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Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung mit
einer Einspann- und Antriebseinrichtung und einer neben der Bearbeitungsachse
der Einspann- und Antriebseinrichtung angeordneten Schleifeinrichtung,
sowie eine Anordnung von nebeneinander stehenden Bearbeitungsvorrichtungen.
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Aus der
EP 0 978 351 A2 ist eine
Anordnung von nebeneinander stehenden Vertikal-Drehmaschinen bekannt.
Zwischen jeweils zwei nebeneinander liegenden Drehmaschinen ist
jeweils eine Rotations-Schwenkeinrichtung vorgesehen, mit der ein Werkstück von der
Bearbeitungsachse der einen Drehmaschine zur Bearbeitungsachse der
anderen Drehmaschine übergeben
werden kann. Zum Zuführen
von Werkstückrohlingen
ist an der ersten Vertikal-Drehmaschine eine zusätzliche Rotations-Schwenkeinrichtung
angeordnet ebenso wie an der letzten Vertikal-Drehmaschine, um die
fertig bearbeiteten Werkstücke
an eine Lagereinrichtung zu übergeben.
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Bei einer herkömmlichen Schleifmaschine ist die
Drehspindel bzw. die Bearbeitungsachse horizontal verlaufend. Der
Arbeitsfluss zwischen einer Bearbeitungsvorstufe, wie beispielsweise
einer Drehmaschine, und der Schleifmaschine ist unterbrochen, wenn
das Werkstück
vor der Feinverarbeitung mit der Schleifmaschine gehärtet oder
oberflächenvergütet werden
soll. Hierzu werden die von der Drehmaschine bear beiteten Werkstücke gesammelt,
einem räumlich
separaten Betriebszweig oder einer Fremdfirma zum Härten übergeben,
die gehärteten
Werkstücke
werden gesammelt, beispielsweise auf einer Palette, zur Schleifmaschine überführt und
dort einzeln wieder geschliffen. Dies verlängert die Durchlaufzeit der
Werkstücke
erheblich und erfordert eine entsprechende Lagerhaltung sowie einen
angepassten Materialfluss.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
eine Schleifvorrichtung vorzusehen, die sich einfach als weitere
Bearbeitungsstufe in einen Arbeitsprozess integrieren lässt, sowie
eine Anordnung von nebeneinander stehenden Bearbeitungsvorrichtungen,
die den Prozessdurchlauf eines Werkstücks erheblich verkürzt.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen
des Anspruchs 1, 21 bzw. 23 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Gemäß Anspruch 1 weist die Schleifvorrichtung
eine Einspann- und Antriebseinrichtung zum Einspannen und Antreiben
eines zu bearbeitenden Werkstücks
auf, beispielsweise eine Spannbacke mit Spindelantrieb, eine Axialspanneinrichtung
mit gegenüberliegenden
Spitzen oder dergleichen. Neben der Bearbeitungsachse der Einspann-
und Antriebseinrichtung, d.h. neben der Bearbeitungszone für das Werkstück, ist
eine erste Schleifeinrichtung angeordnet, die dem Werkstück zur Schleifbearbeitung
zustellbar ist. Die Bearbeitungsachse (Spindelachse) der Schleifvorrichtung
ist vertikal ausgerichtet, so dass die Schleifvorrichtung zum Umrüsten, Warten, Justieren
und dergleichen durch eine Bedienungsperson oder einen Bedienungsautomaten
von vorne frei zugängig
ist. Seitlich oder hinter der Schleifvorrichtung sind weitere Bearbeitungsvorrichtungen
anordenbar. Daher lassen sich weitere Bearbeitungsvorrichtungen,
die Vor – oder
Nachbear beitungsstufen der Schleifvorrichtung darstellen, unmittelbar
neben der Schleifvorrichtung anordnen und der Bearbeitungsprozess
in den einzelnen Bearbeitungsstufen eines Werkstückes kann ohne Unterbrechung durch
Zwischenlager und Zwischentransport ausgeführt werden. Die Lagerhaltung
von vorbereiteten Werkstücken
oder bereits geschliffenen Werkstücken entfällt und die Produktionszeit
ist insgesamt erheblich verkürzt.
