-
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches
Instrument mit einem Zug- oder Druckelement zum Betätigen von
zumindest einem Maulteil.
-
Stand der
Technik
-
Im vorliegenden Fall geht es vor
allem um chiurgische Rohrschaftinstrumente, die in der Endoskopie eingesetzt
werden. Mit diesen Instrumenten können beispielsweise im menschlichen
Körper
verschiedene operative Handlungen durchgeführt werden. Sie sind vor allem
dadurch gekennzeichnet, dass ein Zug- oder Druckelement für die Arbeitselemente, insbesodere
für Maulteile,
verschiebbar in einem Schutzrohr angeordnet ist, wobei sich die
Maulteile an einem Ende des Schutzrohres befinden, während das
Zug- oder Druckelement am anderen Ende mit Griffbranchen verbunden
ist, mit denen das Zug- oder Druckelement und damit die Maulteile
bewegt werden. Nur beispielhaft wird auf die WO 95/ 15720 oder die
DE 43 41 735 C1 verwiesen.
-
Bei den heutigen hygienischen Anforderungen
an ein Chirurgisches Instrument ist es unabdingbar, dass nach dem
operativen Eingriff ein eingehendes Reinigen des Instrumentes erfolgt.
Dies ist bei chirurgischen Instrumenten mit geschlossenem Schutzrohr
und innenliegendem Zug- oder Druckelement sehr problematisch, da
diese Instrumente zerlegt und gespült werden müssen. In der Praxis kann der
Vorgang dieses Reinigens nur sehr ungenügend kontrolliert werden.
-
Aufgabenstellung
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Instrument der oben genannten
Art zu entwickeln, welches sich wesentlich besser reinigen lässt. Ferner
soll die Reinigung auch besser kontrolliert werden können.
-
Lösung der
Aufgabe
-
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass
dem Zug- oder Druckelement zumindest ein Holm zugeordnet ist.
-
Dieser Holm, bevorzugt werden allerdings
zwei Holme benutzt, dient der Stabilisierung der Führung des
Zug- oder Druckelementes und bevorzugt auch der Verbindung zu zumindest
einem Maulteil. Das bedeutet aber, dass das Schutzrohr nur noch
eine Schutzfunktion und keine eigentliche Arbeitsfunktion mehr hat,
so dass es wesentlich einfacher aufgebaut sein kann. Aus diesem
Grunde ist es auch möglich,
das Schutzrohr beispielsweise aus Kunststoff als Wegwerf-Artikel
herzustellen, so dass es nicht mehr gereinigt werden muss. Zum Reinigen
des chirurgischen Instrumentes wird das Schutzrohr von den Holmen
und dem Zug- oder Druckelement abgezogen, weggeworfen und nach dem
Reinigen der Holme und des Zug- oder Druckelementes durch ein neues
ersetzt.
-
Nach dem Abziehen des Schutzrohres
liegen aber sämtliche
Teile der Holme und des Zug- oder Druckelementes offen da und sind
so sehr gut durch entsprechende Reinigungsmittel zu erreichen. Auch
ist eine optische Kontrolle dieser wiederverwendbaren Teile leicht
möglich.
-
Bevorzugt sind, sofern zwei Holme
vorgesehen sind, diese miteinander verbunden. Die Verbindung kann über entsprechende
Verbindungsstege, Spannringe, Führungsnieten
od. dgl. erfolgen. Falls gewünscht, können selbstverständlich auch
mehrere Holme vorgesehen werden.
-
Damit der Zwischenraum zwischen dem
Zug- oder Druckelement und den Holmen leicht gereinigt werden kann,
stützen
sich beide gegeneinander über
Abstandhalter ab. Diese Abstandhalter können dem Zug- oder Druckelement
oder aber auch den Holmen angeformt sein.
-
Bevorzugt besitzen die Holme eine
Aussenkontur, welche einer Innenfläche des Rohres nachgeformt ist.
