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Die
Erfindung betrifft eine Bremsscheibe für ein Kraftfahrzeug mit einem
Reibring und einem Befestigungskörper,
an welchem der Reibring befestigt ist. Der Befestigungskörper ist
beispielsweise eine Radnabe des Kraftfahrzeugs oder ein topfartiger Bremsscheibenkörper, der
wiederum mit einer Radnabe eines Kraftfahrzeuges verbunden wird.
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Derartige
Verbundbremsscheiben sind in vielfältiger Form und Ausgestaltung
bekannt. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien für den Reibring
und den Befestigungskörper
erfolgt mit dem Ziel, eine Optimierung hinsichtlich von Gewicht
und Festigkeit der Teile zu erreichen. Die hohen Temperaturen des
mit den Bremsbacken eines Bremssystems zusammenwirkenden Reibrings
einerseits und andererseits die Notwendigkeit einer hohen mechanischen
Festigkeit und relativ komplexer Formgebung des Befestigungskörpers haben
dazu geführt, dass
unterschiedliche Materialien verwendet wurden. Die formschlüssige Verbindung
zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper ist dabei durch Vorsehen
unterschiedlichster Verbindungselemente realisiert worden:
Zum
Beispiel offenbart die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 29902180 U1 eine Radnabe
mit einer Bremsscheibe, bei welcher ein Klemmverbindungsteil als
Verbindungselement vorgesehen ist, das über einen Klemmring und axiale
Befestigungsschrauben, die in entsprechende Innengewinde eingeschraubt sind,
festklemmbar ist. Nachteilig hierbei ist, dass die Herstellung relativ
aufwändig
ist, da nicht nur ein Klemmelement mit zugeordnetem Klemmring zur Herstellung
der formschlüssi gen
Reibverbindung erforderlich ist, sondern dass auch Innengewinde
und passende Schrauben vorzusehen sind. Zudem sind die Verbindungs-
bzw. Befestigungsschrauben hohen Scherkräften ausgesetzt, was die Gefahr
eines Bruchs der Schrauben mit sich bringt. Die Montage, das heißt das Zusammenschrauben
der Einzelteile, ist relativ zeitaufwändig.
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Des
Weiteren ist es vorgeschlagen worden, zur Optimierung der Drehmomentübertragung
zwischen einer Radnabe und einer Bremsscheibe eine polygonale Außenkontur
und eine entsprechend konturierte polygonale Mittenöffnung an
der Bremsscheibe vorzusehen. Ein derartiges Prinzip ist z.B. in
der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 29721607 U1 beschrieben. Die Bremsscheibe
bzw. der Reibring ist hier mit einer dreieckförmigen Kontur mit abgerundeten
Ecken versehen und auf eine entsprechende Außenkontur einer Radnabe aufgesetzt.
Die Verbindung zwischen der Radnabe und dem Reibring erfolgt hier über axiale
Befestigungsschrauben, die in entsprechende Innengewinde des Nabenkörpers eingeschraubt
sind. Hierbei hat sich als nachteilig erwiesen, dass aufgrund unterschiedlicher
Materialien des Reibrings einerseits und des Befestigungskörpers bzw.
der Radnabe andererseits sich unterschiedliche Wärmeausdehnungen ergeben. Hierdurch
kann es zu Spannungen zwischen den Teilen oder zu einem leichten
Spalt, d.h. einem Lösen
kommen. Der Formschluss dieser Verbindung mittels polygonaler Konturen
ist somit je nach Betriebszustand unterschiedlich, und es kann zu
Verschiebungen zwischen den Teilen kommen.
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Des
Weiteren müssen
die Konturen in der Mittenöffnung
des Reibrings und auf dem Außenumfang
des entsprechenden Teils an der Radnabe mit relativ geringen Toleranzen
hergestellt werden. Nicht zuletzt ist auch hier nachteilig, dass
Befestigungsschrauben und entsprechende Innengewinde für die axiale
Sicherung des Reibrings auf der Radnabe erforderlich sind. Die Anzahl
von Einzelteilen ist erhöht.