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Dadurch, dass die Einspanneinheit
und zumindest ein Teil der Antriebseinheit der Einspann- und Antriebseinrichtung
oberhalb der Bearbeitungszone des zu bearbeitenden Werkstückes angeordnet sind,
gelangen kaum noch oder keine Schleifhilfsmittel oder Schleifrückstände an die
Einspanneinheit und die Antriebseinheit. Diese werden unterhalb
der Bearbeitungszone aufgefangen, so dass sich der Reinigungsaufwand
und ggf. Grundreinigungsbedarf der Einspann- und Antriebseinrichtung
und der neben der Bearbeitungszone liegenden Führungen und Antriebe erheblich
vermindert.
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Durch eine starre Verbindung der
Einspann- und Antriebseinrichtung mit dem Maschinengrundkörper bzw.
dem Maschinenrahmen ist aufgrund der hohen Dämpfung eine präzise Bearbeitung
des Werkstückes
gewährleistet.
Damit entfällt
die übliche, weniger
starre Kopplung der Einspann- und Antriebseinrichtung über eine
Linearverstellung an den Maschinenrahmen, was höhere Vibrationen und damit eine
geringere Bearbeitungspräzision
zur Folge haben kann.
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Dadurch, dass der Einspanneinheit
der Einspann- und Antriebseinrichtung gegenüberliegend eine zweite Schleifeinrichtung
mit einem rotierend angetriebenen Schleifkörper angeordnet ist, ist eine Parallelbearbeitung
des Werkstückes
mittels beider Schleifeinrichtungen gegeben. Das Werkstück kann durch
die zweite Schleifeinrichtung an der Un terseite bzw. an einer unten
liegenden Ausnehmung an der Innenseite bearbeitet werden. Besonders
bei Werkstücken
mit vorgegebenen Innen- und Außenmaß ist somit
eine erhebliche Verkürzung
der Bearbeitungszeit zu erreichen. Durch einen zweiten Linearantrieb ist
die zweite Schleifeinrichtung parallel zur Bearbeitungsachse (Z-Richtung)
verschiebbar, so dass eine Bearbeitung längs der Werkstückachse
ermöglicht wird.
Durch einen dritten Stellantrieb wird die radiale Ausrichtung der
zweiten Schleifeinrichtung zum Werkstück bewirkt, so dass zusammenfassend
eine Kontur-Bearbeitung des Werkstücks an einer Innenseite, Außenseite
oder an der Unterseite durch die zweite Schleifeinrichtung gewährleistet
ist.
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Ganz besonders vorteilhaft ist an
der zweiten Schleifeinrichtung eine Halteeinrichtung zum Gegenhalten
des Werkstücks
angeordnet, mit der das Werkstück
in einer axialen Klemmung zwischen der Halteeinrichtung und der
Einspanneinheit einklemmbar ist. Ein axial beidseitiges Einspannen
eines Werkstückes
ist beispielsweise bei langen Werkstücken wie Wellen oder dergleichen
erforderlich. Durch die Kombination der Halteeinrichtung, die beispielsweise
ein Dorn, eine Spitze, eine Einspanneinrichtung oder dergleichen
ist, und der zweiten Schleifeinrichtung auf einen gemeinsamen Antrieb
kann ein vollautomatisches Umstellen zwischen der Halteeinrichtung
und der zweiten Schleifeinrichtung vorgenommen werden. Es sind für beide
Einrichtungen keine getrennten mechanischen Aufbauten und Zustelleinrichtungen
mehr erforderlich.
