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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Betreiben eines Kraftstoffeinspritzsystems einer Brennkraftmaschine,
mit einer Kraftstoffhochdruckpumpe, wobei die Kraftstoffhochdruckpumpe
mehrere Pumpenelemente aufweist, mit einem saugseitig der Kraftstoffhochdruckpumpe
angeordneten Zumessventil, wobei die von den Pumpenelementen angesaugte
Kraftstoffmenge durch das Zumessventil regelt bzw. steuerbar ist,
mit einem Common-Rail
und mit einem Druckregelventil und wobei der Druck im Common-Rail
durch das Druckregelventil gesteuert bzw. geregelt wird.
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Die Fördermengenregelung von Kraftstoffhochdruckpumpen
ist von erheblicher Bedeutung für den
Gesamtwirkungsgrad des Kraftstoffeinspritzsystems und damit auch
für den Kraftstoffverbrauch
der Brennkraftmaschine. Außerdem
muss eine Kraftstoffhochdruckpumpe deren Fördermenge nur in begrenztem
Umfang regelbar größere Auslegungsreserven
aufweisen, was die Herstellungskosten der Kraftstoffhochdruckpumpe
erhöht.
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Aus dem Stand der Technik ist es
bekannt, die von den Pumpenelementen angesaugte Kraftstoffmenge
durch ein Zumessventil auf der Saugseite der Pumpenelemente zu begrenzen
und somit auch die Fördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe zu begrenzen. Der Druck im Common-Rail wird durch ein
Druckregelventil, welches in der Regel am Common-Rail angeordnet
ist, oder durch ein Zumessventil geregelt.
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Wenn die Kraftstoffhochdruckpumpe
mehrere Pumpenelemente aufweist und die Fördermenge der Kraftstoffhochdruckpumpe
durch das Zumessventil stark reduziert wird, kommt es zu einer ungleichen
Verteilung der Fördermenge
auf die Pumpenelemente. Beispielsweise kann es sein, dass von drei Pumpenelementen
nur zwei Pumpenelemente einen nennenswerten Beitrag zur Kraftstoffförderung
leisten, während
ein drittes Pumpenelement de facto außer Betrieb ist. Dieser Effekt
ist unerwünscht,
da er zu erhöhten
Druckschwankungen im Common-Rail führt und außerdem die zum Antrieb der
Kraftstoffhochdruckpumpe erforderliche Leistung ebenfalls starken Schwankungen
ausgesetzt ist. Diese Leistungsschwankungen führen ebenso wie die erwähnten Druckschwankungen
im Common-Rail zu einem unrunden Lauf der Brennkraftmaschine im
Teillastbereich, insbesondere im Leerlauf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass
die durch das Zumessventil strömende
Kraftstoffmenge erfasst wird, das theoretische Fördervolumen der Kraftstoffhochdruckpumpe
erfasst oder berechnet wird, und das Druckregelventil, wenn die
geförderte
Kraftstoffmenge kleiner als eine vorgegebene Mindestfördermenge
ist, so angesteuert wird, dass eine definierte Leckage auftritt.
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Vorteile der
Erfindung
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann
in den für
den Gleichlauf der Brennkraftmaschine kritischen Teillastbereichen
mit einem Füllungsgrad
der Pumpenelemente von beispielsweise weniger als 30% dieser Füllungsgrad
dadurch erhöht
werden, dass eine definierte Leckage am Druckregelventil des Common-Rails
eingestellt wird. Durch die Erhöhung
des Füllungsgrads
der Pumpenelemente verringert sich der Unterschied zwischen den
Fördermengen
der einzelnen Pumpenelemente, was sich in einem konstanteren Druck
im Common-Rail und einem verbesserten Rundlauf der Brennkraftmaschine positiv
bemerkbar macht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf verschiedenste
Typen von Kraftstoffhochdruckpumpen anwendbar und benötigt insbesondere
keine Kraftstoffhochdruckpumpe mit einer in dem Förderraum der
Pumpenelemente integrierten Feder des Saugventils der Pumpenelemente.
