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Die vorliegende Erfindung betrifft
speziell beschichtete geschäumte
Bauteile sowie ein Verfahren zur Herstellung beschichteter geschäumter Bauteile, wie
im folgenden detailliert erläutert.
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Unter einem Bauteil im Sinne der
vorliegenden Erfindung versteht man sowohl konventionelle Bauteile
wie Blöcke,
Platten, Rohre als auch speziell geformte Bauteile.
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Bauteile in Leichtbauweise aus zellularen Strukturen,
Schäumen,
Schwämmen
od. dgl. sind bekannt. Da solche Bauteile aber eine poröse Oberfläche aufweisen,
wurde es notwendig, diese Bauteile sowie ihre Eigenschaften zu verbessern.
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Blöcke oder Platten aus Metallschaum
werden nach WO 91 /01387 bzw. WO 91 /03578 durch das Einbringen
von Stickstoff od. dgl. Gas oder durch ein Treibmittel in eine Metallschmelze
erzeugt; auf dieser entsteht eine Schaumschicht, die abgezogen wird
und dann erstarrt. Bei bestimmten Anwendungen solcher Blöcke oder
Platten wird auf deren poröse
Oberfläche
eine – sich
bei etwa 120 °C
ablösende – Deckschicht
aufgeklebt, was die Einsatzfähigkeit solcher
Bauteile mindert und deren Gestehungszeit erhöht.
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Die
DE 43 21 393 A1 offenbart ein Verfahren, dank
dessen auf ein Verkleben einer Metallschicht bei einem Metallschaumsubstrat
verzichtet werden kann; auf dieses wird die Metallschicht durch
thermisches Spritzen aufgebracht, wobei ein hoher Anteil des Spritzwerkstoffes
in die Poren der Schaumstruktur eindringt. Die Menge des verbrauchten
Spritzwerkstoffes – und
die Höhe
des durch diesen entstehenden Zusatzgewichtes – hängt dabei von der nicht exakt
vorher bestimmbaren Porengröße ab, die
sich reziprok zur Dichte des Metallschaumsubstrates verhält. Dessen
Gewicht nimmt also durch den Werkstoff der aufgespritzten Metallschicht
bei abnehmender Dichte – also
zunehmender Porenweite – unerwünschtermaßen zu.
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Durch die
DE 195 26 057 C1 wird vorgeschlagen,
die Oberfläche
des Metallschaums zu erwärmen,
durch Druck zu verdichten sowie auf diese dichte Oberfläche durch
thermisches Spritzen eine gesonderte Schicht aufzutragen.
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Gegenüber den oben erwähnten aufgeklebten – oder aufplattierten
-, die mechanische Festigkeit der Metallschaumstruktur mehrenden
Schichten, welche nur für
einfache Oberflächenstrukturen
geeignet sind, gestattet ein Einsatz thermischer Beschichtungsverfahren,
insbesondere Spritzverfahren das Herstellen von Metallschaumverbunden
fast beliebiger Kontur.
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Aus der WO 00/3883863 ist die Herstellung eines
aus Metallschaum und Metallblech bestehenden Profilteils bekannt,
bei dem das Metallblech mit einem aufschäumbaren Metallpulver versehen
wird, wobei anschließend
die Profilgebung des Metall-Verbundblechs mittels Hochdruckumformens
in einem Gesenk vollzogen wird und das aufschäumbare Metallpulver gleichzeitig
oder nachfolgend direkt im Gesenk thermisch mittels eines Treibmittels
aufgeschäumt
wird. Dieser Stand der Technik mit einen Metallblech als zwingendem
Bestandteil unterscheidet sich bereits gattungsmäßig von der vorliegenden Erfindung
und eine Verarbeitung durch Hochdruckumformen in einem Gesenk ist
technisch sehr aufwendig.