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Durch Vorsehen zumindest zweier Handhabungseinrichtungen
vorzugsweise zum wahlweise Zuführen
eines Werkstückes
zur Spanneinheit und Entfernen des Werkstückes aus der Spanneinheit wird
beispielsweise ein Werkstück
von einer Vorverarbeitungsstufe, aus einem Magazin, oder dergleichen
der Schleifvorrichtung zugeführt
und entsprechend mit der zweiten Handhabungseinrichtung das geschliffene
Werkstück
einer nächsten
Bearbeitungsstufe zugeführt,
in eine Lagereinrichtung abgesetzt, einer weiteren Handhabungseinrichtung
der nächsten
Bearbeitungsmaschine weitergereicht oder dergleichen. Durch die
beiden Handhabungseinrichtungen ist entweder beim Zuführen oder
beim Entfernen des Werkstückes
eine Pufferung möglich,
indem beispielsweise ein zu bearbeitendes Werkstück der Einspanneinheit noch
nicht zugeführt
wird, wenn in dieser gerade ein Werkstück bearbeitet wird. Umgekehrt
kann ein bearbeitetes Werkstück
mit der zweiten Handhabungseinrichtung kurzzeitig gelagert werden,
wenn die nachfolgende Stufe noch nicht aufnahmebereit ist.
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Vorteilhaft weist jede Handhabungseinrichtung
zumindest zwei Antriebe auf, so dass diese beim Zuführen oder
Entfernen eines Werkstücks
eine Vielzahl von Freiheitsgraden der Bewegung aufweist und damit
das Abholen oder Weiterreichen des Werkstückes sehr flexibel ist, d.h.
eine Übergabeposition
relativ frei definierbar ist. Besonders dann, wenn die Handhabungseinrichtung
auf einem Linearantrieb parallel zur Bearbeitungsachse verschiebbar ist,
kann die erste und/oder zweite Handhabungseinrichtung aus der Bearbeitungszone
entfernt bzw. dieser zugestellt werden, so dass die Bearbeitungswerkzeuge
durch die Handhabungseinrichtungen nicht behindert sind.
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Besonders vorteilhaft sind die beiden
Handhabungseinrichtungen bezüglich
der Bearbeitungszone diagonal gegenüberliegend angeordnet, so dass
auf der freien Diagonale genügend
Platz für
die Aufbauten der ersten und zweiten Schleifvorrichtung vorhanden
ist.
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Weist die erste und/oder zweite Handhabungseinrichtung
einen Rotations- bzw. Schwenkfreiheitsgrad zum Schwenken bzw.
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Drehen des Werkstückes auf, so kann das Werkstück entweder
beim Zuführen,
beim Entfernen oder während
Bearbeitungsunterbrechungen mittels einer oder wahlweise mittels
beider Handhabungseinrichtungen gedreht werden. Die Notwendigkeit
einer separaten Wendevorrichtung für das Drehen des Werkstückes entfällt somit.
Vorzugsweise ist die Handhabungseinrichtung eine Schwenk-Rotationseinrichtung,
wie sie beispielsweise in der WO 01/89761 A1 detailliert beschrieben
ist. Diese kann wie dort beschrieben eine Zangengreifeinrichtung, eine
Rundgreifeinrichtung, verschieden lange Arme und dergleichen aufweisen.
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Vorteilhaft ist in der Schleifvorrichtung
eine Vorbearbeitungseinrichtung integriert, mittels der grobe Vorbearbeitungen
ausgeführt
werden können. Beispielsweise
weist die Vorbearbeitungseinrichtung einen Drehstahl auf, mit dem
vor dem Schleifen ein Schlichtspan zur Entfernung grober Unregelmäßigkeiten
abgehoben werden kann.
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Bei der Anordnung gemäß Anspruch
21 ist zumindest eine Vertikal-Schleifvorrichtung in einen Bearbeitungsstrang
mit anderen Bearbeitungsvorrichtungen integriert, wobei die Vertikal-Schleifvorrichtungen
und zumindest eine auf einer Seite der Schleifvorrichtung angeordnete
Bearbeitungsvorrichtung jeweils eine Handhabungsvorrichtung mit
einem gemeinsamen Übergabepunkt
oder -Bereich aufweist.
