DE10259853B4

DE10259853B4 - Klappbarer Sitz

Info

Publication number: DE10259853B4
Application number: DE2002159853
Authority: DE
Inventors: Danny Larsen
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2002-12-20
Filing date: 2002-12-20
Publication date: 2006-04-13
Anticipated expiration: 2022-12-21
Also published as: DE10259853A1

Abstract

Klappbarer Sitz mit einem Sitzteil (9), einem Rückenteil (1), das mit dem Sitzteil (9) durch ein erstes Gelenk (8) verbunden ist, und einer Tragstruktur (13), mit der das Rückenteil (1) durch ein zweites Gelenk (2) verbunden ist und auf der das Sitzteil (9) abgestützt ist, wobei von Sitzteil (9) und Tragstruktur (13) jeweils das eine wenigstens eine Schiene und das andere ein an der wenigstens einen Schiene verschiebbares Element (12) aufweist, die das Sitzteil (9) stützen und eine Verschiebung des Sitzteils (9) in Bezug auf die Tragstruktur (13) beim Auf- und Zuklappen des Sitzes führen, wobei die Schiene und das Element (12) unterhalb des Sitzteils (9) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (10, 16) Teil des Sitzteils (9) und das an der Schiene (10, 16) verschiebbare Element (12) Teil der Tragstruktur ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen klappbaren Sitz mit einem Sitzteil, einem Rückenteil, das mit dem Sitzteil durch ein erstes Gelenk verbunden ist und einer Tragstruktur, mit der das Rückenteil durch ein zweites Gelenk verbunden ist und auf der das Sitzteil abgestützt ist, wobei von Sitzteil und Tragstruktur jeweils das eine wenigstens eine Schiene und das andere ein an der wenigstens einen Schiene verschiebbares Element aufweist, die das Sitzteil stützen und eine Ver-schiebung des Sitzteils in Bezug auf die Tragstruktur beim Auf- und Zuklappen des Sitzes führen, wobei die Schiene und das Element unterhalb des Sitzteils angeordnet sind.

Ein solcher klappbarer Sitz ist aus der DE 199 57 380 C1 bekannt. Bei diesem stützt sich das Sitzteil in dessen vorderen Bereich über in Gelenkpunkten angeschlagene Lenker an der Tragstruktur ab. Hierbei sind die unteren Enden der Lenker längsverschieblich in tragstrukturfesten Schienen geführt. Das Rückenteil weist eine über dessen Klappachse hinaus nach unten ragende Verlängerung auf. Lenker und Verlängerung sind durch ein Seil miteinander verbunden, welches durch eine im hinteren Sitzbereich angeordnete, tragstrukturfeste Führung läuft und Zug von der Verlängerung auf den Lenker vermittelt. Der Lenker ist in der Gebrauchsstellung des Sitzes vorgespannt. Beim Überführen des Rückenteils von der Gebrauchslage bei im Wesentlichen senkrecht angeordnetem Rückenteil in die nach vorne geklappte Stellung übt das Seil Zug auf den Lenker aus, so dass der Lenker verschwenkt wird und sich in der Führungsschiene nach hinten verschiebt. In der im Wesentlichen horizontal angeordneten Endschwenkstellung des Rückenteils kommt das Sitzteil, gleichfalls im Wesentlichen horizontal angeordnet und nach hinten verschoben, unter dem Rückenteil zum Liegen.

Aus der DE 100 47 742 A1 ist ein klappbarer Sitz mit einem Sitzteil, einem Rückenteil, das mit dem Sitzteil durch ein erstes Gelenk verbunden ist, und einer Tragstruktur bekannt, mit der das Rückenteil durch ein zweites Gelenk verbunden ist und auf der das Sitzteil abgestützt ist. Bei diesem bekannten klappbaren Sitz weist die Tragstruktur eine Schiene auf, auf der ein zum Sitzteil gehörender Zapfen abgestützt ist. Beim Auf- und Zuklappen des Sitzes gleitet der Zapfen an der Schiene entlang und führt so, zusammen mit den zwei Gelenken, eine Bewegung des Sitzteils, durch die dieses beim Zuklappen des Sitzes in eine versenkte Stellung gelangt, die es erlaubt, das Rückenteil in eine horizontale Stellung zu bringen.