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Aus der
DE 100 52 405 A1 ist ein
Verfahren zum Herstellen einer Verbundstruktur mit einem aus einem
Metallschaumteil gebildeten zellularen Werkstück sowie wenigstens einer auf
dieses durch thermisches Spritzen aufgebrachten Deckschicht bekannt,
wobei der auf die Eigenschaften des Werkstückes aus einer zellularen Struktur
abgestimmte Werkstoff für
die Deckschicht auf die unverdichtet erhaltene Oberfläche des
Werkstückes
thermisch aufgespritzt wird. Dieses Verfahren ist insofern nachteilig,
dass durch die Verfahrensfolge dieses Standes der Technik eine nur
unzureichende Haftfestigkeit zwischen der geschäumten Schicht und der Beschichtung
selbst erhalten wird, wie sich im folgenden aus den Ausführungsbeispielen
ergibt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Herstellverfahren für beschichtete
geschäumte
Bauteile bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine spezielle
Verfahrensschrittfolge und Einsatz spezieller Materialien gelöst.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten Bauteilen mit einer Dichte
von 0,1 bis 8 g/cm3. vorzugsweise 0,3 bis
5 g/cm3, die auf wenigstens einer Ihrer Oberflächen eine
Beschichtung aufweisen und die erhältlich sind durch
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- – eine
Oberflächenbehandlung
des ggf. geformten aufschäumbaren
Halbzeugs,
- – eine
thermische Beschichtung eines aufschäumbaren Halbzeugs mit einem
metallischen und / oder anorganischen aufgebrachten Beschichtungsmittel,
- – gefolgt
von einer Profilgebung zum Bauteil, bei der das beschichtete Halbzeug
thermisch aufgeschäumt
wird.
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Gegenüber der vorgenannten deutschen
Offenlegungsschrift 100 52 405ergeben sich insbesondere folgende
Vorteile:
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- 1. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
eine sehr einfache Probenvorbereitung erfolgen, da die sonst übliche Problematik
der Reinigung und Oberflächenaktivierung
der Schäume entfällt;
- 2. erhält
man mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber
dem vorgenannten Verfahren schon ohne eine weitere Nachbearbeitung
eine deutlich höhere
Oberflächengüte, da die
Rauheit und Oberflächenwelligkeit
der beschichteten Halbzeuge wesentlich geringer ist, als die der
beschichteten Schäume
und sie im Gegensatz zu den Schaumbauteilen keine offenen Poren
enthalten, womit entsprechende Zwischenbehandlungsschritte wie ein
Verfüllen
oder Verspachteln entfallen können.
- 3. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kommt es zu
einer metallurgischen Anbindung der Schicht an das geschäumte Material, d.h.
zu einer vollständigen
Benetzung und damit einer metallurgischen Bindung oder Lötgüte. Die Haftfestigkeit
der so hergestellten Schichten übertrifft
die der herkömmlich
hergestellten Produkte um ein Vielfaches.
- 4. Gemäß Stand
der Technik enthalten thermisch gespritzte Schichten vielfach aufgrund
ihrer Herstellung eine Vielzahl von Mikrorissen und -defekten, welche
sich nachteilig auf die mechanischen Eigenschaften auswirken können. Während des Schäumprozesses
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
heilen diese Mikrodefekte in Folge der Glühbehandlung aus und die mechanischen Eigenschaften
der Schichten und Verbünde
werden signifikant verbessert.
- 5. Durch die Beschichtung des schäumbaren Materials, die eine
höhere
Erweichungstemperatur aufweist, als das schäumbare Material selbst, sind
je nach Anzahl der Oberflächen
bereits ein bis zwei Dimensionen des späteren Bauteils definiert. Das
Schäumen
selbst dient lediglich dem Steigern der Bauteilsteifigkeit. Somit
können
einfache Schäumformen
verwendet werden bzw. ganz entfallen.
- 6. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
geschäumten
beschichteten Bauteile weisen eine sehr hohe Reproduzierbarkeit
auf, so dass eine einfache Umsetzung auf industriellem Niveau, beispielsweise
in der Automobilindustrie oder der Bauindustrie, möglich ist.
