DE10246127A1 - Postgutmessvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Vermessen und Wiegen von Postgütern wie Briefe und Päckchen zur Ermittlung der Postgebühr. Durch die Erfindung wird eine baulich unkomplizierte Vorrichtung geschaffen, die es einem Postkunden in einfacher Weise ermöglicht, ein Postgut in Selbstbedienung zu versenden. Dies wird durch den Einsatz eines Zielenscanners unterhalb der Postgutschale erreicht, da in einfacher Weise unabhängig von der Höhe des Postgutes sowohl dessen Format vermessen sowie die Adresse und ein eventuell vorhandener Barcode gelesen werden kann. Die Höhe des Postguts wird durch Sensoren bestimmt, die im Seitenbereich der Postgutschale angebracht sind. Die Auswahl der Messmittel und deren geometrischer Anordnung zueinander ermöglicht eine kompakte und kostengünstige Bauweise.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Vermessen und Wiegen von Postgütern wie Briefe und Päckchen zur Ermittlung der Postgebühr.
- Die Höhe der Portogebühr hängt ab von dem Gewicht, der Dicke und dem Format des Briefes oder Paketes. Um Postgüter wie z.B. Briefe oder Pakete in einem Selbstbedienungssystem automatisiert verarbeiten zu können, ist es daher notwendig, das Postgut zu messen, zu wiegen, die Adressen sowie eventuell aufgedruckte Barcodes zu lesen. Soll darüber hinaus ein Einschreiben aufgegeben werden, so ist eine automatisierte Erfassung und Speicherung der Daten des Postgutes zusätzlich notwendig, um das Poststück gegebenenfalls zurückverfolgen zu können.
- Aus der
DE 195 45 158 ist eine Postgut-Behandlungsvorrichtung bekannt, bei der das Postgut vom Kunden auf eine Dispositionsfläche abgelegt wird und dann von oben mit einer elektronischen Kamera Bilder des Poststücks erstellt werden. Da die Postgüter unterschiedliche Höhen aufweisen können, muss die Kamera auf unterschiedliche Brennebenen einstellbar sein. Dies wird durch eine Fresnel-Linse, die zwischen der Kamera und dem Postgut positioniert wird, erreicht. Außerdem ist die Dispositionsfläche mit einer Waage verbunden, so dass das Postgut gewogen werden kann. Die Vorrichtung ist jedoch durch die benötigten optischen Linsen kompliziert aufgebaut und zudem störanfällig, da die optischen Komponenten relativ empfindlich sind. - Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine baulich unkomplizierte Vorrichtung zu schaffen, die es einem Postkunden in einfacher Weise ermöglicht, ein Postgut in Selbstbedienung zu versenden.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Anspruchs 1 gelöst. Durch den Einsatz eines Zeilenscanners unterhalb der Postgutschale kann in einfacher Weise unabhängig von der Höhe des Postgutes sowohl dessen Format vermessen sowie die Adresse und ein eventuell vorhandener Barcode gelesen werden. Die Höhe des Postgutes wird durch Sensoren bestimmt, die im Bereich der Seitenflächen der Postgutschale angebracht sind. Die Auswahl der Messmittel und deren geometrische Anordnung zueinander ermöglicht eine kompakte und kostengünstige Bauweise.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
- In der Zeichnung zeigen:
-
1 : eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung; -
2 : eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels gemäss der Erfindung. - In
