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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für die Halterung
einer Platte, an zwei in der Plattenebene oder zur Plattenebene
seitlich versetzt angeordneten Tragelementen, mit wenigstens zwei
Haltern, die jeweils einen den einen Teil einer Steckverbindung
aufweisenden ersten Montageteil zur Verbindung mit dem anderen Steckverbindungsteil
an dem Tragelement und einen an der Platte angebrachten zweiten Montageteil umfassen. Die zu haltende Platte ist insbesondere
eine Glasplatte, z.B, eine Verbundglasplatte, eine mit photovoltaischen
oder thermophotovoltaischen Solarmodulen bestückte Glasplatte, vorzugsweise
aber eine lichtdurchlässige
rahmenlose und bauaufsichtlich zugelassene Solarplatte. Dabei besteht
diese Platte dem Aufbau nach aus einer Frontglasscheibe, einer amorphen
Silizium-Dünnschicht als
Stapelzellen, PVB-Folie und einem teilvorgespannten Rückglas.
Die Platten können
aber auch aus einem anderen Werkstoff, wie Faserzement, oder aus
einem Schichtstoff sein.
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Die vorzugsweise länglichen
Tragelemente können
beispielsweise Pfosten, Stützträger oder
horizontale oder geneigte Dachträger
sein.
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Zur Halterung von Glasplatten an
Pfosten sind Klemmbefestigungen bekannt, deren Halter den Glasplattenrand
umgreifen. Aus
DE 299 11 296
U1 ist auch ein Punkthalter für gelochte Glasplatten bekannt,
der mit Abstand vom Plattenrand an der Glasplatte angreift. Außerdem sind
Punkthalter bekannt mit an das Tragelement geführten Laschen, die am Tragelement
angeschweißt
oder über
einen Adapter angeschraubt werden.
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Aus
DE 100 50 260 A1 ist eine Halterungsvorrichtung
der eingangs genannten Art bekannt, bei der beide Montageteile auf
einem einteiligen Halter angeordnet sind. Dabei ist ein Halter des
die Glasplatte haltenden Halterpaares immer ein Festlager, das sich
bei der in
16 dargestellten Ausführungsform
nahe an dem nicht dargestellten gegenüberliegenden Plattenrand befindet.
Dieses Festlager ist nicht hinderlich, weil es nur darauf ankommt,
daß die übrigen Lagerstellen
durch Temperaturschwankungen bedingte geringe Verschiebungen der
Glasplatte zulassen. Nach der
16 steht
ferner die durch die Pfeile A und B gekennzeichnete Steckrichtung
senkrecht auf der Richtung, in der sich die Glasplatte in dem zusammengespannten
Halter infolge Ausdehnung und Zusammenziehung verschieben kann.
Zudem kann der Halter nicht gegenüber der Glasplatte arretiert
werden. Eine solche Arretierung widerspräche auch der Lehre von
DE 100 50 260 A1 ,
da zwecks Aufnahme von Fertigungstoleranzen und Wärmeausdehnungen
die Glasplatte eine gewisse Beweglichkeit zwischen den zusammengespannten Backen
des Halters behalten muss.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Halterung einer Platte
an zwei länglichen
Tragelementen wie z.B. Pfosten, mit zwei oder mehr Haltern zu schaffen,
bei der die Montage der Platte an den Tragelementen wesentlich vereinfacht
wird. Insbesondere sollen die Halter an der Platte vormontiert und
auch die Tragelemente so vorbereitet werden können, daß die Montagearbeit auf der
Baustelle im Vergleich zu bekannten Systemen erheblich reduziert wird.
Ferner soll die Platte zwar wieder mühelos demontiert werden können, aber
gegen Demontage durch unberufene Personen gesichert sein. Auch soll
die erfindungsgemäße Halterungsvorrichtung
bei vertikalen Pfosten wie auch bei horizontalen oder geneigten
Tragelementen, wie Dachträgern,
einsetzbar sein. Schließlich soll
die Vorrichtung der Erfindung in bevorzugter Ausführung auch
zur Erlangung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung beim Deutschen
Institut für Bautechnik
geeignet sein.