- 7. Der erfindungsgemäß als letzter
Verfahrensschritt eingesetzte Aufschmelzschritt kann auch induktiv
vorgenommen werden, wodurch ebenfalls eine Serienherstellung möglich ist
und eine bessere Schaumqualität
ermöglicht
wird, als beim konventionellen Aufheizen in Öfen. In diesem Zusammenhang
kann das Aufschäumen,
beispielsweise das Aufschäumen von
auf der Mantelfläche beschichteten
Rohrstrangpressprofilen induktiv erfolgen und dadurch sowohl die
technischen Schritte in der Herstellung signifikant gesenkt werden,
der Schaum wird durch die sehr kurze Schäumungsphase deutlich homogener,
also auch qualitativ kann ein hochwertigeres Produkt hergestellt
werden. Die Einbindung von Induktionsöfen in die Prozesskette ist
problemlos und führt
wiederum zu einer vollen Automatisierbarkeit für die Serienproduktion.
- 8. Über
ein thermisches Spritzen können
auch nichtmetallische Schichten, beispielsweise Keramiken, aufgebracht
werden. Eine Benetzung dieser keramischen Schichten ist durch Zugabe
von Reaktivelementen ebenfalls möglich.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird als erster Verfahrensschritt die Oberflächenbehandlung
der zu beschichtenden Oberfläche über ein
mechanisches, chemisches oder physikalischen Verfahren erfolgen. Diese
Oberflächenbehandlung
geschieht insbesondere über
ein Feinschleifen, ein Mikrostrahlen, ein konventionelles Strahlen,
ein Kryostrahlen, durch einen Flüssigstickstoffstrahl;
ein chemisches Abbeizen und / oder eine Laserstrahlbehandlung. So
wird beispielsweise das Feinschleifen mit Schleifpapier, Mikrostrahlen
durch Strahlen mit (geringem) Druck und nicht zu hartem Strahlgut,
Kryostrahlen mit Trockeneis, Strahlen mit Flüssigstickstoff, Abbeizen mit
chemischen Lösungen
und Scannen der Oberfläche
mit einem Laser durchgeführt.
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Hierbei hat es sich bei speziellen
Kombinationen von Beschichtung zu aufschäumbarem Material als vorteilhaft
erwiesen, dass das Halbzeug vor der thermischen Beschichtung zur
Verbesserung der Haftung vorgewärmt
wird.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt als zweiter Verfahrensschritt die thermische Beschichtung
durch ein Verfahren, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Lichtbogendrahtspritzerfahren, Flammspritzverfahren, Hochgeschwindigkeitsflammspritzverfahren
(HVOF), Plasmaspritzverfahren, Kaltgasspritzen, Vakuumplasmaspritzverfahren
und / oder Hochleistungsplasmaspritzverfahren. Ein Übersicht über diese
Spritzverfahren findet man beispielsweise in Römpp Lexikon Chemie, 10. Aufl.,
Stichwort Metallspritzverfahren und der dort zitierten Literatur
oder in der Übersicht
Hipercoat, Hochleistungsbeschichtungs- und -entschichtungstechnologie
des Forschungsverbunds DACH.
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Die mechanischen Eigenschaften verspritzter
Werkstoffe sind nicht identisch mit den Eigenschaften des Vollmaterials,
da sich der Gefügeaufbau
maßgeblich
unterscheidet: Spritzschichten verhalten sich anisotrop, da sie
ein durch das Herstellungsverfahren begründetes lamellenartiges Gefüge besitzen.
Der E-Modul der Schicht ist maximal in Schichtrichtung und minimal
senkrecht dazu. Die sehr schnelle Abkühlung auf- bzw. angeschmolzener Spritzpartikel
auf dem Substrat führt
zu starken Eigenspannungen, welche sich in – zum Teil auch translamellaren – Mikrorissen äußern. Interlamellare Poren
entstehen infolge der Abkühlschrumpfungen bzw.
durch Oberflächenrauheit,
welche von den Spritzpartikeln nicht vollständig aufgefüllt werden. Die Haftung zwischen
einzelnen Spritzlamellen kann durch Eigenspannungen oder Oxidlagen
soweit reduziert sein, dass es unter Belastung zum Abgleiten der
Lamellen kommen kann. Scharfkantige Poren und Einlagerungen – beispielsweise
Strahlreste – können zu
einer Kerbwirkung führen
und Sprödphasen
(z. B. Oxide) die Festigkeit weiter reduzieren. Diese liegt in der
Regel unterhalb der Festigkeit des intrinsischen Vollmaterials.