Aus diesem Grund stellt das erfindungsgemäße Verfahren keine besonderen
Anforderungen an die Kraftstoffhochdruckpumpe bzw. das Kraftstoffeinspritzsystem.
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Außerdem benötigt das erfindungsgemäße Verfahren
keine zusätzlichen
Daten, sondern kann auf der Basis der von einem Steuergerät eines
Kraftstoffeinspritzsystems ohnehin verarbeiteter Daten, wie beispielsweise
Drehzahl der Brennkraftmaschine, Durchflussmenge durch das Zumessventil und anderes
mehr, durchgeführt
werden. Aus diesem Grund müssen
keine zusätzlichen
Sensoren an der Brennkraftmaschine oder dem Kraftstoffeinspritzsystem
installiert werden, was ebenfalls zur Kostenreduktion beiträgt.
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Es hat sich bei Messungen gezeigt,
dass mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
ein Gleichlauf der Brennkraftmaschine im Leerlauf erzielt werden
konnte, der etwa dem einer Radialkolbenpumpe entspricht, deren Saugventilfedern
im Förderraum der
Pumpenelemente angeordnet sind. Diese mechanisch relativ aufwendige
Ausführung
hat, wie sich wegen des notwendigerweise vergrößerten Totraumvolumens ergibt,
einen schlechteren Wirkungsgrad als eine Kraftstoffhochdruckpumpe,
bei der die Saugventilfedern nicht im Förderraum angeordnet sind. Da
es das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt, die Kraftstoffhochdruckpumpe, ohne Saugventilfedern im
Förderraum
einzusetzen, führt
der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
zu einer Verbesserung des Wirkungsgrads des Kraftstoffeinspritzsystems von
10%-Punkten in allen
Betriebsbereichen und über
die gesamte Lebensdauer des Kraftstoffeinspritzsystems.
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Der vorgegebene Grenzwert kann den
Erfordernissen der Kraftstoffeinspritzanlage entsprechend frei gewählt werden.
Der vorgegebene Grenzwert kann auch als Kennfeld in dem Steuergerät der Brennkraftmaschine
abgespeichert werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
der Grenzwert so gewählt
wird, dass er etwa 30% der theoretischen Fördermenge der Kraftstoffhochdruckpumpe
beträgt.
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Besonders einfach ist die Einstellung
einer definierten Leckage am Druckregelventil, wenn die Schließkraft des Drucksteuerventils,
insbesondere eines als Sitzventil ausgebildeten Drucksteuerventils, so
weit verringert wird, dass die gewünschte Leckage am Druckregelventil
auftritt.
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Die Schließkraft des Druckregelventils
kann beispielsweise durch Ändern
des Verhältnisses
zwischen den Zeitintervallen in denen das Druckregelventil stromlos
ist und den Zeitintervallen in denen das Druckregelventil bestromt
wird gesteuert werden.
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Dabei ist es vorteilhaft wenn die
Ansteuerung des Druckregelventils in Abhängigkeit eines Solldrucks im
Common-Rail und einer Drehzahl, mit der die Kraftstoffhochdruckpumpe
angetrieben wird, erfolgt.
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Um zu vermeiden, dass unzulässige Betriebszustände im Kraftstoffeinspritzsystem
auftreten, wird in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dieses nur angewandt, wenn die von der Kraftstoffhochdruckpumpe geförderte Kraftstoffmenge
größer als
die von den Injektoren verbrauchte Kraftstoffmenge ist. Wenn diese Bedingung
nicht erfüllt
ist, würde
eine Leckage am Druckregelventil zu einer Unterversorgung der Injektoren
führen,
was unter allen Umständen
zu vermeiden ist.
