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Die Erfindung betrifft eine Armlehne
zur Anordnung in einem Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Armlehnen, welche in einer Fahrzeugsitzbank
bzw. zwischen den Sitzen angeordnet sind, sind weitestgehend bekannt.
Ebenso ist bekannt, die Armlehnen mit einer Durchladeeinheit zu
verbinden bzw. die Armlehne in einer Durchladeeinheit zu integrieren.
Dabei wird die Armlehne mit Scharnieren oder Ähnlichem in die Rahmenkonstruktion
der Durchladeeinheit befestigt und ist so gestaltet, dass sie mit
wenigen Handgriffen auf die Fahrzeugsitzbank bzw. zwischen den Sitzen
ausklappbar ist. Die Durchladeeinheit wiederum ist mit der Rahmenkonstruktion
der Fahrzeugsitzbank verbunden.
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In einigen Ausführungen ist die Armlehne so ausgebildet,
dass sich im Inneren der Armlehne eine Aufbewahrungsbox oder sogar
ein Kühlfach
für Getränke oder
Lebensmittel befindet.
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Es kann also davon ausgegangen werden, dass
sich das Gewicht der Armlehne, je nach Art der Beiladung, um einen
erheblichen Anteil erhöht.
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Bei einem Unfall, insbesondere bei
einem Auffahrunfall oder einem Bremsmanöver, kann es vorkommen, dass
die Armlehne aus ihrer Ruheposition herausgerissen und mit voller
Wucht auf die Fahrzeugsitzbank geschleudert wird.
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Das erhöhte Gewicht, durch etwaige
Beiladungen der Armlehne, begünstigt
diesen Vorgang um ein Weiteres. Je nach tatsächlichem Gewicht der Armlehne
kann sich die Armlehne somit zu einem durchaus gefährlichen
Instrument entwickeln, vor allem, wenn sich im Bereich der Armlehne
Kinder oder Kindersitze befinden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es deshalb, eine neue Armlehne vorzuschlagen, welche die oben
genannten Nachteile nicht aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Armlehne nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Armlehne
liegt insbesondere darin, dass die Armlehne mit einer Sperreinrichtung
versehen ist, die mit der Armlehne derart in Eingriff steht, dass
die Sperreinrichtung in der Ruheposition der Armlehne ihre gesperrte Stellung
einnimmt und erst durch das stückweise Ausschwenken
der Armlehne aus der Ruheposition in die geöffnete Stellung übergeht.
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Das heißt, dass sich die Armlehne
in ihrer Ruheposition, also in eingeklappter Stellung, immer in
der gesperrten Stellung befindet. Die Sperreinrichtung, welche sich
an der Armlehne befindet, wird erst durch stückweises Ausschwenken der Armlehne
gelöst.
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Die Armlehne ist an beiden Seiten
mit jeweils zwei Gelenkarmen versehen, wobei die Gelenkarme jeweils
schwenkbar mit der Armlehne und der Unterkonstruktion verbunden
sind. Durch die Anordnung von vier Gelenkarmen an der Armlehne kann
eine wesentlich feinere Ausschwenkbewegung ermöglicht werden und verleiht
der Armlehne, auch bei einer möglichen
Beiladung, einen stabilen Halt an der Unterkonstruktion.
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Bei den beiden Gelenkarmen handelt
es sich pro Seite um jeweils einen langen und einen kurzen Gelenkarm.
Der kürzere
Gelenkarm ist dabei unter dem langen Gelenkarm angeordnet und sorgt
in erster Linie für
eine stabile Eckpunktverbindung von Armlehne und Unterkonstruktion.
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Die Sperreinrichtung ist in der Art
eines drehbar gelagerten Pendels, welches mit einem Fangelement
versehen ist, ausgebildet. Dabei ist das Pendel derart an der Unterkonstruktion
gelagert, dass es bei Überschreitung
eines bestimmten Verzögerungswertes
durch die dabei auftretende Fliehkraft verschwenkt wird und dadurch
das Fangelement formschlüssig
mit einem an der Armlehne funktionskomplementär angeordneten Halteelement
in Eingriff kommt, um die Armlehne nahe der Ruheposition zu fixieren.
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Somit wird die Armlehne, bei einem
Auffahrunfall oder bei einem starken Bremsmanöver, nicht auf die Sitzbank
geschleudert, sondern wird vom Pendel abgefangen und in ihrer gesperrten
Stellung gehalten.
