DE10253466B3 - Presswerkzeug für ein Kunststoffbauteil - Google Patents

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Abstract

Das Presswerkzeug (26) dient der Herstellung eines Kunststoffbauteils, insbesondere eines Bauteils aus einem langfaserverstärkten thermoplastischen Material für z. B. eine Motorraumabschottung. Das Kunststoffbauteil (10) weist ein Plattenelement (12) mit einer von einem Öffnungsrand (16) begrenzten Öffnung (14) und eine über ein Scharnier (20) mit dem Plattenelement (12) verbundene Klappe mit einem zur Anlage an dem Öffnungsrand (16) vorgesehenen Klappenrand (24) auf. Das Presswerkzeug (26) ist versehen mit einer Oberform (28) und einer Unterform (30), die entlang einer Relativbewegungsrichtung (32) auseinander- und zusammenfahrbar sind und die im zusammengefahrenen Zustand einen der Ausgestaltung des Kunststoffbauteils (10) entsprechenden Formraum bilden. Die einander zugewandten formgebenden Seiten von Ober- und Unterform (28, 30) erstrecken sich zwischen denjenigen Bereichen, die der Ausgestaltung der dem Scharnier (20) gegenüberliegenden Randabschnitte der Öffnung (16) und der Klappe (18) dienen, parallel zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform (28, 30) oder sie erstrecken sich geneigt vom für die Ausgestaltung des Öffnungsrandabschnitts dienenden Bereich bis zum für die Ausgestaltung des Klappenrandabschnitts dienenden Bereich zu für die Ausgestaltung des Scharniers dienenden Bereichen der formgebenden Seiten von Ober- und Unterform (28, 30).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Presswerkzeug für ein Kunststoffbauteil und zwar insbesondere für ein Bauteil aus einem langfaserverstärkten thermoplastischen Material. Das Presswerkzeug dient insbesondere der Herstellung einer Motorraumabschottung, wie sie heutzutage insbesondere bei Fahrzeugen mit einem Dieselmotor zur straßenseitigen Abschottung des Motorraums verwendet wird. Bei dem mit dem Presswerkzeug herstellbaren Kunststoffbauteil handelt es sich um ein im wesentlichen plattenförmiges, nicht notwendigerweise hohles Bauteil, das ein Plattenelement mit einer darin ausgebildeten und von einem Öffnungsrand begrenzten Öffnung aufweist. Integral verbunden mit dem Plattenelement ist eine (Verschluss-)Klappe, die mittels eines Scharniers an dem Plattenelement angelenkt ist. Der Klappenrand dient zur Anlage an dem Öffnungsrand, wenn die Öffnung durch die Klappe verschlossen ist. Das gesamte Kunststoffbauteil wird in einem einzigen Arbeitsgang mittels des Presswerkzeuges geformt und hergestellt.
  • Aufgrund der integralen Herstellung des Bauteils mit seiner zur Anlage am Öffnungsrand vorgesehenen Klappe bedarf es eines Hinterschnitts innerhalb des von Unter- und Oberform gebildeten Formraums. Herkömmlicherweise realisiert man derartige Hinterschnitte durch Schieber oder dergleichen Elemente, die im allgemeinen quer zur Relativbewegungsrichtung von Unter- und Oberform, d.h. also nicht in Richtung dieser Relativbewegung bewegbar sind.
  • Der Einsatz von Schiebern in Presswerkzeugen für Kunststoffbauteile hat sich grundsätzlich bewährt. Wenn allerdings, wie das insbesondere bei langfaserverstärkten thermoplastischen Materialien der Fall ist, die vom Presswerkzeug aufgebrachten Drücke relativ hoch sind, so tritt ein nicht unerheblicher Ver schleiß bei Presswerkzeugen mit Schiebertechnik auf, der die Werkzeugkosten und damit die Bauteilkosten erhöht.
  • Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Presswerkzeug zur Herstellung eines Eingangs beschriebenen Kunststoffbauteil zu schaffen, dessen Anzahl an einem erhöhten Verschleiß ausgesetzten Teilen gering ist.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Endung ein Presswerkzeug für ein Kunststoffbauteil, insbesondere ein Bauteil aus einem langfaserverstärkten thermoplastischen Material für z. B. eine Motorraumabschottung vorgeschlagen, wobei das Kunststoffbauteil ein Plattenelement mit einer von einem Öffnungsrand begrenzten Öffnung und eine über ein Scharnier mit dem Plattenelement verbundene Klappe mit einem zur Anlage an dem Öffnungsrand vorgesehenen Klappenrand aufweist.
  • Erfindungsgemäß ist das Presswerkzeug versehen mit
    • – einer Oberform und einer Unterform, die entlang einer Relativbewegungsrichtung auseinander- und zusammenfahrbar sind und die im zusammengefahrenen Zustand einen der Ausgestaltung des Kunststoffbauteils entsprechenden Formraum bilden,
    • – wobei sich die einander zugewandten formgebenden Seiten von Ober- und Unterform zwischen denjenigen Bereichen, die der Ausgestaltung der dem Scharnier gegenüberliegenden Randabschnitte der Öffnung und der Klappe dienen, parallel zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform erstrecken oder sich vom für die Ausgestaltung des Öffnungsrandabschnitt dienenden Bereich bis zum für die Ausgestaltung des Klappenrandabschnitts dienenden Bereich zu für die Ausgestaltung des Scharniers dienenden Bereichen der formgebenden Seiten von Ober- und Unterform geneigt erstrecken.
  • Erfindungsgemäß wird das Kunststoffbauteil also in einer solchen Stellung seiner Klappe gefertigt, dass der dem Scharnier gegenüberliegende Randbereich der Klappe mit dem ebenfalls dem Scharnier gegenüberliegenden Rand bereich der Öffnung in der Projektion, also in Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform betrachtet, fluchtet oder in der Projektion betrachtet gegenüber dem Öffnungsrandabschnitt zum Scharnier hin versetzt ist. Damit bedarf es keinerlei Schiebertechnik oder dergleichen um zu gewährleisten, dass im geschlossenen Zustand der Klappe deren dem Scharnier gegenüberliegender Randbereich an dem Öffnungsrand anliegt. Die Klappe hat vorzugsweise eine im wesentlichen rechteckige Form; es wäre aber auch denkbar, dass der dem Scharnier gegenüberliegende Randabschnitt der Klappe bogenförmig ausgebildet ist; auch in diesem Fall weist derjenige Bereich der formgebenden Seiten von Ober- und Unterform, der sich zwischen dem dem Scharnier gegenüberliegenden Randbereich der Öffnung und dem dem Scharnier gegenüberliegenden Randbereich der Klappe befindet, eine Erstreckung parallel zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform auf.
  • Um auch im übrigen Bereich (bis auf das Scharnier) in dem Öffnungsrand eine Anlagefläche für die Klappe auszubilden, ist es erforderlich, mit Hilfe von konventionellen Schiebern o.dgl. zu arbeiten. Äußerst zweckmäßig ist es, wenn der in diesen Bereichen im Formraum erforderliche Hinterschnitt dadurch realisierbar ist, dass in der Unterform mindestens ein Formeinsatzteil angeordnet ist, das sich zwischen den parallel zur Bewegungsrichtung von Ober- und Unterform verlaufenden Bereichen ihrer einander zugewandten formgebenden Seiten einerseits und dem der Ausgestaltung des Scharniers der Klappe dienenden Bereichen der einander zugewandten formgebenden Seiten von Ober- und Unterform erstreckt. Dieses Formeinsatzteil ist in Relativbewegungsrichtung beider Formteile in einen Aufnahmeraum der ober- bzw. Unterform hineinbewegbar und aus diesem heraus bewegbar ist. Beim Aufbau von Druck in dem Presswerkzeug befindet sich mindestens ein Formeinsatzteil in dem Aufnahmeraum und liegt flächig an dessen Begrenzungswänden an, so dass auf das mindestens eine Formeinsatzteil ausgeübter Druck über die Ober- bzw. Unterform oder, allgemeiner ausgedrückt, über diejenige Form des Presswerkzeuges, die mit einem Aufnahmeraum für das mindestens eine Formeinsatzteil ausgebildet ist, aufgefangen wird. Das mindestens eine Formeinsatzteil kann, wie oben dargestellt, entweder in der Oberform oder in der Unterform angeordnet sein. Bei der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung wird davon ausgegangen, das der Aufnahmeraum für das mindestens eine Formeinsatzteil in der Unterform ausgebildet ist.
