DE102758C - - Google Patents
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- DE102758C DE102758C DE1897102758D DE102758DD DE102758C DE 102758 C DE102758 C DE 102758C DE 1897102758 D DE1897102758 D DE 1897102758D DE 102758D D DE102758D D DE 102758DD DE 102758 C DE102758 C DE 102758C
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE -&2± Salinenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom l. Dezember 1897 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und einen Apparat zur Gewinnung
von gewöhnlichem Salz und von anderen ähnlichen Körpern aus ihren Lösungen. Das
Verfahren besteht darin, dafs die betreffenden Lösungen abwechselnd der Wärme und der
Kälte ausgesetzt werden, und dies zwar so oft, wie.es die Concentration der zu behandelnden
Lösung erfordert.
Es ist bekannt, dafs in einer solchen Lösung bei gewöhnlicher oder hoher Temperatur ein
gröfseres Salzquantum enthalten ist, als bei gewissen niedrigen Temperaturen; diese Thatsache
wird in folgender Weise benutzt:
Eine Lösung, welche genügend Salz enthält, damit sie bei gewöhnlicher Temperatur gesättigt
ist, wird in einem Kühlapparat abgekühlt. Hierdurch wird ein gewisses Salzquantum
gefällt, weil die Lösung nicht im Stande ist, bei niedriger Temperatur ebenso
viel Salz wie bei der höheren zu enthalten; gleichzeitig wird die Lösung schwächer, ihre
Concentration wird gleich der einer gesättigten Lösung bei dieser niedrigen Temperatur. Diese
geschwächte Lösung wird durch einen Wärmeaustauschapparat, wo sie vorgewärmt wird, in
einen oder mehrere Kessel oder Verdampfer übergeführt, in welchen so viel Wasser verdampft
wird, dafs wieder eine concentrate Lösung entsteht.
Nachdem die Lösung durch Verdampfen concentrirt worden ist, mufs sie wieder durch
den Wärmeaustausch-Apparat so hindurchgeführt werden, dafs sie möglichst viel Wärme
der kalten geschwächten Lösung, welche in entgegengesetzter Richtung fliefst, abgiebt.
Von diesem Apparat hinweg fliefst die jetzt
kühlere concentrate Lösung in den sogen. Kühler eines Kühlapparates, in welchem ihre
Temperatur bis zu dem gewünschten Grade weiter erniedrigt wird, so dafs ein neues Salzquantum
gefällt wird, während die jetzt wärmer gewordene schwache Lösung in den einen oder die mehreren Verdampfer oder Kessel
eingeführt wird, um dort concentrirt zu werden und um Dampf zum Betrieb der Anlage
zu liefern.
Das gefällte Salz, welches in Form von Krystallen mit zwei Aequivalenten Wasser oder
auch in anderer Form gewonnen werden kann, wird von dem Boden des Kühlers entfernt
und zu einem Behälter geführt, durch welchen das in der Kühlanlage zu benutzende Wasser
in geeignete Kühlschlangen abgeleitet werden kann, in welchen dasselbe unter Anwendung
geringen Druckes (zwecks ökonomischer Abkühlung) abgekühlt wird.
In den beiliegenden Zeichnungen ist ein zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens z. B.
geeigneter Apparat dargestellt:
Fig. ι zeigt theilweise in Ansicht, theilweise im Schnitt die Einrichtung, welche in zwei
Etagen angeordnet ist.
Fig. 2 ist ein Grundrifs im Schnitt nach Linie x-x der Fig. 1.
Der Kessel oder Verdampfer A (Fig. 1 und 2) ist mit einem Rost a, einer Rauchkammer λ1,
sowie mit Flammenröhren a2 versehen, durch
welche die Heizgase hindurchziehen, um zu den Kästen as zu gelangen, welche an jeder
Seite des Kessels angeordnet sind und zu dem Fuchs A1 führen.
Die Erwärmung der Lösung geschieht möglichst nahe an der Oberfläche, damit in der
Lösung keine Circulation entsteht, so dafs die concentrirten Schichten gemäfs ihrem gröfseren
specifischen Gewicht nach unten sinken können, von wo sie ununterbrochen abgezogen werden.
Ein Speiserohr α6 und ein Abblase- oder
Ableitungsrohr α7, durch welches die concentrirte Lösung abgeführt wird, sind an dem
Kessel vorgesehen.
Die concentrirte Lösung, deren Abströmen durch ein an einer geeigneten Stelle befindliches
Ventil <z8 regulirt wird, geht durch die
Schlangenrohre b und b1 der Wärmeauswechsler
B und B1 hindurch. In den letzteren erfolgt eine möglichst grofse Wärmeabgabe an
die kalte schwächere Lösung, die, in entgegengesetzter Richtung fliefsend, die Kühlschlange
umgiebt.
