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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Stromquellenschaltung zur Erzeugung eines rauscharmen Stroms,
ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Stromquellenschaltung und
die Verwendung in einer Phasenregelschleife.
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In integrierten Halbleiterbausteinen
werden Stromquellenschaltungen naturgemäß oft eingesetzt. In der Kommunikationstechnik
werden sie insbesondere in Ladungspumpen für Phasenregelschleifen verwendet.
Phasenregelschleifen ihrerseits sind eine aufwandsarme Realisierungen
von Übertragungskonzepten,
die sich einer Frequenzmodulation bedienen, beispielsweise in modernen
Mobilfunksystemen aber auch in anderen, drahtgebundenen Kommunikationssystemen.
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Die Wahl der Bandbreite im Kommunikationssystem
ist grundsätzlich
ein wesentlicher Faktor. Zum einen müssen Rauschanforderungen, insbesondere
die Einhaltung der spektralen Sendemaske beachtet werden, was die
Wahl einer geringen Bandbreite bedeutet. Im Gegensatz dazu erfordert
die Übertragung
der modulierten Daten eine hohe Bandbreite. Eine einflußreiche
Rauschquelle innerhalb des Kommunikationssystems stellt die Ladungspumpe
in der Phasenregelschleife und in ihr die Stromquellenschaltung
dar, so dass es im Sinne vorstehender Überlegungen wichtig ist, ihren
Rauscheinfluss zu reduzieren.
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Schaltungskonzepte für Phasenregelschleifen
verwenden häufig
ein integrierendes Schleifenfilter, so dass im eingerasteten Zustand
der Phasenregelschleife die Ladungspumpe im Idealfall keinen Ladungspuls
liefert. In der Praxis treten jedoch, beispielsweise aufgrund von
Leckströmen,
störende
Ladungspulse auf. Um den Einfluss auf das Phasenrauschen der Phasenregelschleife
zu reduzieren, wird in herkömmlichen
Systemen die Pulsbreite des Ausgangsstromimpulses minimiert. Zudem
wird in den Stromquellenschaltungen ein Stromspiegel verwendet,
um einen stabilen Ausgangsstrom zu erhalten. Die dominanten Rauschquellen
innerhalb der Stromquellenschaltungen sind der Referenzwiderstand
sowie die Stromspiegel-Transistoren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Stromquellenschaltung und ein Verfahren zum Betrieb
einer Stromquellenschaltung insbesondere für eine Phasenregelschleife
bereitzustellen, mit denen sich der durch die Stromquellenschaltung
verursachte Rauscheinfluss weiter reduzieren läßt.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die
Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche
1, 4 und 6.
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Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung
besteht dabei, die Vorteile eines Stromspiegels in der Einschaltphase
zu nutzen, und danach die Stabilität und geringere Abhängigkeit
vom thermischen Rauschen eines einzelnen Transistors herzustellen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend an
mehreren Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild einer bekannten Σ/Δ-Phasenregelschleife,
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2 ein
prinzipielles Schaltbild einer bekannten Stromquellenschaltung in
einer konventionellen Ladungspumpe und
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3 das
prinzipielle Schaltbild einer Stromquellenschaltung in einer Ladungspumpe
zur Erzeugung eines rauscharmen Stroms.
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In 1 wird
das Blockschaltbild einer bekannten Σ/Δ-Phasenregelschleife gezeigt. Die Phasenregelschleife
weist einen Phasendetektor 1 mit einem ersten Eingang für eine Referenzfrequenz
fref auf. An dem Ausgang des Phasendetektors 1 ist
eine Ladungspumpe 2 und ein Schleifenfilter 3 geschaltet. Das
Schleifenfilter 3 ist ausgangsseitig an einen spannungsgesteuerten
Oszillator 4 angeschlossen. Von dem Frequenzausgang des
spannungsgesteuerten Oszillators 4 wird ein zweiter Pfad über einen Frequenzteiler 5 an
einen zweiten Eingang des Phasendetektors 1 zurückgeführt. Der
Frequenzteiler 5 wird von einem Σ/Δ-Modulator 6 angesteuert.
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Das Prinzip einer Phasenregelschleife
besteht darin, dass aus der am ersten Eingang eingespeisten Referenzfrequenz
fref, welche aus einem stabilen Bezugsoszillator
(nicht dargestellt) erhalten wird, und aus einer am zweiten Eingang
eingespeisten Teilerfrequenz fdiv mittels
des Phasendetektors 1 und der Ladungspumpe 2 eine
Steuerspannung erzeugt wird, die an dem spannungsgesteuerten Oszillator 4 zugeführt wird.
