DE10254802A1 - Verfahren zur Herstellung eines bioaktiven Implantats - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Implantats mit folgenden Schritten: DOLLAR A - Zurverfügungstellung eines Werkstücks (100) mit einem Träger (102) und mit synthetischem Glas und/oder synthetischer Glaskeramik (104), DOLLAR A - Erhitzung des Werkstücks, sodass ein Spalt (108) zwischen dem keramischen Träger und dem synthetischen Glas und/oder der synthetischen Glaskeramik entsteht, DOLLAR A - Einbringung von bioaktivem Material, vorzugsweise Hydroxylapatit und/oder Kalziumsulfat und/oder Aluminium-Hydroxylapatit, in den Spalt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines bioaktiven Implantats, ein bioaktives Implantat sowie ein System zum Einbringen in den menschlichen oder tierischen Körper mit bioaktiven Eigenschaften.
  • Aus dem Stand der Technik sind verschiedene bioaktive Materialien bekannt, die biokompatiblen Gläsern oder Glaskeramik eine bioaktive Eigenschaft verlei hen können. Wangpeng Cao und Larry L. Hench geben in einem Artikel "Bioctive Materials" (Ceramics International 22 (1996) 493-507) einen Überblick über derartige Materialien. Zu den bekannten bioaktiven Materialien gehören Kalziumphosphate, Hydroxylapatit und Aluminiumhydroxid.
  • Aus der DE 19816865 A1 ist es bekannt, ein Dentalimplantat mit einer Beschichtung zu versehen, die einen Anteil von 10 bis 40 % Kalziumphosphat aufweist.
  • Aus der WO 97/45377 ist ferner ein Verfahren bekannt, um einer Keramik eine Bioaktivität zu verleihen. Hierzu wird die Oberfläche des zu behandelnden, bereits gebrannten keramischen Werkstücks aufgeraut und gereinigt und mit einer Schicht, die gemahlenes Hydroxylapatit beinhaltet, versehen. Diese Schicht wird bei erhöhter Temperatur getrocknet. Anschließend wird ein Glanzbrand durchgeführt.
  • Weitere Implantate mit bioaktiven Eigenschaften und entsprechende bioaktive Materialien sind ferner bekannt aus DE 3500287 und DE 4006379 .
  • Ein gemeinsamer Nachteil von aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Herstellung von bioaktiven Implantaten ist, dass sich der Grad der Bioaktivität nicht oder nur sehr ungenau vorherbestimmen lässt. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch das nachträgliche Aufbringen von bioaktivem Material auf die Oberfläche der bereits gebrannten Keramik deren Farbton ändern kann, was insbesondere bei Dentalimplantaten nachteilig ist.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Implantats sowie ein verbessertes Implantat mit einer bioaktiven Oberfläche zu schaffen. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein System zum Einbringen in den menschlichen oder tierischen Körper mit einem solchen Implantat zu schaffen.
  • Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
  • Erfindungsgemäß erfolgt die Herstellung eines Implantats mit einer bioaktiven Oberfläche so, dass zunächst ein Werkstück mit einem Träger, auf dem sich ein synthetisches Glas und/oder eine synthetische Glaskeramik befindet, hergestellt wird. Das synthetische Glas und/oder die synthetische Glaskeramik hat eine Transformationstemperatur von z. B. ca. 680 °C. Das Material des Trägers wird so gewählt, dass es dieser Temperatur standhält und eine wesentlich geringere Wärmedehnung als das synthetische Glas und/oder die synthetische Glaskeramik bei dieser Temperatur aufweist.
  • Bei Erhitzung des Werkstücks entsteht aufgrund der unterschiedlichen Wärmedehnungskoeffizienten des Trägers und des synthetischen Glases und/oder der synthetischen Glaskeramik ein Spalt zwischen dem Träger und dem synthetischen Glas und/oder der synthetischen Glaskeramik. In diesen Spalt wird ein bioaktives Material wie z. B. Hydroxylapatit, Kalziumsulfat oder Aluminium-Hydroxylapatit eingebracht.