  • Das mindestens eine Formeinsatzteil weist an seinem der Oberform zugewandten Ende eine obere Formseite auf, die zur Ausbildung zumindest eines Teil des sich vom Scharnier aus erstreckenden Öffnungsrandes des Kunststoffbauteils dient. Darüber hinaus bildet das mindestens eine Formeinsatzteil mit der Unterform den Hinterschnittbereich, dessen Formgebung wiederum für die Ausgestaltung des Klappenrandes verantwortlich ist. Vorteilhafterweise sind zwei derartige Formeinsatzteile beidseitig des für die Ausbildung des Scharniers verantwortlichen Bereichs des Formraums angeordnet und erstrecken sich bis zu den parallel zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform verlaufenden formgebenden Bereichen der Seiten von Ober- und Unterform.
  • Um das hergestellte Kunststoffbauteil aus dem Presswerkzeug entnehmen zu können, wird das mindestens eine Formeinsatzteil aus dem Aufnahmeraum herausbewegt, wodurch sich der Abstand seiner unteren Formseite zur Unterform vergrößert. Aufgrund dieses vergrößerten Bereichs ist es dann möglich, das Kunststoffbauteil quer zur Bewegungsrichtung des mindestens einen Formeinsatzteils aus der Unterform schräg nach oben zu entnehmen. Das Kunststoffbauteil wird bei schräg gestellter Klappe, also bei nicht von der Klappe verschlossener Öffnung in dem Presswerkzeug hergestellt. In demjenigen Bereich des Klappenrandes, entlang dessen dieser mit dem Plattenelement des Kunststoffbauteils verbunden ist, bildet sich selbstverständlich kein Hinterschnittbereich aus. Dieser Hinterschnittbereich ist vielmehr im wesentlichen entlang des verbleibenden Klappenrandes ausgebildet. Auf diese Weise besteht also immer die Möglichkeit, das Kunststoffbauteil aus der Unterform bei herausbewegtem Formeinsatzteil zu entnehmen.
  • Die Herstellung des Scharniers wird vorteilhafter Weise derart realisiert, dass in das erfindungsgemäße Presswerkzeug ein Gewebeband oder dergleichen flexibles Streifenmaterial aus Kunststoff eingelegt und fixiert wird, wobei dieses Streifenmaterial anschließend von dem Kunststoffmaterial des Bauteils umschlossen bzw. teilweise durchdrungen und auf diese Weise eingebettet wird. Diese Vorgehensweise bietet sich an, wenn das Kunststoffmaterial aus faserverstärktem Material besteht, insbesondere wenn langfaserverstärktes thermoplastisches Material verwendet wird, da die Fasern bei Biegbewegungen, wie sie im Scharnier auftreten, brechen würden.
  • Wird hingegen kein faserverstärktes Kunststoffmaterial eingesetzt, könnte man auch auf ein separates Material zur Realisierung der Scharniers verzichten, wenn das für das Kunststoffbauteil verwendete Material ausreichende Elastizität aufweist.