Dieser erzeugt in Abhängigkeit der
Steuerspannung eine Ausgangsfrequenz fout,
die einem gewünschten
frequenzmodulierten Trägersignal
entspricht. Die Ausgangsfrequenz fout des
spannungsgesteuerten Oszillators 4 wird an dem Frequenzteiler 5 zugeführt. Das
Ausgangssignal des Frequenzteilers 5 entspricht der Teilerfrequenz
fdiv, die wieder zurück an den Phasendetektor 1 gegeben wird.
Der Frequenzteiler 5 wird von dem Σ/Δ-Modulator 6 angesprochen,
welcher seinerseits von digitalen Daten dk angesteuert
wird, die in das frequenzmodulierte Trägersignal fout umgesetzt
werden sollen.
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2 zeigt
eine prinzipielle Schaltung einer Stromquellenschaltung in einer
Ladungspumpe. Dargestellt ist ein Phasendetektor 11, der
aus dem Vergleich der Referenzfrequenzen fref mit
der Teilerfrequenz fdiv ein Steuersignal
an eine Ladungspumpe 12 (durch unterbrochene Linie umrandet)
gibt. Das Steuersignal wird in der Ladungspumpe 12 über einen
Inverter 14 an einen Schalter 15 gegeben, der den
Strom aus einem Stromspiegel 13 (durch unterbrochene Linie
umrandet) an einen Stromausgang Iout durchschalten
oder an einen Masseanschluß legen
kann.
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Dem Stromspiegel 13 wird
seinerseits ein Steuerstrom zugeführt, der sich aus einem festen
Betriebsstrom iout_U/I und einem Ausgangsstrom
eines Spannungs-Stromwandlers U/I zusammensetzt. Der Spannungs-Stromwandler
U/I ist eingangsseitig mit einem Spannungsausgang eines Operationsverstärkers 17 verbunden.
Das Potential am Spannungsausgang ergibt sich aus dem Vergleich
einer Eingangsspannung VBG mit einer Kontaktspannung en. Die Eingangsspannung
VBG wird dem Operationsverstärker 17 an
einem ersten Spannungseingang zugeführt, während die Kontaktspannung en
dem Operationsverstärker 17 über einen
Referenzwiderstand Rref an einem zweiten
Spannungseingang zugeführt
wird.
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Der Stromspiegel 13 enthält einen
Stromspiegel-Transistor T1, dessen Drain und Gate-Anschlüsse an ein
gemeinsames Potential angeschlossen sind, einen Stromquellen-Transistor
T2 und zwei Stromquellen in1 und in2, die jeweils an den Drain-Source-Anschlüssen der
Stromspiegel-Transistoren T1 und einen Stromquellen-Transistor T2 eine
Spannung erzeugen.
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Weil der Drain-Anschluß und der
Gate-Anschluß des
Stromspiegel-Transistors T1 auf ein gleiches Potential gesetzt sind,
wirkt dieser effektiv als eine Diode. In einer Realisierung in Bipolartechnik handelt
es sich um eine npn-Diode, während
im Falle einer Realisierung des Stromspiegel-Transistors T1 als
Feldeffekttransistor, wie beispielsweise in einer CMOS Technologie,
es sich um eine n-Kanal Diode handelt.
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In einer konventionellen Ladungspumpe
sind als dominante Rauschgrößen der
Referenzwiderstand Rref, sowie der Stromspiegel-Transistor
T1 und der Stromquellen-Transistor T2 anzusehen. Das Rauschen wird
mit einem Stromspiegelfaktor M verstärkt. Daher wird zur Minimierung
des Rauschens ein kleiner Stromspiegelfaktor M angestrebt, wodurch
allerdings die Stromaufnahme erheblich ansteigt.
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3 zeigt
das prinzipielle Schaltbild einer rauscharmen Ladungspumpe gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Es wird neben einem Phasendetektor 21 (durch
unterbrochene Linie umrandet) eine Funktionseinheit einer Ladungspumpe 22,
die der Ladungspumpe 2 aus 2 entspricht,
dargestellt. Der Phasendetektor 21 liefert durch Vergleich
einer Referenzfrequenz fref und einer Teilerfrequenz
fdiv ein Steuersignal an die Ladungspumpe 22.