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Aus
der
GB 2150263 A ist
eine Bremsscheibe mit den folgenden wesentlichen Merkmalen bekannt:
- – auf
einem inneren Rand einer Scheibe und einem äußeren Rand einer Radnabe sind
axiale Führungsvorsprünge vorgesehen,
die zur Zentrierung, Drehmitnahme und axialen Führung der Bremsscheibe an der
Radnabe dienen
- – axiale
Anschlagvorrichtungen, insbesondere Federn, welche zwei Stellungen
einnehmen können,
wobei eine erste Stellung zur axialen Wegbegrenzung, in der sie
in beiden von zwei zusammenwirkenden Lagerausnehmungen des inneren Randes
der Bremsscheibe und äußeren Randes der
Radnabe (1) gelagert sind und einen axialen Anschlag bilden,
und eine zweite Stellung mit einer axialen Freigabestellung, in
der sie nur in einer der beiden Lagerausnehmungen gelagert sind,
gebildet wird;
- – Betätigungsvorrichtungen,
insbesondere Dorne, um die Anschlagvorrichtungen von einer in die
andere ihrer beiden Stellungen zu bewegen.
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Die
Erfindung hat demgegenüber
zur Aufgabe, eine Bremsscheibe für
ein Kraftfahrzeug mit einem Reibring und einem Befestigungskörper bereitzustellen,
welche eine optimierte Drehmomentübertragung zwischen dem Reibring
und dem Befestigungskörper
bietet und in der Montage sowie in der Herstellung möglichst
einfach ausgebildet ist. Die Bremsscheibe soll geeignet sein, aus
unterschiedlichen Materialien in Form eines Verbundbauteils realisiert
zu werden und soll im Betrieb eine dauerhaft sichergestellte Drehmomentübertragung
zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Bremsscheibe für ein Kraftfahrzeug mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Die
erfindungsgemäße Bremsscheibe
mit einem Reibring und einem Befestigungskörper gemäß Anspruch 1 ist mit Verbindungselementen
zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper versehen, wobei eine polygonale
Außen-
und Innenkontur für
die Drehmomentübertragung
vorgesehen sind. Die polygonale Außenkontur des Befestigungskörpers greift
formschlüssig
in die entsprechend geformte Innenkontur des Reibrings ein, und
es ist eine Mehrzahl von schlitzartigen, radialen Ausnehmungen am
Außenumfang
der polygonalen Kontur des Befestigungskörpers vorgesehen. Die Verbindungselemente
sind zur axialen Befestigung und Sicherung des Reibrings klemmend
einsetzbar. Durch das Vorsehen von schlitzartigen, radialen Ausnehmungen
in dem Polygonprofil des Befestigungskörpers wird der Reibring auf
den Befestigungskörper,
beispielsweise eine Radnabe oder einen Bremskörper, unter Vorspannung aufgesetzt.
Ein radiales Spiel zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper wird
somit auf einfache Weise über
einen größeren Temperaturbereich
auch bei unterschiedlichen Materialien gewährleistet. Die schlitzartigen,
radialen Ausnehmungen am Außenumfang
des Befestigungskörpers haben
zudem den Vorteil, dass in ihnen auf einfache Weise die Verbindungselemente
für eine
axiale Sicherung des Reibrings eingesetzt werden können. Hierdurch
sind Schraubverbindungen und entsprechende Gegenbohrungen mit einem
Gewinde überflüssig.
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Die
Verbindung unter Vorspannung zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper ist selbstzentrierend,
und aufgrund der polygonalen Kontur ist die Drehmomentübertragung
aufgrund einer sich ergebenden Kerbwirkung in dem Polygon verbessert.
Die Materialwahl für
den Reibring und den Befestigungskörper kann je nach den spezifischen
Anforderungen und unter Optimierung des Gewichts-/Belastungsverhältnisses
ausgewählt
werden. Hierdurch können
erhebliche Gewichtseinsparungen für die Bremse insgesamt realisiert
werden. Eine unterschiedliche Wärmeausdehnung
von Reibring und Befestigungskörper,
welche bei herkömmlichen,
polygonalen Drehmomentübertragungsverbindungen zwischen
einem Reibring und einem Befestigungselement besteht, wird erfindungsgemäß durch
die Montage des Reibrings unter Vorspannung auf den Befestigungskörper kompensiert.
