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Die Erfindung betrifft eine auf einem
Wasserfahrzeug, insbesondere U-Boot, installierbare Ausbringvorrichtung
zum Fieren einer schlauchartigen Unterwasser-Schleppantenne der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Art.
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Bei einer bekannten Ausbringvorrichtung
für eine
schlauchförmige
Unterwasser-Schleppantenne (
DE 196 52 737 C1 ) weist die an der Schleppantenne angreifende
Vortriebseinheit, die eine in Ausbringrichtung wirkende Zugkraft
an der Schleppantenne erzeugt, ein Auslegerohr auf, durch das die
Schleppantenne hindurchgeführt
ist. An dem Auslegerohr ist eine Vielzahl von durch die Rohrwandung
hindurchtretenden Einströmdüsen angeordnet,
die an einer Hochdruck-Wasserpumpe angeschlossen sind. Mittels der
Einströmdüsen wird
zwischen der Rohrinnenwand des Auslegerohrs und der Schlauchhülle der
Schleppantenne eine zum Ausbringende des Auslegerohrs gerichtete
Wasserströmung
erzeugt. Durch die starke Wasserströmung wird der im Auslegerohr
sich momentan befindliche Abschnitt der schlauchförmigen Schleppantenne
infolge der an der Schlauchhülle
erzeugten Oberflächenreibung
zum Ausbringende hin mitgenommen. Zusätzlich wird durch die Wasserströmung ein
Schmiereffekt erreicht, da die Schlauchhülle der Schleppantenne von einem
Wasserfilm umgeben ist und die Rohrinnenwand des Auslegerohrs nicht
berührt,
so daß keine nennenswerten,
den Vortrieb der Schleppantenne bremsenden Reibungskräfte auftreten.
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Es ist auch schon eine Ausbringvorrichtung mit
einer Vortriebseinheit bekannt (
EP 0 124 133 B1 ), die zwei weichbeschichtete,
gegenläufige
Spillköpfe aufweist,
zwischen denen die schlauchförmige Schleppantenne
hindurchgeführt
ist. Die motorisch angetriebenen Spillköpfe greifen auf beiden Seiten der
Schleppantenne mit Reibschluß an
und bewegen die Schleppantenne in Richtung zum Ausbringende des
Auslegerohrs am Heck des U-Boots. Da die schlauchförmige Schleppantenne
ein relativ biegeweiches Gebilde darstellt und der zwischen der
Antriebsvorrichtung und dem Ausbringende des Auslegerohrs befindliche
Antennenteil durch die Spillköpfe geschoben
wird, kann ein stets störungsfreier
Ausbringvorgang der Schleppantenne nicht zuverlässig sichergestellt werden.
Zusätzlich
ist die Schleppantenne durch die Spillköpfe einer hohen mechanischen
Beanspruchung ausgesetzt, die zu eine frühzeitigen Verschleiß der Schlauchhülle der
Schleppantenne führt
und damit eine frühzeitige
Unbrauchbarkeit der Schleppantenne verursacht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Ausbringvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
ein zuverlässig
stör- und
hemmungsfreies Fieren der Schleppantenne mit minimaler mechanischer
Beanspruchung der Schleppantenne ermöglicht.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch
die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Ausbringvorrichtung hat
den Vorteil, daß beim
Fieren durch die Regeleinrichtung die Drehwinkelgeschwindigkeiten
von Speichertrommel und Führungsrad
auf die hinter dem Führungsrad
auf die Schleppantenne in Ausziehrichtung wirkende Zugkraft so abgestimmt
sind, daß die Zugkraft
ausreicht, den von der Speichertrommel abgewickelten, sich jeweils
zwischen Führungsrad
und Speichertrommel befindlichen Abschnitt der Schleppantenne vom
Führungsrad
abzuziehen, so daß zwischen
Führungsrad
und Speichertrommel kein Durchhang der Schleppantenne entsteht und
eine damit verbundene Gefährdung
des Fiervorgangs verhindert wird. An der Schleppantenne tritt nur
eine geringe, durch das Führungsrad
bedingte, mechanische Reibung auf, die auch längerfristig nicht zu einer Beschädigung der
Schlauchhülle
der Schleppantenne führt.