  • Über den Spalt diffundiert dann das bioaktive Material durch das synthetische Glas und/oder die synthetische Glaskeramik zu deren Oberfläche, wodurch sich die Oberflächenrauheit verändert. Wird nur relativ wenig bioaktives Material zugefügt, so ist die Änderung der Oberflächenrauheit entsprechend gering, sodass auch die resultierende Bioaktivität relativ gering ist. Wird dagegen eine größere Menge bioaktiven Materials zugeführt, so ist auch die entsprechende Änderung der Oberflächenrauheit und die damit einhergehende Erhöhung der Bioaktivität größer.
  • Vorzugsweise wird als Träger ein keramischer Träger, insbesondere eine Dentalkeramik mit sehr hohem Schmelzpunkt eingesetzt. Als besonders geeignet hat sich hierfür Leuzit erwiesen. Leuzit hat eine sehr hohe Schmelztemperatur von ca. 1 540 °C, die weit über üblichen Transformationstemperaturen von synthetischem Glas und synthetischer Glaskeramik liegt. Ferner hat Leuzit praktisch keine Wärmedehnung in dem relevanten Temperaturbereich.
  • Vorzugsweise kommt zur Herstellung des Rohlings aus dem keramischen Träger und dem synthetischen Glas und/oder der synthetischen Glaskeramik eine Silikatglaszusammensetzung zum Einsatz. Die Silikatglaszusammensetzung hat z. B. eine Transformationstemperatur TG von ca. 680 °C.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Rohling auf ca. die Transformationstemperatur der Silikatglaszusammensetzung erhitzt. Aufgrund der Wärmedehnung der Silikatglaszusammensetzung kommt es dabei zur Ausbildung eines Spalts zwischen dem dentalkeramischen Träger und der Silikatglaszusammensetzung. In diesen Spalt wird dann bioaktives Material eingebracht.
  • Dies erfolgt vorzugsweise über ein Trägermaterial. Bei dem Trägermaterial kann es sich ebenfalls um synthetisches Glas handeln, welches eine tiefere Transformationstemperatur als die Silikatglaszusammensetzung hat. Bei Erhitzung auf die Transformationstemperatur der Silikatglaszusammensetzung hat das synthetische Glas also eine geringe Viskosität.
  • Das synthetische Glas fließt mit den in ihm befindlichen Partikeln von bioaktivem Material in den Spalt zwischen dem dentalkeramischen Träger und der Silikatglaszusammensetzung hinein, sodass die bioaktiven Materialpartikel aus dem durch das synthetische Glas gebildete Trägermaterial in die Silikatglaszusammensetzung hinein diffundieren.
  • Vorzugsweise wird als synthetisches Glas für das Trägermaterial ein synthetisches Glas mit einer Transformationstemperatur von ca. 480 °C verwendet. Ein solches synthetisches Glas hat bei der Transformationstemperatur der Silikat glaszusammensetzung von ca. 680 °C eine geringe Viskosität, die zum Einfließen in den Spalt erforderlich ist.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird für den dentalkeramischen Träger Leuzit mit einem Kalium- und/oder Bariumanteil verwendet, um die Säurelöslichkeit des Leuzits zu verringern. Dadurch wird eine Säurelöslichkeit von unter 100 μg/cm3 erreicht.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Bioaktivität an der Oberfläche des Implantats nicht einheitlich, sondern es gibt Bereiche mit geringerer und mit höherer Bioaktivität. Beispielsweise ist für das Zusammenwachsen des Implantats mit Gewebe eine geringere Bioaktivität als für das Zusammenwachsen mit Knochen erforderlich. Beispielsweise für ein Dentalimplantat ist eine geringere Bioaktivität im Bereich des Zahnfleisches und eine höhere Bioaktivität im Kieferbereich vorteilhaft.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Implantat um ein Knochenimplantat, welches eine Oberfläche mit einem hohen Grad an Bioaktivität zum Zusammenwachsen mit dem natürlichen Knochen aufweist.
  • Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein System zum Einbringen in den menschlichen oder tierischen Körper mit einem erfindungsgemäßen Implantat geschaffen. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Mikrosensor handeln, der in die Blutbahn eingebracht wird und dann aufgrund seiner bioaktiven Oberfläche im Körper festwächst.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat das Implantat eine Kavität zur Aufnahme eines Mikrosystems. Das Mikrosystem hat z. B. Sensoren und/oder Signalübertragungsmittei, um einen Zustand des menschlichen oder tierischen Körpers an eine externe Auswerteeinheit zu übertragen. Bei dem Mikrosystem kann es sich auch um ein keramisches Mikrosys tem handeln, welches aus mikrostrukturierten keramischen Komponenten besteht. Die Herstellung solcher mikrostrukturierten keramischen Komponenten ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt (vergleiche Peter Risthaus et al.: "Design und Fertigung keramischer Mikroreaktoren", Material- und Verfahrensentwicklung mikrotechnischer Hochleistungsbauteile, Abschlusspräsentation am 23. Oktober 2001, Wissenschaftliche Berichte FZKA 6662, 109-118, mit weiteren Nachweisen).
  • Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1: eine schematische Darstellung eines Rohlings im Querschnitt,
  • 2: eine schematische Darstellung des Rohlings der 1 im Querschnitt nach Erhitzung, sodass ein Spalt entsteht,
  • 3: eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Implantats,
  • 4: einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform eines implantierten erfindungsgemäßen Dentalimplantats.
  • Die 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Rohling 100. Der Rohling 100 besteht aus einem Träger 102, auf dem sich eine Schicht 104 befindet. Vorzugsweise besteht der Träger 102 aus einem keramischen Material, insbesondere einem dentalkeramischen Material. Als besonders geeignet hat sich Leuzit herausgestellt. Leuzit besteht aus Leuzitkristallen (K2O·Al2O3·4Si02). Diese Kristalle bilden sich beim Schmelzen von Kalifeldspat. Die Leuzitkristalle haben eine sehr hohe Schmelztemperatur von 1 540 °C. Ferner hat Leuzit über einen weiten Temperaturbereich praktisch keine Wärmedehnung.
  • Die Schicht 104 besteht vorzugsweise zumindest an deren Oberfläche 106 aus einer biokompatiblen Silikatglaszusammensetzung. Grundsätzlich können für die Schicht 104 verschiedene synthetische Gläser und/oder synthetische Glaskeramiken verwendet werden, die an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind wie z. B. aus der DE 19816865 A1 und der WO97/45377.
  • Vorzugsweise wird eine Silikatglaszusammensetzung mit einer relativ hohen Transformationstemperatur TG1 von ca. 680 °C verwendet.
  • Die 2 zeigt den Rohling 100 nach Erhitzung auf ca. die Transformationstemperatur TG1 der Schicht 104. Da der Träger 102 nur eine geringe oder praktisch keine Wärmeausdehnung zwischen Raumtemperatur und der Transformationstemperatur TG1 hat, entsteht ein Spalt 108 zwischen dem Träger 102 und der Schicht 104. In den Spalt 108 wird eine definierte Menge bioaktiven Materials eingebracht, welches dann in die Schicht 104 eindiffundiert und zu der Oberfläche 106 gelangt. Dort bewirkt das bioaktive Material eine Veränderung der Oberflächenstruktur.
  • Die Menge von in den Spalt 108 eingebrachten bioaktiven Materials muss dabei nicht einheitlich sein, sondern kann entlang des Spalts 108 variiert werden. Dadurch wird eine entsprechende Variation des Grades der Bioaktivität der Oberfläche 106 erreicht. Ebenso lässt sich auf diese Art und Weise eine Variation des Grades der Bioaktivität an der Oberfläche 106 in Längsrichtung erreichen.
  • Wenn in Teilbereichen der Oberfläche 106 nur Biokompatibilität, aber keine Bioaktivität gewünscht ist, wird in dem entsprechenden Bereich des Spalts 108 kein bioaktives Material zugegeben.