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Die Ansteuerung des Druckregelventils
zur Einstellung einer definierten Leckage kann über einen Regler und/oder über ein
bzw. mehrere Kennfelder eingestellt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in Form
eines Computerprogramms, insbesondere eines auf einem Speichermedium
abspeicherbaren Computerprogramms, oder eines Steuergeräts für ein Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine realisiert werden.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung,
deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Zeichnung
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Es zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines Kraftstoffeinspritzsystems zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2:
eine stark vereinfachte Darstellung eines Pumpenelements mit einer
im Förderraum
befindlichen Saugventilfeder;
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3:
eine Mengenbilanz eines Kraftstoffeinspritzsystems in Abhängigkeit
der Drehzahl der Brennkraftmaschine;
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4:
den Druckverlauf im Rail bzw. das Förderverhalten der Kraftstoffhochdruckpumpe
ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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5:
den Druckverlauf im Common-Rail, sowie Förderverhalten der Kraftstoffhochdruckpumpe
ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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6:
den Druckverlauf im Rail bzw. das Förderverhalten einer Kraftstoffhochdruckpumpe
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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7:
den Druckverlauf im Common-Rail sowie das Förderverhalten der Kraftstoffhochdruckpumpe
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
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8:
Ein Ablaufdiagramm einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist
ein Common-Rail-Einspritzsystem nach dem Stand der Technik schematisch
dargestellt. Das in 1 beschriebene
Einspritzsystem dient dazu, das der Erfindung zu Grunde liegende Problem
zu erläutern,
wobei die Erfindung jedoch nicht auf Einspritzsysteme dieses Typs
beschränkt ist.
Die unter Hochdruck stehenden Leitungen des Kraftstoffeinspritzsystems
sind in 1 mit dicken
Linien gezeichnet, während
die unter niedrigem Druck stehenden Bereiche des Kraftstoffeinspritzsystems mit
dünnen
Linien dargestellt sind.
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Eine Vorförderpumpe 1 saugt über eine
Zulaufleitung 3 nicht dargestellten Kraftstoff aus einem Tank 5 an.
Dabei wird der Kraftstoff in einem Vorfilter 7 und einem
Filter mit Wasserabscheider 9 gefiltert.
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Die Vorförderpumpe 1 kann als
Zahnradpumpe ausgebildet sein und weist ein erstes Überdruckventil 11 auf.
Saugseitig wird die Vorförderpumpe
durch eine erste Drossel 13 gedrosselt. Eine Druckseite 15 der
Vorförderpumpe 1 versorgt
eine Kraftstoffhochdruckpumpe 17 mit Kraftstoff.
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Die Kraftstoffhochdruckpumpe 17 ist
als Radialkolbenpumpe mit drei Pumpenelementen 19 ausgeführt und
treibt die Vorförderpumpe 1 an.
Alternativ kann die Vorförderpumpe 1 auch
z.B. elektrisch angetrieben werden. Auf der Saugseite der Pumpenelemente 19 ist
je ein Saugventil 21 vorgesehen.
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Auf der Druckseite der Pumpenelemente 19 ist
je ein Rückschlagventil 23 vorgesehen,
welches verhindert, dass der unter hohem Druck stehende Kraftstoff,
welcher von den Pumpenelementen 19 in ein Common-Rail 25 gefördert wurde,
in die Pumpenelemente 19 zurückfließen kann.
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Der Common-Rail 25 versorgt
einen oder mehrere in 1 nicht
dargestellte Injektoren über eine
Hochdruckleitung 27 mit Kraftstoff. Das Druckregelventil 51 verhindert
außerdem
unzulässig
hohe Drücke
im Hochdruckbereich des Kraftstoffsystems. Über die Rücklaufleitung 29 und
eine Leckageleitung 31 werden die Leckage und die Steuermengen
des oder der nicht dargestellten Injektoren in den Tank 5 zurückgeführt. Zur
Druckregelung wird ein nicht dargestellter Raildrucksensor benötigt, der üblicherweise
am Common-Rail 25 angeordnet ist.
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Die Kraftstoffhochdruckpumpe 17 wird
von der Vorförderpumpe 1 einerseits
mit Kraftstoff für
die Pumpenelemente 19 und andererseits mit Kraftstoff zur
Schmierung versorgt. Die Kraftstoffmenge, welche zur Schmierung
der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 dient, wird über ein
erstes Steuerventil 35 und eine zweite Drossel 37 gesteuert.
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Die Kraftstoffhochdruckpumpe 17 versorgt über eine
Verteilleitung 45 auch die Pumpenelemente 19 mit
Kraftstoff. Zur Regelung der Fördermenge der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 ist zwischen der Druckseite 15 der
Vorförderpumpe 1 und
der Verteilleitung 45 ein Zumessventil 47 vorgesehen.
