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Die vorliegende Erfindung betrifft
schlagzähmodifizierte
Polycarbonat-Zusammensetzungen, die sich durch eine Kombination
aus verbesserter Schmelzefließfähigkeit,
Chemikalienbeständigkeit
und Kriechfestigkeit auszeichnen. Die Zusammensetzungen besitzen
darüber
hinaus eine gute Zähigkeit,
Hydrolysebeständigkeit
und Verarbeitungsstabilität.
Bevorzugt betrifft die Erfindung flammwidrige Zusammensetzungen.
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An Gehäusematerialien von Geräten der
Informationstechnologie wie beispielsweise Drucker, Kopierer, Notebooks,
Monitore, Mobiltelefone etc. werden heute von den Herstellern zunehmende
Anforderungen gestellt. In vielen Fällen ist hier eine Flammschutzausrüstung erforderlich.
Der Forderung nach Materialien mit halogenfreier Flammschutzausrüstung kommen
insbesondere PC + ABS-Blends nach, die mit organischen Phosphorsäureestern
flammwidrig ausgerüstet
sind. Zu solchen Zusammensetzungen gibt es einen umfangreichen Stand
der Technik. Beispielhaft seien genannt die
EP-A 0 345 522 ,
EP-A 0 640 655 und
EP 0 363 608 . Aus solchen
Zusammensetzungen hergestellte Formkörper zeigen eine gute Kombination
anwendungstechnischer Eigenschaften, wie eine gute Zähigkeit,
hohe Wärmeformbeständigkeit
und ein für
viele Applikationen zufriedenstellendes Verarbeitungsverhalten,
jedoch in der Regel nur innerhalb eines begrenzten Verarbeitungsfensters.
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In jüngerer Zeit werden zunehmende
Anforderungen an die Chemikalien- und Hydrolysebeständigkeit sowie
das Spritzgussverhalten und die Verarbeitungsstabilität, d.h.
die Eigenschaftskonstanz bei erhöhten
Verarbeitungstemperaturen solcher Formmassen gestellt. Diese Anforderungen
werden von solchen mit organischen Phosphorsäureestern, insbesondere mit
oligomeren Phosphaten flammwidrig ausgerüsteten PC/ABS-Zusammensetzungen
erfüllt,
die als ABS-Komponente ein im Masse-Polymerisationsverfahren hergestelltes
ABS enthalten. Auch derartige Zusammensetzungen sind in der Patentliteratur
bereits beschrieben.
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So werden in
EP-A 0 755 977 PC + ABS-Blends
mit ABS niedrigen Kautschukgehalts, vorzugsweise Masse-ABS, und
niedrigem Flammschutzmittelgehalt beschrieben. Die nötige Schmelzefließfähigkeit
wird in diesen Formmassen erzielt durch Einsatz von Polycarbonat
mit relativ niedrigem Molekulargewicht, in bevorzugtester Weise
mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von < 25,000 g/mol, wodurch
die Spannungsrissbeständigkeit
begrenzt wird. Eine für
viele jedoch nicht alle Anwendungen ausreichende Kombination aus
Spannungsrissbeständigkeit
und Flammwidrigkeit wird nur bei Beschränkung des Flammschutzmittel- und
Kautschukanteils erhalten. Die heutigen gesteigerten Anforderungen
an die Schmelzefließfähigkeit,
die Flammwidrigkeit und die Spannungsrissbeständigkeit werden von solchen
Zusammensetzungen nicht mehr erfüllt.
Bei Einsatz höhermolekularen
Polycarbonats verbessert sich zwar die Spannungsrissbeständigkeit,
jedoch wird die Schmelzefließfähigkeit
weiter reduziert. Bei Einsatz höherer
Flammschutzmittelmengen werden zwar die Fließfähigkeitsanforderungen erfüllt, jedoch
kommt es zu einer Verschlechterung der Chemikalienbeständigkeit.
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In der
EP-A 0 933 396 werden Polycarbonatabmischungen
mit Masse-ABS beschrieben, die mit Oligophosphaten flammwidrig ausgerüstet sind
und sich durch eine gute Kerbschlagzähigkeit, Hydrolysebeständigkeit
und eine bessere Verarbeitungsstabilität auszeichnen. Für viele
Anwendungen weisen die in dieser Anmeldung beschriebenen Formmassen
jedoch insbesondere ein Defizit in der Flammwidrigkeit und Bindenahtfestigkeit
auf.
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In der
JP-A 11 302 523 werden Zusammensetzungen
aus Polycarbonat, Masse-ABS, Emulsions-ABS und einem Acrylnitril-Vinyl-Copolymer
beschrieben, die mit Monophosphaten und Polytetrafluorethylen (PTFE) flammwidrig
ausgerüstet
sind. Diese Formmassen zeigen ein unzureichendes Verarbeitungsfenster,
da sie bei höheren
Verarbeitungstemperaturen zur Phasenagglomeration neigen, was zur
Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften führt, und
das Flammschutzadditiv ausblutet.
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Weiterhin weisen derartige Zusammensetzungen
erfahrungsgemäß eine unzureichende
Hydrolysebeständigkeit
auf.
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In der
DE 198 53 105 A1 werden
ebenfalls Zusammensetzungen enthaltend Polycarbonat, Masse-ABS,
welches in bevorzugter Weise in Kombination mit Emulsions-ABS eingesetzt wird,
und Phosphorsäureester
beschrieben. Die Formmassen gemäß der in
der
DE 198 53 105
A1 beschriebenen Zusammensetzungen zeigen insbesondere
eine unzureichende Fließfähigkeit,
Chemikalien- und Hydrolysebeständigkeit
und ein schlechtes Zeitstandverhalten.
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EP-A 1 026 205 beschreibt Formmassen aus Polycarbonat,
ABS-Pfropfpolymerisaten, bevorzugt hergestellt im Masse-Polymerisationsverfahren,
monomeren oder oligomeren Phosphorsäureestern und silikatischen
Verstärkungsstoffen,
die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Chlorgehalt der Zusammensetzung nicht
größer als
100 ppm ist. Ebenfalls beschrieben werden solche Zusammensetzungen,
die als weitere Komponente Acrylat-basierende Pfropfpolymerisate
mit Kern-Schale-Struktur
enthalten. Die in dieser Anmeldung beschriebenen Formmassen zeichnen
sich durch eine exzellente Hydrolysebeständigkeit aus, weisen aber aufgrund
des niedrigen Molekulargewichts des eingesetzten Polycarbonats in
der Regel eine schlechte Chemikalienbeständigkeit und ein unzureichendes
Zeitstandverhalten auf. Das niedrige Molekulargewicht ist jedoch
erforderlich, um in den hier beschriebenen Zusammensetzungen eine
ausreichende Schmelzfließfähigkeit
der Formmasse zu erzielen. Mit dem hier eingesetzten Masse-ABS ist
ein ausreichendes Fließfähigkeit-Niveau bei Verwendung
höhermolekularen
Polycarbonats nicht zu erzielen. Ähnliches gilt auch für die Formmassen,
die in der WO 00/39210 beschrieben werden und sich dadurch auszeichnen,
dass sie als FR-Additiv ein Bisphenol A-verbrücktes Oligophosphat mit niedriger
Säurezahl
enthalten.