1 ist eine Postgutmessvorrichtung1 gemäss der Erfindung dargestellt. Die Vorrichtung weist eine Postgutschale2 zur Aufnahme des Postgutes auf. Die Postgutschale2 ist vorzugsweise U-förmig mit einer planen Auflagefläche20 und zwei Seitenschenkeln21 ausgebildet und besteht aus einem transparenten Material, zweckmäßigerweise Kunststoff. Die Schale2 ist vorteilhafterweise mit einer Abdeckung3 versehen, die das Postgut vor Eingrif fen von außen schützt. Die Postgutschale2 kann vorzugsweise an den beiden Endseiten mit einer Eingabetür4 und einer Ausgangstür5 versehen sein. Die Ausgangstür5 schließt die Postgutschale2 an der Rückseite ab, so dass das Postgut beim Hineinschieben nicht herausfallen kann. Vorteilhafterweise ist die Postgutschale2 am Ausgang mit einer gezahnten Abschlusskante6 versehen, in die formschlüssig die untere Kante7 der Ausgangstür5 eingreift. Durch die Verzahnung der Postgutschale2 mit der Ausgangstür5 ist ein Formschluss ohne Berührung ermöglicht, so dass Verfälschungen des Messergebnisses durch Reibung ausgeschlossen sind. Die Postgutschale2 ist mit einer elektronischen Waage8 verbunden und an einer Kippvorrichtung9 schwenkbar befestigt. - Unterhalb der Postgutschale
2 ist ein Schienensystem10 angeordnet, auf dem ein U-förmiger Messbügel11 gleitend gelagert ist. Es ist jedoch auch denkbar, die Schienen10 oberhalb der Postgutschale2 anzubringen. Der Messbügel11 besteht aus zwei Schenkeln und einem mittleren Steg. An den beiden Schenkeln ist der Messbügel11 mit Sensoren12 bestückt, so dass beim Entlanggleiten entlang der Schienen10 der gesamte Seitenbereich der Postgutschale2 von der Sensoren12 überstrichen wird. Abhängig von der Höhe des Poststücks wird ein Teil der Sensoren12 verdeckt. Diese Zahl ist ein Maß für die Höhe des Poststücks, wobei die Position der Sensoren12 sich vorteilhafterweise an der Klassifizierung der Portogebühren orientiert. - Die Sensoren
12 sind vorzugsweise als Lichtschranken ausgebildet, so dass das Postgut einen Teil der Lichtschranken abdunkelt. Darüber hinaus ist es jedoch auch möglich, die Sensoren12 als Ultraschallsensoren auszubilden, wobei dann der Messbügel11 vorzugsweise auch über der Postgutschale2 geschlossen ist. - An dem Steg ist der Messbügel
11 mit einem Zeilenscanner13 versehen, der die Auflagefläche20 zeilenweise abtastet und die gesamte Auflagefläche20 der Postschale2 überstreicht. Des weiteren ist parallel zum Zeilenscanner13 der Messbügel11 mit einem Beleuchtungselement14 zum Ausleuchten der Auflagefläche20 der Postgutschale2 versehen. Vorteilhafterweise wird hierzu eine-Kaltkathodenröhre eingesetzt. Der Messbügel11 ist entlang der Schienen10 mittels eines Schrittmotors verfahrbar, so dass die gesamte Auflagefläche20 der Postgutschale2 abgescannt werden kann. Im Rahmen der Erfindung ist es auch denkbar, dass die Postgutschale2 gegenüber dem Zeilenscanner13 verschoben wird. Der Zeilenscanner13 nimmt das gesamte Bild der Auflagefläche20 der Postgutschale2 auf. Eine zusätzliche Optik zwischen Zeilenscanner13 und der Auflagefläche20 ist nicht erforderlich, da eine an die Höhe des Postguts angepasste Tiefenschärfe nicht erforderlich ist. Das Postgut liegt plan auf der Auflagefläche der Postgutschale auf und kann daher mit dem Zeilenscanner13 mit hoher Auflösung abgescannt werden. Mittels einer nachgeschalteten softwaregestützten Bildverarbeitung werden die Länge und die Breite des Postgutes ermittelt. Des weiteren kann eine Adresse oder ein Barcode erfasst werden. Handelt es sich bei dem Postgut um ein Einschreiben, werden die erfassten Daten gespeichert, damit eine Nachverfolgung des Postgutes gewährleistet ist. - Will ein Kunde einen Brief oder ein Päckchen versenden, so öffnet er die Eingabetür
