-08 | Kao Corporation | Kosmetisches Mittel |
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-
1955
- 1955-10-06 DE DEB37426A patent/DE1029126B/de active Pending
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