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In der
US-A 5,849,827 werden flammwidrige Zusammensetzungen
aus Polycarbonat und Emulsions-ABS beschrieben, die neben konventionellen
Flammschutzadditiven feinstteilige anorganische Partikel enthalten
und sich durch eine verbesserte Flamm widrigkeit auszeichnen. Positive
Auswirkungen der Partikel auf die Schmelzefließfähigkeit und die Hydrolysebeständigkeit
der Formmassen werden in dieser Anmeldung nicht beschrieben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es Polycarbonat-Zusammensetzungen bereitzustellen, die sich
insbesondere durch eine Kombination aus exzellenter Spannungsrissbeständigkeit
und Kriechfestigkeit bei verbesserter Schmelzefließfähigkeit
auszeichnen und die darüber
hinaus über
ein hohes Maß an
Zähigkeit, Verarbeitungsstabilität und Hydrolysebeständigkeit
verfügen.
Insbesondere war es Aufgabe der Erfindung, solche flammwidrigen
Zusammensetzungen bereitzustellen, aus denen Formkörper hergestellt
werden können, die
den UL94V-Test bei 1,5 mm Wandstärke
mit der Bewertung V-0 bestehen und bei denen das Flammschutzadditiv
unter den üblichen
Verarbeitungsbedingungen nicht in nennenswertem Umfang ausblutet.
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Es wurde gefunden, dass solche Zusammensetzungen,
die Polycarbonat mittleren Molekulargewichts, ein spezielles, über Massepolymerisationsverfahren
hergestelltes ABS-Pfropfpolymerisat, sowie optional mindestens eine
weitere Komponente ausgewählt
aus oligomeren organischen Phosphorsäureestern, feinstteiligen anorganischen
Partikel, Acrylat-haltige Polymere sowie fluorierte Polyolefine
enthalten, die gewünschten
Eigenschaften aufweisen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind daher Zusammensetzungen enthaltend
- A)
40 bis 90 Gew.-Teile, bevorzugt 50 bis 80 Gew.-Teile, insbesondere
60 bis 80 Gew.-Teile aromatisches Polycarbonat oder Polyestercarbonat
oder Mischungen hieraus mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht M
W von
25,000 bis 35,000, bevorzugt von 26,000 bis 33,000, insbesondere
von 26,000 bis 31,000 g/mol,
- B) 5 bis 40 Gew.-Teile, bevorzugt 7 bis 30 Gew.-Teile, insbesondere
10 bis 20 Gew.-Teile eines im Massepolymerisationsverfahren hergestellten
Pfropf polymeren aus mindestens einem Acrylsäurederivat, bevorzugt Acrylnitril,
Butadien und mindestens einem Styrolmonomeren mit einem Butadiengehalt
von 8 bis 15 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 15 Gew.-%, insbesondere
von 11 bis 14 Gew.-% bezogen auf das Pfropfpolymere und einem Gehalt
an Acrylsäurederivat
von 15 bis 30 Gew.-%, bevorzugt von 18 bis 27 Gew.-%, insbesondere
von 21 bis 26 Gew.-% bezogen auf die Summe aus Acrylsäurederivat
und Styrolmonomer im Pfropfpolymeren, wobei dieses Pfropfpolymer
Styrol-Acrylsäurederivat-Copolymer
mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht M
W von 50.000 bis
140.000, bevorzugt von 60.000 bis 130.000, insbesondere von 60.000
bis 110.000 g/mol enthält,
- C) 0 bis 20 Gew.-Teile, bevorzugt 2 bis 18 Gew.-Teile, insbesondere
8 bis 16 Gew.-Teile einer halogenfreien Phosphorverbindung, bevorzugt
eines oligomeren organischen Phosphorsäureesters, insbesondere eines solchen
auf Basis von Bisphenol-A und dessen Derivate,
- D) 0 bis 1 Gew.-Teile, bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-Teile, insbesondere
0,2 bis 0,5 Gew.-Teile fluoriertes Polyolefin, welches bevorzugt
in Form eines Masterbatches, eines Präcompounds oder einer Cofällung aus PTFE
und einem Vinylmomonor-enthaltenden Polymers eingebracht wird,
- E) 0 bis 5 Gew.-Teile, bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-Teile, insbesondere
0,5 bis 2 Gew.-Teile eines ein Acrylatmonomer enthaltenden Polymers,
bevorzugt eines Pfropfpolymerisats aus 10–90 Gew.-%, bevorzugt 30–80 Gew.-%,
insbesondere 50–80
Gew.-% bezogen auf das Pfropfpolymerisat eines teilchen-förmigen Polymerisats mit einer
Glasübergangstemperatur
unter 0°C,
bevorzugt unter –20°C, insbesondere
unter –40°C als Pfropfgrundlage
und 90 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 20 Gew. %, insbesondere 50
bis 20 Gew. % bezogen auf das Pfropfpolymerisat einer Pfropfhülle aus
Vinylmonomeren, die einen Anteil von mindestens 40 Gew.-%, bezogen
auf die Pfropfhülle,
bevorzugt von mindestens 60 Gew.-%, insbesondere von mindestens 80
Gew.-% an Acrylatmonomeren aufweist, wobei als Pfropfgrundlage ein
Polybutadien- oder ein Silikon- oder ein Silikon-Acrylat-Kompositkautschuk
besonders bevorzugt ist,
- F) 0 bis 3 Gew.-Teile, bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-Teile, insbesondere
0,2 bis 1,5 Gew.-Teile anorganisches Material mit einem mittleren
größten Partikeldurchmesser
von maximal 1000 nm, bevorzugt von maximal 500 nm, insbesondere
von maximal 200 nm und
- G) bis zu 10 Gew.-Teile, bevorzugt bis zu 5 Gew.-Teile, insbesondere
bis zu 2 Gew.-Teile handelsüblicher Polymeradditive.
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Die Summe der Gewichtsteile aller
Komponenten ist dabei auf 100 normiert.
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Die Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden im Folgenden näher
erläutert.
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Komponente
A
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Erfindungsgemäß geeignete aromatische Polycarbonate
und/oder aromatische Polyestercarbonate gemäß Komponente A sind literaturbekannt
oder nach literaturbekannten Verfahren herstellbar (zur Herstellung
aromatischer Polycarbonate siehe beispielsweise Schnell, "Chemistry and Physics
of Polycarbonates", Interscience
Publishers, 1964 sowie die
DE-AS
1 495 626 ,
DE-OS
2 232 877 ,
DE-OS
2 703 376 ,
DE-OS
2 714 544 ,
DE-OS
3 000 610 ,
DE-OS
3 832 396 ; zur Herstellung aromatischer Polyestercarbonate
z. B.
DE-OS 3 077 934 ).
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Die Herstellung aromatischer Polycarbonate
erfolgt z.B. durch das Schmelzverfahren oder durch Umsetzung von
Diphenolen mit Kohlensäurehalogeniden,
vorzugsweise Phosgen und/oder mit aromatischen Dicarbonsäuredihalogeniden,
vorzugsweise Benzoldicarbonsäuredihalogeniden,
nach dem Phasengrenzflächenverfahren,
gegebe nenfalls unter Verwendung von Kettenabbrechern, beispielsweise
Monophenolen und gegebenenfalls unter Verwendung von trifunktionellen
oder mehr als trifunktionellen Verzweigern, beispielsweise Triphenolen
oder Tetraphenolen.
