-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Messung und Bestimmung von Ladungsträgerströmen und davon ableitbaren Größen in ionen-
und plasmagestützten
Prozessen, insbesondere für
industrielle Beschichtungsanlagen sowie ein Verfahren zur Messung
und Bestimmung von Ladungsträgerströmen und
davon ableitbaren Größen mit
der Vorrichtung.
-
Die Charakterisierung von jeweils
in Ionen- und Plasmaprozessen vorliegenden Bedingungen wird im Stand
der Technik mit Massenspektrometern, Langmuir-Sonden und Faraday-Auffängern und/oder mittels
optischer Spektroskopie vorgenommen. Eine Zusammenstellung der Möglichkeiten
ist in der Veröffentlichung
Georg N. Strauss, "Charakterisierung
des Plasmas in ionen- und plasmaunterstützten PVD-Prozessen", Galvanotechnik
9/2000, 2586 (2000) offenbart. Dabei interessieren Ionenart, Ionisierungsgrad,
Ionendichten und Plasmapotentiale.
-
In industriellen Beschichtungsanlagen
sind massenspektrometrische Messungen mit einem Plasmamonitorsystem
insbesondere über
große
Flächen
und räumlich
ausgedehnte Gebiete kaum durchführbar
oder nur mit großem
einbautechnischem und zeitlichem Aufwand. Während eines Beschichtungsvorganges
in der industriellen Fertigung sind Messungen mit einem Massenspektrometer nicht
möglich. Ähnlich schwierig
bis unmöglich
sind Messungen während
des industriellen Beschichtungsvorganges mit Langmuir-Sondensystemen.
-
Bei der Herstellung von optischen
Beschichtungen werden häufig
oder überwiegend
die elektrischen Schichtmaterialien verwendet, die wegen ihrer elektrisch
isolierenden Eigenschaften derartige Messungen noch erschweren.
-
Für
eine gute Qualität
der in Beschichtungsverfahren herzustellenden Schichten, die z.B.
durch eine gute Haftung, eine optimale Morphologie, durch für die gesamte
Charge gleiche mechanische Spannungen, gleiche Dichte und gleichen
Brechwerten sowie gleich geringe optische Restabsorption in dielektrischen
Schichten gegeben ist, ist ein über
die ganze Fläche
einer Charge gleichmäßiger Energieeintrag
wichtig. Die genau Einstellung der Parameter des Beschichtungsvorganges
für ökonomische
Chargengrößen bei
Plasma- und Ionenprozessen ist zeitaufwendig und unerwünschte Veränderungen
sind meist erst am anfallenden Beschichtungsausschuss erkennbar.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Vorrichtung zur Messung und Bestimmung von Ladungsträgerströmen und/oder
davon ableitbaren Größen in Ionen-
und plasmagestützten
Prozessen, insbesondere für
industrielle Beschichtungsanlagen zu schaffen, die eine Online-Messung
von Ladungsträgerströmen, insbesondere
Ionenströmen
gestatten, wobei gleichzeitig an räumlich unterschiedlichen Positionen
in der Prozesskammer eine Messung möglich sein soll und wobei die
zu verwendenden Messsensoren einen kompakten Aufbau, sowie eine kostengünstige Herstellung
gewährleisten
sollen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der unabhängigen
Ansprüche
gelöst.
-
Dadurch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
mindestens einen als Faraday-Auffänger ausgebildeten Sensor aufweist,
der mit einer Auswerte- und Steuereinrichtung zur Bestimmung des Ladungsträgerstroms
und/oder davon abgeleiteten Größen verbunden
ist, wobei der Sensor eine Messelektrode und vor die Messelektrode
angeordnete Gitter zur Steuerung der auf die Messelektrode aufzutreffenden
Ladungsträger
aufweist und modular derart aufgebaut ist, dass die Gitter und Messelektrode
in Form eines Stacks über
Abstandselemente als eine Messeinsatzeinheit zusammengefügt sind,
die in einem an einer Stirnseite offenen Gehäuse aus vakuumverträglichem
Material aufgenommen ist, kann eine Messung auch bei laufenden Prozessen
durchgeführt
werden, da der kleine, kompakte Aufbau des mindestens einen Sensors
eine äußerst geringe
Störung
des zu untersuchenden Prozessplasmas verursacht. Aufgrund des modularen
Aufbaus ist ein einfacher Wechsel des Messeinsatzes z.B. nach dielektrischer
Belegung des bzw. der Gitters) bei Verwendung in Beschichtungsprozessen
mit dielektrischen Schichten möglich.
