DE10252768A1 - Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten - Google Patents

Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten Download PDF

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Abstract

Bei einem Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten aus einem Kraftfahrzeug an eine Telematikzentrale werden im Kraftfahrzeug die verkehrsrelevanten Daten mit Sensoren erfasst sowie Verkehrsmeldungen aus der Telematikzentrale empfangen und abgespeichert, wird ein Vergleich der erfassten verkehrsrelevanten Daten mit den abgespeicherten Verkehrsmeldungen vorgenommen und werden nur solche verkehrsrelevanten Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet, die nicht von den abgespeicherten Verkehrsmeldungen umfasst sind. DOLLAR A Erfindungsgemäß sendet die Telematikzentrale als Verkehrsmeldung einen Zustand des Verkehrs zusammen mit einer erwarteten zeitlichen Entwicklung dieses Zustandes an das Kraftfahrzeug und damit ist zu jedem Zeitpunkt die in der Telematikzentrale erwartete zeitliche Entwicklung des Zustandes auch im Kraftfahrzeug bekannt. DOLLAR A Durch diese Maßnahmen wird das Sendeaufkommen zwischen der Telematikzentrale und dem Kraftfahrzeug auf ein Minimum reduziert.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten aus einem Kraftfahrzeug an eine Telematikzentrale, wobei im Kraftfahrzeug die verkehrsrelevanten Daten mit Sensoren erfasst und zusätzlich Verkehrsmeldungen aus der Telematikzentrale empfangen und abgespeichert werden, ein Vergleich der erfassten verkehrsrelevanten Daten mit den abgespeicherten Verkehrsmeldungen vorgenommen wird und nur solche verkehrsrelevanten Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet werden, die nicht von den abgespeicherten Verkehrsmeldungen umfasst sind.
  • Der Straßenverkehr ist ein dynamisches Gebilde, d.h. der Zustand des Verkehrs auf den Straßen ändert sich ständig. Diese Tatsache führt zu einem Bedarf an möglichst aktuellen Verkehrsmeldungen für die Verkehrsteilnehmer, damit diese ihre Fahrtrouten optimal der jeweiligen aktuellen Verkehrssituation anpassen können. Doch auch eine gemeldete Verkehrssituation kann sich innerhalb kürzester Zeit wieder verändern. Erhalten die Verkehrsteilnehmer also Informationen über die aktuelle Verkehrssituation, so muss diese ständig aktualisiert werden. Um eine zufriedenstellende Qualität zu gewährleisten, müssen somit große Informationsmengen an die Verkehrsteilnehmer übertragen werden.
  • Weit verbreitet ist eine Verkehrsinformation über Radio, welche die Verkehrsteilnehmer in etwa 30 min-Intervallen über die Verkehrssituation informiert. Die Verkehrsinformationen stammen überwiegend aus Meldungen von Personen, beispielsweise von Mitgliedern der Polizei oder von Automobilclubs. Zunehmend wird auch eine festinstallierte Sensorik, z.B. Induktionsschleifen, verwendet. Ebenfalls verstärkt zum Einsatz kommen dazugehörige Informationsdienste, wodurch den Verkehrsteilnehmern aktuelle Informationen über den Zustand des Verkehrs bereitgestellt werden. Jedoch wird zumeist nur eine Aussage über den aktuellen Zustand gegeben. Wenn die Verkehrsinformation genauer als die derzeit bekannten Verkehrsnachrichten werden soll, z.B. für Durchschnittsgeschwindigkeiten auch bei dichtem Verkehr, wird das Sendeaufkommen stark erhöht.