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Diphenole zur Herstellung der aromatischen
Polycarbonate und/oder aromatischen Polyestercarbonate sind vorzugsweise
solche der Formel (I)
wobei
A eine Einfachbindung,
C
1-C
5-Alkylen, C
2-C
5-Alkyliden, C
5-C
6-Cycloalkyliden,
-O-, -SO-, -CO-, -S-, -SO
2-, C
6-C
12-Arylen, an das weitere aromatische gegebenenfalls
Heteroatome enthaltende Ringe kondensiert sein können,
oder ein Rest der
Formel (II) oder (III)
B jeweils C
1-C
12-Alkyl, vorzugsweise
Methyl, Halogen, vorzugsweise Chlor und/oder Brom
x jeweils
unabhängig
voneinander 0, 1 oder 2,
p 1 oder 0 sind, und R
5 und
R
6 für
jedes X
1 individuell wählbar, unabhängig voneinander
Wasserstoff oder C
1-C
6-Alkyl,
vorzugsweise Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
X
1 Kohlenstoff
und
m eine ganze Zahl von 4 bis 7, bevorzugt 4 oder 5 bedeuten,
mit der Maßgabe,
dass an mindestens einem Atom X
1, R
5 und R
6 gleichzeitig
Alkyl sind.
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Bevorzugte Diphenole sind Hydrochinon,
Resorcin, Dihydroxydiphenole, Bis-(hydroxyphenyl)-C1-C5-alkane, Bis-(hydroxyphenyl)-C5-C6-cycloalkane, Bis-(hydroxyphenyl)-ether,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, Bis-(hydroxyphenyl)-ketone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone
und α,α-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropyl-benzole
sowie deren kernbromierte und/oder kernchlorierte Derivate.
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Besonders bevorzugte Diphenole sind
4,4'-Dihydroxydiphenyl,
Bisphenol-A, 2,4-Bis(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3.3.5-trimethylcyclohexan,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfid,
4,4'-Dihydroxydiphenyl-sulfon
sowie deren di- und tetrabromierten oder chlorierten Derivate wie
beispielsweise 2,2-Bis(3-Chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan
oder 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
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Insbesondere bevorzugt ist 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
(Bisphenol-A).
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Es können die Diphenole einzeln
oder als beliebige Mischungen eingesetzt werden.
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Die Diphenole sind literaturbekannt
oder nach literaturbekannten Verfahren erhältlich.
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Für
die Herstellung der thermoplastischen, aromatischen Polycarbonate
geeignete Kettenabbrecher sind beispielsweise Phenol, p-Chlorphenol,
p-tert.-Butylphenol oder 2,4,6-Tribromphenol, aber auch langkettige
Alkylphenole, wie 4-(1,3-Tetramethylbutyl)-phenol gemäß
DE-OS 2 842 005 oder Monoalkylphenol
bzw. Dialkylphenole mit insgesamt 8 bis 20 C-Atomen in den Alkylsubstituenten,
wie 3,5-di-tert.-Butylphenol, p-iso-Octylphenol, p-tert.-Octylphenol,
p-Dodecylphenol und 2-(3,5-Dimethylheptyl)-phenol und 4-(3,5-Dimethylheptyl)-phenol.
Die Menge an einzusetzenden Kettenabbrechern beträgt im allgemeinen
zwischen 0,5 Mol %, und 10 Mol-%, bezogen auf die Molsumme der jeweils
eingesetzten Diphenole.
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Die thermoplastischen, aromatischen
Polycarbonate können
in bekannter Weise verzweigt sein, und zwar vorzugsweise durch den
Einbau von 0,05 bis 2,0 Mol-%, bezogen auf die Summe der eingesetzten
Diphenole, an dreifunktionellen oder mehr als dreifunktionellen
Verbindungen, beispielsweise solchen mit drei und mehr phenolischen
Gruppen.
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Geeignet sind sowohl Homopolycarbonate
als auch Copolycarbonate. Zur Herstellung erfindungsgemäßer Copolycarbonate
gemäß Komponente
A können
auch 1 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 25 Gew.% (bezogen auf
die Gesamtmenge an einzusetzenden Diphenolen) Polydiorganosiloxane
mit Hydroxy-aryloxy-Endgruppen eingesetzt werden. Diese sind bekannt
(s. beispielsweise
US-A
3 419 634 ) bzw. nach literaturbekannten Verfahren herstellbar.
Die Herstellung Polydiorganosiloxanhaltiger Copolycarbonate wird
z. B. in
DE-A 3 334
782 beschrieben.
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Bevorzugte Polycarbonate sind neben
den Bisphenol-A-Homopolycarbonaten die Copolycarbonate von Bisphenol-A
mit bis zu 15 Mol-%, bezogen auf die Molsum men an Diphenolen, anderen
als bevorzugt bzw. besonders bevorzugt genannten Diphenolen, insbesondere
2,2-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan.
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Aromatische Dicarbonsäuredihalogenide
zur Herstellung von aromatischen Polyestercarbonaten sind vorzugsweise
die Disäuredichloride
der Isophthalsäure,
Terephthalsäure,
Diphenylether-4,4'-dicarbonsäure und
der Naphthalin-2,6-dicarbonsäure.
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Besonders bevorzugt sind Gemische
der Disäuredichloride
der Isophthalsäure
und der Terephthalsäure
im Verhältnis
zwischen 1:20 und 20:1.
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Bei der Herstellung von Polyestercarbonaten
wird zusätzlich
ein Kohlensäurehalogenid,
vorzugsweise Phosgen als bifunktionelles Säurederivat mitverwendet.
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Als Kettenabbrecher für die Herstellung
der aromatischen Polyestercarbonate kommen außer den bereits genannten Monophenolen
noch deren Chlorkohlensäureester
sowie die Säurechloride
von aromatischen Monocarbonsäuren,
die gegebenenfalls durch C1-C22-Alkylgruppen
oder durch Halogenatome substituiert sein können, sowie aliphatische C2-C22-Monocarbonsäurechloride
in Betracht.
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Die Menge an Kettenabbrechern beträgt jeweils
0,1 bis 10 Mol-%, bezogen im Falle der phenolischen Kettenabbrecher
auf Mole Diphenole und im Falle von Monocarbonsäurechlorid-Kettenabbrecher
auf Mole Dicarbonsäuredichloride.
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Die aromatischen Polyestercarbonate
können
auch aromatische Hydroxycarbonsäuren
eingebaut enthalten.
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Die aromatischen Polyestercarbonate
können
sowohl linear als auch in bekannter Weise verzweigt sein (siehe
dazu ebenfalls
DE-A
2 940 024 und
DE-A
3 007 934 ).
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Als Verzweigungsmittel können beispielsweise
3- oder mehrfunktionelle Carbonsäurechloride,
wie Trimesinsäuretrichlorid,
Cyanursäuretrichlorid,
3,3'-,4,4'-Benzophe non-tetracarbonsäuretetrachlorid, 1,4,5,8-Napthalintetracarbonsäuretetrachlorid
oder Pyromellithsäuretetrachlorid,
in Mengen von 0,01 bis 1,0 Mol % (bezogen auf eingesetzte Dicarbonsäuredichloride)
oder 3- oder mehrfunktionelle Phenole, wie Phloroglucin, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2,4,4-Dimethyl-2,4-6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan, 1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol,
1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan, Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan, 2,2-Bis[4,4-bis(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan,
2,4-Bis(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol, Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan,
2,6-Bis(2-hydroxy-5-methyl-benzyl)-4-methyl-phenol, 2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2,4-dihydroxyphenyl)-propan,
Tetra-(4-[4-hydroxyphenyl-isopropyl]-phenoxy)-methan, 1,4-Bis[4,4'-dihydroxytri-phenyl)-methyl]-benzol,
in Mengen von 0,01 bis 1,0 Mol % bezogen auf eingesetzte Diphenole
verwendet werden. Phenolische Verzweigungsmittel können mit
den Diphenolen vorgelegt, Säurechlorid-Verzweigungsmittel
können
zusammen mit den Säuredichloriden
eingetragen werden.