Das Zumessventil 47 ist ein Stromventil, welches von einem
nicht dargestellten Steuergerät
des Kraftstoffeinspritzsystems angesteuert wird. Die Pumpenelemente 19 werden
somit über
das Zumessventil 47 saugseitig gedrosselt.
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Im Schiebebetrieb, d.h. bspw. bei
einer Bergabfahrt eines Kraftfahrzeugs, soll kein Kraftstoff in
die Pumpenelemente 19 fließen und auch kein Kraftstoff von
den nicht dargestellten Injektoren in die Brennräume der Brennkraftmaschine
eingespritzt werden. Da das Zumessventil 47 fertigungs-
und funktionsbedingt im geschlossenen Zustand eine Leckagemenge
aufweist, die in die Verteilleitung 45 strömt, würde sich
ohne geeignete Abhilfemaßnahmen
auf der Saugseite der Pumpenelemente 19 ein Druck aufbauen,
der so groß ist,
dass die Pumpenelemente während
des Saughubs die Saugventile 21 öffnen und Kraftstoff ansaugen.
Dies hätte
zur Folge, dass der Druck im Common-Rail 25 unzulässig ansteigt.
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Um dies zu verhindern, ist eine dritte
Drossel 49 vorgesehen, die nachfolgend auch als Nullförder-Drossel
bezeichnet wird. Durch die Nullförder-Drossel 49 kann
der Kraftstoff aus der Verteilleitung 45 in das Kurbelgehäuse der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 abfließen und dort zur Schmierung der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 verwendet werden. Durch den
Abfluss von Kraftstoff durch die Nullförder-Drossel 49 wird
der oben erwähnte
Druckaufbau in der Verteilleitung 45 beim Schiebebetrieb
auf Grund der Leckage des geschlossenen Zumessventils 47 verhindert.
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Der Druck im Common-Rail 25 kann
sowohl über
ein Druckregelventil 51, welches auch als Stromventil ausgebildet
werden kann, als auch ein Zumessventil 47 geregelt werden.
Das Druckregelventil 51 und das Zumessventil 47 werden
ebenfalls von dem nicht dargestellten Steuergerät angesteuert.
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In der 2 werden
zwei Ausführungsbeispiele
von Pumpenelementen 19 einer Kraftstoffhochdruckpumpe 17 schematisch
dargestellt.
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In der 2a ist
ein Pumpenelement 19, bestehend im Wesentlichen aus einer
Zylinderbohrung 53, einem in der Zylinderbohrung 53 oszillierenden Pumpenkolben 55 sowie
einem Saugventil 21, stark vereinfacht dargestellt. Ein
Rückschlagventil 23 (s. 1) ist nicht dargestellt,
obwohl es zur Funktion des Pumpenelements 19 erforderlich
ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2a ist eine Saugventilfeder 57 des
Saugventils 21 außerhalb
eines von der Zylinderbohrung 53 und dem Pumpenkolben 55 begrenzten
Förderraums 59 angeordnet.
Bei dieser Bauart kann das Totvolumen des Förderraums 59 sehr
klein gehalten werden, was sich positiv auf den Wirkungsgrad der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 auswirkt. Allerdings ist bei
einer Kraftstoffhochdruckpumpe 17, die aus mehreren Pumpenelementen 19 gemäß 2a besteht, das Förderverhalten der einzelnen
Pumpenelemente im Teillastbereich sehr unterschiedlich, was zu unerwünschten
Druckschwankungen im Common-Rail und einer ungleichen Leistungsaufnahme
der Kraftstoffhochdruckpumpe führt.
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In 2b ist
ein anderes Ausführungsbeispiel
eines Pumpenelements 19 dargestellt, dessen Betriebsverhalten
im Teillastbereich gegenüber
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2a deutlich verbessert ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2b stützt
sich die Saugventilfeder 57 auf dem Pumpenkolben 55 ab.