  • Aus der gattungsbildenden EP 0 892 379 A2 ist ein Verfahren zum Erstellen und Aussenden von verkehrsrelevanten Daten, die mit Sensoren an Bord eines Kraftfahrzeugs erstellt worden sind, zusammen mit einer Positionsangabe an eine Telematikzentrale, in der die Daten ausgewertet und zur Erstellung von Verkehrsmeldungen benutzt werden, bekannt. Die Verkehrsmeldungen werden mit einem Empfänger im Kraftfahrzeug empfangen und nach Art und Ort abgespeichert. Vor dem Aussenden von Daten an die Telematikzentrale wird ein Vergleich der Daten unter Berücksichtigung der aktuellen Position mit dem Inhalt der abgespeicherten Verkehrsmeldungen vorgenommen. Es werden nur solche Daten an die Telematikzentrale ausgesandt, die in den abgespeicherten Daten nicht enthalten sind bzw. eine Änderung gegenüber den abgespeicherten Daten enthalten. Als nachteilig wirkt sich aus, dass an einem FCD („Floating Car Data")-Verfahren teilnehmende Kraftfahrzeuge nicht entscheiden können, ob eine von ihnen selbst beobachtete Entwicklung der Verkehrssituation für die Telematikzentrale vorauszusehen war und daher nicht an die Telematikzentrale gemeldet werden muss. Deshalb muss ein ständiger Informationsfluss zwischen der Telematikzentrale und den am FCD-Verfahren teilnehmenden Kraftfahrzeugen gewährleistet sein, was jedoch ein hohes Kommunikationsaufkommen bedingt.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten aus einem Kraftfahrzeug an eine Telematikzentrale, wobei im Kraftfahrzeug die verkehrsrelevanten Daten mit Sensoren erfasst sowie Verkehrsmeldungen aus der Telematikzentrale empfangen und abge speichert werden, wobei ein Vergleich der erfassten verkehrsrelevanten Daten mit den abgespeicherten Verkehrsmeldungen vorgenommen wird, und wobei nur solche verkehrsrelevanten Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet werden, die nicht von den abgespeicherten Verkehrsmeldungen umfasst sind, anzugeben, bei dem das Kommunikationsaufkommen zwischen der Telematikzentrale und dem Kraftfahrzeug auf ein Minimum reduziert wird.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
  • Bei einem Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten an eine Telematikzentrale werden die verkehrsrelevanten Daten mit Sensoren in wenigstens einem Kraftfahrzeug erfasst sowie Verkehrsmeldungen aus der Telematikzentrale im Kraftfahrzeug empfangen und abgespeichert. Ein Vergleich der erfassten Daten mit dem Inhalt der abgespeicherten Verkehrsmeldungen wird vorgenommen, wobei nur solche verkehrsrelevanten Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet werden, die nicht von den abgespeicherten Verkehrsmeldungen umfasst sind. Gemäß der Erfindung sendet die Telematikzentrale als Verkehrsmeldung einen Zustand des Verkehrs jeweils zusammen mit einer erwarteten zeitlichen Entwicklung dieses Zustandes an das Kraftfahrzeug, womit zu jedem Zeitpunkt der in der Telematikzentrale bekannte bzw. erwartete ("prognostizierte") Zustand des Verkehrs auch im Kraftfahrzeug verfügbar ist.
  • Durch diese Maßnahmen wird das Kommunikationsaufkommen deutlich reduziert. Den Kraftfahrzeugen ist zu jedem Zeitpunkt aufgrund der Angaben der Telematikzentrale zur erwarteten zeitlichen Entwicklung des Verkehrs bekannt, welchen Zustand des Verkehrs die Telematikzentrale annimmt. Somit können die Kraftfahrzeuge entscheiden, ob eine Meldung ihrerseits an die Telematikzentrale notwendig ist. Eine Meldung ist nur dann erforderlich, wenn der vom Kraftfahrzeug erfasste Zustand deutlich von dem in der Telematikzentrale bekannten bzw. prognostizierten Zustand abweicht. Hiermit wird besonders gut dem sowohl in örtlicher als auch zeitlicher Hinsicht "punktuellen" Charakter von in einem Kraftfahrzeug erfassten verkehrsrelevanten Daten Rechnung getragen. Denn die Telematikzentrale bestimmt aus solchen punktuell erfassten Daten eine erwartete zeitliche Entwicklung, d.h. eine zumindest zeitlich nicht mehr punktuelle Größe. Damit wird es möglich, einen funktionalen Zusammenhang zu weiteren, von nachfolgenden Kraftfahrzeugen erfassten Daten herzustellen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr flexibel anwendbar. So können beispielsweise einzelne Streckenabschnitte oder auch komplette Straßennetze überwacht werden. Ebenfalls möglich ist eine gezielte Überwachung kritischer Punkte im Straßennetz. Die Überwachung findet jeweils durch die Vorbeifahrt eines entsprechend zur Erfassung verkehrsrelevanter Daten ausgestatteten Kraftfahrzeuges statt. Die Vorbeifahrt erlaubt einen Vergleich der an einer Position bzw. an einem Streckenabschnitt erfassten Daten mit dem Inhalt einer eventuell bezogen auf diese Position bzw. auf diesen Streckenabschnitt abgespeicherten "relevanten" Verkehrsmeldung.
