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Verfahren und Vorrichtung zum Destillieren, vorzugsweise im Vakuum
Die @ Erfindung betrifft ein Verfah, ren und eine Vorrichtung zum Destillieren,
vorzugsweise im Vakuum.
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Die Destillation wird dabei in einer Kolonne durchgeführt, die mit
an einer Mittelachse befestigten, rotierenden Elementen zur Ve ! rteilung und Zerstäubung
des Rückflusses von jedem Boden der KoJonne'versehen, ist.
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Bei Siedetrennung innerhalb des Bereiches von 1 bis 50 mm Hg absolutem
Druck werden besondere Anforderungen an die Destillationskolonne gestellt.
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Das Verhältnis des beidemvorliegenden Druck gemessenen.VoJumens des
durch die Kolonne, nach oben strömenden. Dampfes zu der nach unten strömenden Flüssigkeitsmenge
ist außerordentlich groß. Voraussetzung für da, s Erreichen eines guten Wirkungsgrades
einer Vakuumdestillationskolonn, e ist, daß bei hohen Gasgeschwindigkeiten mit einem
kleinen Rücknuß von jedem Zwischenboden gearbeitet wird.
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Eine weitere Bedingung ist, dal3 der Gegendruck, je theoretischem
Boden, niedrig ist, weil der Druck im Destillationsraum sonst entweder nicht auf
den gewünschten Wert geisenkt werden kann oder dies nur e : rreichba, r ist, wenn
der Druck im oberen Teil des Des. tillationsraumes sehr niedrig gehalten. wird.
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Diese ! Bedingungen, sind gewöhnlich, nicht gleichzeitig erfüllbar,
weden bei Füllkörperkolonnen noch bei Glockenboden- oder Siebbodenkolonnen, insbesondere
nicht beim Arbeiten in. einem Druckgebiet von 1 bis 20 mm Hg.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, eine intensive Vermischung von
Dampf und Flüssigkeit in. einer Destillationskolonne durch Verteilung und Zerstäubung
der Flüssigkeit mit Hilfe von rotierenden, Elementen herzustellen. Dielser Vorschlag
ist im Laboratoriumsmaßstab auch verwirklicht worden, doch wurde bisher keine derartige
für Fabrikationszwercke geeignete Konstruktion geschaffen, in. welcher dieses Prinzip
erfolgreich Anwendung gefunden hat. Ferner ist e ; ine Vorrich, tung zum Destillieren,
Rektifizieren, Abtreiben u. dgl. bekannt, die aus einer Kolonne besteht. in deren.
Längsrichtung sich eine zentral angeordnete Weile mit scheibenförmig ausgebildeten
Schleuderrädembenndet, auf deren oberen Seiten schräg nach außen gertichtete konzentrische
Ringwände angebracht sind. und. die im Zusammenwirken mit Zylinderansätzen an einem
in das, Schleude ! rrad eingreifenden Leitrad der dem Schleuderrad zugeführten.
Flüssigkeit eine Zickzackbewegung von Kolonnenmitte zur Kolonnenaußenwandung hin
erteilen.. Das aufsteigende Gas begegnet im Gegenstrom der radial zur Kolonnenaußenwandung
hinwandernden zersprühten Flüssigke ! it. Beim Erreichen, des Außenrandes des Schleuderrades
fließt die Flüssigkeit
nach unten in einen Sammelbeälter, aus dem sie dem nächstunterenSchteuderrad.zugeführt
wird.
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Bei einerähnlichen.Vorrichtung wird die Flüssigkeit nicht innerhalb
ein und derselb, en. Bodenzone, sondern einem Schleuderrade. mit ringförmig umlaufenden.
Tassen zugeführt, um durch die Fliehkraftwirkung nach außen geschleudert zu werden,
wobei sie durch d. ie Scha, ufeln eine ! s festen Leitrades jeweils wieder der nächsten
Tasse zugeführt wird, so daS sie einen zickzackförmig gebrochenen Weg beschreibt,
durch den die Abtreibedämpfe im. Gegenstrom geführt werden..
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Bekannt ist auch eine Kolonne zum fraktionierten Destillieren, die
abwechselnd feststehende und umlaufende Böden, aufweist. Die umlaufenden Böden versprühen
die nach un. ten tropfende Flüssigkeit, und die festen Böden sammeln die gegen die.