Es können
einfache und zuverlässige
Parametereinstellungen vorgenommen werden und es gibt schnelle Kontrollmöglichkeiten
einmal eingestellter Plasmaparameter unter Produktionsbedingungen.
Es können
mehrere Sensoren zur gleichzeitigen und automatisierten Messung
an räumlich
unterschiedlichen Positionen in der Prozesskammer angeschlossen
werden und die Ionenströme
in Abhängigkeit
verschiedener Prozessparameter gemessen werden. Die Sensormodule
können anstelle
des Substrats eingebaut werden und bieten somit die Möglichkeit
der Prozessanalyse aus Sicht der Substrate während eines typischen Produktionsprozesses.
-
Durch die in den weiteren Ansprüchen angegebenen
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich.
-
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Systems liegt
in der automatischen Ermittlung und Darstellung von Prozessplasmadaten
(Ionenströmen,
Ionenenergien) industriell eingesetzter Beschichtungsprozesse ohne
den laufenden Beschichtungsprozess zu beeinflussen. Dabei ist es
möglich,
das Prozessplasma so zu charakterisieren, wie es sich auch in einem
Beschichtungsprozess ohne eingebautem Messsystem darstellen würde. Die
Aufnahme der Messwerte kann über
eine digitale mehrkanalige Messdatenerfassung, Steuerung des Messablaufs
durch ein PC-Programm, das die Adaption des Messsystems an den zu
untersuchenden Beschichtungsprozess erlaubt, durchgeführt werden.
In der Auswerte- und Steuereinrichtung sind Mittel zur Auswertung
und grafischen Darstellung der Plasmadaten integriert. Die Sensoren
nach dem Prinzip der Faraday-Auffänger sind
modular aufgebaut, so dass die Eintrittsapertur und/oder die Messeinsätze problemlos
und einfach getauscht werden können,
insbesondere bei zu großer
dielektrischer Belegung. Aufgrund des einfachen Aufbaus der Vorrichtung
und eines automatisierten Messvorganges ist die Bedienbarkeit auch
durch nichtwissenschaftliches Personal möglich.
-
Durch die Kompaktheit und die kleinen
geometrischen Abmessungen der Sensoren und der daraus folgenden
Einbaumöglichkeit
an den Substratpositionen bzw. in der Dampfverteilungsblende kommt es
zu keinen Störungen
des laufenden Prozessplasmas, somit ist eine Messung während einer
laufenden Beschichtungscharge möglich
und der Ist-Zustand eines Prozesses kann ermittelt werden. Es wird somit
ein Abbild eines funktionierenden Prozessablaufs erstellt, wobei
die Referenzdaten dann bei fehlerhaften Prozessabläufen, bei
Prozessumstellungen bzw. zu Servicezwecken als Vergleich herangezogen werden
können.
Aufgrund des Mehrkanalsystems kann gleichzeitig an verschiedenen
Position in der Vakuumkammer gemessen werden und eine Plasma- bzw.
Ionenverteilung der Quelle ermittelt werden. Dies ist vor allem
hinsichtlich der Verteilung in der Substratebene von Interesse,
weil unterschiedliche Plasmaeigenschaften (Ionenstrom, Ionenenergie)
direkten Einfluss auf die erzielten Schichteigenschaften, wie z.B.
Dichte, Brechwert, Stress und Absorption aufweisen.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist eine Aufnahme eines Konditionierungsprozesses in dielektrische Beschichtungsprozesse
möglich.
