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Zur rationellen Bearbeitung von Beetkulturen ist
ein maschinelles Pflanzen und Ernten von Pflanzen üblich. Hiezu
ist es erforderlich mittels eines langsam fahrenden Fahrzeuges und
mit der jeweils erforderlichen Arbeitseinheit zum Pflanzen, oder
eines Fahrzeuges mit einer Arbeitseinheit zum Ernten sowie eines
Maschinenbedieners, die Beetkulturen zu bearbeiten.
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Bekannt sind Pflanzmaschinen, die
mittels einer Walze angetrieben werden, und über eine vorauslaufende Scheibe
geringfügig
mit der die Fahrtrichtung korrigiert werden kann. Weiter ist eine
solche Pflanzmaschine bekannt, bei denen die Längsachse zwischen Walze und
Hinterrad wagerecht verstellt werden kann und somit ebenfalls eine
geringfügige Änderung
der Fahrtrichtung erreicht wird. Außerdem ist eine Pflanzmaschine
bekannt, deren Antrieb über
Kettenräder
erfolgt und über
solche auch gelenkt werden kann.
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Bekannt sind auch Pflanzmaschinen,
die über
eine vorauslaufende Stopfenwalze verfügen, die während der Drehung Pflanzlöcher in
die Erde stanzen und ein auf der Geräteträger (30) sitzender Bediener
die Pflanzen in diese Pflanzlöcher
setzt. Dies geschieht in stark gebückter Haltung des Bedieners
mit hoher Ermüdungsrate.
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Dieser Geräteträger (30) kommt bei
Bearbeitung der Beetkulturen in Gewächshäusern oder im Freiland zum
Einsatz, wo charakteristisch ist, dass über das Beet hinaus kein ausreichender
Raum vorhanden ist, um den Geräteträger (30)
zu rangieren. der Geräteträger (30)
muß, um
die Beetflächen
optimal auszunutzen, auf kleinstem Raum gedreht und in die nächste Arbeitsreihe
versetzt werden.
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All diese Pflanzmaschinen verursachen
beim notwendigen Lenken und Versetzen der Maschine in die nächste Arbeitsreihe
erhebliche Probleme. Die Maschine, die über die Kettenwalzen verfügt, lässt sich
zwar gut lenken, wobei jedoch das Geradeausfahren sehr schwierig
ist. Darüber
hinaus wird durch das Gewicht und die Eigenheit von Kettenantrieben der
Boden stark verfestigt, was zu einem reduzierten Pflanzertrag in
den Fahrspuren führt.
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Die anderen oben erwähnten Maschinen
haben einen besseren Geradeauslauf, lassen sich jedoch nur mühsam lenken
oder in eine andere Arbeitsreihe versetzen. So ist es erforderlich,
dass beim Versetzen in eine andere Arbeitsreihe, neben dem eigentlichen
Maschinenbediener mehrere Hilfskräfte die Maschine durch Anheben
in die nächste
Arbeitsreihe stellen. Sind diese Hilfskräfte nicht vorhanden, muss durch
vielfaches Rangieren in kleinen Schritten das Versetzen der Maschine
erfolgen. Dazu ist es noch zusätzlich
notwendig, dass auf der Vorder- und/oder Rückseite der Maschine jeweils
ein Rad oder zwei Räder
aufgesetzt werden müssen.
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Bei einer weiteren Maschine ist es
erforderlich, abzusteigen und diese durch Anheben der hinteren Räder zu drehen.
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Allen bekannten Maschinen ist gemeinsam, dass
sie nur als Spezialmaschinen für
das Pflanzen geeignet sind. Ihre Arbeitseinheit, die Pflanzlöcher in den
Boden bringt und gegebenenfalls die Pflanzen in die Löcher bzw.
Rillen setzt, ist in ihrem seitlichen Abstand nicht zu verstellen.
Sind andere seitliche Pflanzabstände
erforderlich, z.B. bei anderen Pflanzen, so muss eine andere Arbeitseinheit
montiert werden. Eine Verwendung der Maschine zum Ernten ist nicht
möglich,
da die hierzu erforderlichen Arbeitseinheiten nicht montiert werden
können
und die erforderlich andere Arbeitshaltung des Bedieners nicht möglich ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, einen kombinierte Pflanz- und Ernte Geräteträgers (30) bereitrustellen,
bei der die zuvor genannten Probleme nicht oder nur in geringem
Umfang auftreten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung
einen Geräteträger (30)
vor, die über
sechs Räder
(1, 2, 3, 4, 5, 6)
verfügt,
von denen mindestens zwei (3, 4) angehoben werden können und
mindestens ein Rad (3,4,5 oder 6)
beim Drehvorgang ausgehoben wird. Der vorzugsweise über mindestens
zwei Motoren (7, 8) verfügt, für den Antrieb von zumindest einem
linken (3, 5) und einem rechten Rad 4, 6).