Gehäusewand geschleuderte Flüssigkeit und führen sie dem weiter unten liegenden
umlaufenden Boden zu.
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Ferner wurde vorgeschlagen,, eine Detillationsvorrichtung mit einer
sich in Längsrichtung erstreckenden zentral angeordneten Welle zu versehen, an der
r Scheiben angebracht sind, die beim Betrieb der Kolonne mit sehr geringer Geschwindigkeit
zusammen mit der Welle umlaufen,.
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Sämtliche bekannten Vorschläge und Vorrichtungen haben den Nachteil,
daß ein Zirkulieren der zu bearbeitenden
Flüssigkeit innerhalb
einer Bodenzone nicht stattfindet, Beseitigt wird dieser Mangel durch die Erfindung,
bei der eine Destillationskolonne mit rotierenden Elementen benutzt wird, dadurch,
daß die weggeschleuderte Flüssigkeit auf jedem Boden gesammelt, radial zum Kolonneninneren
hin zurückgeführt, nach Heraufpumpen in derselben Bodenzone wieder neu zerstäubt
und in den. Weg des aufsteigenden Dampfes geschleudert wird, wobei die auf diese
Weise innerhalb jeder Austauschzone ! zirkulierende Flüssigkeitsmenge derart geregelt
wird, daß sie bedeutend größer ist als die Menge der von Boden zu Boden durch die
Kolonne abfließenden Flüssigkeit.
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Die Vorrichtung gemäß Ernndung zur Durchführung des Destillationsverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kolonnenboden kreisförmig angeordnete Kanäle
und radial angeordnete Kanäle aufweist, wobei die Sammelkanäle ! mit in der Mitte
angeordneten Sammelbehältern sowie mit je einem Pumpo, rgan verbunden sind.
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Die Querschnittsfläche der für den Durchgang des Dampfes durch einen
Kolonnenboden von den Sammelkanälen. Rückführungskanälen und dem Mittelbehälter
gebildeten freien Durchgangskanäle beträgt nacheinemweiterenMerkmal der Erfindung
mindestens 30°/o der Ouerschnittsfläche der Kolonne. und die Gasdurchgangskanäle
in den einzelnen Böden liegen genau übereinander ode sind d um ein geringes gegeneinander
versetzt angeordnet.
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Gemäß einem weiteren Ernndungsgedanken ist der Rotor mit horizontalen
Flanschen versehen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. I veranschaulicht schematisch eine Destillationsanlage gemäß
Erfindung ; Fig. 2 zeigt in schaubildlicher Darstellung zwei Zwischenböden einer
Kolonne ; Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf einen Boden der Kolonne : Fig. 4 ist ein
Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3 : Fig. 5 ist ein Vertikalschnitt durch ein Rotorex'ment
; Fig. 6 zeigt die abgewinkelteMantelflächeeines Rotorelementes in ausgebreiteter
Form, und Fig. 7 ist elin. Schnitt nach Linie V-V in Fig. 5, und Fig. 8 zeigt ein
Diagramm des Bodenwirkungsgrads als Funktion des Rückflusses auf jedem Boden.
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In Fig. 1 ist eine mit Wasser, Dampf ode : r elektrischer Energie
gespeiste Heizvorrichtung 1 geze ! igt, in welcher Dampf erzeugt wird, der durch
die Leitung 2 in einen Destillationsraum 4 der Kolonne 3 gelangt und von dort aus
durch die Böden der Kolonne aufsteigt, wie durch die Pfeile. 4 angedeutet ist. Der
zu destillierende Stoff tritt durch die Leitung5 in die Kolonne ein und zirkuliert
danach in jeder Bodenzone, wie es durch die Pfeile B veranschaulicht ist. Der destillierte
fliichtige Stoff verläßt die obersten Böden der Kolonne durch die Leitung 6 und
tritt in einen Kondensator 7 ein. von welchem aus nüssiges Destillat durch die Leitung
8 abläuft. Das fertige Destillat wird bei 9 abgeführt.
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Ein Teil des Destillats fließt d. urch die Leitung 10 zur Kolonne
zurück und bewegt sich durch diese nach unten in Richtung der Pfeile C.