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In den thermoplastischen, aromatischen
Polyestercarbonaten kann der Anteil an Carbonatstruktureinheiten
beliebig variieren. Vorzugsweise beträgt der Anteil an Carbonatgruppen
bis zu 100 Mol-%, insbesondere bis zu 80 Mol-%, besonders bevorzugt
bis zu 50 Mol-%, bezogen auf die Summe an Estergruppen und Carbonatgruppen.
Sowohl der Ester- als auch der Carbonatanteil der aromatischen Polyestercarbonate
kann in Form von Blöcken
oder statistisch verteilt im Polykondensat vorliegen.
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Die thermoplastischen, aromatischen
Polycarbonate und Polyestercarbonate können allein oder im beliebigen
Gemisch eingesetzt werden.
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Komponente
B
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Bei dem ABS-Polymerisat gemäß Komponente
B handelt es sich um ein kautschukmodifiziertes Pfropfpolymerisat,
in denen Styrol-Monomere gemäß B.1.1
und Acrylsäurederivate
gemäß B.1.2
in Anwesenheit eines Butadien-Kautschuks B.2 polymerisiert werden,
wobei die Herstellung von B in bekannter Weise nach einem Masse-
oder Masse-Suspensions-Polymerisationsverfahren erfolgt, wie z.B.
in den
US-A 3 243 481 ,
US-A 3 509 237 ,
US-A 3 660 535 ,
US-A 4 221 833 und
US-A 4 239 863 beschrieben.
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Beispiele für Styrol-Monomere B.1.1 sind
Styrol, α-Methylstyrol,
halogen- oder alkylkernsubstituierte Styrole wie p-Methylstyrol,
p-Chlorstyrol. Beispiele für
Acrylsäurederivate
gemäß B.1.2
sind ungesättigte
Nitrile wie Acrylnitril, Methacrylnitril, (Meth)Acrylsäure-C1-C8-alkylester wie
Methylmethacrylat, n-Butylacrylat, t-Butylacrylat.
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Bevorzugte Monomere B.1.1 sind Styrol
und α-Methylstyrol,
bevorzugte Monomere B.1.2 sind Acrylnitril und Methylmethacrylat.
Besonders bevorzugte Monomere sind B.1.1 Styrol und B.1.2 Acrylnitril.
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Für
die kautschukmodifizierten Pfropfpolymerisate B geeignete Kautschuke
B.2 sind Butadienkautschuke. Butadienkautschuke im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind solche auf Basis von Butadien, die optional bis zu
50 Gew.-%, bevorzugt bis zu 30 Gew.-%, insbesondere bis zu 20 Gew.-%
bezogen auf den Kautschuk copolymerisierbare Monomeren (z.B. gemäß B.1.1
und B.1.2) enthalten können,
unter der Maßgabe, dass
die Glasübergangstemperatur
der Komponente B.2 unterhalb 10°C,
vorzugsweise unterhalb –10°C, insbesondere
unterhalb –20°C liegt.
Besonders bevorzugt ist reiner Polybutadienkautschuk sowie Butadien/Styrol-Copolymer-Kautschuk.
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Der Gehalt der Pfropfgrundlage (Kautschuk)
in der Komponente B beträgt
8 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 15 Gew. %, insbesondere 11 bis
14 Gew.-% bezogen auf B. Bei kleineren Kautschukgehalten wird kein ausreichendes
Zähigkeitsniveau,
bei größeren Gehalten
keine ausreichende Schmelzefliessfähigkeit erhalten. Der Gehalt
an Acrylsäurederivat
B.1.2 in B beträgt
15 bis 30 Gew. %, bevorzugt 18 bis 27 Gew.-%, insbesondere 21 bis
26 Gew.-% bezogen auf die Summe aus Acrylsäurederivat B.1.2 und Styrolmonomer
B.1.1 im Pfropfpolymeren B.
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Die Komponente B kann zusätzlich noch
geringe Mengen, üblicherweise
weniger als 5 Gew. %, vorzugsweise weniger als 2 Gew.-%, bezogen
auf B.2, vernetzend wirkender ethylenisch ungesättigter Monomeren enthalten.
Beispiele für
solche vernetzend wirkende Monomere sind Alkylendiol-di-(meth)-acrylate,
Polyester-di-(meth)-acrylate,
Divinylbenzol, Trivinylbenzol, Triallylcyanurat, Allyl-(meth)-acrylat, Diallylmaleat
und Diallylfumarat.
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Das statistische Copolymerisat aus
Styrolmonomer B.1.1 und Acrylsäurederivat
B.1.2 liegt üblicherweise
im Polymerisat B zu einem Teil auf dem Kautschuk B.2 auf- oder eingepfropft
vor, wobei dieses Pfropfinischpolymerisat diskrete Teilchen im statistischen
Copolymerisat aus B.1.1 und B.1.2 ausbildet. Das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht des freien, d.h. eluierbaren statistischen Copolymerisats
kann mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt werden
und liegt in den erfindungsgemäßen Komponenten
B zwischen 5·104 bis 14·104,
bevorzugt zwischen 6·104 bis 13·104,
insbesondere zwischen 6·104 bis 11·104 g/mol.
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Der mittlere Teilchendurchmesser
der resultierenden gepfropften Kautschukteilchen (ermittelt durch Auszählung an
elektronenmikroskopischen Aufnahmen) liegt im Bereich von 0,5 bis
5 μm, vorzugsweise
von 0,8 bis 2,5 μm.
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Komponente
C
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Als halogenfreie Flammschutzmittel
bevorzugt in Frage kommende Phosphorverbindungen sind ausgewählt aus
der Gruppe der monomeren oder oligomeren Phosphor- bzw. Phosphonsäureester,
Phosphonataminen und Phosphazenen.
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Bevorzugt kommen oligomere Phosphor-
bzw. Phosphonsäureester
der allgemeinen Formel (IV)
zum Einsatz, worin
R
1, R
2, R
3 und
R
4, unabhängig voneinander jeweils C
1 bis C
8-Alkyl, jeweils
gegebenenfalls durch Alkyl, vorzugsweise C
1 bis
C
4-Alkyl, substituiertes C
5 bis
C
6-Cycloalkyl,
C
6 bis C
20-Aryl
oder C
7 bis C
12-Aralkyl,
n
unabhängig
voneinander, 0 oder 1,
q 0,5 bis 30 und
X einen ein- oder
mehrkernigen aromatischen Rest mit 6 bis 30 C-Atomen, oder einen
linearen oder verzweigten aliphatischen Rest mit 2 bis 30 C-Atomen,
der OH-substituiert sein und bis zu 8 Etherbindungen enthalten kann,
bedeuten.
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Bevorzugt stehen R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander für
C
1 bis C
4-Alkyl,
Phenyl, Naphthyl oder Phenyl-C
1-C
4-alkyl. Die aromatischen Gruppen R
1, R
2, R
3 und
R
4 können
ihrerseits mit Alkylgruppen, vorzugsweise C
1 bis
C
4-Alkyl substituiert sein. Besonders bevorzugte
Aryl-Reste sind Kresyl, Phenyl, Xylenyl, Propylphenyl oder Butylphenyl.
X
in der Formel (IV) bedeutet bevorzugt einen ein- oder mehrkernigen
aromatischen Rest mit 6 bis 30 C-Atomen. Dieser leitet sich bevorzugt
von Diphenolen der Formel (I) ab.
n in der Formel (IV) kann,
unabhängig
voneinander, 0 oder 1 sein, vorzugsweise ist n gleich 1.
q
steht für
Werte von 0,5 bis 30, vorzugsweise 0,8 bis 15, besonders bevorzugt
1 bis 5, insbesondere 0,8 bis 2.