  • Vorzugsweise wird das bioaktive Material in dem Spalt 108 über ein Trägermaterial eingebracht. Bei dem Trägermaterial handelt es sich vorzugsweise um ein synthetisches Glas mit einer Transformationstemperatur TG2, die unterhalb der Transformationstemperatur TG1 der Schicht 104 liegt.
  • Beispielsweise beträgt die Transformationstemperatur des synthetischen Glases des Trägermaterials TG2 ca. 480 °C. Ein hierfür geeignetes synthetisches Glas ist eine Silikatglaszusammensetzung. Aufgrund seiner geringeren Transformationstemperatur TG2 hat das Trägermaterial bei Erhitzung auf die Transformationstemperatur TG1 der Schicht 104 eine geringe Viskosität. Aufgrund dieser Viskosität fließt das Trägermaterial mit den in ihm befindlichen Partikeln bioaktiven Materials in den Spalt 108 ein.
  • Die Partikel bioaktiven Materials diffundieren dann aus dem Trägermaterial in dem Spalt 108 in die Schicht 104, sodass auch Partikel an die Oberfläche 106 gelangen. Durch Variation der Konzentrationsverteilung der bioaktiven Partikel in dem Trägermaterial lässt sich eine entsprechende Variation der Konzentration der bioaktiven Partikel in der Schicht 104 und an der Oberfläche 106 erreichen, um den Grad der Bioaktivität auf der Oberfläche 106 lokal einzustellen.
  • Vorzugsweise wird als bioaktives Material Hydroxylapatit, Kalziumsulfat und/oder Aluminium-Hydroxylapatit eingesetzt. Die entsprechenden Partikel bioaktiven Materials werden mit dem Trägermaterial gemischt und zusammen mit dem Rohling 100 auf die Transformationstemperatur TG1 gebracht.
  • Die 3 zeigt ein Flussdiagramm des entsprechenden Verfahrens.
  • In dem Schritt 300 wird ein keramischer Träger, vorzugsweise aus Leuzit, hergestellt. Auf den keramischen Träger wird in dem Schritt 302 ein synthetisches Glas und/oder eine synthetische Glaskeramik mit biokompatiblen Eigenschaften aufgebracht. Vorzugsweise wird hierzu eine Silikatglaszusammensetzung verwendet.
  • In dem Schritt 304 wird der so beschichtete Träger auf die Transformationstemperatur TG1 des synthetischen Glases und/oder der synthetischen Glaskeramik gebracht. Dadurch bildet sich ein Spalt zwischen dem Träger und der Beschichtung aus.
  • In dem Schritt 306 wird eine Menge bioaktiven Materials zur Einbringung in den Spalt ausgewählt, sodass sich ein gewünschter Grad von Bioaktivität an der Oberfläche des synthetischen Glases und/oder der synthetischen Glaskeramik einstellt. In dem Schritt 306 wird die gewählte Menge bioaktiven Materials mit einem synthetischen Glas gemischt, sodass sich eine bestimmte Partikelkonzentration von Partikeln des bioaktiven Materials in dem synthetischen Glas einstellt.
  • Das synthetische Glas hat eine Transformationstemperatur TG2, die geringer ist als die Transformationstemperatur TG1. Ferner hat das synthetische Glas für das Trägermaterial der bioaktiven Partikel bei der Transformationstemperatur TG1 eine geringe Viskosität, die zum Einfließen in den Spalt erforderlich ist.
  • In dem Schritt 310 wird die Mischung der bioaktiven Materialpartikel mit dem synthetischen Glas in den Spalt eingebracht. Dies kann überall in dem Spalt gleichmäßig erfolgen oder auch nur in Teilbereichen des Spalts. Ferner kann die Konzentration der bioaktiven Materialpartikel in dem synthetischen Glas homogen sein oder ein bestimmtes Konzentrationsprofil aufweisen. Hierdurch wird ein entsprechendes Profil des Grades an Bioaktivität an der Oberfläche des Implantats erreicht. In dem Schritt 312 erreicht ein Teil der in den Spalt eingebrachten bioaktiven Materialpartikel die Oberfläche des Implantats, was zu einer entsprechenden Veränderung der Oberflächenstruktur führt.