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Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen eine Einzelheit der in Fig. 1 dargestellten
Kolonne 3. Die Kolonne ist von einem Man. tel. ll umgeben und weist mehrere übereinanderIiegendE.Bödenauf,vondenen,zweiinder
Zeichnung dargestellt sind. Zwischen den zwei Böden
12 und 13 befindet sich noch
ein weiterer Boden, welcher der Übersichtlichkeit halber in der Zeichnung weggelassen
worden ist. Die Böden 12 und 13 sind gleich ausgebildet. Innen am liantes 11 ist
entlang einer Umfangslinie : in Höhe jedes Bodens ein in Draufsicht kreisringförmiger
Lcitkanal 14 angebracht. Von diesem aus zweigen in radialer Richtung Leitkanäle
15, 16 und 17 ab. Die radialen Leitkanäle münden in einen mittleren Sammelraum 18.
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Dieser wird zur Kolonnenmitte hin von einem zylindrischen Teil 19
begrenzt, der eine Rotorachso 20 umgibt. Zwischen der Rotorachse 20 und dem zylindrischen
Teil 19 verbleibt ein Zwischenraum 21. An der Achse 20 sind Rotorelemente 22 mittels
Halteteilen 23, 24 befestigt. Am oberen Halteteil 23 sind in ra. dialer Richtung
angeordnete federnde Teile 25, an deren freien Enden ein zur Drehachse 20 koaxialer
Mantel 26 befestigt ist. Außen an der Mantelnäche 26 sind mit Abstand übereinanderliegende,
parallele Ringflansche 27, 28, 29, 30, 31, 32 und 33 angebracht.
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Die Mantelfläche weist überdies Schlitze, auf. Zwei dieser Schlitze
35 und 36 sind in Fig. 2 wiedergegeben. Die Schlitze 35 und 36 sind in der Höhe
gegeneinander versetzt angeordnet und grenzen unmittelbar unten an. den ihnen zugeordnetem
Flansch an. Am unteren Halteteil 24 sind federnde Tuile37 befestigt, deren freie
Enden einen konischen Teil 38 tragen, der eine Kegelstumpf-Mantelfläche bildet.
Im Sammelra um 18 befinden sich LeitHächen 39, welche die Flüssigkeit zur Mitte
des Behälters hinleiten.
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In Fig. 5 ist ein Rotorelement im Querschnitt gezeigt. Es hat zwei
Befestigungsteile, und zwar einen oberen Teil 23 und einen unteren Teil 24. Die
Befestigungsteile umgeben die Drehachse 20 und sind an dieser befestigt. An dem
oberen Befestigungsteil sind Federn 25 angebracht, deren freies Ende eine zylindrische
Wandung 26 trägt. Die Wandung 26 ist mit sieben Flanschen versehen. Der oberste
Flansch 27 steht etwas über die Flansche 28, 29, 30, 31, 32, 33 vor. Unter jedem
Flansch befinden sich Schlitze 36, 40. Von dem unteren Befestigungsteil 24 gehen
Federn 37 aus, die an ihrem unteren Ende einen konischen Teil 38 tragen, der als
Isegelstumpf-AIalltelfläche ausgebildet ist.
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Fig. 6 zeigt eine Mantelfläche 26, die aus Anschaulichkeitsgründen
in eine Ebene abgewickelt gezeigt ist, mit ihren n Flanschen 27, 28, 29, 30, 31,
32, 33 versehen ist. Unter dem oheren Flansch 27 landes sich die Schlitze 41, 42.
Die übrigen Flansche sind paa, rweise nebeneinander angeordnet, wobei die beiden
Reiben untereinanderliegender Flansche durch einen Zwischenraum 43 getrennt sind.
Unter dem näch, st unteren Fla, nschenpaar 28, 29 sind Schlitze 44, 45 vorgesehen.
unter dem darunterliegenden Flanschenpaar 30, 31 befinden sich die Schlitze 35 und
46, und unter dem untersten Flanschenpaar 32, 33 liegen die Schlitze 36, 40.
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Fig. 7. welche einen horizontralen Schnitt durch das in Fig. 5 gezeigte
Rotorelement darstellt, läßt erkennen, da, ß da, s Flanschenpaar 32, 33 in zwei
halbkreisförmige Teile unterteilt ist, welche durch einen Zwischenra, um 43 getrennt
sind.