Diese erhält
ein Schaltsignal von einer Steuerungseinrichtung 28, die
ihrerseits von einer Betriebskontrolleinrichtung 26 gesteuert
wird.
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Die Ladungspumpe 22 weist
eine Stromspiegelschaltung 23 (durch unterbrochene Linie
umrandet) auf, die sich von der in 2 gezeigten
konventionellen Stromspiegelschaltung 13 unterscheidet.
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Die Stromspiegelschaltung 23 erhält einen Steuerstrom,
der aus einem Ausgangsstrom eines Spannungs-Stromwandler U/I und
einem festen Betriebsstrom iout_U/I zusammengesetzt
ist. Der Spannungs-Stromwandler U/I ist eingangsseitig mit einem Spannungsausgang
eines Operationsverstärkers 27 verbunden.
Das Potential am Spannungsausgang ergibt sich aus dem Vergleich
einer Eingangsspannung VBG mit einer Kontaktspannung en. Die Eingangsspannung
VBG wird dem Operationsverstärker 27 an einem
ersten Spannungseingang zugeführt,
während die
Kontaktspannung en dem Operationsverstärker 27 über einen
Referenzwiderstand Rref an einem zweiten
Spannungseingang zugeführt
wird.
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Die Stromspiegelschaltung 23 besteht
aus einem Stromspiegel-Transistoren
T1 und einem Stromquellen-Transistor T2, sowie zwei Stromquellen
in1 und in2. Der Stromquellen-Transistor T2 arbeitet als Konstantstromquelle,
wobei der Drain-Strom über
einen Schalter 25 wahlweise an einen Stromausgang Iout oder an einen Masseanschluß ausgegeben
werden kann. Der Schalter 25 wird durch das Steuersignal
bestätigt,
das aus dem Phasendetektor 21 ausgegeben und über einen
Inverter 24 geführt
wird. Der Stromausgang Iout wird über einen
Abgreifwiderstand R0 an eine Stromsenke 29 geführt.
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Zusätzlich zu der in 2 gezeigten konventionellen
Realisierung enthält
der Stromspiegel 23 eine Kapazität CH und
einen als verbindendes Schaltelement dienenden Einschalt-Transistor N1. Die
Kapazität
CH ist parallel zu der Source-Gate Strecke des Stromquellen-Transistors
T2 geschaltet. Die Source-Drain Strecke des Einschalt-Transistors
N1 ist zwischen dem Gate bzw. Drain-Potential (die miteinander verbunden
sind) des Stromspiegel-Transistor T1 und der Kapazität CH bzw. der Gate des Stromquellen-Transistors
T2 geschaltet.
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Ist der Einschalt-Transistor N1 gesperrt,
so liegt zwischen der Source und der Gate des Stromquellen-Transistors
T2 eine durch die auf dem Kondensator CH aufgebrachte
Ladung definierte Durchschaltspannung an, und der Stromquellen-Transistor T2 läßt einen
entsprechenden Strom auf seiner Source-Drain Strecke durch. ist
der Einschalt-Transistor N1 geöffnet,
so wird das zwischen Source und Gate des Stromquellen-Transistors
T2 liegende Spannungspotential durch den Stromspiegel-Transistor
T1 bestimmt. Der Kondensator CH lädt sich
auf und wirkt gleichzeitig als Tiefpassfilter.
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Das Gate des Einschalt-Transistor
N1 ist mit der Steuerungseinrichtung 28 verbunden, die
durch das Anlegen eines Schaltpotentials an dem Gate des Einschalt-Transistors
N1 diesen durchschalten oder sperren kann. Die Steuerungseinrichtung 28 wird
von der Betriebskontrolleinrichtung 26 angesteuert. So kann
die Ladungspumpe 22 bei Inbetriebnahme zunächst den
gesamten Stromspiegel 23 nutzen, während der Kondensator CH aufgeladen wird. Bei Inbetriebnahme der
Stromquellenschaltung ist der Rauscheinfluss noch sehr gering, da
das Rauschen im wesentlichen durch das thermische Rauschen des Referenzwiderstands
Rref und der effektiven Widerstände des
Stromspiegel-Transistors
T1 und des Stromquellen-Transistors T2 bestimmt ist. Es kann somit
die lineare Stromantwort des Stromspiegels 22 auf den Steuerungsstrom
genutzt werden.
