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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Installation von Kabeln, insbesondere in Zugangsstellen aufweisenden
Kanälen
oder Rohren für
Flüssigkeiten,
beispielsweise Abwässer,
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. 7. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zur Installation von Kabeln gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
12.
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Kabel werden dort, wo ein begehbares
oder auch nicht begehbares Kanal- oder Rohrsystem vorhanden sind,
bevorzugt im Kanal- oder Rohrsystem verlegt. Das üblicherweise
unterirdische Kanal- oder Rohrsystem dient normalerweise zum Transport
von Fluiden, und zwar insbesondere Abwasser, Regenwasser bzw. Mischwasser,
aber auch Gasen. Die Verlegung von Kabeln in solchen Kanal- oder
Rohrsystemen hat den Vorteil, dass die Kabel nicht im Erdreich verlegt
werden müssen,
was in der Regel das Aufbrechen und Wiederverschließen von
Straßen,
Gehwegen oder dergleichen erfordert. Die Verlegung von Kabeln in
Kanal- und Rohrleitungsstrecken ist billiger als die. Verlegung
der Kabel im Erdreich. Deswegen erfolgt dort, wo es möglich ist,
die Verlegung von Kabeln in unterirdischen Kanal- oder Rohrleitungsnetzen.
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Damit die Kabel die Begehbarkeit
der Kanäle oder
Rohre nicht stören
und auch die Strömung
des Fluids, insbesondere Abwasser, nicht beinträchtigen, werden die Kabel im
oberen Bereich, beispielsweise Decken, durch den Kanal oder das
Rohr geführt.
Damit sich eine Befestigung der Kabel unter einem oberen Bereich
des Kanals oder des Rohrs erübrigt,
die bei nicht begehbaren Kanälen
und insbesondere Rohren wegen der Installation durch Roboter auch überhaupt
nicht möglich
ist, werden die Kabel durch Spannung unter der Decke des Kanals
oder am oberen Bereich des Rohrs gehalten. Die Kabel werden an Stellen,
an denen sie durch Zugangsstellen in den Kanal oder das Rohr geführt und
auch aus dem Kanal oder Rohr herausgeführt werden, abgefangen. Diese
Abfangung erfolgt bisher so, dass eine Zugkräfte aufnehmende Bewehrung oder
Armierung des Kabels an sich in den Bereichen der Zugangsstellen des
Kanals bzw. des Rohrs befindlichen Abfangungen gespannt und befestigt
wird. Dazu muss die metallische Armierung des Kabels an den Abfangstellen freigelegt
werden. Diese freigelegten Endbereiche der Armierung und insbesondere
auch die Übergänge der
freigelegten Armierung in das Kabelinnere führt zu einer Korrosion. Diese
Korrosion schreitet insbesondere in Abwasserkanälen und -rohren besonders rasch
fort, weil hier ein besonders korrosives Umfeld herrscht, insbesondere
wenn im Abwasser aggressives Gas entsteht. Die Folge dieser Korrosion
ist, dass die Abfangung im Laufe der Zeit nicht mehr hält und das
Kabel sich im Inneren des Kanals oder Rohrs absenkt bis in das im
Kanal oder Rohr transportierte Fluid, insbesondere Abwasser. Das Kabel
ist dann durch den ständigen
Kontakt mit dem Abwasser oder dergleichen besonders gefährdet. Insbesondere
besteht die Gefahr, dass beim Begehen des Kanals oder bei Reinigungsarbeiten
das auf den Boden abgesunkene Kabel beschädigt wird.
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Ausgehend vom Vorstehenden liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur einfachen und dauerhaften Installation von Kabeln in Kanälen oder
Rohren zum Transport von Flüssigkeiten,
insbesondere Abwässern,
zu schaffen.