In den Darstellungen von DE 100 47 742 , die den bekann-ten Sitz in offener bzw. halboffener Stellung zeigen, überschneiden sich die Schiene und das Sitzteil, woraus nur gefolgert werden kann, dass die Schiene nur seitlich vom Sitzteil angeordnet sein kann und der entlang der Schiene gleitende Zapfen in seitlicher Richtung über das Sitzteil vorstehen muss. Dieser bekannte Sitz ist zwar vom Aufbau her einfach, doch besteht beim Auf- und Zu klappen die Gefahr, dass Fremdkörper, insbesondere Finger oder Kleidung eines Benutzers, zwischen Schiene und Zapfen eingeklemmt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, einen einfachen klappbaren Sitz anzugeben, bei dem die Gefahr eines Unfalls beim Auf- und Zuklappen weitestgehend vermieden ist.

Die Aufgabe wird gelöst durch einen klappbaren Sitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Indem bei dem erfindungsgemäßen Sitz die Schiene und das in Bezug zu der Schiene verschiebbare Element unterhalb des Sitzteils angeordnet sind, sind sie gegen den Kontakt mit Fingern oder Kleidungsstücken eines Benutzers weitestgehend abgeschirmt, und die Gefahr eines Unfalls ist gebannt oder zumindest erheblich reduziert.

Eine zusätzliche Verbesserung der Sicherheit lässt sich erzielen, wenn das Sitzteil in seitlicher Richtung über die Schiene und das verschiebbare Element hinausreicht.

Vorzugsweise befindet sich die Achse des ersten Gelenks, die das Rückenteil und Sitzteil miteinander verbindet, in aufgeklappter Stellung des Sitzes unterhalb der Achse des zweiten Gelenks, welches beim Auf- und Zuklappen die Schwenkachse des Rückenteils definiert. Aus dieser Wahl der relativen Positionen der Achsen ergibt sich, dass – bei einem Schwenkwinkel des Rückenteils zwischen aufgeklappter und zugeklappter Position von im Allgemeinen etwas mehr als 90° – die Bewegungsamplitude des Sitzteils in horizontaler Richtung größer ist als in vertikaler, im Gegensatz zu der aus DE 100 47 742 A1 bekannten Konstruktion. Dies macht es einfacher, einen Verlauf für die die Bewegung des Sitzteils definierende Schiene festzulegen, der die Kontur des Sitzteils nicht kreuzt und infolgedes sen nicht zwangsläufig seitlich vom Sitzteil platziert werden muss.

Bei dem an der Schiene verschiebbaren Element kann es sich um einen starren Körper handeln, der beim Auf- und Zuklappen des Sitzes entlang der Schiene gleitet. Um Reibverschleiß an Schiene zu vermeiden, ist das an der Schiene verschiebbare Element vorzugsweise eine Rolle.

Die Platzierung der Schiene und des an ihr verschiebbaren Elements unterhalb des Sitzteils hat ferner den Vorteil das es eine gute Platzausnutzung erlaubt, da nicht wie bei der eingangs zitierten Konstruktion seitlich von der Sitzfläche Platz für die Schienen und Zapfen bereit gehalten werden muss. Die Schiene und das an ihr verschiebbare Element können daher eine beträchtliche Breite aufweisen oder sie können mehrfach vorhanden sein, so dass sich das Gewicht eines auf dem Sitz sitzenden Benutzers an der Schiene auf eine große Fläche verteilt. Dadurch wird es möglich, die Schiene anstatt aus Metall aus einem leicht zu verarbeitenden, preiswerten Kunststoffmaterial zu fertigen.

Wenn der erfindungsgemäße Sitz eine einzige Schiene aufweist, so ist diese aus Stabilitätsgründen vorzugsweise entlang einer Mittelebene des Sitzes orientiert. Wenn zwei Schienen vorhanden sind, so verlaufen diese beiderseits einer Mittelebene des Sitzes.