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Diese Aufgabe wird bei der eingangs
genannten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein den
ersten Montageteil umfassender Teil der Halter oder die gesamten
Halter relativ zur Platte in Steckrichtung verschiebbar und arretierbar
sind. Die Erfindung stellt ein neues Schiebe-Stecksystem dar, das
bei der einteiligen wie auch der zweiteiligen Ausführung des
Halters zur Anwendung kommt. Bei der zweiteiligen Ausführungsform
besteht der auf einer Seite der Platte angreifende Halter aus zwei
relativ zueinander um maximal einen Schiebeweg SW verschiebbaren
Teilen. Die Bildung der Steckverbindung zwischen dem ersten Montageteil
des Halters und dem Tragelement wird durch diese gegenseitige Verschiebbarkeit
der beiden Halterteile erreicht. Bei der einteiligen Ausführungsform
wird die Steckverbindung zwischen Halter und Tragelement mit Hilfe der
Verschiebbarkeit des gesamten einteiligen Halters gegenüber der
Platte erreicht. Durch das Schiebe-Stecksystem kann z.B. eine Glasplatte
mit vier vormontierten erfindungsgemäßen Haltern zwischen zwei Pfosten
mit den entsprechenden, an ihnen vormontierten Steckeinrichtungen
montiert werden. Unter der Arretierung ist die Festlegung des verschiebbaren
Halterteils bzw. Halters in einer bestimmten, aber beliebigen Position
auf dem Verschiebungsweg zu verstehen, insbesondere in der vollständig ausgeschobenen
Position, bei der die Steckverbindung maximal in Eingriff ist.
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Vorzugsweise sind die beiden Montageteile des
Halters durch einen Arm verbunden. Hierbei kann der Arm mit einem
Montageteil fest verbunden, z.B. an diesem angeformt sein und an
dem anderen Montageteil lösbar
angebracht sein, so daß nach dem
Lösen der
gegenseitigen Festlegung eine Verschiebung des Arms gegenüber diesem
Montageteil möglich
ist, wodurch z.B. die Steckverbindung in Eingriff gebracht oder
auch wieder getrennt werden kann. Bei der oben genannten einteiligen
Ausführungsform
des Halters sind beide Montageteile mit dem Arm fest verbunden.
Die für
den Eingriff und die Trennung der Steckverbindung erforderliche
Verschiebung des ersten Montageteils erfolgt dann dadurch, daß der Halter
insgesamt gegenüber
der Platte verschoben wird. Wie dies im einzelnen geschieht, wird
weiter unten näher
beschrieben.
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Vorzugsweise ist die Summe der maximalen Schiebewege
SW von zwei an verschienen Tragelementen angreifenden Haltern wenigstens
gleich der Stecktiefe ST der Steckverbindung an einem Tragelement,
2 SW ≧ ST.
Um z.B. eine Platte mit vier vormontierten erfindungsgemäßen Schiebe-Steckhaltern zwischen
zwei Pfosten anzubringen, werden die verschiebbaren Teile der Halter
bzw. die Halter insgesamt, wenn sie einteilig sind, so weit wie
möglich
eingeschoben (aufeinander zu bewegt). Dann werden die Steckverbindungen
der Halter, die sich an derselben senkrechten Plattenkante befinden,
mit den zugehörigen
Steckteilen am Pfosten hergestellt, indem die Steckzapfen in die
entsprechenden Steckfassungen maximal eingesteckt werden. Dann werden
die verschiebbaren Teile aller Halter bzw. bei einteiligen Haltern
alle Halter in ihrer Gesamtheit an beiden Kanten der Platte so weit
wie möglich
ausgeschoben (voneinander weg bewegt) und dabei die Steckverbindungen
an dem anderen Pfosten hergestellt. Durch Arretierung der Verschiebungsbewegung
in den so erreichten Extremstellungen wird diese Steckmontage fixiert.
Dies kann vorzugsweise durch Anziehen der Verschraubung von zwei
einander gegenüberliegenden
Tellern beiderseits der Platte geschehen, die Teil des zweiten Montageteils
sind.