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Zweckmäßige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ausbringvorrichtung
mit vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Ansprüchen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist am Führungsrad
mindestens ein Kraftmesser angeordnet, der die an der Schleppantenne
angreifende Zugkraft sensiert. Die vom Kraftmesser gemessene Kraft
ist als Führungsgröße der Regeleinrichtung
zugeführt.
Mittels des Kraftmessers wird die auf die Schleppantenne wirkende
Kraft, deren Größe einer
gewissen Schwankungsbreite unterliegt und beispielsweise nach dem
Eintauchen des Ausbringendes der Schleppantenne in das Heckwasser
des Wasserfahrzeugs stark ansteigen kann, sehr genau erfaßt.
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Da zum vollständigen Auftrommeln der Schleppantenne
die Speichertrommel eine wesentliche axiale Länge hat und die Schleppantenne
in mehreren Lagen auf die Speichertrommel aufgewickelt wird, ist
der Speichertrommel ein Spulwagen zugeordnet, der parallel zur Trommelachse
motorisch verfahrbar ist und ein drehgelagertes Spulenrad zum Führen der
Schleppantenne trägt.
Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung ist mittels der Regeleinrichtung auch die Vorschubgeschwindigkeit
des Spulwagens in Abhängigkeit
von der Drehwinkelgeschwindigkeit der Speichertrommel geregelt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Schleppantenne beim Fieren durch ein Führungsrohr
mit Ein- und Austrittsöffnung hindurchgezogen
und das Führungsrad
unmittelbar an der Eintrittsöffnung
des Führungsrohrs
so angeordnet, daß der
von dem Führungsrad
tangetial ablaufende Schleppantennenabschnitt koaxial zur Normalen
der Eintrittsöffnung,
also koaxial zur Führungsrohrachse,
ausgerichtet ist, so daß die
vom Führungsrad
ablaufende Schleppantenne direkt und ungehindert in das Führungsrohr
einläuft.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung greift die Vortriebseinheit am Ende der Schleppantenne
an und weist ein mit der Schleppantenne fest verbundenes Antennen-Endstück auf,
das eine Vielzahl von auf einem Seil axial im wesentlichen unverschieblich
angeordneten, beabstandeten Formkörpern umfaßt, die zur Erzeugung eines
Strömungswiderstands
im Heckwasser des Wasserfahrzeugs ausgebildet sind. Dies hat den
Vorteil, daß mit Eintauchen
des Endstücks
in das Heckwasser eine Zugkraft permanent an der Schleppantenne
angreift, die von der Fahrzeuggeschwindigkeit beim Ausbringen der
Schleppantenne abhängt
und genügend groß ist, die
Schleppantenne aus dem Führungsrohr auszuziehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung vermögen
die Formkörper
auf dem Seil zu rotieren, so daß diese
beim Schleppen im Heckwasser über
das Seil kein Rotationsmoment auf die Schleppantenne aufbringen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung weist jeder Formkörper
einen Trichter mit in Schlepprichtung weisender Trichteröffnung,
sowie eine an dem von der Trichteröffnung abgekehrten Ende angeordnete, über den
Trichtermantel vorstehende Endscheibe auf, wobei vorzugsweise der
Außendurchmesser
der Endscheibe gleich dem Außendurchmesser
des Trichters an der Trichteröffnung
bemessen ist. Die in Schlepprichtung offene Trichterbauform der
Formstücke
mit dahinterliegender Endscheibe sorgt in der freien Strömung bei
geringer Fahrgeschwindigkeit des Wasserfahrzeugs für einen ausreichend
hohen Strömungswiderstand
und somit für