Dies ist erst durch das Vorsehen von schlitzartigen, radialen Ausnehmungen
in der Außenkontur
des polygonalen Befestigungskörpers
möglich.
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Da
die Verbindungselemente klemmend in die Ausnehmungen einsetzbar
sind zur axialen Befestigung und Sicherung des Reibrings, ist eine
aufwändige
Bearbeitung von Teilen für
das Vorsehen der Drehmomentübertragung
zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper nicht erforderlich, wie beispielsweise
das Einsetzen von Schraubhülsen und
das Vorsehen von entsprechenden Schrauben, die durch Bohrungen in
dem Reibring eingeschraubt werden müssen. Die Anzahl der Einzelteile
der Bremse ist insgesamt reduziert. Die Herstellungskosten ebenso.
Nicht zuletzt ergibt sich durch das einfache Einsetzen von Verbindungselementen
durch Klemmung eine reduzierte Montagezeit, was ebenfalls von Vorteil
ist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an der Innenkontur
des Reibrings und an der Außenkontur
des Befestigungskörpers
mindestens abschnittsweise je eine umlaufende Nut vorgesehen, in
welche die Verbindungselemente einsteckbar sind. Durch die Federwirkung
der Verbindungselemente können
diese in die Nut eingesetzt werden und ähnlich einer Klemm-Rast-Verbindung beim
Aufsetzen des Reibrings in die entsprechende Umfangsnut am Innenumfang
des Reibrings hineinrutschen. Die Montage der Bremsscheibe ist somit denkbar
einfach und in einem einzigen Bearbeitungsschritt realisierbar.
Die axiale Befestigungssicherung ist dennoch äußerst effektiv, und der Reibring
kann sich nicht von dem Befestigungskörper lösen. Die Verbindung ist auch
lösbar,
um beispielsweise einen beschädigten
Reibring auszutauschen, indem die Federelemente gleichzeitig durch
ein Werkzeug in der radialen Ausnehmung entgegen ihrer Federwirkung
belastet werden und der Reibring kann über dem Fachmann bekannte Werkzeuge,
wie zum Beispiel einem Abnehmer, Abzieher oder dergleichen, heruntergezogen
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen
die polygonalen Konturen im Wesentlichen eine Dreiecksform auf.
Eine Dreiecksform hat hinsichtlich der Drehmomentübertragung
eine optimale Keilwirkung zwischen dem Reibring und dem Befestigungskörper. Die
Form ist einfach und dementsprechend leicht mit spanenden Werkzeugmaschinen
zu realisieren. Nach einer diesbezüglichen alternativen Ausführungsform
der Erfindung sind die polygonalen Konturen in Form einer ineinandergreifenden
Verzahnung jeweils an der Außenkontur
des Befestigungskörpers
und an der Innenkontur des Reibrings vorgesehen, und es ist als Verbindungselement
ein Sprengring vorgesehen. Die Verzahnung kann zum Beispiel eine
Evolventenverzahnung sein. Die axiale Sicherung mittels eines Sprengrings
hat den Vorteil, dass die Montage weiter vereinfacht wird, da nur
ein einziges Verbindungselement bzw. -mittel eingesetzt werden muss.
Ein Verzahnungsprofil weist zudem den Vorteil einer äußerst sicheren Übertragung
des Drehmoments zwischen dem Befestigungskörper und dem Reibring auf.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Verbindungselement
bzw. sind die Verbindungselemente mit einem Federteil versehen zum Bereitstellen
einer Vorspannung zwischen dem Befestigungskörper und dem Reibring. Diese
Vorspannung der Verbindungselemente ermöglicht einen Ausgleich eines
radialen Spiels, welches bei unterschiedlichen Wärmeausdehnungen aufgrund einer sich
verändernden
Temperatur zwischen den beiden Teilen eines Reibrings und eines
Befestigungskörpers
entstehen können.