Bei diesen Beschichtungsprozessen müssen Verkleidungsbleche einer
Beschichtungsanlage in regelmäßigen Abständen gereinigt
werden, wodurch sie elektrisch leitend werden, was sich massiv auf Eigenschaften
der Plasmaquelle auswirkt. Vor dem eigentlichen Beschichtungschargen
muss somit ein Mehrprozess gefahren werden, bis die Verkleidungsbleche
wieder dielektrisch belegt und somit isolierend sind und die eigentliche
Prozesssituation wieder gegeben ist (Konditionierung). Wann dieser
Zustand für
einen bestimmten Beschichtungsprozess erreicht ist, kann mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgezeichnet und analysiert werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen
-
1 eine
schematische Darstellung einer Vakuumkammer mit Substrathalter und
Plasmaerzeugungsvorrichtung,
-
2 eine
Unteransicht des Substrathalters mit Verteilungsblech,
-
3 ein
Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Messvorrichtung,
-
4 eine
schematische Schnittansicht eines bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verwendeten Sensors als Faraday-Auffänger,
-
5 eine
Vorderansicht des Sensors nach 4 ohne
Schutzgitter,
-
6 ein
Beispiel einer Anzeige bei einer Prozessüberwachung,
-
7 ein
Diagramm der räumlichen
Verteilung der Ionenströme
eines APS-Ar-Prozesses bei unterschiedlichen Biasspannungen, wobei
vier Sensoren von der Substrathalterachse nach außen an dem
Substrathalter angeordnet sind,
-
8 ein
Diagramm der Ionenströme
in APS-Ar-Plasma als Funktion der an das Bremsgitter angelegten
Bremsspannung URPD bei drei verschiedenen Biasspannungen, und
-
9 ein
Diagramm der Ionenhäufigkeit
in APS-Ar-Plasma
in Abhängigkeit
von der Bremsspannung für
drei verschiedene Biasspannungen.
-
In 1 ist
schematisch eine Vakuumkammer dargestellt, wie sie bei ionen- und
plasmaunterstützten
Beschichtungsprozessen verwendet wird. Dabei ist ein Substrathalter 1 vorgesehen,
in dem oder auf dem eine Mehrzahl von Substraten 2 aufgenommen
ist, die zu beschichten sind, beispielsweise handelt es sich bei
den Substraten 2 um optische Gläser. Der Substrathalter 1 ist
gleichfalls in 2 von
unten mit den angesetzten Substraten 2 zu sehen. Der Substrathalter 1 liegt üblicherweise
auf einer Vorspannung, der sogenannten Biasspannung. In bestimmten
Ausführungsformen
kann der Substrathalter 1 zur Vergleichmäßigung der
Schichten rotieren, was durch den Pfeil 3 angedeutet ist.
Weiterhin ist in der Kammer eine Gaszuführung 4 vorgesehen,
durch die z.B. Algengas in die Vakuumkammer eingeleitet wird. In
bekannter Weise ist das Verdampfungsmaterial als Target 5 gleichfalls
in der Vakuumkammer aufgenommen, bei einem dielektrischen Material
handelt es sich um SiO2, Ta2O5, TiO2, Al2O3 usw.. Zwischen
Substrathalter und Gaszufuhr 4 bzw. Target 5 entsteht
während
des Beschichtungsprozesses eine Plasmawolke, die die Ladungsträger enthält. Zur besseren
Verteilung der Ladungsträger
bzw. der Beschichtungsmaterialpartikel über die Fläche des Substrathalters 1 ist
eine Verteilungsblende 7 unterhalb des Substrathalters 1 fest
angeordnet. Die in 1 und 2 beschriebene Beschichtungsvorrichtung
ist allgemein bekannt und die Beschreibung wird daher nicht weiter
vertieft.
-
Zur Messung von Ionenströmen in Abhängigkeit
verschiedener Parameter des Beschichtungsprozesses weist die Messvorrichtung
ein oder mehrere Sensoren auf, die als Faraday-Auffänger oder Faraday-Cup
ausgebildet ist und von denen aus Ausführungsform in den 4 und 5 dargestellt ist. Diese Sensoren 8,
die an unterschiedlichen Stellen in der Verdampfungskammer der Beschichtungsvorrichtung
angeordnet sein können,
in 2 sind sie beispielsweise
in dem Verteilungsblech 7 vorgesehen, sind entsprechend 3 mit einer Empfängereinheit 9 verbunden,
die ihrerseits mit einem Computer 10, vorzugsweise einem
Personal-Computer mit
Anzeige 11 verbunden ist. Der PC dient als Steuer- und
Auswerteeinrichtung und beinhaltet entsprechende Softwareprogramme.
Die Funktionsweise der in 3 dargestellten
Messvorrichtung wird weiter unten näher beschrieben.