Hierdurch wird ein Aufschieben des Schutzrohres erleichtert.
-
Bei dieser Ausgestaltung ist es nun
möglich,
die entsprechenden Maulteile endwärtig mit den Holmen zu verbinden.
Dabei erfolgt die Verbindung bevorzugt gelenkig, so dass die Maulteile
gegenüber
den Holmen geschwenkt werden können.
-
In einem Ausführungsbeispiel weisen die Holme
jeweils endwärtig
einen Kederwulst auf, der in eine Rinne in dem Maulteil eingreift,
wobei die Rinne teilweise um den Kederwulst dreht. Dabei kann es
sich als ratsam erweisen, das Ende des Holms vor dem Kederwulst
elastisch auszugestalten, so dass sich die Holme endwärtig aufspreizen
können.
Hierdurch wird zusätzlich
beim Schliessen der Maulteile ein Schliessdruck auf die Maulteile
ausgeübt,
so dass die Arbeit des Operateurs, beispielsweise ein Schneiden
eines Gewebes, unterstützt
wird.
-
Die beiden Maulteile sind ferner
endwärtig über einen
Gelenkbolzen miteinander und mit dem Zug- oder Druckelement verbunden,
so dass bei Bewegen des Zug- oder Druckelementes ein Öffnen oder
ein Schliessen des Maules erfolgt.
-
In einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung, für
das auch gesondert Schutz begehrt wird, greift das Zug- oder Druckelement
mit einem Kederwulst in eine Rinne in dem Maulteil ein. Das Maulteil
wiederum sitzt mit einem Drehende in einer Ausnehmung in dem anderen
Maulteil und dreht mit diesem Ende in dieser Ausnehmung. Damit die
Bewegung des Maulteiles in dieser Ausnehmung gesteuert werden kann,
besitzt das Drehende des bewegbaren Maulteiles in der Ausnehmung
eine Widerlagerspitze, die sich gegen eine Innenwand der Ausnehmung
abstützt.
Diese Widerlagerspitze bildet einen fixen Drehpunkt.
-
Diese Ausgestaltung der Maulmechanik
hat den erheblichen Vorteil, dass keinerlei Bohrungen oder Vernietungen
vorgesehen sind, um ein Öffnen
oder Schliessen des Maules zu bewirken. Durch diese Ausgestaltung
werden Schwachstellen durch Bohrlöcher oder der Bruch von Nieten
ausgeschlossen.
-
Beschreibung
der Zeichnungen
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnittes aus einem erfindungsgemässen chirurgischen Instrument;
-
2 eine
Frontansicht des Ausschnittes des chirurgischen Instruments gemäss 1;
-
3 eine
Frontansicht eines Ausschnittes entsprechend 1 aus einem anderen Ausführungsbeispiel
eines chirurgischen Instruments;
-
4 eine
perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines chirurgischen Instrumentes;
-
5 eine
Frontansicht auf einen Ausschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines chirurgischen Instruments;
-
6 eine
Draufsicht auf Teile eines chirurgischen Instruments mit Maulteilen
in Öffnungslage;
-
7 eine
Draufsicht auf Teile des chirurgischen Instruments entsprechend 6 mit Maulteilen in Schliesslage;
-
8 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemässen Maulteiles;
-
9 eine
Draufsicht auf das Maulteil gemäss 8;
-
10 eine
Seitenansicht eines vorderen Endes eines erfindungsgemässen Holms;
-
11 eine
Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Maulteiles;
-
12 eine
Seitenansicht des vorderen Endes eines erfindungsgemässen Ansatzstückes mit
starrem Maulteil;
-
13 eine
Seitenansicht eines Elementes aus dem vorderen Bereich eines weiteren
Ausführungsbeispiels
eines chirurgischen Instruments mit einem Maulteil in Öffnungslage;
-
14 eine
Seitenansicht des vorderen Bereichs eines chirurgischen Instruments
gemäss 13 mit dem Maulteil in Schliesslage.