eine ausreichend hohe Zugkraft am Schleppantennenende.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung weist die Vortriebseinheit ein Spülrohr mit einer Ein- und Austrittsöffnung für die Schleppantenne
auf, in dem nahe der Eintrittsöffnung
ein Wasserdruck erzeugbar ist. Bei Beginn des Fiervorgangs liegt
das Antennen-Endstück
in dem Spülrohr
ein, wobei seine Formkörper
im Spülrohr
axial verschieblich geführt
und von dem Wasserdruck beaufschlagt sind. Durch diese konstruktive
Ergänzung
der Vortriebseinheit wird bereits vom Anfang des Fiervorgangs an,
noch bevor das Antennen-Endstück
teilweise oder ganz in das Heckwasser des Wasserfahrzeugs eingetaucht
ist, eine in Ausbringrichtung wirkende Zugkraft auf das Schleppantennenende
aufgebracht, da der Außendurchmesser
der Formstücke nur
geringfügig
kleiner ist als der Innendurchmesser des Spülrohrs und somit die Formstücke wie
vom Wasserdruck beaufschlagte Kolben wirken. Um den Wasserdruck
im Spülrohr
aufbauen zu können,
ist gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung an einem Wassereinlaß des Spülrohrs eine Spülpumpe angeschlossen
und die Eintrittsöffnung des
Spülrohrs
mit einer gegen die schlauchartige Schleppantenne dichtenden, vorzugsweise
als Labyrinthdichtung ausgeführten
Dichtung verschlossen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind bei jedem Formstück
auf dem Trichtermantel im Umfangsrichtung gegeneinander, vorzugsweise
um 90°,
versetzte Axialstege aufgesetzt, die sich von der Trichteröffnung bis
zur Endscheibe erstrecken und deren parallel zur Trichterachse verlaufende, äußere Steglinien
einen den Außendurchmesser
der Endscheibe entsprechenden radialen Abstand von der Trichterachse
haben. Auf die Trichteröffnung
ist ein axiale Durchtrittsöffnungen aufweisender
Abschlußkegel
aufgesetzt. Die Kegelform des Abschlußkegels, die Axialstege und
die an ihrem Umfang abgerundete Endscheibe sorgen dafür, daß die Formstücke sich
im Spülrohr
selbst zentrieren und nicht an toleranzbedingten Absetzten im Spülrohr hängenbleiben.
Durch die gewählte
Länge der
Formstücke
ist ein Verkanten im Spülrohr
verhindert. Der Abschlußkegel
fördert
vorteilhaft das Einfädeln
des Antennen-Endstücks
in das Spülrohr
beim Wiedereinholen der Schleppantenne.
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Dadurch, daß gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung die Formkörper
aus einem gut gleitenden Material, z.B. Teflon, hergestellt sind,
sind die Reibungsverluste der Formkörper im Spülrohr reduziert, wodurch sich
der für
das Ausziehen der Schleppantenne nutzbare Zugkraftanteil erhöht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung weist der in Schlepprichtung letzte Formkörper einen
Anschlag, vorzugsweise in Form eines mit der Endscheibe einstückigen,
kegelstumpfförmigen
Verschlußglieds
auf, das zum Verschließen der
Austrittsöffnung
des Spülrohrs
ausgebildet ist. Durch diesen Anschlag wird das Hindurchziehen des Antennen-Endstücks durch
das Spülrohr
hindurch beim Wiedereinholen der Schleppantenne verhindert. Der
Moment des Anschlagens des Verschlußglieds an das Spülrohr kann
sensiert und zum Abschalten der Antriebsmotoren nach Wiedereinholen der
Schleppantenne verwendet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist das Spülrohr
in dem Führungsrohr integriert
und darin gegen Federkraft axial begrenzt verschiebbar, so daß das Anschlagen
des Anschlags bzw. des Verschlußglieds
am Spülrohr
abgefedert wird, bevor die Antriebsmotoren abgeschaltet sind.