X steht besonders bevorzugt
für
insbesondere leitet sich
X von Resorcin, Hydrochinon, Bisphenol A oder Diphenylphenol ab.
Besonders bevorzugt leitet sich X von Bisphenol A ab.
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Insbesondere bevorzugte phosphorhaltige
Verbindungen sind Verbindungen der Formel (IVa)
wobei
R
1,
R
2, R
3, R
4, n und q die bei der Formel (IV) angegebene
Bedeutung haben,
m unabhängig
voneinander 0, 1, 2, 3 oder 4,
R
5 und
R
6 unabhängig
voneinander C
1 bis C
4-Alkyl,
vorzugsweise Methyl oder Ethyl und
Y C
1 bis
C
7-Alkyliden, C
1-C
7-Alkylen, C
5 bis
C
12-Cycloalkylen, C
5 bis
C
12-Cycloalkyliden,
-O-, -S-, -SO
2 oder -CO-, vorzugsweise Isopropyliden
oder Methylen, bedeuten.
-
Besonders bevorzugt ist
mit q = 0,8 bis 1,5.
-
Die Phosphorverbindungen gemäß Komponente
C sind bekannt (vgl. z.B.
EP-A
0 363 608 ,
EP-A
0 640 655 ) oder lassen sich nach bekannten Methoden in
analoger Weise herstellen (z.B. Ullmanns Enzyklopädie der
technischen Chemie, Bd. 18, S. 301 ff. 1979; Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Bd. 12/1, S. 43; Beilstein Bd. 6, S. 177).
-
Die mittleren q-Werte können bestimmt
werden, indem mittels geeigneter Methode (Gaschromatographie (GC),
High Pressure Liquid Chromatography (HPLC), Gelpermeationschromatographie
(GPC)) die Zusammensetzung der Phosphat-Mischung (Molekulargewichtsverteilung)
bestimmt wird und daraus die Mittelwerte für q berechnet werden.
-
Komponente
D
-
Die Flammschutzmittel entsprechend
Komponente C werden oft in Kombination mit sogenannten Antidrippingmitteln
verwendet, welche die Neigung des Materials zum brennenden Abtropfen
im Brandfall verringern. Beispielhaft seien hier Verbindungen der
Substanzklassen der fluorierten Polyolefine, der Silikone sowie Aramidfasern
genannt. Diese können
auch in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zum Einsatz kommen. Bevorzugt werden fluorierte Polyolefine als
Antidrippingmittel eingesetzt.
-
Fluorierte Polyolefine sind bekannt
und beispielsweise in der
EP-A
0 640 655 beschrieben. Sie werden zum Beispiel unter der
Marke Teflon
® 30N
von DuPont vertrieben.
-
Die fluorierten Polyolefine können sowohl
in reiner Form als auch in Form einer koagulierten Mischung von
Emulsionen der fluorierten Polyolefine mit Emulsionen von Pfropfpolymerisaten
oder (Co)polymerisaten auf Vinylmonomer-Basis eingesetzt werden,
wobei das fluorierte Polyolefin als Emulsion mit einer Emulsion des
Pfropfpolymerisats oder des Copolymerisats gemischt und anschließend koaguliert
wird.
-
Weiterhin können die fluorierten Polyolefine
als Präcompound
mit einem Pfropfpolymerisat oder einem Copolymerisat, vorzugsweise
auf Vinylmonomer-Basis, eingesetzt werden. Die fluorierten Polyolefine
werden als Pulver mit einem Pulver oder Granulat des Pfropfpolymerisats
oder Copolymerisats vermischt und in der Schmelze im allgemeinen
bei Temperaturen von 200 bis 330°C
in üblichen
Aggregaten wie Innenknetern, Extrudern oder Doppelwellenschnecken
compoundiert.
-
Die fluorierten Polyolefine können auch
in Form eines Masterbatches eingesetzt werden, der durch Emulsionspolymerisation
mindestens eines monoethylenisch ungesättigten Monomers in Gegenwart
einer wässrigen
Dispersion des fluorierten Polyole fins hergestellt wird. Bevorzugte
Monomerkomponenten sind Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat und
deren Gemische. Das Polymerisat wird nach saurer Fällung und
nachfolgender Trocknung als rieselfähiges Pulver eingesetzt.
-
Die Koagulate, Präcompounds oder Masterbatches
besitzen üblicherweise
Feststoffgehalte an fluoriertem Polyolefin von 5 bis 95 Gew.-%,
vorzugsweise 7 bis 80 Gew.-%.
-
Die fluorierten Polyolefine kommen
in Konzentration von 0 bis 1 Gew.-Teilen, bevorzugt von 0,1 bis
0,5 Gew.-Teilen, insbesondere 0,2 bis 0,5 Gew.-Teilen zum Einsatz,
wobei sich diese Mengenangaben bei Einsatz eines Koagulats, Präcompounds
oder Masterbatches auf das reine fluorierte Polyolefin beziehen.
-
Komponente
E
-
Als Komponente E kommen alle (Co)Polymere
enthaltend (Meth)Acrylsäure-C1-C8-alkylester wie Methylmethacrylat,
n-Butylacrylat, t-Butylacrylat in Frage, die ggf. Styrol-Monomere
wie Styrol, α-Methylstyrol,
halogen- oder alkylkernsubstituierte Styrole wie p-Methylstyrol,
p-Chlorstyrol und Kautschuke enthalten können. Der Anteil an (Meth)Acrylsäure-C1-C8-alkylester in
Komponente E beträgt
vorzugsweise größer 10 Gew.-%, bevorzugt
größer 20 Gew.-%.
-
Bevorzugte Acrylatverbindung in Komponente
E ist Methylmethacrylat.
-
Insbesondere kommen als Komponente
E Pfropfpolymerisate aus 10–90
Gew.-%, bevorzugt 30–80 Gew.-%,
insbesondere 50–80
Gew.-% bezogen auf das Pfropfpolymerisat eines teilchenförmigen Polymerisats mit
einer Glasübergangstemperatur
unter 0°C,
bevorzugt unter –20°C, insbesondere
unter –40°C als Pfropfgrundlage
und 90 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 20 Gew.-%, insbesondere 50
bis 20 Gew.-% bezogen auf das Pfropfpolymerisat einer Pfropfhülle aus
Vinylmonomeren, die einen Anteil von mindestens 40 Gew.-%, bezogen
auf die Pfropfhülle,
bevorzugt von min destens 60 Gew.-%, insbesondere von mindestens
80 Gew.-% an (Meth)Acrylsäure-C1-C8-alkylester wie Methylmethacrylat, n-Butylacrylat,
t-Butylacrylat aufweist. Besonders bevorzugt kommt als (Meth)Acrylsäure-C1-C8-alkylester in
der Pfropfhülle
das Methylmethacrylat in Frage.
-
Für
diese Pfropfpolymerisate geeignete Pfropfgrundlagen sind beispielsweise
Dienkautschuke, EP(D)M-Kautschuke, also solche auf Basis Ethylen/Propylen
und gegebenenfalls Dien-Verbindungen, weiterhin Acrylat-, Polyurethan-,
Silikon-, Chloropren- und Ethylen/Vinylacetat-Kautschuke sowie Silikon-Acrylat-Kompositkautschuke.