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Dabei ist das Pendel um einen Stift
oder Zylinder oder Ähnliches
so schwenkbar gelagert, dass das Pendel auch bei kleinstmöglich auftretenden Fliehkräften in
seine Arbeitsposition geschwenkt wird.
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Das Fangelement, welches sich am
Pendel befindet, und/oder das Halteelement, welches sich am langen
Gelenkarm befindet, weisen eine Hinterschneidung auf, um einen bestmöglichen
Formschluss der beiden Elemente zueinander zu gewährleisten.
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Dabei wird ein Gelenkarm, insbesondere
der lange Gelenkarm, derart mit dem Pendel in Eingriff gebracht,
dass das Pendel durch die Bewegung des Gelenkarms beim Zurückschwenken
der Armlehne in die Ruheposition aus der geöffneten Stellung in die gesperrte
Stellung verstellt wird.
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Das Pendel, welches frei drehbar
gelagert ist, wird durch die auf das Pendel wirkende Gewichtskraft
in die geöffnete
Stellung überführt. Die
Armlehne ist in diesem Moment verstellbar.
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Es ist aber auch denkbar, das Pendel
so auszuführen,
dass das Pendel mit einem Federelement in Eingriff steht, so dass
die Federkraft das Pendel in die geöffnete Stellung zieht oder
drückt.
Dabei ist zu beachten, dass die Federkraft so gewählt sein
muss, dass die bei Überschreitung
des bestimmten Verzögerungswertes
auf das Pendel wirkende Fliehkraft größer ist als die Federkraft.
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In diesem Falle würde an der Unterkonstruktion
ein Element angebracht, an dem die Feder befestigt werden könnte. Am
Pendel wäre
ebenfalls eine Bohrung oder Lasche oder Ähnliches vorzusehen, an der
das Federelement befestigbar wäre.
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Der Gelenkarm kann so ausgeführt werden, dass
er einen Vorsprung aufweist, der beim Zurückschwenken der Armlehne in
die Ruheposition an einer Nase am Pendel zum Eingriff kommt. Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Aussparung am Pendel bzw. der Vorsprung
am Gelenkarm formgleich ausgeführt sind.
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Es ist auch denkbar, das Pendel oder
den Gelenkarm zumindest bereichsweise mit einem Dämpfungsmaterial,
insbesondere Gummi oder Kunststoff, zu überziehen. Somit könnten eventuelle Geräuschentwicklungen
beim Ein- und/oder Ausschnäbeln
des Pendels mit dem Gelenkarm vermieden werden.
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In einer weiteren Ausführungsform
wäre es denkbar,
die Armlehne so auszuführen,
dass sie in einer Durchladeeinheit einer Fahrzeugsitzbank integriert
werden könnte.
Dabei würde
die Unterkonstruktion an der Rahmenkonstruktion der Durchladeeinheit
befestigt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
könnte
die Armlehne einen verschließbaren
Aufbewahrungsbehälter
aufweisen, in dem zum Beispiel Wertgegenstände oder Ähnliches sicher verstaut werden
könnten.
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Zwei Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine
schematisch dargestellte Armlehneneinheit in einer seitlichen Schnittansicht;
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2 die
Armlehneneinheit gemäß 1 in einer veränderten
Stellung;
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3 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Sperreinrichtung
in Ruhestellung;
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4 die
Sperreinrichtung gemäß 3 in geöffneter Stellung;
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5 die
Sperreinrichtung gemäß 3 in der Rückwärtsbewegung;
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6 die
Sperreinrichtung gemäß 3 beim Crash (Arbeitsstellung);
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7 eine
zweite Ausführungsform
einer Sperreinrichtung.
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1 zeigt
eine Armlehneneinheit 01 in einer seitlichen Darstellung.
Die Armlehne 02, welche an einer Rahmenkonstruktion 04 befestigt
ist, befindet sich bei dieser Darstellung in Ruheposition, d.h. in
eingeklappter Stellung. Über
den langen Gelenkarm 05 bzw. den kurzen Gelenkarm 06 ist
die Armlehne 02 mit der Rahmenkonstruktion 04 schwenkbar an
der Unterkonstruktion 03 befestigt. Sowohl der lange Gelenkarm 05 als
auch der kurze Gelenkarm 06 weisen jeweils zwei Gelenkpunkte 07, 08,
09 und 10 auf,
um welche die Armlehne 02 bzw. die Rahmenkonstruktion 04 schwenkbar
gelagert ist. Das Pendel 11 weist ebenfalls einen Schwenkpunkt 12 auf,
um welchen das Pendel 11 drehbar gelagert ist. Die Sperreinrichtung 15,
die in dieser Ausführungsform
durch den langen Gelenkarm 05 und das Pendel 11 gebildet
wird, befindet sich in dieser Darstellung in Ruhestellung. Deutlich
zu erkennen sind der Vorsprung 13, welcher sich am langen
Gelenkarm 05 befindet, bzw. die Nase 14, welche
sich am Pendel 11 befindet. Sowohl der Vorsprung 13 als
auch die Nase 14 sind hinterschnitten und können somit
im Bedarfsfall formschlüssig
zum Eingriff kommen. Die Armlehne 02 befindet sich bei
dieser Darstellung in gesperrter Stellung.