Darüber
hinaus kann durch den einfachen Austausch der Arbeitseinheit (9)
die Geräteträger (30)
als Sä-
und Erntegeräteträger (30)
eingesetzt werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegende
Geräteträger (30)
besitzt eine Dreh- und Wendevorrichtung, bei der von den sechs Rädern mindestens
ein Rad (4) angehoben wird, während zumindest eines der beiden
auf der anderen Seite befindlichen Räder (3, 5)
die Geräteträger (30)
einseitig nach vorne treiben und dadurch dreht. Nach beendetem Drehvorgang kann
das Rad wieder abgesetzt werden und der Geräteträger (30) auf beiden
Seiten gleichmäßig mit
jeweils mindestens einem, vorzugsweise jedoch mit jeweils zwei Rädern pro
Seite angetrieben.
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Die Tandemräder (4, 6)
und (3, 5) verfügen über eine
Achse (10,11) die, die Bodenunebenheiten des Pflanzbodens
ausgleicht.
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Der Antrieb des Geräteträgers (30)
erfolgt vorzugsweise über
einen Elektromotor (7, 8), der jeweils ein Rad,
vorzugsweise je eine Tandemachse (zwei Räder laufen hintereinander)
auf jeder Seite antreibt und jeweils einzeln angesteuert ist.
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Zum Lenken und Drehen des Geräteträgers (30)
wird auf der Innenseite der Drehung ein Rad der Tandemachse (10, 11)
angehoben, und das Rad auf dieser Seite antriebslos oder mit geringerer
Geschwindigkeit versehen, während
die auf der Außenseite
der Drehung befindliche Tandemachse (11, 10) des
Geräteträgers (30)
antreibt und so das Wenden und Steuern der Geräteträgers (30) auf einfache
Art und Weise auf dem Pflanzboden (12) ermöglicht.
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Es ist auch möglich, zusätzlich zum Rad auf der Innenseite
(1-, 4, 6)
ein weiteres Rad auf der Außenseite
(1; 3, 5)
den Geräteträger (30)
anzuheben um die Drehung des Geräteträgers (30)
zusätzlich
zu verbessern. Dies kann abhängig
von der Bodenbeschaffenheit geschehen.
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Das Ausheben kann mittels einem motor- oder
hydraulisch- oder pneumatisch betriebenen Zylinder erfolgen oder
einem manuell zu bedienenden Hebel (13) oder auf andere
Art und Weise.
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Der Antrieb der Räder (3, 4, 5, 6)
erfolgt vorzugsweise automatisch über einen Elektromotor, der vorzugsweise über eine
Batterie angetrieben wird. Besonders vorteilhaft ist es, die linke
und rechte Seite jeweils separat anzusteuern vorzugsweise über zwei Potentiometer
oder ein Sterio-Potentiometer (22), welches die Drehgeschwindigkeit
der Räder
auf jeder Seite einzeln reguliert und somit das Geradeausfahren
und Lenken auf einfache Art und Weise ermöglicht.
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Das Ansteuern der Potentiometer erfolgt
vorzugsweise während
des Verstellens der Lenkung (14). Die Lenkung kann sowohl über eine
Lenkstange, ein Lenkrad, zwei Hebel oder über einen Drehschalter erfolgen.
Beim Betätigen
der Lenkung wird dann je nach Lenkeinschlag das innere (4, 6)
oder äußere Rad
(3, 5) bzw. die Tandemachse (10, 11)
in unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrieben. Vorzugsweise erfolgt
die Lenkung in der Art, dass das innere Rad (1; 4, 6) bzw. die innere Tandemachse (1;10)
entsprechend in ihrer Drehgeschwindigkeit reduziert wird und/oder
die Drehgeschwindigkeit der äußeren Achse
(1; 11)
erhöht
wird.
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Durch diese Lenk- und Drehvorrichtung
ist es möglich,
die Geräteträger (30)
nur durch den Bediener mit sehr kurzem Radius wenden zu lassen und dabei
die bereits gesetzten Pflanzen nicht zu beschädigen. Die Verwendung dieser
Räderkombination
(1, 2, 3, 4, 5, 6)
reduziert den Bodendruck der Radspur und führt somit zu einem wesentlich
besseren Ernteertrag.