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In Fig. 8 ist durch ein Diagramm veranschaulicht. wie der Bodenwirkungsgrad
mit zunehmender Zirkulation zunimmt. In dem Diagramm ist der Wirkungsgra, d als
Ordinate aufgetragen und die Rückführung auf jeden Boden als Abszisse durch verschiedene
Zahlen wiedergegeben.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird nachstehend erläutert.
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Der Dampf kommt vom Destillationsraum 1 und durchströmt, wie in Fig.
2 und 4 durch die Pfeile D angedeutet ist. die Kolonne durch die freien Räume, die
sich in jedem Boden. zwischen dem kreisringförmigen Kanal 14 und den radial verlaufenden
Kanälen 15, 16 und 17 befinden. In jeder Bodenzoen, die durchströmt wird. findet
ein Stoffaustausch zwischen den Dämpfen und den in der Bodenzone zirkulierenden
Flüssigkeitsteilchen statt. Nachdem der Dampf sämtliche Bodenzonen durchströmt hat,
wird er in den Kondensator 7 geleitet, wo er kondensiert wird. Durch die Leitung
9 wird ein Teil des so erhaltenen flüssigen Destillats abgeführt, während ein anderer
Teil a, ls Rüc, kfluß zur Kolonne 3 zurückgeführt wird. Dieser Rückfluß wird in
der Kolonne nach unten geleitet, wobei wiederum ein Stoffaustausch stattfindet,
und verläßt die Kolonne durch die Leitung 34. Ein Teil der Flüssigkeit wird abgelassen,
und ein Teil wird zum Erhitzer 1 geführt. Die Fliissigkeit im Rotorelement wird
in feinverteilter Form von dem zentralenrotierenden. Element 22 gegen die Kolonnenwandung
11 geschleudert. Bei der in den Zeichnungen, beispielsweise dargestellten Ausführungsform
einer Destillationsanlage wird die Flüssigkeit in. vier übereinanderliegenden. Schichten
durch die im Mantel 26 angeordneten. Schlitze 41, 44, 35, 36, 42, 45, 46 und 40
herausgeschleudert. Die herausgeschleuderten Tröpfchen durchlaufen dabei den sich
aufwärts bewegenden. Dampfstrom, wobei ein. Stoffaustausch stattimdet. Die herausgeschleuderte
Flüssigkeit wird in den Kanälen 14 gesammelt und über die Kanäle 15, 16 oder 17
zu demselben. Rotorelement zurückgeführt, wie die e Pfeile E zeigen., und fließt
dann in den, Raum 18 hina. b. Bei der gezigten Ausführungsform sind drei Rückführungskanäle
vorgesehen, ; es kann jedoch selbstverständlich auch eine andere Anzahl von Kanälen
vorhanden sein. In dem Raum 18 angeordnete Leitflächen 39 leiten die Flüssigkeit
zur Kolonnenmitte hin ab. Durch die Drehung des Rotorelements im Zusammenwirken.
mit dem konischen Teil 38 wird die Flüssigkeit in da, s Rotorelement 22 hinaufgepumpt,
wie die Pfeile F und G zeigen, und erneut durch die Sch, litze 41, 44, 35, 36, 42,
45, 46 und 40 herausgeschleudert. Ein Teil der herausgeschleuderten Flüssigkeit
wird nicht zu dem Rotorelement zurückgeführt, sondern nießt in das nächst untereRotorelement
hinunter, wie diePfeileH erkennen lassen. Die Flüssigkeit fließt also hei ihrem
Durchlauf nach unten durch die Kolonne mehrere Male auf jedenBodenzurück.Hierdurch
wird der Wärme- und Substanzaustausch bedeutend höher, als wenn die Flüssigkeit
nur einmal von jedem Rotor geschleudert und danach zum nächst unteren Kolonnenl)
oden gefiihrt wird.