  • In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Aufnahmeraum einen konischen Sitz für das Formeinsatzteil bildet, dessen von dem Aufnahmeraum aufzunehmender Bereich ebenfalls konisch ausgebildet ist. Dieser konische Sitz führt zu einer besonders vorteilhaften Aufnahme der auf das Formeinsatzteil wirkenden Druckkräfte durch die Unterform.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf ein Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen dabei:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines mit dem erfindungsgemäßen Presswerkzeug herzustellenden Bauteils aus langfaserverstärktem thermoplastischen Material zur Verwendung als Motorraumabschottung,
  • 2 eine Schnittansicht entlang der Linie II-II der 1,
  • 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III der 1,
  • 4 eine Schnittansicht durch das Presswerkzeug mit in diesem befindlichen Bauteil entsprechend der Linie III-III der 1, in der die Öff nungsstellung der Klappe bei Herstellung des Bauteils im Presswerkzeug dargestellt ist,
  • 5 eine Schnittansicht durch die Unterform des Presswerkzeuges mit in diesem noch befindlichen Bauteil und entsprechend der Linie II-II der 1,
  • 6 eine Schnittansicht ähnlich der gemäß 5, jedoch bei bereits ausgefahrenem Formeinsatzteil, und
  • 7 eine Schnittansicht ähnlich der gemäß 4, jedoch bei alternativ ausgestaltetem Presswerkzeug.
  • Ein Beispiel für ein mit einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Presswerkzeuges hergestelltes Kunststoffbauteil 10 ist in verschiedenen (Schnitt-)Ansichten in den 1-3 gezeigt. Das Kunststoffbauteil 10 besteht aus einem langfaserverstärktem thermoplastischen Material und dient in diesem Ausführungsbeispiel als Motorraumabschottung. Das Kunststoffbauteil 10 weist ein Plattenelement 12 auf, in dem eine Öffnung 14 ausgebildet ist. Die Öffnung 14 ist von einem Öffnungsrand 16 begrenzt. Entlang eines Teils des Öffnungsrandes 16 ist mit dem Plattenelement 12 eine Klappe 18 über ein Scharnier 20 gelenkig verbunden. Das Scharnier 20 weist ein Kunststoff- Gewebeband 22 auf, das beim Pressvorgang zum Herstellen des Kunststoffbauteils 10 in dessen Material eingebetet bzw. von diesem teilweise durchdrungen ist und somit fest sowohl mit der Klappe 18 als auch mit dem Plattenelement 12 verbunden ist. Die Klappe weist einen Klappenrand 24 auf.
  • Wie Anhand der 2 und 3 zu erkennen ist, überragt der Klappenrand 24 den Öffnungsrand 16. Im geschlossenen Zustand liegt also der Klappenrand 24 an dem Öffnungsrand 16 an, wodurch ein "Durchtauchen" der Klappe 18 durch die Öffnung 14 verhindert ist.
  • Bei diesem Ausführungsbeispiel des Kunststoffbauteils 10 als Motorraumabschottung dient die Klappe 18 als Wartungsklappe, um ohne die Motorraumabschottung abnehmen zu müssen, beispielsweise zwecks Ablassens von Motoröl, Zugang zum Motorblock zu haben.
  • Die Herstellung des Kunststoffbauteils 10 erfolgt mit Hilfe eines Presswerkzeuges 26, wie es in 4 im Schnitt dargestellt ist. Das Presswerkzeug 26 weist eine in 4 lediglich angedeutete Oberform 28 und eine Unterform 30 auf. Zwischen diesen beiden Formen bildet sich im zusammengefahrenen Zustand ein Formraum, in den vor dem Zusammenfahren das langfaserverstärkte thermoplastische Material im pastösen Zustand eingelegt wird, so dass sich dieses Material anschließend beim Zusammenfahren der Formen aufgrund des ausgeübten Druckes gleichmäßig über den Formraum verteilt und das Kunststoffbauteil 10 bildet. Die beiden Formen lassen sich in Richtung des Pfeils 32 relativ zueinander bewegen, um das Presswerkzeug 26 auf- und zuzufahren.
  • Die Besonderheit des Presswerkzeuges 26 ist in der integralen Ausbildung der Klappe 18 und des Plattenelements 12 zu sehen. Problematisch dabei ist, das wegen des Überstandes der Klappe 18 über den Öffnungsrand 16 in dem Presswerkzeug ein Hinterschnitt vorhanden sein muss. Dieser Hinterschnitt bedingt, dass das Presswerkzeug 26 über mindestens ein, im Regelfall jedoch zwei verfahrbare Formeinsatzteile 34 verfügt, die in diesem Ausführungsbeispiel in der Unterform 30 angeordnet sind. Jedes Formeinsatzteil 34 füllt den Bereich zwischen dem Klappenrand 24 und dem Öffnungsrand 16 des Kunststoffbauteils 10 aus, der sich längs des Öffnungsrandes 16 an jeweils einer Seite des Bereichs des Scharniers 20 bildet. Hierzu sei auf die 1-3 verwiesen, die Relativpositionen der Klappe 18 während der Herstellung des Kunststoffbauteils 10 zeigen.
