DE10258812A1

DE10258812A1 - Fahrzeugluftreifen mit Spikes zum Einsatz unter winterlichen Fahrbedingungen

Info

Publication number: DE10258812A1
Application number: DE2002158812
Authority: DE
Inventors: Inocencio Gonzalez-Diez
Original assignee: Continental AG
Current assignee: Continental Reifen Deutschland GmbH
Priority date: 2002-12-17
Filing date: 2002-12-17
Publication date: 2004-07-01

Abstract

Es wird ein Fahrzeugluftreifen mit Spikes zum Einsatz unter winterlichen Fahrbedingungen offenbart, mit einem Laufstreifen, auf welchem erhabene und voneinander getrennte Profilklötze in zwei Schulterbereichen und in einem Mittenbereich angeordnet sind, wobei die Profilklötze jeweils einen nicht-quadratischen Grundriss mit einer Längsachse aufweisen, durch welche die Profilklötze in ihrer Lage zur Umfangsrichtung des Reifens orientiert sind, wobei die Profilklötze jeweils mit wenigstens einem Spikes versehen sind, welcher aus dem Profilklotz heraussteht. Erfindungsgemäß zeichnet sich der Fahrzeugluftreifen dadurch aus, dass die Längsachsen der Profilklötze im Mittenbereich in einem Winkel von 0-5 DEG zur Umfangsrichtung verlaufen und dass die Längsachse der Profilklötze im Schulterbereich in einem Winkel von 83 bis 90 DEG zur Umfangsrichtung verlaufen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit Spikes zum Einsatz unter winterlichen Fahrbedingungen gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1.

Es sind eine Reihe derartiger Fahrzeugluftreifen bekannt, die allgemein als Spikes-Reifen bezeichnet werden. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass in Profilblöcke als Spikes bezeichnete Greifstifte eingesetzt sind, welche in der Regel aus Metall bestehen. Diese Spikes sollen sich in Schnee und insbesondere Eis einkrallen und so für die Haftung des Fahrzeugluftreifen auf winterglattem Untergrund sorgen. Ein derartiger Reifen ist beispielsweise aus der DE 1 480 991 A bekannt. Bezüglich der geometrischen Ausgestaltung der Profilblöcke ist eine Vielzahl von Ausgestaltungen vorgeschlagen und realisiert worden. Die meisten Lösungen besitzen Profilblöcke, welche rechtwinklig zur Umfangrichtung des Fahrzeugluftreifens angeordnet sind, und zwar sowohl in den Schulterblockreihen als auch in den mittleren Reihen des Laufstreifens. Es sind aber auch Lösungen bekannt, bei denen die Profilblöcke einen quadratischen oder kreisrunden Grundriss haben, so dass diese Profilelemente keine definierte Lage zur Umfangsrichtung besitzen.

Problematisch bei derartigen Spikesreifen sind insbesondere die Kräfte, die auf den Spikes beim Einlauf eines Profilklotzes in den Latsch wirken. Diese, sehr hohen Kräfte erfassen den relativ langen Hebel eines Spikes und führen letztendlich dazu, dass der Spikes aus dem Profilklotz herausbricht. Dieses seit langem bekannte Problem hat man dadurch zu lösen versucht, dass ein Spikes relativ tief in den Profilklotz eingebracht wird, wobei die Lage-Sicherung der Spikes durch vielfältige Lösungsversuche verbessert werden sollte, in dem der Fuß des Spikes besonders ausgestaltet ist oder dass der Spikes in seiner Lage durch zusätzliche Maßnahmen, wie insbesondere Kleben, gesichert werden soll. Zu letztendlich befriedigenden Ergebnissen haben bisherige Lösungsvorschläge jedoch nicht geführt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reifen der eingangs geschilderten An im Hinblick auf die Dauer der Haltbarkeit der Spikes im Profilklotz zu verbessern und ihn gleichzeitig kostengünstig herzustellen.

Diese Aufgabe wird mit einem Reifen gelöst, welcher die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.

Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass die Längsachsen der Profilklötze im Mittenbereich in einem Winkel von 0 bis 5° zur Umfangsrichtung verlaufen und dass die Längsachse der Profilklötze im Schulterbereich in einem Winkel von 83 bis 90° zur Umfangsrichtung verlaufen.

Die Aufgabe wird also auf überraschend einfache An und Weise dadurch gelöst, dass eine bestimmte Orientierung der Profilklötze vorgenommen wird. Die Profilklötze im Schulterbereich verlaufen also quer zur Umfangsrichtung, wohingegen die Profilklötze im Mittenbereich in Umfangsrichtung verlaufen. Der Erfinder hat nämlich erkannt, dass die Beweglichkeit eines Profilklotzes, insbesondere die Kippsteifigkeit, ein entscheidendes Maß für die Haltbarkeit der Spikes im Profilklotz ist. Denn die Bewegung eines Profilklotzes hängt von der Länge des Klotzes in dieser Richtung ab. Je länger der Profilklotz ist, desto niedriger ist die Bewegung des Spikes, welcher sich in diesem Profilklotz befindet. Ferner greifen Kräfte mit unterschiedlichen Richtungen auf den Mittenbereich und den Schulterbereich an. Kräfte, die auf den Schulterbereich einwirken, beispielsweise bei Kurvenfahrten, sind größtenteils quer zur Laufrichtung orientiert, während die hohen Kräfte, welche auf den Mittenbereich des Laufstreifens, etwa bei Beschleunigungen, einwirken, sind in Umfangsrichtung orientiert.

Bei praktischen Versuchen mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Fahrzeugreifen hat sich zudem als positiver Nebeneffekt gezeigt, dass ein derart ausgestalteter Fahrzeugreifen eine bessere Traktion und bessere Beschleunigungsmöglichkeiten aufweist.