Durch geeignete Verfahren und Prozessparameter lassen sich die mechanischen
Eigenschaften jedoch maßgeblich
verbessern; ein Vorwärmen
des Substrats mindert die Abkühlgeschwindigkeit
und somit die Schrumpfspannungen. Der Anteil an Sprödphasen
lässt sich
durch eine geeignete Prozessführung
einschränken,
z. B. indem statt Druckluft ein Inertgas als Zerstäubergas
verwendet wird.
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Generell erreicht man mit hochenergetischen
Spritzverfahren – beispielsweise
dem Hochgeschwindigkeitsflammspritz-verfahren (HVOF) – aufgrund
höherer
Partikelgeschwindigkeiten eine bessere Verklammerung der Spritzteilchen
am Substrat und eine sehr geringe Schichtporosität, so dass Eigenschaften ähnlich der
geschmiedeter Werkstoffe erzielt zu werden vermögen.
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Die Dichten der Schaumstruktur und
der Deckschicht sowie deren Elastizitätsmodule sind essentiell für die Herstellung
eines auf spezifische Steifheit optimierten Verbundes. Wird auf
spezifische Festigkeit optimiert, gilt es, verschiedenen Versagensmechanismen
vorzubeugen; darunter fallen das Überschreiten der Fliessgrenze
der Deckschicht bei zu hoher relativer Schaumdichte (ρSchaum/ρsolid),
das Beulen der Deckschicht bei zu geringer relativer Schaumdichte – mangelnde
Stützwirkung – und das Versagen
des Schaums unter der Schubbelastung bei zu großem Verhältnis von Deckschichtdicke
zu Bauteillänge.
Ist die Adhäsion
der Deckschicht an den Schaum zu gering, kommt es infolge der Schubspannung
zur Delamination, d. h. zu einem Ablösen der Deckschicht durch Rissausbreitung
in der Grenzschicht und damit zum Versagen des Bauteils.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass als Prozessgas für
die thermische Beschichtung Druckluft oder ein Inertgas, insbesondere
Stickstoff, Argon oder Helium, eingesetzt wird.
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Hierbei hat es sich als nützlich erwiesen, dass
der Druck des Treibgases bei der thermischen Beschichtung zwischen
1 bis 30 bar, vorzugsweise 2 bis 10 bar eingestellt wird.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das aufschäumbare
Halbzeug ein metallisches, keramisches und / oder anorganisches
Material und eine wirksame Menge wenigstens eines Treibmittels enthält. Die wirksame
Menge an Treibmittel wird stets so gewählt, dass durch seine Zersetzung
die aufschäumbare Masse
auf bis zu 1500 % seines Volumens, vorzugsweise auf das 300 bis
1000 %, insbesondere auf 400 bis 800 % aufgeschäumt werden kann.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das metallische, keramische und / oder anorganische Material
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Aluminium-Basis-Legierung,
Zink oder einer Zink- Basis-Legierung, Kupfer oder einer Kupfer-
Basis-Legierung, Eisen oder einer Eisen-Basis-Legierung, Nickel
oder einer Nickel- Basis-Legierung, Kobalt oder einer Kobalt- Basis-Legierung, der ggf.
Hartstoffe befugt worden sind.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das Treibmittel ausgewählt
ist Metallhydriden der Haupt- und Nebengruppenmetalle, deren Zersetzungspunkt
unterhalb oder nahe dem Erweichungspunktes des Halbzeugs liegt.