  • Erfindungsgemäß kann die Telematikzentrale als Verkehrsmeldung beispielsweise einen normalen Zustand des Verkehrs oder einen eventuellen gestörten Zustand des Verkehrs jeweils zusammen mit einer erwarteten zeitlichen Entwicklung dieses Zustandes senden. Damit ist das Verfahren besonders anpassungsfähig an verschiedene Zustände, die im Verkehr auftreten können.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Kraftfahrzeug besonders einfach mit hochwertigen Verkehrsinformationen versorgt. Deshalb ist vorgesehen, die Verkehrsmeldungen im Kraftfahrzeug zur Routenberechnung zu verwenden. Dabei werden aufgrund der von den Verkehrsmeldungen umfassten Prognose, d.h. der erwarteten zeitlichen Entwicklung eines Zustandes des Verkehrs, besonders vorteilhafte Routenentscheidungen getroffenen. Eine ständige Wiederholung von Verkehrsmeldungen und so eine häufige Neuberechnung bzw. Überprüfung bereits berechneter Routen wird vermieden. Erwartete zeitliche Entwicklungen werden jedoch gemeldet und so bei Bedarf eine Aktualisierung durchgeführt. Insbesondere können Verkehrsmeldungen auch in solchen Kraftfahrzeugen zur Routenberechnung verwendet werden, die nicht mit Sensoren zum Erfassen verkehrsrelevanter Daten ausgerüstete sind, sondern lediglich zum Empfangen der Verkehrsmeldungen.
  • Zur Kommunikation zwischen Telematikzentrale und Kraftfahrzeug kann ein Mobilfunknetz vorgesehen sein, z.B. ein GSM-Netz ("Global System for Mobile Communication") – auch in der Ausprägung als GPRS ("General Packet Radio System") – ein UMTS-Netz ("Universal Mobile Telephone System") oder ein satellitengestütztes Netz. Alternativ ist ein Funknetz zur Kurzreichweitenkommunikation (DSRC, "Dedicated Short-Range Communication") entweder infrastrukturgestützt oder über eine Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation ("Ad-Hoc-Netzwerk") vorgesehen. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Verwendung nur eines Netzes beschränkt. So kann beispielsweise die gleichzeitige oder abwechselnde Verwendung mehrerer Funknetze vorgesehen sein, entweder zum Senden und/oder zum Empfangen von Daten. Weiterhin ist eine Kombination mit anderen Kommunikationsmitteln, z.B. für ein WLAN ("Wide Local Area Network"), möglich. Für die Kommunikation von der Telematikzentrale zum Kraftfahrzeug kann auch eine Broadcast-Kommunikation genutzt werden, z.B. RDS ("Radio Data System", FM-Broadcast), DAB ("Digital Audio Broadcast") oder GSM-Broadcast.
  • Die Verknüpfung der im Kraftfahrzeug vorgesehenen Sensoren zur Erfassung der verkehrsrelevanten Daten mit den Mitteln zum Erstellen (z.B. einem Bordrechner) und Senden (z.B.einem Mobilfunkgerät) ist beispielsweise über ein lokales Netzwerk (CAN-Bus, "Controlled Area Network") realisiert.