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Die Erfindung ist anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze einer Ausbringvorrichtung für eine Schleppantenne,
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2 bis 5 jeweils ein Diagramm zur
Erläuterung
der Funktion einer Regeleinrichtung in der Ausbringvorrichtung in 1,
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6 eine
perspektivische Darstellung der Ausbringvorrichtung in 1,
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7 eine
vergrößerte Darstellung
des Ausschnitts VII in 6 ohne
Führungsrohr,
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8 einen
Längsschnitt
einer Vortriebseinheit in der Ausbringvorrichtung in 6,
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9 eine
perspektivische Darstellung eines Trichterteils eines Formkörpers der
Vortriebseinheit in 8,
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10 eine
Ansicht des Trichterteils in Richtung X in 9,
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11 einen
Schnitt längs
der Linie XI-XI in 10,
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12 eine
Unteransicht eines auf das Trichterteil aufsetzbaren Abschlußkegels
des Formkörpers
der Vortriebseinheit in 8,
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13 einen
Schnitt längs
der Linie XIII-XIII in 12.
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Die in 1 im
Prinzipschaltbild und in 6 in
perspektivischer Darstellung gezeigte Ausbringvorrichtung für eine schlauchartige
Unterwasser-Schleppantenne ist auf einem hier nicht dargestellten
Wasserfahrzeug, insbesondere einem U-Boot, installiert. Die Installation
erfolgt bei einem U-Boot
zwischen dem durchfluteten Außenschiff
und dem Druckkörper.
Die Schleppantenne 10 besteht in bekannter Weise aus einem
Schleppstrang und einen den Schleppstrang an das Wasserfahrzeug
anbindenden Zugkabel. Der Schleppstrang umfaßt eine flüssigkeit- oder gelgefüllte Schlauchhülle, in
der eine Vielzahl von beabstandeten elektroakustischen Wandlern
aufgereiht ist. Zwischen Schleppstrang und Zugkabel ist ein Dämpfungsmodul,
ein sog. VIM, angeordnet.
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Im Nichtgebrauchszustand ist die
Schleppantenne 10 auf einer mittels eines Antriebsmotors 11 motorisch
antreibbaren Speichertrommel 11 in mehreren Lagen aufgewickelt,
wobei zur Unterbringung der recht langen Schleppantenne 10 die
Speichertrommel 11 eine wesentliche axiale Länge aufweist. Der
Speichertrommel 11 ist ein parallel zur Trommelachse motorisch
verfahrbarer Spulwagen 12 mit darauf drehgelagertem Spulrad 13 zugeordnet.
Das Spulrad 13 führt
die Schleppantenne 11 beim Aufwickeln auf die bzw. beim
Abwickeln von der Speichertrommel 11, wobei der Spulwagen 12 eine
gesteuerte Hin- und Herbewegung längs der Speichertrommel 11 ausführt. Im
Abstand von der Speichertrommel 11 ist in Richtung Heck
des Wasserfahrzeugs ein Führungsrad 14 angeordnet,
das in einem Gestell 15 drehbar gelagert ist, das wiederum
in einem in 1 schematisch
angedeuteten Rahmen oder Podest 16 festgelegt ist. Zwischen
Gestell 15 und Podest 16 ist mindestes ein, im
dargestellten Ausführungsbeispiel zwei,
Kraftmesser 17 angeordnet, der bzw. die eine Änderung
der vom Gestell 15 auf das Podest 16 aufgebrachten
Auflagekraft mißt
bzw. messen. Das Führungsrad 14 ist
motorisch antreibbar, wozu mindestens ein Elektromotor 141 vorgesehen
ist. Die Schleppantenne 10 läuft von der Speichertrommel 11 über das
Spulrad 13 und das Führungsrad 14 und wird
durch ein Führungsrohr 18 mit
einer Eintrittsöffnung 181 und
einer hinter dem Heck des Wasserfahrzeugs im freien Wasser liegenden
Austrittsöffnung 182 hindurchgeführt. Das Führungsrad 14 ist
unmittelbar an der Eintrittsöffnung 181 des
Führungsrohrs 18 so
angeordnet, daß der
von dem Führungsrad 14 tangential
ablaufende Antennenabschnitt koaxial zur Normalen der Eintrittsöffnung 181 ausgerichtet
ist, somit die Schleppantenne 10 koaxial in das Führungsrohr 18 einläuft. Beim
Fiervorgang greift am Ende der Schleppantenne 10, genauer
am Ende eines auch hier angeordneten, mit dem Schleppstrang verbundenen
Dämpfungsmodul
(VIM), eine Zugkraft FA an, die die Schleppantenne 10 durch
das Führungsrohr 18 hindurchzieht.