  • Die 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Dentalimplantat 400. Das Dentalimplantat 400 hat einen Bereich 402, der als Krone ausgebildet ist, und der über das Zahnfleisch (Gingiva) 404 hinausragt. Ferner hat das Dentalimplantat 400 einen Bereich 406, der in Form einer Zahn-Wurzel ausgebildet ist. Zwischen den Bereichen 402 und 406 befindet sich der Bereich 408 des Dentalimplantats 400, der einem Zahnhals nachgebildet ist.
  • Das Dentalimplantat 400 hat in seinem Bereich 408 eine bioaktive Oberfläche. Der Grad der Bioaktivität in dem Bereich 408 ist so gewählt, dass das Zahnfleisch 404 an dem Bereich 408 anwachsen kann.
  • In dem Bereich 406 hat das Dentalimplantat 400 eine erhöhte Bioaktivität, die ein Verwachsen des Dentalimplantats 400 mit dem natürlichen Zahnhalteapparat (Parodontium) ermöglicht. Bei dem Parodontium handelt es sich um eine anatomische funktionelle Einheit zur Befestigung des Zahns im Kiefer, bestehend aus Zement, Wurzelhaut, Zahnfleisch und Alveolen. Insbesondere ermöglicht die erhöhte Bioaktivität in dem Bereich 408 ein Anwachsen der Wurzelhaut (Periodontium), sodass das Dentalimplantat 400 in der Alveole mittels Sharpey-Fasern verankert wird, wie das auch bei einem gesunden, natürlichen Zahn der Fall ist.
  • Die Bereiche 406 und 408 haben in deren Inneren jeweils einen dentalkeramischen Träger, vorzugsweise aus Leuzit, wie mit Bezug auf die 1 bis 3 erläutert. Auf dem dentalkeramischen Träger befindet sich eine Silikatglaszusammensetzung, in der sich eindiffundierte bioaktive Materialpartikel befinden. Dabei ist die Konzentration der eindiffundierten bioaktiven Materialpartikel in dem Bereich 406 höher als in dem Bereich 408. Dies entspricht der höheren Bioaktivität an der Oberfläche des Bereichs 406 im Vergleich zu dem Bereich 408.
  • Die Bereiche 406 und 408 des Dentalimplantats 400 können in einem Arbeitsgang hergestellt werden, indem in den Spalt (vergleiche 2, Spalt 108), der bei der Erhitzung des Rohlings entsteht, Trägermaterial mit einem entsprechenden Konzentrationsprofil von bioaktiven Partikeln eingebracht wird.
  • Der Bereich 402 kann dann nachträglich auf die Klebefläche 410 auf der Oberseite des Bereichs 408 z. B. mittels eines Zements aufgeklebt werden.
  • Im Vergleich zum Stand der Technik ist das Dentalimplantat 400 besonders vorteilhaft, da der Bereich 406 mit dem natürlichen Zahnhalteapparat verwachsen kann, sodass das Dentalimplantat 400 "federnd" an dem Alveolarknochen befestigt ist. Aufgrund dessen ist die Gefahr reduziert, dass das Dentalimplantat 400 z. B. bei kräftigem Zubeißen abbricht.