Aus den Kühlschlangen b und bl wird die
kühler gewordene concentrirte Lösung nach oben durch das Rohr b2 in den Kühler C gedrückt.
In dem Kühler C wird die Lösung so weit abgekühlt, dafs sie einen Theil ihres
Salzgehaltes abgiebt, wonach die abgekühlte, schwächer gewordene Lösung durch das
Rohr bB zu der letzten Abtheilung Z>* (Fig. 2)
des Wärmeauswechslers B1 zurückkehrt, in welchem sie jetzt das Schlangenrohr umgiebt.
Die Wärmeauswechsler BB1, welche im
Wesentlichen gleich sind, sind durch Querwandungen b1 bezw. ba in mehrere Abtheilungen
b5 bezw. bl getheilt. Diese Abtheilungen
sind mit Ablenkungsplatten b9 bezw. bs
versehen, welche fast bis auf den Boden reichen, so dafs die die Schlangenrohre b
und bl umgebende Lösung gezwungen ist, an der einen Seite der Abtheilungen nach unten
zu fliefsen, an der anderen Seite nach oben zu steigen. Auf diesem Wege wird die schwache
Lösung durch die durch das Rohrsystem der Wärmeaustausch-Apparate in entgegengesetztem
Sinne fliefsende concentrirte Lösung so weit vorgewärmt, dafs ein allmäliger, aber fast vollständiger
Temperaturausgleich zwischen beiden Lösungen stattfindet.
Die schwache Lösung fliefst von dem Wänneauswechsler B] durch das Rohr b10 in
die letzte Abtheilung &5 des Wärmeauswechslers
B.
Die frische Lösung kann zu dem Apparat an dieser Stelle durch das Speiserohr b11 gelangen,
welches mit einem geeigneten Ventil (dasselbe ist in der Zeichnung nicht gezeigt)
versehen ist, wodurch der Flüssigkeitszuflufs regulirt wird.
Der Wärmeaustauschapparat S1 ist mit
schlechten Wärmeleitern umgeben, damit die schwache Lösung keine Wärme von aufsen
aufnimmt, sondern der concentrirten Lösung in den Rohren möglichst viel Wärme entzieht.
Der Wärmeaustausch-Apparat B dagegen ist in den Fuchs A1 eingebaut, um die schwache
Lösung nicht nur durch die warme concentrirte Lösung in den Rohren, sondern auch
von aufsen möglichst hoch vorzuwärmen.
Die schwache Lösung wird in den Kessel oder Verdampfer A durch das Rohr b1'2 und
das Speiserohr a6 durch eine geeignete Pumpe G
eingeführt, welcher die Lösung von der ersten Abtheilung des Wä'rmeauswechslers B durch
das Rohr b13 zufliefst.
Der in dem Kessel oder Verdampfer A erzeugte Dampf wird zweckmäfsig überall, wo
dies angängig ist, zum Betriebe der einzelnen Vorrichtungen benutzt.
Der Refrigerator, welcher von demjenigen System, bei welchem zur Erzielung der Temperaturerniedrigung
Ammoniakgas verwendet wird, gedacht ist, der aber in .irgend einer
anderen Weise construirt sein kann, ist in der oberen Etage (Fig. 1 , links vom Kühler C)
angeordnet.
Das nasse Salz fliefst durch eine Rinne M in die Trockenpfanne E, in welcher ein weiterer
Theil seines Wassergehaltes verdampft wird, wonach es unter einer Scheidewand e1
hindurch über eine zweite Rinne M1 in eine zweite Pfanne F fliefst, in welcher eine weitere
Verdampfung seines Wassers stattfindet.
Das gewonnene, schon ziemlich trockene Salz kann in eine niedrige, in den Fuchs A1
eingesetzte Pfanne N geführt werden, um dort vollständig getrocknet zu werden. Soll das
Salz in Blöcken gewonnen werden, so wird die Trocknung geeigneter in Kästen oder
Mulden beendet. Die Reihenfolge der einzelnen Stufen kann geändert werden.
Die Pfannen N können mit irgend welchen schon bekannten oder geeigneten Vorrichtungen
versehen sein, um die Ueberführung ihres Inhaltes zu erleichtern.
Zum Trocknen des Salzes können auch Centrifugen verwendet werden, in welchem
Falle die ausgeschleuderte Flüssigkeit zu dem Apparat zurückgeführt wird, um zusammen
mit der schwachen Lösung weiter behandelt zu werden.
Die frische Lösung kann in den Kessel, den Kühler oder den Wärmeauswechsler geleitet
werden, vorzugsweise in den letzteren, in welchen sie am besten an einer Stelle eingeführt
wird, bei welcher die Temperatur der ihrigen ungefähr gleich ist.
