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Die Erfindung betrifft einen Automaten
zum Anbieten von Waren und/oder Dienstleistungen, ein Empfangsgerät zur Verwendung
mit diesem Automaten und ein Verfahren zum Auslesen zumindest eines Betriebsparameters
eines solchen Automaten mit diesem Empfangsgerät.
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Automaten wie z. B. Warenautomaten
oder Fahrkartenautomaten sind meist über ein großes Gebiet verstreut aufgestellt
und befinden sich teilweise an leicht zugänglichen Stellen wie z. B.
an Straßen oder
auf öffentlichen
Plätzen,
teilweise aber auch an weniger gut zugänglichen Orten wie z. B. in
Bahnhöfen,
auf einem Firmengelände
oder auch in Gebäuden.
Zum Nachfüllen
dieser Automaten mit neuen Waren oder Wechselgeld und zum Entleeren
der Geldkassette müssen
diese Automaten aufgesucht werden. Dabei ist nachteilig, dass der
Befüller
dieser Automaten nicht weiß,
ob und wenn ja, welche und wie viele Waren nachgefüllt werden
müssen
oder ob z. B. eine Reparatur wegen einer Betriebsstörung erforderlich
ist. Dies erkennt er erst, wenn er den Automaten bereits aufgesucht
hat. Somit muss der Befüller
auf alle Eventualitäten
vorbereitet sein und stets eine Vielzahl von Waren und eventuell
auch Werkzeug mitführen,
was meist gar nicht notwendig wäre.
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In der
EP 1 156 460 A1 ist ein Automat zur Ausgabe
von Guthabenkarten für
vorausbezahlbare geschäftliche
Transaktionen oder Dienstleistungen beschrieben. Dieser ist über Telekommunikationsleitungen
mit einem Dienstanbieter und mit einem oder mehreren Netzanbietern
verbunden. Über
diese Telekommunikationsverbindungen erhält der Automat Informationen über neue
Zugangsberechtigungs-Geheimzahlen, welche er dann an Kunden ausgeben kann,
die diese wie derum gegenüber
dem Dienstanbieter oder den Netzanbietern im Sinne von sogenannten „Prepaid"-Telefonkarten einlösen können.
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Ausgehend von dem genannten Stand
der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Automaten
derart weiterzubilden, dass seine Betreuung vereinfacht wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Automaten mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Empfangsgerät gemäß Anspruch
9 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch
11 gelöst.
Die abhängigen
Patentansprüche
beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung.
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Der Kerngedanke der Erfindung liegt
darin, dass der Automat ein Fernwirkmodul aufweist, welches mit
einem örtlich
getrennten Empfangsmodul kommuniziert, und dass auf diese Weise
ein oder mehrere Betriebsparameter des Automaten in das Empfangsmodul
ausgelesen werden.
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Auf diese Weise ist es dem Befüller des
Automaten möglich,
frühzeitig
zu erkennen, ob und gegebenenfalls welche und wie viele Waren er
zu diesem Automaten transportieren muss, um ihn ordnungsgemäß auffüllen zu
können,
oder ob er Wechselgeld oder z. B. wegen Vorliegens einer Betriebsstörung auch
Werkzeug mitführen
muss. Somit erspart er sich unnötige
Arbeiten und Wege.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind
Fernwirkmodul und Empfangsmodul miteinander alternativ oder kumulativ über Kabel
(vorzugsweise Netzspannungs-Versorgungskabel),
Telefonleitung oder Funk wirkverbunden, wobei im letzten Fall eine
kurzreichweitige Funkverbindung bevorzugt ist, da so eine gegenseitige
Störung
von mehreren Automaten vermieden oder verringert wird und außerdem keine Gebühr für lizenzpflichtige
Funkverbindungen wie z. B. GSM (Funktelefon) erforderlich ist.
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Die Funkverbindung zwischen Fernwirk-
und Empfangsmodul kann auch über
Transponder als Zwischenstationen und sowohl unidirektional (vom Automaten
zum Empfangsmodul) als auch bidirektional erfolgen.