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Während
der eine Teil der Steckverbindung auf dem ersten Montageteil des
Halters ausgebildet ist, ist der andere Teil der Steckverbindung
an einem an dem Tragelement angebrachten Adapter vorgesehen. Es
ist aber auch möglich,
daß dieser
andere Teil der Steckverbindung an dem Tragelement, z.B. dem Pfosten,
direkt ausgebildet ist. Die Steckverbindung wird gebildet einerseits
durch wenigstens einen Stecker und andererseits durch diesem Stecker
angepaßte
Steckfassung(en). Vorzugsweise stellt der an dem ersten Montageteil
ausgebildete Teil der Steckverbindung eine Steckfassung dar und
ist der andere Teil der Steckverbindung ein Stecker, der sich vorzugsweise
auf einem an dem Tragelement angeschraubten Adapter befindet.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Arm an dem (für
die Steckverbindung mit dem Tragelement eingerichteten) ersten Montageteil
angeformt, umfaßt
der zweite Montageteil einen ersten Teller mit einer Führungsnut
auf seiner Innenseite und ist der Arm in der Führungsnut verschiebbar und
arretierbar. Der Arm ist in der Führungsnut verschiebbar und
damit die Steckverbindung zwischen dem ersten Montageteil und dem
Adapter bzw. Tragelement herstellbar, wenn die Verschraubung des
zweiten Montageteils mit der Glasplatte soweit gelockert ist, daß die Verschiebungsbewegung
des Arms freigegeben ist. Zweckmäßigerweise
ist zwischen dem ersten Teller (einschließlich des Arms in seiner Führungsnut)
einerseits und der Glasplatte andererseits eine elastomere Ringscheibe
angeordnet, die bei der Verschraubung des zweiten Montageteils komprimiert
wird, wodurch der zweite Montageteil und damit der Halter insgesamt
an der Platte befestigt und zugleich der Arm in der Führungsnut
festgelegt wird. Zweckmäßigerweise
hat der Arm an seinem freien Ende ein Langloch und der erste Teller
eine in das Langloch ragende, die Verschiebung des Arms begrenzende Buchse.
Die Länge
des Langlochs bestimmt zusammen mit der Buchse den maximalen Verschiebungsweg
des ersten Montageteils.
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Bei einer geänderten Ausführungsform
kann zur Arretierung eine Hülsenmutter
in den ersten Teller eingesetzt und mit einem an oder in der Platte
befestigten, einen Gewindezapfen aufweisenden Bauteil verschraubt
sein. Diese Ausführung
kommt zur Anwendung, wenn die Platte keine Durchgangsbohrung enthält, sondern
der genannte Bauteil ein in der Platte befestigter Hinterschnittanker
oder ein an der Platte angeklebter Bauteil ist Bei einer weiteren
Ausführungsform
hat die Buchse ein Innengewinde und ist ein auf der anderen Seite
der mit einer Durchgangsbohrung versehenen Platte angreifender zweiter
Teller mit Gewindezapfen mit der Gewindebuchse verschraubt. Durch
die Verschraubung der beiden Teller wird der Halter an der Platte
befestigt und zugleich der Arm und damit das an ihm angeformte erste
Montageteil in einer bestimmten Ausschubstellung festgelegt. Durch
eine gewisse Lockerung der Verschraubung wird die Klemmung des Arms
durch die elastomere Ringscheibe soweit verringert, daß der Arm
in der Führungsnut
wieder verschiebbar ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform
umfaßt der
zweite Montageteil einen ersten Teller mit einer innenseitigen,
in Steckrichtung verlaufenden T-Nut und eine Gewindebuchse mit einem
daran angebrachten, in der T-Nut geführten Nutenstein und ist ein
zweiter, auf der anderen Seite der Platte angreifender Teller mit
Gewindezapfen durch eine Plattenbohrung hindurch mit der Gewindebuchse
verschraubt. Bei dieser Ausführungsform
ist nicht nur der Arm mit dem ersten Montageteil, sondern auch der
am Arm angebrachte erste Teller in Steckrichtung verschieblich,
wenn die Verschraubung zwischen den Tellern soweit gelöst ist,
daß die
von der elastomeren Ringscheibe zwischen Glasplatte und erstem Teller
ausgeübte
Reaktionskraft überwunden
werden kann. Der maximale Schiebeweg SW ist durch die Länge der
T-Nut und die Dimension des Nutensteins begrenzt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schiebe-Stecksystems umfaßt der zweite
Montageteil einen an der Platte angreifenden ersten Teller und einen
diesem Teller auf der anderen Seite der Platte gegenüberliegenden
zweiten Teller, der mit dem ersten Teller durch eine Langlochbohrung
hindurch verschraubt ist, die sich in der Platte in Steckrichtung
erstreckt. Bei dieser Ausführung ist
der Halter insgesamt nach entsprechender Lockerung der Verschraubung
in Steckrichtung hin und her verschiebbar, so daß die Steckverbindungen zunächst an
dem einen Tragelement und dann durch Ausschieben der Halter in den
Langlöchern
an dem anderen Tragelement in Eingriff gebracht werden können. Der
hierbei verfügbare
maximale Schiebeweg SW jedes Halters wird durch die Länge des Langlochs
in der Platte bestimmt, die zweckmäßig durch eine Langloch-Glasschutzbuchse
ausgekleidet ist. Auch hier wird die Verschiebungsposition des Halters
dadurch arretiert und entarretiert, daß man die Verschraubung anzieht
bzw. ausreichend lockert.