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Gleichzeitig ist diese Räderkombination
in der Herstellung wesentlich preiswerter als ein Kettenradantrieb,
ermöglicht
einen schwächeren
und damit leiseren und preiswerteren Motor der auch im Energieverbrauch
wesentlich günstiger
ist. Dadurch ist der batteriebetriebene und gegebenenfalls solarbetriebene
Antrieb des Elektromotors sinnvoll möglich. Der Vorzug des wesentlich
kleineren und damit leiseren Elektromotors gegenüber einem Verbrennungsmotor
liegt auch in dem geringeren Gewicht, aber auch in der höheren Arbeitsleistung
des Bedieners durch geringere Lärmbelastung.
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Um eine höhere Wirtschaftlichkeit beim
Einsatz dieser Geräteträger (30)
zu erreichen, ist es möglich,
diese durch wenige Handgriffe von einem Pflanz- zu einem Erntegeräteträger (30)
umzubauen oder umgekehrt.
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Wird der Geräteträger (30) als Erntegeräteträger (30)
eingesetzt, so ermöglicht
die Ausstattung der Geräteträger (30)
eine völlig
andere Arbeitshaltung des Bedieners als beim Pflanzen. Während der Bediener
(31) beim Pflanzen mit der Pflanzeinheit (15)
vorzugsweise seitlich in Fahrtrichtung steht, liegt der Bediener
(32) beim Ernten mit seinem Oberkörper vorzugsweise auf einer
Polsterauflage (16) und kann so ermüdungsarm die zu erntenden Pflanzen vom
Boden aufnehmen.
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Um diese andere Ausstattung der Geräteträger (30)
zu erreichen, ist es lediglich erforderlich, die konstruierte Aufnahmevorrichtung
(16) der Pflanz- (9) Arbeitseinheit (15)
zu entkoppeln und gegebenenfalls eine Ernte-Arbeitseinheit (17)
aufzusetzen, die durch den gleichen Motor (21) wie die
Pflanzeinheit (9) angetrieben werden kann oder auch über einen
separaten Motor verfügt,
der automatisch mit dem Wechsel der Arbeitseinheit mit montiert
ist.
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Der Motor (21) der Arbeitseinheit
wird durch die Fahrgeschwindigkeit des Geräteträgers (30) so beeinflusst,
dass der gewählte
Pflanzabstand unabhängig
von der Geschwindigkeit im wesentlichen gleich bleibt.
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Der Vorzug des Einsatzes eines Motors
(21) bei der Arbeitseinheit (9) gegenüber einem
Ketten- oder Riemenantrieb
besteht darin, dass abhängig von
den Gegebenheiten, z.B. bei einer anderen Bodensituation oder unterschiedlichen
Pflanzen oder anderen Situationen der Pflanzabstand während des Fahrens
und im Stand verändert
werden kann.
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Dadurch ist das Umrüsten der
Maschine auf andere Pflanzabstände
wesentlich schneller möglich. Das
mühsame
Umlegen der Ketten- oder Riemenscheiben entfällt völlig.
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Es ist jedoch nicht nur wirtschaftlich
sinnvoll, die Geräteträger (30)
als Pflanz- und Erntegeräteträger (30)
einzusetzen, sondern auch, um unterschiedliche Pflanzen zu bearbeiten.
Dazu ist es möglich,
die Pflanzschare (19) der Arbeitseinheit (9) im
Abstand der Reihen voneinander auf einfache Art und Weise zu verstellen.
Hierzu können
die Pflanzschare (19) einzeln im jeweils geeigneten Abstand
(18) eingehängt
und/oder verschoben werden.
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Ein besonderer Vorteil des Geräteträgers (30)
sind auch die selbstspannenden Bandantriebe (20) der Pflanzschare
(19) der Pflanzeinheit (9), die für jeden
einzelnen Bandantrieb (20) separat und permanent erfolgt.
Dadurch wird die Arbeitsleistung des Geräteträgers (30) und die
Präzision
des Pflanzabstandes deutlich erhöht,
da nicht mehr wie bisher erst nach Feststellen einer mangelnden
Spannung des Bandes (21) der Bediener das Band (21)
neu spannen muß.
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Zudem ist bei dem bekannten Stand
der Technik eine Einzelspannung der Bänder nicht möglich gewesen.
Die Bänder
wurden bisher über
eine Welle gemeinsam gespannt, was häufig zu unterschiedlichen Spannungen
der einzelnen Bänder
führte
mit frühzeitigem
Ausfall einzelner Bänder
und/oder Lager und unterschiedlichem Pflanzabstand.