  • Die Telematikzentrale ist dabei die nicht notwendigerweise an einem einzigen Ort vorgesehen. Sie kann z.B. als eine Anzahl verteilter Rechner ("Server") ausgebildet sein.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind in der Telematikzentrale und im Kraftfahrzeug jeweils der normale Zustand des Verkehrs gespeichert, z.B. auf einer CD-ROM oder DVD. Damit sind im Kraftfahrzeug und in der Telematikzentrale ein "Normalzustand" an einer oder jeder Position bzw. Streckenabschnitt eines Straßennetzes abgespeichert. Dieser Normalzustand ist zu jedem Zeitpunkt, an dem keine Störung vorliegt, zu erwarten. Damit ist im Kraftfahrzeug bekannt welchen Zustand des Verkehrs die Telematikzentrale für den Fall annimmt, dass keine Störung vorliegt. In diesem Fall, also ohne eine abgespeicherte relevante Verkehrsmeldung bei einer Vorbeifahrt an einer Position bzw. an einem Streckenabschnitt, sendet das Kraftfahrzeug nur dann Daten an die Telematikzentrale, wenn die vom Kraftfahrzeug erfassten Daten vom gespeicherten Normalzustand abweichen. Weist die Telematikzentrale keine relevanten Verkehrsmeldungen für das Kraftfahrzeug auf, so gehen Kraftfahrzeug und Telematikzentrale von einem für beide Seiten definierten Normalbetrieb aus. Die Verfahrensweise für das Kraftfahrzeug ist somit eindeutig. Eine Unterrichtung der Telematikzentrale erfolgt nur bei einer Abweichung vom Normalzustand, d.h. wenn eine relevante Verkehrsmeldung abgespeichert ist. Weiteres Einsparungspotenzial für das Sendeaufkommen liegt damit vor.
  • Für die erwartete zeitliche Entwicklung des Verkehrs sind eine Vielzahl von Möglichkeiten vorgesehen. Besonders einfach zu verarbeiten sind beispielsweise Aussagen der Art "Totalsperrung der Strecke für die nächsten 15 Minuten". Auch unkomplizierte Zusammenhänge wie "Stauanfang bewegt sich mit 5m/s gegen Fahrtrichtung" oder "Durchschnittsgeschwindigkeit steigt innerhalb von 30 Minuten wieder auf Normalwert" liefern wertvolle Information. Rechenaufwendige aber besonders hochwertige Informationen werden erreicht, wenn die erwartete zeitliche Entwicklung des Verkehrs in der Telematikzentrale mittels Prognoserechnungen auf Basis eines Verkehrsflussmodells bestimmt wird.
  • Eine besonders komfortable Ausführungsform liegt vor, wenn eine Verkehrsmeldung im Kraftfahrzeug mit einer digitalen Karte verknüpft gespeichert wird. Digitale Karten sind in modernen Kraftfahrzeugen häufig bereits vorhanden, z.B. für Navigationssysteme, und erlauben eine besonders exakte Lokalisierung von empfangenen Verkehrsmeldungen und erstellten verkehrsrelevanten Daten.
  • Besonders einfach wird eine Verkehrsmeldung im Kraftfahrzeug für einen Fahrtstreckentyp, z.B. "Autobahn", als Geschwindigkeitsbereich hinterlegt. Hier ist zwar nur eine relativ grobe Zuordnung vorgesehen, dafür wird besonders wenig Speicherplatz benötigt.
  • Eine einfache Auswertung der Verkehrsmeldungen im Kraftfahrzeug ergibt sich durch Verwendung von Heuristiken bei der Verarbeitung der Verkehrsmeldungen.
  • Besonders aktuelle Informationen entstehen, wenn verkehrsrelevante Daten in der Telematikzentrale ausgewertet und zur Erstellung von neuen Verkehrsmeldungen genutzt werden.
  • Mit Vorteil wird vorgeschlagen, dass eine neue Verkehrsmeldung von der Telematikzentrale an das Kraftfahrzeug immer dann gesendet wird, wenn eine tatsächliche Entwicklung des Zustandes des Verkehrs, wie sie z.B. von einem erfindungsgemäß ausgestatteten Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet wird, von der in der Telematikzentrale erwarteten Entwicklung abweicht. In diesem Fall wird die in der Telematikzentrale erwartete Entwicklung entsprechend angepasst und dem Kraftfahrzeug bekannt gemacht.
  • Die Erfindung wird anhand mehrerer Ausführungsbeispiele in der Zeichnung näher erläutert, wobei die 1 ein Diagramm für die mittlere Geschwindigkeit v eines Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der Zeit t aufzeigt. Diese mittlere Geschwindigkeit v ist dabei ein Beispiel für eine spezielle Art von verkehrsrelevanten Daten. Der Einfachheit halber wird hier nur ein einzelnes Kraftfahrzeug betrachtet. Weiterhin sind im Kraftfahrzeug keine Verkehrsmeldungen abgespeichert.