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Schließlich kann der Arm bei einer
weiteren Ausführungsform
aus zwei teleskopierbaren Armteilen bestehen, die in allen Ausziehstellungen
arretierbar sind. Auch hierdurch kann der erste Montageteil soweit
verschoben werden, daß dadurch
die Steckverbindung hergestellt bzw. getrennt wird.
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Nach der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist zwischen der Platte und dem zweiten Montageteil und ggfs. dem Arm
wenigstens eine elastomere Ringscheibe angeordnet. Die Ringscheibe
zwischen der Platte und den Tellern schützt nicht nur die Platte vor
Beschädigung durch
Kontakt mit dem metallischen zweiten Montageteil, sondern bewirkt
durch die bei genügender Kompression
ausgeübte
Reaktionskraft die Festlegung der verschiebbaren Teile. Außerdem ermöglichen
die elastomeren Ringscheiben eine begrenzte Schwenkbarkeit des ersten
Montageteils um kleine Winkel, so daß hierdurch Toleranzen in der
gegenseitigen Positionierung der beiden Teile der Steckverbindung
kompensiert werden können.
Darüber
hinaus kann auch der einen Steckteil tragende Adapter z.B. durch
eine elastomere Scheibe an dem Tragelement montiert sein, so daß auch von
dieser Seite Toleranzen ausgeglichen werden können.
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Das erfindungsgemäße Schiebe-Stecksystem kommt
bei Haltern zum Einsatz, dessen zweiter Montageteil mit Abstand
vom Plattenrand an der Platte angreift. Dieser zweite Montageteil
stellt einen Punkthalter dar, der eine Durchbohrung der Platte (mit
Tellern auf beiden Seiten der Platte), eine einseitige Ausnehmung
der Platte (zur Befestigung eines Hinterschnittankers) oder keine
Schwächung
der Platte (wenn der zweite Montageteil auf die Platte aufgeklebt
ist) erfordert.
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Die Erfindung wird nachfolgend an
Hand der Zeichnung in mehreren Ausführungsformen näher beschrieben.
Es zeigen
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1 die
Ansicht einer durch vier erfindungsgemäße Halter zwischen zwei Pfosten
gehaltenen Glasplatte;
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2 bis 5 Darstellungen von vier
aufeinander folgenden Schritten der Montage einer Platte zwischen
zwei vertikalen Pfosten mit Halter nach dem Schiebe-Stecksystem
der Erfindung;
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6 eine
erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Halters
im Schnitt, wobei das zugehörige
Tragelement nur teilweise schematisch dargestellt ist;
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7 eine
zweite Ausführungsform
des Halters ähnlich
wie in 6, jedoch mit
geänderter
Anbringung an der Platte;
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8 eine
dritte Ausführungsform ähnlich der
in 6, jedoch bei geänderter
Montage an der Platte;
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9 eine
vierte Ausführungsform
des Halters ähnlich
wie in 6, jedoch mit
geänderter
Anbringung an der Platte;
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10 einen
Schnitt nach der Linie X-X der 9;
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11 eine
fünfte
Ausführungsform
der Vorrichtung zur Halterung einer Platte;
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12 eine
Aufsicht des in 11 gezeigten
Halters ohne Glasplatte und Gegenteller in Richtung des Pfeils P:
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13 eine
sechste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Halterungsvorrichtung
für vorgesetzte
Plattenmontage;
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14 eine
siebente Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Halterungsvorrichtung;
und
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15 ein
Tragelement mit zwei montierten Haltern ähnlich dem der 13 für
zwei Glasplatten, die Teil einer Dachfläche sind.
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1 zeigt
einen Teil einer Balkonbrüstung mit
zwei Pfosten 6, an denen mit Hilfe eines oberen Halterpaares 2 und
eines unteren Halterpaares 2 eine Glasplatte 1 montiert
ist. Die Pfosten 6 sind auf der Oberseite einer Bodenplatte 20 angebracht
und tragen an ihren oberen Enden einen Handlauf 21.
