DE10261716B4

DE10261716B4 - Witterungsunabhängige überbaubare Skitrasse

Info

Publication number: DE10261716B4
Application number: DE10261716A
Authority: DE
Inventors: Peter Joachim Riedel
Original assignee: Riedel Peter Joachim Dipl-Ing (fh)
Current assignee: Riedel Peter Joachim Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2002-06-11
Filing date: 2002-12-30
Publication date: 2008-05-15
Anticipated expiration: 2022-12-31
Also published as: DE20209008U1; EP1424110A1; DE10261716A1

Abstract

Bauwerk, nämlich tunnelförmig überbaute Skitrasse zum witterungsunabhängigen Betreiben von nordischem Skilanglauf, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerk einen temperierten Kühlboden (9) und darüber angeordnete Kühlelemente (14) aufweist, wobei der temperierte Kühlboden (9) eine klimatisierte Entwässerung (15) besitzt, die Kühlelemente (14) in die über dem Kühlboden (9) befindliche Bauhülle integriert sind, eine Dämmschicht (8) an den Innenflächen des Bauwerkes als vollflächige Schicht ausgebildet ist, und ein Steuersystem den temperierten Kühlboden (9) und die Kühlelemente (14) im Verhältnis zu den im Bauwerk vorhandenen Bedingungen derart steuert, daß die Konsistenz der Schneedecke über einen gewünschten Nutzungszeitraum hinweg erhalten werden kann und/oder die Struktur des Schnees entsprechend definierten Anforderungen gestaltet werden kann.