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Dadurch, dass die Übergabe
des Werkstücks
von einer Bearbeitungsstufe zur nächsten Bearbeitungsstufe nicht
von der ersten Bearbeitungszone zur nächsten Bearbeitungszone erfolgt,
sondern über
den Umweg der Übergabe
zwischen den Handhabungsvorrichtungen, kann jede Handhabungseinrichtung
auf die Zufuhr bzw. die Entnahme des Werkstücks aus der jeweils eigenen
Bearbeitungszone optimiert werden. Es ist daher beispielsweise nicht
notwendig, die Position oder Ein stellung einer Handhabungseinrichtung
bei einer Bearbeitungsvorrichtung bezüglich deren Bearbeitungszone
zu ändern,
wenn sich der Abstand zwischen benachbarten Bearbeitungsvorrichtungen ändert. Änderungen
im Abstand der beiden Vorrichtungen zueinander oder beispielsweise
der Winkelstellung zueinander werden einfach durch Neudefinition
des Übergabepunktes
zwischen den beiden Handhabungseinrichtungen festgelegt, die einen
entsprechend großen Überlappungsbereich
der möglichen Übergabe
aufweisen. Bei einer solchen Anordnung von nebeneinander angeordneten
Bearbeitungsvorrichtungen muss jedoch nicht notwendigerweise eine
Vertikal-Schleifvorrichtung eingebunden sein. Es können hier
auch beispielsweise zwei nebeneinander angeordnete Vertikal-Drehmaschinen
vorgesehen sein, die einen gemeinsamen Übergabepunkt zwischen je einer
Handhabungseinrichtung der Drehmaschinen aufweisen. Die Integration
einer Vertikal-Schleifvorrichtung
ist, wie oben beschrieben, jedoch besonders vorteilhaft, da übliche Schleifmaschinen
mit ihrer Horizontalausrichtung nur unter großem Aufwand in einen automatisierten
Produktionsstrang mit Dreheinrichtungen integrierbar sind.
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Ganz besonders vorteilhaft ist in
die Anordnung von nebeneinander angeordneten Bearbeitungsvorrichtungen
der Vertikal-Schleifvorrichtung eine Bearbeitungsvorrichtung zum
Härten
des Werkstücks
vorgeschaltet. Dadurch wird die bisher vom Verarbeitungszyklus völlig isoliert
angeordnete Stufe des Härtens
in einen kontinuierlichen Arbeitsprozess integriert und die Verarbeitungszeiten
sowie die Lagerhaltung reduzieren sich erheblich. Wie dies in Anspruch
23 definiert ist, wird dieser Effekt bereits bei einer Anordnung
einer Vertikal-Schleifvorrichtung mit der Härtungsvorrichtung erreicht,
wobei jedoch besonders vorteilhaft beide Vorrichtungen zumindest eine
Handhabungseinrichtung mit einem gemeinsamen Übergabepunkt oder -Bereich
aufweisen.
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Vorteilhaft wird das Härten mittels
Laserhärtung
durchgeführt,
so dass hier keine Temperöfen vorgesehen
werden müssen,
die eine Integration in einen mechanischen Bearbeitungsstrang erschweren.
Das Laserhärten
lässt sich
mittels der Laserbearbeitungsvorrichtung auf kompakte Weise und
einfach mit ähnlichem
Grundaufbau wie die anderen Bearbeitungsvorrichtungen integrieren.
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Besonders eine Bearbeitungsstrasse,
die zumindest eine Vertikal-Drehmaschine, eine Laserhärtvorrichtung
und eine Vertikal-Schleifvorrichtung aufweist, ermöglicht eine
kompakte und dichte Aufstellung, da die Vorrichtungen zum Warten,
Umrüsten und
dergleichen von vorne zugängig
sind.
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Anhand von Figuren werden Ausführungsformen
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 die
Vorderansicht einer Vertikal-Schleifmaschine,
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2 die
Vertikal-Schleifmaschine von 1 in
Draufsicht,
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3 eine
Vertikal-Schleifmaschine mit zwei Schleifeinheiten,
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4 eine
Vorderansicht der Anordnung einer Schleifmaschine neben einer Drehmaschine,
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5 eine
Draufsicht auf die Anordnung von 4,
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6A und 6B Beispiele für die Übergabepunkte
von Werkstücken.