4 und legt seinen Brief oder sein Päckchen in die Postgutschale2 . Die hintere Ausgangstür5 verhindert, dass das Postgut beim Hineinschieben aus der Schale2 rutschen kann. Nachdem das Postgut eingelegt worden ist, schließt der Kunde die Eingabetür4 oder die Eingabetür4 schließt selbsttätig, da beispielsweise mittels der Waage8 erfasst wurde, ob Postgut in die Postgutschale2 gelegt worden ist. Nachdem die Ein gangstür4 geschlossen ist, kann der Mess- und Wiegevorgang beginnen. Der Messbügel11 fährt aus seiner Parkposition am von der Eingabetür4 entfernten Ende der Schienen10 zur Postgutschale2 und beginnt die gesamte Fläche abzuscannen. Nachdem die Fläche der Postgutschale2 erfasst worden ist, fährt der Messbügel11 wieder in seine Parkposition zurück. Die Höhe des Postgutes wurde durch die Anzahl der abgedeckten Sensoren12 während des Scanvorgangs ermittelt. Ist das Postgut beispielsweise uneben, so wird die größte gemessene Dicke als Maßstab für die Ermittlung der Höhe gewählt. Das Gewicht des Postgutes wird von der elektronischen Waage8 bestimmt. Die ermittelten Daten werden an eine hier nicht dargestellte Steuer- und Auswerteeinheit übertragen, die die elektronische Ansteuerung aller Bauelemente erlaubt sowie aus den ermittelten Daten das zu bezahlende Porto berechnet. Das ermittelte Porto kann beispielsweise an einem hier nicht dargestellten Terminal auf einem Display dargestellt werden. Der Kunde kann das Porto nun an dem Terminal per Münzeinwurf oder per Kreditkarte, Geldkarte oder andere Zahlungsmittel bezahlen. Ist der Bezahlvorgang abgeschlossen, wird die hintere Ausgangstür5 geöffnet und die Kippvorrichtung9 verschwenkt die Postgutschale2 nach unten, so dass das Postgut aus der Postgutschale2 in einen hier nicht dargestellten Behälter fallen kann. Es ist auch möglich, unter der Postgutschale2 ein Transportband anzuordnen. Vorteilhafterweise wird das Postgut noch mit einer Kennung oder Markierung versehen, aus der hervorgeht, dass das Porto entrichtet worden ist. Falls der Kunde das Porto nicht bezahlt, öffnet sich die Eingabetür4 wieder und der Kunde wird zweckmäßigerweise akustisch oder über eine Anzeige auf dem Display aufgefordert, das Postgut wieder aus der Postgutschale2 zu entfernen. - Nachdem das Postgut aus der Postgutschale
2 in den Behälter oder auf das Transportband gefallen ist, fährt die Kippvorrichtung9 die Postgutschale2 wieder in die horizontale Ausgangslage zurück, die Ausgangstür5 schließt sich wieder und die Vorrichtung steht für einen erneuten Messvorgang wieder zur Verfügung. - In
2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel gemäss der Erfindung dargestellt. Hierbei wird nur die Portogebühr für das Postgut ermittelt und ein automatischer Weitertransport des Postgutes ist nicht vorgesehen. Der Kunde legt hierbei das Postgut in die transparente Postgutschale2 ein, die an einer Halterung15 befestigt ist. Um eine Zentrierung des Postgutes sicherzustellen, ist die Postgutschale2 vorteilhafterweise gegenüber der Horizontalen gekippt angeordnet. Es ist auch denkbar, dass die Begrenzungsschenkel21 der Postgutschale2 im rechten Winkel zueinander angeordnet sind und die Postgutschale2 auf der Spitze stehend angeordnet ist. Unterhalb der Postgutschale2 ist das Schienensystem10 angeordnet, auf das der verschiebbare Messbügel11 befestigt ist. Der Messbügel11 ist mit den seitlichen Sensoren12 zur Bestimmung der Höhe des Poststücks sowie mit dem unterseitigen Zeilenscanner13 versehen. Weiterhin ist die Postgutschale2 mit der Waage8 verbunden, um das Gewicht des Postgutes zu erfassen. Nachdem der Wiege- und Messvorgang abgeschlossen worden ist, wird beispielsweise auf einem Terminal das erforderliche Porto angezeigt und der Kunde kann zweckmäßigerweise die erforderliche Briefmarke nach Eingabe der Portogebühr ziehen und dann auf das Poststück kleben. Handelt es sich um einen Brief, kann dieser dann in einen Briefkasten geworfen werden. - Insgesamt ist durch die Erfindung eine baulich einfache und robuste Vorrichtung zur automatischen Bestimmung der Kenngrößen Höhe, Format und Gewicht eines Poststückes zur Ermittlung der erforderlichen Portogebühr geschaffen worden. Das Format und die Adresse kann einfach mittels eines Zeilenscanners bestimmt werden, ohne dass der Einbau von zusätzlichen optischen Komponenten erforderlich wäre.