-
Bevorzugt sind Dienkautschuke, Silikonkautschuke
und Silikon-Acrylat-Kompositkautschuke. Besonders bevorzugt sind
Silikon-Acrylat-Kompositkautschuke.
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Dienkautschuke im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind z. B. solche auf Basis von beispielsweise Butadien
oder Isopren oder Copolymerisate hieraus mit weiteren copolymerisierbaren
Monomeren. Bevorzugte copolymerisierbare Monomere sind Vinylmonomere
ausgewählt
aus der Gruppe der Vinylaromaten, kernsubstituierten Vinylaromaten
(wie beispielsweise Styrol, α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol), Methacrylsäure-(C1-C8)-Alkylester,
(wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat), Acrylsäure-(C1-C8)-Alkylester
(wie n-Butylacrylat und tert.-Butylacrylat oder Mischungen hieraus),
Vinylcyanide (ungesättigte
Nitrile wie Acrylnitril und Methacrylnitril) und Derivate ungesättigter
Carbonsäuren
wie Anhydride und Imide (beispielsweise Maleinsäureanhydrid und N-Phenyl-Maleinimid),
besonders bevorzugt ist Styrol mit einem bevorzugten Anteil von
bis zu 30 Gew.-% bezogen auf den Dienkautschuk.
-
Besonders bevorzugt ist reiner Polybutadienkautschuk.
-
Diese Pfropfgrundlagen haben im Allgemeinen
eine mittlere Teilchengröße (d50-Wert)
von 0,05 bis 5 μm,
vorzugsweise 0,1 bis 2 μm,
insbesondere 0,1 bis 1 μm.
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Die mittlere Teilchengröße d50 ist der Durchmesser, oberhalb und unterhalb
dessen jeweils 50 Gew.-% der Teilchen liegen. Er kann mittels Ultrazentrifugenmessung
(W. Scholtan, H. Lange, Kolloid, Z. und Z. Polymere 250 (1972),
782–1796)
bestimmt werden.
-
Der Gelanteil dieser Pfropfgrundlagen
beträgt
mindestens 30 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 40 Gew.-% (in Toluol
gemessen).
-
Der Gelgehalt wird bei 25°C in einem
geeigneten Lösungsmittel
bestimmt (M. Hoffmann, H. Krömer, R.
Kuhn, Polymeranalytik I und II, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart 1977).
-
Besonders bevorzugt als Pfropfgrundlage
sind für
die Pfropfpolymere auch solche Acrylatkautschuke, Silikonkautschuke
oder Silikonacrylatkompositkautschuke geeignet enthaltend 0 bis
100 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 99 Gew.-%, insbesondere 10 bis 99 Gew.-%,
besonders bevorzugt 30 bis 99 Gew.-% Polyorganosiloxan-Komponente und 100
bis 0 Gew.-%, bevorzugt 99 bis 1 Gew.-%, insbesondere 90 bis 1 Gew.-%,
besonders bevorzug 70 bis 1 Gew.-% Polyalkyl(meth)acrylat-Kautschuk-Komponente (die Gesamtmenge
der jeweiligen Kautschukkomponente ergibt 100 Gew.-%).
-
Derartige Kautschuke haben vorzugsweise
einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,01 bis 0,6 μm.
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Als bevorzugte Silikonacrylatkautschuke
kommen solche zum Einsatz, deren Herstellung in der
JP 08 259 791-A ,
JP 07 316 409-A und
EP-A 0 315 035 beschrieben
werden. Die diesbezüglichen
Inhalte dieser Anmeldungen werden hiermit in diese Anmeldung übernommen.
-
Die Polyorganosiloxan-Komponente
im Silikonacrylat-Kompositkautschuk kann durch Umsetzung eines Organosiloxans
und eines multifunktionalen Vernetzungs mittels in einem Emulsionspolymerisationsprozess
hergestellt werden. Es ist weiterhin möglich, über Zusatz geeigneter ungesättigter
Organosiloxane pfropfaktive Stellen in den Kautschuk einzufügen.
-
Das Organosiloxan ist im Allgemeinen
cyclisch, wobei die Ringstrukturen bevorzugt 3 bis 6 Si-Atome enthalten.
Beispielhaft seien genannt Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan,
Decamethylcyclopentasiloxan, Dodecamethylcyclohexasiloxan, Trimethyltriphenylcyclotrisiloxan,
Tetramethyltetraphenylcyclotetrasiloxan, Octaaphenylcyclotetrasiloxan,
welche allein oder in Mischung von 2 oder mehr Verbindungen eingesetzt
werden können.
Die Organosiloxankomponente sollte am Aufbau des Silikonanteils
im Silikonacrylatkautschuk zu mindestens 50 Gew.-%, bevorzugt mindestens
70 Gew.-% bezogen auf den Silikonanteil im Silikonacrylatkautschuk
beteiligt sein.
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Als Vernetzungsmittel werden im Allgemeinen
3- oder 4-funktionelle Silanverbindungen eingesetzt. Beispielhaft
hierfür
seien als besonders bevorzugt genannt: Trimethoxymethylsilan, Triethoxyphenylsilan,
Tetramethoxysilan, Tetraethoxysilan, Tetra-n-propoxysilan, Tetrabutoxysilan.
4 funktionelle Verzweigungsmittel, insbesondere Tetraethoxysilan.
Die Menge an Verzweigungsmittel beträgt im Allgemeinen 0 bis 30
Gew.-% (bezogen auf die Polyorganosiloxankomponente im Silikonacrylatkautschuk).
-
Zum Einbringen pfropfaktiver Stellen
in die Polyorganosiloxankomponente des Silikonacrylatkautschuks
kommen bevorzugt Verbindungen zum Einsatz, die eine der folgenden
Strukturen bilden:
wobei
R
5 Methyl,
Ethyl, Propyl oder Phenyl,
R
6 Wasserstoff
oder Methyl,
n 0, 1 oder 2 und
p eine Zahl von 1 bis 6
bedeuten.
-
(Meth)acryloyloxysilan ist eine bevorzugte
Verbindung zur Bildung der Struktur (GI 1). Bevorzugte (Meth)acryloyloxysilane
sind beispielsweise β-Methacryloyloxyethyl-dimethoxy-methyl-silan, γ-Methacryloyl-oxy-propylmethoxy-dimethyl-silan, γ-Methacryloyloxypropyl-dimethoxy-methyl-silan, γ-Methacryloyloxypropyl-trimethoxy-silan, γ-Methacryloyloxy-propyl-ethoxy-diethyl-silan, γ-Methacryloyloxypropyldiethoxy-methyl-silan, γ-Methacryloyloxy-butyl-diethoxy-methyl-silan.
-
Vinylsiloxane, insbesondere Tetramethyl-tetravinyl-cyclotetrasiloxan
sind fähig
die Sturktur GI-2 zu bilden.
-
Beispielsweise p-Vinylphenyl-dimethoxy-methylsilan
kann Struktur GI-3 bilden. γ-Mercaptopropyldimethoxy-methylsilan, γ-Mercaptopropylmethoxy-dimethylsilan, γ-mercaptopropyldiethoxymethylsilan
usw. können
Struktur (GI-4) bilden.
-
Die Menge an diesen Verbindungen
beträgt
0 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% (bezogen auf die Polyorganosiloxankomponente).
-
Die Acrylat-Komponente im Silikonakrylat-Kompositkautschuk
kann aus Alkyl(meth)acrylaten, Vernetzungsmitteln und pfropfaktiven
Monomereinheiten hergestellt werden.