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1 zeigt
die Vorderansicht einer Vertikal-Schleifmaschine 1 in
einer Sicherheitskabine 9. Eine Antriebsspindel 2 der
Vertikal-Schleifmaschine 1 ist im oberen Bereich angeordnet
und hat eine vertikal verlaufende Rotationsachse bzw. Antriebswelle, an
deren unteren Ende eine Spannbacke 3 angeordnet ist. Ein
hier nicht dargestelltes Werkstück
wird von unten in die Spannbacke 3 eingeführt und
von dieser durch Klemmung gehalten. Das Lager der Antriebsspindel 2 sitzt
unmittelbar auf einem Maschinengestell 10 der Vertikal-Schleifmaschine 1,
so dass eine stabile Ankopplung an das Maschinengestell 10 vorliegt.
Die Oberfläche
des eingespannten Werkstücks
wird durch eine erste Schleifeinheit 4 bearbeitet, und
die Unterseite des Werkstücks
bzw. ein Innenraum des Werkstücks
kann zusätzlich
oder wahlweise durch eine zweite Schleifeinheit 7 bearbeitet
werden.
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Die Zufuhr des Werkstücks erfolgt
beispielsweise hier von links durch eine erste Schwenk-Rotationseinheit 5,
die das Werkstück
auf der linken Seite von einer Bereitstellungseinrichtung oder beispielsweise
einer Drehmaschine aufnimmt und das Werkstück in die Spannbacke 3 zuführt. Nach
der Bearbeitung des Werkstücks
durch die erste und/oder zweite Schleifeinheit 4, 7 wird
das Werkstück
durch die zweite Schwenk-Rotationseinheit 6 aus der Spannbacke 3 entnommen
und nach rechts zu einer Lagereinheit oder einer weiteren Bearbeitungsmaschine abgegeben.
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Durch die erste Schleifeinheit 4 wird
eine Schleifscheibe 11 angetrieben, deren Drehachse um etwa
30° zur
Bearbeitungsachse des Werkstücks
geneigt ist. Die gesamte Schleifeinheit 4 ist auf einem ersten
Schlitten 12 angeordnet, mit dem die Schleifscheibe 11 der
Oberfläche
des Werkstücks
zustellbar ist oder von dieser entfernt wird. Die Achse des ersten
Schlittens 12 (z.B. Linearführung) steht senkrecht zur
Drehachse der Schleifscheibe 11. Der erste Schlitten 12 lagert
wiederum auf einem zweiten Schlitten 13, mit dem die erste
Schleifeinheit 4 parallel zur Spindelachse bzw. Bearbeitungsachse
verfahrbar ist.
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Bezüglich eines Bearbeitungsbereichs 8 des Werkstücks diagonal
gegenüberliegend
zur ersten Schleifeinheit 4 ist die zweite Schleifeinheit 7 auf
einem dritten Schlitten 14 gelagert, mit dem die zweite Schleifeinheit
senkrecht zur Bearbeitungsachse verfahrbar ist. Der dritte Schlitten 14 lagert
wiederum auf einem vierten Schlitten 15, dessen linearer
Verstellbereich parallel zur Bearbeitungsachse verläuft. Die zweite
Schleifeinheit 7 trägt
einen angetriebenen Schleifkopf 16, mit dem die Unterseite
bzw. Innenseite des in die Spannbacke 3 eingespannten Werkstücks bearbeitbar
ist. Bei Bedarf kann der Schleifkopf 16 durch die Schlitten 14, 15 zur
Seite gefahren werden, damit die erste Schleifeinheit 4 nicht
behindert wird oder wahlweise wird zur stabileren Einspannung des
Werkstücks
eine Spitze 17 koaxial zur Bearbeitungsachse ausgerichtet
und das Werkstück durch
Hochfahren der zweiten Schleifeinheit 7 auf dem vierten
Schlitten 15 auch von der Unterseite her eingespannt. Beim
dargestellten Beispiel liegen die Spitze 17 und der Schleifkopf 16 in
einer Ebene, die parallel zur Zeichenebene von 1 verläuft.