  • 100
    Rohling
    102
    Träger
    104
    Schicht
    106
    Oberfläche
    108
    Spalt
    400
    Dentalimplantat
    402
    Bereich
    404
    Zahnfleisch
    406
    Bereich
    408
    Bereich
    410
    Klebefläche

Claims (25)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Implantats mit folgenden Schritten: – Zurverfügungstellung eines Werkstücks (100) mit einem Träger (102) und mit synthetischem Glas und/oder synthetischer Glaskeramik (104), – Erhitzung des Werkstücks, sodass ein Spalt (108) zwischen dem keramischen Träger und dem synthetischen Glas und/oder der synthetischen Glaskeramik entsteht, – Einbringung von bioaktivem Material, vorzugsweise Hydroxylapatit und/oder Kalziumsulfat und/oder Aluminium-Hydroxylapatit, in den Spalt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Träger um eine Keramik, insbesondere eine Dentalkeramik, vorzugsweise mit einem Schmelzpunkt oberhalb 1 000 °C, handelt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Träger im wesentlichen aus Leuzit besteht.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1, 2 oder 3, wobei es sich bei dem synthetischen Glas und/oder der synthetischen Glaskeramik um eine Silikatglaszusammensetzung handelt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, wobei die Erhitzung auf in etwa die Transformationstemperatur des synthetischen Glases und/oder der synthetischen Glaskeramik erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, wobei das Einbringen des bioaktiven Materials über ein viskoses Trägermaterial erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, wobei das Einbringen von Hydroxylapatit und/oder Kalziumsulfat und/oder Aluminium-Hydroxylapatit über ein viskoses Trägermaterial erfolgt.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, wobei es sich bei dem Trägermaterial um ein synthetisches Glas handelt.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das synthetische Glas bei seiner Transformationstemperatur eine geringe Viskosität aufweist.
  10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei es sich bei dem synthetischen Glas um eine Silikatglaszusammensetzung handelt.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8, 9 oder 10, wobei das synthetische Glas eine Transformationstemperatur hat, die unterhalb der Transformationstemperatur des synthetischen Glases und/oder der synthetischen Glaskeramik des Werkstücks liegt.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11, wobei die Transformationstemperatur des synthetischen Glases und/oder der synthetischen Glaskeramik des Werkstücks ca. 680 °C beträgt und die Transformationstemperatur des Trägermaterials zur Einbringung von bioaktivem Material ca. 480 °C beträgt.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 12, wobei dem keramischen Träger Kalium und/oder Barium zur Verringerung der Säurelöslichkeit zugesetzt sind.
  14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13, wobei die Menge des einzubringenden bioaktiven Materials in Abhängigkeit von dem Grad der erforderlichen Bioaktivität einer Oberfläche des Implantats gewählt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Verteilung von bioaktivem Material in dem Trägermaterial ein bestimmtes Profil aufweist, um an der Oberfläche des Implantats ein entsprechendes Profil des Grades der Bioaktivität zu erzielen.
  16. Implantat mit einem Träger und einem synthetischen Glas und/oder einer synthetischen Glaskeramik mit einer bioaktiven Oberfläche und mit in das synthetische Glas und/oder die synthetische Glaskeramik eindiffundierte bioaktive Partikel, insbesondere Hydroxylapatit- und/oder Kalziumsulfat- und/oder Aluminium-Hydroxylapatitpartikel.
  17. Implantat nach Anspruch 16, wobei es sich bei dem Träger um eine Keramik, vorzugsweise eine Dentalkeramik handelt.
  18. Implantat nach Anspruch 16 oder 17, wobei es sich bei dem Träger um Leuzit handelt.
  19. Implantat nach Anspruch 16, 17 oder 18, wobei es sich bei dem synthetischen Glas und/oder der synthetischen Glaskeramik um eine Silikatglaszusammensetzung handelt.
  20. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 16 bis 19, wobei es sich um ein Dentalimplantat handelt.
  21. Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 16 bis 20, wobei es sich um ein Knochenimplantat handelt.
  22. System zum Einbringen in den menschlichen oder tierischen Körper mit einem Implantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche 16 bis 21, wobei sich in oder an dem Implantat ein Mikrosystem befindet.
  23. System nach Anspruch 22, wobei das Implantat eine Kavität zur Aufnahme des Mikrosystems aufweist.
  24. System nach Anspruch 22 oder 23, wobei es sich bei dem Mikrosystem um ein keramisches Mikrosystem handelt.
  25. System nach Anspruch 22, 23 oder 24, wobei das Mikrosystem Sensor- und/oder Signalübertragungsmittel aufweist.
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WO2010083809A2 (de) 2009-01-21 2010-07-29 Stefan Neumeyer Zahnmedizinisches implantat

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