Die Zugkraft FA wird mittels einer später noch
beschriebenen Vortriebseinheit 19 erzeugt.
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Für
den störungs-
und hemmungsfreien Ablauf des Fier- oder Ausbringvorgangs der Schleppantenne 10 ist
eine Regeleinrichtung 20 vorgesehen, die die Antriebsmotoren 111 und 141 von
Speichertrommel 11 und Führungsrad 14 in Anpassung
an die vom Kraftmesser 17 sensierte Zugkraft FA so
synchronisiert, daß der
zwischen Speichertrommel 11 und Führungsrad 14 sich
jeweils befindliche Schleppantennenabschnitt im wesentlichen gestreckt,
d.h. ohne Durchhang, verläuft.
Hierzu werden die Drehwinkelgeschwindigkeiten vT und
vF von Speichertrommel 11 und Führungsrad 14 an
die Zugkraft FA so angepaßt, daß letztere
die jeweils von der Speichertrommel 11 durch deren Motor 111 abgewickelte
Länge der
Schleppantenne 10 durch das Führungsrohr 18 hindurchzuziehen
vermag und die Schleppantenne 10 sich nicht vor dem Führungsrad 14 oder
am Führungsrohr 18''aufstauen" kann. Die am Kraftmesser 17 sensierte
Auszugskraft FA dient in der Regeleinrichtung 20 als
Führungsgröße für die Einstellung der
Drehwinkelgeschwindigkeiten vT und vF von Speichertrommel 11 und Führungsrad 14.
Hierzu wird die Führungsgröße FA einem ersten Regler 21 der Regeleinrichtung 20 zugeführt. Diesem
Regler 21 sind auch die Ist-Drehwinkelgeschwindigkeiten
vFist und vTist von
Führungsrad 14 und
Speichertrommel 11 zugeführt, die von jeweils am Führungsrad 14 bzw.
an der Speichertrommel 11 angeordneten Drehgebern 22 bzw. 23 sensiert
werden. Mittels der Führungsgröße FA wird die Soll-Drehwinkelgeschwindigkeit vFsoll des
Führungsrads 14 und
die Soll-Drehwinkelgeschwindigkeit vTsoll der
Speichertrommel 11 ermittelt und über die Sollwertausgänge der
Regeleinrichtung 20 in den Antriebsmotoren 111 und 141 von
Speichertrommel 11 und Führungsrad 14 eingeregelt.
Die Kennlinien für
den Regelvorgang sind in 2 und 3 dargestellt. Steigt die
Zugkraft FA an, so wird sowohl der Sollwert
für die
Drehwinkelgeschwindigkeit vT der Speichertrommel 11 als
auch der Sollwert für
die Drehwinkelgeschwindigkeit VF des Führungsrads 14 linear
angehoben. Gleichzeitig wird – wie
dies die Kennlinie in 4 zeigt – dem Führungsrad 14 ein positiver
Schlupf s überlagert,
der mit zunehmender Führungsgröße reduziert
wird und für
die durchhangfreie Streckung des zwischen dem Führungsrad 14 und der
Speichertrommel 11 sich jeweils befindlichen Abschnitts
der Schleppantenne 10 sorgt.