-
Der Sensor 8 ist entsprechend 4 als kleines kompaktes
Sensormodul ausgebildet und weist eine Messelektrode 12,
die als elektrisch leitende Platte ausgebildet ist, ein Rückhaltegitter 13,
ein Bremsgitter 14 und ein Massegitter 15 auf.
Dabei liegt das Massegitter 15 auf Masse, das Bremsspannungsgitter 14 liegt
auf einer variablen Spannung UAPG, z.B.
zwischen 0 und 250 V, das Rückhaltegitter liegt
auf einer negativen Spannung, z.B. –30 V, die ausreicht, damit
während
des Messvorganges aus der Messplatte austre tende Ionen wieder auf
die Messelektrode 12 zurückgeleitet werden, und zwischen
der Messelektrode und Masse ist ein Strommessinstrument geschaltet.
Die Spannungsversorgung ist in dem Schaltungsbaustein 9 nach 3 enthalten. Die Messelektrode 12 und
die Gitter 13, 14, 15 sind in einem Stapel
oder Stack hintereinander geschaltet, wobei zwischen ihnen Abstandselemente 16 vorhanden
sind, die isolierend sind und die den notwendigen Abstand zwischen
den Gittern 13 bis 15 und der Messelektrode 12 herstellen.
-
In einer Realisierung können beispielsweise die
Abstandshalter 16 als mit Schlitzen versehene Steckwände aus
isolierenden Material ausgebildet sein, in die Randbereiche der
Gitter eingesteckt werden können.
Abstandshalter 16 und Messelektrode 12 sowie die
Gitter 13 bis 15 sind mit einem Flansch 17 aus
elektrisch isolierendem Material, z.B. formschlüssig verbunden, wobei in den
Flansch 17 elektrische Anschlüsse 18 für die elektrische
Verbindung mit den Messelektroden 12 und den Gittern 14 eingesetzt
sind. Die elektrische Verbindung ist hier nicht mehr dargestellt.
Die Gitter 13 bis 15 und die Messelektrode 12 sowie
die Abstandselemente 16, die gegebenenfalls mit Abschlussflansch 17 bilden
einen Messeinsatz, der in ein Gehäuse 19, z.B. ein zylindrisches
Rohrstück
aus einem vakuumverträglichen Material,
z.B. Edelstahl eingesetzt wird, wobei Rohr 19 und Flansch 17 z.B.
durch Schrauben miteinander verbunden werden. An der dem Flansch 17 entgegengesetzten
Stirnfläche
ist ein mit einer Apertur 20, z.B. mit einer Öffnung von
20 mm versehener Deckel 21 vorgesehen, der gleichfalls
mit dem Rohrstück 19 verbunden
ist. Gegebenenfalls kann die Apertur 20 mit einem Schutzgitter 22 abgedeckt
sein.
-
Ein solcher, in 4 beschriebener Sensor hat sehr kleine
Abmessungen, beispielsweise sind die Außenabmessungen hinsichtlich
der Höhe
etwa 40 mm und hinsichtlich des Durchmessers gleichfalls 40 mm.
In 5 ist das Sensormodul 8 von
der Stirnseite mit der Apertur 20 zu erkennen.
-
Wie erwähnt, können ein oder mehrere Sensormodule 8 in
die Vakuumkammer entsprechend 1 und 2 eingesetzt werden. Während der
Beschichtung treffen positive Ionen auf die Messelektrode 12 und
es werden Elektronen von Masse zur Messelektrode 12 gezogen,
um mit den Ionen zu rekombinieren und die Spannung zwischen Messelektrode und
Masse abzubauen. Mit dem zwischen Masse und Messelektrode 12 geschalteten
Strommessinstrument kann der Ionenstrom über den äquivalenten Elektronenstrom
gemessen werden. Daraus kann dann mit dem in der Einfallsrichtung
der Ionen definierten Fläche
der Messelektrode die Ionenstromdichte bestimmt werden.
-
Durch Veränderung der Brems- oder Gittergegenspannung
URPD, die am Bremsgitter 14 anliegt, kann
eine Aufnahme der Ionenströme
als Funktion der kinetischen Energie der Ionen vorgenommen werden.