-
Als Alkyl(meth)acrylate seien beispielhaft
und bevorzugt genannt Alkylacrylate wie Methylacrylat, Etylacrylat,
n-Propylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat und Alkylmethacrylate
wie Hexylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, n-Laurylmethacrylat
und in besonders bevorzugter Weise n-Butylacrylat.
-
Als Vernetzungsmittel kommen multifunktionelle
Verbindungen zum Einsatz. Es seien beispielhaft hierfür genannt:
Ethylenglycoldimethacrylat, Propylenglycoldimethacrylat, 1,3-Butylenglycoldimethacrylat
und 1,4-Butylenglykoldimethacrylat.
-
Zum Einfügen pfropfaktiver Stellen kommen
beispielsweise folgende Verbindungen, allein oder in Mischung, zum
Einsatz: Allylmethacrylat, Triallylcyanurat, Triallylisocyanurat,
Allylmethacrylat. Allylmethacrylat kann auch als Vernetzungsmittel
fungieren. Diese Verbindungen werden in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf die Acrylatkautschuk-Komponente im Silikonacrylat-Kompositkautschuk
eingesetzt.
-
Methoden zur Herstellung der bevorzugt
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eingesetzten Silikonacrylatkompositkautschuke sowie dessen Pfropfung
mit Monomeren werden beispielsweise beschrieben in
US-A 4 888 388 ,
JP 08 259 791 A2 ,
JP 07 316 409 A und
EP-A 0 315 035 .
Als Pfropfgrundlage für
das Pfropfpolymer kommen sowohl solche Silikonacrylat-Kompositkautschuke
in Frage, deren Silikon- und Acrylatkomponenten eine Kern-Schale-Struktur
bilden, als auch solche, die ein Netzwerk bilden, in denen Acrylat-
und Silikonkomponente völlig
miteinander durchdrungen sind („interpenetrating network").
-
Die Pfropfpolymerisation auf die
zuvor beschriebenen Pfropfgrundlagen kann in Suspension, Dispersion
oder Emulsion durchgeführt
werden. Bevorzugt ist die kontinuierliche oder diskontinuierliche
Emulsionspolymerisation. Diese Pfropfpolymerisation wird mit Radikalinitiatoren
durchgeführt
(z.B. Peroxiden, Azoverbindungen, Hydroperoxiden, Persulfaten, Perphosphaten)
und gegebenenfalls unter Einsatz von anionischen Emulgatoren, z.B.
Carboxoniumsalzen, Sulfonsäuresalzen
oder organischen Sulfaten. Dabei bilden sich Pfropfpolymerisate
mit hohen Pfropfausbeuten, d.h. ein großer Anteil des Polymerisates
der Pfropfmonomeren wird an den Kautschuk chemisch gebunden. Besonders
bevorzugt sind mittels Emulsionspolymerisation hergestellte Pfropfpolymerisate
gemäß Komponente
E)
-
Komponente
F
-
Die erfindungsgemäß zum Einsatz kommenden feinstteiligen
anorganischen Pulver F bestehen vorzugsweise aus wenigstens einer
polaren Verbindung von einem oder mehreren Metallen der 1. bis 5.
Hauptgruppe oder 1. bis 8. Nebengruppe des Periodensystems, bevorzugt
der 2. bis 5. Hauptgruppe oder 4. bis 8. Nebengruppe, besonders
bevorzugt der 3. bis 5. Hauptgruppe oder 4. bis 8. Nebengruppe,
oder aus Verbindungen dieser Metalle mit wenigstens einem Element
ausgewählt
aus Sauerstoff, Wasserstoff, Schwefel, Phosphor, Bor, Kohlenstoff,
Stickstoff oder Silicium.
-
Bevorzugte Verbindungen sind beispielsweise
Oxide, Hydroxide, wasserhaltige Oxide, Sulfate, Sulfate, Sulfide,
Carbonate, Carbide, Nitrate, Nitrite, Nitride, Borate, Silikate,
Phosphate, Hydride, Phosphite oder Phosphonate.
-
Bevorzugt bestehen die feinstteiligen
anorganischen Pulver aus Oxiden, Phosphaten, Hydroxiden, vorzugsweise
aus TiO2, SiO2,
SnO2, ZnO, ZnS, Böhmit, ZrO2,
Al2O3, Aluminiumphosphate,
Eisenoxide, ferner TiN, WC, AlO(OH), Sb2O3, Eisenoxide, NaSO4,
Vanadianoxide, Zinkborat, Silicate wie Al-Silikate, Mg-Silikate, ein-,
zwei-, dreidimensionale Silikate. Mischungen und dotierte Verbindungen
sind ebenfalls verwendbar.
-
Des weiteren können diese nanoskaligen Partikel
mit organischen Molekülen
oberflächenmodifiziert sein,
um eine bessere Verträglichkeit
mit den Polymeren zu erzielen. Auf diese Weise lassen sich hydrophobe oder
hydrophile Oberflächen
erzeugen.
-
Besonders bevorzugt sind hydrathaltige
Aluminiumoxide, wie Böhmit,
Talk oder TiO2.
-
Die durchschnittlichen größten Teilchendurchmesser
der feinteiligen anorganischen Materialien sind kleiner gleich 1000
nm, bevorzugt kleiner gleich 500 nm, insbesondere kleiner gleich
200 nm.
-
Die anorganischen Verbindungen können als
Pulver, Pasten, Sole Dispersionen oder Suspensionen vorliegen. Durch
Ausfällen
können
aus den Dispersionen, Solen oder Suspensionen Pulver erhalten werden.
-
Komponente
G
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin
bis zu 10 Gew.-Teile, bevorzugt bis 5 Gew.-Teile, insbesondere bis
2 Gew.-Teile wenigstens eines üblichen
Polymeradditivs wie Gleit- und Entformungsmittel, beispielsweise
Pentaerythrittetrastearat, Nukleiermittel, Antistatikum, Stabilisator,
Lichtschutzmittel, Hydrolysestabilisator, Füll- oder Verstärkungsstoff,
Farbstoff oder Pig ment sowie ein weiteres Flammschutzmittel oder
einen Flammschutzsynergisten enthalten.
-
Alle Gewichtsteil-Angaben in dieser
Anmeldung sind so normiert, dass die Summe der Gewichtsteile aller
Komponenten in der Zusammensetzung gleich 100 gesetzt wird.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden
hergestellt, indem man die jeweiligen Bestandteile in bekannter
Weise vermischt und bei Temperaturen von 200°C bis 300°C in üblichen Aggregaten wie Innenknetern,
Extrudern und Doppelwellenschnecken schmelzcompoundiert und schmelzextrudiert.
-
Die Vermischung der einzelnen Bestandteile
kann in bekannter Weise sowohl sukzessive als auch simultan erfolgen,
und zwar sowohl bei etwa 20°C
(Raumtemperatur) als auch bei höherer
Temperatur.
-
Gegenstand der Erfindung ist daher
auch ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzungen.
-
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können zur
Herstellung von Formteilen jeder An verwendet werden. Diese können beispielsweise
durch Spritzguss, Extrusion und Blasformverfahren hergestellt werden.
Eine weitere Form der Verarbeitung ist die Herstellung von Formkörpern durch
Tiefziehen aus zuvor hergestellten Platten oder Folien. Gegenstand
der Erfindung sind daher auch die aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erhältlichen
Formteile.
-
Beispiele für solche Formteile sind Folien,
Profile, Gehäuseteile
jeder An, z.B. für
Haushaltsgeräte
wie Saftpressen, Kaffeemaschinen, Mixer; für Büromaschinen wie Monitore, Drucker,
Kopierer, Notebooks und Mobiltelefone; weiterhin Platten, Rohre,
Elektroinstallationskanäle,
Profile für
den Bausektor, Innenausbau und Außenanwendungen; Teile aus dem
Gebiet der Elektrotechnik wie Schalter und Stecker sowie Automobilinnen-
und -außenteile.