  • Ein Kraftfahrzeug fährt auf einer Fahrtstrecke bei geringem Verkehrsaufkommen mit konstanter Geschwindigkeit. Nach einer Weile bildet sich eine plötzliche Stausituation, in welcher die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs deutlich abnimmt. Während der Auflösung des Staus steigt die Geschwindigkeit allmählich wieder auf ihren ursprünglichen Wert für Normalverkehr an. Dieses Szenario ist in 1 in einem Diagramm dargestellt, wobei in einer Kurve 2 die mittlere Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen ist. Ein Normalzustand 4 ist ein Geschwindigkeitsbereich, in dem sich die mittlere Geschwindigkeit v mit einer fahrtbedingten Schwankung bei ungestörtem Zustand des Verkehrs befindet.
  • Bei einem Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten an eine Telematikzentrale werden die verkehrsrelevanten Daten 6, 8, 10, 20 mit Sensoren zu vorgegebenen und/ oder ereignisgesteuerten Zeitpunkten im Kraftfahrzeug erfasst. Der Abstand zwischen zwei Zeitpunkten kann beispielsweise geschwindigkeitsabhängig vorgegeben sein. Alternativ oder zusätzlich wird bei bestimmten Manövern wie z.B. einer abrupten Bremsung eine Datenerfassung ausgelöst. An dem Verfahren kann eine frei wählbare Anzahl von Kraftfahrzeugen teilnehmen. Von der Telematikzentrale übermittelte Verkehrsmeldungen werden im Kraftfahrzeug empfangen und abgespeichert. Eine von der Telematikzentrale übermittelte Verkehrsmeldung umfasst einen zu einem Zeitpunkt aktuellen Zustand 12, 14 des Verkehrs und dessen erwartete zeitliche Entwicklung 16, 18.
  • Das Kraftfahrzeug und die Telematikzentrale verfügen über einen gespeicherten normalen Zustand des Verkehrs, den Normalzustand 4 einer zu befahrenen Fahrtstrecke. Da im Kraftfahrzeug bei der Einfahrt in die zu befahrene Fahrtstrecke keine Verkehrsmeldung abgespeichert ist, sendet es nur dann Daten an die Telematikzentrale, wenn die vom Kraftfahrzeug erfassten Daten vom gespeicherten Zustand 4 des Verkehrs abweichen. Der Normalzustand 4 ist als Geschwindigkeitsbereich für einen jeweiligen Fahrtstreckentyp im Kraftfahrzeug hinterlegt.
  • Im Kraftfahrzeug wird ein Vergleich der im Kraftfahrzeug erfassten verkehrsrelevanten Daten mit dem Inhalt der abgespeicherten Verkehrsmeldungen bzw. dem Normalzustand 4 vorgenommen, wobei nur solche verkehrsrelevanten Daten an die Telematikzentrale gesendet werden, die nicht von den abgespeicherten Verkehrsmeldungen bzw. dem Normalzustand 4 umfasst sind. In der Telematikzentrale werden die Daten ausgewertet und zur Erstellung von neuen Verkehrsmeldungen benutzt.
  • Bei kleinen Werten für die Zeit t, nämlich entsprechend dem Ausführungsbeispiel vor der Staubildung, liegen die verkehrsrelevanten Daten 6, d.h. die mittlere Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs gemäß 1, im Geschwindigkeitsbereich des Normalzustandes 4. Da in diesem Zeitbereich auch keine Verkehrsmeldungen der Telematikzentrale im Kraftfahrzeug vorliegen, werden zu den Zeitpunkten zu denen die verkehrsrelevanten Daten 6 erfasst werden keine Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale übertragen, da keine Änderung der Verkehrssituation gegenüber dem Normalzustand 4 eingetreten ist.