Wenn die Lösung ganz oder annähernd gesättigt ist, kann sie derart geleitet werden, dafs
sie zuerst zu dem Kühler gelangt, oder es kann dafür gesorgt werden, dafs sie sich mit
der schwachen Lösung auf dem Wege zu dem Verdampfer mischt und den Concentrationsgrad
derselben erhöht. Wenn die Lösung schwach ist, kann sie auch derart geführt werden,
dafs sie zuerst in den Verdampfer gelangt, um dort concentrirt zu werden, oder es kann die Lösung, welche von dem Verdampfer
zu dem Kühler geleitet wird, genügend stark gemacht werden, damit sie eine Verdünnung
erleiden kann.
Wenn die zu behandelnde Lösung so schwach ist, dafs das Concentrirungsverfahren
mehr Dampf liefert, als zum Betrieb des Kühlers und zum Trocknen des Niederschlages
u. s. w. erforderlich ist, kann der Ueberschufs an Dampf dazu verwendet werden, um die
frische Lösung in einem Hülfsverdampfer zu concentriren, bevor sie dem Apparat zugeführt
wird.
In anderen Fällen kann die frische Lösung, nachdem sie in den Wärmeauswechsler eingeführt
worden ist, zusammen mit der schwachen Lösung in einen Verdampfer übergeführt werden,
in welchem nur so viel Dampf erzeugt wird, dafs der Abkühler bethätigt und die .Rohrschlange eines zweiten Verdampfers, in
welchem die Concentrirung bei niedrigerem Druck vervollständigt wird, gespeist wird, wobei
der entstehende Dampf dazu verwendet werden kann, den Niederschlag bezw. das abgelagerte
Salz zu trocknen oder es trocknen zu helfen.
Die Verdampfer können in diesem Falle zweckmäfsig in der Nähe des Wä'rmeausvvechslers
angeordnet sein, so dafs die Lösung zwischen denselben so viel wie möglich von einem Wärmeverlust durch Strahlung verschont
bleibt.
Man kann den Kühler mit geeigneten Vorrichtungen oder Schabeisen versehen, um von
den die Wärme leitenden Theilen daran haftende Krystalle zu entfernen. Zweckmäfsige
schlechte Wärmeleiter werden überall, wo dies möglich ist, zur Anwendung kommen, um die
ausgesetzten Theile so viel wie möglich gegen durch Wärmestrahlung entstehende Verluste
zu schützen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von Salzen, insbesondere von Kochsalz, aus ihren Lösungen,
dadurch gekennzeichnet, dafs die betreffende Lösung abwechselnd einer starken Abkühlung behufs Abscheidung von Salz
und einer Eindampfung behufs Wiederanreicherung derselben unter gleichzeitigem Temperaturaustausch der zwischen Gefrier-
und Verdampfapparat nach dem Gegenstromprincip circulirenden Laugen unterworfen
wird.
2. Die Zuführung der frischen Lauge bei dem durch Anspruch ι gekennzeichneten Verfahren
an einer beliebigen Stelle, jedoch mit der Mafsgabe, dafs die Lauge vorher
■ angereichert wird, falls man sie an einer Stelle einführt, an der eine Verdünnung
nicht zulässig ist.
3. Zur Ausführung des durch Anspruch 1 bezw. 2 gekennzeichneten Verfahrens ein
Apparat, bestehend aus einem Verdampfer^ und einer Kühlanlage (C), zwischen denen
zwei Wärmeaustausch-Apparate (B und B'J hinter einander eingeschaltet sind, wobei der
dem Kühler (C) zunächst liegende Wärmeaustausch - Apparat (B1) durch schlechte
Wärmeleiter isolirt, der dem Verdampfer (A) zunächst liegende Wärmeaustausch-Apparat
(B) hingegen in den Fuchs des Verdampfers eingebaut ist, um so die von dem
Kühler zurückkehrende Lauge, welche in den Wärmeaustausch - Apparaten die zur Leitung der vom Verdampfer kommenden
Lauge dienenden Schlangenrohre (b b1) im Gegenstrom bespült, nach ihrem Austritt
aus dem Kühler gegen eine Erwärmung von aufsen her zu schützen bezw. vor ihrem Eintritt in den Verdampfer möglichst
stark vorzuwärmen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102758T | 1897-12-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102758C true DE102758C (de) | 1899-05-02 |
Family
ID=34484347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1897102758D Expired DE102758C (de) | 1897-12-01 | 1897-12-01 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102758C (de) |
-
1897
- 1897-12-01 DE DE1897102758D patent/DE102758C/de not_active Expired
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