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Der auslesbare Betriebsparameter
kann die im Automaten befindliche Waren- oder Bargeldmenge, ein Qualitätsparameter
(wie z. B. das Haltbarkeitsdatum oder die Lagerdauer) der im Automaten befindlichen
Waren, die Temperatur in einem zur Aufbewahrung der Waren dienenden
Lagerbereich im Automaten, der Betriebszustand des Automaten oder auch
eine Störungsmeldung
sein.
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Das Fernwirkmodul kann von dem Automaten
mit elektrischer Energie versorgt werden; die Spannungsversorgung
des Fernwirkmoduls kann jedoch auch unabhängig von derjenigen des Automaten
sein und insbesondere über
eine Batterie erfolgen. Diese Batterie kann (bevorzugt über die
Spannungsversorgung des Automaten) wiederaufladbar oder auch nicht-wiederaufladbar
ausgeführt
sein.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass für
jede Waren- bzw. Dienstleistungsgruppe oder jede Warenausgabe- bzw.
Dienstleistungserbringungsvorrichtung im Automaten ein eigenes Fernwirkmodul
vorgesehen ist.
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Das Empfangsgerät ist in bevorzugter Ausführungsform
als tragbares Handgerät,
insbesondere als Handheld-, Notebook- oder Laptop-Computer, ausgeführt. Es
kann auch an oder in einem mobilen Fortbewegungsmittel wie z. B.
einem Kraftfahrzeug oder einem öffentlichen
Verkehrsmittel (Bus, Bahn) eingebaut oder einbau- bzw. anschließbar sein.
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Die in das Empfangsgerät eingelesenen
Informationen über
Betriebsparameter des Automaten können (wiederum z. B. über Kabel,
Telefon oder Funk) an eine Zentrale weitergegeben werden, wo sie
ausgewertet und z. B. für
Abrechnungszwecke oder Statistiken weiterverarbeitet werden.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand
der Zeichnung näher
erläutert
werden. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
in Form eines Warenautomaten und
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
in Form eines Fahrkartenautomaten.
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Ein Warenautomat 1 (z. B.
ein Getränke- oder
Zigarettenautomat) weist eine Zentraleinheit 2 mit integrierter
Bedien-, Anzeige- und Bargeldzuführvorrichtung
so wie Geldkassette, einen Wechselgeldvorrat 3 und eine
Wechselgeldausgabevorrichtung 4 auf. Die Zentraleinheit 2 steht
mit Warenvorratsmodulen 5.1, 5.2 und 5.3 in
Wirkverbindung, welche ihrerseits mit Warenausgabeeinrichtungen 6.1, 6.2 und 6.3 wirkverbunden
sind.
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Weiterhin steht die Zentraleinheit 2 mit
einem Funkmodul 7 in Wirkverbindung. Es kann auch vorgesehen
sein, dass für
jedes Warenvorratsmodul 5.1, 5.2 und 5.3 ein
eigenes Funkmodul 7 vorgesehen ist.
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Das Funkmodul 7 erhält von der
Zentraleinheit 2 Informationen über den Warenfüllstand
in den Warenvorratsmodulen 5.1, 5.2 und 5.3, über die Geldmenge
im Wechselgeldvorrat 3 bzw. in der in der Zentraleinheit 2 integrierten
Geldkassette sowie über weitere
Parameter wie z. B. Kühltemperatur,
Warenverfallsdatum, Status des Warenautomaten oder Fehler- bzw.
Alarmmeldungen. Diese Informationen werden von dem Funkmodul 7 über eine
unidirektionale kurzreichweitige Funkstrecke 8 an ein Empfangsgerät 9 gesendet.
Dieses Empfangsgerät 9 weist
ein Empfangsmodul 10 zum Empfang der Funksignale des Funkmoduls 7 sowie
eine Zentraleinheit 11 mit integrierter Bedien- und Anzeigevomchtung
auf. Das Empfangsgerät 9 ist
als tragbarer Handcomputer (sog. Handheld) ausgeführt. An
ihm kann ein Befüller
des Warenautomaten – so
bald er sich in der Funkreichweite des Funkmoduls 7 befindet – die vom
Funkmodul 7 ausgesandten Informationen ablesen und entsprechende
Handlungen vorbereiten.