  • Zum Zeitpunkt der Erfassung der verkehrsrelevanten Daten 8 befindet sich das Kraftfahrzeug im Stauanfang. Die mittlere Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs hat sich deutlich verringert und befindet sich nicht mehr im Geschwindigkeitsbereich für den Normalzustand 4. Die Verkehrssituation hat sich somit gemäß den Verfahrensbedingungen geändert. Die mittlere Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs weicht vom Normalzustand 4 deutlich ab, so dass die entsprechenden verkehrsrelevanten Daten, unter anderem die mittlere Geschwindigkeit vom Kraftfahrzeug, an die Telematikzentrale gesendet werden. Die Telematikzentrale sendet daraufhin in einer Verkehrsmeldung den aktuellen Zustand 12 des Verkehrs und dessen zeitliche Entwicklung 16 an erfindungsgemäßen Verfahren teilnehmende und somit auch an das betrachtete Kraftfahrzeug. Die Telematikzentrale ermittelt nicht nur den aktuellen Zustand 12, sondern auch dessen zeitliche Entwicklung 16 und meldet beides an das Kraftfahrzeug als Verkehrsteilnehmer. Die zeitliche Entwicklung 16 muss dabei nicht sehr genau angegeben werden. Es sind einfache Aussagen denkbar wie beispielsweise „Totalsperrung für die nächsten 15 min", „Stauanfang bewegt sich mit 5 m/s gegen Fahrtrichtung" und/oder „Durchschnittsgeschwindigkeit steigt innerhalb von 30 min wieder auf Normalwert". Solche Meldungen können auch mittels einfacher Heuristiken gerade für die automatische Auswertung im Kraftfahrzeug genauere Information liefern als Meldungen über die momentane Lage.
  • Zum Zeitpunkt der Erfassung der verkehrsrelevanten Daten 20 werden keine aktuell erfassten Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale übertragen, da die aktuell erfasste mittlere Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs nicht wesentlich von der von der Telematikzentrale als Verkehrsmeldung empfangenen zeitlichen Entwicklung 16 des Verkehrs abweicht. Dabei wird die zeitliche Entwicklung 16 des Verkehrs mittels Prognoserechnungen auf Basis eines Verkehrsflussmodells ermittelt. Hier zeigt sich deutlich der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Erfassung der Verkehrslage durch die Kraftfahrzeuge erfolgt nach einem „Floating Car Data" (FCD) Verfahren. Dabei werten Kraftfahrzeuge autonom ihre Bewegungen aus und melden nach dem Stand der Technik die aus ihrer Sicht relevanten Ereignisse au tomatisch an eine Telematikzentrale, die diese Meldungen zusammen mit anderen Informationsquellen auswertet und den Verkehrsteilnehmern wieder als Verkehrszustand zur Verfügung stellt. Hierbei stellt sich die Frage, wie am FCD-Verfahren teilnehmende Kraftfahrzeuge entscheiden, welche Information tatsächlich für die Telematikzentrale relevant ist. Für am FCD-Verfahren teilnehmende Kraftfahrzeuge war bisher nicht klar, ob eine beobachtete Entwicklung für die Telematikzentrale vorauszusehen war, und daher für eine Meldung irrelevant ist, solange nicht ein ständiger Informationsfluss von der Telematikzentrale ins Kraftfahrzeug gewährleistet ist. Liegt keine aktuelle Verkehrsmeldung vor, so ist für am FCD-Verfahren teilnehmende Kraftfahrzeuge nicht bekannt, ob eine Beobachtung für die Telematikzentrale relevant ist. Ist die Situation in der Telematikzentrale schon bekannt oder hat sich der Verkehr so entwickelt, wie in der Telematikzentrale vorausgesehen, gibt eine neue Meldung an die Telematikzentrale keine Information und bedeutet nur einen erhöhten Sendeaufwand. Beim vorliegenden Verfahren wird dieser erhöhte Sendeaufwand weitestgehend vermieden.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren ist in am FCD-Verfahren teilnehmenden Kraftfahrzeugen aufgrund der Angaben zur zeitlichen Entwicklung zu jedem Zeitpunkt bekannt, welchen Zustand des Verkehrs die Telematikzentrale für einen bestimmten Streckenabschnitt annimmt. Somit können die Kraftfahrzeuge selbsttätig automatisch entscheiden, ob eine Meldung an die Telematikzentrale notwendig ist. Eine Meldung muss nur dann erfolgen, wenn der vom Kraftfahrzeug beobachtete Zustand deutlich von dem in der Telematikzentrale prognostizierten abweicht. Die Telematikzentrale muss nicht ständig die aktuelle Verkehrslage senden. Vermutete zeitliche Entwicklungen werden gemeldet und nur bei Bedarf aktualisiert.