Gegenstand der Erfindung ist auch Kraftfahrzeug, in dem ein Sitz der oben beschriebenen Art eingebaut ist, insbesondere ein Kraftfahrzeug, bei dem die Rückseite des Rückenteils in zugeklappter Stellung des Sitzes horizontal ist und bündig an eine Ladefläche des Fahrzeugs anschließt.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
1 einen schematischen Schnitt durch einen klappbaren Sitz gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung, in aufgeklappter Stellung;
2 den Sitz aus 1 in zugeklappter Stellung;
3 einen Schnitt durch das Sitzteil des Sitzes aus 1 entlang der Linie III-III aus 1;
4 einen Schnitt entlang der Linie III-III gemäß einer ersten Variante;
5 einen Schnitt entlang der Linie III-III gemäß einer zweiten Variante;
6 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Sitzes in aufgeklappter Stellung;
7 eine zur Darstellung der 1 analoge Seitenansicht einer zweiten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sitzes; und
1 zeigt eine schematischen Seitenansicht einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen klappbaren Sitzes. Ein Rückenteil 1 des Sitzes ist über ein Gelenk 2 schwenkbar mit einer Tragstruktur verbunden, die durch die Karosserie eines Kraftfahrzeugs, in dem der Sitz eingebaut ist, oder starr mit dieser verbundene Teile gebildet ist. Das Gelenk 2 ist nahe am unteren Rand des Rückenteils 1, geringfügig unterhalb des Niveaus einer Ladefläche 3 angeordnet, die – nach rechts in der Fig. – sich an die Rückseite des Rückenteils 1 anschließt. Ein mit der Karosserie fest verbundenes Verriegelungselement 4 hält das Rückenteil 1 lösbar in der gezeigten Position. Das Rückenteil 1 ist im wesentlichen aufgebaut aus einer aus einem Kunststoffmaterial gespritzten starren rückwärtigen Schale 5, die die flache Rückseite des Rückenteils 1 bildet, und einem daran befestigten Polsterkörper 6.
Wie insbesondere in der perspektivischen Ansicht der 3 zu erkennen, stehen vom unteren Rand der rückwärtigen Schale 5 zwei Arme 7 schräg nach unten und nach vorne ab, die wiederum ein Gelenk 8 tragen, über das ein Sitzteil 9 schwenkbar mit dem Rückenteil 1 verbunden ist. Auch das Sitzteil 9 ist im wesentlichen ausgebaut aus einer festen unteren Schale 10 aus Kunststoff und einem in der Schale 10 montierten Polsterkörper 11. Der mittlere Bereich der Schale 10 ruht auf einer drehbaren Walze 12, die an einer Innenauskleidung 13 der Fahrgastzelle oder an von dieser verdeckten, tragfähigen Teilen der Fahrzeugkarosserie gehalten ist. Aufgrund ihrer zentralen Anordnung unter der Schale 10 trägt die Walze 12 den überwiegenden Teil des Gewichts des Sitzteils 9 bzw. einer darauf sitzenden Person. Das Gelenk 8 ist dem gegenüber allenfalls gering belastet.
Um den Sitz zuzuklappen, muss ein Benutzer lediglich das Verriegelungselement 4 lösen, dann kann er das Rückenteil 1, wie durch den großen Pfeil 14 in 1 angedeutet, nach vorn schwenken, um es flach zu legen. Wenn das Rückenteil 1 flach gelegt wird, schwenken gleichzeitig die Arme 7 nach hinten, so dass das Sitzteil 9 zurückgezogen wird. Dabei gleitet es über die Walze 12, für die ein Teil der Schale 10 als eine Schiene fungiert, auf der die Walze 12 abrollt. Aufgrund der von vorne nach hinten (nach rechts in 1) abschüssigen Form der Schiene sinkt dabei das Sitzteil 9 schräg nach unten in eine Aussparung 15, die in der Innenauskleidung 13 zwischen der Walze 12 und der Ladefläche 3 vorgesehen ist. Dieses Absinken des Sitzteils 9 erlaubt es schließlich, das Rückenteil wie in 2 gezeigt in eine horizontale Stellung zu schwenken, in der die Rückseite des Rückenteils mit der Ladefläche 3 bündig ist, so dass im Bedarfsfall der Raum über dem zusammengeklappten Sitz als zusätzliche Ladefläche genutzt werden kann.
In der in 2 gezeigten zusammengeklappten Stellung ruht der vordere Rand der Schale 10 auf der Walze 12.
3 zeigt eine erste Variante eines Schnitts durch den erfindungsgemäßen Sitz entlang der Linie III-III aus 1. Die Walze 12 erstreckt sich hier über etwa die Hälfte der Breite der Schale 10. Sie könnte auch ohne weiteres noch länger sein. Das Gewicht einer auf dem Sitz sitzenden Person verteilt sich so über eine vergleichsweise große Kontaktfläche zwischen der Schale 10 und der Walze 12, und anders als bei einer herkömmlichen Abstützung der Schale mit Hilfe von seitlich herausgeführten Zapfen sind die auf die Schale 10 wirkenden Drehmomente gering, so dass die Wandstärke der Schale 10 und damit ihr Gewicht gering gehalten werden kann. Bei dieser Variante bildet die gesamte Unterseite der Schale 10, die sich beim Auf- und Zuklappen des Sitzes über die Walze 12 hinweg bewegt, eine Schiene, die die Bewegung des Sitzteils 9 führt.
Bei der Variante der 4 ist der Boden der Schale 10 nicht im Querschnitt flach wie in 3, sondern leicht konvex. Diese Form verbessert die Stabilität der Schale 10, macht allerdings die Verwendung von zwei Walzen 12 erforderlich, deren Achsen einander der Konvexität der Schale entsprechend unter einem kleinen Winkel kreuzen. Zwei streifenförmige Zonen der Schale 10 bilden Schienen, an denen die Walzen 12 abrollen.
Bei der Variante der 5 ist der Boden der Schale wieder flach, doch ist er in der Mitte, dort wo er von der Walze 12 unterstützt ist, durch eine eine Schiene für die Walze 12 bildende Verdickungszone 16 versteift, die sich in Längsrichtung der Schale zumindest zwischen den zwei Punkten erstreckt, an denen die Walze 12 die Schale 10 im aufgeklappten bzw. zugeklappten Zustand des Sitzes berührt.
Die Verdickungszone könnte selbstverständlich auch an der Außenseite der Schale platziert sein; denkbar wäre auch, sie nicht einstückig mit der Schale auszubilden, sondern aus einen anderen, höher belastbaren Material als dem der Schale 10 vorzufertigen und an letztere anzufügen.
Diese letztere Variante ist insbesondere zweckmäßig in Verbindung mit der in 7 in Seitenansicht gezeigten Ausgestaltung. Diese unterscheidet sich von der Ausgestaltung der 1 darin, dass die Walze 12 fortgelassen ist und die Schale 10 des Sitzteils 9 unmittelbar auf der Innenauskleidung 13 aufliegt und beim Auf- und Zuklappen des Sitzes über diese hinweg gleitet.