Im praktischen Ausgestalten der Erfindung kann dann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Profilklotz des Mittenbereich die Form eines Fünfecks aufweist, wobei weiter vorgesehen sein kann, dass das Fünfeck Kanten ungleicher Länge aufweist, wobei eine Ecke mit der Längsachse zusammentrifft.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine Reihe von Profilblöcken des Mittenbereichs einen zickzackförmigen Verlauf aufweist, wobei in einer Weiterbildung dieser Ausgestaltung vorgesehen sein kann, dass die Profilblöcke wenigstens einer Reihe im Mittenbereich durch Stege miteinander verbunden sind.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Fahrzeugluftreifen ein Rennreifen und in einer weiteren Ausgestaltungsform ein Motorradreifen. Denn insbesondere für Eisrennreifen ist der erfindungsgemäße Fahrzeugluftreifen besonders gut geeignet. Bei Rennveranstaltungen auf Eis entstehen durch hohe Brems- und Beschleunigungskräfte entsprechend sehr hohe Belastungen der Profilklötze und der darin angeordneten Spikes. Gerade für derart extreme Bedingungen ist der erfindungsgemäße Fahrzeugluftreifen besonders gut geeignet.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in der Beschreibung und in der Zeichnung näher beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt die Aufsicht auf einen Laufstreifenausschnitte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifens.
Der in der Figur nur ausschnittsweise dargestellte Fahrzeugluftreifen 1 weist einen Laufstreifen 2 auf, welcher sich in zwei Schulterbereiche 3 und 5 und einen dazwischen liegenden Mittenbereich 4 aufgliedert. Der Laufstreifen 2 weist erhabene und voneinander getrennte Profilklötze 6 bis 9 auf. Die Profilblöcke 6 und 7 der Schulterbereiche 3 und 5 weisen eine durch schwarzen Doppelpfeil verdeutlichte Längsachse 10 auf, durch welche die Profilblöcke 6, 7 der Schulterbereiche 3, 5 quer zur Umfangsrichtung ausgerichtet sind.
Die Profilblöcke 8, 9 des Mittenbereichs 4 weisen dahingehend eine durch schwarzen Doppelpfeil verdeutlichte Längsachse 11 auf, welche in Umfangsrichtung verläuft und wodurch die Profilblöcke 8, 9 des Mittenbereichs 4 in Umfangsrichtung orientiert sind. Die Profilklötze 6 bis 9 sind jeweils mit einem nur angedeuteten Spikes 12 versehen.
Die Profilklötze 8, 9 des Mittenbereichs 4 weisen jeweils die Form eines Fünfecks mit Kanten ungleicher Länge auf, wobei eine Ecke 13, welche die Spitze eines Profilblocks 8 bzw. 9 bildet, mit der Längsachse zusammentrifft. Mehrere Profilblöcke 8; 9 sind durch Stege miteinander verbunden, wodurch diese durch Stege 14 verbundenen Profilklötze 8 eine Reihe bilden, welche insbesamt einen zickzackförmigen Verlauf hat.
Der in der Figur dargestellte erfindungsgemäße Fahrzeugluftreifen ist ein Rennreifen für Rennen auf Eis, nämlich ein Motorradreifen.

1: Fahrzeugluftreifen
2: Laufstreifen
3: Schulterbereich
4: Mittenbereich
5: Schulterbereich
6: Profilblock
7: Profilblock
8: Profilblock
9: Profilblock
10: Längsachse
11: Längsachse
12: Spikes
13: Ecke
14: Steg
15: Reihe

Claims

Fahrzeugluftreifen (1) mit Spikes (12) zum Einsatz unter winterlichen Fahrbedingungen, mit einem Laufstreifen (2), auf welchem erhabene und voneinander getrennte Profilklötze (6–9) in zwei Schulterbereichen (3, 5) und in einem Mittenbereich (4) angeordnet sind, wobei die Profilklötze (6–9) jeweils einen nichtquadratischen Grundriss mit einer Längsachse (10, 11) aufweisen, durch welche die Profilklötze (6–9) in ihrer Lage zur Umfangsrichtung des Reifens orientiert sind, wobei die Profilklötze (6–9) jeweils mit wenigstens einem Spikes (12) versehen sind, welcher aus dem Profilklotz (6–9) heraussteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen (11) der Profilklötze (8, 9) im Mittenbereich (4) in einen Winkel von 0–5° zur Umfangsrichtung verlaufen und dass die Längsachse (10) der Profilklötze (6, 7) im Schulterbereich (3, 5) in einem Winkel von 83–90° zur Umfangsrichtung verlaufen.
Fahrzeugluftreifen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Profilklotz (8, 9) des Mittenbereichs (4) die Form eines Fünfecks aufweist.
Fahrzeugluftreifen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fünfeck Kanten ungleicher Länge aufweist, wobei eine Ecke (13) mit der Längsachse (11) zusammentrifft.
Fahrzeugluftreifen (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Reihe (15) von Profilblöcken (8, 9) des Mittenbereichs (4) einen zickzackförmigen Verlauf aufweist.
Fahrzeugluftreifen (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilblöcke (8, 9) wenigstens einer Reihe (15) im Mittenbereich (4) durch Stege (14) miteinander verbunden sind.
Fahrzeugluftreifen (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spikes (12) in die Profilblöcke (6–9) eingeklebt sind.
Fahrzeugluftreifen (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spikes (12) mit einer Länge von 2–20 mm aus den Profilblöcken (6–9) herausragen.
Fahrzeugluftreifen (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugluftreifen (1) ein Rennreifen ist.
Fahrzeugluftreifen (1) nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugluftreifen (1) ein Motorradreifen ist.