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Abtastvorrichtung für Rohrpostanlagen Die Erfindung betrifft eine
Abtastvorrichtung mit Kontaktbürsten zur Weichensteuerung in Rohrpostanlagen durch
die fahrende, mit einstellbaren Kontaktringen versehene Rohrpostbüchse. Bekanntlich
wird vorAbfahrt derRohrpostbüehse mittels einesSchalters in der Rohrpostbüchse eine
elektrische Verbindung einzelner oder mehrerer Kontaktringe mit einem festen Kontaktring
der Rohrpostbüchse hergestellt, durch die das Ziel der Büchse gekennzeichnet ist.
Stimmt der Abstand der miteinander verbundenen Kontaktringe mit dem Abstand der
Kontaktbürsten der Abtaststelle überein, so kommt über die Kontaktbürsten und die
Kontaktringe ein Stromkreis zustande, der die Stellung der Weichen entsprechend
dem Ziel der Büchsen herbeiführt.
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Bei den bekannten Abtastvorrichtungen ist die Zahl der Kontaktbürsten
gleich der Zahl der Kontaktringe der Rohrpostbüchse, damit vor den einzelnen Weichen
oder Gruppen von Weichen immer die gleichen Abtastvorrichtungen verwendet werden
können. Da jedoch für die Stellung der Weiche, der die Abtastvorrichtung zugeordnet
ist, nur die Kontaktbürsten benötigt werden, deren Abstand voneinander gleich dem
Abstand der miteinander verbundenen Kontaktringe ist, sind eine Anzahl von Kontaktbürsten
in jeder Abtaststelle unbenutzt.
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Durch die Erfindung soll die Anzahl der Kontaktbürsten in den einzelnen
Abtastvorrichtungen auf die für die Stellung der zugeordneten Weichen notwendige
Anzahl von Kontaktbürsten herabgesetzt und gleichzeitig erreicht werden, daß für
alle Abtastvorrichtungen der Rohrpostanlage die gleichen Bauelemente für die Abtastvorrichtungen
verwendet werden können.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine sichere
Kontaktgabe zwischen Kontaktbürste und Kontaktringen der Rohrpostbüchse gewährleistet
ist. Erreicht werden diese Vorteile nach der Erfindung dadurch, daß die Kontaktbürsten
in radial zur Rohrachse gestellten Längsschlitzen eines an die Fahrrohre angeschlossenen
Isolierstoffgehäuses geführt und verstellbar befestigt sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigt Fg. 1 das Rohrschema einer Rohrpostanlage, Fig. 2 einen Längsschnitt durch
die Abtastvorrichtung, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Abtastvorrichtung und
Fig. 4 die Abtastvorrichtung in Ansicht von oben. Die Abtastvorrichtung besteht
aus einem Isolierstoff@gehäuse 1, das durch den Deckel 2 abgeschlossen ist. An den
Stirnseiten dieses Gehäuses ist das Fahrrohr 3 angeschlossen, das von der Rohrpostbüchse
4 in Pfeilrichtung durchfahren wird. Die Rohrpostbüchse 4 besitzt in bekannter Weise
einen festen Kontaktring 5 und zwei Gruppen von einstellbaren Kontaktringen K 1
und K2. Die KontaktringgruppeK1 besteht aus den Kontaktringen K 11, K 12, K 13,
während die Kontaktringgruppe K2 aus den Kontaktringen K21, K22, K23 besteht. Zwischen
beiden Kontaktringgruppen befindet sich ein fester Ring 6, der mit der Einstellmarke
7 versehen ist. Entsprechend dem gewünschten Ziel der Rohrpostbüchse werden die
Kontaktringe K 1 und K 2 auf die Marke 7 um die Rohrachse gedreht, und in dieser
Stellung ist dann eine elektrische Verbindung zwischen einem oder mehreren der Kontaktringe
K11 bis K13 und K21 bis K23 mit dem festen Kontaktring 5 hergestellt. Eine solche
Rohrpostbüchse kann daher 64 Empfangsstellen unterscheiden, da sich aus jeder Kontaktringgruppe
23 = 8 Kombinationen, d. h., im Ganzen 8 - 8 Stationen, durch die beiden Kontaktringe
K 1 und K 2 unterscheiden lassen. Derartige Rohrpostbüchsen sind seit langem bekannt,
so daß auf eine Erläuterung, wie der Schalter unter den Kontaktringen beschaffen
ist, der die Verbindung der einzelnen Kontaktringe mit dem Kontaktring 5 herstellt,
verzichtet werden kann.