  • Diese Situation ist auch in 5 wiedergegeben. Das Formeinsatzteil 34 befindet sich in einer Aufnahme 36 der Unterform 30, wobei diese Aufnahme 36 im wesentlichen als konisch sich zum Grund hin verjüngende Vertiefung ausgebil det ist. Das Formeinsatzteil 34 weist in seinem von der Aufnahme 36 aufgenommenen Bereich ebenfalls eine sich konisch verjüngende Ausgestaltung auf.
  • Das Formeinsatzteil 34 trägt zu Formgebung des Kunststoffbauteils 10 an dessen Öffnungs- und Klappenrand 16, 24 beidseitig des Scharniers 20 bei. Die der Oberform 28 zugewandte obere Formseite 38 bestimmt dabei im Zusammenspiel mit der Oberform 28 die Ausgestaltung des Öffnungsrandes 16, während die untere Formseite 40, die der Oberform 28 abgewandt und damit der Unterform 30 zugewandt ist, zusammen mit der Unterform 30 einen Hinterschnittbereich 44 bildet, der für die Ausgestaltung des Klappenrandes 24 verantwortlich ist.
  • Zum Entnehmen des gepressten Kunststoffbauteil 10 aus dem Presswerkzeug 26 wird nach dem Auffahren des Presswerkzeuges 26 das Formeinsatzteil 34 in Richtung der Relativbewegung (Pfeil 32) von Ober- und Unterform 28, 30 aus der Aufnahme 36 herausbewegt. Diese Situation ist in 6 gezeigt. Durch anschließendes Bewegen des Kunststoffbauteils 10 schräg nach oben und damit im wesentlichen in Richtung auf die Zeichenebene der 6 wird das Kunststoffbauteil 10 aus der Unterform 30 entnommen, wobei die Klappe 18 aus dem bezogen auf das Kunststoffbauteil 10 zum Scharnier 20 hin offenen Hinterschnittbereich 44 herausgezogen wird.
  • Wie vorstehend erwähnt, wird also der Überstand des Klappenrandes 24 beidseitig des Scharniers 20 bis zum diesem Scharnier 20 gegenüberliegenden Randbereich durch die Formeinsatzteile realisiert.
  • Auch längs der dem Scharnier 20 gegenüberliegenden Abschnitte von Öffnungsrand 16 und Klappenrand 24 liegt diese im geschlossenen Zustand an dem Plattenelement 12 an. Bei der Herstellung des Kunststoffbauteils 10 in dem Presswerkzeug 26 wird ein Hinterschnitt im Formraum innerhalb des dem Scharnier 20 gegenüberliegenden Bereichs dadurch vermieden, dass die Öffnungsstellung der Klappe 14 derart gewählt ist, dass die zuvor angesprochenen, dem Scharnier 20 gegenüberliegenden Abschnitte von Klappe und Öff nung in Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform 28, 30 miteinander fluchten. Die formgebenden Bereiche 46, 48 der einander zugewandten Seiten 50, 52 von Oberform 28 und Unterform 30, die für die Ausbildung des Öffnungsrandes 16 und des Klappenrandes 24 verantwortlich sind, sind durch Flächenbereiche 54, 56 voneinander beabstandet, die sich in Relativbewegungsrichtung (siehe Pfeil 32) erstrecken (siehe 4). Dadurch kann ein Hinterschnittbereich in diesem Teil des Formraums des Presswerkzeuges 26 verhindert oder vermieden werden. Dies gilt auch, wenn die Flächenbereicht 54, 56 bei Betrachtung zum Klappenrand 24 hin in Richtung auf das Scharnier 20 geneigt sind, wie es in 7 dargestellt ist.