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Die Faktoren, die bei gegebener Gasgeschwindigkeit und gegebenem
Drcuk in der Kolonne in erster Linie den. Bodenwirkungsgrad bestimmen, sind die
Größe der gesamten Oberfläche der je Zeiteinheit gebildeten Flüssigkeitspartikeln
und deren Geschwindigkeit. Die Größe der Tröpfchenoberfläche wird von der Flüssigkeitsmenge
und dem Zerstäubungsgra, d, die Geschwindigkeit der Tröpfchen, von der Umfangsgeschwindigkeit
des Rotors und in gewissem Maße von der Tropfengröße bestimmt. Um einen guten Wirkungsgrad
zu erreichen, muß die zirkulierende Flüssigkeitsmenge groß sein bei einem hohen
Zerstäubungsgrad, der jedoch nach oben. hin in gewissen Grenzen gehalten werden
muß, und bei hoher Geschwindigkeit der Tröpfchen. Diese Bedingungen können durch
gute Pumpwirkung umd eine große Um-
fangsgeschwindigkeit der Rotorelemente verwirklicht
werden. In Fig. 8 ist veranschaulicht, wie der Bodenwirkungsgrad mit zunehmendem
Zurückpumpen der Flüssigkeit gesteigert wird. Bei der Destillation unter Atmosphärendruck
wird ein Wirkungsgrad von 50% erreicht, wenn die Flüssigkeit nur einmal geschleudert
wird, während der Wirkungsgrad bei 15maligem Wiederzurückpumpen auf 96% steigt.
Mit zunehmender Gasgeschwindigkeit und damit kürzerer Berührungszeit zwischen Gas
und Flüssigkeit werden die Anforderungen an die Oberflächengröße und Geschwindigkeit
der Flüssigkeitspartikeln erhöht. Beim Destillieren im Vakuum, bei dem die Gasgeschwindigkeit
hoch sein muß, ist es daher nötig. um einen guten Bodenwirkungsgrad zu erreichen,
die Flüssigkeit noch öfter zurückzupumpen ; es kann zweckmäßig sein, bis auf ein
l 00maliges Zurückpumpen hinaufzugehen.
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Der mit dem Zurückpumpen verbundene Kraftverbrauch ist unbedeutend
im Vergleich zu der durch die Verringerung des Aufkochens ermöglichten Einsparung.
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Um ein kräftiges Rückpumpen auf jedem Boden zu erreichen, während
gleichzeitig die Flüssigkeitspartikeln voneinander getrennt gehalten werden, muß
der Rotor derart ausgebildet sein, daß die Flüssigkeit von ein und demselben Rotor
auf verschiedene Niveaus verteilt wird. Das Gas wird dadurch auf jedem Boden durch
eine dicke Schicht feinverteilter Fliissigkeit geleitet, deren Höhe mindestens 20
°/o, vorzugsweise etwa 50 °/o der gesamten Höhe einer Kolonnenbodenzone betragen
muß.
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Sehr wesentlich bei der Konstruktion einer Vorrichtung nach der Erfindung
ist auch. daß die Rotorelemente so ausgebildet sind, daß die Flüssigkeitströpfchen
von dem Rotor derart weggeschleudert werden, daß sie nicht in axialer Richtung verteilt
werden, insbesondere nicht in Strömungsrichtung des Dampfes, d. h. zu dem nächst
höher liegenden Rotor hin. Wenn dies eintritt, also wenn die Flüssigkeitströpfchen
einer Bodenzone mit der Flüssigkeit auf der nächst höher liegenden Bodenzone vermischt
werden. ni. mmt die Separationswirkung der Kolonne ab und sinkt gegebenenfalls auf
den Wert Null. Wird bei der Konstruktion der Rotorelemente diesem Umstand nicht
Rechnung getragen, so muß der Abstand zwischen den Böden groß gemacht werden, damit
eine ausreichende Separationswirkung erzielt werden kann.
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Das wirkt sich wiederum beim Aufbau einer Kolonne nachteilig aus,
weil die Lagerung der Rotorachse und ähnliche Probleme bei hohen Kolonnen schwieriger
werden.
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Kennzeichnend für die Erfindung ist auch, daß die weggeschleuderten
Flüssigkeitspartikeln bei ihrem Durchgang durch die Gaskanäle eine solche Geschwindigkeit
haben, daß ihnen trotz ihrer geringen Größe von dem Gas keine aufwärts gerichtete
Geschwindigkeitskomponente erteilt werden kann, selbst dann nicht, wenn die Geschwindigkeit
des Gases sehr groß ist. Auch diese Voraussetzung muß erfüllt sein. wenn ein Hinaufbefördern
der Flüssigkeitspartikeln auf den nächst höher liegenden Boden vermieden werden
soll.
