DE10252110A1 - Direktantrieb für einen Zylinder - Google Patents
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Abstract
Direktantrieb (21) für einen Zylinder (1) mit einer Hohlwelle (2), wobei der Direktantrieb (21) ein Antriebsgehäuse (7) aufweist, innerhalb dessen mindestens eine Rotorvorrichtung (9) und mindestens eine Statorvorrichtung (11) angeordnet sind, wobei die Statorvorrichtung (11) mit dem Antriebsgehäuse (7) verbunden ist, wobei dem Zylinder (1) durch die Hohlwelle (2) Betriebsstoffe wie Öl oder Kühlmittel zugeführt werden, die Hohlwelle (2) vorzugsweise lagerfrei durch das Antriebsgehäuse (7) durchgeführt ist und die Rotorvorrichtung (9) direkt mit der Hohlwelle (2) verbunden ist. Insbesondere für die Papierindustrie wird erfindungsgemäß ein besonders wartungsfreier und kompakter Antrieb (21) für einen sich drehenden Zylinder (1) ohne Verwendung von Getriebe und Kupplungen bereitgestellt. Die Rotorvorrichtung (9) umschließt dabei die Hohlwelle (2) zumindest teilweise.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Direktantrieb für einen Zylinder mit einer Hohlwelle, wobei der Direktantrieb ein Antriebsgehäuse aufweist, innerhalb dessen mindestens eine Rotorvorrichtung und mindestens eine Statorvorrichtung angeordnet sind, wobei die Statorvorrichtung mit dem Antriebsgehäuse verbunden ist.
- In der Grundstoffindustrie werden Materialbahnen, die vorzugsweise aus Papier oder auch aus Kunststoff, Aluminium oder ähnlichen Materialien bestehen können mit Hilfe von Zylindern bewegt bzw, bearbeitet. Vorzugsweise sind derartige Zylinder als sich drehende Walzen ausgebildet. Gegenwärtig werden derartige Zylinder, wie sie beispielsweise in der Papierindustrie eingesetzt werden durch einen Motor angetrieben, wobei die Motorkraft unter Zuhilfenahme eines Getriebes, einer Kupplung und einer Kardanwelle dem Zylinder über ein um einen Stutzen montiertes Zahnrad zugeführt wird. Dieses Zahnrad ist in der Regel ein Teil eines Getriebes, welches den Zylinder antreibt.
- Bekannte Antriebskonzepte benötigen insbesondere aufgrund der Verwendung von Kupplungsvorrichtungen verhältnismäßig viel Platz und sind vor allem beim Einsatz in der Papierindustrie störungsanfällig.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, die die genannten Nachteile vermeidet.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Rotorvorrichtung des Direktantriebs direkt mit der Hohlwelle verbunden ist.
- Mit Vorteil ist die Hohlwelle lagerfrei durch das Antriebsgehäuse durchgeführt.
- Zur Erhöhung der Betriebssicherheit kann es jedoch zweckmäßig sein, dass die Hohlwelle vorzugsweise im Antriebsgehäuse gelagert ist.
- Mit Vorteil ist das Antriebsgehäuse mittels eines Stützelements mit einem Rahmenelement verbunden. Auf diese Weise kann weiterer Platz eingespart werden.
- Mit Vorteil ist das Antriebsgehäuse direkt mit dem Rahmenelement verbunden. Diese Ausführungsform ermöglicht es insbesondere erfindungsgemäße Antriebe und die von ihnen angetriebenen Zylinder übereinander vorzugsweise gestapelt anzuordnen.
- Aus Gründen der Platzersparnis ist es besonders zweckmäßig, wenn die Rotorvorrichtung die Hohlwelle zumindest teilweise umschließt.
- Aus Gründen der Robustheit sowie der Platz- und Materialersparnis ist es besonders zweckmäßig die Statorvorrichtung direkt mit dem Antriebsgehäuse zu verbinden.
- Insbesondere in der Papierindustrie ist es besonders vorteilhaft, wenn die Achse der Hohlwelle mit der Achse des Zylinders zusammenfällt und insbesondere die Hohlwelle derart ausgebildet ist, dass dem Zylinder durch das Innere der Hohlwelle Hilfs- und/oder Betriebsstoffe wie z.B. Öl bzw. Dampf zugeführt werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ist beispielsweise dann äußerst vorteilhaft, wenn es sich bei dem angetriebenen Zylinder um eine Trockentrommel, Walze bzw. Pressenvorrichtung handelt.