1: Rückenteil
2: Gelenk
3: Ladefläche
4: Verriegelungselement
5: Rückenschale
6: Polsterkörper
7: Arm
8: Gelenke
9: Sitzteil
10: Schale von 9
11: Polsterkörper
12: Walze
13: Innenauskleidung
14: Pfeil
15: Aussparung
16: Verdickungszone

Claims

Klappbarer Sitz mit einem Sitzteil (9), einem Rückenteil (1), das mit dem Sitzteil (9) durch ein erstes Gelenk (8) verbunden ist, und einer Tragstruktur (13), mit der das Rückenteil (1) durch ein zweites Gelenk (2) verbunden ist und auf der das Sitzteil (9) abgestützt ist, wobei von Sitzteil (9) und Tragstruktur (13) jeweils das eine wenigstens eine Schiene und das andere ein an der wenigstens einen Schiene verschiebbares Element (12) aufweist, die das Sitzteil (9) stützen und eine Verschiebung des Sitzteils (9) in Bezug auf die Tragstruktur (13) beim Auf- und Zuklappen des Sitzes führen, wobei die Schiene und das Element (12) unterhalb des Sitzteils (9) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (10, 16) Teil des Sitzteils (9) und das an der Schiene (10, 16) verschiebbare Element (12) Teil der Tragstruktur ist.
Klappbarer Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (9) in seitlicher Richtung über die Schiene und das in Bezug auf die Schiene verschiebbare Element (12) hinausreicht.
Klappbarer Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des ersten Gelenks (8) in aufgeklappter Stellung des Sitzes unterhalb der Achse des zweiten Gelenks (2) befindet.
Klappbarer Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (9) ein Polster (11) und eine das Polster (11) unterstützende Schale (10) aufweist, und dass die Schiene (10, 16) einteilig mit der Schale ausgebildet ist.
Klappbarer Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das an der Schiene verschiebbare Element (12) eine Rolle ist.
Klappbarer Sitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Rolle (12) sich über wenigstens die Hälfte der Breite des Sitzteils (9) erstreckt.
Klappbarer Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er genau eine Schiene (16) aufweist, und dass die Schiene (16) entlang einer Mittelebene des Sitzes verläuft.
Klappbarer Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass er zwei Schienen aufweist, und dass die Schienen beiderseits einer Mittelebene des Sitzes verlaufen.