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Wenn die Elemente, die in jedem Kolonnenboden vorhanden sind, und
zwar der kreisförmige Kanal 14, die Rückführungskanäle 15, 16 und 17, der Mittelbehälter
18 und der Rotor 22 derart ausgebildet sind. daß sie nicht mehr als 30 bis 70 °/o
der Querschnittsfläche der Kolonne bedecken, steht für den Durchgang des Gases durch
jeden Boden eine freie Fläche von 70 bis 30 °/o der Kolonnenfläche zur Verfügung.
Wenn
die Böden zusammengefügtwerden,entstehenaus diesen freien Flächen
gerade oder schraubenförmige. freie Kanäle, durch welche das Gas praktisch ohne
Druckabfall in axialer Richtung von der Destillationskammer zum Kondensator aufsteigen
kann. Der Gegendruck in der Kolonne wird so niedrig (in der Größenordnung von 0,
1 mm Hg je Boden), daß Organe zur Kompression des Gases in axialer Richtung überflüssig
werden.
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Da Vakuumdestillation allgemein dann zur Anwendung gelangt, wenn
es sich darum handelt, die Stoffe vor einer längeren Erhitzung auf hohe Temperatur
zu schützen, wie z. B. bei der Destillation von Tallöl, ist es wesentlich, daß der
Flüssigkeitsinhalt der Kolonne je theoretischem Boden während des Betriebs gering
ist. Auch in diesem Punkte wird die Vorrichtung gemäß Erfindung allen Anforderungen
gerecht ; der Flüssigkeitsinhalt kann sich auf 3 bis 10 1 je theoretischem Boden
je m2 Kolonnenfläche belaufen.
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Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Erfindung eine Destillationskolonne
betrifft, die für Destillation, insbesondere im Bereich von l bis 20 mm Hg Druck
geeignet ist, aber die auch mit gutem Erfolg bei Druckwerten bis zum Atmosphärendruck
oder mehr verwendet werden kann und die die Vorteile einer geringen theoretischen
Bodenhöhe eines kleinen Druckabfalls und großen Fassungsvermögens in sich vereinigt.
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Als Beispiel für das Arbeiten mit der Anlage gemäß Erfindung werden
nachstehend einige Daten für die Destillation von Tallöl angeführt. Mit dem Beispiel
ist beabsichtigt. das Anwendungsgebiet zu erläutern, nicht aber die maximale Kapazität
der Anlage zu beschreiben.
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In eine Kolonne von 410mm Außendurchmesser mit zehn Böden von 115
mm Höhe werden bei einer Umdrehungszahl des Rotors von 1500 Umdr./Min. je Stunde
55 kg Tallöl mit einem Harzsäurengehalt von 21 % auf den vierten Boden von unten
eingeführt.
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Der Druck oben in der Kolonne beträgt 7 mm Hg und der Druckabfall
über die ganze Kolonne 1, 0 mm Hg. Es werden jede Stunde 110kg in der Destillationskammer
aufgekocht, was einer Dampfgeschwindigkeit in der Kolonne von 2,8 m/Sek. bei 240°
C und dem gegebenen Druck entspricht. Die Destillatentnahme beträgt 32 kg je Stunde,
weshalb das Rücknußverhältnis etwa 2, 5 : 1 ist. Das Destillat enthält 1, 2 % Harzsäuren,
was einem Bodenwirkungsgrad von etwa 50 %. d. h. einer theoretischen Bodenhöbe von
230 mm, entspricht. Die Produktionskapazität ist 250 kg Destillat je Stunde je m2
totaler Kolonnenfläche. Wenn die Umdrehungszahl des Rotors unter 1000 Umdr./AIin.
herabgesetzt wird, nimmt der Bodenwirkungsgrad schnell ab, während keine nennenswerte
Verbesserung, aber auch keine Verschlechterung eintritt, wenn die Umdrehungszahl
über 1500 Umdr./Min. erhöht wird. Der Flüssigkeitsinhalt je Boden beträgt 0, 61
entsprechend 1. 21 je theoretischem Boden oder 8 l je theoretischem Boden je m2
Kolonnenfläche. Die durchschnittliche Behandlungszeit in der Kolonne beträgt etwa
5 Minuten.
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Es werden auf jeden Boden 3000 kg je Stunde zuriickgepumpt, also 38mal
die Rückflußmenge.