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Die zweite Schwenk-Rotationseinheit 6 ist auf
einem fünften
Schlitten 20 angeordnet, mit dem sie ebenfalls parallel
zur Bearbeitungsachse verfahrbar ist. Oberhalb des Antriebs der
Schwenk-Rotationseinheit 6 ist ein Schwenkarm 18 angeordnet,
an dessen vorderem Ende ein Greifer 19 zum Greifen und/oder
Einspannen des Werkstücks
angeordnet ist. Zur Minimierung von aus der Bearbeitungszone 8 gelangenden
Verunreinigungen kann der Antrieb der Schwenk-Rotationseinheit 6 auch
unterhalb des Schwenkarms 18 angeordnet sein. Für Details
der ersten und zweiten Schwenk-Rotationseinheit 5, 6 sowie
der Ausgestaltung der Arme und Greifer wird auf die oben erwähnte WO
01/89761 A1 verwiesen. Vorzugsweise ist der Greifer 19 am
Arm 18 drehbar, so dass beim Weiterreichen das Werkstück gewendet
werden kann. Oder das Werkstück
kann aus der Spannbacke 3 entnommen, gedreht und mit dem
bislang freien Ende in die Spannbacke 3 eingespannt werden
kann.
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Entsprechend ist die erste Schwenk-Rotationseinheit 5 auf
einem sechsten Schlitten 23 zum vertikalen Verfahren angeordnet,
wobei der Antrieb der Schwenk-Rotationseinheit 5 hier oberhalb
eines Schwenkarmes 22 angeordnet ist. Am vorderen Ende
des Schwenkarmes 22 ist ein Greifer 21 angeordnet.
In den Grundstellungen stehen sich die erste und zweite Schwenk-Rotationseinheit 5, 6 bezüglich des
Bearbeitungsbereichs 8 diagonal gegenüber. Obwohl hier vier Handhabungs-
und Bearbeitungseinrichtungen 4, 5, 6, 7 vorgesehen
sind, sind die jeweiligen Antriebe bzw. Schlitten dieser Einheiten
bezüglich
des Bearbeitungsbereichs 8 so angeordnet, dass der Bearbeitungsbereich 8 kaum
beeinträchtigt ist
und lediglich die Greif- bzw. Bearbeitungselemente unmittelbar an
dem Bearbeitungsbereich angrenzen.
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2 zeigt
die Vertikal-Schleifmaschine von 1 in
Draufsicht. Auf einer ersten Führung 24 sind die
erste Schwenk-Rotationseinheit und die zweite Schleifeinheit 7 gemeinsam
gelagert. Auf einer zweiten Führung 25 sind
die zweite Schwenk-Rotationseinheit und die erste Schleifeinheit 4 gemeinsam
gelagert. Durch die Vertikal-Bearbeitung des Werkstücks laufen
das Schleifwasser und der Schleifschlamm vertikal nach unten am
Werkstück
ab und werden nur geringfügig
zur Seite gespritzt, so dass die Führungen 24,
25 und
die Schlitten (Linearantriebe) weitgehend nicht spritzgefährdet sind.
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Die Kabine 9 ist durch eine
an der Vorderseite liegende Kabinentür 26 zur Wartung der
Schleifmaschine 1 zugängig,
während
das Einführen
bzw. Weiterreichen des Werkstücks
durch seitliche Öffnungen
in den Seitenwänden
der Kabine 9 erfolgt.
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3 zeigt
eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform einer Vertikal-Schleifmaschine 27. Diese
entspricht in Teilen der in 1 dargestellten Vertikal-Schleifmaschine 1.
Dabei sind ebenfalls die erste und zweite Schwenk-Rotationseinheit 5, 6 angeordnet.