  • Von besonderer Bedeutung im Rahmen der Erfindung ist neben der Tatsache, dass durch entsprechende Wahl des Öffnungswinkels der Klappe 18 mit der Folge, dass im dem Scharnier 20 gegenüberliegenden Bereich des Formraums kein Hinterschnitt ausgebildet werden muss, der Umstand, dass das Presswerkzeug 26 zur Realisierung des Hinterschnittbereichs 44 nicht über eine konventionelle Schiebertechnik verfügt, sondern das das Formeinsatzteil 34 vielmehr in Richtung der Auf- und Zubewegung von Ober- und Unterform 28, 30 bewegt wird. Die in der Zeichnung dargestellten Linearführungen für das Formeinsatzteil 34 werden daher in Längserstreckungsrichtung, und damit nicht quer dazu druckbeaufschlagt, was wesentlich verschleißfreier ist als bei einer herkömmlichen Schiebertechnik, bei der die verfahrbaren Formeinsatzteile quer zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform 28, 30 bewegt werden.

Claims (3)

  1. Presswerkzeug für ein Kunststoffbauteil, insbesondere ein Bauteil aus einem langfaserverstärktem thermoplastischen Material für z. B. eine Motorraumabschottung, wobei das Kunststoffbauteil (10) ein Plattenelement (12) mit einer von einem Öffnungsrand (16) begrenzten Öffnung (14) und eine über ein Scharnier (20) mit dem Plattenelement (12) verbundene Klappe (18) mit einem zur Anlage an dem Öffnungsrand (16) vorgesehenen Klappenrand (24) aufweist, wobei das Presswerkzeug versehen ist mit – einer Oberform (28) und einer Unterform (30), die entlang einer Relativbewegungsrichtung (32) auseinander- und zusammenfahrbar sind und die im zusammengefahrenen Zustand einen der Ausgestaltung des Kunststoffbauteils (10) entsprechenden Formraum bilden, – wobei sich die einander zugewandten formgebenden Seiten von Ober- und Unterform (28, 30) zwischen denjenigen Bereichen, die der Ausgestaltung der dem Scharnier (20) gegenüberliegenden Randabschnitten der Öffnung (16) und der Klappe (18) dienen, parallel zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Unterform (28, 30) erstrecken oder sich vom für die Ausgestaltung des Öffnungsrandabschnitt dienenden Bereich bis zum für die Ausgestaltung des Klappenrandabschnitts dienenden Bereich zu für die Ausgestaltung des Scharniers dienenden Bereichen der formgebenden Seiten von Ober- und Unterform (28, 30) geneigt erstrecken.
  2. Presswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Unterform (30) mindestens ein Formeinsatzteil (34) angeordnet ist, das sich zwischen den parallel zur Relativbewegungsrichtung von Ober- und Untertorm (28, 30) verlaufenden Bereichen ihrer einander zugewandten formgebenden Seiten einerseits und den der Ausgestaltung des Scharniers (20) der Klappe (18) dienenden Bereichen der einander zugewandten formgebenden Seiten von Ober- und Untertorm (28, 30) andererseits erstreckt und das in Relativbewegungsrichtung (32) von Ober- und Unterform (28, 30) in eine Aufnahme (36) der Unterform (30) hinein- und aus dieser heraus bewegbar ist, wobei das Formeinsatzteil (34) eine der Oberform (28) zugewandte obere Formseite (38), die zusammen mit der Oberform (28) zur Ausbildung zumindest eines Teils des Öffnungsrandes (16) des Kunststoffbauteils (10) vorgesehen ist, und eine der Unterform (30) zugewandte untere Formseite (40) aufweist, die im in die Aufnahme (36) eingesetzten Zustand des Formeinsatzteils (34) mit der Unterform (30) einen Hinterschnittbereich (44) zur Bildung zumindest eines Teils des Klappenrandes (24) bildet.
  3. Presswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (36) der Unterform (30) und der von der Aufnahme (36) aufzunehmende Bereich des Formeinsatzteils (34) jeweils konisch verjüngend ausgebildet sind.
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