- Um Energie einzusparen ist es besonders zweckmäßig, die Hohlwelle derart auszubilden, dass der Direktantrieb mittels der dem Zylinder zuzuführenden Hilfs- und/oder Betriebsstoffe gekühlt wird.
- Vorteilhafterweise weist der Direktantrieb kein Lager auf.
- Weitere Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
- Es zeigen:
-
1 einen Direktantrieb mit Stützelement, -
2 einen Direktantrieb, dessen Antriebsgehäuse direkt mit einem Rahmenelement verbunden ist, -
3 einen Trockenzylinder mit einem Direktantrieb, -
4 eine für die Papierindustrie vorgesehene Anordnung von Zylindern mit Direktantrieb, -
5 eine weitere für die Papierindustrie vorgesehene Anordnung von Zylindern mit Direktantrieb. -
1 zeigt einen Direktantrieb21 für einen Zylinder1 . Eine Hohlwelle2 fällt dabei zumindest teilweise mit der Zylinderachse zusammen. Der Zylinder1 ist dabei in der Zeichnung nur ausschnittsweise dargestellt. Eine an einem Rahmenelement4 angeordnete Lagervorrichtung3 dient zur Halterung des Zylinders1 mittels der Hohlwelle2 . Die Hohlwelle2 ist fest mit dem Zylinder1 verbunden und erfüllt vorzugsweise drei Funktionen: -
- 1. Lagerung des Zylinders
1 in Verbindung mit der Lagervorrichtung3 , - 2. Antrieb bzw. Drehung des Zylinders
1 unter Zuhilfenahme der Antriebsvorrichtung21 , und - 3. Betriebsstoffzufuhr
6 in den Zylinder1 . - Im Sinne der Betriebsstoffzufuhr
6 können dem Zylinder Hilfsund/oder Betriebsstoffe wie Öl, Wasser, Dampf oder Luft zugeführt werden und/oder es kann der Druck im Zylinder geregelt werden. Zugeführte Betriebsstoffe können auch Hydrauliköl bzw. Kühlmittel sein. - Das Gehäuse
7 der Antriebsvorrichtung21 liegt auf einem Stützelemtent5 auf, das am Rahmenelement4 befestigt ist. Dabei können sich zwischen dem Antriebsgehäuse7 und dem Stützelement5 ein oder mehrere Verbindungselemente8 befinden. Das Rahmenelement4 trägt sowohl das Gewicht des Zylinders1 als auch das Gewicht der Antriebsvorrichtung21 . - Neben dem Gehäuse
7 sind weitere Bestandteile der Antriebsvorrichtung21 die Rotorvorrichtung9 sowie die Statorvorrichtung11 . Die Statorvorrichtung11 ist vorzugsweise direkt mit dem Antriebsgehäuse7 verbunden. Es ist jedoch auch eine mittelbare Verbindung mit dem Antriebsgehäuse7 möglich. Die Rotorvorrichtung9 sitzt auf der Hohlwelle2 auf und umschließt diese zumindest teilweise. - Die Rotorvorrichtung
9 weist Rotorwicklungen10 auf. Die Statorvorrichtung11 weist Statorwicklungen12 auf. Zwischen der Statorvorrichtung11 mit den Statorwicklungen12 und der Rotorvorrichtung9 mit den Rotorwicklungen10 befindet sich ein Luftspalt13 . -
2 zeigt einen erfindungsgemäßen Direktantrieb21 , der unmittelbar am Maschinenrahmen4 befestigt ist. Der Zylinder1 mit der Hohlwelle2 ist mittels der Lagervorrichtungen3 im Rahmenelement4 gelagert. Die eigentliche Antriebsvorrichtung21 wird durch ihr Gehäuse7 begrenzt. Das Gehäuse7 ist nahezu luftdicht ausgeführt, weshalb die Antriebsvorrichtung besonders verschleißfrei und störungsunabhängig arbeitet. Die Antriebsvorrichtung21 ist vorzugsweise ohne zusätzliche Lagervorrichtungen für die Welle2 ausgeführt. So kann auf Schmierstoffe weitestgehend verzichtet werden. Schmierstoffe würden insbesondere bei den in der Papierindustrie üblichen Betriebstemperaturen in unerwünschter Weise verlaufen. - Wie auch aus der Zeichnung hervorgeht, kann das Rahmenelement