Die erste Schleifeinheit 4 ist hier auf der linken Seite
statt auf der rechten Seite vorgesehen. Anstelle der zweiten Schleifeinheit 7 ist
der Spannbacke 3 gegenüberliegend
eine Spitze 30 zum Klemmen des Werkstücks angeordnet. Die Spitze 30 ist
auf einem siebten Schlitten 31 gelagert, der parallel zur Bearbeitungsachse
linear verfahrbar ist. Eine dritte Schleifeinheit 32 ist
rechts des Bearbeitungsbereichs 8 angeordnet. Eine Schleifscheibe 35 der
dritten Schleifeinheit 32 hat eine Drehachse parallel zur
Bearbeitungsachse und ist auf einem achten Schlitten 33 gelagert,
der senkrecht zur Bearbeitungsachse verfahrbar ist. Der achte Schlitten 33 wiederum
lagert auf einem neunten Schlitten 34, mit dem die dritte Schleifeinheit 32 parallel
zur Bearbeitungsachse verfahrbar.
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4 zeigt
die Vorderansicht und 5 die Draufsicht
der nebeneinander liegenden Aufstellung einer Drehmaschine 40 und
der Vertikal-Schleifmaschine 1 von 1. Die Drehmaschine 40 ist eine Vertikal-Drehmaschine
mit einer Spannbacke 41, die unterhalb einer Antriebsspindel 42 bzw.
deren Antrieb liegt. Das Bearbeitungswerkzeug bzw. der Drehstahl wird über einen
NC-gesteuerten Werkzeugrevolver zugestellt, der über zwei Schlitten parallel
und senkrecht zur Bearbeitungsachse der Antriebsspindel 42 verfahrbar
ist. Auf der Unterseite kann das Werkstück durch eine Spitze 44 gegengehalten
werden, die ebenfalls auf einer parallel zur Bearbeitungsachse verlaufenden
Linearführung
angeordnet ist.
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In ihrer linken oberen Position ist
eine dritte Schwenk-Rotationseinheit 45 eingezeichnet,
deren Antrieb oberhalb eines Armes 46 sitzt. Am vorderen Ende
des Armes 46 ist ein Greifer 47 angeordnet. Die obere
Stellung des Arms 46 deutet schematisch das Zuführen des
Werkstücks
zur Spannbacke 41 an. In der unteren Position des Arms 46 der
dritten Schwenk-Rotationseinheit 45 ist schematisch die Übergabe
des Werkstücks 48 zwischen
der dritten Schwenk-Rotationseinheit 45 und der zweiten Schwenk-Rotationseinheit 6 dargestellt.
Beide Schwenk-Rotationseinheiten 6, 45 haben einen
gemeinsamen Übergabepunkt,
bei dem das Werkstück von
der einen auf die andere Einheit übergeben wird. Vorzugsweise
sind beide Einheiten 6, 45 vertikal verfahrbar,
so dass ein geeigneter Übergabepunkt
festgelegt werden kann, ohne dass andere Bearbeitungswerkzeuge oder
Einheiten während
der Übergabe
durch die Schwenk-Rotationseinheiten behindert sind.
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Das Werkstück 48 wird dabei so übergeben, dass
die Greifbzw. Klemm- oder Spannbereiche der beiden übergebenden
Rotationseinheiten vertikal versetzt zueinander sind, so dass die übergebende Schwenk-Rotationseinheit
das Werkstück
noch greift, während
die andere, übernehmende Schwenk-Rotationseinheit
das Werkstück
erfasst. Danach lässt
die übergebende
Schwenk-Rotationseinheit das Werkstück los und dieses kann dann
von der übernehmenden
Schwenk-Rotationseinheit weiter gehandhabt werden. In 4 wird beispielsweise das
Werk stück 48 dann
von der zweiten Schwenk-Rotationseinheit der Spannbacke 3 der Vertikal-Schleifmaschine 1 übergeben.