Bei dieser Bauart ist das Totvolumen des Förderraums 59 notwendigerweise
deutlich größer als
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2a, was sich in einem schlechteren Wirkungsgrad
der Kraftstoffhochdruckpumpe negativ auswirkt. Allerdings ist bei
einer Kraftstoffhochdruckpumpe 17, die aus mehreren Pumpenelementen 19 gemäß 2b besteht, das Förderverhalten der einzelnen
Pumpenelemente im Teillastbereich nahezu gleich, so dass die Druckschwankungen
im Common-Rail gering sind und die Leistungsaufnahme der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 sehr
gleichmäßig ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es beispielsweise möglich,
Kraftstoffhochdruckpumpen 17 mit Pumpenelementen 19 gemäß dem Ausführungsbeispiel
von 2a so zu betreiben, dass deren
Förderverhalten
den Pumpenelementen gemäß 2b entspricht, ohne Einbußen beim
Wirkungsgrad.
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In 3 ist
eine Mengenbilanz eines Kraftstoffeinspritzsystems, welches im Wesentlichen
aus den Injektoren als Verbrauchern und einer Kraftstoffhochdruckpumpe
als Fördereinrichtung
besteht, dargestellt. Das Kraftstoffeinspritzsystem wird so betrieben,
wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel hat die Kraftstoffhochdruckpumpe 17 Pumpenelemente 19 gemäß dem Ausführungsbeispiel
gemäß 2a, d.h. die Saugventilfeder 57 ist
außerhalb
des Förderraums 59 angeordnet.
In 3 ist die Förderrate 61 in
Litern/Stunde über
der doppelten Drehzahl n der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 (s. 1) dargestellt. Eine mit
mHDP,theor bezeichnete Linie in 3 zeigt die theoretische
Fördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe. Die theoretische Fördermenge mHDP,
theor steigt linear mit der Drehzahl an.
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Unterhalb der Linie mHDP,theor ist
die maximale Fördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe unter Berücksichtigung von Leckagen,
Verschleiß und
anderem mehr eingetragen. Diese maximale Fördermenge ist in 3 mit der Referenznummer 63 bezeichnet.
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In 3 ist
der Kraftstoffbedarf der Brennkraftmaschine als Funktion der Drehzahl
unter Annahme eines bestimmten Lastzustandes vereinfacht als Linie 65 eingetragen.
Da die Injektoren, welche den Kraftstoff in die Brennräume der
Brennkraftmaschine einspritzen, jedoch ihrerseits eine Leckage aufweisen
und eine Steuermenge zum Öffnen
und Schließen
der Düsennadeln
benötigen,
ist der tatsächliche
Kraftstoffverbrauch der Injektoren größer als der Kraftstoffbedarf
der Brennkraftmaschine. Die Kraftstoffhochdruckpumpe muß den tatsächlichen Kraftstoffbedarf
der Injektoren befriedigen. Deshalb ist der tatsächliche Kraftstoffbedarf der
Injektoren gleich groß wie
die effektive Fördermenge
mHDP,eff der Kraftstoffhochdruckpumpe. Die
Linie mHDP,eff liegt bei allen Drehzahlen über der
Linie 65, welche den Kraftstoffbedarf der Brennkraftmaschine
darstellt.
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Wenn beispielsweise bei einer Drehzahl
der Brennkraftmaschine von 1.500 1/min, entsprechend einer Drehzahl
der Hochdruckpumpe von 750 1/min bei einem Übersetzungsverhältnis i
= ½,
die tatsächliche
Fördermenge
mHDP,eff kleiner ist als eine applizierbare
Mindestfördermenge
mMin wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Druckregelventil 51 so angesteuert, dass eine definierte
Leckage am Druckregelventil 51 auftritt. Die Mindestfördermenge mMIN kann beispielsweise 30% der theoretischen
Fördermenge
mHDP. theor betragen.
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Diese Leckage erhöht die Fördermenge der Kraftstoffhochdruckpumpe
und somit den Füllungsgrad
der Pumpenelemente 19 der Kraftstoffhochdruckpumpe 17.
In 3 ist die für diesen
Betriebspunkt maximal zulässige
Leckage am Druckregelventil 51 durch einen Doppelpfeil 67 dargestellt.