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Sobald die Ladungspumpe eine gewisse Zielstromstärke oder
eine gewisse Ladung auf dem Kondensator CH erreicht
hat, wird der Einschalt-Transistor N1 gesperrt. Damit dient allein
der Stromquellen-Transistor T2 als Stromquelle und das Rauschen der
gesamten Stromquellenschaltung wird allein von dem Rauschen des
Stromquellen-Transistors T2 bestimmt.
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Bei Betrieb der Ladungspumpe 22 wird
sich der Kondensator CH entladen, so dass
vorgesehen werden kann, dass bei Abnahme der Ladung unter einen
kritischen Wert die Ladungspumpe 22 abgeschaltet wird,
oder der Einschalt-Transistor N1 zum Laden der Kapazität CH durchgeschaltet wird. Vorzugsweise wird
die Kapazität
CH derart ausgelegt, dass die Entladungszeit
wesentlich länger
als die typische Betriebsdauer der Ladungspumpe ist. Deswegen sollte
die Kapazität
CH möglichst
klein. gewählt werden.
In einer einfachen Realisierung kann die Kapazität CH durch
die parasitären
Kapazitäten
an den Knoten realisiert sein.
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Der Einschalt-Transistor N1 wird
vorzugsweise als n-Kanal MOS Transistor realisiert, so dass er schnell
von Durchlaß auf
Sperren umschaltet. Zudem kann dann ein digitales Schaltsignal genutzt werden,
um an der Gate des Einschalt-Transistors N1 das Steuerpotential
anzulegen. Ein Schaltsignalwert 1 entspricht dann einem Durchschalten
des Gate, während
ein Schaltsignalwert 0 den Einschalt-Transistor N1 sperrt.
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In bisherigen Realisierungen von
Phasenregelschleifen wird häufig
ein integrierendes Schleifenfilter verwendet, das zwischen den Stromausgang
Iout der Ladungspumpe 3 und dem
spannungsgesteuerten Oszillator 4 geschaltet ist. In diesem
Fall wird in der Ladungspumpe 3 eine zusätzliche
Ladungssenke wie beispielsweise die Stromsenke 29 zum Entladen
des Schleifenfilterkondensators im integrierenden Schleifenfilter
benötigt.
Hierzu kann ein weiterer Zweig mit einem Stromquellen-Transistor verwendet werden.
dieser kann als n-Kanal MOS Transistor realisiert sein. Die oben
beschriebene Stromquellenschaltung kann ebenfalls für die Schaltung
der Stromsenke 29 genutzt werden.
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In vielen Kommunikationssystemen,
beispielsweise in TDMA Systemen wie DECT oder GSM, werden Daten
in Form von kurzen Datenpaketen, sogenannten Bursts, übertragen.
In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Betriebskontrolleinrichtung der
Burststeuerungseinrichtung des Kommunikationsystems entspricht.
Mit Beginn jedes Empfangs- oder Sende-Bursts wird die Stromschaltung
in Betrieb genommen, d.h. der Einschalt-Transistor N1 wird geöffnet und
die Kapazität
CH wird aufgeladen. Es ist vorteilhaft,
die Kapazität
CH so zu wählen, dass ihre Entladezeit
wesentlich größer als
die Burstdauer im Kommunikationssystem ist.
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- 1,
11, 21
- Phasendetektor
- 2,
12, 22
- Ladungspumpe
- 3
- Schleifenfilter
- 4
- spannungsgesteuerter
Oszillator
- 5
- Frequenzteiler
- 6
- Σ/Δ-Modulator
- 13,
23
- Stromspiegelschaltung
- 14,
24
- Inverter
- 15,
25
- Schalter
- 17,
27
- Operationsverstärker
- 26
- Betriebskontrolleinrichtung
- 28
- Steuerungseinrichtung
- 29
- Stromsenke
- CH
- Kapazität
- T1,
T2, N1
- Transistor
- in1,
in2, iout_U/I
- Stromquelle
- en
- Kontaktspannung
- U/I
- Spannungs-Stromwandler
- R0
- Abgreifwiderstand
- Rref
- Referenzwiderstand
- Iout
- Stromausgang
- fref
- Referenzfrequenz
- fout
- Ausgangsfrequenz
- fdiv
- Teilerfrequenz