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Die 2 bis 5 zeigen den oberen Teil
der Glasplatte 1 von 1 in
vergrößertem Maßstab. Der
Abstand der Halter 2 ist in diesen Figuren dadurch verkürzt dargestellt,
daß der
mittlere Teil der Platte 1 herausgeschnitten ist und diese
Schnittunterbrechung der Platte als doppelte strichpunktierte Mitellinie 22 der
Platte dargestellt ist.
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Die Mittellinie zwischen den beiden
Pfosten 6 ist durch die gestrichelte Linie 23 gekennzeichnet. Die 2 bis 5 dienen zur Erläuterung einer bevorzugten Ausführungsform
der Schiebe-Steckmethode der Erfindung. Diese Ausführungsform
des Systems, bei der der maximale Schiebeweg SW des Halters kleiner
als die Stecktiefe ST ist, erfordert bei der Montage der Platte
außer
den Schiebebewegungen der Halter auch eine Verschiebung der Platte,
wie nachfolgend erläutert
wird. Bei einer anderen Ausführung des
Systems ist der Schiebeweg SW gleich oder größer als die Stecktiefe ST,
Alle diese Ausführungen des
Schiebe-Stecksystems können
mit den verschiedenen Ausführungsformen
des Halters realisiert werden, die weiter unten näher beschrieben
werden.
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Der in den Darstellungen des Erfindungsprinzips
in den 2 bis 5 benutzte Halter entspricht der
in den 6 oder 7 gezeigten Ausführungsform, bei
der der Arm 4 relativ zu dem Teller des zweiten Montageteils 3 verschiebbar
ist. Zu weiteren Einzelheiten dieser Ausführungsform des Halters wird
auf die Beschreibung zu den 7 und 8 verwiesen.
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Die 2 bis 5 zeigen nur den oberen Teil der
an die Pfosten 6 zu montierenden Platte 1 mit
nur einem Halter 2 an jedem Pfosten. Auf die Darstellung des
Plattenunterteils mit einem zweiten Halter 2 an jedem Pfosten
wurde verzichtet, weil der untere Halter in gleicher Weise wie der
dargestellte obere Halter bewegt wird. Nach 2 ist die zu montierende Platte 1 zwischen
den Pfosten 6 so platziert, daß die Schwenkachsen 2a der Halter 2 die gemeinsame Steckachse 17 der
Zapfen 16a beider Adapter 16 schneiden.
Dabei sind die Arme 4 mit den Montageteilen 5 weitestmöglich eingeschoben,
so daß die Arme 4 in
ihrer geringsmöglichen
Länge in
der Abbildung sichtbar sind. Der Arm 4 mit seinem ersten Montageteil 5 des
linken Halters ist in die Steckachse 17 eingeschwenkt,
während
der rechte Halter 2 aus der Steckachse 17 herausgeschwenkt
ist. Die Platte 1 ist um den Schiebeweg SW nach rechts
verschoben, wie aus dem gegenseitigen Abstand der Mittellinie 22 der
Platte 1 und der Mittellinie 23 zwischen den Pfosten 6 ersichtlich
ist.
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Nun wird gemäß 3 die Platte 1 um den zweifachen Schiebeweg
SW nach links verschoben, wobei die Steckfassung des ersten Montageteils 5 des
linken Halters 2 vollständig
auf den Steckzapfen 16a des Adapters 16 an
dem linken Pfosten auffährt. Anschließend wird
der rechte Halter 2 in die Steckachse 17 geschwenkt,
wie dargestellt, so daß auch die
rechte Steckverbindung in Eingriff gebracht werden kann.
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In dem in 4 dargestellten nächsten Schritt wird an dem
linken Halter der den Montageteil 5 tragende Arm 4 um
den Schiebeweg SW ausgeschoben, wobei die Platte 1 zwangsläufig um
den Schiebeweg SW nach rechts verschoben wird, so daß die beiden
Mittellinien 22 und 23 etwa zusammenfallen. Dabei
schiebt sich die Steckfassung des Montageteils 5 des rechten
Halters 2 um den Schiebeweg SW (= der halben Stecktiefe
ST) auf den Steckzapfen 16a , wie
in 4 gezeigt.