Auch bei unterschiedlichen Werkstoffkombinationen wird so ein formschlüssiger Sitz
des Reibrings auf dem Befestigungskörper jederzeit gewährleistet.
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Nach
einem diesbezüglichen
Aspekt der Erfindung ist das Federteil der Verbindungselemente in Form
von Spiralfedern vorgesehen, einem bogenförmigen, federnden Abschnitt
oder einem abkragenden Federarm. Spiralfedern haben den Vorteil,
dass das Material des Verbindungselements unabhängig von seinen Federeigenschaften
ausgewählt
werden kann. Ein bogenförmiger,
federnder Abschnitt oder ein abkragender Federarm des Verbindungselementes
haben hingegen den Vorteil, dass die Verbindungselemente einstückig und
aus ein und demselben Material herstellbar sind.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Reibring mit einer Innenbelüftung
versehen. Die Bremse kann so auch hohen Bremsbelastungen und Temperaturen
ausgesetzt sein, wie sie beispielsweise bei Sportwagen oder Rennwagen
regelmäßig auftreten.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Reibring aus Grauguss gebildet und der Befestigungskörper aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Der Reibring, welcher großen Wärmebelastungen
aufgrund der Reibung von Bremsbacken ausgesetzt ist, weist somit eine
optimale Beschaffenheit auf. Der Befestigungskörper, welcher weniger starken
Wärmebelastungen ausgesetzt
ist, jedoch gute mechanische Eigenschaften erfordert, kann so viel
leichter als bei herkömmlichen
Bremsscheiben ausgebildet sein.
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Alternativ
ist der Reibring aus einem Keramikwerkstoff hergestellt, wobei der
Befestigungskörper
aus einem Metallwerkstoff gebildet ist. Insbesondere für extreme
Anforderungen im Motorsportbereich, in welchem auch wenige Gramm
oder Kilogramm an Gewichtseinsparung relevant sind, kann so eine
hocheffektive Bremsscheibe mit sehr guter Drehmomentübertragung
und geringen Herstellungskosten realisiert werden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen,
in welcher die Erfindung anhand der in der beigefügten Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben
und erläutert
ist.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische, teilweise geschnittene Ansicht eines Ausführungsbeispiels
einer ersten Bremsscheibe gemäß der Erfindung;
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2 eine
Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
aus 1;
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3 eine
Explosionsdarstellung in Perspektive des Ausführungsbeispiels gemäß 1 und 2;
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4a bis 4c Ausführungsvarianten
eines Verbindungs- bzw. Sicherungselementes zum Einsetzen in die
radialen Ausnehmungen des Befestigungskörpers des Ausführungsbeispiels
der vorherigen Figuren in je einer Draufsicht;
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Verbundscheibenbremse gemäß der Erfindung
in perspektivischer Ansicht mit einem Sprengring als Verbindungselement;
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6 die
Bremsscheibe gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 5 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung;
und
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7 ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe
mit einer Evolventenverzahnung und einem Sprengring als Verbindungselement.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel einer
Scheibenbremse gemäß der Erfindung
in einer teilweise geschnittenen Schrägansicht dargestellt. Ein kreisrunder
Reibring 1, welcher im Betrieb der Bremse mit (nicht dargestellten)
Bremsba cken zum Abbremsen eines Drehmoments zusammenwirkt, ist mit
einer mittigen Öffnung,
in einer polygonalen Form, in diesem Ausführungsbeispiel einer abgerundeten
Dreiecksform, versehen.
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Ein
Befestigungskörper 2,
wie beispielsweise eine Radnabe eines Fahrzeuges oder der Befestigungskörper der
Bremse selbst, weist einen Abschnitt auf mit einer im Außenumfang
entsprechend geformten polygonalen Kontur, das heißt der abgerundeten
Dreieckskontur dieses Ausführungsbeispiels.
Der Befestigungskörper 2 weist
eine zentrale Öffnung 9 auf,
zum Vorsehen einer Welle (nicht dargestellt) sowie einen Befestigungsflansch 10 mit
Befestigungsöffnungen 11 zum
Montieren des Befestigungskörpers 2.