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Somit kann der Befüller bereits
im oder am Lieferfahrzeug die benötigte Warennachfüllmenge ermitteln,
so dass er nur noch diese zum Warenautomaten 1 transportieren
muss oder – bei
noch ausreichender Warenfüllmenge
im Automaten 1 – den
Warenautomaten 1 gar nicht mehr aufsuchen muss. Auf diese
Weise erspart sich der Befüller
unnötige
Wege bzw. überflüssige Transporte.
Außerdem
erhält
der Befüller
noch Informationen u. a. über
den Status des Warenautomaten, so dass er bei notwendigen Reparaturen
gleich das nötige
Werkzeug mitführen
kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass das
Empfangsgerät 9 in
einem Lieferfahrzeug des Befüllers befestig-
und anschließbar
ist, so dass schon während
des Ansfahrens eines Aufstellortes von Warenautomaten über eine
am Lieferfahrzeug angebrachte Antenne die vom Funkmodul 7 des
Warenautomaten 1 ausgesandten Signale emp fangen und verarbeitet werden
können.
Dazu weist das Empfangsgerät 9 eine
Schnittstelle 12 auf.
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Die vom Warenautomaten 1 empfangenen Informationen
können über das – auch als
Sender arbeitende – Empfangsmodul 10, über die
am Lieferfahrzeug befindliche Antenne oder auch direkt über die
Schnittstelle 12 an eine Zentrale (z. B. einen Zentralrechner)
weitergegeben werden, wo sie gespeichert, archiviert und (z. B.
für statistische
oder abrechnungstechnische Zwecke) weiterverarbeitet werden können.
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Wird das Empfangsgerät 9 über die
Schnittstelle 12 darüber
hinaus auch noch mit einem Navigationssystem (z. B. GPS) verbunden,
ist es möglich, dass
dem Befüller
gleich der nächste
anzufahrende Warenautomat und der günstigste Weg dorthin vorgeschlagen
wird, was besonders dann von Interesse ist, wenn ein Warenautomat
wegen noch ausreichender Befüllmenge
gar nicht angefahren werden muss.
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Die Funkstrecke 8 könnte auch
bidirektional ausgeführt
sein, wobei das Funkmodul 7 nicht nur senden, sondern auch
empfangen würde.
In diesem Fall könnte
ein Aussenden von Informationen durch das Funkmodul 7 erst
durch eine über
Funk erfolgte Initiierung mittels des Empfangsgerätes 9 ausgelöst werden.
In diesem Fall müsste
der Sender im Funkmodul 7 nur dann aktiviert werden, wenn
die Informationen aus dem Warenautomaten 1 auch ausgelesen werden
sollen, was einen geringeren Energieverbrauch und eine geringere
elektromagnetische Belastung der Umgebung zur Folge hätte.
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In 2 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel der
Erfindung gezeigt. Ein Fahrkartenautomat 1' weist ein Funkmodul 7', eine Zentraleinheit 2' mit Bedien-,
Anzeige- und (Geld-) Eingabevorrichtung, ein Fahrkartendruckmodul 5' und eine Ausgabeeinheit 6' auf, die alle
miteinander wirkverbunden sind. Über eine
bidirektionale Funkstrecke 8' kommuniziert
das Funkmodul 7' mit
einem Empfangsmodul 10',
welches mit einer Zentraleinheit 11' wirkverbunden ist. Die Zentraleinheit 11' weist ebenfalls
Anzeige- und Bedienelemente auf. Empfangsmodul 10' und Zentraleinheit 11' bilden ein
Empfangsgerät,
welches in einem Eisenbahnwaggon 13 fest eingebaut ist.
Alternativ kann das Empfangsgerät
aber auch wieder in Form eines tragbaren Handcomputers ausgeführt sein
oder auch in dem tragbaren Fahrkartengerät integriert sein, welches
von einem Zugbegleiter mitgeführt
wird. Das Empfangsgerät
kann auch an dieses tragbare Fahrkartengerät anschließbar ausgeführt sein.