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Ein Verfahren zur Lösung dieser
Aufgabe weist die Maßnahmen
des Anspruchs 1 auf. Dadurch, dass das jeweilige Kabel vorzugsweise
an seiner äußeren Ummantelung
mindestens reibschlüssig im
gespannten Zustand gehalten wird, kann das Kabel abgefangen werden,
ohne dass dazu die zugfeste Einlage bzw. Bewehrung des Kabels an
der Stelle der Abfangung freigelegt werden muss. Das Kabel bleibt also
in den Bereichen der Abfangung geschlossen. Da die äußere Ummantelung
des Kabels auch dazu dient, das Kabel vor äußeren Einflüssen, insbesondere den Eintritt
von Flüssigkeit,
und somit vor Korrosion zu schützen,
wird die Korrosionsgefahr des Kabels an der Stelle der jeweiligen
Abfangung beseitigt. Das reibschlüssige Abfangen des Kabels erfolgt
so, dass das Kabel durch eine Halterung an der Abfangstelle nicht
hindurchrutschen kann und dadurch stets gespannt bleibt, wodurch
es möglich
ist, das Kabel unter der Decke eines Kanals oder im oberen Bereich eines
Rohrs ohne nennenswerten Durchhang zu halten, und zwar dauerhaft.
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Vorzugsweise werden gegenüberliegende Bereiche,
insbesondere gegenüberliegende
Endbereiche oder Enden des jeweiligen Kabels im Bereich unterschiedlicher
Zugangsstellen zum Kanal oder zum Rohr jeweils mindestens reibschlüssig gehalten. Dadurch
ist gewährleistet,
dass das jeweilige Kabel abschnittsweise an den Zugangsstellen zum
Kanal bzw. zum Rohr korrosionsgeschützt stramm gehalten werden
kann.
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Ein weiteres Verfahren zur Lösung der
eingangs genannten Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 7 auf.
Demnach werden die zur Zugabfangung freigelegten Zugstränge des
Kabels mit einem Korrosionsschutz versehen. Vorzugsweise wird auch
jede Übergangsstelle
zwischen den freigelegten Zugsträngen
und dem noch eine Ummantelung aufweisenden Kabel ebenso mit einem
Korrosionsschutz versehen. Dadurch sind die Zugstränge und
auch die Übergangsstellen
im Bereich jeder Abfangung des Kabels vor Korrosionen geschützt. Die Beseitigung
der Ummantelung des Kabels im Bereich jeder Zugabfangung wird durch
den nachträglich
wieder aufgebrachten Korrosionsschutz durch das erfindungsgemäße Verfahren
praktisch wieder rückgängig gemacht.
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Der Korrosionsschutz der freigelegten Zugstränge zur
Bildung der zugaufnehmenden Armierung des Kabels wird nach dem Spannen
des Kabels und dem Befestigen desselben an den Zugabfangungen aufgebracht.
Der Korrosionsschutz kann gebildet sein aus einem klebebandähnlichen
Wickel aus einem elastischen, flüssigkeitsdichten
Material, beispielsweise Kunststoff, Gummi oder ähnlichen Materialien. Es ist
aber auch denkbar, den Korrosionsschutz aus einem fließfähig gemachten
Kunststoff oder dergleichen zu bilden, der nach der Aufbringung
sich verfestigt und eine flüssigkeitsdichte Schicht
um die zuvor freigelegte Armierung und die Übergangsstellen zum Kabel bildet.
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Für
die erfindungsgemäßen Verfahren
eignen sich besonders Kabel, die vorzugsweise mehrere elektrische
und/oder optische Leiter und mindestens eine zugfeste Armierung
aus vorzugsweise mehreren metallischen Zugsträngen aufweisen, wobei die Kabel
außen
von einer mindestens wasserdichten Umhüllung oder Ummantelung umgeben wird.
Die im Kabel integrierten Zugstränge
der Armierung oder Bewehrung nehmen dabei die Zugkräfte auf,
die erforderlich sind, um das Kabel auf Dauer gespannt unter der
Decke des Kanals oder einem oberen Abschnitt eines Rohrs zu halten.
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Eine Vorrichtung zur Lösung der
eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 12 auf.
Diese Vorrichtung ist speziell zur Installation von Kabeln ausgebildet,
die durch Kanäle bzw.