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Da in der Rohrpostanlage vor jeder Weiche eine Abtastvorriehtung AU
(Fig. 1) angeordnet ist, die ermittelt, ob die durchfahrende Büchse die Weiche zur
Erreichung ihres Zieles stellt oder nicht, sind in der Abtastvorrichtung nur so
viele Kontaktbürsten erforderlich, wie Kontaktringe der Büchse in leitender Verbindung
mit dem Kontaktring 5 stehen, dessen Abstand von den eingestellten Kontaktringen
gleich dem Abstand der Kontaktbürsten ist. Angenommen, die von einem Sender S abgeschickte
Rohrpostbüchse sei für die Station B 3 bestimmt. Vor Abfahrt der Büchse ist daher
der Kontaktring K 1 auf die Ziffer 3 und der Kontaktring K2 auf B gestellt. In diesem
Fall
wäre also der Kontaktring K 13 und der Kontaktring K22 mit dem Kontaktring 5 verbunden.
Die Kontaktbürsten in der Abtastvorrichtung ATV2 müssen daher so angeordnet sein,
daß der Kontaktring 5 und der Kontaktring K22 von den Kontaktbürsten 8 und 9 gleichzeitig
berührt werden, während in der AbtastvorrichtungAV3 die Bürsten so angeordnet sind,
daß die Kontaktbürste 8 und die Kontaktbürste 10 gleichzeitig mit dem Kontaktring
5 und dem Kontaktring K13 in Berührung stehen. Die Abtastvorrichtungen Aj'2 und
AL'3 benötigen daher nur zwei Kontaktbürsten. Die vor der zur Station B6 führenden
Weiche angeordnete Abtastvorrichtung AV6 benötigt jedoch drei Kontaktbürsten, da
bei Berührung der Kontaktbürste 8 mit dem Kontaktring 5 beispielsweise die Kontaktringe
K 11 und K13 gleichzeitig mit den Kontaktbürsten 9 und 10 in Berührung stehen müssen.
Mit den drei Kontaktringen K 11,K 12,K 13 und dem festen Kontaktring 5 lassen sich
mit drei Kontaktbürsten in den Abtastvorrichtungen sechs verschiedene Stationen
unterscheiden, wobei noch eine siebente Station hinzutreten kann, wenn keiner der
Kontaktringe K 11 bis K13 mit dem Kontaktring 5 bei der Abfahrt der Büchse verbunden
wurde. Da nun zwei Gruppen von Kontaktringen K1 und K2 vorhanden sind, lassen sich
7-7 Stationen voneinander unterscheiden. Die an sich vorhandenen Kombinationsmöglichkeiten
aus den sechs Kontaktringen K 11 bis K13, K21 bis K23, die 64 Unterscheidungen ergeben,
werden durch die vorliegende Abtastvorrichtung nicht voll ausgenutzt, da in den
meisten Fällen die Unterscheidungsmöglichkeitvon 49 Stationen ausreichend ist.
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Die vorliegende Abtastvorrichtung ist daher so eingerichtet, daß zwei
oder drei Kontaktbürsten je nach Bedarf eingebaut werden können. Das Isolierstoffgehäuse
1 besitzt in seinem Oberteil einen kastenartigen Aufbau 11, dessen Boden 12, ein
wenig gewölbt, sich dem Rohrmantel des Fahrrohres anschmiegt. In diesem Boden 12
sind zur Rohrmitte radial gestellte Längsschlitze 13, 14, 15 eingearbeitet, in denen
die Kontaktbürsten 8, 9, 10 geführt und verstellbar befestigt sind, so daß sie in
die Fahrbahn der Rohrpostbüchse hineinragen und über die Kontaktringe schleifen.