4 zumindest teilweise einen Abschluss des Gehäuses7 bilden. Das Antriebsgehäuse7 und das Rahmenelement4 umschließen dann die Rotorvorrichtung9 und die Statorvorrichtung11 . Eine derartige Ausgestaltung der Antriebsvorrichtung21 ist besonders temperaturfest, was insbesondere in der Papierindustrie von großer Bedeutung ist, da hier Motoroberflächen sonst Temperaturen von um oder über 100°C ausgesetzt sind. Außerdem wird derart die Antriebsoberfläche vor einer hohen Umgebungsluftfeuchtigkeit geschützt. - Die Funktionen der Hohlwelle
2 wurden bereits im Zusammenhang mit1 beschrieben. Besonders hervorzuheben ist dabei in Zusammenhang mit2 die axiale Zuführung von in der Walze bzw. im Zylinder1 benötigten Hilfs- und Betriebsstoffen mittels der hohlen Welle2 . - Die Hohlwelle
2 wird von der Rotorvorrichtung9 mit den Rotorwicklungen10 zumindest teilweise umschlossen, wobei die Rotorvorrichtung9 vorzugsweise direkt mit der Hohlwelle2 verbunden ist. Die Statorvorrichtung11 mit den Statorwicklungen12 ist mit dem Antriebsgehäuse7 und/oder dem Rahmenelement4 direkt verbunden. Während der Rotor9 fest mit der Hohlwelle2 verbunden ist stülpt sich der Stator11 in Verbindung mit dem Gehäuse7 vorzugsweise topfförmig über den Rotor9 und vorzugsweise den Abschluss der Hohlwelle2 , wobei das Gehäuse7 vorzugsweise durch das Rahmenelement4 abgeschlossen wird. Vorzugsweise werden hierbei in der Zeichnung nicht näher dargestellte Reduzierhülsen verwendet. Rotor9 und Stator11 sind durch einen Luftspalt13 getrennt. Der Luftspalt13 stellt sicher, dass keine unerwünschten Schwingungen bzw. Oszillationen übertragen werden. - Der in
1 und2 rechtsseitig abgebildete Abschluss der Hohlwelle2 und die Ausbildung der Betriebsstoffzufuhr6 sind lediglich schematisch dargestellt. -
3 zeigt einen Trockenzylinder1 mit einem Hohlwellenmotor21 in Form eines Direktantriebs. Die Hohlwelle2 des Zylinders1 ist dabei mit Hilfe von Wellenlagern15 gelagert. Der Direktantrieb21 ist gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Befestigungselementen auf einem Unterbauelement20 befestigt. Über die Hohlwelle2 wird die Betriebsstoffzufuhr6 in den Trockenzylinder1 ermöglicht. - Die Antriebsvorrichtung
21 weist ein Gehäuse7 auf, das vorzugsweise mit Abdichtungen16 ausgestaltet ist. Wie bei den in1 und2 gezeigten Ausführungsbeispielen sind innerhalb des Gehäuses7 eine Rotorvorrichtung9 mit den Rotorwicklungen10 und eine Statorvorrichtung11 mit den Statorwicklungen12 angeordnet. - Wie bei den in
1 und2 gezeigten Ausführungsbeispielen der Erfindung ist die Kühlung der Antriebsvorrichtung21 auch durch Betriebsstoffe möglich, die durch die Hohlwelle2 geleitet werden. Darüber hinaus bzw. alternativ dazu sind in dem in3 gezeigten Ausführungsbeispiel in der Antriebsvorrichtung21 gegebenenfalls zusätzlich mindestens eine Kühlmittelleitung17 und eine Kühlmittelableitung18 vorgesehen. - Der Luftspalt
13 verhindert weitestgehend die Übertragung von unerwünschten Schwingungen bzw. Oszillationen zwischen dem Rotor9 und dem Stator11 . Es ist denkbar, in den Spalt13 Stoffe einzubringen, die die Übertragung von unerwünschten Schwingungen bzw. Oszillationen verhindern bzw. weiter reduzieren. - Es ist möglich, die Hohlwelle 2 im Antriebsgehäuse
7 zu lagern, auch wenn dies in den1 bis3 nicht näher dargestellt ist. Denkbar ist die Anordnung einer Lagervorrichtung für die Welle2 beispielsweise innerhalb des Antriebsgehäuses7 , unmittelbar oder mittelbar außerhalb des Antriebs gehäuses7 bzw. an mindestens einem der Punkte, an dem die Hohlwelle2 durch das Antriebsgehäuse7 durchgeführt ist. -