Rohre geführt
und hier unter Zugspannung gehalten sind. Zur Aufrechterhaltung
der Zugspannung sind die Kabel der Kabelabschnitte in ihren Endbereichen
abgefangen. Erfindungsgemäß weist
die Vorrichtung mehrere an einem gemeinsamen Rahmen gelagerte Kabelscheiben
auf. Die Kabelscheiben ermöglichen
es, eines oder auch mehrere durch Kanäle oder Rohre geführte Kabel
reibschlüssig
an der jeweiligen Vorrichtung zu befestigen, indem Bereiche, insbesondere
Endbereiche der Kabel, um vorzugsweise mehrere Kabelscheiben herumgewickelt
werden. Die Kabelscheiben wirken dadurch wie eine Bremse (vergleichbar
mit einer Seilbremse), die die Kabel an ihren Enden mindestens reibschlüssig hält. Die
Vorrichtung hat dadurch die Funktion eines Abfangpollers.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Vorrichtung sind dem Rahmen mehrere Gruppen aus vorzugsweise jeweils
mehreren Kabelscheiben zugeordnet. Die Kabelscheiben jeder Gruppe
liegen auf einer gemeinsamen Längsmittelachse.
Die Längsmittelachsen
unterschiedlicher Gruppen mehrerer Kabelscheiben wiederum verlaufen
parallel zueinander, und zwar vorzugsweise senkrecht zu einer Wandung
einer Zugangsstelle, beispielsweise eines Kanalschachts. Durch die
mehreren Gruppen von Kabelscheiben kann das jeweilige Kabel seilartig
im Verlauf einer Acht oder mehrerer Achten so oft um die Kabelscheiben
herumgeschlungen werden, dass die dadurch auf den Endbereich des
Kabels ausgeübte
Reibkraft zwischen den Kabelscheiben und die äußere Ummantelung des Kabels
dieses unter Spannung hält,
ohne dass das Kabel über
die Kabelscheiben und somit durch die Vorrichtung rutscht.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung
der Vorrichtung sind die Kabelscheiben fest und unverdrehbar am
Rahmen befestigt. Hierdurch können sich
die Kabelscheiben bei gespanntem Kabel nicht drehen und dadurch
die Kabelenden reibschlüssig festhalten.
Es. ist aber auch eine Ausführungsform der
Vorrichtung denkbar, bei der die Kabelscheiben sowohl drehbar als
auch unverdrehbar arretierbar sind. Bei dieser Vorrichtung ist es
möglich,
das jeweilige Kabel vor dem Spannen schon um die entsprechende Anzahl
von Kabelscheiben herumzulegen und danach das Kabel strammzuziehen,
wobei sich die Kabelscheiben mitdrehen. Nachdem das Kabel gespannt
ist, werden die Kabelscheiben unverdrehbar am Rahmen der Vorrichtung
arretiert, wodurch sie das jeweilige Kabel, insbesondere den jeweiligen Endbereich
desselben, reibschlüssig
halten.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines Teils einer unterirdischen Kabelstrecke,
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2 eine
Vorrichtung zur Installation eines Kabels der unterirdischen Kabelstrecke
der 1 in einer Seitenansicht,
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3 die
Vorrichtung der 2 in
einer um 90° gedrehten
Seitenansicht, und
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4 eine
schematische Darstellung einer alternativen unterirdischen Kabelstrecke.
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Die gezeigten Ausführungsbeispiele
beziehen sich auf die unterirdische Installation eines Kabels 10.
Das Kabel 10 ist dazu im Wesentlichen in einem Kanalsystem 11 installiert,
das zum Beispiel zur Ableitung von Abwasser und gegebenenfalls Regenwasser
dient. Das Kanalsystem 11 verläuft unterirdisch unter der
Erdoberflächen 12.
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In den 1 und 4 ist exemplarisch ein Teil des
Kanalsystems 11 gezeigt. Dieses verfügt über einen mit Abstand unterhalb
der Erdoberfläche 12 verlaufenden
Kanal 13 und als Zugangsstellen zum Kanal 13 dienende
Kanalschächte 14.
In den 1 und 4 sind aus Gründen der
Vereinfachung nur zwei Kanalschächte 14 gezeigt.