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Im letzten Schritt wird dann nach 5 auch der Arm 4 des
rechten Halters um den Schiebeweg SW ausgeschoben, wodurch die Steckverbindung am
rechten Pfosten in der ganzen Stecktiefe in Eingriff kommt. In dieser
Endstellung befindet sich die Platte 1 auch in der Mitte
zwischen den Pfosten 6. Als letzter Schritt werden die
Halter 2 in dieser Position arretiert, bei der dargestellten
Ausführungsform
Anziehen der Hülsenmuttern 9,
so daß die
Arme 4 in den Montageteilen 3 nicht mehr beweglich
sind.
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Zur Demontage der Platte laufen die
geschilderten Arbeitsgänge
rückwärts, d.h.
in der Reihenfolge von 5 bis 2 ab. Diese Ausführungsform des
Schiebe-Stecksystems bietet eine hohe Sicherheit gegen Demontage
der Platte durch unberufene Personen. Zur Abnahme der Platte müssten, nicht nur
die Montageteile 3 gelöst
und die Arme 4 eingeschoben werden, sondern die Platte 1 müsste dann noch
zu dem einen Pfosten hin verschoben werden, womit der in 3 gezeigte Stand erreicht
würde,
bei dem die Platte 1 immer noch einseitig am linken Pfosten
gehalten würde.
Erst nach dem Wegschwenken der rechten Halter gemäß 2 könnten auch die Steckverbindungen
am linken Pfosten getrennt werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schiebe-Stecksystems ist
der Schiebeweg SW des Halters gleich oder größer als die Stecktiefe der
Steckverbindung. In diesem Falle ist die Montage wesentlich einfacher,
da nach Platzierung der Platte in der Mitte zwischen den Pfosten 6 und
Einschwenken der gänzlich
eingeschobenen Halter in die Steckachse 17 (wie in 2 links gezeigt) die Montageteile 5 aller
Halter 2 ohne weiteres und gleichzeitig auf die Steckzapfen 16a der Adapter 16 vollständig aufgeschoben
werden können,
worauf die Halter durch Anziehen der Hülsenmuttern 9 arretiert
werden. Diese leichtere Montierbarkeit wird durch den längeren Schiebeweg
SW im Halter erkauft.
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6 zeigt
eine Ausführungsform
des Halters, bei dem der den ersten Montageteil 5 tragende Arm 4 relativ
zu dem mit dem Gegenteller 10 verschraubten zweiten Montageteil 3 verschiebbar
ist. Der den zweiten Montageteil 3 bildende Teller hat
innenseitig eine zu dem Tragelement 6 hin offene Längsnut 31 , in welcher der Arm 4 verschiebbar
geführt
ist.
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Der Arm 4 hat nahe seinem
freien Ende ein Langloch 4',
und der tellerförmige
Montageteil 3 hat innenseitig eine angeformte Gewindebuchse 3', die das Langloch 4' durchstößt und auch
die Bohrung 1d der Glasplatte 1 größtenteils
durchragt und dort von einer Glasschutzbuchse 13 umgeben
ist. Die Glasplatte ist in diesem Falle eine mit Solarmodulen bestückte Glasplatte.
Zwischen dieser Platte und dem Montageteil 3 mit dem darin
verschieblichen Arm 4 liegt eine elastomere Ringscheibe 7,
die den direkten Kontakt zwischen den Metallteilen 3, 4 und
der Glasplatte 1 verhindert und bei ausreichender Klemmung auch
den Arm 4 in der Nut 3i festklemmt.
Ein Gegenteller 10 mit einem axialen Gewindezapfen 11 ist
unter Zwischenlage einer zweiten elastomeren Ringscheibe 7 in
die Gewindebuchse 3' eingeschraubt. Bei
ausreichendem Anziehen des Gegentellers 10 reicht die Klemmung
der Ringscheibe 7 aus, um den Arm 4 in der Nut 3i festzulegen. Der mittels Schraube 8 an
einem Pfosten 6 angeschraubte Adapter 16 hat einen
zapfenartigen Stecker 16a , der
mit der Steckfassung 5a des ersten
Montageteils vollständig
in Eingriff ist. Durch weiteres Einschieben des Arms 4 in
die Nut 3i und Zurückziehen
der Platte 1 von dem Pfosten 6 kann die Steckverbindung 5a , 16a vollständig getrennt
werden. Die Steckverbindung kann im Eingriff durch eine Schraube 15 (gestrichelt
angedeutet) zusätzlich
gesichert werden.