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Die Mindestfördermenge mMin hängt vom
Betriebsverhalten der Hochdruckpumpe 17 ab und kann deshalb
zum Beispiel in einer Kennlinie oder einem Kennfeld abgelegt werden.
Die Ermittlung der betriebspunktabhängigen Mindestfördermenge
mMin kann durch Messungen oder Berechnungen
erfolgen.
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Selbstverständlich ist bei der Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
darauf zu achten, dass die Fördermenge
mHDP,eff* welche sich aus dem Kraftstoffverbrauch
der Injektoren mHDP,eff zuzüglich der
betriebspunktabhängigen
Leckage 67 zusammensetzt, auf keinen Fall größer ist
als die maximale Fördermenge 63 der
Kraftstoffhochdruckpumpe.
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Aus 3 wird
deutlich, dass in den Drehzahlbereichen der Brennkraftmaschine zwischen 1000
Umdrehungen und 2000 Umdrehungen, entsprechend einer Drehzahl der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 von 500 bis 1000/min, der Abstand
in senkrechter Richtung der Linie mHDP, eff und
der Linie 63 relativ groß ist. Deshalb kann in diesem
Drehzahlbereich, bei dem die Gleichförderung der Pumpenelemente 19 der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
relativ schlecht ist, eine relativ große Leckage 67 am Hochdruckventil 51 eingestellt
werden und somit die gewünschte
Gleichförderung
der Pumpenelemente 19 durch das erfindungsgemäße Verfahren einfach und
ohne zusätzlichen
Bauaufwand realisiert werden kann.
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Wenn das Druckregelventil 51 ein
kugelförmiges
Ventilglied aufweist, welches durch einen Magnetanker in einen Ventilsitz
gepresst wird, um das Druckregelventil 51 zu schließen (nicht
dargestellt in 1), kann
die Leckage 67 dadurch eingestellt werden, dass das Verhältnis der
Zeitintervalle, innerhalb derer der Magnetanker des Druckregelventils 51 bestromt
wird, zu den Intervallen, innerhalb derer der Magnetanker stromlos
ist, entsprechend geändert wird.
Bei anderen Bauformen von Druckregelventilen 51 kann durch
eine entsprechend andere Ansteuerung des Druckregelventils 51 die
gewünschte
definierte Leckage 67 eingestellt werden.
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In 4 ist
der Druckverlauf im Common-Rail 25 einer Radialkolbenpumpe
mit drei Pumpenelementen 19 dargestellt ohne Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In der 4 ist eine Umdrehung
der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 durch zwei senkrechte Linien
abgegrenzt. Daraus lässt
sich deutlich erkennen, dass von den drei Pumpenelementen nur zwei
Pumpenelemente einen nennenswerten Beitrag zur Gesamtfördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe leisten. Diese Beiträge sind
in 4 mit I und II bezeichnet.
Der Beitrag III des dritten Pumpenelements ist dagegen vernachlässigbar klein. 4 zeigt ein Kraftstoffeinspritzsystem
nach dem Stand der Technik ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 5 ist
das gleiche Kraftstoffeinspritzsystem ohne Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Diagrammform dargestellt. In 5 ist über der
Zeit der Volumenstrom mZumess durch das
Zumessventil 47 (s. 1)
dargestellt.
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Eine Linie 69 zeigt das
Tastverhältnis
am Druckregelventil 51 an. Das Tastverhältnis ist ein Maß für die Schließkraft,
mit der das Ventilglied des Druckregelventils 51 gegen
seinen Dichtsitz gepresst wird.
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Eine weitere Linie zeigt den Sollwert
des Drucks pSoll im Common-Rail 25.
Sowohl der Sollwert pSoll als auch das Tastverhältnis 69 sind
in 5 zeitlich konstant.
Eine Linie 73 zeigt den gemessenen Ist-Druck im Common-Rail.
Aus 5 wird deutlich, dass
sowohl die durch das Zumessventil 47 strömende Kraftstoffmenge
mZumess als auch der Druck 73 im Common-Rail 25 relativ
starken zeitlichen Schwankungen unterliegen.