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2 zeigt
die Armlehneneinheit 01 gemäß 1 in einer veränderten Stellung. Dabei wird
die Armlehne 02 bzw. die Rahmenkonstruktion 04 über den
langen Gelenkarm 05 und den kurzen Gelenkarm 06 bzw. über die
Gelenkpunkte 07, 08, 09 und 10 geschwenkt.
Das Pendel 11 ist bedingt durch seine Gewichtskraft um
den Schwenkpunkt 12 nach unten geschwenkt. Dadurch wird
das Herausschwenken der Armlehne 02 bzw. der Rahmenkonstruktion 04 ermöglicht.
Der Vorsprung 13, welcher sich am langen Gelenkarm 05 befindet,
kommt nun nicht mehr mit der Nase 14 des Pendels 11 in
Berührung und
ermöglicht
somit das Ausschwenken der Armlehne 02. Beim Zurückschwenken
würde der
lange Gelenkarm 05 das Pendel 11 wieder in die
gesperrte Stellung zurückschwenken.
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3 zeigt
eine Sperreinrichtung 15 in einer schematischen Darstellung.
Dabei wird die Sperreinrichtung 15 vom langen Gelenkarm 05 und
vom Pendel 11 gebildet. Dargestellt sind ebenfalls die
Gelenkpunkte 07 und 08 im langen Gelenkarm 05 bzw.
der Schwenkpunkt 12 im Pendel 11. Die Nase 14 des Pendels 11 liegt
am Vorsprung 13 des langen Gelenkarms 05 an. Die
Sperreinrichtung 15 befindet sich in dieser Stellung in
ihrer Ruhestellung bzw. in der gesperrten Stellung.
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4 zeigt
die Sperreinrichtung 15 gemäß 3 in einer geöffneten Stellung. Dabei wird
der lange Gelenkarm 05 über
die Gelenkpunkte 07 bzw. 08, wie durch die Pfeildarstellung
angedeutet, nach vorne bewegt. Das Pendel 11 wiederum wird
um den Schwenkpunkt 12 nach unten verschwenkt. Beim Zurückschwenken
würde die
Fläche 16 des
langen Gelenkarms 05 gegen die Fläche 17 des Pendels 11 gedrückt und
würde das
Pendel 11 wieder in die geschlossene Stellung befördern.
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5 zeigt
die Sperreinrichtung 15 in der Rückwärtsbewegung. Dabei wird der
lange Gelenkarm 05 zurückgeschwenkt
und dadurch das Pendel 11 nach vorne geschwenkt. Dabei
ist der Vorsprung 13 am langen Gelenkarm 05 so
auszulegen, dass er genügend
Luft zur Nase 14 des Pendels 11 aufweist.
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6 zeigt
die Sperreinrichtung 15 beim Crash. Dabei wird der lange
Gelenkarm 05 bzw. das Pendel 11 durch die auftretende
Fliehkraft nach vorne bewegt. Erkennbar ist, dass die Nase 14 des
Pendels 11 komplett an dem Vorsprung 13 des langen Gelenkarms 05 zum
Eingriff kommt. Die Fläche 16 des
langen Gelenkarms 05 kommt ebenfalls an der Fläche 17 des
Pendels 11 zur Anlage.
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7 zeigt
eine zweite Ausführungsform
einer Sperreinrichtung 18 in geöffneter Stellung. Dabei wird
das Pendel 20 von einem Federelement 21, welches
mit einem Ende an einem Bolzen 24 und mit dem anderen Ende
in einer Bohrung 23 am Pendel 20 befestigt ist,
zurückgezogen.
Das Pendel 20 kann soweit zurückgezogen werden, bis es mit
seiner Anschlagfläche 25 am
Anschlag 22 zur Anlage kommt.