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Bei der in 7 gezeigten Ausführungsform ist an der Glasplatte 1 mittels
Klebeschicht 26 ein plattenförmiges Bauteil 12 angebracht,
das einen axialen Gewindezapfen 12a trägt. Der
tellerartige zweite Montageteil 3 des Halters hat ebenso
wie bei der Ausführung
nach 6 eine Gewindebuchse 3' in der Nut 3i , in der der Arm 4 mit Langloch 4' geführt ist. Das
Bauteil 12 ist von einem elastomeren Ring 7 umgeben,
der zwischen der Platte 1 und dem Montageteil 3 mit
Arm 4 komprimiert ist und die Klebeschicht abdichtet. Der
Montageteil 3 hat eine axiale Senkbohrung, in die eine
Hülsenmutter 9 eingesetzt
und mit dem Gewindezapfen 12a verschraubt
ist. Hierbei kann der Arm 4 auch unter Mitwirkung des elastomeren
Rings 7 in seiner Lage in der Nut 3i festgeklemmt werden.
Der Adapter 16 unterscheidet sich bei dieser Ausführungsform
und den Ausführungsformen
der 8 und 9 nicht von dem Adapter in 6.
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Die in 8 gezeigte
Ausführungsform
des Halters ähnelt
weitgehend der Ausführungsform nach 7. Die Verbundsicherheitsglasplatte 1 hat aber
in der vorderen Scheibe 1b eine
hinterschnittene Aussparung 27, an die sich in der hinteren
Scheibe 1a eine zylindrische Bohrung 29 anschließt. Ein
Hinterschnittanker 28 liegt mit seinem Kopf 28a in der Aussparung 27 und
ist gegen Herausziehen verspannt. Sein Bolzen durchstößt die zylindrische
Bohrung 29 unter Zwischenlage einer Glasschutzbuchse 13 und ist
in eine Senkkopfhülsenmutter 9 eingeschraubt. Zwischen
dem Montageteil 3 und dem darin verschieblichen Arm 4 einerseits
und der Scheibe 1a liegt wiederum
eine elastomere Ringscheibe 7, durch deren Kompression
der Arm 4 in dem zweiten Montageteil 3 festgelegt
werden kann.
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Die in den 9 und 10 gezeigte
Ausführung
entspricht der in 6 dargestellten
Ausführung,
wobei jedoch der außen
auf der Platte 1 aufliegende Gegenteller 10 durch
einen Senkkopf 14 ersetzt ist, der unter Zwischenlage eines
Glasschutzrings 14' aus
Kunststoff oder Aluminium gänzlich
in der Glasbohrung 1d liegt. Der
Gewindebolzen 11 des Senkkopfes ist in die Gewindebuchse 3' des zweiten Montageteils 3 soweit
eingeschraubt, daß die
elastomere Ringscheibe 7 wie bei den Ausführungsformen nach
den 6 und 8 komprimiert wird, so daß der Arm 4 in
der Nut 31 festgelegt wird.
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Die Ausführungsform nach 11 unterscheidet sich von
der nach 6 im wesentlichen dadurch,
daß der
Halter 2 einteilig ist und in dem zweiten Montageteil 3 eine
Nut 3g enthalten ist, die in Richtung
des Arms 4 verläuft
und beidendig begrenzt ist. Eine Abdeckplatte 24 mit Längsschlitz 24a deckt die Nut 3g unter
Bildung eines T-förmigen
Nutquerschnitts ab und ist durch Schrauben 25 (siehe 12) auf dem Montageteil 3 befestigt.
Anstelle der angeformten Gewindebuchse 3' ist eine Gewindebuchse 9 vorgesehen,
die unterseitig einen Gewindezapfen 9b mit
einem Nutenstein 9c hat, der in
der T-Nut 3g verschiebbar ist.
Zwischen dem zweiten Montageteil 3 und der Verbundsicherheitsglasplatte 1 liegt
wiederum eine elastomere Ringscheibe. Durch Einschrauben des Tellers 10 mit
dem Gewindebolzen 11 in die Gewindebuchse 9 wird der Nutenstein 9c gegen die Abdeckplatte 24 gezogen
und dadurch die Verschiebbarkeit des Halters 2 relativ
zu der Platte 1 bzw, dem Nutenstein 9c gesperrt.