Jeder Kanalschacht 14 verbindet den Kanal 13 mit
der Erdoberfläche 12.
An der Erdober fläche 12 sind
die Kanalschächte 14 durch
einen in den 1 und 4 nicht näher dargestellten Kanaldeckel
verschlossen. Durch Wegnehmen der Kanaldeckel lassen sich die Kanalschächte 14 öffnen. Dadurch
sind die Kanalschächte 14 auch
zum Installieren des Kabels 10 von der Erdoberfläche 12 zugänglich.
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Das Kabel 10 wird unter
einer Decke 15 des Kanals 13 entlanggeführt. Gehalten
wird das Kabel 10 unter oder in der Nähe der Decke 15 des
Kanals 13, indem das Kabel 10, und zwar mindestens
die unter der Decke 15 entlanglaufenden Kabelabschnitte 16 desselben,
unter Spannung strammgezogen werden. Die Spannung der Kabelabschnitte 16 wird
in den Bereichen der Kanalschächte 14 erzeugt.
Falls die Kanalschächte 14 in
Bereichen des Kanalsystems 11 relativ große Abstände zueinander
aufweisen, wodurch ein langer Kabelabschnitt nicht allein so stramm
gezogen werden kann, dass ein Minimaldurchhang des Kabelabschnitts
nicht eingehalten werden kann und die Gefahr besteht, dass der Kabelabschnitt
in der Mitte so weit durchhängt,
dass er in das im Kanal 13 entlangströmende Abwasser 17 gelangen
kann, wird gegebenenfalls an mindestens einer Stelle das Kabel 10 zusätzlich abgestützt, beispielsweise
durch sogenannte Partliner. Gegebenenfalls kann bei begehbaren Kanälen 13 das
Kabel 10 durch andere übliche
Befestigungselemente, beispielsweise Kabelschellen, unter der Decke 15 des Kanals 13 befestigt
werden.
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In den Kanalschächten 14 wird jeweils
eine zwischen zwei benachbarten Kabelabschnitten 16 sich
befindende Kabelbucht 18 hochgeführt. Die Kabelbucht 18 ist
an zwei vorzugsweise gleich ausgebildeten Abfangstellen 19 im
oberen Bereich des jeweiligen Kanalschachts 14 gehalten.
An jeder Abfangstelle 19 wird ein Ende eines Kabelabschnitts 16 mit einem
in den Kanalschacht 14 hochlaufenden Kabelstrang 20 auf
Zug gebracht, also gespannt, und unter Aufrechterhaltung des Zugs
gehalten. Die Kabelbucht 18 weist zwischen dem in jedem
Kanalschacht 14 hochlaufenden und in diesem herunterlaufenden Kabelstrang 20 einen
die Kabelstränge 20 verbindenden
Kabelwickel 21 auf, der eine gewisse Überlänge des Kabels 10 aufnimmt
und dazu eine oder auch mehrere Windungen aufweisen kann.
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In den 1 und 4 ist exemplarisch ein Kabelanschluss
für ein
Haus 23 dargestellt. Hier ist entweder ein Ende des Kabels 10 oder – wie in
den 1 und 4 gezeigt – ein Abzweigkabel 24 zum Haus 23 geführt. Das
Abzweigkabel 24 ist über
eine wasserdichte und korrosionsbeständige Kabelmuffe 25 im
Bereich des Kabelwickels 21 im Kanalschacht 14 vom
Kabel 10 abgezweigt.
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Dort, wo die Kanalschächte 14 vom
Kanal 13 abzweigen, verfügt die Decke 15 über eine
Kante 26. Damit an dieser Kante 26 das Kabel 10 nicht
beschädigt
wird, insbesondere die Ummantelung 27 sich an der Kante 26 nicht
aufreiben kann, sind hier Gleitbögen 28 vorgesehen.