Dabei kann dies automatisch geschehen, wenn die Bremsspannung automatisch,
d.h. gesteuert, verändert
wird. Die so ermittelten Daten geben Auskunft über die Größe des Ionenstroms bei einer bestimmten
Ionenenergie. Durch Ableitung des Ionenstroms nach der Energie ((dI/dU)
wird die sogenannte Ionenhäufigkeit
als ein Maß für die Anzahl
der einfallenden Ionen in einem bestimmten Energieintervall erhalten.
Die Steuerung der Messvorrichtung wird über den Computer 10 mit
der Anzeigeeinheit 11 durchgeführt, wobei auf der Anzeige
oder dem Bildschirm 11 eine grafischer Benutzeroberfläche angezeigt
wird. Auf dieser grafischen Benutzeroberfläche kann der Benutzer die Parameter
der Beschichtungsanordnung, die Anzahl von Sensoren, sowie die Messintervalle
eingeben. Nach dem automatischen Durchlauf einer Messung bzw. der
Messung an der Mehrzahl von Sensoren wird der ermittelte Kurvenverlauf
der Ionenhäufigkeit
aus den gemessenen Ionenströmen
grafisch dargestellt. Die Messdaten werden in einem Datenfall gespeichert
und stehen einer weiteren Verarbeitung zur Verfügung. So kann beispielsweise
der Prozess einer Beschichtung überwacht
werden, indem entsprechend 6 die
Ionenhäufigkeiten
von einem als einwandfrei arbeitenden Beschichtungsprozess gespeichert
werden. Dann können
Toleranzbereiche bestimmt werden, z.B. die in 6 gestrichelt dargestellten Bereiche.
Im Normalbetrieb liegen die Kurven in diesen Toleranzbereichen.
Sollte es während
des Beschichtungsvorganges zu Über-
bzw. Unterschreitungen der die Toleranzbereiche definierenden energieabhängigen Grenzwerte
kommen, deutet dies auf eine Fehlfunktion der Ionenquelle hin. In 6 stellt die Abszisse die
Bremsspannung dar, während
die Ordinate die Ionenhäufigkeit
bestimmt.
-
In 7 ist
das Ergebnis eines weiteren Anwendungsbeispiels gezeigt. Dabei sind
entsprechend 2 mehrere
Sensormodule 8 zur gleichzeitigen Messung der Ionenströme an unterschiedlichen Stellen
des Substrathalters 1 in etwa einer Reihe von der Substrathalterachse
bis zum Rand angeordnet. Es sollt die räumliche Verteilung der Ionenströme eines
APS-Ar-Prozesses
(Advanced Plasma Source) ermittelt. Dabei ist auf der Abszisse die
Position des jeweiligen Sensormoduls bezogen auf die innerste Position,
d.h. die Substrathalterachse aufgetragen, während auf der Ordinate die
Ionenstromverteilung in Prozent zu finden ist. Dabei wurde bei drei
verschiedenen Biasspannungen, nämlich
80 V, 120 V und 140 V in der Vakuumkammer gemessen. Die Messwerte sind
durch Dreiecke, Kreise und Vierecke in 7 gekennzeichnet. Die weiteren Messbedingungen sind
in der Figur aufgezeichnet.
-
In 8 und 9 sind die Ergebnisse der Messung
der Ionenströme
in einem APS-Ar-Plasma in Abhängigkeit
von prozessbestimmenden Parametern, wie der Biasspannung, dargestellt.
Die Sensoren sind in der Substratkalotte anstelle von Substraten
eingesetzt und liefern somit Ionenströme, wie sie auch auf den zu
beschichtenden Substraten auftreffen. Dies ermöglicht eine Analyse des Beschichtungsplasma
aus Sicht der Substrate ohne den Beschichtungsvorgang zu stören.
-
In 8 ist
der Ionenstrom in Abhängigkeit von
der Bremsspannung und in 9 die
Ionenhäufigkeit
in Abhängigkeit
von der Bremsspannung dargestellt.
-
Trotz des einfachen Messprinzips
und der einfach zu bedienenden Messvorrichtung lassen sich zuverlässige, qualitative
Aussagen über
die Energieverteilung aller Ionen im Plasma treffen, wie sie sonst,
allerdings massenselektiv, nur mit sehr aufwendigen und teuren Messsystemen,
wie z.B. Massenspektrometern erzielt werden können.