  • Zum Zeitpunkt der Erfassung verkehrsrelevanter Daten 10 werden wiederum Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet, da der Unterschied zwischen der erfassten Geschwindigkeit und der prognostizierten zeitlichen Entwicklung 16 deutlich ist. Die Telematikzentrale überträgt wiederum den aktuellen Zustand 14 und eine gegenüber der zeitlichen Entwicklung 16 korrigierte zeitliche Entwicklung 18 für die mittlere Geschwindigkeit v ans Kraftfahrzeug, die flacher verläuft als die zeitliche Entwicklung 16. Der Stau löst sich langsamer als zuerst prognostiziert auf. Im weiteren Verlauf der Fahrt weicht die tatsächlich gefahrene mittlere Geschwindigkeit v des Kraftfahrzeugs nicht mehr wesentlich von der zeitliche Entwicklung 18 und nach Stauende nicht mehr wesentlich vom Normalzustand 4 ab. Weder eine Kommunikation Kraftfahrzeug/Telematikzentrale noch in umgekehrter Richtung ist in diesem Zeitabschnitt erforderlich. Am FCD-Verfahren teilnehmende Kraftfahrzeuge melden nur verkehrsrelevante Daten an die Telematikzentrale, wenn der beobachtete reale Zustand von dem von der Telematikzentrale vorausgesagten Zustand oder ggf. vom Normalzustand 4, der im Kraftfahrzeug und in der Telematikzentrale gleichermaßen bekannt ist, abweicht.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Erstellen und Senden von verkehrsrelevanten Daten aus einem Kraftfahrzeug an eine Telematikzentrale, wobei – im Kraftfahrzeug die verkehrsrelevanten Daten mit Sensoren erfasst sowie Verkehrsmeldungen aus der Telematikzentrale empfangen und abgespeichert werden, – ein Vergleich der erfassten verkehrsrelevanten Daten mit den abgespeicherten Verkehrsmeldungen vorgenommen wird, und – nur solche verkehrsrelevanten Daten vom Kraftfahrzeug an die Telematikzentrale gesendet werden, die nicht von den abgespeicherten Verkehrsmeldungen umfasst sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Telematikzentrale als Verkehrsmeldung einen Zustand des Verkehrs zusammen mit einer erwarteten zeitlichen Entwicklung dieses Zustandes an das Kraftfahrzeug sendet und damit zu jedem Zeitpunkt die in der Telematikzentrale erwartete zeitliche Entwicklung des Zustandes auch im Kraftfahrzeug bekannt ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zu befahrender Streckenabschnitt überwacht wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Kraftfahrzeug und in der Telematikzentrale der normale Zustand des Verkehrs gespeichert ist, wobei das Kraftfahrzeug nur dann Daten an die Telematikzentrale sendet, wenn die vom Kraftfahrzeug erfassten Daten entweder vom gespeicherten normalen Zustand des Verkehrs oder von einer empfangenen und abgespeicherten Verkehrsmeldung abweichen.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verkehrsmeldung im Kraftfahrzeug mit einer digitalen Karte verknüpft gespeichert wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verkehrsmeldung im Kraftfahrzeug für einen Fahrtstreckentyp als Geschwindigkeitsbereich hinterlegt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrsmeldungen im Kraftfahrzeug mittels wenigstens einer Heuristik ausgewertet werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erwartete zeitliche Entwicklung des Zustandes des Verkehrs in der Telematikzentrale mittels Prognoserechnungen auf Basis eines Verkehrsflussmodells bestimmt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die verkehrsrelevanten Daten in der Telematikzentrale ausgewertet und zur Erstellung neuer Verkehrsmeldungen genutzt werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine neue Verkehrsmeldung von der Telematikzentrale an das Kraftfahrzeug nur dann gesendet wird, wenn eine tatsächliche Entwicklung des Zustandes des Verkehrs von der in der Telematikzentrale erwarteten Entwicklung abweicht.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrsmeldungen in einem Kraftfahrzeug zur Routenberechnung verwendet werden.
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