Als Beispiel hierfür
wird Titantetrahydrid oder Magnesiumdihydrid genannt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass das thermisch aufgebrachte Beschichtungsmittel ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Aluminium oder einer Aluminium-Basis-Legierung,
Zink oder einer Zink-Basis-Legierung, Eisen oder einer Eisen-Basis-Legierung,
Kupfer oder einer Kupfer-Basis-Legierung, aus Nickel oder einer
Nickel-Basis-Legierung, aus Kobalt oder einer Kobalt-Basis-Legierung,
aus einem Hartstoff oder einer Hartstoffmischung, aus einem metallischen
Hartstoff , einer Hartstoff-Metall-Mischung und / oder keramischen
Materialien.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die thermische Aufschäumung
kontinuierlich oder diskontinuierlich durch Wärmequellen oder mittels elektromagnetischer
Strahlung erfolgt, vorzugsweise mittels Öfen, Induktionsöfen oder
Laser.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die thermische Aufschäumung
und / oder Erwärmung
des Beschichteten Halbzeugs auf Temperaturen zwischen 200 °C bis 2000 °C, vorzugsweise
500 °C bis
1500 °C
erfolgt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die thermische Aufschäumung
bei Normaldruck oder einem Druck von bis zu 4 bar erfolgt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Erweichungstemperatur des Beschichtungsmittels oder der
Beschichtung stets so gewählt
wird, dass sie mehr als 50 °C,
vorzugsweise 100 °C,
insbesondere 200 °C oberhalb
der Erweichungstemperatur des schäumbaren Halbzeugs liegt. Dies
hat den Vorteil, dass die Beschichtung selbst aufgrund ihrer höheren Erweichungstemperatur
gegenüber
dem schäumbaren Halbzeug
sowohl in einer Dimension, aber auch in zwei Dimensionen als eingebaute
Bauteilform dienen kann. So können
beispielsweise aus Profilblechen, die in einer Halbschalenform profiliert
worden sind und an ihrer unteren äußeren Oberfläche die
Beschichtung enthalten, problemlos durch gezielte Schäumung entsprechende
Halbkugeln mit definiertem Volumen erhalten werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren der vorgenannten Art,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Beschichtung, mechanisch,
thermisch, chemisch, thermochemisch oder mittels elektromagnetischer
Strahlung weiterbehandelt und / oder mit polymeren Überzügen versehen
wird. Insbesondere zählen
hierzu eine spanende, strahlende, reibende, schleifende, polierende
Bearbeitung der Schicht, das Aufbringen weiterer Schichtsysteme
durch physikalische, chemische oder thermochemische Verfahren sowie
das Strukturieren der Oberfläche
mittels Laser oder Elektronenstrahlen und das Aufbringen von dekorativen
oder Schutzanstrichen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
weiter die Aufgabe zugrunde neuartige beschichtete geschäumte Bauteile
bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch spezielle
geschäumte
Bauteile aus metallischen Werkstoffen gelöst, die eine Beschichtung spezieller
Dicke aus einem Hartstoff, einer Hartstoffmischung, einem metallischen
Hartstoff, einer Hartstoff-Metall-Mischung oder aus einem keramischen
Material aufweist und so verbesserte mechanische Eigenschaften aufweist.
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Die Erfindung betrifft so ein Bauteil,
insbesondere erhältlich
nach irgendeinem der vorgeschrieben Verfahrensschritte, welches
auf wenigstens einer seiner Oberflächen eine Beschichtung von bis
zu 2 cm, vorzugsweise 10 μm
bis 3 000 μm
aus einem Hartstoff, einer Hartstoffmischung, einem metallischen
Hartstoff, einer Hartstoff-Metall-Mischung oder aus einem keramischen
Material aufweist und wobei das geschäumte Bauteil im übrigen aus
einem metallischen Werkstoff, insbesondere Aluminium, Aluminium-Basis-Legierung,
Zink , Zink- Basis-Legierung, Kupfer, Kupfer- Basis-Legierung, Eisen,
Eisen-Basis-Legierung, Nickel, Nickel- Basis-Legierung, Kobalt und / oder einer Kobalt-
Basis-Legierungen besteht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Bauteil
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Haftfestigkeit zwischen der
inneren Schicht und der Beschichtung von 50 bis 1000 MPa, vorzugsweise
50 bis 300 MPa nach DIN EN 582 aufweist.