Jedem Kanalschacht 14 sind zwei gegenüberliegende Gleitbögen 28 aus
vorzugsweise Kunststoff zugeordnet, und zwar so, dass die beiden
mit der Kabelbucht 18 im jeweiligen Kanalschacht 14 hochgeführten Kabelabschnitte 16 beim Hochführen in
den Kanalschacht 14 so um die Gleitbögen 28 herum verlaufen,
dass die Kabelabschnitte 16 bzw. die Kabelstränge 20 nicht
an den Kanten 26 zwischen dem Kanal 13 und dem
jeweiligen Kanalschacht 14 reiben können, aber das Kabel 10 auch
in den Bereichen der Gleitbögen 28 dicht
unter der Decke 15 des Kanals 13 entlanggeführt wird.
Die Gleitbögen 28 sind
außerdem
so bemessen, dass das Kabel 10 um die Kanten 26 mit
einem solchen Biegeradius herumgeführt wird, der größer ist
als der geringst zulässige
Biegeradius des Kabels 10.
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Die Abfangung des Kabels 10 an
den Abfangstellen 19 im Bereich der Kabelbuchten 18 in
den Kanalschächten 14 erfolgt
erfindungsgemäß in besonderer
Weise ausschließlich
oder zumindest größtenteils
reibschlüssig.
Dazu wird die in den 2 und 3 gezeigte erfindungsgemäße Vorrichtung
verwendet, die hier als Abfangpoller 29 ausgebildet ist.
Die Abfangpoller 29 an allen Abfangstellen 19 sind
gleichermaßen
ausgebildet. Der in den 2 und 3 detailliert gezeigte Abfangpoller 29 verfügt über einen im
Wesentlichen starren Rahmen 30. Am Rahmen 30 sind
im gezeigten Ausführungsbeispiel
unverdrehbar mehrere gleiche Kabelscheiben 31 gelagert.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind zwei Gruppen aus mehreren Kabelscheiben 31, und zwar
hier jeweils zehn Kabelscheiben 31 am Rahmen 30 angeordnet. Alle
Kabelscheiben 31 der jeweiligen Gruppe liegen auf einer
gemeinsamen Längsmittelachse 32.
Die Längsmittelachse 32 der
unterschiedlichen Gruppen aus jeweils zehn Kabelscheiben 31 verlaufen
parallel zueinander, und zwar senkrecht zu einer aufrechten Wandung 33 des
jeweiligen Kanalschachts 14. Jede Kabelscheibe 31 weist
eine umlaufende Rille 34 auf, die über einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt verfügt. Der
Radius der jeweiligen Rille 34 entspricht mindestens dem
halben Durchmesser des Kabels 10; ist vorzugsweise etwas
größer bemessen.
Der jeweilige Abfangpoller 29 ist mit dem Rahmen 30 ortsfest
an der Wandung 33 des Kanalschachts 14 befestigt,
und zwar vorzugsweise durch Schrauben.
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Die Abfangpoller 29 sind
rostfrei ausgebildet. Dazu kann der Rahmen 30 aus verzinktem
oder rostfreiem Stahl (Edelstahl) gebildet sein. Die Kabelscheiben 31 sind
auch aus rostfreiem Stahl, insbesondere rostfreiem Edelstahl, oder
Kunststoff hergestellt. Alle Schrauben zum Verbinden der Kabelscheiben 31 mit
dem Rahmen 30 und zum Befestigen des Abfangpollers 29 an
der jeweiligen Wandung 33 eines Kanalschachts 14 sind
ebenfalls aus rostfreiem Material, insbesondere rostfreiem Stahl,
gebildet.
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An der Stelle einzelner zusammengesetzter Kabelscheiben 31 ist
es auch denkbar, alle Kabelscheiben 31 einer Gruppe einstückig aus
einem zylindrischen Materialblock zu bilden, in den eine entsprechende
Anzahl nebeneinander liegender umlaufender Rillen 34 eingeschnitten
ist.
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Die Installation des Kabels 10 unter
Zuhilfenahme der Abfangpoller 29 geschieht folgendermaßen:
Das
Kabel 10 wird zunächst
durch den Kanal 13 gezogen. In den Kanalschächten 14 werden
die Gleitbögen 28 und
die Abfangpoller 29 befestigt. Im Bereich jedes Kanalschachts 14 wird
eine Kabelbucht 18 gebildet, indem zwischen zwei Kabelabschnitten 16 im
Bereich jedes Kanalschachts 14 zwei etwa parallel verlaufende
Kabelstränge 20 im
Kanalschacht 14 hochgezogen werden. Eine gewissen Überlänge des
Kabels 10 wird im Kabelwickel 21 untergebracht, der
sich hinter bzw. oberhalb der Abfangstellen 19 befindet
und dadurch im Wesentlichen lastfrei ist.