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Mittels eines zweiten Reglers 24 in
der Regeleinrichtung 20 wird die Vorschubgeschwindigkeit
vS des Spulwagens 12 in Abhängigkeit
von der Drehwinkelgeschwindigkeit vT der
Speichertrommel 11 geregelt. Dem zweiten Regler 24 ist
hierzu die Soll-Drehwinkelgeschwindigkeit vTsoll der
Speichertrommel 11 sowie die Ist-Vorschubgeschwindigkeit
vSist des Spulwagens 12 zugeführt. Letztere
wird mittels eines Drehgebers 25 erfaßt, der die Drehwinkelgeschwindigkeit
einer Getriebeabtriebswelle oder der Abtriebswelle des Motors 121 sensiert. Über den
entsprechenden Sollwertausgang wird die Soll-Vorschubgeschwindigkeit
vSsoll in dem Antriebsmotor 121 eingeregelt. 5 zeigt die Kennlinien des
zweiten Reglers 24, wobei die Kennlinie a gilt, solange
die Schleppantenne 10 von der oberen von insgesamt drei
Wickellagen abgezogen wird, während
die Kennlinie b für
die darunterliegenden beiden, also der zweiten und ersten Wickellage
gilt. Letztere umfaßt ausschließlich das
Zugkabel der Schleppantenne.
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Die Vortriebseinheit 19 zur
Erzeugung der Zugkraft FA am ausbringseitigen
Ende der Schleppantenne 10 ist in 6 und 7 ausschnittweise
und in 8 im Längsschnitt
dargestellt. Sie umfaßt
ein mit dem Schleppantennenende fest verbundenes Antennen-Endstück 26,
sowie ein in das Führungsrohr 18 integriertes
Spülrohr 40,
in dem das Antennen-Endstück 26 bei
eingeholter und auf der Speichertrommel 11 aufgewickelter
Schleppantenne 10 einliegt. Wie aus 8 ersichtlich ist, weist das Antennen-Endstück 26 eine
Vielzahl von Formkörpern 27 auf,
die voneinander beabstandet auf einem mit der Schleppantenne 10 fest
verbundenen Seil 28 axial im wesentlichen unverschieblich
angeordnet sind. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Formkörper 27 um
das Seil 28 rotieren können.
Zur Vereinfachung ist im 8 das
Endstück 26 unmittelbar
mit der Schleppantenne 10, genauer mit deren VIM, verbunden
dargestellt. Aus Gründen
eines einfachen Wechsels von Endstück 26 und Typ der
Schleppantenne 10 ist das Seil 28 an einem dem
Endstück 26 zugehörigen Schlauchglied
befestigt, das seinerseits mit dem VIM der Schleppantenne verbunden
ist. Das Schlauchglied umfaßt
eine flüssigkeits-
oder gelgefüllte,
elastische Schlauchhülle,
die mittels Formstück
ausgesteift ist. Ein lose eingezogenes Seil verhindert eine unzulässig große Dehnung
der Schlauchhülle.
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Die aus einem gut gleitfähigen Material,
z.B. Teflon, hergestellten Formkörper 27 sind
identisch ausgebildet. Jeder Formkörper 27 ist zweiteilig
und setzt sich aus einem langgestreckten Trichterteil 29, das
in 9 bis 11 detailliert dargestellt ist, und aus einem
Abschlußkegel 30 zusammen,
der in 12 und 13 in Unteransicht und in
einem Längsschnitt dargestellt
ist. Im Trichterteil 29 ist ein Trichter 31 mit in
Schlepprichtung weisender Trichteröffnung 32, sowie eine
an dem von der Trichteröffnung 32 abgekehrten
Ende des Trichterteils angeordnete Endscheibe 33 ausgebildet,
die über
den Trichtermantel 311 radial vorsteht. Die Umrißkanten
der Endscheibe 33 sind zu beiden Scheibenflächen hin
abgerundet. Die Rundungen sind in 11 mit 331 gekennzeichnet.
Der Trichteröffnung 32 ist
ein zylindrischer Ringrand 34 vorgelagert, dessen lichter
Durchmesser gleich dem Durchmesser der Trichteröffnung 32 und dessen
Außendurchmesser
gleich dem Außendurchmesser
der Endscheibe 33 bemessen ist, der im Ausführungsbeispiel
etwa halb so groß ist
wie die axiale Länge
des Trichterteils 13. Auf den Trichtermanel 311 sind
vier in Umfangsrichtung um 90° gegeneinander versetzt
angeordnete Axialstege 35 aufgesetzt, die sich jeweils
von dem Ringrand 34 bis zur Endscheibe 33 erstrecken.