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Nach einer weiteren bevorzugten alternativen
Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Bauteil
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Keramikbeschichtung aufweist
und das geschäumte
Bauteil im übrigen
aus einem metallischen Werkstoff besteht, eine Haftfestigkeit zwischen
der inneren Schicht und der Beschichtung von 50 bis 300 MPa, vorzugsweise
60 – 300
MPa nach DIN EN 582 aufweist.
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Nach einer weiteren bevorzugten alternativen
Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Bauteil
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Hartstoffbeschichtung aufweist
und das geschäumte Bauteil
im übrigen
aus einem metallischen Werkstoff besteht, eine Haftfestigkeit zwischen
der inneren Schicht und der Beschichtung von 50 bis 1000 MPa, vorzugsweise
50 bis 300 MPa nach DIN EN 582 aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
schließlich die
Verwendung der vorbeschriebenen Bauteile, die nach den vorbeschriebenen
Verfahren hergestellt worden sind, für die industrielle Serienherstellung, vorzugsweise
in der Automobilindustrie oder Bauindustrie.
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr
anhand von Figuren näher
erläutert.
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Es zeigen
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1 einen
Mikroschliff durch ein erfindungsgemäß hergestelltes beschichtetes
geschäumtes
Bauteil gemäß Beispiel,
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2 einen
Mikroschliff durch ein gemäß der
DE 100 52 405 A1 hergestelltes
beschichtetes Bauteil (Vergleichsbeispiel).
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In 1 erkennt
man, dass das geschäumte Material
A mit der Beschichtung B eine metallurgische Bindung im Grenzbereich
D ausgebildet hat, was sich aus den Flecken / Wechselwirkung beider Zonen
ergibt. Weiter erkennt man hier zwischen Zone A und Zone B eine
deutlich geringere Rauheit / Welligkeit gegenüber 2.
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In 2 sieht
man demgegenüber
zwischen dem geschäumten
Material A und der Grundierschicht C, die zur Haftvermittlung zur
Beschichtung B hinzugegeben werden muss, keine Ansätze für eine metallurgische
Bindung zwischen der Schicht A und Schicht C im Sinne einer Verzahnung,
Vielmehr erkennt man eine hohe Rauheit zwischen Zone A und Zone
C.
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Die vorliegende Erfindung wird nunmehr durch
Herstellbeispiele näher
erläutert.
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Beispiel:
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Aus einer pulververmetallurgischen AlSi7-Legierung
wurde durch Zusatz von ca. 1 Gew.-% Titanhydridpulver, Vermengen
und uniaxialem Verpressen sowie anschließender Extrusion ein schäumbares
rohrförmiges
Halbzeug mit einer Oberflächenrauheit
von Ra < 5 μm, Rz < 10 μm, Rmax < 15 μm hergestellt.
Dieses schäumbare
Halbzeug wurde an seiner äußeren Oberfläche durch
Korundstrahlen mit Edelkorund der Körnung F22 in einer industriell üblichen
Sandstrahlkabine leicht angeraut, anschließend entstaubt und mit Alkohol
entfettet zum thermischen Spritzen vorbereitet.
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Die so behandelte Oberfläche wurde
nun mit einer kommerziellen Lichtbogenspritzanlage (Typ G30 push/pull,
OSU Maschinenbau GmbH) unter Verwendung eines thermischen Beschichtungsmittel in
Form eines gefüllten
Drahtes auf Basis von 65 Gew.% Eisen, 29 Gew.-% Chrom und weiteren
Hartstoffanteilen als Spritzwerkstoff 0,2 bis 2 mm dick beschichtet.
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Nach dem Abkühlen wurde das schäumbare beschichtete
Halbzeug in einem Ofen bei etwa 700 °C aufgeschäumt.
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Vergleich:
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Zum Vergleich wurde aus den Materialien von
erfindungsgemäß hergestellten
Beispiel ein zunächst
geschäumtes
und dann beschichtetes Bauteil hergestellt. Ein Mikroschnitt hiervon
ist in 2 wiedergegeben.