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Nachdem das Kabel 10 im
Kanal 13 verlegt ist und die Kabelbuchten 18 in
die Kabelschächte 14 gezogen
sind, wird das Kabel 10, und zwar die etwa horizontalen
Kabelabschnitte 16 und die etwa senkrechten Kabelstränge 20 der
jeweiligen Kabelbucht 18 stramm gezogen. Dabei gelangen
die Kabelabschnitte 18 unter die Decke 15 des
Kanals 13, wie es in der 1 dargestellt
ist. Das gespannte Kabel 10 wird in den Bereichen der Kabelstränge 20 mehrfach um
die Kabelscheiben 31 jedes Abfangpollers 29 herumgelegt.
Vorzugsweise wird das Kabel 10 abwechselnd um Kabelscheiben 31 unterschiedlicher
Gruppen nach Art einer "Acht" herumgelegt. Je
nachdem, wie groß die
anzufallende Zugkraft des Kabels 10 ist, wird das Kabel 10 in
mehreren "Achten" um die Kabelscheiben 31 unterschiedlicher
Gruppen herumgelegt. Durch das mehrfache Herumlegen eines Abschnitts
des Kabels 10 um die Kabelscheiben 31 wird das
Kabel 10 an der jeweiligen Abfangstelle 10 reibschlüssig vom
Abfangpoller 29 gehalten, und zwar nach Art einer Sellbremse.
Vorzugsweise wird das Kabel 10 auf der im Wesentlichen
zugfreien Seite hinter dem Abfangpoller 29, also im Bereich
des Kabelwickels 21, auf der letzen Kabelscheibe 31 oder auch
am Rahmen 30 des Abfangpollers 29 bzw. der Wandung 33 des
Kanalschachts 14 fixiert, beispielsweise durch eine Kabelschelle,
damit die im Wesentlichen zugfreie Seite des Kabels 10 nicht
ungewollt von der Kabelscheibe 31 rutschen kann und ein
gewisser Gegenzug erhalten bleibt, der die reibschlüssige Abfangung
des Kabels 10 auf den Kabelscheiben 31 aufrechterhält und das
Kabel 10 auf den Kabelscheiben 31 nicht rutschen
kann. Es wird mit anderen Worten ein gewisser Gegenzug erzeugt,
der die reibschlüssige
Abfangung des Kabels 10 auf dem Abfangpoller 19 aufrechterhält.
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Dort, wo das Abzweigkabel 24 zum
Haus 23 geführt
wird (rechter Kanalschacht 14 in der 1) wird das Kabel 10 im Bereich
des zugfreien Kabelwickels 21 teilweise abisoliert und
gegebenenfalls aufgetrennt und die Kabelmuffe 25 angebracht,
mit der das Abzweigkabel 24 an das Kabel 10 angeschlossen
wird.
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Die 4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Hier werden für
gleiche Teile gleiche Bezugsziffern verwendet. Im Gegensatz zum
Ausführungsbeispiel
der 1 bis 3 erfolgt an den Abfangstellen 35 eine
Abfangung der Enden der Kabelstränge 20 ohne
Abfangpoller 29. Diese Abfangung an den Abfangstellen 35 erfolgt
in an sich bekannter Weise dadurch, dass die zugbelastbare Armierung 36 des
Kabels 10 freigelegt wird und die Zugstränge der
Armierung 36 gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Spannschlössern 37 an
einer Verankerung, beispielsweise einer an der Wandung 33 des
Kanalschachts 14 befestigte Ringöse 38, befestigt wird.
An der Ringöse 38 wird
das Kabel 10 formschlüssig
mit den Zugsträngen
der Armierung 36 auf Spannung gehalten.