Der Reibring 1 ist unter Vorspannung auf dem Befestigungskörper 2 montiert.
Die Vorspannung ist durch Vorsehen von radialen, schlitzartigen
Ausnehmungen 4 am Außenumfang des
Befestigungskörpers 2 realisiert,
wodurch sich der Befestigungskörper
etwas zusammendrücken lässt. In
den radialen Ausnehmungen 4 sind Verbindungselemente 3 jeweils
vorgesehen, zur axialen Sicherung und Befestigung des Reibrings 1 auf
dem Befestigungskörper 2.
Die Verbindungselemente sind hier in Form von T-förmigen Klemmelementen vorgesehen,
welche in eine Umfangsnut 5 am Innenumfang des Reibrings
und eine entsprechende Umfangsnut 5 am Außenumfang
des Befestigungskörpers 2 einsetzbar
sind. Das Einsetzen und Betätigen der
Verbindungselemente 3 wird erst durch das Vorsehen von
schlitzartigen, radialen Ausnehmungen 4 (im vorliegenden
Beispiel drei Ausnehmungen) ermöglicht.
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In 2 ist
die Bremsscheibe gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 1 in einer Seitenansicht dargestellt. Die dreiecksförmige, polygonale Kontur
des Befestigungskörpers 2 schmiegt
sich der entsprechend vorgesehenen Innenkontur der Mittenöffnung des
Reibrings 1 an mit Ausnahme von je drei schlitz artigen
Ausnehmungen 4, die zum Einsetzen der Befestigungselemente
und zum Ermöglichen
einer Vorspannung in der Klemm-/Reib-Verbindung vorgesehen sind.
Selbstverständlich
kann anstatt einer dreieckigen, polygonalen Kontur auch eine mehreckige
Kontur, wie zum Beispiel eine fünfeckige
oder sechseckige Polygonform, vorgesehen sein.
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Das
gleiche Ausführungsbeispiel
ist in 3 zur Veranschaulichung der einzelnen Elemente
teilweise geschnitten in einer Explosionsdarstellung wiedergegeben.
Die am Innenumfang des Reibrings 1 und am Außenumfang
des Befestigungskörpers 2 vorgesehenen
Nuten 5 für
die Verbindungselemente sind lediglich an den Seiten des Dreiecks
vorgesehen, sodass eine minimale Materialschwächung durch sie erzeugt wird.
Die Verbindungselemente 3 sind jeweilige, im Wesentlichen
T-förmige
Klemmelemente, die einen (in der Figur nicht dargestellten) Federteil,
zum Beispiel zwei Druckspiralfedern oder dergleichen, aufweisen.
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Verschiedene
Ausführungsformen
der Verbindungselemente 3 bzw. Sicherungselemente, die in
die entsprechenden radialen Ausnehmungen 4 zwischen dem
Reibring 1 und dem Befestigungskörper 2 eingesetzt
werden, sind in den 4a, 4b und 4c in
Draufsichten wiedergegeben. Das Beispiel eines Verbindungselementes 3 der 4a weist
im Wesentlichen eine T-förmige
Grundform auf mit einem vorragenden Sicherungszahn 12,
welcher in eine entsprechende Umfangsnut in der polygonalen Mittenöffnung des
Reibrings eingreift. Gegenüberliegend
zu diesem Sicherungszahn 12 sind jeweils zwei Druckspiralfedern 13 vorgesehen,
die zur Vorspannung bzw. zum Einklemmen des Verbindungselements 3 im
Reibring dienen. Dieses Verbindungselement 3 ist durch
ein geringes Gewicht und einen einfachen Aufbau gekennzeichnet.
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Ein
hierzu alternatives Verbindungselement 3 ist in 4b in
einer Draufsicht wiedergegeben. Das Verbindungselement 3 ist
hier einstückig
ausgebildet und weist als Federteil einen federnden, abkragenden
Arm 14 auf, welcher einstückig und aus dem gleichen Material
wie das Verbindungselement 3 selbst gebildet ist.