Die Kontaktbürsten bestehen aus einem in dem Längsschlitz 13 bzw. 14, 15 einsetzbaren
Metallstreifen 16, der in seinem Kopf die Kontaktbürste 8 bzw. 9, 10 trägt und mit
mehreren Befestigungslöchern 17 versehen ist. Der Abstand dieser Befestigungslöcher
17 voneinander ist so gewählt, daß er dem Abstand der einzelnen Kontaktringe auf
der Rohrpostbüchse entspricht. Die Befestigungsschraube 18 wird nun in dasjenige
Befestigungsloch 17 gesetzt, durch das sich der gewünschte Abstand der Kontaktbürste
9 oder 10 von der Kontaktbürste 8 ergibt, wobei die Kontaktbürste 8 durch ihren
Metallstreifen 16 gleichfalls in Fahrtrichtung in. dem Längsschlitz einstellbar
befestigt werden kann. In den Längsschlitzen 13, 14, 15 des Gehäuses 1 lassen sich
die Metallstreifen 16 in ihrer Längsrichtung verschieben und werden durch die Befestigungsschräuben
18 in einer Rippe des Gehäuses 1 festgelegt. Um also den gewünschten Abstand der
Kontaktbürsten zueinander festzulegen, ist es nur erforderlich, den Kontaktstreifen
16 so zu verschieben, daß die Schraube 18 durch das entsprechende Befestigungsloch
17 hindurchgeführt werden kann. Am Ende des Metallstreifens 16 ist eine Lötöse 19
befestigt, an die das Anschlußkabel 20 angelötet wird. Da die Längsschlitze 13,
14, 15 ,radial zur Rohrmitte gestellt sind, wie Fig. 3 erkennen läßt, kommen auch
die Kontaktbürsten 8, 9, 10 in diese radiale Lage, so diaß sichergestellt ist, daß
die Bürsten auf der runden Büchse nicht seitlich abgleiten. Die in dem Trägerkopf
21 befestigte Bürste besteht bekanntlich aus einzelnen Drähten, über die eine oder
mehrere Spiralfedern 22 gewickelt sind. Dieses schwinigungs-fähige Gebilde erhält
beim Vorbeifahren der Büchse 4 durch den Büchsenkopf 23 einen kräftigen. Impuls,
durch den zunächst die Kontaktbürste 8 bzw. 9, 10 nach oben geschleudert wird. Da
für eine sichere Abtastung vorausgesetzt werden muß, daß die Schwingungen abgeklungen
sind, wenn die Bürste in den Bereich der abzutastenden Kontaktringe gelangt, muß
die Schwingungsbewegung der Kontaktbürste stark gedämpft werden. Hierzu dient ein
in den Schlitz 13, 14, 15 eingesetztes Formstück 24 aus Filz, das von einem Stift
25 durchdrungen ist, der in eine der Ouernuten 26 einrastet, damit das Formstück
die richtige Lage erhält, die der jeweils eingestellten Lage der Kontaktbürste entspricht.
Der Abstand der Ouernuten 26 voneinander ist daher gleich dem Abstand der -einzelnen
Befestigungslöcher 17 voneinander. Um dieses Formstück aus Filz in radialer Richtung
zur Rohrmitte festzulegen, wird der kastenartige Aufsatz 11 des Gehäuses 1 durch
den Deckel 2 abgeschlossen, der das Formstück 24 gegen den Boden des kastenartigen
Aufbaues 11 drückt. In seinem Oberteil ist daher das Formstück 24 breiter gehalten
als in seinem unteren Teil, der in den Schlitz 13 bzw. 14, 15 eindringt.
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Erwähnt sei, daß in Rohrpostanlagen mit einer größeren Anzahl von
Stationen Rohrpostbüchsen verwendet werden, die nicht sechs einstellbare Kontaktringe
K1 und K2 besitzen, sondern beispielsweise acht einstellbare Kontaktringe. In diesem
Fall müssen an manchen Stellen der Rohrpostanlage Abtastvorrichtungen verwendet
werden, die mehr als drei Kontaktbürsten besitzen. Man wird daher einen Teil der
Kontaktbürsten auf der Unterseite des Gehäuses 1 anbringen, so daß die Kontaktbürsten
an diametral gegenüberliegenden Seiten an den Kontaktringen entlang gleiten. Das
Isoherstoffgehäuse 1 wird dann mit zwei Deckeln 2 versehen, die auf gegenüberliegenden
Seiten anzeordnet sind.