-
Bei dem chirurgischen Instrument
gemäss
der vorliegenden Erfindung handelt es sich im Prinzip um ein Rohrschaftinstrument,
wie es beispielsweise in der WO 95/15720 gezeigt ist. Dabei werden
Arbeitselemente, insbesondere Maulteile, bewegt, um beispielsweise
einen Eingriff in einem menschlichen Körper durchzuführen. Die
Bewegung der Maulteile geschieht über ein Zug- oder Druckelement, welches mit zumindest
einer Griffbranche eines Griffs verbunden ist.
-
In 1 ist
dieses Zug- oder Druckelement mit 1 gekennzeichnet und als flache
Schiene ausgebildet. Erfindungsgemäss bewegt sich das Zug- oder
Druckelement zwischen zwei Holmen 2.1 und 2.2,
wobei die Holme 2.1 und 2.2 über Verbindungsstege 3.1 und 3.2 miteinander
verbunden sind. Eine jeweilige Aussenkontur 4 der Holme 2.1 bzw. 2.2 ist
gerundet ausgebildet und einer Innenfläche 5 eines Schutzrohres 6 nachempfunden.
Ebenso sind auch die Verbindungsstege 3.1 und 3.2 gerundet
ausgestaltet.
-
Eine Innenkontur 7 der Holme 2.1 bzw. 2.2 ist
dagegen abgeflacht ausgebildet, so dass das Zug- oder Druckelement
an ihr entlang gleiten kann. Hierbei können an den Holmen 2.1 bzw.
2.2 oder auch an dem Zug- oder Druckelement 1 Abstandhalter 8 vorgesehen
sein, wie dies in 3 dargestellt
ist.
-
Das Ausführungsbeispiel eines chirurgischen
Instruments gemäss 4 unterscheidet sich von
demjenigen nach 1 dadurch,
dass die Einheit aus den beiden Holmen 2.1 und 2.2 und
dem Zug- oder Druckelement 1 von einem Spannring 9 zusammengehalten
wird.
-
Gemäss dem Ausführungsbeispiel eines chirurgischen
Instruments entsprechend 5 sind
die beiden Holme 2.1 und 2.2. über ein Verbindungselement 10 zusammengehalten,
welches beispielsweise als ein Führungsniet
ausgestaltet sein kann. Dieses Verbindungselement 10 durchsetzt
auch das Zug- oder Druckelement 1, wobei im Bereich des
Verbindungselementes 10 ein entsprechendes Langloch 11 vorgesehen
sein kann, damit das Zug- oder Druckelement 1 seine Bewegungsfreiheit
behält.
-
Die Funktionsweise der vorliegenden
Erfindung ist folgende: Im zusammengebauten Zustand umfasst das
Schutzrohr 6 die Holme 2.1 und 2.2 und
deren Verbindungsstege 3.1 und 3.2 bzw. den Spannring 9.
Das Zugoder Druckelement 1 kann durch Bewegen der oben
erwähnten
Griffbranche zwischen den Holmen 2.1 und 2.2 hin-
und hergeschoben werden, wobei ein Öffnen und ein Schliessen von
entsprechenden Maulteilen erfolgt.
-
Soll das Instrument gereinigt werden,
so wird das Schutzrohr 6 abgezogen und die Einheit aus
Holmen 2.1 und 2.2 sowie Zug- oder Druckelement 1 einer
entsprechenden Reinigungslösung
oder einem Reinigungsbad ausgesetzt werden. Die Abstandhalter 8 gewährleisten
einen Abstand des Zug- oder Druckelementes von den Holmen 2.1 und 2.2,
so dass eine Reinigungslösung uneingeschränkt alle
Teile umspülen
kann. Eine optische oder auch andere Kontrolle des Reinigungszustandes
ist auf einfache Weise durchführbar.