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In 4c ist
ein weiteres diesbezügliches Ausführungsbeispiel
eines Verbindungselementes zur axialen Sicherung des Reibrings auf
dem Befestigungskörper
einer Scheibenbremse wiedergegeben. Bei diesem Verbindungselement 3 ist
ein bogenförmiger
Abschnitt 15 so vorgesehen, dass eine symmetrische Federwirkung
erzielt wird. Vorteilhaft ist hierbei, wie auch bei dem vorherigen
Ausführungsbeispiel
der 4b, dass weniger Einzelteile notwendig sind, wobei
im Gegensatz zu Letzterem hier eine symmetrische Federwirkung erzielbar
ist. Selbstverständlich
können
andere als die beschriebenen federnden Verbindungselemente zur axialen Sicherung
und Befestigung des Reibrings auf dem Befestigungskörper bzw.
der Radnabe vorgesehen sein.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Bremsscheibe
in einer perspektivischen Ansicht wiedergegeben. Im Unterschied
zu dem vorherigen Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe
ist hier nicht eine Vielzahl von Verbindungselementen 3 vorgesehen, sondern
ein einstückiger
Sprengring 7, welcher zur axialen Sicherung zwischen dem
Befestigungskörper 2 und
dem Reibring 1 klemmbar ist. Dieses Ausführungsbeispiel
ist zur Verdeutlichung noch einmal in einer Explosionsansicht in 6 wiedergegeben. Der
Reibring 1 ebenso wie der Befestigungskörper 2 sind auch hier
mit einer dreieckigen, polygonalen Kontur versehen, wodurch eine
formschlüssige
Drehmomentübertragung
ermöglicht
wird. Anders als in dem vorherigen Ausfüh rungsbeispiel weist der Befestigungskörper 2 jedoch
einen kreisrunden, vorragenden Anschlagteller 16 auf, gegen
den der aufgesetzte Reibring 1 stößt und mittels des Sprengrings 7 klemmbar
ist. Auch hier sind radiale, schlitzartige Ausnehmungen 4 am
Außenumfang
des Befestigungskörpers 2 vorgesehen,
wodurch ein Einsetzen des Befestigungskörpers in den Reibring 1 unter
Vorspannung ermöglicht
wird.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe
für ein
Kraftfahrzeug ist in 7 in einer Schrägansicht
teilweise geschnitten wiedergegeben. Im Unterschied zu den zuvorigen
Ausführungsbeispielen
ist hier die polygonale Kontur zum formschlüssigen Verbinden und zum Übertragen
der Drehmomente eine Verzahnung 6. Auch hier ist eine Mehrzahl
von Ausnehmungen 4 am polygonalen Außenumfang des Befestigungskörpers 2 vorgesehen,
wodurch eine Vorspannung zwischen dem Reibring 1 und dem
Befestigungskörper 2 realisierbar
ist. Die polygonale Kontur ist jedoch hier keine Dreiecksform, sondern
eine Verzahnung 6, die vorzugsweise eine Evolventenverzahnung
ist. Die axiale Sicherung zwischen dem Reibring 1 und dem Befestigungskörper 2 ist
in diesem Ausführungsbeispiel
mit einem Sprengring 7 realisiert. Der Sprengring ist in
entsprechende radiale Nuten in den Zähnen der Verzahnung 6 zwischen
dem Reibring 1 und dem Befestigungskörper 2 einsetzbar.
Im Gegensatz zu den vorherigen Ausführungsbeispielen ist dieses Ausführungsbeispiel
mit einer Innenbelüftung 17 des Reibrings 1 versehen.
Selbstverständlich
können auch
die zuvorigen Ausführungsbeispiele
mit einem Reibring 1 mit oder ohne Innenbelüftung 17 realisiert sein.
Gemein haben alle beschriebenen Ausführungsbeispiele, dass aufgrund
der Vorspannung, mit welcher der Reibring 1 auf dem Befestigungskörper 2 durch
Vorsehen von schlitzartigen Ausnehmungen aufsetzbar ist, eine unterschiedliche
Wärmeausdehnung
aufgrund unterschiedlicher Materialien, wie zum Beispiel Keramik,
Grauguss, Aluminiumlegierungen oder dergleichen, kompensiert werden
kann.