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Fährt
der Zug in einen Bahnhof ein, initiiert das Funkmodul 10' des Empfangsgerätes über die Funkstrecke 8' das Funkmodul 7' des Fahrkartenautomaten 1'. Daraufhin übermittelt
das Funkmodul 7' des
Fahrkartenautomaten 1' die
entsprechenden Informationen (z. B. Status-, Störungs-, Alarmmeldungen usw.)
an das Funkmodul 10',
welches diese Informationen an die Zentraleinheit 11' weiterleitet.
Die Informationen können
von dem Zugbegleiter oder direkt durch Weiterleitung über Funk
ausgewertet werden.
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Der Empfang der vom Funkmodul 7' des Fahrkartenautomaten 1' ausgesandten
Informationen kann auch über
ein tragbares Empfangsgerät
erfolgen (s. o.), welches innerhalb des Eisenbahnwaggons 13 angeordnet
und evtl. an eine an dem Waggon 13 befindliche Antenne
angeschlossen ist oder aber vom Zugbegleiter innerhalb des Waggons 13 oder
auch auf einem Bahnsteig des Bahnhofs getragen wird. Die Weiterleitung
der Informationen vom Empfangsgerät zu einer Zentrale kann wie
oben beschrieben wiederum über
Funk, Telefon oder Kabel erfolgen.
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Natürlich kann die Erfindung auch
bei allen anderen Verkehrsmitteln und Fahrkartenautomaten (wie z.
B. Straßenbahn,
Bus etc.) Verwendung finden. Hier kann die Auslesung der Informationen
aus dem Fahrkartenautomaten auch von dem Fahrer des jeweiligen Verkehrsmittels
vorgenommen werden. Darüber
hinaus bietet sich auch die Möglichkeit,
weitere Automaten (wie z. B. Warenautomaten), welche sich in Funkreichweite
befinden, neben den Fahrkartenautomaten auszulesen.
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Die beschriebene Erfindung ist nicht
auf die erläuterten
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Sie kann bei allen Geräten
verwendet werden, welche Waren und/oder Dienstleistungen anbieten.
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So ist es auch möglich, die Geräte in einem Waschsalon
(Waschmaschinen, Trockner etc.) oder in einem Copyshop (Kopierer,
Drucker o. ä.)
mit Funkmodu len zu versehen, wodurch die Betreuung und Wartung der
Geräte
deutlich erleichtert wird.
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Darüber hinaus ist denkbar, die
mobile Auslesung auch bei der Müllabfuhr
zur kundenspezifischen Erfassung der Müllmenge z. B. in Eigenheimsiedlungen
und für
deren Verrechnung anzuwenden. Die Ausstattung einer Mülltonne
mit dem entsprechenden Funkmodul würde die Teilnahmeberechtigung
an diesem System kennzeichnen, wodurch sofort erkannt werden könnte, das
z. B. die Grundgebühr
für die
Müllabfuhr
entrichtet worden ist.
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Neben den genannten Vorteilen besitzt
die Erfindung noch die folgenden: Die Befüllung der Automaten kann problemlos
in wechselnden Zeitabschnitten erfolgen. Die Lernkurve für die Befüllmenge kann
bei Automaten an neuen Standorten verkürzt werden. Es können zusätzlich Informationen
zur Geldmenge und zur deren Statistik ohne Öffnen des Automaten gewonnen
werden. Der Status der Automaten und die Störungsmeldungen können parallel zur
Haupttätigkeit
und zyklisch erfasst werden. Somit können Störungsmeldungen zeitnah weitergegeben werden.
Durch die Bewegung des Empfangsgerätes können „Funklöcher" eliminiert werden. Bei Verwendung von
Funkmodulen in lizenzfreien Bändern
wie beispielsweise für
sog. Short Range Devices (SRD) fällt
keine Grundgebühr
wie bei einer Fernauslesung per Telefon oder über GSM (Mobiltelefon) an.