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Auch bei der Ausführungsform nach 13 ist der Halter 2 einteilig,
d.h. der Arm 4 ist mit dem zweiten Montageteil 3 starr
verbunden. Der Gegenteller 10 ist mit seinem Gewindezapfen 11 unter
Zwischenlage von elastomeren Ringscheiben 7 in die angeformte
Gewindebuchse 3' des
zweiten Montageteils eingeschraubt. Die Verschiebbarkeit des Halters 2 gegenüber der
Platte 1 wird dadurch erreicht, daß in der Platte 1 ein
Langloch 1e vorgesehen ist. Das
Langloch ist durch eine Langloch-Glasschutzbuchse 13 ausgekleidet,
in die die Gewindebuchse 3' hineinragt.
Der Halter 2 ist nach entsprechender Lockerung des Gegentellers 10 relativ
zu der Platte 1 verschiebbar, wobei eine Schraubendruckfeder 30 vorgesehen
ist, die dem Halter 2 eine in Steckrichtung gerichtete
Vorspannung verleiht. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der erste Montageteil 5 von
der Platte 1 weg abgewinkelt, so daß der Halter für die vorgesetzte
Montage einsetzbar ist. 13 zeigt
den Halter 2 in einer Zwischenstellung, in der die Steckfassung 5a nur teilweise mit dem Steckzapfen 16a in Eingriff ist.
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14 zeigt
wieder einen zweiteiligen Halter mit Teleskoparm 4, 4a , dessen erster Montageteil 5 einen
Steckzapfen 5b trägt, der
in eine Steckfassung 6a eines Doppel-T-Trägers eingesteckt
werden kann. Der teleskopierbare Arm 4, 4a erlaubt
eine Schiebeweite SW, die gleich oder größer als die Stecktiefe ist oder
die bevorzugt gleich der halben Stecktiefe ST oder zwischen der
halben und der ganzen Stecktiefe ST liegt. Der Arretierung der Ausfahrstellung
des Arms ist durch die Madenschraube 4b möglich. Zwischen
den beiden Armteilen 4 und 4a kann
eine Schraubendruckfeder (nicht dargestellt) angeordnet sein, die
den beweglichen Armteil 4a in Steckrichtung vorspannt.
Im übrigen
ist der Halter 2 für
zwischengesetzte und vorgesetzte Montage einsetzbar. Hierzu braucht
nur der bewegliche Teil 4a des
Arms oder der Halter insgesamt um seine Längsachse um 180° gedreht
zu werden. Im übrigen
entspricht der Halter im wesentlichen der Ausführungsform nach 6.
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15 zeigt
die Halterung von zwei Platten 1 eines Glasdaches mit Haltern
nach der in 13 gezeigten
Ausführungsform
mit Langlöchern 1e in den Glasplatten, wobei jedoch die
Feder 30 weggelassen ist. Die Fuge zwischen den Glasplatten
ist durch ein elastomeres Profil 31 abgedichtet.
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Die Steckverbindung besteht bei den
beschriebenen Ausführungsformen
des Halters überwiegend
aus einem zylindrischen Steckzapfen, der in eine entsprechend zylindrische
Steckfassung eingreift. Es können
aber auch andere Steckverbindungen zum Einsatz kommen, die beispielsweise
einen nicht-kreisrunden Steckerquerschnitt haben und/ oder mehrere
Steckerzapfen und Steckfassungen haben. Der Vorteil einer Steckverbindung
mit einem zylindrischen Steckzapfen und einer zylindrischen Fassung
besteht darin, daß die
Platte schwenkbar ist, wenn die Steckverbindungen von nur zwei Haltern
auf derselben Steckachse in Eingriff sind. Dies ist bei der Montage
der Platte von Vorteil, weil z.B, das untere Halterpaar in Eingriff
gebracht werden kann, wenn das obere Halterpaar schon in Eingriff
ist. Außerdem
lassen sich Platten, insbesondere mit Solarmodulen bestückte Platten
mit zwei solchen Haltern, die nicht im Bereich der Plattenecken
(wie in 1), sondern
an der Mittellinie (gestrichelte Linie in 1) angreifen, schwenkbar aufhängen. Dadurch
kann die Neigung einer Solarplatte den tageszeitlichen und/oder
jahreszeitlichen Änderungen
des Sonneneinstrahlungswinkels nachgeführt werden.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Schiebe-Stecksystems
zur Plattenmontage liegen in einer erheblichen Verringerung des
auf der Baustelle zu erbringenden Montageaufwands und in der Sicherheit gegen
Demontage durch unbefugte Personen.