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In 6 ist
der Druckverlauf der Kraftstoffhochdruckpumpe des gleichen Kraftstoffeinspritzsystems
wie in 4, allerdings
mit Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
dargestellt. Aus dieser Darstellung wird deutlich, dass durch die
definierte Leckage am Druckregelventil 51 die Fördermenge der
Kraftstoffhochdruckpumpe 17 so weit erhöht wurde, dass alle drei Pumpenelemente
einen annähernd gleichen
Beitrag zur Gesamtfördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 leisten (s. I, II und III
in 6) .
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In 7 sind
sowohl die Auswirkungen der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf das Kraftstoffeinspritzsystem, insbesondere auf die Fördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe mZumess als
auch auf den Ist-Druck 73 im
Common-Rail 25 deutlich erkennbar. Aus dem Vergleich der 5 und 7 wird deutlich, dass das Tastverhältnis 69 durch
die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
abgesenkt wurde und infolgedessen die von der Kraftstoffhochdruckpumpe
geförderte
Menge mZumess deutlich angestiegen ist.
Die Unterschiede zwischen dem Maximum und dem Minimum der Fördermenge
mZumess hat sich durch die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
deutlich verringert. Dies hat eine Vergleichmäßigung des Antriebsleistungsbedarfs
der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 zur Folge, was sich positiv
auf die Laufruhe der Brennkraftmaschine auswirkt.
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Auch die Regelgüte des Ist-Drucks 73 im Common-Rail 25 hat
sich durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens stark verbessert. Dies
ist durch den Vergleich der 7 und 5 daraus ersichtlich, dass
die Unterschiede zwischen Maximalwert und Minimalwert verringert
sind.
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Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
konnten die Differenzen im Raildruck zwischen Maximum und Minimum
bei einem untersuchten Kraftstoffeinspritzsystem von 38 bar auf
24 bar verringert werden. Dabei ist zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
keine Änderung
des Kraftstoffeinspritzsystems erforderlich; lediglich die Software
im Steuergerät
muss entsprechend angepasst werden.
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In 8 ist
ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. In einem ersten Schritt werden das Zumessventil 47 und
das Druckregelventil 51 so angesteuert, dass sich ein vorgegebener
Sollwert im Common-Rail 25 einstellt. Beispielsweise über eine Kennlinie
wird in Abhängigkeit
von Motor- oder Pumpendrehzahl eine Mindestfördermenge mMin bzw. eine prozentuale
Mindestbefüllung
der Pumpe abgelegt. Diese wird mit dem theoretischen Fördervolumen
mHOP, theor der Kraftstoffhochdruckumpe 17 beispielsweise
multipliziert und im Anschluss daran wird das Ergebnis von der aktuellen
Fördermenge
mHdp, eff der Pumpe abgezogen. Die Volumenstromdifferenz wird
beispielsweise über
einen Regler oder über
ein bzw. mehrere Kennfelder in eine Stellgröße für das Druckregelventil 51 umgewandelt.
Ist die aktuelle Fördermenge
mHDP, eff der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 kleiner
als die applizierte Mindestfördermenge mM
in, so wird die
Stellgröße bzw.
das Tastverhältnis am
Druckregelventil entsprechend reduziert. Entsprechend der Stellgrößenänderung
am Druckregelventil 51 und infolgedessen der Leckageänderung am
Druckregelventil 51 wird sich der Druck im Common-Rail 25 verändern. Die
Leckageerhöhung
am Druckregelventil 51 bzw. die Druckänderung im Common-Rail 25 wird,
indem das Zumessventil 47 weiter geöffnet wird, über die
Stellgröße des Zumessventils 47 kompensiert.
Ist die aktuelle Fördermenge
der Kraftstoffhochdruckpumpe 17 größer als die applizierte Mindestfördermenge
mMin, so bleibt bzw. wird das Druckregelventil 51 geschlossen.
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Die Ansteuerung des Druckregelventils 51 kann
beispielsweise in Abhängigkeit
der Stellgröße des Zumessventils,
des Solldrucks im Common-Rail 25 und einer Drehzahl, Pumpen-
oder Motordrehzahl, mit der die Kraftstoffhochdruckpumpe 17 angetrieben
wird, erfolgen.