-
Insbesondere können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beispielsweise zur Herstellung von folgenden Formteilen verwendet
werden:
Innenausbauteile für
Schienenfahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge, Busse und Automobile, Radkappen,
Gehäuse von
Kleintransformatoren enthaltenden Elektrogeräten, Gehäuse für Geräte zur Informationsverbreitung
und -Übermittlung,
Gehäuse
und Verkleidung für
medizinische Zwecke, Massagegeräte
und Gehäuse
dafür,
Spielfahrzeuge für
Kinder, flächige
Wandelemente, Gehäuse
für Sicherheitseinrichtungen,
Heckspoiler, Karosserieteile und Innenteile für Kraftfahrzeuge, Wärmeisolierte
Transportbehältnisse,
Vorrichtung zur Haltung oder Versorgung von Kleintieren, Formteile
für Sanitär- und Badausrüstungen,
Abdeckgitter für
Lüfteröffnungen,
Formteile für
Garten- und Gerätehäuser, Gehäuse für Gartengeräte.
-
Die folgenden Beispiele dienen der
weiteren Erläuterung
der Erfindung.
-
Beispiele
-
Komponente A1
-
Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol-A
mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht M
W von 26.000 g/mol
(bestimmt durch GPC).
-
Komponente A2
-
Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol-A
mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht M
W von 27.000 g/mol
(bestimmt durch GPC).
-
Komponente B1
-
Durch Masse-Polymerisation hergestelltes
ABS-Pfropfpolymerisat mit einem AB/S-Gewichtsverhältnis von 20%/13%/67% enthaltend
SAN mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht M
W von 80.000 g/mol (bestimmt
durch GPC).
-
Komponente B2
-
Durch Masse-Polymerisation hergestelltes
ABS-Pfropfpolymerisat mit einem A/B/S-Gewichtsverhältnis von 20%/15%/65% enthaltend
SAN mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht MW von
170.000 g/mol (bestimmt durch GPC).
-
Komponente C
-
Bisphenol-A-verbrücktes Oligophosphat
(BDP)
-
Komponente D
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Blendex 449: PTFE-Präparat der
Fa. General Electric Plastics aus 50 Gew.-% PTFE und 50 Gew.-% SAN-Copolymer.
-
Komponente E
-
Paraloid® EXL2600:
MBS (Methyl(meth)acrylat-gepfropfter Butadien-Styrol-Kautschuk mit einer
Glasübergangstemperatur
von –80°C der Fa.
Rohm & Haas,
Antwerpen, Belgien)
-
Komponente F
-
Pural® 200:
nanoskaliges basisches Aluminiumoxid der Fa. Condea (Hamburg, Deutschland)
-
Komponente G
-
Additive: G1: Pentaerythrittetrastearat
(PETS)
G2: Phosphitstabilisator
-
Herstellung und Prüfung der
erfindungsgemäßen Formmassen
-
Das Mischen der Komponenten erfolgt
auf einem Zweischneckenextruder (ZSK25) der Fa. Werner und Pfleiderer
bei einer Massetemperatur von 240°C.
Die Formkörper
werden bei derselben Massetemperatur und einer Werkzeugtemperatur
von 80°C
auf einer Spritzgießmaschine
Typ Arburg 270 E hergestellt.
-
Die Bestimmung der Kerbschlagzähigkeit
ak wird gemäß ISO 180/1 A durchgeführt.
-
Die Beurteilung des Brandverhaltens
der Proben erfolgt nach UL-Subj. 94 V an Stäben der Abmessung 127 × 12,7 × 1,5 mm.
-
Die Schmelzeviskosität wird bei
260°C und
einer Scherrate von 1000 s–1 gemäß DIN 54811
bestimmt.
-
Das Spannungsrissverhalten unter
Chemikalieneinwirkung (ESC-Verhalten) wird an Stäben der Abmessung 80 mm × 10 mm × 4 mm untersucht.
Als Testmedium wird eine Mischung aus 60 Vol.-% Toluol und 40 Vol.-%
Isopropanol verwendet. Die Probekörper werden mittels einer Kreisbogenschablone
vorgedehnt (Randfaserdehnung εX beträgt
3,2 %) und bei 23°C
im Testmedium gelagert. Bestimmt wird die Zeit bis zum Bruch unter
diesen Bedingungen.
-
Das Zeitstandverhalten (die Kriechfestigkeit)
wird in einem Zugversuch an Schulterstäben der Abmessung 70mm × 40mm × 10mm bestimmt.
Dabei werden die Stäbe
bei 23°C
einer konstanten Spannung von 50 MPa ausgesetzt und die Dehnung
als Funktion der Zeit bis zum Bruchversagen detektiert. Als Maß für die Kriechfestigkeit
dient die Zeit bis zum Bruchversagen unter diesen Bedingungen.
-
Die Hydrolysebeständigkeit wird beurteilt anhand
des Anstiegs der Schmelzeflussrate (MVR) gemessen bei 240°C mit einer
Stempellast von 5 kg gemäß ISO 1133
bei Lagerung von Granulat des Compounds für 100 h bei 80°C und einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 100 %. Da ein hydrolytischer Abbau
des Polycarbonats in der Zusammensetzung zu einer Erhöhung des
MVRs führt,
ist es wünschenswert,
den MVR-Anstieg möglichst
gering zu halten.
-
Eine Zusammenstellung der Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Formmassen
ist in Tabelle 1 gegeben.
-
Den Daten ist zu entnehmen, dass
bei Verwendung des Masse-ABS-Typs 1 gegenüber derselben Zusammensetzung
mit dem Masse-ABS-Typ 2 deutliche Verbesserungen in der Schmelzefließfähigkeit,
der Kriechresistenz und der Spannungsrissbeständigkeit unter Chemikalieneinfluss
bei unverändert
guter Zähigkeit
und Flammwidrigkeit resultieren (vgl. Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
1). Selbst bei Verwendung eines etwas höhermolekularen Polycarbonats
sind gegenüber
dem Vergleichsbeispiel bei weiteren Verbesserungen in Kriechresistenz
und Spannungsrissbeständigkeit
noch Vorteile in der Schmelzefließfähigkeit zu realisieren (s.
Beispiel 3).
-
Durch Zusatz nanoskaliger Verbindungen
lässt sich
die Fließfähigkeit
der Zusammensetzung erhöhen und
insbesondere ihre Hydrolysebeständigkeit
verbessern (vgl. Beispiele 1 und 2). Durch Zusatz von Acrylathaltigen
Pfropfpolymeren lässt
sich die Kerbschlagzähigkeit
deutlich erhöhen.
Bei Beschränkung
auf kleine Konzentrationen leiden dabei die anderen Eigenschaften
nur geringfügig,
so dass der bisherige Stand der Technik (Vergleichsbeispiel A) nach
wie vor übertroffen
wird (vgl. Beispiele 1, 4, 5 und 6).
-
Insbesondere kommt es durch Zusatz
der acrylathaltigen Pfropfpolymere nicht zu einer Verschlechterung
der Hydrolysebeständigkeit,
wie sie bei Zusatz von Emulsions-ABS-Polymeren, die im bisherigen
Stand der Technik zur Erhöhung
der Kerbschlagzähigkeit
herangezogen wurden, allgemein beobachtet wird.
-