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Erfindungsgemäß wird nach dem Befestigen der
freigelegten Zugstränge
der Armierung 36 an der Wandung 33 des jeweiligen
Kanalschachts 14 die freiliegende Armierung 36 nachträglich mit
einem Korrosionsschutz versehen. Dieser Korrosionsschutz erstreckt
sich über
die gesamte freigelegte Armierung 36 bis in den Bereich
des Übergangs
der Armierung 36 zur Ummantelung 27 zur an den
Ringösen 38 endenden
aufrechten Kabelstränge 20 der
Kabelbuchten 18. Der Korrosionsschutz wird gebildet aus einem
flüssigkeitsdichten
Kunststoffmaterial, beispielsweise einem Material, aus dem auch
die Ummantelung 27 des Kabels 10 gebildet ist.
Der Kunststoff wird entweder im flüssigen oder fließfähigen Zustand
auf die freiliegenden Bereiche der Armierung 36 und die Übergangsstelle
zur Ummantelung 27 des Kabels 10 aufgebracht oder
durch Wickeln eines entsprechenden Materialstreifens aus Kunststoff
(Tape) oder aus selbstvulkanisierendem Gummi. Der Korrosionsschutz
bildet dadurch eine nachträgliche
Ummantelung 39, die so ausgebildet ist, dass sie die Armierungen 36 und
die Übergangsstellen
zur Ummantelung 27 vollständig, insbesondere lückenlos, und mithin
wasserdicht umgibt und dadurch die zum Abfangen des Kabels 10 freigelegten
Zugstränge
der Armierung 36 zuverlässig
vor Korrosion schützt. Ebenso
verhindert der Korrosionsschutz, nämlich die nachträgliche Ummantelung 39,
auf der Armierung 36 einen Eintritt von Flüssigkeit
in die beim Freiliegen der Armierung teilweise offene Stirnseite
des Kabels 10 an den Übergangsstellen
des noch mit der Ummantelung 27 versehenen Kabels 10 zur
von der Ummantelung 27 freigelegten Armierung 36.
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Die Erfindung eignet sich besonders
zum Verlegen solcher Kabel 10 im Kanal 13 oder
auch in Rohrleitungen, die elektrische und/oder optische Leiter,
mindestens eine diese umgebende Armierung 36 und die äußere Ummantelung 27 aufweisen.
Die äußere Ummantelung 27 ist
dabei aus einem solchen Material gebildet, dass das Kabel 10 von
außen
vollständig
abdichtet, so dass weder Flüssigkeiten
noch Gase in das Kabel eintreten können.
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Im zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird die Verlegung eines (einzigen) Kabels 10 im Kanal 13 und
in den Kanalschächten 14 beschrieben.
Die Erfindung eignet sich aber auch zum Verlegen mehrerer Kabel 10 im
gleichen Kanal 13 und in den gleichen Kanalschächten 14.
Dabei können mehrere
Kabel 10 gleichzeitig auf den gleichen Abfangpollern 29 abgefangen
werden. Bei einer größeren Anzahl
von Kabeln 10 ist es aber auch denkbar, für Gruppen
mehrerer Kabel oder auch jedes einzelnen Kabels separate Abfangpoller 29 vorzusehen.
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- 10
- Kabel
- 11
- Kanalsystem
- 12
- Erdoberfläche
- 13
- Kanal
- 14
- Kanalschacht
- 15
- Decke
- 16
- Kabelabschnitt
- 17
- Abwasser
- 18
- Kabelbucht
- 19
- Abfangstelle
- 20
- Kabelstrang
- 21
- Kabelwickel
- 23
- Haus
- 24
- Abzweigkabel
- 25
- Kabelmuffe
- 26
- Kante
- 27
- Ummantelung
- 28
- Gleitbogen
- 29
- Abfangpoller
- 30
- Rahmen
- 31
- Kabelscheibe
- 32
- Längsmittelachse
- 33
- Wandung
- 34
- Rille
- 35
- Abfangstelle
- 36
- Armierung
- 37
- Spannschloss
- 38
- Ringöse
- 39
- nachträgliche Ummantelung