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Die 6A und 6B zeigen beispielhaft das Übergeben
eines Werkstücks
in den Übergabepunkten
P1, P2. Die linke Schwenk-Rotationseinheit hat ihren Drehpunkt in
D1 und die rechte Schwenk-Rotationseinheit ihren Drehpunkt bei D2.
In 6A liegen die Drehpunkte
D1, D2 in einer Ebene parallel zur Anordnung der beiden Bearbeitungsmaschinen,
die in einem kurzen Bearbeitungsabstand A1 nebeneinander angeordnet
sind. Der Übergabepunkt
P1 der beiden Schwenk-Rotationseinheiten
liegt weit außerhalb
der Verbindungslinie zwischen den Drehpunkten D1 und D2. In 6B sind die beiden Bearbeitungsmaschinen
parallel bzw. die Drehachsen D1, D2 der beiden Schwenk-Rotationseinheiten
um den Abstand B2 versetzt zueinander. Durch den größeren Abstand A2
der beiden Bearbeitungsmaschinen, liegt der Übergabepunkt P2 an einer Stelle,
an der die Arme der Schwenk-Rotationseinheiten beinahe aufeinander
weisen.
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Durch den Einsatz von zwei Schwenk-Rotationseinheiten
können
somit große
Abstandsunterschiede, ein Parallelversatz und/oder ein Winkelversatz
zwischen den Bearbeitungsmaschinen durch einfache Festlegung des
neuen Übergabepunktes
P als Kreuzungspunkt zwischen den Schwenkbereichen der Greifer festgelegt
werden.
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Bei einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführung ist
zwischen der Vertikal-Drehmaschine 40 und der Vertikal-Schleifmaschine 1, 27 eine
Laserhärtungsvorrichtung
angeordnet, die ebenfalls zwei seitliche Handhabungsgeräte (beispielsweise Schwenk-Rotationseinheiten)
aufweisen. Bei einem beispielhaften Bearbeitungsablauf für ein Werkstück wird
dieses zunächst
in der Drehmaschine 40 gedreht, das Werkstück wird
von der dritten Schwenk-Rotationseinheit 45 an eine Schwenk-Rotationseinheit
der Laserhärtungsvorrichtung übergeben,
dort mittels Laserhärtung
gehärtet,
durch eine zweite Schwenk-Rotationseinheit der Laserhärtungsvorrichtung
wird das gehärtete
Werkstück
an die Schwenk-Rotationseinheit 6 übergeben,
die es der Spannbacke 3 zur Schleifbearbeitung durch die Schleifmaschine 1 zuführt.
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- 1
- Vertikal-Schleifmaschine
- 2
- Antriebsspindel
- 3
- Spannbacke
- 4
- erste
Schleifeinheit
- 5
- erste
Schwenk-Rotationseinheit
- 6
- zweite
Schwenk-Rotationseinheit
- 7
- zweite
Schleifeinheit
- 8
- Bearbeitungsbereich
- 9
- Sicherheitskabine
- 10
- Maschinengestell
- 11
- Schleifscheibe
- 12
- erster
Schlitten
- 13
- zweiter
Schlitten
- 14
- dritter
Schlitten
- 15
- vierter
Schlitten
- 16
- Schleifkopf
- 17
- Spitze
- 18
- Arm
- 19
- Greifer
- 20
- fünfter Schlitten
- 21
- Greifer
- 22
- Arm
- 23
- sechster
Schlitten
- 24
- erste
Führung
- 25
- zweite
Führung
- 26
- Kabinentür
- 27
- Vertikal-Schleifmaschine
- 30
- Spitze
- 31
- siebter
Schlitten
- 32
- dritte
Schleifeinheit
- 33
- achter
Schlitten
- 34
- neunter
Schlitten
- 35
- Schleifscheibe
- 40
- Drehmaschine
- 41
- Spannbacke
- 42
- Antriebsspindel
- 43
- Werkzeugrevolver
- 44
- Spitze
- 45
- dritte
Schwenk-Rotationseinheit
- 46
- Arm
- 47
- Greifer
- 48
- Werkstück