4 und5 zeigen eine Anordnung von Zylindern1 bzw.1a bis1d für eine Anwendung in der Papierindustrie. Dabei wird zwischen den Zylindern1a bis1d eine Papierbahn22 bewegt. Die Zylinder sind übereinander gestapelt angeordnet und wie beispielsweise in den1 bis3 beschrieben mit Antriebsvorrichtungen21 bzw.21a bis21d verbunden. Vorzugsweise werden die Zylinder1a bis1d bzw. die Antriebsvorrichtungen21a bis21d von einem gemeinsamen Maschinenrahmen4 gehalten. - Die erfindungsgemäße Ausführung eines Direktantriebs
21 für einen Zylinder1 mittels einer Hohlwelle2 hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn mehrere Antriebe21 bzw.21a bis21d und Zylinder1 bzw.1a bis1d übereinander bzw. auch anderweitig nah beieinander, wie beispielsweise in der4 und5 gezeigt angeordnet werden. Eine derartige Anordnung erfolgt mit Vorteil mit Hilfe von einem oder mehreren Rahmenelementen4 . - Dadurch, dass erfindungsgemäß der Rotor
9 fest mit der Hohlwelle2 verbunden ist, der Stator11 fest mit dem Antriebsgehäuse7 bzw. dem Maschinenrahmen4 verbunden ist und die beiden Vorrichtungen9 und11 innerhalb der Antriebseinrichtung21 unverbunden durch einen Spalt13 getrennt angeordnet sind, erfolgt keine unerwünschte Übertragung von Schwingungen bzw. Oszillationen in der Antriebsvorrichtung21 . - Der erfindungsgemäße Antrieb ist im Vergleich zu bisher existierenden Hohlwellengetrieben besonders platzsparend, und erfordert insbesondere aufgrund seiner verkürzten Bauform wesentlich weniger Wartungsaufwand, da beispielsweise verschleißbehaftete Zahnräder entfallen können und mechanische Verluste erheblich reduziert werden. Die erfindungsgemäße Ausführung des Antriebs
21 ermöglicht zudem eine besonders vorteilhafte Zuführung von Hilfs- und Betriebsstoffen in den Zylinder bzw. die Walze1 .
Claims (11)
- Direktantrieb (
21 ) für einen Zylinder (1 ) mit einer Hohlwelle (2 ), wobei der Direktantrieb (21 ) ein Antriebsgehäuse (7 ) aufweist, innerhalb dessen mindestens eine Rotorvorrichtung (9 ) und mindestens eine Statorvorrichtung (11 ) angeordnet sind, wobei die Statorvorrichtung (11 ) mit dem Antriebsgehäuse (7 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorvorrichtung (9 ) direkt mit der Hohlwelle (2 ) verbunden ist. - Direktantrieb (
21 ) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (2 ) lagerfrei durch das Antriebsgehäuse (7 ) durchgeführt ist. - Direktantrieb (
21 ) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (2 ) im Antriebsgehäuse (7 ) gelagert ist. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgehäuse (7 ) mittels eines Stützelements (5 ) mit einem Rahmenelement (4 ) verbunden ist. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsgehäuse (7 ) direkt mit einem Rahmenelement (4 ) verbunden ist. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorvorrichtung (9 ) die Hohlwelle (2 ) zumindest teilweise umschließt. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Statorvorrichtung (11 ) direkt mit dem Gehäuse (7 ) verbunden ist. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse der Hohlwelle (2 ) mit der Achse des Zylinders (1 ) zusammenfällt. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (2 ) derart ausgebildet ist, dass dem Zylinder (1 ) durch das Innere der Hohlwelle (2 ) Betriebsstoffe zugeführt werden. - Direktantrieb (
21 ) nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (2 ) derart ausgebildet ist, dass der Direktantrieb (21 ) mit den dem Zylinder (1 ) zuzuführenden Betriebsstoffen gekühlt wird. - Direktantrieb (
21 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Direktantrieb (21 ) kein Lager aufweist.
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