-
Bevorzugt besteht das Schutzrohr 6 aus
Kunststoff, so dass es ein Wegwerf-Artikel sein kann. Nach dem Reinigen
der anderen Teile kann ein neues Schutzrohr auf die Einheit aus
Holmen 2.1 und 2.2 sowie Zug- oder Druckelement 1 von
dem Maulteil oder von der Griffseite her aufgeschoben werden.
-
Die Anordnung der Holme 2.1 und 2.2 gestattet
auch eine besondere Ausgestaltung des Bewegungsmechanismus für Maulteile 12.1 und 12.2,
wie dies in den 6 bis 9 dargestellt ist. Hierbei
ist ein vorderes Ende 13 des Holmes 2.1 bzw. 2.2 elastisch
ausgestaltet und weist an seinem freien Ende einen Kederwulst 14 auf.
Dieser Kederwulst 14 sitzt in einer Rinne 15,
die in das Maulteil 12.1 bzw. 12.2 eingeformt ist.
-
Ferner besitzt jedes Maulteil 12.1 bzw. 12.2 einen
Ansatz 16 mit einer Bohrung 17 zur Aufnahme eines Gelenkbolzens 18.
Dieser Gelenkbolzen 18 durchsetzt auch eine nicht näher gezeigte
Bohrung in dem Zug- oder Druckelement 1, wobei dieses für die Bewegung
der Maulteile 12.1 und 12.2 sorgt.
-
In der in 6 gezeigten Ausgangslage ist das Zug-
oder Druckelement 1 auf die Maulteile 12.1 und 12.2 hin
nach vorne geschoben, wie dies durch den entsprechenden Pfeil dargestellt
ist. Dabei sind die Maulteile 12.1 und 12.2 geöffnet, wobei
auch die vorderen Enden 13 der Holme 2.1 und 2.2 nach
aussen aufgespreizt sind.
-
Wird nun ein Zug auf das Zug- oder
Druckelement 1 ausgeübt,
wie dies in 7 durch
den entsprechenden Pfeil dargestellt ist, so wird der Gelenkbolzen 18 und
mit ihm die Maulteile 12.1 und 12.2 nach rechts mitgenommen,
wobei die Maulteile 12.1 und 12.2 mit ihren Rinnnen
15 um die Kederwulste 14 drehen. Hierdurch kommt es zu
einem Schliessen der Maulteile 12.1 und 12.2.
-
In dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
gemäss
den 12 bis 14 ist ein einseitig öffnendes
chirurgisches Instrument dargestellt. Ein bewegliches Maulteil 12.3 besitzt
wiederum eine Rinne 15 zur Aufnahme des Kederwulstes 14,
welcher dieses Mal jedoch an einem freien Ende eines Zug- oder Druckelementes 1.1 vorgesehen
ist. Dieses Zug- oder Druckelement 1.1 durchzieht eine
Ausnehmung 19 in einem Ansatzstück 20, wobei in dem
Ansatzstück 20 nach
der Ausnehmung 19 eine weitere Ausnehmung 21 besitzt,
an die ein starres Maulteil 12.4 anschliesst.
-
In die Ausnehmung 21 wird
das bewegliche Maulteil 12.3 mit einem Drehende 22 eingesetzt,
wobei dieses Drehende 22 eine Widerlagerspitze 23 besitzt,
welche in Gebrauchslage sich gegen eine Innnenwand 24 der
Ausnehmung 21 abstützt.
-
In den 13 und 14 wird jeweils durch die
Pfeile die Druck- bzw. Zugrichtung des Zug- oder Druckelementes 1.1 dargestellt,
wodurch ein Öffnen
und ein Schliessen des Maules durch Bewegen des beweglichen Maulteiles 12.3 erfolgt.
Dabei gleitet das Zug- oder Druckelement 1.1 in der Ausnehmung 19,
wobei eine Stufe 25 an dem Zug- oder Druckelement eine
Bewegung des Elementes begrenzt.
-