Die äußere Steglinie 351 der
Axialstege 35, die parallel zu der Trichterachse verläuft, hat einen
radialen Abstand von der Trichterachse, der gleich dem Außenradius
der Endscheibe 33 und dem Außenradius des Ringrands 34 ist.
In die Endscheibe 33 ist eine zentrale Durchgangsbohrung 36 eingebracht,
die im Trichtergrund mündet.
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Der an das Trichterteil 29 angesetzte
Abschlußkegel 30 weist
drei um 120° Drehwinkel
gegeneinander versetzte, axiale Durchgangsöffnungen 37 sowie
eine zentrale Durchgangsbohrung 38 auf. Die Durchtrittsöffnungen 37 sind
so groß gemacht, daß praktisch
nur noch Stege zwischen ihnen verbleiben, die sternförmig angeordnet
sind. Im Sternpunkt verläuft
die Durchgangsbohrung 38. Von dem der Trichteröffnung 32 zugekehrten
Ende des Abschlußkegels 30 steht
ein Ringsteg 39 axial vor, dessen Außendurchmesser wenig kleiner
als der Innendurchmesser des Ringrands 34 am Trichterteil 29 bemessen
ist, so daß der
Abschlußkegel 30 mit
seinem Ringsteg 29 formschlüssig in den Ringrand 34 des Trichterteils 29 einschiebbar
ist. Nach Durchfädeln des
Seils 28 durch die Durchgangsöffnungen 37 und 38 werden
Trichterteil 29 und Abschlußkegel 30 fest miteinander
verbunden, z.B. durch mehrere radial am Umfang versetzte Schraubverbindungen
zwischen Ringrand 34 und Ringsteg 39. Die axiale
Unverschiebbarkeit der Formkörper 27 auf
dem Seil 28 wird beispielsweise durch Knoten im Seil 28 realisiert,
wobei sich der Trichtergrund und die Grundfläche des Abschlußkegels 30 jeweils
an einem Seilknoten abstützen.
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Das Spülrohr 40 der Vortriebseinheit 19 mit einer
Eintrittsöffnung 401 und
einer Austrittsöffnung 402 für die Schleppantenne 10 (7 und 8) ist in das Führungsrohr 18 eingezogen
und im Führungsrohr 18 gegen
die Kraft einer Druckfeder 41 begrenzt axial verschiebbar.
Die Austrittsöffnung 402 des Spülrohrs 40 liegt
an oder nahe der Austrittsöffnung 182 des
Führungsrohrs 18.
Auf die Eintrittsöffnung 401 des
Spülrohrs 40 ist
eine Y-Rohrverzweigung 42 aufgesetzt
und mittels einer Schraubhülse 43 mit dem
Spülrohr 40 und
dem Führungsrohr 18 fest
verbunden. In den mit dem Spülrohr 40 koaxialen
Rohrstutzen 421 der Y-Rohrverzweigung 42 ist die Schleppantenne 10 eingeführt, wobei
eine Labyrinthdichtung 44 die Rohrinnenwand gegenüber der Schlauchhülle der
Schleppantenne 10 weitgehend druckdicht abdichtet. Der
unter einem spitzen Winkel zum Rohrstutzen 421 verlaufende
andere Rohrstutzen 422 der Y-Rohrverzweigung 42 bildet einen
Wassereinlaß 45 und
ist an einer hier nur schematisch angedeuteten Spülpumpe 47 angeschlossen,
die einen Wasserdruck im Spülrohr 40 aufzubauen
vermag.
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Bei vollständig auf die Speichertrommel 11 aufgewickelter
Schleppantenne 10 ist das am Ende der Schleppantenne 10 mittels
des Seils 28 befestigte Antennen-Endstück 26 mit seinen Formkörpern 27 vollständig in
das Spülrohr 40 eingezogen.