Description

Es ist bekannt, dass wintersportliche Aktivitäten zunehmend durch die veränderten klimatischen Verhältnisse behindert werden bzw. deren Durchführung im Freien unmöglich ist. Deshalb wird versucht, den alpinen Skilauf und den nordischen Langlauf witterungsunabhängig zu ermöglichen. Dies in der Weise, dass man in Bauwerken, die tunnel- oder hallenförmig ausgebildet sind, Skipisten präpariert. Dazu wird zentral oder dezentral erzeugter Kunstschnee (auch technischer Schnee) so eingebracht, dass eine gerade, ansteigende oder geneigte Bodenfläche als Skipiste entsteht. Gemäß DE 201 09 268 U1 ist bekannt, dass auf einer Bodenfläche Kühlrohre verlegt sind, die mit einem Kühlmedium gespeist werden. Damit will man erreichen, dass die aufgebrachte Schneeschicht gekühlt wird. Da das Ganze in einem wesentlichen geschlossenen thermisch isolierten Raum abläuft, soll so erreicht werden, dass eine gute Schneequalität über die gesamte Skipistenlänge gegeben ist.
Es hat sich gezeigt, dass es auf diese Weise nicht möglich ist, den künstlich erzeugten Schnee über einen längeren Zeitraum in einer gewünschten Konsistenz zu erhalten. Es ist regelmäßig festzustellen, dass eine Vereisung der Schneeschicht von der Bodenfläche her eintritt. Deshalb macht sich ein häufiges Nachbeschneien erforderlich, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Dennoch gelingt es nicht, die Konsistenz des Schnees über einen längeren Zeitraum, selbst bei gleichmäßigen Raumtemperaturverhältnissen, zu erhalten.
In der Veröffentlichung „Vaisala News", Ausgabe 148/1998, Seite 31 bis 33 ist ein Skitunnel mit einem Belüftungssystem beschrieben, das dem Tunnelinnenraum gekühlte Luft zuführt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, in Indoor-Skitrassen eine Schneefläche zu ermöglichen, die in ihrer Konsistenz über eine längere Zeit stabil gehalten werden kann, so daß die Häufigkeit des Nachbeschneiens erheblich minimiert wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine tunnelförmig überbaute Skitrasse gemäß Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein definierter Kunstschnee, der zentral oder dezentral erzeugt wurde, über einen längeren Zeitraum in seiner Konsistenz erhalten wird. Dadurch wird die Häufigkeit einer Nachbeschneiung, die wegen der hohen Energiebedarfes sehr kostenaufwendig ist, erheblich vermindert.
Außerdem bietet die erfinderische Lösung, insbesondere für den Leistungssport, die Möglichkeit, daß definierte Schneeverhältnisse bereitgestellt werden können. Dadurch ist eine Optimierung der Trainingsbedingungen zu verzeichnen.
Soll beispielsweise eine tunnelförmige Skitrasse realisiert werden, so ist dies durch kettenförmige Aneinanderreihung einzelner vorgefertigter oder monolithischer Segmente, wie sie Gegenstand der Unteransprüche sind, möglich. Es lassen sich so Steigungen, Neigungen, Kurven und Schleifen gestalten, die an vorhandene Geländeverhältnisse anpassbar sind, bzw. lassen sich entsprechende Geländeprofile nachbilden.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Es zeigen:
1 bis 4 – schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsquerschnitte des Bauwerkes, wie z. B. Skitrasse
5 – schematische Darstellung der Skitrasse
Gemäß 1 bis 4 kann das Bauwerk, in dem die Schneefläche ausgebildet werden soll, verschiedene Querschnitte haben, die als Indoor-Skihalle bzw. Indoor-Skitrasse ausgebildet sind. Diese Bauwerke können sowohl oberirdisch und/oder unterirdisch befindlich sein.
Für die Schaffung einer tunnelförmigen Skitrasse findet eine kettenförmige Aneinanderreihung einzelner vorgefertigter oder monolithischer Segmente statt, die in 1 bis 4 als Ausführungsquerschnitt dargestellt sind.
Der jeweilige Querschnitt eines solchen Bauwerkes wird durch die Seitenteile 6, die Bodenplatte 5, dem temperierten Kühlboden 9, dem Dichtelement 7 und einer vollflächigen Dämmschicht 8 gebildet, die vorzugsweise an den Innenflächen des Bauwerkes befindlich ist.
Die Bauhülle kann beispielsweise auch Versorgungsleitungen und Anordnungen für die Beschneiung 12 aufnehmen.
An bzw. in die über dem temperierten Kühlboden 9 befindlichen Bauhülle sind Kühlelemente 14 angebracht bzw. integriert.
Der temperierte Kühlboden 9 und die Kühlelemente 14 werden im Verhältnis zu den im Bauwerk vorhandenen Bedingungen über ein nicht dargestelltes Steuerungssystem so gesteuert, dass die Konsistenz der Schneedecke über einen gewünschten Nutzungszeitraum hinweg erhalten werden kann bzw. so die Struktur des Schnees entsprechend definierten Anforderungen gestaltet werden kann.
Der temperierte Kühlboden 9 weist eine klimatisierte Entwässerung 15 auf.

Claims

Bauwerk, nämlich tunnelförmig überbaute Skitrasse zum witterungsunabhängigen Betreiben von nordischem Skilanglauf, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerk einen temperierten Kühlboden (9) und darüber angeordnete Kühlelemente (14) aufweist, wobei der temperierte Kühlboden (9) eine klimatisierte Entwässerung (15) besitzt, die Kühlelemente (14) in die über dem Kühlboden (9) befindliche Bauhülle integriert sind, eine Dämmschicht (8) an den Innenflächen des Bauwerkes als vollflächige Schicht ausgebildet ist, und ein Steuersystem den temperierten Kühlboden (9) und die Kühlelemente (14) im Verhältnis zu den im Bauwerk vorhandenen Bedingungen derart steuert, daß die Konsistenz der Schneedecke über einen gewünschten Nutzungszeitraum hinweg erhalten werden kann und/oder die Struktur des Schnees entsprechend definierten Anforderungen gestaltet werden kann.
Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerk aus einer kettenförmigen Aneinanderreihung einzelner vorgefertigter oder monolithischer Segmente besteht.
Bauwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (6) zwischen den Stoßstellen der Segmente bzw. Nahtstellen ein druckbeständiges Dichtungselement (7) aufweisen.
Bauwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerk eine Einrichtung zur dezentralen Schneeerzeugung und Lagerung aufweist.
Bauwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerk eine zentrale Beschneiungsanlage (12) aufweist.
Bauwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauwerk Klimaschleusen (10) aufweist.