Claims (12)
- Vorrichtung zur automatischen Bestimmung der Portogebühr für ein Postgut wie einen Brief, ein Paket oder Päckchen mit einer Postgutschale (
2 ) und einer elektronischen Waage (8 ), wobei die Postgutschale (2 ) mit der Waage (8 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Postgutschale (2 ) eine transparente und plan ausgebildete Auflagefläche (20 ) zum Ablegen des Postgutes aufweist, dass zumindest ein Zeilenscanner (13 ) zum Abscannen der Auflagefläche (20 ) unterhalb der Auflagefläche (20 ) angeordnet ist, und wobei der Zeilenscanner (13 ) und die Postgutschale (2 ) gegeneinander verfahrbar sind, dass zumindest ein Sensor (12 ) zur Bestimmung der Höhe des Postgutes im Seitenbereich der Postgutschale (2 ) vorgesehen ist, und wobei auch der Sensor (12 ) und die Postgutschale (2 ) gegeneinander verfahrbar sind, und dass der Zeilenscanner (13 ), der Sensor (12 ) und die Waage (8 ) mit einer Steuer- und Auswerteeinheit zur Ermittlung der Portogebühr verbunden sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Beleuchtungselement (
14 ) zur Beleuchtung der Auflagefläche (20 ) von unten vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Beleuchtungselement (
14 ) neben dem Zeilenscanner (13 ) angeordnet und als Kaltkathodenröhre ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei an der Auflagefläche (
20 ) angelenkte Begrenzungsschenkel (21 ) zur Begrenzung des Postgutes vorgesehen sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (
12 ) und der Zeilenscanner (13 ) auf einem U-förmigen Messbügel (11 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Messbügel (
11 ) auf einem Schienensystem (10 ) verschiebbar angeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienensystem (
11 ) unterhalb der Postgutschale (2 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (
12 ) als Lichtschranken ausgebildet sind und beidseits der Auflagefläche (20 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (
12 ) als Ultraschallsensoren ausgebildet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Postgutschale (
2 ) mit einer Kippeinrichtung (9 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Postgutschale (
2 ) eine Eingabetür (4 ) und eine Ausgabetür (5 ) aufweist, die mit Schrittmotoren ansteuerbar sind. - Verfahren zur automatischen Bestimmung der Portogebühr für ein Postgut wie einen Brief, ein Paket oder Päckchen mit einer Postgutschale (
2 ) und einer elektronischen Waage (8 ), wobei die Postgutschale (2 ) mit der Waage (8 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Postgut auf eine transparente und plan ausgebildete Auflagefläche (20 ) der Postschale (2 ) gelegt wird, dass zumindest ein Zeilenscanner (13 ) die Auflagefläche (20 ) von unten abscannt, wobei der Zeilenscanner (13 ) die Auflagefläche (20 ) überstreicht, dass zumindest ein Sensor (12 ) im Seitenbereich der Postgutschale (2 ) angeordnet ist, und wobei der Sensor (12 ) den Seitenbereich der Postgutschale (2 ) überstreicht, und dass der Zeilenscanner (13 ), der Sensor (12 ) und die Waage (8 ) mit einer Steuer- und Auswerteeinheit zur Ermittlung der Portogebühr verbunden sind.
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