Das Ende der Schleppantenne 10, bzw. das mit der Schleppantenne 10 verbundene
Schlauchglied des Antennen-Endstücks 26,
ragt in die Eintrittsöffnung 401 des Spülrohrs 40 hinein.
Am Eintritt der Schleppantenne 10 bzw. des Schlauchglieds
in den Rohrstutzen 421 der Y-Rohrverzweigung 42 dichtet
eine Labyrinthdichtung 44 die Rohrinnenwand gegen die schlauchförmige Schleppantenne 10 bzw.
das Schlauchglied ab. Die Formkörper 27,
deren Außendurchmesser nur
wenig kleiner ist als der lichte Durchmesser des Spülrohrs 40,
sind mittels der Endscheibe 33, des Ringrands 34 und
der Axialstege 35 im Spülrohr 40 geführt und
besitzen aufgrund des für
ihre Herstellung verwendeten Materials eine gute Gleitfähigkeit. Wird
nunmehr mit Beginn des Ausbringvorgangs oder Fierens der Schleppantenne 10 ein
Wasserdruck von z.B.
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2–3 bar im Spülrohr 40 erzeugt,
so wirken die Formkörper 27 wie
Kolben, die durch den Wasserdruck in Richtung Austrittsöffnung 402 des
Spülrohrs 40 verschoben
werden und dadurch über
das Seil 28 die Zugkraft FA an
der Schleppantenne 10 erzeugen. Nach Erreichen der Austrittsöffnung 402 des
Spülrohrs 40 treten
die Formkörper 27 sukzessive
aus dem Spülrohr 40 aus
und tauchen in das Heckwasser des Wasserfahrzeugs ein. Das voll
aus dem Spülrohr 40 ausgezogene
Antennen-Endstück 26 erzeugt
weiterhin, nunmehr aufgrund seines dem Wasser entgegengesetzten
Strömungswiderstandes,
die Zugkraft FA, die durch seinen Strömungswiderstand
und die Schleppgeschwindigkeit des Wasserfahrzeugs bestimmt ist.
Diese Zugkraft stellt weiterhin sicher, daß die Schleppantenne 10 störungsfrei
durch das Spülrohr 40 hindurch
ausgezogen wird, bis sie in ihrer vollen Länge im Wasser ausliegt und
an ihrem vorderen Ende über
das ebenfalls ausgezogene Zugkabel mit der auf dem Wasserfahrzeug
festgelegten Speichertrommel 11 verbunden bleibt.
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Beim Wiedereinholen der Schleppantenne 10 und
Aufwickeln auf die Speichertrommel 11 lassen sich die Formkörper 27 des
Antennen-Endstücks 26 aufgrund
des dem Trichterteil 29 vorgesetzten Abschlußkegels 30 mühelos in
das Spülrohr 40 einführen. Am
letzten Formkörper 27 des
Antennen-Endstücks 26 ist
ein kegelstumpfförmiges
Verschlußglied 46 angeordnet,
das zum Verschließen
der Austrittsöffnung 402 des
Spülrohrs 40 ausgebildet
ist und einen Anschlag zur Begrenzung der Einzugsbewegung der Schleppantenne 10 bildet.
Das Verschlußglied 46 ist
an der Endscheibe 33 befestigt. Alternativ kann es am Seil 28 befestigt
oder mit der Endscheibe 33 einstückig ausgebildet sein. Ist
das Antennen-Endstück 26 vollständig eingezogen,
so schlägt
das Verschlußglied 46 am
Spülrohr 40 an,
und das Spülrohr 40 wird gegen
die Kraft der Druckfeder 41 im Führungsrohr 18 verschoben.
Die Axialverschiebung des Spülrohrs 40 oder
das Anwachsen der Federkraft der Druckfeder 41 wird sensiert
und daraus ein Abschaltsignal für die
Motoren 111, 121 und 141 von Speichertrommel 11,
Spulwagen 12 und Führungsrad 14 generiert.